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HessiP

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Ich hab mal wieder die A.rschkarte gezogen - nachdem die Zustände im Klopapier-Krieg immer schlimmer werden, muss einer den Thread endlich aufmachen. Es geht um eines der letzten Tabuthemen - das Kackverhalten der Bevölkerung. Damit ist nicht das Hamstern gemeint, sondern wirklich das Scheißen.

Was in den letzten Tagen in Deutschland rund um Klopapier abgeht, da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
In mehreren Märkten kam es zu Streits bis knapp vor Faustschlag:
https://www.youtube.com/watch?v=oZmm34IiNR0

In Mannheim wurde einem Supermarktmitarbeiter von einem Klopapier-Wahnsinnigen das Knie ins Gesicht getreten, dass er ins Krankenhaus musste, in Nürnberg wurden Rollenvorräte aus Schulen geklaut:
https://www.donaukurier.de/nachrichten/panorama/Kriminalitaet-Krankheiten-Gesundheit-Covid-19-Deutschland-Supermarkt-Mitarbeiterin-geschlagen-wegen-Klopapier;art154670,4529084

Die Deutsche Bahn macht inzwischen Durchsagen das Klopapier doch bitte an Bord zu lassen:
https://www.youtube.com/watch?v=hV6OOEoel_E

Selbst die Satire-Grafik: "Lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto liegen"
https://pbs.twimg.com/media/ETZEreoXsAAfC8M.jpg

ist inzwischen trauriger ernst gemeinter Rat geworden:
https://www.rtl.de/cms/aachen-dieb-bricht-in-auto-ein-um-klopapier-zu-klauen-4508898.html

In nahezu allen Märkten sind die Regale geräumt, obwohl bei Herstellern wie fripa aus Miltenberg/Main täglich 250 LKW die Laderampen verlassen. Hakle, tork und wie sie alle heißen produzieren bis zum Anschlag.

Selbst pearl TV verkauft jetzt Klopapier mit aufgedruckten 500-Euro-Noten zum Preis von 5,65 EUR.

Und trotzdem reicht es nicht. Das gipfelte in der persönlichen Erfahrung am Samstag im Edeka, wo alles ausverkauft war, ich an dem Hygieneprodukte-Regal vorbei kam und verzweifelt einen Mann stammeln hörte: "Das gibt's doch nicht, ich brauch doch nur zwei Rollen. Ich war schon in fast zehn Märkten!"
Eine Supermarkt-Angestellte bekam das mit und es kam zwischen uns drei zum kurzen Gespräch.
Sie: "Wir bekommen das Zeug morgens geliefert, nach spätestens einer Stunde ist nichts mehr da!"
4 Packungen Küchenpapier standen noch im Regal, da kam ein älteres Paar und griff beherzt zu.
Ich: "Was machen die denn alle mit dem Zeug?"
Sie meinte dann, als das Klopapier alle war, hätte sie sogar mitbekommen, wie Leute stattdessen zu mehreren Packungen Küchenpapier griffen und sagten: "Die kann man zurechtschneiden und drei Rollen draus machen!"

Abgesehen von der beknackten Horter-Fraktion, die sich zu Hause mit 1000 Rollen Klopapier verschanzt und auf die Apokalypse wartet, gibt es noch die asozialen Pseudo-Spekulanten, die meist zu blöd sind, in echte Wertanlagen zu investieren, aber glauben, mit dem Klopapier eine neue Goldmine aufgetan zu haben und gehen mit ihren Ersparnissen voll in diese neue Asset-Klasse. So manchen fliegen dann bei eBay die Rezensionen um die Ohren:

https://www.ebay.de/urw/KATRIN-104872-Toilettenpapier-plus/product-reviews/27028689597

Keine Ahnung, was da passiert ist, der Preis von dem Anbieter klingt auf den ersten Blick ja noch human, 3,99 EUR für 8 Rollen - vermutlich sind die Versandkosten von 7,50 EUR der Stein des Anstoßes, was den Einkaufspreis von einst 20 Cent pro Rolle insgesamt um 500% anziehen lässt. Wenn man aber dann noch die ebay-VKP und 3,99 Euro für den Paketversand abzieht, dann fragt man sich echt, warum man sich wegen den paar Kröten gegenseitig das Leben schwer macht und sich sein eBay-Bewertungsprofil versaut?

