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kai1977

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Eintrachtler40 schrieb:
Es sind doch nur Spekulationen der Presse dass Veh VV werden könnte. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass jemand von den Verantwortlichen der Ansicht ist, er wäre dafür geeignet. Meiner Ansicht nach ist er keinesfalls hierfür qualifiziert.  

Was mache ich, wenn ich selber nicht VV werden kann, aber trotzdem die Macht in der Hand behalten will?

Ich brauche eine Marionette, die
- nicht qualifiziert ist,
- weiß, dass sie den Posten nur durch meine Protektion hat und
- Schwierigkeiten lieber aus dem Weg geht.

So gesehen ist Veh geradezu der ideale Kandidat.
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Uff...
Gleich in der ersten Pressekonferenz von Steubing:

- Träumen von Europa
- Nachtreten gegen den Ex-Trainer

Hier brechen echt neue Zeiten an und die Ära Bruchhagen ist wohl seit gestern vorbei, auch wenn er noch ein Jahr rumgeistern darf.
Ich hoffe nur, dass das nicht fürs Finanzgebaren gilt und diese Genußscheine nicht zu ISPR 2.0 ausarten.
Wenn allerdings bald noch Veh Frühstücksdirektor Vorstandsvorsitzender wird, habe ich die Befürchtung, dass der alles ungelesen abzeichnet, was BH nie genehmigt hätte.
Bitte nicht falsch verstehen, ich glaube, dass Steubing das Beste für die Eintracht will, aber das wollte Rolf Heller damals auch.

[/Horrorszenariomodus aus]
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sotirios005 schrieb:
Ich könnte kotzen!

Und zwar nicht über die Tatsache, dass Thomas Schaaf nicht mehr Trainer ist, sondern dass die "Heckenschützen" in den Gremien (AR, Teil des Vorstands ?) nicht nur den Trainer in den letzten Wochen systematisch durch gezielte Lancierungen an die Presse demontiert haben, sondern auch HB in seinem letzten Jahr damit quasi vorgeführt haben!


Wo du Recht hast...
Mein erster Gedanke war auch, dass HB böse beschädigt ist: Er hat sich in der letzten Woche massiv für Schaaf aus dem Fenster gelehnt und jetzt das. Er ist ja in seinem letzten Jahr eh das, was man in der Politik eine "lame duck" nennt und dass Schaaf ihn nicht informiert hat (wenn seine Entscheidung letzte Woche schon feststand) bzw. sich nicht umstimmen ließ (wenn es eine spontane Entscheidung war), schwächt ihn massiv. Dass er bei der PK angeschlagen aussah, ist kein Wunder: Er ist es und das weiß er, er ist ja nicht blöd.
Sollte Schaaf allerdings letze Woche seine Entscheidung bereits getroffen haben (und ich schätze Schaaf als wenig spontanen Menschen ein), dann wäre es schäbig von ihm, HB so auflaufen zu lassen, das muss man sagen.
Nach dieser Schwächung HBs bin ich übrigens noch mehr auf die Wahl seines Nachfolgers gespannt. Wenn da jemand wie Veh quasi als Grüßaugust gewählt wird, könnte das echt fatal für die SGE sein.
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Fast hätte ich's vergessen. Glückwunsch, Alex Meier
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vonNachtmahr1982 schrieb:
Glücklicherweise erarbeiten sich so etwas noch echte Spieler mit einer ehrlichen Art und Weise. Und vor allen entscheiden das keine Vollidioten am Zaun....

