
Motoguzzi999
5830
Es gibt schon auch Kritik an der Arbeit von Amnesty. Schau mal in den Wikipedia-Artikel. Über die UN-Unterorganisation UNRWA ist heute in der FAZ u.a. folgendes zu lesen:
„Der UN-Organisation, die vor allem in den Bereichen Bildung, medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe tätig ist, wird etwa vorgeworfen, kein neutraler humanitärer Akteur zu sein und mitunter mit Hamas-nahen Personen zusammenzuarbeiten.“
Wenn jemand versucht hätte, mich zu vergiften, würde ich bis zur Aufklärung des Sachverhaltes meine Speisen selbst zubereiten und das nicht meiner Ehefrau überlassen.
Ich kann nachvollziehen, dass Israel den Hilfsorganisationen, die ja zum Teil eng mit der Autonomiebehörde zusammen arbeiten (müssen) nicht vertraut. Ich habe selbst für eine Hilfsorganisation gearbeitet und damals im Kosovo-Krieg haben wir alle mit den Albanern sympathisiert, außer den russischen und griechischen Organisationen. Die waren für die Serben.
Ich hatte auf den Clip mit Janik verwiesen, in dem er sagt, das Verhalten sei völkerrechtswidrig, aber damit zu erklären, dass das Sicherheitsbedürfnis hier momentan überwiegt. Staaten würden in solchen Situationen nicht das Völkerrecht priorisieren. Das halte ich für eine nachvollziehbare Erklärung. Mehr wollte ich nicht sagen.
„Der UN-Organisation, die vor allem in den Bereichen Bildung, medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe tätig ist, wird etwa vorgeworfen, kein neutraler humanitärer Akteur zu sein und mitunter mit Hamas-nahen Personen zusammenzuarbeiten.“
Wenn jemand versucht hätte, mich zu vergiften, würde ich bis zur Aufklärung des Sachverhaltes meine Speisen selbst zubereiten und das nicht meiner Ehefrau überlassen.
Ich kann nachvollziehen, dass Israel den Hilfsorganisationen, die ja zum Teil eng mit der Autonomiebehörde zusammen arbeiten (müssen) nicht vertraut. Ich habe selbst für eine Hilfsorganisation gearbeitet und damals im Kosovo-Krieg haben wir alle mit den Albanern sympathisiert, außer den russischen und griechischen Organisationen. Die waren für die Serben.
Ich hatte auf den Clip mit Janik verwiesen, in dem er sagt, das Verhalten sei völkerrechtswidrig, aber damit zu erklären, dass das Sicherheitsbedürfnis hier momentan überwiegt. Staaten würden in solchen Situationen nicht das Völkerrecht priorisieren. Das halte ich für eine nachvollziehbare Erklärung. Mehr wollte ich nicht sagen.
Leute. Es ist doch nicht die Frage, dass Israel auf diesen Angriff reagieren muss. Dass im Krieg die Tendenz dazu, alles zu tun, was erfolgversprechend ist groß ist, ist klar. Dass weiterhin eine Logik des größtmöglichen Erfolgs besteht auch. Aber gerade deshalb gibt es ein Völkerrecht, werden Grenzen im kriegerischen Handeln definiert, sind diverse Handlungen geächtet.
Damit die Zivilbevölkerung nicht als Kollateralschaden der Logik des größtmöglichen kriegerischen Erfolgs wahllos hingemetzelt wird. Damit nicht Biowaffen eingesetzt werden, usw.
Es geht dann nicht darum, mit welcher Kriegsseite man sympathisiert, was man "verstehen" kann oder logisch findet. Es geht um den Versuch objektiviert Grenzen zu ziehen um Unschuldige zu schützen.
Wenn wir den Zugang zu dieser objektivierten völkerrechtlichen Grenzsetzung verlieren, egal ob im Nahen Osten oder in der Ukraine, dann Gnade uns Gott!
Damit die Zivilbevölkerung nicht als Kollateralschaden der Logik des größtmöglichen kriegerischen Erfolgs wahllos hingemetzelt wird. Damit nicht Biowaffen eingesetzt werden, usw.
Es geht dann nicht darum, mit welcher Kriegsseite man sympathisiert, was man "verstehen" kann oder logisch findet. Es geht um den Versuch objektiviert Grenzen zu ziehen um Unschuldige zu schützen.
Wenn wir den Zugang zu dieser objektivierten völkerrechtlichen Grenzsetzung verlieren, egal ob im Nahen Osten oder in der Ukraine, dann Gnade uns Gott!
