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hawischer

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hawischer schrieb:

Das habe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht erwartet. Ist aber ein richtiges Zeichen gegenüber Putin.


Und heute abend ruft er Putin an und macht nen Hinterhofdeal...

Erdogan ist ein Terror-Herrscher und er macht, was er immer macht, Ost und West gegeneinander ausspielen, damit er seine Interessen (für seinen Profit) soweit wie möglich durchsetzen kann.

Dem ist sein Volk genau so scheißegal wie Putin. Der würde, wenn er könnte, morgen in Griechenland einmarschieren um das Osmanische Reich wieder auszurufen.
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SemperFi schrieb:

hawischer schrieb:

Das habe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht erwartet. Ist aber ein richtiges Zeichen gegenüber Putin.


Und heute abend ruft er Putin an und macht nen Hinterhofdeal...

Erdogan ist ein Terror-Herrscher und er macht, was er immer macht, Ost und West gegeneinander ausspielen, damit er seine Interessen (für seinen Profit) soweit wie möglich durchsetzen kann.

Dem ist sein Volk genau so scheißegal wie Putin. Der würde, wenn er könnte, morgen in Griechenland einmarschieren um das Osmanische Reich wieder auszurufen.

Mag sein. Dennoch hätte Erdogan es nicht öffentlich sagen müssen. Damit unterstützt er die Position der Ukraine.
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Erdogan und Selenskyi haben miteinander in Ankara gesprochen. Als ein Ergebnis unterstützt Erdogan den Beitritt der Ukraune zur Nato.
"Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Ukraine die Mitgliedschaft in der NATO verdient."
Das habe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht erwartet. Ist aber ein richtiges Zeichen gegenüber Putin.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/erdogan-selenskyj-ukraine-102.html
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Habs mal verschoben, geht ja auch nicht um "heute vor ... Jahren" , sondern in dem Fall vor ... Tagen und abgesehen davon ist eine Diskussion im anderen Thread eher schwierig.

Ansonsten ist zu sagen, dass es immer noch spannend ist, wie einseitig doch der Augenmerk auf diesen Konflikt ist, je nachdem, wer was schreibt.
Der dreckige Stellungskrieg war zu befürchten. Das habe ich aber schon mal vor Monaten geschrieben, dass mich das doch sehr an den 1. WK erinnert.
Von Streumunition halte ich wenig, sie ist eben auch geächtet und es kommt nie gut an, wenn man sich auf der moralisch guten Seite wähnt und dann moralisch falsch handelt.

Und zu dem Punkt:

FrankenAdler schrieb:

eine Remilitarisierung des Westens - mit Material und ganz massiv in den Köpfen


Die Remiltarisierung des Westens ist die Folge eines Angriffskriegs Russlands auf sein Nachbarland mit imperialistischen Hintergedanken. Es ist und bleibt m.E. fragwürdig, wie sehr Du in anderen Themen auf die Ursachen eingehst (richtigerweise), hier aber vorwiegend auf die Symptome. Du kritisierst seit Kriegsbeginn mehr die Reaktion des Westens als das, was Russland betreibt. Das wird immer in einem kleinen Satz abgehandelt, damit es nicht so aussieht, als hätte man nicht beide Seiten betrachtet, um dann mit der Fundamentalkritik am Westen zu beginnen. Es ist immer im Stile "ja, aber der Westen" und es ist selten ein Beitrag dabei, bei dem einfach mal die jeweiligen Punkte für sich genommen behandelt und kritisiert werden (und Deine Kritik ist berechtigt für sich genommen). Genau diese Art vom Umgang mit dem Ukraine-Krieg betreibt eben auch in Teilen die AfD und in Teilen die Linke. Ich halte das für gefährlich, weil auf dieses Verhalten Putin eben setzt.

Das erinnert mich immer an den Umgang mit den Kriegen zB gegen Libyen oder Irak. Da wurde genau umgekehrt gehandelt. Da haben zB die Linken die Angreifenden weit mehr kritisiert, die dort herrschenden Diktatoren aber mit Kritik doch einigermaßen verschont. Umgekehrt haben damals die, die heute alles pro Ukraine befürworten, Angriffskriege durchgewunken in unkritischer Form.