Schon fast ein Klassiker. Muss ich bei jedem Meier-Tor oder jedem "Fussballgott"-Ruf immer wieder dran denken. Frage mich, ob diese Honks von damals heute noch zur SGE gehen.
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Tschock schrieb:
PS: Ein angenehmes Diskutieren heute übrigens. Ohne große Pöbeleien.
Wassloss? Alle krank? Oder zu müde?   ,-)    

Ja, nach 340 Beiträgen immer noch. Ich bin baff.
Das Niveau des Forums bewegt sich gerade umgekehrt proportional zu dem der FR.
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Auch ich hasse es, einzelne Spieler zu bashen, aber Chandler schafft es seit Wochen, selbst in einer kollektiv versagenden Mannschaft immer noch negativ aufzufallen.
Eigentlich wurden ja schon alle Kritikpunkte benannt, vielleicht noch ein Detail zu seinem körperlosen Spiel: Er hat in den drei Spielen in M1, Köln und Stuttgart keine gelbe Karte gesehen. Bezeichnend, wie ich finde. Gerade gestern hätte er das taktische Foul ziehen müssen.
Schaaf sollte vor dem Hannover-Spiel mit ihm reden. So, wie die Stimmung ist, könnte es passieren, dass das Publikum sich völlig auf ihn einschießt, wenn er schlechte Aktionen hat. Das sollte verhindert werden.
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Mainhattener schrieb:

Oder Chandler ist schnell platt.
Der steht ja auch immer sehr weit vorne, eigentlich zu weit vorne, bis er dann nach hinten gerannt ist, ist Pflaumenpfingsten.


Mein Reden seit Wochen. Chandler turnt vorne rum oder auch mal in unserem 5-Meter-Raum oder sonst wo. Wir sind rechts hinten superoft vollkommen blank.
Natürlich ist es heute so, dass Verteidiger mit nach vorne gehen, aber wenn es so oft so schief geht, dann kann der Trainer dem Verteidiger auch mal sagen, dass er, gerade wenn wir auswärts führen, mal "klassisch" spielen soll, sprich positionsgetreu und auch mal humorlos einen Gegner über die Außenlinie grätschen.
Heute wäre wieder so ein Fall gewesen, wo Chandler sich die Gelbe für das taktische Foul hätte abholen müssen.
Und wenn man dann mal die ersten 10 Minuten nach Führung ohne Gegentor überstanden hat, kann man dann gerne bei Gelegenheit auch mal wieder nach vorne was versuchen.
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HeinzGründel schrieb:


Erkläre mir doch mal was Herr Schaaf tagsüber so  macht ` ?

Bin wirklich gespannt.

Herr Schaaf ist Fußballlehrer und sieht natürlich mit seinem geschulten Auge mehr, er ist tagtäglich bei der Mannschaft und kann die Stärken der Mannschaft  ganz gut einschätzen..
Was er offensichtlich nicht kann sind die Schwächen der Mannschaft beseitigen. Sorry, sowas wie heute geht nicht. Es geht einfach nicht. Ich habe hier lange nichts mehr geschrieben, ich gebe TS auch recht, alles braucht seine Zeit, ... und Menschen machen Fehler, kein Problem...

.Indes sind sind nun fast zwei Drittel der Saison gelaufen und ich bekomme alle zwei Wochen einen abwehrtechnischen Offenbarungseid geboten.   Da kann doch nicht angehen.
Wenn wir hinten nur Vollidioten hätten ok.. aber das haben wir nicht.  Wir haben- trotz dem Fehler heute- einen guten Torhüter, eine paar ganz gute Verteidiger..und trotzdem zeigen wir Woche für Woche katastrophale Defensivleistungen die eines Absteigers würdig sind. Und dies wohlgemerkt auch noch gegen echte Arschkampenteams, nicht gegen Real Madrid..

Das Versagen hat mittlerweile System. und wenn dies das System Schaaf ist, ja, dann muss man sich irgendwann halt mal was überlegen.  Mit einer bloßen Aussage er wisse woran es leigt ist es bedauerlicherweise nicht getan.Alleine schon vor dem Hintergrund das Alex Meier nicht jedes Jahr die Saison seines Lebens spielen wird.

Und im übrigen wäre es nett wenn ihr nicht allen Usern die nicht eure Nibelungentreue aufweisen mit dem Hintern ins Gesicht springen würdet. Möglicherweise gibt es mehr als eine Sicht der Dinge.