Da hast du natürlich grundsätzlich Recht. Das Problem ist halt nur, dass es keine Instanz gibt, die das Völkerrecht durchsetzen kann. Der Sicherheitsrat ist aus bekannten Gründen aus dem Spiel. Gleichzeitig besteht in den internationalen Beziehungen das Sicherheitsdilemma unter den Bedingungen der Anarchie: man kann niemandem vertrauen und kann für seine Sicherheit letztlich nur selbst sorgen. Man kann nur hoffen, dass sich in Israel diejenigen durchsetzen, die erkennen, dass es vielleicht politisch nicht klug ist, bestimmte Bilder zu erzeugen. Es eben sehr kompliziert. Ich weiß nicht, ob man den Fall mit dem Areal bombing der Alliierten im zweiten Weltkrieg vergleichen kann? War das militärisch notwendig, sinnvoll, ein Kriegsverbrechen? Das Völkerrecht ist eben nur bedingt geeignet, Grenzen zu ziehen. Gleichzeitig ist es das einzige , was wir haben.
Gestern war im TV ein Bericht aus Gaza zu sehen, indem ein Bewohner eines bombardierten Hauses interviewt wurde und der berichtete, er sei von einem Israeli angerufen worden, der ihm gesagt habe, er habe 7 Minuten um zu verschwinden. Von Flugblättern wurde berichtet die vor Bombenabwürfen warnen und von Bomben-Dummies die auf Häuser geworfen wurden, die später dann mit echten Bomben zerstört wurden.
Es ist auch bekannt, dass die Hamas bewusst ihre Stellungen in Wohnhäuser, Kirchen eingerichtet haben. Sie benutzen die Menschen als Schutzschilde. Es ist ihnen egal und sie legen es darauf an zivile Opfer zu "produzieren", die dann zu Propagandazwecken eingesetzt werden.
Ja, es wird viele Opfer unter der Zivilbevölkerung durch die israelischen Militäraktionen geben. Das ist furchtbar, wie alle Opfer durch Kriege.
Und es wird sich zeigen, wie standhaft die Staatsräson Deutschlands zum Schutz Israels ist, die Regierung und Union gemeinsam beschworen haben. Und wie standhaft die deutsche Öffentlichkeit die widerlichen Sympathiekundgebung wie in Neukölln oder Duisburg zugunsten der Hamas verurteilt.
Es sind die Hamas, die durch ihren Terror eine Schutzreaktion des Angegriffen ausgelöst haben. Sie wurde als Organisation gegründet mit dem Ziel Israel zu vernichten.
Die Bombenabwürfe der Nazis auf Rotterdam und Warschau waren ein Verbrechen, auch die der Alliierten auf Würzburg und Dresden. (Als Beispiele, ohne die Situation in Israel/Gaza damit zu vergleichen.) Wie Kriege insgesamt Verbrechen an der Menschlichkeit sind. Wenn am Ende der Aggressor verliert und ein Land Frieden und Freiheit zurück erhält oder hergestellt wird, sind diese Opfer des Krieges nicht umsonst gestorben.
Und immer sollte man Ursache und Wirkung beurteilen.
Empfehle die Lanz-Diskussion von gestern Abend. Beeindruckende und überzeugende Stellungnahmen aller Teilnehmer.
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-10-oktober-2023-100.html
Es ist auch bekannt, dass die Hamas bewusst ihre Stellungen in Wohnhäuser, Kirchen eingerichtet haben. Sie benutzen die Menschen als Schutzschilde. Es ist ihnen egal und sie legen es darauf an zivile Opfer zu "produzieren", die dann zu Propagandazwecken eingesetzt werden.
Ja, es wird viele Opfer unter der Zivilbevölkerung durch die israelischen Militäraktionen geben. Das ist furchtbar, wie alle Opfer durch Kriege.
Und es wird sich zeigen, wie standhaft die Staatsräson Deutschlands zum Schutz Israels ist, die Regierung und Union gemeinsam beschworen haben. Und wie standhaft die deutsche Öffentlichkeit die widerlichen Sympathiekundgebung wie in Neukölln oder Duisburg zugunsten der Hamas verurteilt.
Es sind die Hamas, die durch ihren Terror eine Schutzreaktion des Angegriffen ausgelöst haben. Sie wurde als Organisation gegründet mit dem Ziel Israel zu vernichten.
Die Bombenabwürfe der Nazis auf Rotterdam und Warschau waren ein Verbrechen, auch die der Alliierten auf Würzburg und Dresden. (Als Beispiele, ohne die Situation in Israel/Gaza damit zu vergleichen.) Wie Kriege insgesamt Verbrechen an der Menschlichkeit sind. Wenn am Ende der Aggressor verliert und ein Land Frieden und Freiheit zurück erhält oder hergestellt wird, sind diese Opfer des Krieges nicht umsonst gestorben.