Aber die Apokalypsen-Fraktion, die sich mit so viel Klopapier eindeckt, dass sie mit einer Ausgangssperre bis zum Jahr 2030 rechnet und die Spekulanten, die in weiße neue "Wert"papiere investieren einfach mal außen vor gelassen, weil die stellen offenbar gar nicht das echte Hauptproblem dar. Vor allem sind sie auch nicht unbegreiflich, sie sind nachvollziehbar. Solche merkwürdigen Gruppierungen gibt es halt in der Krise.

Aber es wird ja auf breiter Front gebunkert - entsetzlicher als die oben Genannten sind schon eher Personen, die - ich lese ja in zahlreichen Online-Foren mit - damit argumentieren, dass sie das Zeug in diesen Mengen wirklich dringend brauchen!

So zum Beispiel diese nette Diskussion bei WELT:
https://abload.de/img/klopapier5ikjdo.png

Während im Artikel steht, dass ein Interviewter antwortete, dass er einmal die Woche Klopapier kaufe, kommentiert einer (Cailean): "Wohl eher im Monat!"
Woraufhin eine Christina W. schreibt, dass sie ernsthaft pro Tag eine Rolle benötigt.
Ein Chilli pflichtet ihr bei, dass seine vierköpfige Familie ebenfalls 8 Rollen pro Woche wegspült.

Zeit für die Frage: Was ist normaler Klopapierverbrauch?
Die Frage beschäftigte schon vor der Krise den einen oder anderen:
https://www.gutefrage.net/frage/eine-rolle-klopapier-pro-tag

Auch hier beschwert sich ein User, dass eine Rolle pro Tag draufgeht, ein Francis meinte, das sei nicht normal, ihm reiche eine Rolle pro Woche.

In anderen Foren gibt's noch weit mehr solcher interessanter Fälle exzessiven Verbrauchs, kann man selbst mühelos finden.

Also müssen wir die Frage etwas tiefgründiger angehen --> tiefgründig .
Wie kriegt man es überhaupt hin, eine Rolle am Tag zu verballern?
Es soll ja da angeblich die Falter- und die Knüller-Fraktion geben. Die einen reißen sich einige Blatt Papier ab, falten es. Die Knüller-Fraktion reißt deutlich mehr ab und formt aus dem Abriss eine Kugel. Ganz davon abgesehen, dass der Abriss von mehr als 10-15 Blatt schnell mal die Rohre verstopfen kann, könnte selbst die Knüller-Fraktion bei einem Toilettengang "groß" pro Tag von einer Rolle gute zwei Wochen zehren, denn im Durchschnitt hat die 250 Blatt.
Was zum Geier muss man anstellen, um eine ganze Rolle am Tag draufgehen zu lassen?

Inzwischen ist die Frage wohl auch für andere so dringend geworden, wie der Gang auf die Schüssel nach nem Löffel Rizinus, sonst gäbe es diese Rechner nicht:

https://reichtmeinklopapier.de/

Hier gibt es auch eine Profi-Variante, die gleich mehrere Variablen berücksichtigt:
https://www.blitzrechner.de/toilettenpapier/

Man kommt mit einer Rolle dem Rechner nach also mindestens 10-15 Tage aus.
Ich verbrauche bei einem Gang pro Tag 7-10 Blatt, d.h. knapp eine Rolle pro Monat. Deshalb das Entsetzen. Das, was andere nach eigener Beschreibung binnen einer Woche verbrauchen, da kann ich fast ein dreiviertel Jahr von kacken.

