
Jermainator
13933
Ich bin bekannt für lange Beiträge, umso lustiger ist es, dieses sehr traurige Thema in einem Absatz zusammenzufassen:
Es ist nichts mehr zu retten. Der einzelne Bürger hat nichts zu melden. Wahlen sind sinnlos geworden, wenn man niemanden mehr wählen kann. Selbst in der Politik engagieren? Lachhaft naiv. Schon in der Kommunalpolitik gilt das Prinzip des arschleckenden Hierarchieheraufkletterns. Die Macht hat eine egoistische Kapitalistenschar übernommen. Das ganze Desaster läßt sich innerhalb Deutschlands sowieso nicht mehr steuern. Die globalisierte Welt driftet in eine Richtung und läßt sich nicht aufhalten. Gezielt wird die Mehrheit der Menschen für dumm verkauft und ein Großteil der Bürger rafft rein gar nichts. Ganz unabhängig von WM oder sonstwas. Viele sind halt einfach nur dumm. Es fehlt an jenen, die in der Lage wären, ein Gegenpol zu bilden. Viele derer, die auf die Straße gehen würden, würden auch auf die Straße gehen um für Gänseblümchen mit Ketchup zu demonstrieren. Es fehlt also an einer echten Bewegung. Diese gab es früher mal, aber sie standen entweder für die falschen Sachen oder waren zum falschen Zeitpunkt aktiv. Realistisch betrachtet kann man die WM genießen ohne Nachrichten zu gucken, sich zurücklehnen und die Welt noch ein bißchen individuell genießen und noch 10-15 Jahre abwarten. Dann wird es zum großen Knall kommen und man wird sich positionieren müssen. Also zehn Jahre Frieden genießen, Anti-Depressiva einnehmen und sich dann in zehn, fünfzehn Jahren dem Kampf anschließen, falls man noch nicht an Krebs verreckt ist.
So, und nun feiere ich weiter. Zehn Jahre sind schnell vorbei. Vielleicht gehts ja sogar schneller, wenn die Entwicklung so rasant weitergeht.
Viel Glück und Kraft an jene, die meinen, es wäre noch was zu retten. Sehr naiv. Der Drops ist gelutscht. Der große Knall wird kommen. Und Scheuklappen ausziehen, es macht nur Sinn, alles global im Ganzen zu betrachten.
PS: Mag sich oberflächlich anhören, ich habe aber leider das Gefühl, das ich mich mit dem Thema zu intensiv befaßt habe. Nun befinde ich mich auf dem Weg wieder dumm zu werden, weils gesünder und angenehmer ist.
Es ist nichts mehr zu retten. Der einzelne Bürger hat nichts zu melden. Wahlen sind sinnlos geworden, wenn man niemanden mehr wählen kann. Selbst in der Politik engagieren? Lachhaft naiv. Schon in der Kommunalpolitik gilt das Prinzip des arschleckenden Hierarchieheraufkletterns. Die Macht hat eine egoistische Kapitalistenschar übernommen. Das ganze Desaster läßt sich innerhalb Deutschlands sowieso nicht mehr steuern. Die globalisierte Welt driftet in eine Richtung und läßt sich nicht aufhalten. Gezielt wird die Mehrheit der Menschen für dumm verkauft und ein Großteil der Bürger rafft rein gar nichts. Ganz unabhängig von WM oder sonstwas. Viele sind halt einfach nur dumm. Es fehlt an jenen, die in der Lage wären, ein Gegenpol zu bilden. Viele derer, die auf die Straße gehen würden, würden auch auf die Straße gehen um für Gänseblümchen mit Ketchup zu demonstrieren. Es fehlt also an einer echten Bewegung. Diese gab es früher mal, aber sie standen entweder für die falschen Sachen oder waren zum falschen Zeitpunkt aktiv. Realistisch betrachtet kann man die WM genießen ohne Nachrichten zu gucken, sich zurücklehnen und die Welt noch ein bißchen individuell genießen und noch 10-15 Jahre abwarten. Dann wird es zum großen Knall kommen und man wird sich positionieren müssen. Also zehn Jahre Frieden genießen, Anti-Depressiva einnehmen und sich dann in zehn, fünfzehn Jahren dem Kampf anschließen, falls man noch nicht an Krebs verreckt ist.
So, und nun feiere ich weiter. Zehn Jahre sind schnell vorbei. Vielleicht gehts ja sogar schneller, wenn die Entwicklung so rasant weitergeht.
Viel Glück und Kraft an jene, die meinen, es wäre noch was zu retten. Sehr naiv. Der Drops ist gelutscht. Der große Knall wird kommen. Und Scheuklappen ausziehen, es macht nur Sinn, alles global im Ganzen zu betrachten.
PS: Mag sich oberflächlich anhören, ich habe aber leider das Gefühl, das ich mich mit dem Thema zu intensiv befaßt habe. Nun befinde ich mich auf dem Weg wieder dumm zu werden, weils gesünder und angenehmer ist.
Raphael Honigstein
Harder, better, faster, stronger
Die geheime Geschichte des englischen Fußballs
Fast eine Milliarde Menschen weltweit berauscht sich Woche für Woche an den Bildern aus Old Trafford und Highbury. Die globale Strahlkraft der englischen Premier League stellt alle anderen Ligen in den Schatten. Italiener und Spanier behaupten, dass ihr Fussball besser sei, in Deutschland mag man die Bundesliga für die stärkste auf dem Globus halten und immer neue Zuschauerrekorde bejubeln. Aber die Welt liebt vor allem die unvergleichliche Härte, das irrwitzige Tempo des englischen Fussballs und die Leidenschaft in den Stadien
Preis 7,95 Euro
Javier Caceres
Fútbol
Spaniens Leidenschaft
Es hat fast fünf Jahrhunderte gedauert, bis Spanien wieder zu einem weltumspannenden Imperium aufgestiegen ist - im Fussball. Weltmeister ist Spanien bislang nicht gworden, doch Real Madrid und der FC Barcelona sind globale Größen mit einem Bekanntheitsgrad wie Coca Cola. Kaum ein Weltstar hat sich ihrer Anziehungskraft entziehen können, ob Di Stefano oder Puskas, Cruyff, Maradona oder Schuster, Zidane und Beckham, Ronaldo und Ronaldinho.