Und immer sollte man Ursache und Wirkung beurteilen.
Empfehle die Lanz-Diskussion von gestern Abend. Beeindruckende und überzeugende Stellungnahmen aller Teilnehmer.
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-10-oktober-2023-100.html
Motoguzzi999 schrieb:
So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
Eine sehr interessante Ansicht. Man entzieht vorallem der Zivilbevölkerung (!) in Gaza das Wasser, Strom und Gas aufgrund Sicherheitsbedenken. Selbst ein von der WHO vorgeschlagener humanitärer Korridor wird abgelehnt weil das Misstrauen Israels selbst gegen Internationale Organisationen (!) groß ist.
Adnanovicxo schrieb:Motoguzzi999 schrieb:
So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
Eine sehr interessante Ansicht. Man entzieht vorallem der Zivilbevölkerung (!) in Gaza das Wasser, Strom und Gas aufgrund Sicherheitsbedenken. Selbst ein von der WHO vorgeschlagener humanitärer Korridor wird abgelehnt weil das Misstrauen Israels selbst gegen Internationale Organisationen (!) groß ist.
Aus der Sicherheitsperspektive ist letzteres doch nachvollziehbar. Schau dir z.B. den Tweet von Amnesty Deutschland von gestern an:
„ Amnesty ist zutiefst erschüttert über den brutalen Angriff der #Hamas auf die Menschen in #Israel.
Hunderte Menschen wurden wahllos und vorsätzlich auf grausame Weise getötet und Tausende weitere erfuhren entsetzliches Leid. Nichts rechtfertigt diese Gewalt.“
Dann weiter
„ Zugleich sind wir zutiefst erschüttert über die Opfer der Vergeltungsmaßnahmen des israelischen Militärs in #Gaza. Hunderte Menschen wurden bereits getötet, Tausende verletzt.“
Sie nennen einen nach Art 51 UN-Charta legitimen Akt der Selbstverteidigung Vergeltung. Würdest du denen als Israeli deinen Leben anvertrauen?
Motoguzzi999 schrieb:
Aus der Sicherheitsperspektive ist letzteres doch nachvollziehbar. Schau dir z.B. den Tweet von Amnesty Deutschland von gestern an:
„ Amnesty ist zutiefst erschüttert über den brutalen Angriff der #Hamas auf die Menschen in #Israel.
Hunderte Menschen wurden wahllos und vorsätzlich auf grausame Weise getötet und Tausende weitere erfuhren entsetzliches Leid. Nichts rechtfertigt diese Gewalt.“
Dann weiter
„ Zugleich sind wir zutiefst erschüttert über die Opfer der Vergeltungsmaßnahmen des israelischen Militärs in #Gaza. Hunderte Menschen wurden bereits getötet, Tausende verletzt.“
Sie nennen einen nach Art 51 UN-Charta legitimen Akt der Selbstverteidigung Vergeltung. Würdest du denen als Israeli deinen Leben anvertrauen?
Der Angriff der Hamas ist widerlich und zu verabscheuen, in erster Linie, weil er sich in brutalster Form gegen Zivilisten wendet. Wir sollten in diesem historisch extrem komplizierten Konflikt aber nicht auch noch die wenigen Dinge, die klar sind, in Frage stellen.
Amnesty ist eine internationale Organisation, die ihre Neutralität nicht mehr nachzuweisen hat. Gleichzeitig ist sie eine der wenigen verbliebenen moralischen Instanzen, die nicht müde wird, auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinzuweisen, egal ob sie von einem herrschsüchtigen Diktator, einem eiskalten Krieger oder einer ihr Land verteidigenden Armee begangen werden.
Wenn wir solche Instanzen in Frage stellen, nur weil sie in diesem oder jenem Fall gegen unsere Sympathien oder Überzeugungen argumentiert, wird an deren Stelle nichts anderes treten, sprich: wir werden sie verlieren. Was das bedeutet hat FA ja schon mal angedeutet.
Ich kenne einen Stephan, der sehr empfindlich reagiert, wenn man ihn Stefan ruft. Von da her…
So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
Der Mann heißt natürlich Ralph Janik und das Video mit seiner Einschätzung (10 Minuten) ist wirklich empfehlenswert.
