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hawischer

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Wagenknecht von der kommunistischen Plattform als weniger marxistisch als Wissler zu bezeichnen ist schlicht Unsinn!
Die Partei ist am Ende, weil die Partei der Wendeverlierer, Jammer-Ossis und Protest-Wählern aus dem Osten noch nie eine Schnittmenge mit linken Spießbürgern aus dem urbanen westdeutschen Umfeld hatte.
Die SED-Nachfolger sind inzwischen ideologisch alle bei der AfD gelandet, wo sie ehrlich gesagt auch besser hin passen. Wagenknecht steht dafür sinnbildlich.
Und die wahre politische Linke ist offenbar nicht mehr existent in diesem Land. Was man daran sieht, wie teilnahmslos man dem AfD-Aufschwung gegenüber steht. Widerstand gegen die AfD kommt - wenn überhaupt - höchstens noch aus dem bürgerlichen Lager. Und damit meine ich nicht unbedingt und ausschließlich die Unionsparteien.
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falke87 schrieb:

Wagenknecht von der kommunistischen Plattform als weniger marxistisch als Wissler zu bezeichnen ist schlicht Unsinn!
Die Partei ist am Ende, weil die Partei der Wendeverlierer, Jammer-Ossis und Protest-Wählern aus dem Osten noch nie eine Schnittmenge mit linken Spießbürgern aus dem urbanen westdeutschen Umfeld hatte.
Die SED-Nachfolger sind inzwischen ideologisch alle bei der AfD gelandet, wo sie ehrlich gesagt auch besser hin passen. Wagenknecht steht dafür sinnbildlich.
Und die wahre politische Linke ist offenbar nicht mehr existent in diesem Land. Was man daran sieht, wie teilnahmslos man dem AfD-Aufschwung gegenüber steht. Widerstand gegen die AfD kommt - wenn überhaupt - höchstens noch aus dem bürgerlichen Lager. Und damit meine ich nicht unbedingt und ausschließlich die Unionsparteien.

Du bist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Wagenknecht ist seit ca. 2010 nicht mehr bei der Kommunistischen Plattform aktiv. Ihre Aktionsplattform "Aufstehen", die gescheitert ist, war nun wirklich keine marxistische Heilslehre. Wenn Wagenknecht "sinnbildlich", wie Du schreibst: "Die SED-Nachfolger sind inzwischen ideologisch alle bei der AfD gelandet, wo sie ehrlich gesagt auch besser hin passen." steht, dann hat das mit Marxismus nun wirklich nichts zu tun. Du widersprichst Dir selbst.
Der Rest überzeugt nicht, um ein Urteil "Unsinn" meiner Analyse zu rechtfertigen. Es geht Dir hier mehr um die AfD. Das ist aber nicht das Thema hier.
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SemperFi schrieb:

Jojo1994 schrieb:

Vielleicht haben die Leute auch kein Bock so lange Laden zu lassen, oder einfach, das keiner weiß, wie lange die Akkus halten (Stichwort Nachhaltigkeit). Oder die Sicherheit (Thema Brände bei E-Autos, wie neulich bei dem Frachter).

Oder beschäftigen sich mit dem Abbau der für die Akkuproduktion benötigten Stoffe. Oder wissen, das oftmals (nicht immer explizit gesagt) ein Teil des Stromes "dreckig" (bspw. Kohlestrom) ist.

Oder oder oder.



Hier die linke Autobild zitiert einen woke US-Versicherungskonzern:
Von welchem Antrieb geht die größte Brandgefahr aus?
Eine Studie des amerikanischen Versicherers AutoinsuranceEZ ergab, dass gerade 25 von 100.000 versicherten Autos mit batterieelektrischem Antrieb brennen. Bei Verbrennern sind es 1530 von 100.000 Fahrzeugen.