Abgesehen davon frage ich mich ja immer, was die Alternative sein soll. Also zum Aufrüsten und Abschrecken gegenüber Putin. Als die Bedrohung Sowjetunion weg war, hat man sofort abgerüstet in Europa. Man hat Länder an sich gebunden, weil sie in der EU und der Zuwendung zum Westen bessere Perspektiven gesehen hat. Der einzige, der diesen halbwegs friedlichen Weg nicht mitgehen wollte, heißt Putin.
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Deine Analyse ist richtig.
Der Hintergrund derjenigen, seien sie dem Wagenknecht/Dagdelen- oder im AfD-Lager etc. in Sympathie verbunden ist der Antiamerikanismus, der sich auch in der Natoablehnung deutlich macht.
Das führt dann regelmäßig zu der "Ja, aber .." Argumentation.
Ja, Putin ist böse, aber die USA...
Sicher ist Kritik an der US-Politik, ob in Vietnam, Irak .. berechtigt. Diese Kritik aber mit der Kritik an dem russischen Angriffskrieg zu koppeln, hat eine relativiernde Wirkung.
Hinzukommt die Formulierung, "Russland darf nicht gewinnen" statt "Russland muss verlieren".
Russlands Niederlage und dazu noch eine Aufnahme der Ukraine in die Nato würde de facto eine geopolitische Stärkung der USA und des Westens bedeuten.
Das mögen die o.g. Protagonisten nicht. Übrigens China auch nicht. Die Gründe sind die selben.
Heute vor 500 Tagen begann Russlands Angriff auf die Ukraine.
Alle "Experten", die der Meinung waren, der Krieg sei in kurzer Zeit zugunsten Russlands entschieden, haben sich geirrt. Putin auch.
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hawischer schrieb:

Oder wie der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider sagt: „Die Ergebnisse der Civey-Umfragen sind weder repräsentativ, noch sind sie völliger Hokuspokus.“


Ja, sie sind weder repräsentativ noch erfunden. Das ist richtig. Es sind Umfragen, bei denen Menschen, die gerade Lust dazu haben die Fragen, die ihnen vor die Nase fallen, zu beantworten. Diese werden dann noch gewichtet nach regionalen Faktoren und dem Alter.
Das Resultat hängt aber davon ab, wer überhaupt teilnimmt. Was nützt mir eine regionale und altersmäßige Gewichtung, wenn die Civey-Umfrage unter einem WELT-Artikel platziert wird zB und dort 50 % AfD- und 30 % Unionsanhänger sind und diese Leser dort für überproportional viele Votings sorgen?

Noch mal: Allein die 7 % mögliche Abweichung nach zig tausenden Votings zeigen, dass diese Umfrage nicht ernstzunehmen ist. Sie ist nicht nur nicht ernstzunehmen, sie ist einfach unbrauchbar.

Natürlich finden Civey-Umfragen Resonanz in den Medien. Gibt schnell Ergebnisse und meistens sind sie schön polarisierend. Da muss man keine richtigen und vernünftigen Daten von Instituten reinholen, die mehr Geld verlangen und gute Arbeit leisten. Wäre ja viel zu aufwendig. Ist halt nur genauso sinnvoll wie diese Halbkreis-Plenum-Pfeil-Meinungen, wo man seinen Pfeil hinsetzen kann, wie man denkt. Am besten unter einem absolut tendenziösen Artikel. Was kommt als nächstes? Likes bei Facebook als Maßstab für Mehrheitsmeinungen?

Und ehrlich gesagt habe ich mir jetzt paar Minuten Informationen über Herrn Brettschneider besorgt. Scheint ein guter Mann zu sein, arbeitet ja auch unweit von mir. Aber sein Fachgebiet ist eben nicht das, was er hier bewertet. Nicht mal im Ansatz.

Egal wie... Das Thema ist für mich beendet. Wer Civey-Umfragen ernstnimmt, dem kann man m.E. nicht mehr helfen.
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SGE_Werner schrieb:

Und ehrlich gesagt habe ich mir jetzt paar Minuten Informationen über Herrn Brettschneider besorgt. Scheint ein guter Mann zu sein, arbeitet ja auch unweit von mir. Aber sein Fachgebiet ist eben nicht das, was er hier bewertet. Nicht mal im Ansatz.

Na ja, wenn ich mir so seinen CV anschaue:
"Frank Brettschneider studierte Politikwissenschaft, Publizistik und Jura an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dort arbeitete er ab 1990 bis 1992 am Institut für Politikwissenschaft als wissenschaftlicher Mitarbeiter. 1992 bis 2000 forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Assistent am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart. An der Uni Stuttgart promovierte er 1995 mit dem Thema Öffentliche Meinung und Politik und habilitierte sich dort 2002 mit einer Arbeit über Spitzenkandidaten und Wahlerfolg."  
Weiter geht's hier...