Preis: 7,95 Euro
Birgit Schönau
Calcio
Die Italiener und ihr Fussball
Kaum ein Land auf der Welt liebt den Fussball wie Italien. Neben legendären Clubs und Spielern wird dieses grandiose Spektakel aber auch von einer bizarren Verschränkung von Fussball und Politik geprägt. Birgit Schönau berichtet seit Jahren aus Italien und gilt als exzellente Kennerin des Landes und des italienischen Fussballs. In diesem Buch schreibt sie über die großen Clubs, legendäre Spieler wie Meazza oder Rivera, Baggio oder Maldini und über einen Fussball zwischen grandiosen Triumphen und tragischem Scheitern. Eine Liebeserklärung an eine große Fussballnation.
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Fast eine Milliarde Menschen weltweit berauscht sich Woche für Woche an den Bildern aus Old Trafford und Highbury. Die globale Strahlkraft der englischen Premier League stellt alle anderen Ligen in den Schatten. Italiener und Spanier behaupten, dass ihr Fussball besser sei, in Deutschland mag man die Bundesliga für die stärkste auf dem Globus halten und immer neue Zuschauerrekorde bejubeln. Aber die Welt liebt vor allem die unvergleichliche Härte, das irrwitzige Tempo des englischen Fussballs und die Leidenschaft in den Stadien
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Spaniens Leidenschaft
Es hat fast fünf Jahrhunderte gedauert, bis Spanien wieder zu einem weltumspannenden Imperium aufgestiegen ist - im Fussball. Weltmeister ist Spanien bislang nicht gworden, doch Real Madrid und der FC Barcelona sind globale Größen mit einem Bekanntheitsgrad wie Coca Cola. Kaum ein Weltstar hat sich ihrer Anziehungskraft entziehen können, ob Di Stefano oder Puskas, Cruyff, Maradona oder Schuster, Zidane und Beckham, Ronaldo und Ronaldinho.
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Kaum ein Land auf der Welt liebt den Fussball wie Italien. Neben legendären Clubs und Spielern wird dieses grandiose Spektakel aber auch von einer bizarren Verschränkung von Fussball und Politik geprägt. Birgit Schönau berichtet seit Jahren aus Italien und gilt als exzellente Kennerin des Landes und des italienischen Fussballs. In diesem Buch schreibt sie über die großen Clubs, legendäre Spieler wie Meazza oder Rivera, Baggio oder Maldini und über einen Fussball zwischen grandiosen Triumphen und tragischem Scheitern. Eine Liebeserklärung an eine große Fussballnation.
Preis: 7,95 Euro
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich habs ich habs. Wie geil. Hat geklappt. Wow
Lichtgestalt schrieb:Jermainator schrieb:Lichtgestalt schrieb:
Wenn jemand auch für mich 2 Karten für das VF in Berlin klarmachen kann, wäre ich sehr dankbar. Zahlung in bar, paypal, überweisung was auch immer.
ich wäre so dankbar...
Mein Wunsch ist einfacher: eine Karte für Hamburg ,-)
Also los ihr Login-Spezialisten.
Bevor hier Jermis Wünsche bevorzugt werden, denkt bitte daran, wer die WM für Euch nach Deutschland geholt hat!
Oh, Lichtgestalt. Das war jetzt ein Eigentor. Wenn die User hier entscheiden müssen, ob sie Franz oder Jermaine einen Wunsch erfüllen, was meinst du wohl, wie das ausgeht?
,-) ,-)
Lichtgestalt schrieb:
Wenn jemand auch für mich 2 Karten für das VF in Berlin klarmachen kann, wäre ich sehr dankbar. Zahlung in bar, paypal, überweisung was auch immer.
ich wäre so dankbar...
Mein Wunsch ist einfacher: eine Karte für Hamburg ,-)
Also los ihr Login-Spezialisten.
Tja, jetzt scheints auch erstmal wieder vorbei zu sein. Ich kam bisher auch nie rein. Mist.
Mist, komm net rein. Falls jemand ne Karte für mich bestellen könnte bis 100,- Euro, würde ich sie zu 100% nehmen.
Würde sie mir in Frankfurt +50 km oder am Freitag in Hamburg auch direkt abholen.
Jermi
Würde sie mir in Frankfurt +50 km oder am Freitag in Hamburg auch direkt abholen.
Jermi
Ich bin ein Spielverderber:
Eintracht Sprechchöre finde ich unangemessen. Respektlos den beiden Mannschaften gegenüber, um die es hier zu 100% geht. Deshalb mache ich dabei auch nicht mit, bin aber bekanntlich päpstlicher als der Papst
Ich fands beim Confed-Cup schon scheiße, da spielte Deutschland und man hörte "Nie mehr zweite Liga, nie mehr".
Naja, schon lustig, aber gerade die ausländischen Teams sollten heute voll im Vordergrund stehen und unterstützt werden.
Wenn schon, dann fände ich Du-Ri Cha-Rufe passend. Das Du-Ri Lied werde ich mitsingen, falls es einer anstimmt ,-)
Eintracht Sprechchöre finde ich unangemessen. Respektlos den beiden Mannschaften gegenüber, um die es hier zu 100% geht. Deshalb mache ich dabei auch nicht mit, bin aber bekanntlich päpstlicher als der Papst
Ich fands beim Confed-Cup schon scheiße, da spielte Deutschland und man hörte "Nie mehr zweite Liga, nie mehr".
Naja, schon lustig, aber gerade die ausländischen Teams sollten heute voll im Vordergrund stehen und unterstützt werden.