Deutschland verbraucht laut Statistik 134 Rollen pro Kopf (zweithöchster Wert weltweit, nur die USA verbrauchen noch mehr) :
https://www.general-anzeiger-bonn.de/news/panorama/klopapier-verbrauch-in-deutschland-besonders-hoch_aid-43909857

Diese Seite berichtet von 46 Rollen pro Kopf und Jahr:
https://ps-hygiene.de/unser-blog/unser-toilettenpapier-in-zahlen
merkwürdige große Differenzen zur ersten Quelle - vermutlich ist der zweite Link die Befragung der Verbraucher und die ersten werten die Payback-Daten aus .

Und international auch nochmal ne Übersicht:
https://de.statista.com/infografik/15624/klopapierverbrauch-pro-kopf-in-ausgewaehlten-laendern/

Ich verbrauche 12-15 (!) Rollen pro Jahr! Und ich lege sehr viel Wert auf Sauberkeit.
Wenn eine durchschnittliche Rolle Klopapier 250 Blatt hat und man verbraucht im Schnitt 7 Blatt, dann reicht die bei einem Toilettengang pro Tag 35 Tage. Etwas großzügiger gerechnet mindestens 25. Das kommt dann auch hin.
Natürlich kann der Megaverbraucher sich jetzt einfach hinstellen und sagen: Nicht ich verbrauche so viel, du verbrauchst zu wenig, mit dir stimmt was nicht!

Aber: Sieht eher auf meiner Seite ganz gut aus:
https://www.floraglueck.de/news/bei-gesundem-darm-kaum-toilettenpapier-noetig/

Ich hab noch 7 Rollen hier und hab noch keine Schweißperlen auf der Stirn. Damit komm ich locker bis in den Spätsommer.
Wenn der Durchschnittsscheißer also echt zwischen 46 und 134 Rollen Klopapier im Jahr verbraucht, weil es gibt ja für jeden, der weniger als 30 Rollen pro Jahr verbraucht also auch welche, die dann mindestens bei 140-150+x Rollen pro Jahr liegen, und man nimmt die Info:

Pro Toilettengang verbrauchen wir in Deutschland rund neun Blatt Klopapier. (siehe vorheriger Link, graue Infobox in der Mitte) heißt das, dass jeder von den Megaverbrauchern 5-7x am Tag auf dem Lokus sitzt???

In dem Fall sei wirklich allen Hamsterern und Ellbogenschubsern schon aus Mitleid verziehen - unter den Voraussetzungen würde ich dann auch 20 x 8 Rollen mitnehmen; je nachdem, wie wichtig es einem ist, dass es am Hintern nicht kratzt, kann man sich mit viel Empathie in den Zustand hineinversetzen, dass es jemanden beim permanenten Anblick gähnend leerer Toilettenpapier-Regale zumindest in den Fingern juckt, auf dem Supermarktparkplatz die Seitenscheibe von einem parkenden Auto zu zertrümmern, weil man auf dem Rücksitz eine Großpackung floralys supersoft erspäht hat.
Vielleicht aber sollte die Truppe, die im Schnitt laut Statista 134 Rollen im Jahr verbraucht, einfach mal dringend den Arzt aufsuchen. Und ich will ja nicht unnötig neidisch machen, aber mein Ernährungsverhalten ist gar nicht mal vorbildlich - ich esse überdurchschnittlich viel Fleisch, vor allem das angeblich so ungesunde rote und seeehr viele Süßigkeiten, das ganze abgerundet mit einem Liter Cola pro Tag, also demnach sehr viel böser Industriezucker.

Die Seite hier behauptet hingegen:
Wer es ganz genau wissen will: Durchschnittlich benutzt man im Mittel 57 Blätter pro Person. Jährlich entstehen dabei rund 20.000 Blätter Toilettenpapier als Verbrauch pro Person.
https://ps-hygiene.de/unser-blog/unser-toilettenpapier-in-zahlen
Wenn das wirklich wahr ist, dann kann man nur den Tipp aus Schulheften vom Blauen Engel, Greenpeace und Co. an der Stelle gleich mit auf die Packung drucken: Damit nichts unnötig verschwendet wird: Klopapier bitte beidseitig beschreiben!