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Frank_Brettschneider
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Liebe Leute,

bislang habe ich die Diskussionen im Forum unserer Eintracht gerne in passiver Form verfolgt.
Nur - wenn ich derlei Beiträge zu "Umfrageergebnissen" lese - juckt es dermaßen in meinen Fingern, dass Kratzen keine Abhilfe verschaffen mag.

Wie repräsentativ ist denn eine Umfrage der Firma Civey GmbH?
Auf welchen verschiedenen Internetseiten wird diese Umfrage eingeblendet?
Anhand der prozentualen Ergebnisse könnte man womöglich eine höhere Präsenz bei `WELT` oder aber des Blättchens mit den vielen großen Bildern vermuten.
Vielleicht haben Sie die Möglichkeit aufzuklären, wie Sie auf die Umfrage gestoßen sind.
Das wäre sehr aufschlussreich.
Vorab vielen Dank!

Die Fragestunde des Kanzlers im Bundestag habe ich intensiv verfolgt; wie auch andere Bundestagsdebatten der letzten drei Tage, die mich interessierten.
Entgegen Ihrer Schlussworte "der weiß auch warum" muss ich für mich feststellen: Ich weiß es anscheinend nicht!
Mir geht es hier nicht darum, die kommunikativen Fähigkeiten von Herrn Scholz zu relativieren oder pauschal in Frage zu stellen.
Gleichwohl, bezogen auf die Fragestunde im Bundestag, habe ich nicht den Eindruck, dass sich dessen Antworten in irgendeiner Art und Weise qualitativ zu denen unserer Klimakanzlerin a.D. unterschieden hätten.

Abschließend komme ich noch einmal auf die Civey GmbH zurück.
Vielleicht gibt es demnächst eine andere neue Umfrage:
"Wie schätzen Sie die Bereitschaft bzw. Fähigkeit der CDU ein, konstruktive Verbesserungsvorschläge zu Gesetzesvorhaben der Bundesregierung in Bundestagsdebatten einzubringen?"

Wie wohl das Ergebnis dieser Umfrage ausfallen würde...?
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GinsheimerAdler schrieb:

Liebe Leute,

bislang habe ich die Diskussionen im Forum unserer Eintracht gerne in passiver Form verfolgt.
Nur - wenn ich derlei Beiträge zu "Umfrageergebnissen" lese - juckt es dermaßen in meinen Fingern, dass Kratzen keine Abhilfe verschaffen mag.

Wie repräsentativ ist denn eine Umfrage der Firma Civey GmbH?
Auf welchen verschiedenen Internetseiten wird diese Umfrage eingeblendet?
Anhand der prozentualen Ergebnisse könnte man womöglich eine höhere Präsenz bei `WELT` oder aber des Blättchens mit den vielen großen Bildern vermuten.
Vielleicht haben Sie die Möglichkeit aufzuklären, wie Sie auf die Umfrage gestoßen sind.
Das wäre sehr aufschlussreich.
Vorab vielen Dank!

Die Fragestunde des Kanzlers im Bundestag habe ich intensiv verfolgt; wie auch andere Bundestagsdebatten der letzten drei Tage, die mich interessierten.
Entgegen Ihrer Schlussworte "der weiß auch warum" muss ich für mich feststellen: Ich weiß es anscheinend nicht!
Mir geht es hier nicht darum, die kommunikativen Fähigkeiten von Herrn Scholz zu relativieren oder pauschal in Frage zu stellen.
Gleichwohl, bezogen auf die Fragestunde im Bundestag, habe ich nicht den Eindruck, dass sich dessen Antworten in irgendeiner Art und Weise qualitativ zu denen unserer Klimakanzlerin a.D. unterschieden hätten.

Abschließend komme ich noch einmal auf die Civey GmbH zurück.
Vielleicht gibt es demnächst eine andere neue Umfrage:
"Wie schätzen Sie die Bereitschaft bzw. Fähigkeit der CDU ein, konstruktive Verbesserungsvorschläge zu Gesetzesvorhaben der Bundesregierung in Bundestagsdebatten einzubringen?"

Wie wohl das Ergebnis dieser Umfrage ausfallen würde...?