Wenn schon, dann fände ich Du-Ri Cha-Rufe passend. Das Du-Ri Lied werde ich mitsingen, falls es einer anstimmt ,-)
Als TST5-Besitzer von Korea halte ich zu Togo, damit Südkorea ausscheidet und sich die Karte auf Frankreich überträgt.
Trotzdem gehe ich mit Südkorea-Fahne ins Stadion weil ich mitfeiern muss und keine Togo-Fahne besitze, wohl aber eine Koreafahne aus Chazeiten.
Verrückte WM-Welt
Mein Tipp: 1-0
Mein Wunsch: 4-5
Trotzdem gehe ich mit Südkorea-Fahne ins Stadion weil ich mitfeiern muss und keine Togo-Fahne besitze, wohl aber eine Koreafahne aus Chazeiten.
Verrückte WM-Welt
Mein Tipp: 1-0
Mein Wunsch: 4-5
Mittelbucher schrieb:juliano.ferrone schrieb:
Wie die Italiener sich nach jedem Foul fallen lassen, sich 10x aufm Boden wälzeund schmerzverzerrt aufschreien, aber komischerweise 1 minute später wieder völlig normal laufen können...
Sowas wie der Iaquinta, erstma zum Schiri schaun, obs vielleicht rot gibt (des war vielleicht ne notbremse wenns net vorher abgepfiffen worden wär aber sicher kein schlimmes foul), dann ewig rumliegen und vor Schmerzen scheinbar sterben, sich abtansportieren lassen auf der liege und dann doch wieder kommen und völlig normal weiterspielen, einfach nur lächerlich ...
Und nach dem 2:0 rennen wie ein junger Gott. Nenene sorry aber Italien war für mich bisher die unsympathischste Mannschaft der WM. Auf der einen Seite
ordentlich austeilen aber selber den sterbenden Schwan mimen.
Schade für Ghana. Ein bisschen mehr Cleverness dann wäre ein Punkt vielleicht drin gewesen, obwohl die Italiener wohl noch deutlich zulegen könnten.
Wir können uns ja hier gerne zurecht über dies und das aufregen. Aber der Vorwurf Iaquinta würde schauspielern ist meines Erachtens schlicht falsch. Wenn Kuffour ihm in die Achillessehne springt, dann tut das im ersten Moment höllisch weh. Aber wenn nichts gerissen ist, dann gehts recht schnell ohne Probleme weiter.
Hebt euren Italienhass doch auf. Inzaghi wird auch noch zum Einsatz kommen ,-)
Ich mag die Spielweise von Gattuso, Materazzi, de Rossi ja auch nicht, aber rein erfolgsorientiert ist es schwer mit so einer braven Schwiegersohntruppe wie Deutschland etwas zu reißen. Du brauchst im Fußball Arschlöcher, die Reizpunkte setzen. Deshalb waren ja die Effenbergs, Sammers, Matthäus und andere Unsymphaten so wichtig. Die Italiener haben da die richtige Mischung aus feinen Fußballern und Drecksäcken. Die gewinnen vielleicht dieses Jahr nicht den Sympathiepreis, aber ggf. den Weltmeistertitel.
Für mich ein echter Hammer ist Luca Toni. Wie der durchstartet seit geraumer Zeit ist unglaublich.
Und wäre ich Ballack, dann hätte ich Magenschmerzen, wenn ich Essien gesehen hätte. Wahnsinn, der Kerl.
Jermi, der sich irre über ein Finale Italien - Deutschland freuen würde
Ich finde auch, in diesem Fall hätte ein Stadionverbot bundesweit vollkommen ausgereicht. -Kein Smiley-
Knueller schrieb:Jermainator schrieb:Knueller schrieb:
Hmmmm...
ok, das mag stimmen. Aber was genau hat das mit der Vermarktung der Bundesliga zu tun?
Das weiß ich auch noch nicht ,-)
Der Vermarkter der Bundesliga ist der Hauptsponsor des Klassenprimus. Naja. Mal abwarten.
Vielleicht läßt sich der neue Vermarkter ja auch zusichern, dass er die Rechte für eine 18er-Liga erhält, die Einnahmen erfolgsorientiert verteilt werden müssen oder was weiß ich.
Achso, du witterst eine Verschwörung? Ganz so weit würde ich nicht gehen.
Ich denke einfach, dass sich die Telekom im Gegenzug zu den verlorenen InternetTV-Rechten, jetzt eben eine andere Werbebande gönnt.
Nein. Verschwörung in diesem harten Wortsinne nicht. Aber alles läuft in eine gewisse Richtung und die Bayern werden zumindest keine Nachteile dadurch haben. Die Telekom hat die Internetrechte geschickt genutzt. Erst holt man sich Premiere mit an Bord, propagiert die umfassende Internet-Berichterstattung und schockiert somit die DFL und ihren neuen Partner Arena. Eine recht nette Ausgangslage für die Verhandlungen um die Bundesliganamensrechte.
Die Ausnutzung von Premiere finde ich dabei natürlich auch sehr amüsant. Die haben es verdient.
Fraport könnte nun aber mal langsam DEKRA ablösen, das wäre spannend
Knueller schrieb:
Hmmmm...
ok, das mag stimmen. Aber was genau hat das mit der Vermarktung der Bundesliga zu tun?
Das weiß ich auch noch nicht ,-)
Der Vermarkter der Bundesliga ist der Hauptsponsor des Klassenprimus. Naja. Mal abwarten.
Vielleicht läßt sich der neue Vermarkter ja auch zusichern, dass er die Rechte für eine 18er-Liga erhält, die Einnahmen erfolgsorientiert verteilt werden müssen oder was weiß ich.
Eintracht-Laie schrieb:
@Jermainator
Ich würde die diversen Skandale mal auseinanderhalten, denn die haben unterschiedliche Gewichte.
Und wie man bei der Telekomgeschichte auf den aktuellen Skandal in Italien (meinst Du doch, oder) kommt erschliesst sich mir auch nicht.
