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HessiP

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sinnvoll wäre doch aber eigentlich, damit die ganzen asymptomischen verläufe frühzeitig als verdachtsfälle zu identifizieren.
denn wer jetzt oder auch später symptome zeigt, sollte sich sowieso isolieren.
ich habe die idee der app quasi als frühwarnsystem für symptomfreiheit interpretiert.

das funktioniert halt nur, wenn fallzahlen niedrig sind und die infrastruktur ausgebaut ist.
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Wahrscheinlich stimmt beides. Die App isoliert potentielle Fälle und Fälle mit Symptom. Wenn ich moie Husten habe, tippe ich das in die App. Diese warnt dann meine Kontakte und bittet ggf. um Isolation. Da wäre dann noch die Frage nach der Sensitivität zu klären: Reicht die Supermarktkasse oder muss es schon ein längeres Gespräch sein? Bei ersteren schießt man ja bei einer ordentlichen Erkältungswelle ganze Städte in die Isolation.
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Wie gesagt. Erfahrungen die ich gemacht habe. Keine Ahnung ob es an Testkapazitäten lag. Bei uns war es einfach so, dass sich alle Gesundheitsämter nicht zuständig fühlten, weil ja der Infizierte in einer anderen Stadt wohnt als andere Angestellte und man erst was machen könne, wenn sich das Gesundheitsamt aus der Stadt des Infizierten meldet. Keine Ahnung ob das jetzt anders ist. Vor drei Wochen fühlten wir uns in der Firma jedoch alle von den Gesundheitsämtern, die teilweise noch mit unterschiedlichen Aussagen um die Ecke kamen, veräppelt.

Wenn es mit der App dann nen klaren Fahrplan gibt. Mobile Teststationen, bei denen man das Ergebnis zeigen kann und getestet wird, prima. Wenn die App aber nur dazu führt, dass mir empfohlen wird sich beim Gesundheitsamt zu melden, dann brauche ich sie nicht.
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Ich glaube die App dient dazu, dass du einfach zwei Wochen in Quarantäne bleibst, solange du kein Risikopatient bist, du Symptome hast und es dir damit okay geht. Du wirst dann nicht getestet. Es geht darum die Gesundheitsämter zu entlasten und die Tests fuer die vorzuhalten, die sie wirklich brauchen: Risikopatientien, Pfleger, Ärzte. Wenns bei dir dann rum ist, macht dein Doc einen Antikörpertest.

So wurde es beim NDR letzte Woche beschrieben.

Zur Testkapazität, ebenfalls aus dem NDR: Es liegt mittlerweile nicht an den Laborkapazitäten in Deutschland. Es fehlen einfach die nötigen Reagenzien fuer die Tests, und zwar weltweit. Wir sind da noch ganz gut versorgt als zahlkräftiges Land. Weit ueber die 500k Kapazität wird man nicht hinaus kommen.
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Ich möchte einfach mal sagen, dass ich Werners Statistik-Kommentierung seit zwei Tagen sehr vermisse. Ich wuerde mich freuen, wenn du demnächst zurueck kommst, Werner!
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Prof. Steeck ist m.W. der Erste Virologe/Forscher der sich die Mühe macht und der Sache auf den Grund geht.
Und zwar im am stärksten mit Corona verseuchtem Gebiet mit den höchsten Todesraten Deutschlands. Er geht von Haustür zu Haustür und befragt Haushalte, nimmt Blutproben + Speichelproben.
Er hat in keinem Haushalt lebende "aktive" Viren gefunden, auf keiner Art von Oberflächen.
Es ist eine Stichprobe und z.Z, ein Zwischenergebniss, da noch im Gange.
Was ist denn daran so schlimm?
Weil es die bisherigen panikmachenden Zahlen etwas abmildert und eine mögliche Todesrate von knapp 1% halbiert?

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PhillySGE schrieb:

Prof. Steeck ist m.W. der Erste Virologe/Forscher der sich die Mühe macht und der Sache auf den Grund geht.
Und zwar im am stärksten mit Corona verseuchtem Gebiet mit den höchsten Todesraten Deutschlands. Er geht von Haustür zu Haustür und befragt Haushalte, nimmt Blutproben + Speichelproben.


Wer an Fakten interessiert ist, dem sei der heutige Drosten beim NDR ans Herz gelegt.