Danke. Sehe ich auch so.
Dass wir immer viel zu hoch stehen, dass Chandler als Rechtsverteidiger fast nie rechts hinten anzutreffen ist, sind einfach Sachen, die irgendwann mal korrigiert werden müssen, wenn das Kind schon zig Mal in den Brunnen gefallen ist.
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Ich war gestern in M1 am Stadion und konnte dort problemlos Karten erwerben, unter anderem auch Stehplatzkarten für den Heimbereich für 15 €. Ich hatte sogar mehrere Blöcke zur Auswahl. Hab das dann auch getan, weil ich M1 keine 40 € für ein Sitzplatzticket in den Rachen werfen wollte.
Als ob man 4 Tage vor dem Spiel SGE-Lautern zum Waldstadion ginge, nach Stehplatzkarten fragt und der Verkäufer ungerührt fragt: "Ja klar, was soll es sein, Block 38 oder 42? Wie viele brauchen Sie?"
Ich hab M1 ja immer als armselig bezeichnet, aber damit habe ich dem Wort armselig Unrecht getan. Da müssen ganz neue Begrifflichkeiten her.
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Um das noch einmal zusammen zu fassen: Du willst also aktiv nichts dazu beitragen (keine Lust den direkten Kontakt mit den "Verantwortlichen" zu suchen) oder mit einigen anderen im Block was selbst anzustimmen, forderst aber dass das "Kreativlied Team" der Ultras sich mal einen Text ausdenkt, der nicht nur die Mannschaft nach vorne treibt sondern auch noch das Stadion mit einem ironischen Unterton belustigt.

Ich stelle einfach nur fest, dass mittlerweile kaum ein Spiel mehr vergeht, bei dem sich die Vorsänger nicht über mangelnde Beteiligung beschweren. Und dass unsere Kurve bei Heimspielen stimmungstechnisch nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, kann niemand bestreiten, der im Besitz von Ohren ist.
Wenn dann die Frage gestellt wird "Warum kriegt ihr das Maul nicht auf?", fühle ich mich angesprochen und versuche sie zu beantworten. Damit meine ich einen (zugegebenermaßen sehr bescheidenen) Beitrag zu leisten, aber immer noch mehr als die Leute, die gar nicht reagieren.
Dass dir das nicht gefällt, habe ich zu akzeptieren.
Grundsätzlich bleibe ich aber bei meiner Auffassung, dass die Liedauswahl suboptimal ist.
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Martin Stein war ja nicht begeistert von der Mitsing-Quote und hat die Frage gestellt: "Was ist los mit euch? Warum kriegt ihr das Maul nicht auf?" und das auch nicht zum ersten Mal. Da ich es leider nicht zum Container schaffe (sprich keine Lust habe, dorthin zu gehen), auf diesem Wege meine Antwort:

Ich kann nur für mich sprechen, aber meine Motivation leidet darunter, dass wir seit gefühlt mehreren Jahren immer dieselben Lieder singen. Und die "neuen" Lieder bestehen meiner Meinung nach zu 90% aus "schalala", "oohohoh", dann noch meist ein kurzer Textbaustein, der vor Pathos trieft, irgendwas in Richtung "du bist unser Leben", "sterben für dich" usw.. Und das in Endlosschleife seit Jahren.
Ich würde mir neue Lieder wünschen, die einen richtigen Text haben (das der nicht zu lang sein darf, ist klar), weniger Trallala-Passagen und idealerweise auch noch lustig/ironisch sind. Ich bin mir auch sicher, dass es diese Songs bei den Ultras schon gibt, also vielleicht mal ins Programm nehmen. Ich zumindest wäre wieder mit mehr Einsatz dabei.


Anmerkung: Ja, ich weiß, dass es schon eine Million Stimmungsthreads gibt, ich konnte aber den, wo ich reinschreiben wollte, nicht finden. Also gerne verschieben.  
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Ich wollt auch mal vielen Dank sagen. Sehr gut geschriebene Berichte. Mille Grazie!
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HeinzGründel schrieb:
Die Beschlüsse des VIII. Parteitages - Richtschnur unseres Handelns. Vorwärts nimmer, rückwärts immer.