Wenn nur die Hälfte davon stimmt, was zur Zeit durch die Ticker läuft mit den ganzen enthaupteten Babies usw. dann habe ich überhaupt keine Lust etwas zu bewerten. Ich würde Israel jetzt mal für gar nichts verurteilen, sondern mich hier auf meiner Insel der Glückseeligen einfach mal etwas zurückhalten und die Menschen Raum und Zeit für ihre Wut und Trauer geben. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich als ehemaliger Zivi zu wenig mit Strategie und Taktik der Militärs auskenne, um hier zu einer Bewertung zu kommen. Ich weiß ja nicht, was die Alternativen wären. Bodentruppen reinschicken, Luftangriffe? Einfach hinnehmen werden es die Israelis wohl kaum, das täte wohl niemand, oder? Was würdest du denn als israelischer Verteidigungsminister vorschlagen?
So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
Der Mann heißt natürlich Ralph Janik und das Video mit seiner Einschätzung (10 Minuten) ist wirklich empfehlenswert.
Motoguzzi999 schrieb:
So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
Eine sehr interessante Ansicht. Man entzieht vorallem der Zivilbevölkerung (!) in Gaza das Wasser, Strom und Gas aufgrund Sicherheitsbedenken. Selbst ein von der WHO vorgeschlagener humanitärer Korridor wird abgelehnt weil das Misstrauen Israels selbst gegen Internationale Organisationen (!) groß ist.
Das Narrativ kehrt sich dann halt um, wenn Kritik an Israel entweder unterbleibt wo sie notwendig wäre oder gleich zu Antisemitismus umgedeutet wird.
Bezüglich der Schweigeminute im Stadion möchte ich deine eigenen Vergleiche heranziehen.
Was ist mit der Schweigeminute für die Rohingya, was mit der für die Tigrayer in Äthiopien?
Der Israel-Palästina Konflikt ist weit älter als meine Lebensspanne.
Die Übergriffe auf beiden Seiten unzählig.
Btw: wie bewertest du denn nun den Nahrungs- und Wasserentzug?
Bezüglich der Schweigeminute im Stadion möchte ich deine eigenen Vergleiche heranziehen.
Was ist mit der Schweigeminute für die Rohingya, was mit der für die Tigrayer in Äthiopien?
Der Israel-Palästina Konflikt ist weit älter als meine Lebensspanne.
Die Übergriffe auf beiden Seiten unzählig.
Btw: wie bewertest du denn nun den Nahrungs- und Wasserentzug?
Wenn nur die Hälfte davon stimmt, was zur Zeit durch die Ticker läuft mit den ganzen enthaupteten Babies usw. dann habe ich überhaupt keine Lust etwas zu bewerten. Ich würde Israel jetzt mal für gar nichts verurteilen, sondern mich hier auf meiner Insel der Glückseeligen einfach mal etwas zurückhalten und die Menschen Raum und Zeit für ihre Wut und Trauer geben. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich als ehemaliger Zivi zu wenig mit Strategie und Taktik der Militärs auskenne, um hier zu einer Bewertung zu kommen. Ich weiß ja nicht, was die Alternativen wären. Bodentruppen reinschicken, Luftangriffe? Einfach hinnehmen werden es die Israelis wohl kaum, das täte wohl niemand, oder? Was würdest du denn als israelischer Verteidigungsminister vorschlagen?
So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176
Motoguzzi999 schrieb:
Was würdest du denn als israelischer Verteidigungsminister vorschlagen?
Erstmal die Feinde nicht als Tiere bezeichnen; hat zwar uralte Tradition, was es allerdings auch nicht besser macht. Und zudem dumm ist, da die Tiere drastisch verkennend.
„…und man traut sich noch nicht mal eine normale Schweigeminute im Stadion zu machen.“
Die Angst vor Störungen war vermutlich nicht unbegründet, leider. Am Ende haben die Verantwortlichen richtig reagiert, aber es ist natürlich bitter dass eine Schweigeminute angesichts der Opfer nicht möglich ist.
Und nein Werner, es hätte eben keine Schulterzucken gegeben, sondern laute Reaktionen. Das ist ja das schlimme.
Die Angst vor Störungen war vermutlich nicht unbegründet, leider. Am Ende haben die Verantwortlichen richtig reagiert, aber es ist natürlich bitter dass eine Schweigeminute angesichts der Opfer nicht möglich ist.
Und nein Werner, es hätte eben keine Schulterzucken gegeben, sondern laute Reaktionen. Das ist ja das schlimme.
Ich wollte das nicht als Fehler der Verantwortlichen verstanden wissen. Die haben das genau richtig gemacht. Trotzdem wird einem natürlich ganz schlecht, wenn man sich ausmalt, was wahrscheinlich passiert wäre, wenn man es versucht hätte.