Er nimmt nochmal Stellung zu der Gangeltstudie und erneuert seine Fragen an die Forschungsgruppe in sachlicher, verständlicher Weise, und zwar uebrigens mit Wertschätzung fuer die Kollegen. Kritik äußert er an der Nähe zur Politik.

Er ordnet die "wieder positiv Getesteten" in Suedkorea sehr verständlich ein.

Und nebenbei dropt er auch noch, dass es durchaus ähnliche Feldstudien in Deutschland derzeit gibt, und Streeck mitnichten der einzige Anpackende ist [s.o.]. Die anderen reden halt erst drueber, wenn es valide Daten gibt.
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Xbuerger schrieb:

Adlerdenis schrieb:

Er hat aber schon Recht ganz ehrlich...wenn eh nicht flächendeckend getestet wird, was will ich dann mit dieser tollen App?

eben damit nicht alltäglich das gesamte land durchgetestet werden muss, haben sich ein paar leute überlegt, irgendwann menschen zu testen, die zum selben zeitpunkt in bluetooth-nähe eines infizierten waren. dann wüsstest du zumindest beim alarm, dass ein guter zeitpunkt zum testen gekommen ist.

interessant wäre halt, wer die app entwickelt: CCC oder google...

Mir würde es kein Problem bereiten, wenn apple und google die App entwickeln, solange der Code offen ist und die Leutchen vom ccc diesen auf Herz und Nieren prüfen können.
Kommt so ein Ansatz zustande wie vom ccc vorgeschlagen, könnte ich mich dafür erwärmen.
Hab heut lang mit meinem Sohn telefoniert. Der hat mir das erklärt und die wollen an der Uni Erlangen den Code genau anschauen.
Gibt mir das Söhnchen grünes Licht bin ich dabei!
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FrankenAdler schrieb:

Mir würde es kein Problem bereiten, wenn apple und google die App entwickeln, solange der Code offen ist und die Leutchen vom ccc diesen auf Herz und Nieren prüfen können.
Kommt so ein Ansatz zustande wie vom ccc vorgeschlagen, könnte ich mich dafür erwärmen.
Hab heut lang mit meinem Sohn telefoniert. Der hat mir das erklärt und die wollen an der Uni Erlangen den Code genau anschauen.
Gibt mir das Söhnchen grünes Licht bin ich dabei!


Warum bist du so vorsichtig? Die Datenkrake Eintrachtforum weiß doch eh schon fast alles ueber dich...! Beruf, Sexleben im Zuge von Corona, Wohnverhältnisse uvm.
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Bei dieser Leopoldina-Nummer ist ja schon interessant, dass die gleiche Institution noch vor wenigen Jahren Krankenhäuser und Krankenhausbetten komplett zusammenstreichen wollte: https://www.leopoldina.org/presse-1/pressemitteilungen/pressemitteilung/press/2437/

Ich weiß ja nicht, ob das die besten Ratgeber sind.
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Naja das Gremium war nun viel breiter besetzt mit zahlreichen Experten aus vielen Fachdisziplinen, zu einer gänzlich anderen Fragestellung. Kann man nur schwerlich vergleichen, glaube ich...
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propain schrieb:

Wenn ich hier lese "Fußball ist nicht so wichtig und ich habe jetzt Zeit für xyz", da belustigt mich das schon teilweise. Diese Zeit hatte man vorher auch, nur nahm man sie sich nicht oder hatte keine Lust bestimmte Dinge anzugehen. Auch hatte man immer Ausreden, weil gerade noch was anderes an der Reihe war das man besser fand. Jetzt entdecken einige das es doch noch andere Dinge gibt und man sich auch damit beschäftigen kann. Mal schauen wie lange es anhält wenn wieder Normalität eintritt, alles wieder verfügbar ist.


Wenn man hier so manche hört und liest werden nächste Saison wohl einige Plätze im Stadion frei bleiben... umso besser, denn es gibt sehr viele die seit Jahren nach einer Dauerkarte dürsten. Sollen doch die Leute denen Fussball neuerdings so unwichtig ist den anderen die Tickets überlassen.
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Ich denke in der Tat darueber nach...
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Wenn es eine ausreichende Grundlage, also ausreichendes Testen der Bevölkerung, gibt, werd ich mir so ne Tracking App aufs Smartphone laden.