Zu Civey habe ich mich in einer Antwort an Werner geäußert.
"Gefunden" habe ich die Umfrage auf Twitter. Irgendwer hat sie dort zitiert.
Zu der Art und Weise, wie der Kanzler, (Vielen Dank für ihre Frage) auf den Inhalt der Frage eingeht und wie sachlich und umfassend er bereit ist diese zu beantworten, hängt von der Frage und dem Fragesteller ab.
Mit Fragen der Opposition, die üblicherweise kritischer sind, als die der eigenen Koalition ging er bei seiner letzten Befragung nicht oder nur oberflächlich ein. Der Fokus kommentiert:
"Der SPD-Politiker weicht vielen Fragen aus und provoziert damit heftige Zwischenrufe im Plenum."
https://m.focus.de/politik/deutschland/im-liveticker-bundeskanzler-scholz-stellt-sich-den-fragen-des-bundestages_id_198246246.html/

Dein Hinweis, dass sich die Auftritte von Scholz sich nicht von der von Merkel unterscheiden, ist das jetzt ein Lob oder ein Tadel?
Vermutlich ein Tadel, geht doch eher ein Anflug von Unterstützung für die SPD und eine Ablehnung der Union durch Deinen Text. Ist völlig ok, die Meinung kann man haben.
Allerdings sinkt bei den Ergebnissen der allgemein anerkannten Meinungsforschungsinstituten die Zustimmung für die SPD seit der Wahl erheblich. Aktuell 18%, das sind 30% weniger als zur Wahl (25.7%).
Und das hat seinen Grund, nicht wahr?
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Ginsheimer, wir sind hier normalerweise beim Du. Das ist ein Fußballforum, nicht die Kommentarspalte unter Zeit Online.

Aber ich gebe recht. Eine Umfrage, bei der alleine der statistische Fehlerbereich bei 7,1 % liegt, als repräsentativ zu bezeichnen, wie Civey es macht, ist schon arg lächerlich.

Und dann muss man noch bedenken, dass die Methodik von Civey einzig und allein auf Online-Umfragen basiert, auf die nur Menschen klicken, die a) eben auch online sind und b) ein Interesse haben ihre Meinung abzugeben. Aufgrund der Erfahrung kann man solche Umfragen bzgl. Wählertrend (also welche Partei gewählt werden würde) eher ernst nehmen, nicht aber bei einfachen Stimmungsabfragen wie dieser. Da werden vor allem die Leute teilnehmen, die unzufrieden sind und die diese Umfrage triggert. Man schaue sich mal die Politbarometer-Umfrage an, dort wird die Arbeit von Scholz von 45 % eher schlecht oder sehr schlecht bewertet, von 49 % eher gut oder gut. Die restlichen 6 % dürften wohl mittig oder ohne Angabe sein.
Die Umfrage ist von Ende Juni.

Sorry, wer Civey-Umfragen nutzt, kann eben auch gleich ne Umfrage in Facebook unter nem AfD-Posting stellen und behaupten, dass die Ergebnisse dort repräsentativ sind. Civey kann ja behaupten, dass sie eine Fehlertoleranz von 7 % haben. Schon lustig, dass sie halt 32 % entfernt liegen von der Politbarometer-Umfrage.
Ne, diese Umfrage ist einfach Bullshit. Die nimmt niemand aus der Politforschung ernst.
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SGE_Werner schrieb:

Ne, diese Umfrage ist einfach Bullshit. Die nimmt niemand aus der Politforschung ernst.



       

Kann ja sein. Erstaunlich ist, dass nach dem Streit um Civey in den Jahren 2018/2019 es in letzter Zeit einigermaßen ruhig geworden ist. Wenigstens in der öffentlichen Wahrnehmung. Hauptsächlich führen Forsa und Civey Prozesse gegeneinander. Die Auseinandersetzung ist hier ganz gut zusammengefasst.
https://www.horizont.net/planung-analyse/nachrichten/forsacivey-was-das-handelsblatt-ueber-einen-streit-zwischen-instituten-erfuhr-210411

Egal, wie man es sieht. Festzustellen ist, dass die Civey-Umfragen in der Medienwelt ihre Resonanz finden und damit auch eine Wirkung haben.
Es erstaunt nicht, dass jeder, nach seiner eigenen Meinung, sich in Ergebnissen wiederfindet oder eben nicht.
Oder wie der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider sagt: „Die Ergebnisse der Civey-Umfragen sind weder repräsentativ, noch sind sie völliger Hokuspokus.“
Also irgendwas dazwischen.
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Umfrage: Wie bewerten Sie die Kommunikation von Bundeskanzler Olaf Scholz zur aktuellen Arbeit der Bundesregierung?
Ergebnis:

Sehr positiv
5,6%
Eher positiv
8,0%
Unentschieden
8,9%
Eher negativ
17,2%
Sehr negativ
60,3%

Das ist deutlich. und wer die Fragestunde mit dem Kanzler gestern im Bundestag gesehen hat, der weiß auch warum.

https://civey.com/umfragen/32285/wie-bewerten-sie-die-kommunikation-von-bundeskanzler-olaf-scholz-zur-aktuellen-arbeit-der-bundesregierung

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Generell mal zum Threadthema "Regierungsarbeit":
Die Kritik an der oft unnötigen Eile ist nicht neu und sie kommt ja nicht nur erwartbar von der jeweiligen Opposition, sondern z.B. auch vom Bundesrat oder von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Bas (SPD) schrieb schon im März an den Kanzleramtschef und die 3 Vorsitzenden der Regierungsfraktionen u.a.:

"Trotz der regelmäßig erfolgten Zusicherungen der Vertreterinnen der Bundesregierung und der Koalitionsfraktionen lässt eine in dem gebotenen Maße erforderliche Rückkehr zu ordentlichen Abläufen auf sich warten....Wir dürfen nicht zulassen, dass der Deutsche Bundestag als zentrales Verfassungsorgan und damit auch das Vertrauen in die repräsentative Demokratie geschwächt werden.“

Wie gesagt, dies stammt nicht aus einer Rede von Merz, der billige Schelte betrieben und leichtfertig von einer Gefahr für die Demokratie geschwätzt hätte. So etwas sollte man ernst nehmen...hat man nicht...bis dann halt mal die obersten Verfassungsschützer Klartext geredet haben.
Es verwundert wirklich, wie insbesondere die Grünen und die FDP scheinbar relativ wenige Probleme mit dem Druck auf die Parlamente haben. Verwunderlich, weil sie es als Oppositionsparteien viele Jahre selbst erlebt haben, wie eine "große" Koalition praktisch keinen Rücksicht auf die Oppositionsparteien nehmen musste. Und dies haben sie, damals, durchaus auch kritisiert - schnell vergessen.

Ich hoffe sie haben es jetzt langsam mal verstanden und handeln zukünftig besser. Es kostet sie ja auch nicht wirklich viel, bei Gesetzesverabschiedungen z.B. eine Woche länger zu warten. Aber die Gesetze werden weniger angreifbar und es trägt zur Befriedung in der Politik bei.
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Eintracht-Laie schrieb:

ich hoffe sie haben es jetzt langsam mal verstanden und handeln zukünftig besser. Es kostet sie ja auch nicht wirklich viel, bei Gesetzesverabschiedungen z.B. eine Woche länger zu warten. Aber die Gesetze werden weniger angreifbar und es trägt zur Befriedung in der Politik bei.

       

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Zitat aus dem Koalitionsvertrag:
"Demokratie lebt vom Vertrauen in alle staatlichen Institutionen und Verfassungsorgane. Wir
werden daher das Parlament als Ort der Debatte und der Gesetzgebung stärken.
Wir wollen die Qualität der Gesetzgebung verbessern. Dazu werden wir neue Vorhaben
frühzeitig und ressortübergreifend, auch in neuen Formaten, diskutieren. Wir werden da-
bei die Praxis und betroffene Kreise aus der Gesellschaft und Vertreterinnen und Vertreter
des Parlaments besser einbinden sowie die Erfahrungen und Erfordernisse von Ländern
und Kommunen bei der konkreten Gesetzesausführung berücksichtigen. Im Vorfeld des
Gesetzgebungsverfahrens soll die Möglichkeit der digitalen Ausführung geprüft werden
(Digitalcheck). Wir werden ein Zentrum für Legistik errichten."  