Die Frage bleibt also: Wofür geht das ganze Papier drauf?
Das ist ja auch alles nicht mehr wirklich witzig, weil durch das massenhafte Klauen im öffentlichen Raum oder gar in Krankenhäusern das Papier fehlt und ein Ausweichen auf Küchenpapier inzwischen die Kanalisationen zu verstopfen droht.
Sollten diese Zahlen auch nur zum Teil stimmen, dann kann man aus der Corona-Krise nur die Erkenntnis ziehen (und den Beweis kann man aktuell jeden Tag im Supermarkt oder der Drogerie sehen):
Ein großer Teil von Deutschland ist einfach zu blöd zum Scheißen!
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Also müssen wir die Frage etwas tiefgründiger angehen --> tiefgründig .
Wie kriegt man es überhaupt hin, eine Rolle am Tag zu verballern?
Es soll ja da angeblich die Falter- und die Knüller-Fraktion geben. Die einen reißen sich einige Blatt Papier ab, falten es. Die Knüller-Fraktion reißt deutlich mehr ab und formt aus dem Abriss eine Kugel. Ganz davon abgesehen, dass der Abriss von mehr als 10-15 Blatt schnell mal die Rohre verstopfen kann, könnte selbst die Knüller-Fraktion bei einem Toilettengang "groß" pro Tag von einer Rolle gute zwei Wochen zehren, denn im Durchschnitt hat die 250 Blatt.
Was zum Geier muss man anstellen, um eine ganze Rolle am Tag draufgehen zu lassen?


Na zum Glück haben wir einen vom Fach hier... Vielleicht kann der User mal berichten, wie sein Verbrauch so aussieht...
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drlove29 schrieb:

HessiP hat es ja gerade klar gestellt, dass Drosten das so nicht gesagt hat.

HeesiP hat Drosten wohl wörtlich zitiert. Also kann sich jeder sein eigenes Bild machen.

Drosten hat dies im Übrigen ausdrücklich auf die Frage der Interviewerin nach dem Modell "junge Ärzte infizieren, um sie dadurch zu immunisieren" gesagt. Dies sei, so Drosten, auch bei jungen Menschen ein viel zu großes Risiko.

Wie gesagt: Kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Der Podcast ist ja sicher noch zu hören.
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Ich wollte dich nicht widerlegen, nur deine Wortwahl mit der "Häufung". Was drlove da treibt, verstehe ich auch beim dritten Nachlesen irgendwie nicht. Lasst mich da besser raus...
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Adlerdenis schrieb:

Naja, ich hab ja auch nicht allzu viel Vertrauen in unsere Gesellschaft, aber dass den Leuten in 2 Monaten ihre Großeltern egal sind, wage ich dann doch optimistisch zu bezweifeln.

Ich weiß nicht, ob es nur noch um die Großeltern geht.

Ich hab mir mal den heutigen Drosten angehört. Er warnt eindringlich vor Modellen der "bewussten Durchseuchung" oder Schaffung einer "Herdenimmunität", ebenso wie vor dem bereits existierenden Denkmodell, junge Ärzte bewusst zu infizieren, um sie immun zu machen.
Er verweist darauf, dass sich schwere Verläufe und sogar Todesfälle bei jungen und gesunden Menschen häufen, sogar bei Leistungssportlern.

Der schwere Verlauf bei dem inzwischen geheilten Paderborner Spieler scheint das zu bestätigen.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Ich hab mir mal den heutigen Drosten angehört. Er warnt eindringlich vor Modellen der "bewussten Durchseuchung" oder Schaffung einer "Herdenimmunität", ebenso wie vor dem bereits existierenden Denkmodell, junge Ärzte bewusst zu infizieren, um sie immun zu machen.
Er verweist darauf, dass sich schwere Verläufe und sogar Todesfälle bei jungen und gesunden Menschen häufen, sogar bei Leistungssportlern.