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Fußball kann so schön sein...
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Nemo schrieb:
Ich persönlich, fand den Einsatz der Fahnen (von Dauer und größe her) beim Spiel gegen die bayern ausgesprochen positiv. Danke dafür!


+1
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sgexxlforever schrieb:
Ich weiß, ist ein bischen viel, und auch kontextbezogen gute 10 Jahre zurück,
aber durchaus lesenswert!  

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Das Grauen hat einen Namen: Offenbach (sm) Vermutlich hat sie nicht
gewusst, was sie anrichtete, die Schwimmerin Antje Buschulte, die am
Abend des 5. Juli 2003 im Aktuellen Sportstudio des ZDF die
Plastikkugeln für die Partien der ersten Runde des DFB-Pokals zog.
Fast 20 Jahre lang waren wir davon verschont geblieben, unsere edlen
Adlerträger in das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand
schicken zu müssen. Nur unsere Amateure vor dem Derby: Anmerkungen
zum Verhältnis Frankfurt / Offenbach hatten in dieser Zeit hin und
wieder ein Punktspiel in jener Bruchbude auszutragen, welche die
Einheimischen mit dem ihnen eigenen Realitätssinn gerne
als "Fußballtempel" bezeichnen und der sich dem objektiven Betrachter
doch nur als billige Bausünde präsentiert. Wir hatten schon geglaubt
(und mit einer gewissen Erleichterung registriert), dass es nie
wieder zu einem Pflichtspiel der ersten Mannschaften dieser zwei so
ungleichen Vereine kommen würde. Nun aber bescherte die
Pokalauslosung der Region ein Spiel, das - ja das eigentlich niemand
so richtig braucht. Viele Menschen - in der Regel jene, die außerhalb
Frankfurts geboren und aufgewachsen sind - halten die Begegnung
zwischen der Eintracht und den Kickers für ein "normales" Derby, das
seinen Reiz eben, wie jedes Derby, aus der "besonderen Rivalität" der
beiden Städte beziehe. Das ist Unfug, wer so etwas behauptet, hat
keine Ahnung von der Geschichte unserer Region. Ähnlich unsinnig ist
die immer wieder auftauchende Behauptung, das Verhältnis zwischen
Frankfurt und Offenbach (bzw. Eintracht und Kickers) habe erst
aufgrund von Ereignissen in vergleichsweise jüngerer Zeit - z.B.
Endspiel 1959 - an Brisanz gewonnen. Auch solche Aussagen treiben
einem echten Frankfurter die Zornesröte ins Gesicht. Fgv nimmt daher
das nun anstehende "Derby" zum Anlass, ein für allemal mit derartigen
Missverständnissen aufzuräumen - und die ganze schreckliche Wahrheit
über das Elendsviertel zu enthüllen. Eintracht gegen Kickers ist
kein "normales" Derby. Bei allen anderen bekannten und für brisant
gehaltenen Derbies begegnen sich entweder zwei Mannschaften aus
derselben Stadt (Bayern vs. 1860; HSV vs. St. Pauli) oder eben aus
benachbarten Städten, die sich jedoch mehr oder weniger "auf
Augenhöhe" begegnen können (Dortmund/ Gelsenkirchen oder
Nürnberg/Fürth oder Köln/ Düsseldorf, wobei im letzteren Falle wegen
des Niedergangs der Fortuna sich die fußballerischen
Rivalitätsgefühle der Domstädter nunmehr nach Leverkusen verschoben
haben). Frankfurt und Offenbach hingegen haben sich in weit über 1000
Jahren noch nie, auch nicht annähernd, "auf Augenhöhe"
gegenübergestanden. Immer schon war Offenbach nur ein kleines,
lästiges, hässliches und, vor allem, total unbedeutendes Anhängsel,