Als Informatiker, der auch Datenschutz und Kryptographie im Studium hatte, kann ich nur sagen, die Smartphones - egal ob Apple oder Android - können alle schon Bewegungsprofile von euch allen hier anlegen.

Wer die Standortfunktion auf seinem Handy nicht dauerhaft deaktiviert hat, aber dann diese App ablehnt, der sollte sich mal selbst hinterfragen.

Was meint ihr denn wie bspw Google Maps oder Apple Karten so genau weiß wie lange ihr von A nach B braucht, woher die wissen wie lange der Stau noch geht?
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Ich hatte das mit der App auf Schland bezogen so verstanden, dass diese gar nicht die Standortfunktion ber GPS nutzen soll, sondern ausschließlich Bluetooth? Ich stelle mir das im besten Fall so vor, dass die App weiß, mit welchem Bluetooth-Gerät du in welcher räumlichen Verbindung gestanden hast. Du bekommst dann die Warnung, dass du gestern mit einer Person mit Symptomen im engen Kontakt standest, ohne Angabe wo und mit wem das mögliche Spreading stattgefunden hat. So hatte ich es jedenfall in einem der letzten NDR-Podcasts verstanden, als neben Drosten noch ein Modellierer dabei war.

Natuerlich ließe sich bestimmt auch von mir ein Bewegungsprofil zeichnen, wenn ich der Einzige bin, der die Standortdaten ausgestellt hat, alleine ueber die Standorte meiner Bluetoothkontakte... Und fuer weitreichende Entscheidungen z.B. zur lokalen Eindämmung in Form von regionalen Lockdowns sind die Standortdaten ja auch notwendig.

Jedenfalls muesste wirklich eine transparente und ehrliche Aufklärung der Bevölkerung stattfinden, damit das flächendeckend angenommen wird. Ich persönlich habe von den technischen Möglichkeiten noch weniger Plan als von Virologie und entsprechend bin ich erstmal argwöhnisch.
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Wie sagtest du gestern so schön? Wir drehen uns im Kreis.
Ich mag jetzt nicht all die Shutdown-Gegner benennen, die allabendlich in den Talkshows sitzen. Ob nun aus der Medizin/Forschung wie Kekule, Montgomery oder aus der Wirtschaft. Ich kenne auch sehr wenige Menschen wie du, die das alles so klaglos hinnehmen und sich mit der Situation arrangieren.
Und ich bin ja nicht mal ein Gegner, wie du aus der gestrigen Diskussion auch entnommen hast.
Ich hinterfrage halt nicht valide Zahlen und die Tatsache, dass hier nichts anderes toleriert wird als ein harter und möglichst langer Shutdown und warum man den leichten Lockerungen eher skeptisch entgegensieht. Ich vermute hier Angst und Panik und habe den Eindruck das jede erneute Schreckensmeldung diesen Standpunkt nur erhärtet. Die Abwägung Wirtschaft vs. Menschenleben habe ich gestern kritisiert.
Als positive Tendenz und erfreuliche News habe ich heute die Meldung über die Gespräche gepostet.

Ist es dein Wunsch, dass ich zukünftig hier nicht mehr poste und meine Meinung vertrete, sei sie auch noch so konträr? Bin ich ein Störenfried, der alles torpediert?
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PhillySGE schrieb:

Ich hinterfrage halt nicht valide Zahlen und die Tatsache, dass hier nichts anderes toleriert wird als ein harter und möglichst langer Shutdown und warum man den leichten Lockerungen eher skeptisch entgegensieht. Ich vermute hier Angst und Panik und habe den Eindruck das jede erneute Schreckensmeldung diesen Standpunkt nur erhärtet. Die Abwägung Wirtschaft vs. Menschenleben habe ich gestern kritisiert


Entschuldige, dass ich mich hier in euer trautes Zwiegespräch einklinke. Aber als jemand, der jeden einzelnen Beitrag dieses Threads gelesen hat... Das ist schlichtweg falsch und keine Tatsache. Wochen- und seitenlang war der Ausstausch hier informativ, respektvoll und kontrovers. Möglicherweise liegt in solchen absoluten Aussagen die Ursache für den Gegenwind, den du hier erntest. Und ebensolches Diskutieren hat halt auch immer wieder zwischendrin den Thread zerschossen.
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Basaltkopp schrieb:

Mit Eurer Antwort bin ich sehr zufrieden.