Einfach abwarten. Die Bayern beeinflussen massiv die DFL. Ihr Sponsor wird Ligasponsor. Wie schön. Natürlich hat der Italien-Skandal eine andere Gewichtung. Aber dafür platzt da jetzt die Bombe. Wir werden hier noch Ewigkeiten auf den halbseidenen Verflechtungen ausrutschen. Und genau das kotzt mich an. In Italien war es zumindest möglich, dass sich die kleinen Vereine gegen die großen durchgesetzt haben, als es um die 20er Liga ging. In Deutschland undenkbar, da scheint ja eine heimliche Macht vorhanden zu sein, die den Mut der Kleinen erheblich einschränkt.
Knueller schrieb:
Scheint hier anscheinend niemanden zu kratzen!
Doch. Deutschland ist Italien. Nur cleverer. Im Sport, in der Politik, in der Wirtschaft. Aber genauso eine Bananenrepublik wie die, über die man sich hierzulande immer so schön amüsierte.
Der Drops ist gelutscht seit die Bayern mit ihrem Kirch-Deal unbehelligt geblieben sind, seit der BVB bei einem Glas Wein in Portugal die Lizenz ergaunert hat, seit sich geweigert wird, Fragen diesbezüglich zu beantworten.
Eine Aktion "saubere Hände" wäre hier auch mal erforderlich, aber die Lobbyarbeit funktioniert noch allzu gut, das sieht man bei jeder einzelnen Abstimmung in der ach so demokratischen DFL.
In gewisser Weise eine große Leistung, so richtig ans Bein pinkeln kann man ja niemanden. Ich glaube, Deutschland ist führend in legaler cleverer Korruption. Da ist der Großmeister von früher, Italien, wohl durch die lange Erfahrung unvorsichtig geworden, obwohl Berlusconi ja der Großmeister dieser Disziplin ist und wohl noch lange Weltmeister bleiben wird. Aber die Bayern sind im Sport Juve auf der Spur, halt cleverer. Hoeneß ist der perfektere Moggi. Die Grenze der Legalität immer schön in Reichweite haben, das ist Bayerns Geheimnis. Klasse.
Vielleicht wird aber auch irgendwann mal die verfilzte Presse- und Medienlandschaft offensiver nachhaken. Noch tut sie das nicht. Noch halten die gesponnenen Fäden.
schusch schrieb:
Aber Opel hat den Werbevertrag mit Collina gekündigt.
Der Vertrag wird nicht verlängert. Das ist ein Unterschied. Und am Vertragsende wäre er so oder so kein Schiedsrichter mehr gewesen wegen der Altersgrenze. Wenn es eine Ausnahme dazu gegeben hätte, dann sowieso nur auf nationaler Ebene.
Also Herr von und zu Schusch, diesen Bild-Populismus kenn ich ja gar nicht von dir ,-) ,-) ,-)
Für alle Autogrammjäger und Interessierte an der saudi-arabischen Nationalmannschaft möchte ich ein paar Erfahrungen schildern:
Die Saudis sind in Bad Nauheim in Hotel Dolce am Kurpark untergebracht. Schon bei der Ankunft machten sie deutlich, dass sie sehr volksnah und freundlich sind. Sie ließen sich bei ihrer Ankunft eine Menge Zeit, um sich vor allem um die vielen Kinder zu kümmern, die Autogramme wollten.
Das Hotel Dolce selbst ist frei zugänglich, im Foyer befindet sich auf der rechten Seite hinter dem Eingang auch ein kleiner Infostand, wo man die nette Dame mal nach den Trainingszeiten fragen kann. Der Eingang befindet sich aber nicht am Elvis-Presley-Platz, sondern man muss die Straße weiterfahren und die Parkplatzeinfahrt wählen (kostenpflichtig). Wenn man Glück hat, trifft man im Foyer auch die Spieler. Vor allem etwa eine halbe, dreiviertel Stunde vor Trainingsbeginn sind einige Spieler schon in der Eingangshalle oder vor dem Hotel und einige sprechen Englisch und sind gerne bereit, Fotos mit ihnen machen zu lassen und Autogramme zu schreiben. Besonders nett sind vor allem Torwart Mabrouk Zaid mit der Nummer 23 und der Spieler mit der Nummer 19, Mohammed Massad. Der Spieler mit der Nummer 9, Sami Al Jaber, steht meist im besonderen Interesse, er ist sozusagen der Star des Teams. Mit der Nummer 4 ist mit Al-Montashari der Spieler des Jahres in Asien im Team.
Das Hotelpersonal und die Sicherheitskräfte lassen einen gewähren, wenn man sich nicht zu aufdringlich und vernünftig verhält. Hier ein großes Lob sowohl an die Hotelleitung als auch an die Verantwortlichen des saudischen Teams. So kommt man z.B. schonmal in den Genuß, wie ein arabischer Fan vor dem Fahrstuhl wartet und orientalische Musik macht und die Spieler damit begrüßt.
Das Training selbst findet im Waldstadion Bad Nauheim statt. So ganz kann man sich auf die angegebenen Trainingszeiten nicht verlassen, so genau nehmen es die Saudis nicht. Trainer Paqueta, ein Brasilianer, entscheidet auch immer erst nach Ankunft des Teams im Stadion, ob Zuschauer und Presse oder nur die Presse oder gar niemand hereindarf. Solange der Coach kein OK gegeben hat, darf auch niemand in das Stadion, welches mit Sichtschutz ausgestattet ist und nur wenig Einsichtmöglichkeiten bietet. Das freundliche Ordnerpersonal gibt aber gern Auskunft.
Für heute nachmittag, 17.15 Uhr ist wieder ein öffentliches Training angekündigt, aber wie gesagt: man kann sich da nicht wirklich sicher sein.
Meist läßt Paqueta aber zu, dass die Zuschauer ins Stadion kommen dürfen und dann herrscht auch eine lockere und gute Stimmung.
Wer mal vorbeikommt und sich über die Bühnen und Zelte auf der Gegenseite der Tribüne wundert: Das ist oder war die Tribüne für die Prinzen des Königreichs, die das Testspiel am Sonntag von dort aus auf großen Sesseln exklusiv genießen durften.