das sich hartnäckig an unserem östlichen Stadtrand hielt. Beliebt wie
eine Stechmücke, vom Nutzwert eines Parasiten. Es ist deshalb schon
von der Terminologie her verfehlt, von einer "historischen Rivalität"
zwischen Frankfurt und Offenbach zu sprechen. Frankfurt konnte und
musste zu keiner Zeit und in keinerlei Hinsicht jemals Offenbach
als "Rivalen" ansehen. Ungleicher als Frankfurt und sein hässliches
Furunkel am östlichen Stadtrand können menschliche Siedlungen nicht
sein, seit sich der Homo sapiens vor Jahrtausenden entschloss, das
Nomadentum aufzugeben und sesshaft zu werden... Die Gefühle, die seit
jeher Frankfurter und Offenbacher füreinander empfinden, sind daher
gewiss nicht die einer wie auch immer gearteten "Rivalität". Aber wie
lässt sich am zutreffendsten beschreiben, was man diesseits und
jenseits des Kaiserleikreisels voneinander hält? Nun, wie bei so
vielen anderen Fragen des Verhältnisses verschiedener Völker
zueinander, scheint auch hier ein Blick auf die Geschichte lehrreich,
wenn nicht gar unerlässlich. Es soll ja die Gegenwart nicht verstehen
können, wer sich nicht mit der Vergangenheit befasse, heißt es
schließlich. Und die Beschäftigung mit der "Offenbacher
Stadtgeschichte" ist durchaus amüsant und aufschlussreich. Soweit
sich überhaupt Materialien hierzu finden lassen, denn auch die
Geschichtsschreibung gehört zu den Kulturtechniken, die in Offenbach
nicht gerade auf einen üppig fruchtbaren Boden treffen... Das wenige
aber, was zur "Offenbacher Stadtgeschichte" bekannt ist, fügt sich
rasch zu einem einheitlichen Bild: Offenbach kam immer zu spät,
Offenbach war immer völlig unbedeutend. Niemand hat sich je für
diesen weitgehend nutz- und wertlosen Flecken Erde interessiert,
keiner schenkte ihm je Beachtung. Das geht nun schon seit mehr als
eintausend Jahren so. Was immer man auch in Offenbach unternahm oder
unternehmen wollte - es ging schief. Das, und nur das, ist der rote
Faden, der sich durch Offenbachs Geschichte zieht. Jede Stadt, die
etwas auf sich hält, hat eine "Gründungsgeschichte" - mehr oder
weniger historisch belegt und im übrigen angereichert durch Mythos,
durch tradierte Volkserzählung. Romulus und Remus gründeten Rom, und
die Franken entdeckten auf der Heimkehr von einem Feldzug gegen die
Sachsen eine Furt über den Main und gründeten darauf hin Frankfurt.
Wer aber wann und aus welchem Grund Offenbach gründete, ist
unbekannt. Man weiß es einfach nicht, und im Grunde interessiert's ja
auch keinen. 1977 "feierte" Offenbach sein 1000-jähriges Bestehen.
Und das nur, weil im Jahre 977 erstmals eine Urkunde die Existenz
einer Siedlung Offenbach erwähnt. In besagter Urkunde wurden übrigens
Teile des Dorfes verschenkt. Schon damals also war der Müll nichts
wert. Frankfurt war zu dieser Zeit schon lange eine "richtige" Stadt
mit Mauern und Gräben (838 errichtet), nachdem hier Karl der Große
794 einen Königshof erbauen ließ. Frankfurt beherbergte das
kaiserliche Kammergut und wurde (843) Hauptstadt des ostfränkischen
Reichs. Von dem in der Schenkungsurkunde 977 erstmals erwähnten
Offenbach weiß die Geschichtsschreibung hingegen bis zum Jahr 1372
überhaupt nichts mehr zu berichten. Offenbach an Frankfurt verpfändet
Auf ungeklärte Weise war dieses unbedeutende Nest in den Besitz derer