Der schwere Verlauf bei dem inzwischen geheilten Paderborner Spieler scheint das zu bestätigen.


Gude,

ich hatte es etwas anders verstanden, und deswegen nochmal rein gehört, hier ein grobes Transkript:

Es gibt unter den jungen Menschen auch immer wieder Risikopatienten, es gibt in den jungen Altersschichten immer - diese werden in den Medien übrigens derzeit überbetont - die aus vollkommener Gesundheit heraus, das sind häufig sogar Leistungssportler... da wird dann berichtet, "liegt auf der Intensivstation, ist schwer krank". Es gibt sogar Todesfälle, und wir wollen keine Todesfälle provozieren durch irgendwelche Maßnahmen.

Er widerspricht der von dir genannten "Häufung", so wie ich ihn verstehe. ´
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Was man so hört, fährt die Frankfurter Uniklinik ihre Kapazitäten massiv hoch. Das Hauptgebäude wird zur Corona-Station umgewidmet, Medizinstudenten werden zum Einsatz angefragt.

Gleichzeitig sucht das Land Hessen unter der Lehrerschaft freiwillige Helfer für potentielle Überlastungssituationen der Krankenhäuser.

Das sind zwar krasse Maßnahmen, aber irgendwie beruhigt es mich auch. Wir werden nicht ganz unvorbereitet sein, wenn sich die Situation verschärft. Danke an alle, die da mit Köpfchen und Hochdruck an den Lösungen schrauben.
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Bisher wird vom linksgrünen Ableger RKI der Deutschland Gmbh Durchfall ja nicht als Smyptom für dieses Chinavirus angeführt. Leute, die wollen euch verarschen. Dahinter steckt der geheime Plan der Durchseuchung und der schleichenden Installation des Ökofaschismus! Schickt auf jeden Fall auch eure Durchfallproben an die Teststelle! Nur dort erfahrt ihr die Wahrheit. Besonders gute Ergebnisse zeigen sich im Übrigen in Bierschiss-Proben.
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Ich war gerade mal ein paar Sachen einkaufen im Supermarkt. Nachdem am Samstag noch eine freundliche Stimmung herrschte, scheint seit heute jeder im Mitmenschen eine Gefahr und einen potentiellen Feind zu sehen.
Wenn das so weiter geht, dann gute Nacht.
Ich hoffe, dass ich eben einfach nur Pech mit den anderen Supermarktbesuchern und Angestellten hatte. Auch das wird sich zeigen.
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Den Angestellten würde ich da den geringsten Vorwurf machen. Die laufen seit Wochen auf der Felge und müssen sich die Frechheiten der einkaufenden Miesmuscheln anhören. Auch heute ist meine Erfahrung, dass sie sich über ein paar freundliche Worte freuen.
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diese Klein Klein DIskussion nervt tierisch
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Ja da gebe ich dir recht.

Die Qualität dieses bisher tollen Threads leidet enorm. Bis vor ein paar Tagen war das hier noch meine Informationsquelle Nr.1, mittlerweile muss man alle zwei Stunden 80 neue Beiträge rund um Dr.Sommer29 lesen... Das wird hier alles z.B. der Arbeit von Werner nicht mehr gerecht.
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Planwirtschaftlichen Eingriffe?

Ich sagte, dass man, wenn man Lagerbestände für Notsituationen wie Seuchen errichtet, auch Desinfektionsmittel oder Mundschutz hätte dort lagern können.

Was das jetzt mit planwirtschaftlichen Eingriffen zu tun hat, erschließt sich mir nicht.
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Weißt du denn, dass es diese Vorräte nicht gibt?! Woher?