Fazit: Der Besuch der Saudis ist ein echter Erfolg. Die Mannschaft gibt sich sehr sympathisch und sowohl die Stadt Bad Nauheim als auch das Hotel Dolce sowie die Polizei und das Ordnerpersonal tun alles, um allen Seiten gerecht zu werden.
Das für morgen geplante Spiel gegen die U23 der Eintracht findet allerdings laut Bild-Zeitung unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt.
Die Saudis sind in Bad Nauheim in Hotel Dolce am Kurpark untergebracht. Schon bei der Ankunft machten sie deutlich, dass sie sehr volksnah und freundlich sind. Sie ließen sich bei ihrer Ankunft eine Menge Zeit, um sich vor allem um die vielen Kinder zu kümmern, die Autogramme wollten.
Das Hotel Dolce selbst ist frei zugänglich, im Foyer befindet sich auf der rechten Seite hinter dem Eingang auch ein kleiner Infostand, wo man die nette Dame mal nach den Trainingszeiten fragen kann. Der Eingang befindet sich aber nicht am Elvis-Presley-Platz, sondern man muss die Straße weiterfahren und die Parkplatzeinfahrt wählen (kostenpflichtig). Wenn man Glück hat, trifft man im Foyer auch die Spieler. Vor allem etwa eine halbe, dreiviertel Stunde vor Trainingsbeginn sind einige Spieler schon in der Eingangshalle oder vor dem Hotel und einige sprechen Englisch und sind gerne bereit, Fotos mit ihnen machen zu lassen und Autogramme zu schreiben. Besonders nett sind vor allem Torwart Mabrouk Zaid mit der Nummer 23 und der Spieler mit der Nummer 19, Mohammed Massad. Der Spieler mit der Nummer 9, Sami Al Jaber, steht meist im besonderen Interesse, er ist sozusagen der Star des Teams. Mit der Nummer 4 ist mit Al-Montashari der Spieler des Jahres in Asien im Team.
Das Hotelpersonal und die Sicherheitskräfte lassen einen gewähren, wenn man sich nicht zu aufdringlich und vernünftig verhält. Hier ein großes Lob sowohl an die Hotelleitung als auch an die Verantwortlichen des saudischen Teams. So kommt man z.B. schonmal in den Genuß, wie ein arabischer Fan vor dem Fahrstuhl wartet und orientalische Musik macht und die Spieler damit begrüßt.
Das Training selbst findet im Waldstadion Bad Nauheim statt. So ganz kann man sich auf die angegebenen Trainingszeiten nicht verlassen, so genau nehmen es die Saudis nicht. Trainer Paqueta, ein Brasilianer, entscheidet auch immer erst nach Ankunft des Teams im Stadion, ob Zuschauer und Presse oder nur die Presse oder gar niemand hereindarf. Solange der Coach kein OK gegeben hat, darf auch niemand in das Stadion, welches mit Sichtschutz ausgestattet ist und nur wenig Einsichtmöglichkeiten bietet. Das freundliche Ordnerpersonal gibt aber gern Auskunft.
Für heute nachmittag, 17.15 Uhr ist wieder ein öffentliches Training angekündigt, aber wie gesagt: man kann sich da nicht wirklich sicher sein.
Meist läßt Paqueta aber zu, dass die Zuschauer ins Stadion kommen dürfen und dann herrscht auch eine lockere und gute Stimmung.
Wer mal vorbeikommt und sich über die Bühnen und Zelte auf der Gegenseite der Tribüne wundert: Das ist oder war die Tribüne für die Prinzen des Königreichs, die das Testspiel am Sonntag von dort aus auf großen Sesseln exklusiv genießen durften.
Fazit: Der Besuch der Saudis ist ein echter Erfolg. Die Mannschaft gibt sich sehr sympathisch und sowohl die Stadt Bad Nauheim als auch das Hotel Dolce sowie die Polizei und das Ordnerpersonal tun alles, um allen Seiten gerecht zu werden.
Das für morgen geplante Spiel gegen die U23 der Eintracht findet allerdings laut Bild-Zeitung unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt.
So, nun weiß ich endlich mehr. Morgen findet tatsächlich ein Testspiel Saudi-Arabiens gegen die Eintracht U23 statt. Aber leider unter Ausschluß der Öffentlichkeit in Bad Nauheim.
Heute ab 17.15 Uhr ist aber öffentliches Training.
Quelle: Bild
Heute ab 17.15 Uhr ist aber öffentliches Training.
Quelle: Bild
Es war an einem der regnerisch grauen Herbsttage des Jahres 1999, als die Eintracht am 7. Spieltag an einem Freitagabend auf den VfB Stuttgart traf. Es war ein Spiel zweier Vereine, die sich in den ersten sechs Spieltagen jeweils sieben Punkte erspielt hatten und damit im Mittelfeld der Liga platziert waren. Der Sieger durfte sich nach oben orientieren und der Verlierer war mittendrin im Abstiegskampf.
Keine besonders aufregende Ausgangslage. Dennoch, das war klar, wollte ich mit zwei Freunden das Spiel besuchen und so verabredete ich mich mit Torsten und Danny. Ich sollte schließlich auch die Karten besorgen. Torsten und ich tendierten zu einem Sitzplatz auf der Gegentribüne, Danny war das zu teuer und er überredete uns dazu, einen Stehplatz zu nehmen. Ich guckte mir die Wettervorhersage an und mir war klar, es ist mit Regen zu rechnen. Ein kurzes Telefonat mit Torsten und wir entschlossen uns, Danny das Geld für eine Stehplatzkarte bezahlen zu lassen, aber ihm gemeinsam den Aufschlag zu einem guten Sitzplatz im Trockenen auf der Gegentribüne zu spendieren.