zu Falkenstein übergegangen. Philipp von Falkenstein lieh sich im
Jahre 1372 von der Stadt Frankfurt 1.000 Gulden und verpfändete dafür
Offenbach an den Rat der Stadt Frankfurt! Das war damals gar kein so
ungewöhnlicher Vorgang, und auf ähnliche Weise sind bspw. Bornheim
und Oberrad "eingemeindet" worden. Glücklicherweise erkannten die
damaligen Frankfurter Stadtväter bereits, welch Ei man ihnen ins Nest
zu legen versuchte. Die Eingemeindung Offenbachs lehnte Frankfurt
dankend ab - statt einer "Verwertung" des Pfandes forderte man von
Falkensteins lieber die Rückzahlung des Darlehens: Philipp von
Falkenstein musste zahlen und blieb auf seinem Müllhaufen namens
Offenbach sitzen. Sein Sohn Graf Werner von Falkenstein, der wenig
später dieses nichtsnutzige Stück Land im Nachlass vorfand,
errichtete "zur Rache" eine Zollgrenze und versuchte, die nach
Frankfurt zur Messe anreisenden Händler und Kaufleute abzukassieren.
Obendrein begann er, in Offenbach eigene Münzen prägen zu lassen (und
das, obwohl das Dorf Offenbach zu dieser Zeit aus weniger als 100
Häusern bestand!). Dieser neidvolle und Hasserfüllte Blick auf den
übermächtigen, glanzvollen und prosperierenden Nachbarn Frankfurt,
der lächerliche Versuch, es ihm gleichzutun - dieses Verhaltensmuster
des Grafen Werner von Falkenstein hat sich bis heute bewahrt. Zum
Beispiel beim "Anhang" der Offenbacher Kickers... Anschließend (nach
dem Tode des Werner von Falkenstein) ging Offenbach in den Besitz des
Grafen von Isenburg über. Die Isenburgs, welche für die nun folgenden
etwa drei Jahrhunderte das zweifelhafte Vergnügen hatten, Offenbach
ihr eigen nennen zu müssen, gehörten eher in die Rubrik des damals
schon verarmten Landadels. Offenbach blieb so das ärmliche und
unbedeutende Nest, das es seit jeher war. Irgendetwas Nennenswertes
weiß jedenfalls die seriöse Geschichtsforschung aus Offenbach auch
während des Mittelalters nicht zu berichten. Wenn sich überhaupt mal
ein Geschichtsbuch mit Offenbach befasst, liest sich das
so: "Offenbach ist eine Provinzstadt, kein Zweifel. Und es ist nicht
einmal eine jener Provinzstädte, die vom Pathos vergangener höfischer
Repräsentationsbedürfnisse zehren können. Seine Fürsten waren es
gewohnt kleine Brötchen zu backen. Nie war es tonangebend, wie die
glänzenden Residenzen es sein konnten, wie es die Metropolen sind für
weites Land. Es konnte nicht Zentrum werden, weil es selber im
Vorfeld eines Zentrums wuchs, angelehnt und eingezwängt." Offenbach
wird österreichisch Als Napoleon Kriege, Macht und Einfluss verlor,
sollte die europäische Landkarte 1815 in der sog. "Wiener Konferenz"
der Mächte Europas neu geordnet werden. Deutschland wird in eine
große Zahl souveräner Einzelstaaten aufgeteilt, Frankfurt behält den
Status als "Freie Stadt" und wird als solche sogar Hauptstadt des neu
gegründeten "Deutschen Bundes". Und Offenbach? Keiner wollte
Offenbach haben; und so wurde es dem österreicherischen Kaiserreich
(!) zugeschlagen... Auch in Wien merkte man aber bald, was man sich
da eingefangen hatte. Nur etwa ein Jahr lang gehörte Offenbach zu
Österreich, dann trat man es 1816 "großzügig" an das Großherzogtum
Hessen-Darmstadt ab - dieses war mit dem mächtigen Österreich
verbündet und konnte deshalb das üble Geschenk wohl nicht ablehnen.