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Tafelberg schrieb:

eher nein!
Aber warum sollten eigentlich in einer Koalition, die stärkste Partei nicht den MP stellen, in dem Falle Ramelow? Ich würde die Linken ausnahmsweise mal in Schutz nehmen

Hawischer hat sich auf die Umfrage bezogen, wonach die Union mit 21% vor der Linken mit 20% liegt...
Meine Skepsis hier liegt klar am mangelnden Mut der Union, mit der SED (so würden sie es nennen) gemeinsame Sache zu machen.
Laschet und Günther lassen natürlich hoffen.
Und es wäre eine riesige Chance für gesellschaftlichen Frieden
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edmund schrieb:

Tafelberg schrieb:

eher nein!
Aber warum sollten eigentlich in einer Koalition, die stärkste Partei nicht den MP stellen, in dem Falle Ramelow? Ich würde die Linken ausnahmsweise mal in Schutz nehmen

Hawischer hat sich auf die Umfrage bezogen, wonach die Union mit 21% vor der Linken mit 20% liegt...
Meine Skepsis hier liegt klar am mangelnden Mut der Union, mit der SED (so würden sie es nennen) gemeinsame Sache zu machen.
Laschet und Günther lassen natürlich hoffen.
Und es wäre eine riesige Chance für gesellschaftlichen Frieden

Am Mut liegt es sicher nicht. Und mit der Person Ramelow ließe sich u.U. was machen. Die Linke als Partei ist ein totes Pferd. Mit Wissler (Marx21), Schirdewan geht aus guten Gründen nichts. Mit Wagenknecht, Dagdelen schon gar nichts
Und um des "lieben Friedens Willen" auch nicht. Es würde kein Frieden. Der kleinste gemeinsame Nenner wäre Stillstand. Das aber braucht das Land als Letztes.
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Die Ampel und insbesondere die Grünen haben durch das BVerfG einen "vor den Koffer" bekommen. Damit haben sie nicht gerechnet. Die Union aber auch nicht. Sie hat den Antrag nicht gestellt, weil sie befürchtete durch eine Ablehnung des Antrags bekäme das "Murks"-Gesetz quasi einen offiziellen Stempel vom höchsten Gericht . Es war ein Alleingang von Heilmann.
Die Schelle vom BVerfG hat aber zusätzlich zu einem Zusammenschluss bei der Ampel geführt.
Die Fraktionen haben sich geeinigt, so wie es jetzt da steht, so wird es im September verabschiedet.
Und bis dahin könne sich die Union ja in den Text einlesen.
Jede weitere Diskussion in der Ampel würde sich hinsichtlich der Wahlkämpfe nicht gut machen.
Die wird aber weiterhin geführt werden, insbesondere bei der Ausgestaltung der sozialen Komponenten.
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1994 gab es das Magdeburger Modell, 2024 halt das Erfurter Modell (in dem Fall wohl eher CDU Minderheitsregierung mit AfD-Zustimmung)
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SGE_Werner schrieb:

1994 gab es das Magdeburger Modell, 2024 halt das Erfurter Modell (in dem Fall wohl eher CDU Minderheitsregierung mit AfD-Zustimmung)

Mit Sicherheit nicht.
Der Ball liegt bei der Linken. Sie hätte die Möglichkeit das demokratische Lager durch die Wahl eines CDU-MP vor der AfD zu schützen. Also Wiederholung des Magdeburger Modells nur nicht mit einem SPD-MP.
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Eintracht-Laie schrieb:

Trotzdem noch kurz was zur Sache und für Dein Verständnis:

Ja, Danke für die Belehrung. Wenn du und der hawischer nicht wären, müsste ich dereinst dumm sterben.

Weiter oben habe ich ja schon geschrieben, dass ich gegen die formalen Gründe des Antrags von Herrn Heilmann nichts einzuwenden habe. Es ist jetzt aber so wie immer:

"Handwerkliche Fehler" meint bei dir genau das, was das BVG bemängelte. Mit den Inhalten hat es nichts zu tun. Der Bürger, der "handwerkliche Fehler" liest, denkt aber an inhaltliche Fehler, nicht an verfahrenstechnische.

Ebensowenig denkt er daran, dass die verspätete Verabschiedung des Entwurfs einzig und allein auf die FDP zurückzuführen ist, die dem Entwurf schon vier Mal zugestimmt hatte, im letzten Moment aber neue Einwände vorbrachte. Das hätte sie schon bei den ersten Beratungen tun können. Die ist aber fein raus, denn man hat ja jetzt nicht die FDP, sondern "Habeck gestoppt".

Und zuletzt kann ich immer noch nicht sehen, warum das ein großer Tag für den Klimaschutz ist. Du kannst gerne die Augen rollen, wenn ich Trump erwähne, aber es ist ein Fakt, dass dieser alles und jedes, das aus seiner Feder kam, als "Großartig" bezeichnete, wie sackdämlich seine Entscheidungen auch waren.