Davon erzählten wir ihm aber zunächst nichts. Wir wollten ihm schon noch ein wenig ein schlechtes Gewissen machen, da es sich pünktlich zur Abfahrt zuzog und es war nur eine Frage der Zeit, bis es zu regnen anfangen würde. "Guck dir mal das Wetter an, Danny. Wegen dir stellen wir uns jetzt in den Regen, verdammt" gaben wir ihm auf der Fahrt ins Stadion zu verstehen. "Nee, das regnet nicht, das klappt schon" entgegnete er voller Hoffnung. Am Waldstadion angekommen parkten wir am Waldparkplatz, noch regnete es nicht, aber die Wolken wurden dunkler und dunkler. Vor der ersten Kontrolle gab ich ihm sein Ticket in die Hand und wir freuten uns schon auf seine Reaktion, doch in der Hektik hatte er noch die Zigaretten zu verstauen und warf keinen Blick aufs Ticket, zeigte es vor und packte es weg. Wir gingen zum Stadion und drehten eine Runde, es begann zu regnen und wir taten ein wenig verärgert. "So eine Scheiße, jetzt bräuchten wir ein Ticket auf der Gegentribüne". Dannys schlechtes Gewissen war aktiviert. Wir gingen hinter der Gegentribüne auf unserem vermeintlichen Weg zur Stehkurve vorbei und guckten traurig auf die Menschen, die die Treppen hinauf unter das schützende Dach bestiegen.
"Jermi, die Ordner machen mir hier keinen cleveren Eindruck. Vielleicht versuchen wirs einfach?" fragte mich Torsten und ich entgegnete: "Mh, ja, das probieren wir, lass uns mal gucken, welcher Ordner den dämlichsten Eindruck macht." Danny fand die Idee überhaupt nicht gut: "Nee, Jungs, nee, das klappt nicht. Hört auf mit dem Scheiß. Die sind doch nicht blöd, wenn das gehen würde, dann würde das doch jeder machen". Wir fanden das überhaupt nicht, wohlwissend um die Existenz dreier Tickets genau für den Eingang vor dem wir jetzt standen. "Danny, guck mal wie oberflächlich der auf die Karte guckt". Torsten schließlich machte Nägel mit Köpfen: "Danny, ich hab keinen Bock jetzt im Regen zu stehen, ich geh da jetzt einfach durch" und er nahm seine Karte ging zum Ordner und wurde anstandslos (na logisch!) durchgelassen. "Siehst du, Danny, du mußt nur cool bleiben und einfach selbstsicher durchgehen". Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und ging durch die Kontrolle. Wir lachten uns drinnen auf der Treppe halb tot und Danny ging zitternd zum Ordner. Doch so einfach kam er an ihm nicht vorbei. Der Ordner hielt ihn an. Danny starb fast an Aufregung und wahrscheinlich war er schon kurz davor, sich für seine Frechheit zu entschuldigen. Aber der Ordner wollte nur seinen Rucksack kontrollieren und ließ ihn nach einigen Sekunden passieren. Wir lachten und amüsierten uns, doch Danny war die Aufregung anzumerken: "Seid ruhig, hört doch auf zu lachen, die kriegen das noch mit. Ach du Scheiße, war das knapp. Ich dachte er hätte es bemerkt. Das ist der Hammer, das das funktioniert. Schnell, laßt uns hochgehen. Und packt um Himmels willen die Ticktes weg". Gesagt getan.
Oben angekommen war Danny der Auffassung man müsse sich nun so weit wie möglich nach außen setzen, da hier in der Mitte der Gegentribüne auf den teuersten Plätzen ja jeder Platz verkauft worden wäre und man außen am wenigsten auffalle. Torsten und ich sahen das logischerweise anders. "Nö, nun haben wir es hierher geschafft, jetzt bleiben wir auf den teuren Plätzen". Danny war nervös, zündete sich eine Zigarette nach der anderen an und als wir da so standen mitten im Weg, kam auch schon ein Ordner auf uns zu. Er forderte uns auf, unsere Plätze einzunehmen und das taten wir dann auch. Ich erspähte einige freie Plätze, selbstverständlich unsere, denn ich hatte mir vorher Reihe und Platznummer eingeprägt. "Da ist Platz, laßt uns dahin setzen." Danny war dagegen: "Mensch, das ist doch nur eine Frage der Zeit, bis jemand kommt, lass uns nicht mittenrein setzen, lieber außen." Aber Torsten meinte nur, das fiele ja dann erst recht auf und so setzten wir uns auf unsere Plätze. Danny bekam in den Minuten vor dem Spiel kaum etwas mit und schaute abwechselnd zum Ordner und zu den Zuschauern, die unsere Reihe betraten. Wir halfen ein bißchen nach und bemerkten, der Ordner gucke dauernd zu uns und wir fragten uns, ob er wohl etwas ahnte. Torsten wußte außerdem zu berichten, dass er gehört hätte, die Eintracht würde solche Fälle als Betrug werten. Die Anzeige wäre unangenehm und es drohe auch ein Stadionverbot. Die Leute um uns herum, erstaunt über unsere Unterhaltungen und im vermeintlichen Wissen, sie hätten es hier mit Stehplatzkunden zu tun, die sich die besten Plätze ergaunert hatten, schauten uns verärgert an, was die Situation umso köstlicher machte. Und als ob eine höhere Macht unserem Spielchen die Krone aufsetzen wollte, saßen in der Reihe unter uns einige Zuschauer im falschen Block. Als die richtigen Besitzer der Plätze kamen, gab es Diskussionen und Ärger, wer dann da nun falsch sitze. Es fielen Worte wie "Ordner holen" und Danny wollte aufstehen, da die Aufregung ja ganz offensichtlich dadurch entstand, dass sich da jemand in der Reihe vertan hatte und eigentlich auf unseren Plätzen sitzen sollte. Doch wir zogen Danny wieder auf seinen Platz und meinten, er solle jetzt mal cool bleiben, alles liefe doch ganz prima, wir dürften jetzt bloß nicht auffallen.