1828 hatte man mal wieder die Wahnidee, mit Frankfurt konkurrieren zu
wollen. Offenbach schloss mit Preußen ein Zollabkommen und erklärte
sich zur Messestadt. Ein kläglich gescheiterter Versuch: Auch
Frankfurt trat dem preußischen Zollverein bei, und schon 1836 ging
die Offenbacher Messe wieder ein. Wie gesagt: das Wenige, das man von
der Offenbacher Geschichte weiß, ist eine Geschichte voller Pleiten,
Pech und Pannen. Die preußische Neuordnung Hessens 1866 und die von
Preußen ausgehenden Gründung des Deutschen Reichs 1871 führten dann
leider dazu, dass erstmals in der Geschichte beider Städte keine
Landes- bzw. Fürstentumsgrenze mehr zwischen Offenbach und Frankfurt
verlief. Ein Zustand, der bedauerlicher Weise bis heute anhält... Wer
ist der "größte Sohn" Offenbachs? Diese ewige Bedeutungslosigkeit,
diese ständigen Niederlagen, das Nicht-ernst-genommen-Werden - all
das hat sich tief ins kollektive Bewusstsein der Offenbacher
eingeprägt. Auf keinem Gebiet menschlichen Daseins - weder in
Wissenschaft noch Kultur noch Wirtschaft noch Politik - hat jemals
ein Offenbacher irgendetwas geleistet, das überregional auch nur
Beachtung gefunden hätte. Wer ist eigentlich "der größte Sohn
Offenbachs"? Was ist eine herausragende Leistung eines Offenbachers?
Auf welchem Gebiet hat ein Offenbacher jemals Großes oder wenigstens
Erwähnenswertes geleistet? Fragen, zu denen es keine Antwort gibt.
Diese Stadt hat nichts, aber auch gar nichts - weder ein eigenes
Theater noch eine eigene Telefonvorwahl. In all den Jahrhunderten
brachte Offenbach zustande: - nichts, gar nichts, nur Ödnis und
gähnende Leere. Frankfurt hingegen - Kaiserresidenz, freie
Reichsstadt, Ort der Kaiserkrönungen, Stadt des Handels und der
Messe, der Bildung, der Künste - wuchs und gedieh. In Frankfurt
entwickelte sich das freie Bürgertum, hier prosperierten Wirtschaft
und Geist, gründete man Messe und Universität, wurde man DAS
mitteleuropäische Handelszentrum. In Frankfurt tagte (in der
Paulskirche) das erste deutsche Parlament, Frankfurt ist die
Geburtsstadt Goethes, die Heimat der Buchmesse und der Deutschen
Bibliothek, hier entstand die "Frankfurter Schule" um Adorno, Marcuse
u.a., Rainer Werner Faßbinder ist Frankfurter (und Eintrachtfan!)
gewesen usw. usf. - Offenbach hingegen ist intellektuell über das
Niveau von Jimmy Hartwig und Hermann Nuber nie hinausgekommen. Wie
lassen sich also nun die Gefühle beschreiben, die Frankfurter und
Offenbacher wechselseitig füreinander hegen? Mit "Rivalität" hat das,
wie einleitend schon erwähnt, nichts zu tun (einen Rivalen nimmt man
ernst - welcher Frankfurter hätte aber jemals schon einen Offenbacher
ernst genommen?). Vielmehr eher so: Die Offenbacher entwickeln Hass
und Neid auf uns, sie spüren ihre Unterlegenheit auf allen Gebieten.
Diese Ohnmachts- und Minderwertigkeitsgefühle werden durch pubertäre
Machtphantasien kompensiert. Das bringt zuweilen skurrile Ergebnisse
(man könnte auch sagen: Totgeburten) hervor, wie bspw. die Münzen
Werner von Falkensteins, die "Offenbacher Messe" von 1828 oder den
OFC Kickers von 1901... Auch dass sich die Offenbacher "Stadtväter"
wie trotzige Kinder jahrzehntelang weigerten, dem FVV beizutreten
(nur wegen des Namens "Frankfurter Verkehrsverbund"), passt in dieses