Motoguzzi999 schrieb:
Dass sie unberechtigt ist, will ich gar nicht behaupten. Es fällt nur auf, dass es offenbar vielen Leuten ein besonderes Bedürfnis ist, sie dauernd zu äußern. Leute, denen nie einfallen würde Länder wie Nordkorea, Myanmar oder Aserbaidschan zu kritisieren. Deshalb befürchte ich, dass da etwas ganz anderes verhandelt wird. Wenn auch vielleicht unbewusst.
Na, da würde mich halt interessieren, wie man das dann einschätzt, wenn Wasser und Nahrungsversorgung gestoppt werden.
Du hast ja sofort reagiert, als du der Meinung warst, dass militärische Operationen gegen die Hamas im Gazastreifen kritisiert würden, was so nicht der Fall war. Warum kommt nichts dazu?
Ich werde mich definitiv nicht dafür rechtfertigen, wenn ich ein Kriegsverbrechen kritisiere. Egal von wem es verübt wird. Falsch allerdings ist die Annahme, Israel sei per se nicht zu kritisieren. Der Fakt, dass es Kräfte gibt, die das Existenzrecht Israels anzweifeln, bedeutet zunächst nur, für dieses Existenzrecht einzustehen, uneingeschränkt. Nicht aber, augenscheinliche Verfehlungen unkommentiert stehen zu lassen.
Im Übrigen kann ich für meinen Teil niemals das Handeln einer Regierung, die explizit rassistisch und klerikalfaschistisch motiviert handelt unterstützen.
Ich rede hier von etwas völlig anderem. Von rhetorischen Mustern, die erstaunlich wirkmächtig sind und immer wieder in abgewandelter Form verwendet werden.
Ich will dir mal ein Beispiel geben: Am 12.11.1938 titelte die Wiener Volkszeitung: „Londoner Hetze wegen Glasscherben. Aber kein Wort über zerstörte Araberdörfer“
Dieses Muster, dass man es ja irgendwie immer verdient habe oder selbst daran schuld sei, ist eben ein typisches Narrativ des Antisemitismus. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder Antisemit ist, der Israels Politik kritisiert, aber dass da eine gewaltige Unwucht existiert, wirst du ja wohl zugeben.
Als weiteres Beispiel: Nach 9/11 gab es eine beispiellose Welle der Solidarität, es gab damals, (ohne zu googeln) glaube ich 3000 Todesopfer bei ca. 300 Millionen Einwohnern. Das, was da in Israel passiert ist, hat ganz andere Dimensionen und man traut sich noch nicht mal eine normale Schweigeminute im Stadion zu machen.
Ich will dir mal ein Beispiel geben: Am 12.11.1938 titelte die Wiener Volkszeitung: „Londoner Hetze wegen Glasscherben. Aber kein Wort über zerstörte Araberdörfer“
Dieses Muster, dass man es ja irgendwie immer verdient habe oder selbst daran schuld sei, ist eben ein typisches Narrativ des Antisemitismus. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder Antisemit ist, der Israels Politik kritisiert, aber dass da eine gewaltige Unwucht existiert, wirst du ja wohl zugeben.
Als weiteres Beispiel: Nach 9/11 gab es eine beispiellose Welle der Solidarität, es gab damals, (ohne zu googeln) glaube ich 3000 Todesopfer bei ca. 300 Millionen Einwohnern. Das, was da in Israel passiert ist, hat ganz andere Dimensionen und man traut sich noch nicht mal eine normale Schweigeminute im Stadion zu machen.
Motoguzzi999 schrieb:
Das, was da in Israel passiert ist, hat ganz andere Dimensionen und man traut sich noch nicht mal eine normale Schweigeminute im Stadion zu machen.
Oder aus Solidarität irgendwelche israelischen Farben / Flaggen hochzuhalten oder in den sozialen Medien mal wieder das "Je suis..." rauskramen. Ist halt Israel. Das erzeugt halt nur Schulterzucken.
„…und man traut sich noch nicht mal eine normale Schweigeminute im Stadion zu machen.“
Die Angst vor Störungen war vermutlich nicht unbegründet, leider. Am Ende haben die Verantwortlichen richtig reagiert, aber es ist natürlich bitter dass eine Schweigeminute angesichts der Opfer nicht möglich ist.
Und nein Werner, es hätte eben keine Schulterzucken gegeben, sondern laute Reaktionen. Das ist ja das schlimme.