Dem stimmt, aber wenn die Batteriefahrzeuge brennen, dann brennen sie, weil das Elektrische Brände sind. Sie sind mies zu löschen, und die Fahrzeuge kommen nicht umsonst noch für ne Woche oder so in einen Spezialcontainer zum auskühlen.
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Schon richtig, aber wenn ein Wagen mal brennt, egal was für ein Antrieb, ist er eh für den Schrottplatz.

Und ein Satz zu den Preisen. Die Förderung durch den Staat sinkt, das macht sich bereits bei den Absatzzahlen bemerkbar. Aber die Konzerne werden darauf reagieren und es kann gut sein, dass es so wird wie gerade bei VW in China.
Die Preise gehen nach unten.
Und... es gibt ja auch einen Gebrauchten zu kaufen, wem ein Neuer zu teuer ist. Und natürlich Leasing.
Ich habe mich jetzt für einen E-Wagen entschieden, einmal weil es noch ordentliche Förderung von Staat und vom Hersteller gibt und ich damit rechne, je länger ich warte, um so geringer wird der Wiederverkaufspreis für meinen Diesel.

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SemperFi schrieb:

In Norwegen sind E-Autos bei Neuzulassungen bei 84% und da ist es kalt und deren Infrastruktur ist nicht besser als unsere. Und die kommen damit auch klar.

Jaaah, Norwegen. Norwegen ist aber nicht Deutschland oder kennst du einen norwegischen Minister der Pørsche fährt oder einen Parteivørsitzenden, der dauernd mit seinen Flugzeugen in der Gegend rum fliegt?
Siehste ... kennste nicht und bestimmt auch keinen norwegischen Automobilhersteller.
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Adler_im_Exil schrieb:

SemperFi schrieb:

In Norwegen sind E-Autos bei Neuzulassungen bei 84% und da ist es kalt und deren Infrastruktur ist nicht besser als unsere. Und die kommen damit auch klar.

Jaaah, Norwegen. Norwegen ist aber nicht Deutschland oder kennst du einen norwegischen Minister der Pørsche fährt oder einen Parteivørsitzenden, der dauernd mit seinen Flugzeugen in der Gegend rum fliegt?
Siehste ... kennste nicht und bestimmt auch keinen norwegischen Automobilhersteller.

Zurück zur Sachlichkeit.
Der Strom ist in Norwegen im Vergleich zu uns, quasi umsonst. Er liegt aktuell zwischen 4 - 6 Cent pro KWh. Es ist die Wasserkraft, die das möglich macht.
Es ist für die Norweger, allein aus Kostengründen günstig auf e-Mobilität umzusteigen.

"Bereits seit zehn Jahren fördert Norwegen Elektroautos und bot bis dato zahlreiche Privilegien, die mit dem Jahreswechsel 2022/2023 etwas zurückgeschraubt wurden. So erhob der Staat zunächst keine Mehrwertsteuer auf den Kauf eines E-Autos, die Straßenmaut fiel geringer aus und lokalen Parkgebühren wurden gesenkt. Außerdem konnten E-Autos mit mehreren Insassen die Bus- und Taxispuren benutzen."
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/neuzulassungen-norwegen-2023/
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Ist ne völlige Quatsch-Analyse von dir. Absoluter
Unsinn, den du da schreibst.
Trotzdem ist die Partei „Die Linke“ am Ende.
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Eine Diskussion besteht aus These und Antithese.
Welche ist Deine, warum die Partei am Ende sei?
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Also ich weiß nicht, ob es sich lohnt, von Anbieter zu Anbieter zu springen.
Als Kunde der Stadtwerke fühle ich mich gut aufgehoben. Zahle seit Januar dieses Jahres 34,18 brutto.
Dazu die Kundenkarte mit halbstündigem Nulltarif in Parkhäusern, darüber hinaus 10% Cash Back als Energiekunde, verbilligter Eintritt im Schwimmbad, günstiger Ladestrom für e-Autos.
Und wenn was ist, geht man ins Service-Center zu den netten Sachbearbeiter/innen. Kein Warten in der Hotline...
Wegen ein paar Cent weniger, wechsele ich nicht zu einem Wald- und Wiesenanbieter.
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hawischer schrieb:

Die positiven Preisentwicklungen an den Energiemärkten, die sich in längerfristigen Lieferverträgen bei den Versorgern bemerkbar machen und nach und nach auch beim Verbraucher ankommen, werden von Klimaschützern nicht positiv besprochen.
Läuft es doch dem Argument der steigenden Preise bei fossilen Energieträgern zuwider.
Zusätzlich die Diskussion über einen staatlich gestützen Strompreis für die Industrie. (Mit hohem Anteil von Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken.)
Ob das alle verstehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen?

Herrje, jetzt waren wir uns fast schon in den Armen gelegen, und schon muss ich dir wieder heftigst widersprechen.

Es stimmt nicht, dass die langfristig gebundenen Versorger gefallene Gas- und Strompreise haben. Es sind diejenigen, die kurzfristige Abschlüsse tätigen resp. an der Strombörse tätig sind. Welche Nachteile das haben kann, haben zahllose Verbraucher Anfang 22 erleben können.
Die großen Versorger, Stadtwerke usw. haben nach wie vor die hohen Preise.

Das Argument der steigenden Preise bei fossilen Energieträgern bezieht sich in erster Linie auf die CO2-Bepreisung, die kontinuierlich steigt und ab 2027 auch den Gebäudesektor erfassen soll. Das wird dann vor allem für all jene bitter, die sich listigerweise noch schnell eine neue Öl- oder Gasheizung haben einbauen lassen.

Und der "hohe Anteil von Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken" soll ja erneuerbarer Energie weichen. Bis jetzt reicht es halt noch nicht, hier muss man einfach mal ein bisschen schneller umdenken (Windkraft auch im Süden, PV-Anlagen als Pflicht bei Neubauten etc.).
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WürzburgerAdler schrieb:

Es stimmt nicht, dass die langfristig gebundenen Versorger gefallene Gas- und Strompreise haben.

Mein.Gasversorger seit Jahrzehnten, Main-Spessart-Gas hat mir am 23.07.23 folgendes geschrieben:

".. wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir ab 01.10.23 unsere Preise für Erdgas senken können. Durch die Entspannung der Beschaffungspreise und einer guten Einkaufstaktik sind wir in der Lage günstigere Preise an unsere Kunden weiterzugeben."
Der Bruttoarbeitspreis sinkt von 14,71 CT/kWh auf 11,50.
Also unter die Gaspreisbremse.
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weiterhin verbales "Hauen und Stechen" bei den Linken, da bleibt es spannend wie sich diese Partei weiter entwickeln wird

https://www.n-tv.de/politik/Wagenknecht-Anhaenger-teilen-heftig-gegen-Linke-Spitze-aus-article24314368.html
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Da treffen zwei Richtungen aufeinander, die eine mehr mit Schwerpunkt auf Antifaschismus, Sozialökologie, Freizügigkeit bei der Flüchtlingsproblematik, Minderheitenschutz, Gleichheitsgrundsätze. Also stärker beheimatet im westdeutschen, großstädisch-akademisch geprägtem linken Milieu. Vertreten durch den Vorstände Wissler und Schirdewan. Deutlich wird diese Richtung auch durch die Aufstellung der EU-Kandidatin Rackete.

Dagegen das Wagenknecht-Lager. Geprägt durch einen herkömmlichen  arbeitnehmergeprägten Sozialismus. Kritisch gegenüber Zuwanderung und stärker mit nationaler Ausrichtung. Vertreten durch Leute aus dem Gewerkschaftslager der ehemaligen WASG, wie Klaus Ernst.
Weniger eine marxistische Ausprägung, wie sie von Wissler bei Marx21 vertreten wurde, mehr eine linke Sozialdemokratie mit anti-neoliberaler Ausrichtung. Stark bei ehemaligen SED-Wählern des Ostens und bei Protestwählern.