lächerliche Bild. So wie die unbeholfenen Versuche der Offenbacher,
sich ähnlich wie der Rest der Menschheit mittels eines Automobils
fortzubewegen (dass die Beherrschung des Autofahrens die
intellektuellen Fähigkeiten des Durchschnittsoffenbachers weit
überfordert, erkennen wir leidgeplagten Frankfurter täglich auf
unseren Straßen). Wir Frankfurter empfinden die Offenbacher hingegen
vor allem als lästig. Die natürlichste Gefühlsregung wäre zwar
Mitleid; dies wird aber durch das penetrante Verhalten dieser
Möchtegern-Städter verhindert. Nachdem Offenbach in Jahrhunderten
noch nicht einen Beweis seiner Daseinsberechtigung geben konnte, wäre
es unbestreitbar das Sinnvollste, diese "Stadt" einfach aufzulösen
und von der Landkarte verschwinden zu lassen. Leider (wenn auch
verständlicherweise) ist aber niemand bereit, die Offenbacher
aufzunehmen, weswegen wir das Elendsviertel an unserem östlichen
Stadtrand wohl noch eine Weile hinnehmen müssen... Notfalls nehmen
wir es halt mit Humor. So wie im 19. Jahrhundert der Frankfurter
Heimatdichter (übrigens: hat es jemals einen Dichter gegeben, der aus
Offenbach stammte?) Friedrich Stoltze: "Was is des Offebach for e
Stadt! Die hawe´s ganz in der Näh gehat un hawe´s verbaßt von
Aabeginn, daß se net aach von Frankfort sin.". Das Derby Eintracht -
Kickers Diesen kulturgeschichtlichen Hintergrund muss man kennen, um
das Verhältnis Eintracht/Kickers richtig einzuordnen. Beide -
Eintracht wie Kickers - sind in diesem Sinne seit jeher würdige
Vertreter ihrer Städte. Die Eintracht war und ist immer wieder für
glanzvolle Taten bekannt; zwar fehlt es ihr an Beständigkeit, aber
nicht an Höhepunkten glanzvoller Spielkultur (Meisterschaft
1959/Europapokal 1960, die Siebziger, der UEFA-Cup 1980, die frühen
Neunziger...). Die Kickers hingegen haben nie "Traumfußball"
gespielt. Gewiss, es gab durchaus hin und wieder einen mehr oder
minder spektakulären Erfolg, wie bspw. die Vizemeisterschaft 1959.
Diese wurden aber äußerst unspektakulär errungen, bieder kickten sich
die Kickers voran. Sie hatten nie einen Nationalspieler, kein
Offenbacher hat jemals glanzvoll Fußball gespielt. Ihr Idol ist - wie
bezeichnend - Hermann Nuber, ein Metzgermeister. Mehr muss man nicht -
und mehr kann man auch nicht - zu Offenbacher "Fußballkunst" sagen.
In Ermangelung sonstiger Fähigkeiten versuchen sie (Horst Gregorio
Canellas in der Saison 70/71!), durch Bestechung und Bescheißen in
der Bundesliga zu bleiben; doch selbst mit diesen Mitteln klappt's
nicht... Weswegen der beleidigte Südfrüchtehändler sodann den
sog. "Bundesligaskandal" aufdeckt - womit er zwar nicht seinen
Drecksverein rettet, es aber immerhin schafft, als erster (und
bislang letzter) Offenbacher jemals bundesweit Aufsehen erregt zu
haben...


Grandioser Artikel aus der "Fan geht vor" von vor 10 Jahren.
Hab ich auch vor ein paar Tagen wieder dran denken müssen.
#
[quote/]ob die HG schon den Sommerfahrplan der "Szene Mainz" hat..

http://www.meenzer-metzger.de/post/52218368519/sommerfahrplan-fuer-05-fans

[/quote]

Bei diesem Sommerfahrplan dürfte die Sommerpause nur so vorbeirauschen:

Vor der 1. Runde Pokal ganze 6 Termine, darunter "Flohmarkt des Ärztefanclubs" und Damen-Handball-Benefiz-Spiel. Wow!
#
Freut mich auch als Wiesbadener  Forza SVW!