Die Angst vor Störungen war vermutlich nicht unbegründet, leider. Am Ende haben die Verantwortlichen richtig reagiert, aber es ist natürlich bitter dass eine Schweigeminute angesichts der Opfer nicht möglich ist.
Und nein Werner, es hätte eben keine Schulterzucken gegeben, sondern laute Reaktionen. Das ist ja das schlimme.
Das Narrativ kehrt sich dann halt um, wenn Kritik an Israel entweder unterbleibt wo sie notwendig wäre oder gleich zu Antisemitismus umgedeutet wird.
Bezüglich der Schweigeminute im Stadion möchte ich deine eigenen Vergleiche heranziehen.
Was ist mit der Schweigeminute für die Rohingya, was mit der für die Tigrayer in Äthiopien?
Der Israel-Palästina Konflikt ist weit älter als meine Lebensspanne.
Die Übergriffe auf beiden Seiten unzählig.
Btw: wie bewertest du denn nun den Nahrungs- und Wasserentzug?
Bezüglich der Schweigeminute im Stadion möchte ich deine eigenen Vergleiche heranziehen.
Was ist mit der Schweigeminute für die Rohingya, was mit der für die Tigrayer in Äthiopien?
Der Israel-Palästina Konflikt ist weit älter als meine Lebensspanne.
Die Übergriffe auf beiden Seiten unzählig.
Btw: wie bewertest du denn nun den Nahrungs- und Wasserentzug?
Naja, die neuere deutsche Geschichte dürfte Erklärung genug für ein nicht ganz unkompliziertes, durchaus neurotisches Verhältnis sein. V.a. aber bedeutet die Tatsache, dass immer wieder Kritik an der Politik Israels geäußert wird, keinesfalls, dass diese per se unberechtigt wäre. Ich denke, sie ist in vielen Punkten sogar sehr berechtigt. Nur dass immer wieder ausdrücklich das Recht zu dieser Kritik reklamiert wird, ist etwas nervend und, wie oben schon gesagt, neurotisch. Irgendwie aber dennoch auch verständlich. Wird offenbar als Tabubruch empfunden. Wunder Punkt.
Dass sie unberechtigt ist, will ich gar nicht behaupten. Es fällt nur auf, dass es offenbar vielen Leuten ein besonderes Bedürfnis ist, sie dauernd zu äußern. Leute, denen nie einfallen würde Länder wie Nordkorea, Myanmar oder Aserbaidschan zu kritisieren. Deshalb befürchte ich, dass da etwas ganz anderes verhandelt wird. Wenn auch vielleicht unbewusst.
Motoguzzi999 schrieb:
Dass sie unberechtigt ist, will ich gar nicht behaupten. Es fällt nur auf, dass es offenbar vielen Leuten ein besonderes Bedürfnis ist, sie dauernd zu äußern. Leute, denen nie einfallen würde Länder wie Nordkorea, Myanmar oder Aserbaidschan zu kritisieren. Deshalb befürchte ich, dass da etwas ganz anderes verhandelt wird. Wenn auch vielleicht unbewusst.
Na, da würde mich halt interessieren, wie man das dann einschätzt, wenn Wasser und Nahrungsversorgung gestoppt werden.
Du hast ja sofort reagiert, als du der Meinung warst, dass militärische Operationen gegen die Hamas im Gazastreifen kritisiert würden, was so nicht der Fall war. Warum kommt nichts dazu?
Ich werde mich definitiv nicht dafür rechtfertigen, wenn ich ein Kriegsverbrechen kritisiere. Egal von wem es verübt wird. Falsch allerdings ist die Annahme, Israel sei per se nicht zu kritisieren. Der Fakt, dass es Kräfte gibt, die das Existenzrecht Israels anzweifeln, bedeutet zunächst nur, für dieses Existenzrecht einzustehen, uneingeschränkt. Nicht aber, augenscheinliche Verfehlungen unkommentiert stehen zu lassen.
Im Übrigen kann ich für meinen Teil niemals das Handeln einer Regierung, die explizit rassistisch und klerikalfaschistisch motiviert handelt unterstützen.
hawischer schrieb:
Ägypten hat den Grenzübergang zum Gaza-Streifen geschlossen.
Wir reden nur über die Verantwortung Israels. Aber was ist mit Ägypten, mit den arabischen Staaten?
Die Menschen in Gaza sind arm, aber die Machthaber, die Hamas verfügen über genug Finanzmittel um tausende Raketen und andere Waffen zu kaufen.
Israel hat unter den Premierministern Scharon und Olmert viel für die Eigenständigkeit des Gazagebietes getan. Es gibt keine Lösung, solange die Hamas das Land beherrscht. Und im Hintergrund die Israelhasser im Iran.