Diese Strömungen waren seit Beginn des Zusammenschlusses von PDS und WASG vorhanden. Überlagert wurde es durch Wahlerfolge, auch im Westen und durch eine integrative Parteiführung von parteiintern anerkannten Persönlichkeiten wie Lafontaine und Gysi.
Das hatte mit Ernst/Lötzsch und Kipping/Riexinger ein Ende gefunden. Diese konnten die Flügel nicht zusammenhalten und die jetztige Führung will es nicht mehr. Und das Wagenknecht-Lager auch nicht.
Pragmatiker wie Bartsch oder Korte hängen jetzt in der Mitte in den Seilen.
Einig sind sich die Strömungen im Antiamerikanismus, Nato-Ablehnung und Antifaschismus. Das reicht aber nicht als tragfähige Klammer.

Alles andere als eine Aufspaltung wieder in zwei Parteien wäre eine Überraschung.
Die alte PDS, stark im Osten wird nicht wiederkommen. Viele Protestwähler sind bei der AfD gelandet. Da kann eventuell Wagenknecht punkten. Hat sie ja auch angekündigt, Wähler dort zurückzuholen.

Im Westen wird es für beide Gruppen schwierig.
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Ja, durchschnittlich Strom liegt derzeit bei 29,5 Cent bei Neuverträgen und liegt somit aufm Niveau von Herbst 2021. Der Gaspreis liegt bei 9 Cent, im Vorjahr lag er zum selben Zeitpunkt bei über 25 Cent (aber auch nur 6 Cent vor zwei Jahren). Und die Gastanks sind jetzt zu 90 % gefüllt und werden, sofern der Trend sich fortsetzt, in ca. 5 Wochen voll sein.

Schade nur, dass das anscheinend bei vielen Bürgern immer noch nicht angekommen ist und sie immer noch jedem hinterherrennen, der von leeren Gastanks, 50-60 Cent Preisen usw. redet.
Wir haben eine Versorgung unabhängig von Russland hinbekommen in wenigen Monaten mit etwas Sparsamkeit, dem Suchen von Alternativen und auch dem Bau erneuerbarer Energien. Seit April sind durchgehend mehr als 60 % unseres Stroms aus erneuerbaren Energien, in den letzten 2 Monaten teilweise bei 65-70 %.

Energiewende und Flexibilität geht also, wenn man muss. Schade, dass man dafür Herrn Putin brauchte.
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Die positiven Preisentwicklungen an den Energiemärkten, die sich in längerfristigen Lieferverträgen bei den Versorgern bemerkbar machen und nach und nach auch beim Verbraucher ankommen, werden von Klimaschützern nicht positiv besprochen.
Läuft es doch dem Argument der steigenden Preise bei fossilen Energieträgern zuwider.
Zusätzlich die Diskussion über einen staatlich gestützen Strompreis für die Industrie. (Mit hohem Anteil von Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken.)
Ob das alle verstehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen?
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hawischer schrieb:

Also, einigen wir uns auf, "ein gutes Gesetz" mit dem Vorbehalt, dass die sozialen Fragen noch nicht zuende diskutiert sind und der abschließende Gesetzestext noch abzuwarten ist.

Einigen wir uns, wenn der endgültige Gesetzestext steht.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Also, einigen wir uns auf, "ein gutes Gesetz" mit dem Vorbehalt, dass die sozialen Fragen noch nicht zuende diskutiert sind und der abschließende Gesetzestext noch abzuwarten ist.

Einigen wir uns, wenn der endgültige Gesetzestext steht.

So soll es sein, Freund der Eintracht.
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Auch wenn du deine Behauptungen noch so oft wiederholst, werden sie nicht wahrer.
Du kannst mir ja gerne sagen, was in Focus und Handelsblatt steht. Eigentlich interessiert es mich gar nicht, ich habe wichtigeres zu tun als deine Hunderte von Links nachzuvollziehen. Mit mir kannst du jederzeit reden, da brauchen wir keine Links aus dem konservativen/wirtschaftlichen Lager.