Unsinn, der Koreaner ist ein Verkehrshindernis. Neulich ist der mit 180 über die A5 getrottelt. Da hab ich ihm mal schön die Rücklichter gezeigt. Mitm Mopped. Auf Schnee. Mit Slicks.

Aber ich bin ja auch ein sicherer Fahrer.
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Als sicherer Fahrer brauchste ja auch keinen Helm. Die Eiszapfen am Vollbart schützen auch irgendwann gegen den Fahrtwind...
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Motoguzzi999 schrieb:

Ich warne davor, zu glauben, diese Pläne könnten alle so leicht umgesetzt werden

Im umgekehrten Fall (also wenn man jetzt für eine schrittweise Öffnung tendiert) würde man wieder als Hobby-Virologe hingestellt werden.
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In diesem Fall wäre die korrekte Übertragung "Hobbylehrer". Ist aber nicht der Fall, Motoguzzi ist vom Fach und hat die Einschätzung aus seiner professionellen Perspektive zur Umsetzbarkeit vor Ort getroffen.
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PhillySGE schrieb:

Nun sind die Ergebnisse und Empfehlungen der Lepoldina Studie da, auf die die Kanzlerin so enormen Wert legt
Damit dürften ja dann wieder andere Themen wichtiger werden, und die Stimmung im Forum wieder etwas freundlicher werden.

Nein die Stimmung wird noch unfreundlicher werden, weil hier viele u.a. einem Herrn Lauterbach lieber Vertrauen schenken als Wissenschaftlern und Forschern der Leopoldina.
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amananana schrieb:

PhillySGE schrieb:

Nun sind die Ergebnisse und Empfehlungen der Lepoldina Studie da, auf die die Kanzlerin so enormen Wert legt
Damit dürften ja dann wieder andere Themen wichtiger werden, und die Stimmung im Forum wieder etwas freundlicher werden.

Nein die Stimmung wird noch unfreundlicher werden, weil hier viele u.a. einem Herrn Lauterbach lieber Vertrauen schenken als Wissenschaftlern und Forschern der Leopoldina.


Was du sicherlich auch gerne zu beweisen bereit bist. Ich habe nun mal im UE nachgelesen. Das ist an keiner Stelle passiert.
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Basaltkopp schrieb:

Ich habe lange überlegt was ich hier antworten soll.

Überfordere ihn mit Fakten. Ruck Zuck ist Ruhe. Habe ich gestern im D&D auch gemacht.
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PhillySGE schrieb:

Überfordere ihn mit Fakten. Ruck Zuck ist Ruhe. Habe ich gestern im D&D auch gemacht.


Ist das wirklich deine Selbstwahrnehmung? Das ist ja kaum zu glauben... Bis du WA das Wasser reichen kannst, muss noch viel davon den Maa von Würzburg runter fließen...
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Gude Xaver,
ich schreib hier den ganzen Tag über und stelle mich der Diskussion.
Ein Problem habe ich, wenn dann Leute kommen und einzelne Worte oder einen einzelnen Satz vollkommen aus dem Kontext reißen des Provozieren willens und sich dann nicht mehr der Diskussion stellen wollen. Also die typischen hingerotzten und provokanten Einzeiler alla Reggae: ich würde dir eine zimmern in #5277 oder wie Lutzbert: krasse Falschaussage (ok der hat sich dann auf Nachfrage gemeldet) oder mir irgendwelche Formulierungen unterstellt werden, die ich schlichtweg nicht getätigt habe, um mich unterschwellig in irgendeine Ecke zu stellen.
Deshalb überlese ich mal deine bewusst provokative betr. des "panikmachend"
Ich glaube du selbst weißt wie viele Menschen z.Z. Panik haben, total verunsichert sind, sämtliche Hotlines anrufen oder der normale Hausarzt täglich 40-50 Menschen am Telefon beruhigen muss.
Mach da bitte kein politisches Ding draus.