Wir sollten wissen, auf welcher Seite Deutschland zu stehen hat. Ohne wenn und aber. Und diese sind ja leider schon in der Diskussion zu lesen, zu sehen und zu hören.
Der Kanzler hat das Notwendige und Richtige gesagt.
https://m.youtube.com/watch?v=PmUdfypnzk8
Ägypten hat den Grenzübergang zum Gazastreifen geschlossen aufgrund von israelischen Angriffen nahe des Grenzübergangs, da die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann.
Die Hamas beherrscht Gaza, weil man sie dort beherrschen lässt. Wie bereits gesagt, wurde die Machtstellung der Hamas im Gazastreifen als "Glück" für Israel betitelt und das von keinem geringeren als Amos Yadlin, ein ehemaliger General der IAF und IDF. https://www.jpost.com/defense/yadlin-israel-would-be-happy-if-hamas-takes-over-gaza
hawischer schrieb:
Wir sollten wissen, auf welcher Seite Deutschland zu stehen hat. Ohne wenn und aber.
Ein, wie ich finde, sehr falscher Gedanke. Die Gräueltaten im Holocaust dürfen und sollen niemals vergessen werden. Deutschland hat und wird immer eine besondere Rolle im Bezug auf die Juden haben. Dies bedeutet jedoch nicht bedingungslose Unterstützung. Der terroristische Akt der Hamas muss und sollte man bis aufs schärfste verurteilen. Jedoch sollte man gleichzeitig (auch als Deutschland) kritisieren dürfen, wenn Israel den Zugang zu Wasser Strom usw. kappt und somit hauptsächlich die Zivilbevölkerung kollektiv bestraft. Wir reden hier über eine Ultrarechten Regierung in Israel dessen Minister für Sicherheit ein verurteilter Rassist und Terroristenunterstützer ist.
Ich denke, wenn es Israel an einem nicht mangelt, dann an Kritikern. Die Israel-Kritik ist ja ein eigenes Genre (im Gegensatz zur Mali-Kritik oder zur Venezuela-Kritik) und wann immer etwas passiert, dass mit Israel in Zusammenhang steht, kommen ihre Apologeten und erklären uns, warum die Juden selbst schuld sind oder zumindest mit Schuld sind usw. und sofort, stets begleitet von der Erklärung, dass man ja auch als Deutscher Israel kritisieren dürfte, auch wenn usw. usw.
Motoguzzi999 schrieb:
Ich denke, wenn es Israel an einem nicht mangelt, dann an Kritikern. Die Israel-Kritik ist ja ein eigenes Genre (im Gegensatz zur Mali-Kritik oder zur Venezuela-Kritik) und wann immer etwas passiert, dass mit Israel in Zusammenhang steht, kommen ihre Apologeten und erklären uns, warum die Juden selbst schuld sind oder zumindest mit Schuld sind usw. und sofort, stets begleitet von der Erklärung, dass man ja auch als Deutscher Israel kritisieren dürfte, auch wenn usw. usw.
Das stimmt so sicherlich nicht. Noch während des Sechstagekriegs 1967 gab es hier uneingeschränkte Unterstützung und Sympathie für Israel, obwohl es die Kampfhandlungen mit der Sperrung von Akaba und Port Said begonnen hatte (sog. Präventivkrieg). Auch im Jom Kippur Krieg gab es hier rückhaltlose Unterstützung für Israel. Und man erinnere sich nur an München 72.
Die Kritik setzte erst dann ein, als Israel begann, die Palästinenser mit Maßnahmen zu überziehen, die weit über das Ziel hinaus gingen. Um es mal milde auszudrücken. Amnesty International und Human Rights Watch geben da Auskunft. Israels Rolle bei den Massakern von Sabra und Schatila, die Siedlungspolitik, die Unterdrückung und Ausgrenzung (Amnesty nennt das Apartheid) sowie weitere Maßnahmen schärften zudem in der westlichen Welt das Bewusstsein für die Lage der Palästinenser.
Oft wurde die Kritik mit Antisemitismus gleichgesetzt. Aus eigener Anschauung würde ich dies in den allermeisten Fällen verneinen.