Dass zuletzt so viele Schlauberger schnell noch Öl- und Gasheizungen installieren ließen, würde auch die Union nicht verhindert haben - es sei denn, sie hätten die fossilen Verbrennungsheizungen einfach so weiterlaufen lassen. Das wäre vermutlich auch ein "großer Erfolg für den Klimaschutz" gewesen.

Die ganze Geschichte des Irrsinns kannst du gerne mal hier nachlesen: eine Chronologie der Lügen und der Hetze gegen das "Heizungsgesetz". Die Kampagne für den Klimaschutz. 🙄

https://www.volksverpetzer.de/analyse/wahrheit-heizgesetz-fdp/
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Es ist doch völlig wumpe, ob das GEG-Gesetz im Juli oder September beschlossen wird. Es gilt ab 01.01.24.
Nach den Umfragen spaltet das GEG das Wahlvolk und die Ampel (eigentlich nur SPD und Grüne) befürchtet negative Auswirkungen auf die Landtagswahlen im Oktober, wenn die Diskussion über die Sommerpause fortgesetzt wird.
Den Mut, in der Sommerpause eine Dringlichkeitssitzung einzuberufen, hat die Ampel nicht, wäre auch nicht gerechtfertigt. Die Zeit ist vorhanden.





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Wobei die Kollegin, die da für Übersetzungen von Interviews und für die Hintergrund-Infos zuständig ist (wie heißt sie nochmal, Laura?) bei der Beschreibung der Sehenswürdigkeiten oft nur 1:1 aus Wikipedia vorliest, da kann ich auch selber schnell nachschauen.
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Gerade der touristischen Blick aus dem Hubschrauber und die Erläuterungen dazu, finde ich eine gelungene Unterhaltung ergänzend zu der Betrachtung des sportlichen Geschehens. Und bis ich Landschaft, Schloss, Kloster, Park etc bei Wikipedia finde, ist das TV-Bild längst woanders.
hawischer schrieb:

vonNachtmahr1982 schrieb:

hawischer schrieb:

Ein Einkommen von 75000 Euro pro Partner ist nun wahrlich keine Seltenheit und geht in die Mittelschicht

Nein, definitiv nicht.

Dann kennst Du die Tarifgehälter in der Industrie nicht. Das sind bei 13,5 Monatsgehälter etwa 5.500 . Oder im gehobenen Dienst z.B. A13.
Oder mal z.B. bei Mercedes vorbeischauen
https://www.kununu.com/de/mercedes-benz-group/gehalt


Mercedes ist kein Masstab für die Bezahlung eines Ingenieurs ,beispielsweise. Das ist das obere Ende. Viele versuchen da rein zu kommen. Die Zulieferer / Dienstleister von denen zahlen weniger , für ähnliche Arbeiten. Ein Entwicklungsingenieur / Konstrukteur ( erfahren ) bei einem Dienstleister , liegt unter 55000 / Jahr. Es gibt Ausnahmen. Im Leiharbeiterbereich ( Ingenieur ) ist es ähnlich. 50 - 55000 max. Mehr nicht.
Wenn es mehr werden soll : Direkt zu MB oder Porsche. Oder Tier1 Supplier. Da gehts auch ganz gut.
Wer andere Erfahrungen hier hat , bitte mal posten.
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fromgg schrieb:

hawischer schrieb:

vonNachtmahr1982 schrieb:

hawischer schrieb:

Ein Einkommen von 75000 Euro pro Partner ist nun wahrlich keine Seltenheit und geht in die Mittelschicht

Nein, definitiv nicht.

Dann kennst Du die Tarifgehälter in der Industrie nicht. Das sind bei 13,5 Monatsgehälter etwa 5.500 . Oder im gehobenen Dienst z.B. A13.
Oder mal z.B. bei Mercedes vorbeischauen
https://www.kununu.com/de/mercedes-benz-group/gehalt


Mercedes ist kein Masstab für die Bezahlung eines Ingenieurs ,beispielsweise. Das ist das obere Ende. Viele versuchen da rein zu kommen. Die Zulieferer / Dienstleister von denen zahlen weniger , für ähnliche Arbeiten. Ein Entwicklungsingenieur / Konstrukteur ( erfahren ) bei einem Dienstleister , liegt unter 55000 / Jahr. Es gibt Ausnahmen. Im Leiharbeiterbereich ( Ingenieur ) ist es ähnlich. 50 - 55000 max. Mehr nicht.
Wenn es mehr werden soll : Direkt zu MB oder Porsche. Oder Tier1 Supplier. Da gehts auch ganz gut.
Wer andere Erfahrungen hier hat , bitte mal posten.