Kleine Anekdote am Rande: Ich habe vor ein paar Jahren in einer Kita garbeitet. Wir haben regelmäßig vom örtlichen Gesundheitsamt riesige Mengen an Atemschutzmasken und Verbandsmaterialien angeboten bekommen, deren Haltbarkeit und Sterilität abgelaufen war. Wir haben einmal eine 1000 VE an Masken genommen (und dann damit gebastelt), hätten aber jährlich mind. das Dutzendfache bekommen können.
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Ja, vielleicht ist da etwas Polemik dabei, wenn man seit Tagen von gefühlt allen Seiten hört, man müsse sich doch am besten 3 Wochen zu Hause anketten, obwohl eine Reduzierung der Kontakte um 75% reicht.  

Ich kenne sogar Menschen, die sprechen sich für eine 4 wöchige Militär Diktatur aus und wollen bis auf das Militär JEDEN Bürger, inklusive Ärzte und Polizisten zu Hause einsperren, 24/7, ohne spazieren oder einkaufen. Essen bringt die Arme, Kranke besucht der Militärarzt...

Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.


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drlove29 schrieb:

Ja, vielleicht ist da etwas Polemik dabei, wenn man seit Tagen von gefühlt allen Seiten hört, man müsse sich doch am besten 3 Wochen zu Hause anketten, obwohl eine Reduzierung der Kontakte um 75% reicht.  


Du darfst einkaufen, du darst tanken, du darfst zum Arzt, du darfst ggf. zur Arbeit, du darfst dich mit einer Person treffen, du darfst dir im Wirtshaus ein Schnitzel auf die Hand holen... Ich weiß nicht, was du sonst für ein Sozialleben hast, ob du vielleicht bei Tinder chartest... meinst du nicht da sind gut und gerne 25% übrig?
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Drosten  ist glaube ich derzeit der Lieblings-Schwiegersohn der Nation. Zurecht! Ich könnte mir mit ihm sogar eine  Neuauflage der Schwarzwaldklinik vorstellen.
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Kelkulé steht bestimmt als Gegenspieler bereit. Pöbelnder Alptraum der Schwiegermütter
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Nie im Leben wird dieser Zustand 'ein paar Jahre' anhalten. Das wette ich hier und jetzt ein Bier an Gleisdreieck drauf.
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Ich glaube daran, dass wir die Situation bei uns in Deutschland relativ gut meistern werden. Irgendwann haben wir die 70% Durchseuchung erreicht und dann gibt es ja in der Theorie kaum noch infizierte Menschen, die das Virus an den Rest übertragen. Diese Theorie funktioniert leider nur mit geschlossenen Grenzen und ohne Reiseverkehr. Was heißt das für die Zukunft von Europa und die globalisierte Welt? Wohl viel, für die nächsten Jahre... bis zur Durchseuchung der Weltbevölkerung?!
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Eine sehr spannende und gut gemachte Visualisierung zur Ausbreitung des Virus (aus amerikanischer Perspektive):

NY Times
How the Virus Got Out
https://www.nytimes.com/interactive/2020/03/22/world/coronavirus-spread.html
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Eben habe ich in der Zeit gelesen, dass als Relikt aus dem Kalten Krieg an über 150 Notfallstandorten 920.000 Tonnen Hafer, Roggen und Weizen, Kondesnmilch, Reis, Erbsen und Linsen lagern.
Diese Amateure. An Klopapier hat natürlich niemand gedacht!
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Wer zur Hölle hat denn Kondensmilch eingelagert?!
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SGE_Werner schrieb:

Eintracht23 schrieb:

Also gefühlt haben die die niedrigsten Zahlen von allen die im Umlauf sind. Wäre ja schön wenn es so ist.
     


Die RKI-Zahlen hängen zum einen hinterher, zum anderen sollte man aufpassen, Werte vom Wochenende ernstzunehmen. Einige Gesundheitsämter haben wie gesagt geschlossen und einfach mal gar nix gemeldet am Wochenende. Interessant wird es erst zu sehen, wie es morgen und übermorgen weitergeht.