Das Spiel wurde angepfiffen, Danny sah kaum etwas davon, er hatte im mittlerweile voll besetzten Block nur einen Blick für die Nachzügler, die im Gewirr nach ihren Plätzen suchten und gemeinsam mit dem Ordner auch hin und wieder in unsere Reihe schielten. So ganz langsam wurde er ruhiger und entspannter und ihn überkam ein riesiger Stolz, denn er hatte ja schier Unglaubliches gewagt. Das Spiel übrigens war eines der schwächsten, welches ich im Waldstadion sah und wir verloren mit 1-0 durch ein Tor von Balakov. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz war Danny nun der Größte. "Das war ja so geil, wir wir das gemacht haben. Die Ordner sind ja sowas von blöd. Man muss nur cool genug bleiben und dann einfach die Karte zeigen und durchgehen. Man, ist das easy. Nächstes Mal probieren wir das auf der Haupttribüne, Jungs". Als er im Auto dann auf der Rückbank sitzend auch Anrufe tätigte und mit dieser geilen Aktion und unserer unglaublichen Coolheit angab, gemischt mit seiner wiederholten Feststellung, nächstes Mal sei die Haupttribüne dran, da fragte ich ihn, ob er sich eigentlich auch nur einmal sein Ticket an diesem Abend angeschaut habe. "Nee, warum denn?" So ganz langsam ging ihm ein Licht auf und als er aufs Ticket sah und da klar und deutlich einen "Sitzplatz, Gegentribüne überdacht" sah, trieb es uns allen die Tränen vor Lachen in die Augen.
Bis zum Saisonabschluß in diesem Jahr gegen Gladbach hat es danach nie wieder eine Niederlage unserer Eintracht gegeben, die so fröhlich endete.
Freitag, 01.10.99
20 Uhr, Waldstadion Frankfurt, 30.000 Zuschauer
Eintracht Frankfurt:
Nikolov-Janßen-Bindewald-Kracht-Kutschera-Gebhardt-Weber-Falk-Guie-Mien-Salou-Fjörthoft (Dombi-Heldt-Westerthaler), Trainer: Berger
VfB Stuttgart:
Wohlfahrt-Berthold-Thiam-Todt-Keller-Balakov-Pinto-Ganea-Gerber-Soldo-Lisztes (Bordon-Catizone-Schneider), Trainer: Rangnick
0:1 Balakov (47.)
Keine besonders aufregende Ausgangslage. Dennoch, das war klar, wollte ich mit zwei Freunden das Spiel besuchen und so verabredete ich mich mit Torsten und Danny. Ich sollte schließlich auch die Karten besorgen. Torsten und ich tendierten zu einem Sitzplatz auf der Gegentribüne, Danny war das zu teuer und er überredete uns dazu, einen Stehplatz zu nehmen. Ich guckte mir die Wettervorhersage an und mir war klar, es ist mit Regen zu rechnen. Ein kurzes Telefonat mit Torsten und wir entschlossen uns, Danny das Geld für eine Stehplatzkarte bezahlen zu lassen, aber ihm gemeinsam den Aufschlag zu einem guten Sitzplatz im Trockenen auf der Gegentribüne zu spendieren.
Davon erzählten wir ihm aber zunächst nichts. Wir wollten ihm schon noch ein wenig ein schlechtes Gewissen machen, da es sich pünktlich zur Abfahrt zuzog und es war nur eine Frage der Zeit, bis es zu regnen anfangen würde. "Guck dir mal das Wetter an, Danny. Wegen dir stellen wir uns jetzt in den Regen, verdammt" gaben wir ihm auf der Fahrt ins Stadion zu verstehen. "Nee, das regnet nicht, das klappt schon" entgegnete er voller Hoffnung. Am Waldstadion angekommen parkten wir am Waldparkplatz, noch regnete es nicht, aber die Wolken wurden dunkler und dunkler. Vor der ersten Kontrolle gab ich ihm sein Ticket in die Hand und wir freuten uns schon auf seine Reaktion, doch in der Hektik hatte er noch die Zigaretten zu verstauen und warf keinen Blick aufs Ticket, zeigte es vor und packte es weg. Wir gingen zum Stadion und drehten eine Runde, es begann zu regnen und wir taten ein wenig verärgert. "So eine Scheiße, jetzt bräuchten wir ein Ticket auf der Gegentribüne". Dannys schlechtes Gewissen war aktiviert. Wir gingen hinter der Gegentribüne auf unserem vermeintlichen Weg zur Stehkurve vorbei und guckten traurig auf die Menschen, die die Treppen hinauf unter das schützende Dach bestiegen.
"Jermi, die Ordner machen mir hier keinen cleveren Eindruck. Vielleicht versuchen wirs einfach?" fragte mich Torsten und ich entgegnete: "Mh, ja, das probieren wir, lass uns mal gucken, welcher Ordner den dämlichsten Eindruck macht." Danny fand die Idee überhaupt nicht gut: "Nee, Jungs, nee, das klappt nicht. Hört auf mit dem Scheiß. Die sind doch nicht blöd, wenn das gehen würde, dann würde das doch jeder machen". Wir fanden das überhaupt nicht, wohlwissend um die Existenz dreier Tickets genau für den Eingang vor dem wir jetzt standen. "Danny, guck mal wie oberflächlich der auf die Karte guckt". Torsten schließlich machte Nägel mit Köpfen: "Danny, ich hab keinen Bock jetzt im Regen zu stehen, ich geh da jetzt einfach durch" und er nahm seine Karte ging zum Ordner und wurde anstandslos (na logisch!) durchgelassen. "Siehst du, Danny, du mußt nur cool bleiben und einfach selbstsicher durchgehen". Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und ging durch die Kontrolle. Wir lachten uns drinnen auf der Treppe halb tot und Danny ging zitternd zum Ordner. Doch so einfach kam er an ihm nicht vorbei. Der Ordner hielt ihn an. Danny starb fast an Aufregung und wahrscheinlich war er schon kurz davor, sich für seine Frechheit zu entschuldigen. Aber der Ordner wollte nur seinen Rucksack kontrollieren und ließ ihn nach einigen Sekunden passieren. Wir lachten und amüsierten uns, doch Danny war die Aufregung anzumerken: "Seid ruhig, hört doch auf zu lachen, die kriegen das noch mit. Ach du Scheiße, war das knapp. Ich dachte er hätte es bemerkt. Das ist der Hammer, das das funktioniert. Schnell, laßt uns hochgehen. Und packt um Himmels willen die Ticktes weg". Gesagt getan.