Eine neuartige und todbringend Seuche gehört doch vollumfänglich untersucht. Von daher begrüße ich die Feldforschung von Streeck und halte die für mehr als notwendig, um zu lernen was dieses Virus ist und mit uns macht und wie es erfolgreich bekämpfen können
Es muss nicht allgemeingültig sein und kann sich letztlich auch als falsch erweisen. Aber er ist der Erste der diesen Die Wissenschaft hat neuen Erkenntnissen schon immer sehr kritisch gegenüber gegenüber gestanden. Robert-Koch, der kleine Landarzt, wurde wie viele vor und nach ihm als Scharlatan bezeichnet.
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Also bitte. Streeck als Robin Hood der Wissenschaft? Gehts vielleicht auch ne Nummer kleiner? Der Sheriff von Nottingham Chris von Drosten hat übrigens bereits super früh die Münchener Kohorte detailliert untersucht. Jeder tut gerade was er kann, beackert ein anderes Feld, und Streeck und sein Team sind einer von ihnen.
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Er hat 50 Menschen obduziert und bescheinigt das 33 (2/3) davon auch an Corona gestorben sind. 1/3 halt eben nicht.
Die hatten halt nachweislich einen anderen Todesgrund. Was hat das mit Grundrechten zu tun?
Interessant wäre, wenn flächendeckend obduziert wird und andere Pathologen gleiche Zahlen vorweisen würden
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Meine Argumentation kommt daher, dass der Herr gerne von Leuten heran gezogen wird, die die Maßnahmen lockern und stattdessen die Risikogruppen isolieren wollen. Sollen die das doch dann ausbaden.
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PhillySGE schrieb:

Die Ansätze und repräsentativen Stichproben des Prof. Streeck finde ich hingegen sehr interessant, die Letalität von 0,37% und  Infektionsrate von 15%  lässt zumindest etwas erahnen wie sich das Virus in der Gesellschaft verhalten wird.


Well played, Herr Diekmann.

Die Zahlen sind in der Welt. Die Kritik an deren Erhebung bzw. Aussagekraft wird vom geneigten Laien geflissentlich ignoriert, weil die "Zwischenergebnisse" aber auch zu gut in die eigene Agenda passen.

Da grinst sich der Diekmann bestimmt gerade ordentlich einen, wenn er die mediale Debatte in Deutschland verfolgt...
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Wir haben eine nicht beendete Studie, deren Ergebnisse und Methodik bisher nicht wissenschaftlich pupliziert wurden. Es gibt Zweifel an der Methodik ("Familien") sowie am verwendeten Test ("falsch positiv/Kreuzreaktion"). Dazu kommt eine vom Studienleiter sogar erwähnte geringe Aussagekraft bezogen auf die Übertragbarkeit auf andere Gebiete.

516 Fälle sind glaube ich bisher in die Studie eingegangen. 0,37% sind dann wohl zwei Tote gewesen. Wäre einer mehr gestorben, landen wir bei 0,58%. Tolle Aussagekraft.
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Der Verband der Rechtsmediziner und Pathologen kritisieren die Vorgaben des RKI von Obduktionen abzusehen.
Einzig im Hamburg obduziert Herr Püschel und stellt fest, dass bei 25 % der obduzierten Corona-Kranken nicht Corona die Todesursache sei bei und bei den jüngeren Corona-Toten schwere Vorerkrankungen vorgelegen hätten. Er schlägt zwingend Obduktionen bei jüngeren Menschen vor, weil er mutmaßt dass diese unbekannte schwere Krankheiten haben.

Ich finde die Empfehlungen und Verhalten des RKI nicht immer nachvollziehbar und das Vertrauen in deren Zahlen wird ja zurecht angezweifelt. Die Fallzahlen sind nicht aktuell, was das RKi ja nicht mal widerspricht.  Wiedler widerspricht seinen Aussagen regelmäßig, rudert oftmals zurück und verunsichert so die Bevölkerung noch mehr. (Abflachen der exponentiellne Wachstumskurve der Covid-19-Infektionen) Das führt zu verfrühten Hoffnungen in der Bevölkerung.
Wieler und das RKI lagen mit einigen Prognosen in der Vergangenheit falsch, zudem sprachen sie sich gegen den Mundschutz, Obduktionen und repräsentativen Umfragen/Untersuchungen aus.