Das "Hickhack" der Ampel war eine ganz normale Diskussion über ein weitreichendes Gesetz. Wenn frühere Regierungen unter Unionsführung um einen Gesetzentwurf gerungen haben, war das nicht anders. Oder willst du das bestreiten? Zum "Hickhack" wurde es lediglich von den einschlägigen Medien und der Opposition gemacht. Die muss gerade was sagen, erinnere dich an den Zwist zwischen den "Schwesterparteien".
Und ob der Kanzler geschwiegen hat, weißt du so wenig wie ich. Ein Lautsprecher wie Schröder oder ein Wendehals wie Söder ist er jedenfalls nicht.

Und meine Wertung ist deutlich: ein gutes Gesetz, durch die Wärmeplanung leider verwässert. Vielleicht täusche ich mich ja und diese kommunale Wärmeplanung wird ein Erfolg und kommt auch zügig. Kann ja sein, aber derzeit ist das meine Wertung, und zwar meine deutliche.
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Also, einigen wir uns auf, "ein gutes Gesetz" mit dem Vorbehalt, dass die sozialen Fragen noch nicht zuende diskutiert sind und der abschließende Gesetzestext noch abzuwarten ist.

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Damit du zufrieden bist:

Langfristig heißt: erst wenn eine neue Heizung benötigt wird.
Verwässert heißt: auch wenn eine neue Heizung benötigt wird: so lange die Kommunen ihre Arbeit nicht erledigt haben, dürfen auch dann weiter Öl- und Gasheizungen eingebaut werden.

Ich weiß schon, was ich schreibe, keine Sorge. Und da hättest du mit ein bisschen gutem Willen auch selbst drauf kommen können.
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Das war nicht mein Ansatz. Der war die undeutliche Wertung des Users WA zu der Güte des GEG-Gesetzesentwurf. Mal gut, mal schlecht. Je nach dem und wie es gerade passt.

Und ich empfehle nochmals das Studium der bereits verlinkten Artikel von Focus und Handelsblatt
Oder heute im Spiegel.
Das Hickhack der Ampel, der Streit zwischen Grünen und FDP, der schweigsame Kanzler, das waren die Treiber der Verunsicherungen.
Dass die Opposition dazu keinen Beifall klatscht, ist wohl einsichtig.
Und das Desaster macht sich nun in den Verkaufszahlen für Wärmepumpen bemerkbar.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/waermepumpe-und-daemmsysteme-nachfrage-geht-drastisch-zurueck-a-d091edff-302c-48c8-b65e-bf736d52ea15?sara_ref=re-so-app-sh

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Man kann darüber streiten, ob die vorgeschaltete kommunale Wärmeplanung zielführend ist. Ich bin da eher skeptisch.
Angesichts der riesigen Probleme, die die Kommunen da mit dem erforderlichen Netzausbau haben, fehlt es denen genauso an Fachkräften zur Umsetzung wie überall sonst. Und zu einem großen Teil auch am Willen. Sie fühlen sich jetzt genötigt, Arbeiten auszuführen, die sie überfordern. Das Gesetz wird in meinen Augen dadurch extrem verwässert, weil es Argumente fürs Nichtstun liefert und den Druck herausnimmt, den es eigentlich ausüben sollte.

Aber gut, das muss man sehen, wie sich das entwickelt. Was ich so beobachte in den Kommunen, in denen ich Einblick habe, bin ich nicht sehr zuversichtlich. Da werden jetzt erst mal Arbeitskreise, noch nicht mal gebildet, sondern erst mal gesucht. Wenn die gefunden sind, wird über deren Zusammensetzung und Befugnisse gestritten. Das alles kann viele Jahre dauern. Zeit, die wir nicht haben.