Oben angekommen war Danny der Auffassung man müsse sich nun so weit wie möglich nach außen setzen, da hier in der Mitte der Gegentribüne auf den teuersten Plätzen ja jeder Platz verkauft worden wäre und man außen am wenigsten auffalle. Torsten und ich sahen das logischerweise anders. "Nö, nun haben wir es hierher geschafft, jetzt bleiben wir auf den teuren Plätzen". Danny war nervös, zündete sich eine Zigarette nach der anderen an und als wir da so standen mitten im Weg, kam auch schon ein Ordner auf uns zu. Er forderte uns auf, unsere Plätze einzunehmen und das taten wir dann auch. Ich erspähte einige freie Plätze, selbstverständlich unsere, denn ich hatte mir vorher Reihe und Platznummer eingeprägt. "Da ist Platz, laßt uns dahin setzen." Danny war dagegen: "Mensch, das ist doch nur eine Frage der Zeit, bis jemand kommt, lass uns nicht mittenrein setzen, lieber außen." Aber Torsten meinte nur, das fiele ja dann erst recht auf und so setzten wir uns auf unsere Plätze. Danny bekam in den Minuten vor dem Spiel kaum etwas mit und schaute abwechselnd zum Ordner und zu den Zuschauern, die unsere Reihe betraten. Wir halfen ein bißchen nach und bemerkten, der Ordner gucke dauernd zu uns und wir fragten uns, ob er wohl etwas ahnte. Torsten wußte außerdem zu berichten, dass er gehört hätte, die Eintracht würde solche Fälle als Betrug werten. Die Anzeige wäre unangenehm und es drohe auch ein Stadionverbot. Die Leute um uns herum, erstaunt über unsere Unterhaltungen und im vermeintlichen Wissen, sie hätten es hier mit Stehplatzkunden zu tun, die sich die besten Plätze ergaunert hatten, schauten uns verärgert an, was die Situation umso köstlicher machte. Und als ob eine höhere Macht unserem Spielchen die Krone aufsetzen wollte, saßen in der Reihe unter uns einige Zuschauer im falschen Block. Als die richtigen Besitzer der Plätze kamen, gab es Diskussionen und Ärger, wer dann da nun falsch sitze. Es fielen Worte wie "Ordner holen" und Danny wollte aufstehen, da die Aufregung ja ganz offensichtlich dadurch entstand, dass sich da jemand in der Reihe vertan hatte und eigentlich auf unseren Plätzen sitzen sollte. Doch wir zogen Danny wieder auf seinen Platz und meinten, er solle jetzt mal cool bleiben, alles liefe doch ganz prima, wir dürften jetzt bloß nicht auffallen.
Das Spiel wurde angepfiffen, Danny sah kaum etwas davon, er hatte im mittlerweile voll besetzten Block nur einen Blick für die Nachzügler, die im Gewirr nach ihren Plätzen suchten und gemeinsam mit dem Ordner auch hin und wieder in unsere Reihe schielten. So ganz langsam wurde er ruhiger und entspannter und ihn überkam ein riesiger Stolz, denn er hatte ja schier Unglaubliches gewagt. Das Spiel übrigens war eines der schwächsten, welches ich im Waldstadion sah und wir verloren mit 1-0 durch ein Tor von Balakov. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz war Danny nun der Größte. "Das war ja so geil, wir wir das gemacht haben. Die Ordner sind ja sowas von blöd. Man muss nur cool genug bleiben und dann einfach die Karte zeigen und durchgehen. Man, ist das easy. Nächstes Mal probieren wir das auf der Haupttribüne, Jungs". Als er im Auto dann auf der Rückbank sitzend auch Anrufe tätigte und mit dieser geilen Aktion und unserer unglaublichen Coolheit angab, gemischt mit seiner wiederholten Feststellung, nächstes Mal sei die Haupttribüne dran, da fragte ich ihn, ob er sich eigentlich auch nur einmal sein Ticket an diesem Abend angeschaut habe. "Nee, warum denn?" So ganz langsam ging ihm ein Licht auf und als er aufs Ticket sah und da klar und deutlich einen "Sitzplatz, Gegentribüne überdacht" sah, trieb es uns allen die Tränen vor Lachen in die Augen.
Bis zum Saisonabschluß in diesem Jahr gegen Gladbach hat es danach nie wieder eine Niederlage unserer Eintracht gegeben, die so fröhlich endete.
Freitag, 01.10.99
20 Uhr, Waldstadion Frankfurt, 30.000 Zuschauer
Eintracht Frankfurt:
Nikolov-Janßen-Bindewald-Kracht-Kutschera-Gebhardt-Weber-Falk-Guie-Mien-Salou-Fjörthoft (Dombi-Heldt-Westerthaler), Trainer: Berger
VfB Stuttgart:
Wohlfahrt-Berthold-Thiam-Todt-Keller-Balakov-Pinto-Ganea-Gerber-Soldo-Lisztes (Bordon-Catizone-Schneider), Trainer: Rangnick
0:1 Balakov (47.)
Finde ich ganz toll. Echt. Ist aber in etwa so, als ob du totkrank bist und noch zwei Wochen zu leben hast und anfängst, dich gesund zu ernähren.
Jeder kann in seinem Umfeld ein bißchen was verändern. Das große Ganze wird auf friedlichem Weg nicht mehr verändert. Wir sind bereits mehrere Schritte zu weit. In der Welt und somit auch in Deutschland. DU bist nicht Deutschland. DU bist auch nicht die Welt. DU bist ein kleines unbedeutendes Stück Humankapital.