Ich gehe nicht davon aus, dass der Anstieg sich deutlich verlangsamen wird in der kommenden Woche, ich vermute, dass die ersten wirklichen Erfolge erst Ende nächster Woche, Anfang übernächster Woche sichtbar werden könnten. Bei den Todesopferzahlen aufgrund der Zeit zwischen erstem Symtpom und Versterben vermutlich noch mal eine Woche später. Kurzum, in der ersten Aprilwoche wissen wir vermutlich mehr.

Ich hatte Kontakt mit einem Infizierten. Anruf Gesundheitsamt, Daten aufgenommen, „sie bekommen einen Rückruf“. Das war am Dienstag. Seit Freitag Husten, 116117 angerufen, PLZ eingegeben, Adresse vom Klinikum bekommen mit dem Hinweis einfach hinzufahren, dort angerufen, die wusste gar nicht das die 116117 auf sie verweist, erklärt aber die vielzahl der Anrufer seit morgens, sagte die Schwester. Auf meine Frage ob ich denn erfahre ob ich infiziert sei oder nicht kam die Antwort: Ich denke nicht, wir testen nur noch schwerkranke. Bleiben sie einfach noch eine Woche zu Hause und rufen  sie am Montag nochmal beim Gesundheitsamt an.



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Dieses Vorgehen muss sich dringend ändern. Bei zunehmender Be- und Überlastung die Leute in die Kliniken zu schicken, kann nicht Sinn der Sache sein. Die Stationen platzen bald aus allen Nähten und jeder mit leichten Symptomen kreuzt da auf; das Telefon bimmelt ohne Ende... Das geht nicht.

Bald wird es wirkungsvolle "Schwangerschafts-" Antikörpertests geben. Dann kann der Hausarzt Leute wie dich im Nachhinein testen, ob du mit Corona durch bist und zur Immunherde zählst. Das wird dann das flächendeckende Modell werden müssen.
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Gude.

Hta jemand eine halbwegs verlässliche Quelle wie lange das Virus auf Oberflächen überlebt?
Aktuell interessieren mich da rauhe Oberflächen wie z.B. Versandkartons.

Gruß und Danke

Wedge
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Gude,

Drosten hat die Studie aus den USA letztens im Podcast kritisch eingeordnet. So round about Folge 14-15...
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Macht einerseits Hoffnung. Andererseits ist es schade, dass es ausgerechnet bei den am schwersten Betroffenen weniger wirksam ist.
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Nicht ausgeschlossen, dass die Wissenschaft über diesen Zufallstreffer mehr über die Wirkmechanismen rund um das Virus erfahren können. Auf jeden Fall eine ganz gute Meldung, die Hr. Drosten bestimmt am Montag im Podcast einordnen wird.

Was mich in diesem Zusammenhang mal interessieren würde: Angenommen dieses Mittel soll breit angelegt verabreicht werden. Oder auch angenommen, irgendeine Forschungsgruppe findet einen Impfstoff - geht dann die Lizenz für die Produktion an das meistbietende Biotechunternehmen oder gibt es in Anbetracht der schwierigen Lage eine breit angelegte Massenproduktion in allen Biotech-Produktionsstätten?
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Mal was zu Italien, weil es ja auch um das Militär dort ging:

Gott sei Dank sind die Rechtsextremen dort nicht mehr in der Regierung. Wer weiß, wie die diese Krise bearbeitet hätten.
Ich weiß, Werner.