Wenn du das Gesetz lobst, worüber streiten wir dann? Ist mit der kommunalen Wärmeplanung die "Anordnung" vom Tisch, sind die Menschen jetzt "mitgenommen"?
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WürzburgerAdler schrieb:

Man kann darüber streiten, ob die vorgeschaltete kommunale Wärmeplanung zielführend ist. Ich bin da eher skeptisch.
Angesichts der riesigen Probleme, die die Kommunen da mit dem erforderlichen Netzausbau haben, fehlt es denen genauso an Fachkräften zur Umsetzung wie überall sonst. Und zu einem großen Teil auch am Willen. Sie fühlen sich jetzt genötigt, Arbeiten auszuführen, die sie überfordern. Das Gesetz wird in meinen Augen dadurch extrem verwässert, weil es Argumente fürs Nichtstun liefert und den Druck herausnimmt, den es eigentlich ausüben sollte.




Vor zwei Tagen klang das bei WA noch so:
"Das "Heizungsgesetz" ist dringend notwendig. Es ist langfristig angelegt (niemand muss sofort oder in naher Zukunft handeln). Und wenn doch, gibt es eine in der Geschichte der BRD noch nie dagewesene Förderung, sozial ausgerichtet (je weniger man hat, desto mehr bekommt man)."

Entweder liefert der überarbeitete (Zitat WA: "extrem verwässerte") Gesetzentwurf "Argumente zum Nichtstun" oder es ist "langfristig angelegt" und "niemand muss sofort oder in naher Zukunft handeln."

Wenn Du mit Dir einig bist, lass es wissen.
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Das Gesetz wurde mit ausreichender Expertise diskutiert und kommuniziert. Woher sollte ich denn sonst meine Kenntnisse haben?
Es wurde auch sachgerecht vorbereitet, allerdings vorschnell noch während der Diskussionsphase "durchgestochen", wie man so schön sagt. Daraus entwickelte sich dann die Kampagne von Springer und Union sowie Aiwangers "Arsxx offen" und "Demokratie zurückholen", noch bevor der Entwurf das Parlament erreicht hatte.
Und vorhin hast du noch gesagt, es käme u. a. auf das "Warum" an. Naja, wenn die Erderwärmung und die Zukunft künftiger Generationen sowie die horrenden Kosten, die damit einhergehen, keine ausreichenden Gründe sind, dann weiß ich es auch nicht.

Vollkommen richtig: es ist die sinnvollste Lösung, du sagst es ja selbst. Nur viele verstehen es nicht oder werden von Aiwanger, Söder, Bild & Co. aufgehetzt. Und die muss man dann halt zu ihrem Glück - und zum Wohle der menschlichen Spezies - per Gesetz dazu zwingen.

Eines ist klar: hätte die CDU dieses Gesetz eingebracht - so wie sie den Katalysator vorschrieb, bleihaltiges Benzin verboten hat und die Entschwefelungsanlagen anordnete -, hättest du es mit Zähnen und Klauen verteidigt. Und mich nennst du einen Ideologen.
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WürzburgerAdler schrieb:

Das Gesetz wurde mit ausreichender Expertise diskutiert

Das sieht das Bundesverfassungsgericht anders.
Und auch der Verfasser des Gesetzentwurfs. Der glaubt, dass die Verlängerung der Beratungszeit für die notwendige Klarheit sorgt. Also war die vorher doch nicht ausreichend vorhanden. Und die Kopplung an die kommunale Wärmeplanung stand im ersten Entwurf auch nicht.
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2023/07/20230706-vizekanzler-abeck-zum-geg.html

Und bitte, nachdem die Verbesserung in der Ampel am GEG vereinbart waren, habe ich das Gesetz hier im Forum gelobt. Am 25.06. schrieb ich hier im Thread

"Die zur Zeit erkennbaren "Leitplanken" des neuen GEG sind zielführend. Erst die Wärmeplanung in den Kommunen und dann die Heizungen. In der Reihenfolge und mit ausreichendem planerischen Vorlauf und sozialen Komponenten."

Also hör auf hier einen Popanz aufzubauen.

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hawischer schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:


Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.