Ich will hier keine Gehalts-Diskussion aufmachen. Mir ging es nur um den Hinweis eines Users, 75000 Euro Einkommen sei kein Mittelstandseinkommen. Das ist nicht so. Ein Blick in die ERA-Tariftabellen der Metallindustrie helfen dabei. Das es in der gesamten Arbeitswelt Bandbreiten gibt ist klar.
https://metall-tarif.info/era_tabelle/download2023.php
SGE_Werner schrieb:

Die Regelung betrifft ca. 2 % der Paare laut Schätzungen.
Man kann es auch übertreiben.

https://www.tagesspiegel.de/politik/60000-oder-500000-paare-umstrittene-elterngeld-kurzung--wen-genau-trifft-es-und-wenn-ja-wie-viele-10094374.html

Abgesehen davon sind wir mittlerweile auch ein gutes Stück weg von der AfD.

Aus dem verlinkten Artikel:
"Von einem Sprecher des Familienministeriums hieß es am Dienstag, bei etwas über einer Million Elterngeld-Beziehenden im Jahr 2020 insgesamt wären somit rund fünf Prozent der Bezieher von der Neuregelung betroffen."
Nicht viele, stimmt. Kann man zumuten. Auch richtig.
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Eintracht-Laie schrieb:

Gut so - der Versuch des Durchpeitschens war einfach eine Frechheit. Gut abgewägt vom Bundesverfassungsgericht.

Ja. Denn dem Antragsteller beim BVG, dem CDU-Abgeordneten Thomas Heilmann, geht das Gesetz offenbar nicht weit genug und ist zu lasch. Auf Twitter jubelt Heilmann über die Entscheidung. „Das Bundesverfassungsgericht hat gerade meinem Antrag auf einstweilige Anordnung gegen das zu schnelle GEG-Verfahren statt gegeben!“, schreibt der Unionsabgeordnete. „Das ist ein großer Erfolg für unseren Parlamentarismus & in diesem konkreten Fall auch für den Klimaschutz!“

Hoffentlich werden die Verschärfungen, die die Union da vorhat, glimpflich ausgehen.
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Es geht bei BVerfG - Beschluss nicht um Inhalte, es ging nur ums Verfahren.

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Frage mich, was diese Koalition eigentlich noch zusammenhält.

Aus der Präambel des Koalitionsvertrages der Ampel:
"Wir wollen eine Kultur des Respekts befördern – Respekt für andere Meinungen, für Gegen-
argumente und Streit, für andere Lebenswelten und Einstellungen. Der vorliegende Koalitionsvertrag zeigt, dass wir tragfähige gemeinsame Lösungen gefunden haben. Er bildet
die Arbeitsgrundlage für unsere Koalition."

Eine Kultur des Respekts kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Und tragfähige gemeinsame Lösungen?
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Und beim "Respekt" gegenüber dem Parlament dann kommt sowas dabei raus;
"Verfassungsgericht stoppt Lesung von Gebäudeenergiegesetz"

https://focus.de/198305289
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Inhaltlich bin ich bei Jürgen Trittin
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Frage mich, was diese Koalition eigentlich noch zusammenhält.

Aus der Präambel des Koalitionsvertrages der Ampel:
"Wir wollen eine Kultur des Respekts befördern – Respekt für andere Meinungen, für Gegen-
argumente und Streit, für andere Lebenswelten und Einstellungen. Der vorliegende Koalitionsvertrag zeigt, dass wir tragfähige gemeinsame Lösungen gefunden haben. Er bildet
die Arbeitsgrundlage für unsere Koalition."

Eine Kultur des Respekts kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Und tragfähige gemeinsame Lösungen?
vonNachtmahr1982 schrieb:

hawischer schrieb:

Ein Einkommen von 75000 Euro pro Partner ist nun wahrlich keine Seltenheit und geht in die Mittelschicht

Nein, definitiv nicht.

Dann kennst Du die Tarifgehälter in der Industrie nicht. Das sind bei 13,5 Monatsgehälter etwa 5.500 . Oder im gehobenen Dienst z.B. A13.
Oder mal z.B. bei Mercedes vorbeischauen
https://www.kununu.com/de/mercedes-benz-group/gehalt