Wieler ging auch davon aus, „dass nur wenige Menschen von anderen Menschen angesteckt werden können. Noch am gleichen Tag erklärte er zudem in einem Interview des Fernsehsenders3sat: „Insgesamt gehen wir davon aus, dass sich das Virus nicht sehr stark auf der Welt ausbreitet.“
Das RKI gab also noch Entwarnung, während andere Experten schon längst Alarm schlugen,

Die Ansätze und repräsentativen Stichproben des Prof. Streeck finde ich hingegen sehr interessant, die Letalität von 0,37% und  Infektionsrate von 15%  lässt zumindest etwas erahnen wie sich das Virus in der Gesellschaft verhalten wird.
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PhillySGE schrieb:

Der Verband der Rechtsmediziner und Pathologen kritisieren die Vorgaben des RKI von Obduktionen abzusehen.
Einzig im Hamburg obduziert Herr Püschel und stellt fest, dass bei 25 % der obduzierten Corona-Kranken nicht Corona die Todesursache sei bei und bei den jüngeren Corona-Toten schwere Vorerkrankungen vorgelegen hätten. Er schlägt zwingend Obduktionen bei jüngeren Menschen vor, weil er mutmaßt dass diese unbekannte schwere Krankheiten haben.


Ach, der Herr Püschel... mit dem habe ich mich auch schon an anderer Stelle auseinander setzen müssen. Der Artikel über ihn bei Springer geht ja seit Tagen viral. Ich zitiere mal:


Welt.de

„Alle, die wir bisher untersucht haben, hatten Krebs, eine chronische Lungenerkrankung, waren starke Raucher oder schwer fettleibig, litten an Diabetes oder hatten eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.“ Das Virus sei in diesen Fällen der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Sein Team habe gerade die Leiche der ersten 100-Jährigen untersucht, die mit Covid-19 gestorben sei. Hier sei es der allerletzte Tropfen gewesen. [...]

In Hamburg sei bisher kein einziger nicht vorerkrankter Mensch an dem Virus gestorben, sagt Püschel der „Hamburger Morgenpost“. „Dieses Virus beeinflusst in einer völlig überzogenen Weise unser Leben. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gefahr, die vom Virus ausgeht“, sagt der renommierte Rechtsmediziner


Da frage ich mich dann, oder würde es gerne ihn fragen, ob nicht jeder dieser Vorerkrankten das Recht hat, sein Leben zu leben, bis es die Kippe oder der Diabetes richtet? Die Würde des Menschen ist unantastbar, egal ob gesund oder krank. Und die Wahrung dieses Grundrechts ist die Aufgabe der Gesellschaft. Jedwedes andere Denken oder Handeln ist Leben nach "dem Recht des Stärkeren", bzw. Gesunden.


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So richtig blickt man nicht mehr durch Drosten vertritt eine andere Meinung wie Streeck. Allgemein weiß man nicht was man glauben soll
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Drosten stellt das methodische Vorgehen in Frage bzw. bemängelt die Nicht-Offenlegung der Studiendesigns. Ein schwarz gegen weiß - Streeck gegen Drosten mag ich da nicht zu erkennen.
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Nur damit sich niemand zu früh freut, weil Streeck und Co. so eine tolle PR-Maschine lostreten.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/heinsberg-studie-coronavirus-hendrik-streeck-storymachine-kai-diekmann/komplettansicht


Ich sehe es wie Kreuzbürger: Drosten wirkt klar am kompetentesten.
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Drosten hat recht deutliche Worte im Heutejournal gefunden.

Die Vorveröffentlichung der Ergebnisse ohne wissenschaftliches Paper, die Begleitung durch Diekmann, die Projektionsfläche für Laschets eigene Interessen... all das finde ich erstmal sehr befremdlich.
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Noch ein Nachtrag zu den Schulen und Kitas, der jetzt irgendwie 20 Minuten hier in der Warteschleife hing...:

Es gibt in Frankfurt über 200 Schulen mit circa 100.000 Schülern. Dazu über 800 Kitas, Zahlen zu Kindern liegen mir da nicht vor. Es gibt aber alleine schon fast 20.000 Grundschulkinder, die eine Nachmittagsbetreuung in einer Kita besuchen (und dort in anderen Konstellationen als in der Klasse vernetzt sind). Mittel- und Oberstufenschüler sowie Berufsschüler reisen aus allen Stadtteilen zu den Schulen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Für irgendwelche Dörfer mit einer Grundschule und zwei Kindergärten mag eine Öffnung in nächster Zeit realistisch sein... Aber für eine Metropole wie FFM? Völlig unvorstellbar. Drei Wochen später implodiert die Uniklinik.