Du verrennst dich gerade total. (Andere würden das härter formulieren)
Hat die Union noch nie eine Anordnung erlassen, noch nie ein Gesetz formuliert, noch nie ein Verbot ausgesprochen? Waren das dann auch Anordnungen der radikalen Lesart mit diktatorischem Ansatz?
Wie sagst du immer so schön: Merkste selber, gell.

Bewußtes Missverstehen gehört zu Deinen Eigenschaften. Ich könnte es auch härter formulieren.
Es muss Gesetze geben. Hat es immer und wird es immer. Es kommt aber immer auf das wie und wann und warum an. Und um die Frage, ob es Alternativen zu Gesetzen gibt.
Und ich "klaue" einen Satz vom werner:
"Demnach ist mein Weg immer der Weg des Machbaren in einer Demokratie, ansonsten muss man die Demokratie abschaffen und Menschen mit Gewalt dazu zwingen Klimaschutz zu betreiben. Ganz einfach."
Und es ging hier um die grundsätzliche Forderung des propain und nicht um die Unterstellung, auf Gesetze zu verzichten
Also mach Dich nicht zu albern.

Da kann ich nur noch lachen. Erst sind Anordnungen ein "diktatorischer Ansatz, dem man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen muss". Dann kommt es plötzlich "auf das wie und wann und warum an". Und am Schluss geht es dann um den "Weg des Machbaren".
Aber ich bin albern.

Ernsthaft Frage: Was ist daran nicht machbar, wenn jemand eine neue Heizung braucht und die Wahl hat zwischen einer Dreckschleuder mit hohen Emissionen, die er samt Folgekosten voll bezahlen muss und einer halbwegs emissionsfreien Heizung, von der er nur noch ein gutes Viertel bezahlen muss?
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Sorry, aber Du hast es nicht verstanden.
Dein Beispiel gibt hier die Forderung nach gesetzlichen Vorschriften nicht wieder. Denn darum geht's die ganze Zeit in dieser "Unterhaltung".

In deinem Beispiel hat der Käufer volle Entscheidungsfreiheit und keine Vorgaben.
Da wird er sich als halbwegs vernunftbegabter Mensch für die für ihn sinnvollste Lösung entscheiden.
Und das ist genau das, was ich von den meisten Menschen erwarte.
Wenn das nicht ausreicht Ziele zu erreichen, dann ist eine gesetzliche Regelung, die sachgerecht vorbereitet wird und mit ausreichender Expertise diskutiert und kommuniziert wird, das Mittel der Wahl.
Und genau das hat beim Heizungsgesetz bisher nicht geklappt. (Ich weiß, Springer und die Union)
Und das scheint sich tendenziell fortzusetzen, wie man bezüglich der Verkaufszahlen von Wärmepumpen und e-Autos lesen kann. Wer jetzt wohl schuld ist?
https://focus.de/200925271

https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-ohne-e-auto-foerderung-wuergt-deutschland-die-verkehrswende-ab/29247896.html


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hawischer schrieb:


Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.



Und es wird immer beides notwendig sein, oder etwa nicht? Oder denkst du wirklich, dass es keine Verbote geben sollte, sondern nur Anreize? Alles andere ist quasi "diktatorisch"?

Über diese Sichtweise wären unsere Pyrofreunde richtig amused, obwohl die ja nichtmal Verbote beachten...

Insofern verstehe ich nicht ganz, worauf es hier hinauslaufen soll. Selbstverständlich braucht es auch Verbote, immerhin geht es um die Lebensbedingungen nachfolgender Generationen.
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Schönesge schrieb:

Und es wird immer beides notwendig sein, oder etwa nicht?

Richtig, wie ich vorhin auch ausführte.
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hawischer schrieb:


Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.


Du verrennst dich gerade total. (Andere würden das härter formulieren)
Hat die Union noch nie eine Anordnung erlassen, noch nie ein Gesetz formuliert, noch nie ein Verbot ausgesprochen? Waren das dann auch Anordnungen der radikalen Lesart mit diktatorischem Ansatz?
Wie sagst du immer so schön: Merkste selber, gell.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:


Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.