Spahn hat da durchaus etwas angestoßen. Mir geht es eher um die öffentliche Wahrnehmung/ um das Problembewusstsein in der Gesellschaft. Das ist nicht wirklich vorhanden und kommt wenn dann in "Empörungswellen". Der gleiche Pfleger von damals, Alexander Jorde, prangert übrigens nach wie vor, und auch gerade jetzt, die Zustände v.a. in der Intensivpflege an. Kann man bei Twitter usw. verfolgen.
An Tag X der Bilanzierung wird sich dann zeigen, ob die ganzen Hashtags für die Pfleger*innen, Supermarktbediensteten usw. etwas wert sind. Möglichweise werden diese Berufsgruppen etwas profitieren können. Andererseits ist der Aufschrei nach der Performance des jungen Pflegers, der Merkel in der Wahlarena gegrillt hat, schnell verhallt.
Wahrscheinlich kommt es wie immer, die Gruppen mit Lobby werden ihre Hilfe erhalten. Richtig mies kann es für die werden, die keine Lobby haben: Siehe die Beiträge von FrankenAdler über die Situation aus der Jugendhilfe.
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Unsere Freiheit ist ein hohes Gut. Nicht ohne Grund wird sie durch unsere Grundrechte geschützt und nicht ohne Grund kann diese Freiheit einfach durch den Staat eingeschränkt werden. Sowohl der Freiheit sind Grenzen gesetzt, als auch dem Staat in seiner Handlung, diese einzuschränken.

Niemand, wirklich niemand würde, gerade auch im Hinblick auf unsere Grundrechte diese Maßnahmen vollziehen, wenn die Gründe dafür nicht derart triftig wären. Das soziale Leben komplett einzustellen, das Versammlungsrecht quasi aufzuheben, die Berufsfreiheit in ihrer Ausübung in weiten Teilen aufzuheben, sind Maßnahmen demgegenüber die Rettung und der Schutz von Leben steht. Das Leben jedes Einzelnen.

Niemand wird gern in seiner Freiheit beschränkt. Aber wenn das Risiko was der Beschränkung gegenübersteht so groß ist und die Chance, dieses Risiko damit zu minimieren, zumindest möglich ist. Und es bei all dem um eben das Leben geht. Nicht abstrakt, nicht mittelbar, sondern eben ganz konkret, ja, dann muss dieses Leben größer sein als Treffen zum Eisessen, der Kinobesuch oder anderes.

Unser Gesundheitssystem fängt nun schon an zu versagen. Altenheime werden nicht mehr getestet obwohl Symptome vorhanden sind, nicht mal zum Schutze derer, die noch keine Symptome zeigen, nicht zum Schutze derer, die aufopferungsvoll diesen Menschen helfen. Die Ärzte wenden sich an die Gesundheitsämter, weil sie nicht wissen was sie tun sollen. Ärzte  weisen Patienten ab, die Symptome zeigen, weil sie eine Infektion dennoch verneinen, ohne Grund.  Erst nach Protest nehmen sie den Patienten auf, dieser liegt nun auf Intensiv umd wird beatmet. Patienten werden entlassen obwohl sie eigentlich nicht entlassungsfähig sind. Weil sie Betten brauchen. Die amgrhörigrn lässt man damit allein und auch den Menschen, der noch der Hilfe bedarf.

Das sind keine Erzählungen aus dem Netz. Von all diesen Beispielen bin ich in gewisser weise persönlich betroffen und davon gibt es noch so viel mehr.

Wir haben es ein Stück weit selbst in Hand diesen Leuten zu helfen indem wir diese Maßnahmen als Chance verstehen. Als Chance, dass unser Gesundheitssystem nicht kollabiert, als Chance, dass Menschen, die Hilfe brauchen auch Hilfe erhalten können, als Chance, dass die ganzen Beschäftigten im gesundheitssektor ein mal durchatmen können bevor sie weiterarbeiten müssen und nicht davon erschlagen werden.

Wir brauchen diese Ärzte, Pfleger, Krankenschwester, Altenpfleger.
Und wenn wir alle vernünftig sind, dann können wir dabei helfen, diese Menschen, auf die es so sehr ankommt, zu entlasten.

Es geht hier um nichts weniger als das Leben in seiner konkreten Bedeutung.
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Danke skyeagle für deinen Beitrag.

Gerade lese ich auf Tagesschau.de die Meldung, dass es in einem Würzburger Pflegeheim bereits 9 Menschen gestorben sind. Weitere sind erkrankt, hinzu noch 23 Pflegekräfte - die nun zuhause in Quarantäne sind. Es ist ein Drama, und ich befürchte, es ist nur ein Vorgeschmack.