Du verrennst dich gerade total. (Andere würden das härter formulieren)
Hat die Union noch nie eine Anordnung erlassen, noch nie ein Gesetz formuliert, noch nie ein Verbot ausgesprochen? Waren das dann auch Anordnungen der radikalen Lesart mit diktatorischem Ansatz?
Wie sagst du immer so schön: Merkste selber, gell.

Bewußtes Missverstehen gehört zu Deinen Eigenschaften. Ich könnte es auch härter formulieren.
Es muss Gesetze geben. Hat es immer und wird es immer. Es kommt aber immer auf das wie und wann und warum an. Und um die Frage, ob es Alternativen zu Gesetzen gibt.
Und ich "klaue" einen Satz vom werner:
"Demnach ist mein Weg immer der Weg des Machbaren in einer Demokratie, ansonsten muss man die Demokratie abschaffen und Menschen mit Gewalt dazu zwingen Klimaschutz zu betreiben. Ganz einfach."
Und es ging hier um die grundsätzliche Forderung des propain und nicht um die Unterstellung, auf Gesetze zu verzichten
Also mach Dich nicht zu albern.
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hawischer schrieb:

Der Unterschied von Anreiz und Anordnung ist Dir aber schon bewusst, oder?


Ich hab meine Hunde auch mit Lob erzogen.

Am Ende das selbe Ergebnis, aber weniger bissig.

Es bleibt aber eine Veränderung aufgrund Einflussnahme von oben.
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Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.
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Wenn 70 % Förderung kein Anreiz sind, dann weiß ich auch nicht.
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Der Unterschied von Anreiz und Anordnung ist Dir aber schon bewusst, oder?
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hawischer schrieb:

Alles ohne Anweisungen von oben.
                                     


Naja, es gibt schon einige finanzielle Gesichtspunkte, sowohl Belohnung als auch Bestrafung, die durchaus dazu bewegen etwas zu tun. Also nicht nur Anreize durch Subventionen, auch Verteuerungen sind oft durch Gesetze entstanden.
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Ich bin.ein großer Befürworter von Anreizpolitik.
Davon war bei Propain aber nicht die Rede. Er sprach von Anordnungen. Und bitte, Klimaschutz durch Anordnung von oben ohne die Menschen zu überzeugen, weil das ja angeblich nicht klappte, da bin ich bisher immer auf Deiner Seite gestanden. Es geht nur MIT den Menschen. Wer versucht das mit Anordnungen zu regeln, der befeuert die extremen Ränder.

In dem Zusammenhang, empfehle ich den Beitrag von Sigmar Gabriel von heute in der FAZ
Leider zum Großteil hinter paywall
https://m.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/zukunft-der-demokratie-fuer-eine-politik-mit-mut-und-leidenschaft-19084436.html
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hawischer schrieb:

Wie immer wird abgelenkt.


Dann lenke doch nicht ab, indem du Ablenken kritisierst, sondern nenne doch einfach mal 3 Beispiele.

Weil mir fallen keine ein. Und ich fände es schön, wenn es eben nicht so wäre. Vielleicht hab ich ja hier ein dickes Brett vorm Kopf.
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Wie wäre es mit dem Blick in die Geschichte. Vom Protestantismus in der katholischen Kirche über das Zeitalter der Aufklärung und der revolutionären Bewegungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts, die Demokratieerfolge des 19. und die Arbeiterbewegung, die Überwindung der monarchistischen Strukturen bis hin zu meist friedlichen Revolutionen in Osteuropa vor 30 Jahren.

Und wenn Du meinst, Propain habe ja nur die Klimamaßnahmen gemeint (aber halt nicht geschrieben), so schau auf die Photovoltaik-Dächer in den Städten und Dörfer, auf den steigenden Anteil der E-Autos und den Wärmepumpen. Auf die Initiativen in der Industrie auf erneuerbare Energien zu wechseln.

Alles ohne Anweisungen von oben.