Die Washington Post schreibt, dass die Vorbereitung der Terroranschläge wohl mindestens ein Jahr gebraucht hätten. Der Iran habe dabei massive logistische Unterstützung geleistet, wiewohl die Aktion nicht orchestriert. Deutlich wird auch, dass die Hamas wohl zunehmend zum Alliierten des Iran wird. Leider zeigt sich auch hier wieder, das jede Schwäche oder Uneinigkeit Israels sofort ausgenutzt wird. Der Konflikt wird wohl auf wenig ungelöst bleiben.
https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/10/09/iran-support-hamas-training-weapons-israel/
https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/10/09/iran-support-hamas-training-weapons-israel/
ääh, auf ewig natürlich.
Ja, der Konflikt wird auf ewi, nicht zu lösen sein.
Wobei die Hamas wohl auch Terror machen würde, wenn Israels Regierung vernünftig agieren würde. Das Ziel der Hamas war ja nie eine Zweistaatenlösung, genauso wenig das Ziel der Radikalen in Israel.
Deswegen wurde ja Rabin umgebracht, deswegen werden ja immer Siedlungen gebaut und das Westjordanland allmählich Stück für Stück aufgefressen.
Beide Seiten haben mehrfach in besseren Zeiten verpasst Kompromisse einzugehen und die Radikalen beider Seiten brauchen natürlich Gewalt zur Legitimation weiterer Gewalt und haben diesen Friedensprozess torpediert.
Israels Bevölkerung dürfte aber auch jetzt klar sein, dass deren Regierung mehr mit sich beschäftigt war und dem eigenen Machterhalt als mit den Gefahren von Außen.
Nach Abschluss der Militäraktion muss man halt überlegen, was man mit dem Großteil des Westjordanlandes und Gaza macht. Gaza ist bzgl Position, Bevölkerungsgrösse usw in dieser Form dauerhaft nicht zu halten.
Ich hätte ja immer diesen Streifen den Ägyptern geschenkt, aber selbst die haben vermutlich keine Lust darauf.
Am Ende hat die Hamas aber am Samstag nur erreicht, dass sie nun auf der Stufe des IS angekommen ist.
An Israels Stelle würde ich mal mich mit der Fatah unterhalten und dort den konstruktiven Weg suchen, auch wenn Netanjahu keine Lust dazu hat.
Man muss den moderaten Palästinensern eine Option bieten.
Deswegen wurde ja Rabin umgebracht, deswegen werden ja immer Siedlungen gebaut und das Westjordanland allmählich Stück für Stück aufgefressen.
Beide Seiten haben mehrfach in besseren Zeiten verpasst Kompromisse einzugehen und die Radikalen beider Seiten brauchen natürlich Gewalt zur Legitimation weiterer Gewalt und haben diesen Friedensprozess torpediert.
Israels Bevölkerung dürfte aber auch jetzt klar sein, dass deren Regierung mehr mit sich beschäftigt war und dem eigenen Machterhalt als mit den Gefahren von Außen.
Nach Abschluss der Militäraktion muss man halt überlegen, was man mit dem Großteil des Westjordanlandes und Gaza macht. Gaza ist bzgl Position, Bevölkerungsgrösse usw in dieser Form dauerhaft nicht zu halten.
Ich hätte ja immer diesen Streifen den Ägyptern geschenkt, aber selbst die haben vermutlich keine Lust darauf.
Am Ende hat die Hamas aber am Samstag nur erreicht, dass sie nun auf der Stufe des IS angekommen ist.
An Israels Stelle würde ich mal mich mit der Fatah unterhalten und dort den konstruktiven Weg suchen, auch wenn Netanjahu keine Lust dazu hat.
Man muss den moderaten Palästinensern eine Option bieten.
Die Washington Post schreibt, dass die Vorbereitung der Terroranschläge wohl mindestens ein Jahr gebraucht hätten. Der Iran habe dabei massive logistische Unterstützung geleistet, wiewohl die Aktion nicht orchestriert. Deutlich wird auch, dass die Hamas wohl zunehmend zum Alliierten des Iran wird. Leider zeigt sich auch hier wieder, das jede Schwäche oder Uneinigkeit Israels sofort ausgenutzt wird. Der Konflikt wird wohl auf wenig ungelöst bleiben.
https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/10/09/iran-support-hamas-training-weapons-israel/
https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/10/09/iran-support-hamas-training-weapons-israel/
ääh, auf ewig natürlich.
Motoguzzi999 schrieb:
Leider zeigt sich auch hier wieder, das jede Schwäche oder Uneinigkeit Israels sofort ausgenutzt wird.
So ist es. Und sollte sich Israel zu irgendeinen Zeitpunkt nicht mehr verteidigen können, wird sich das Grauen, was am Wochenende passiert ist, an jedem Ort und in jedem Haus in Israel abspielen. Das ist nicht einfach irgendein Konflikt mit beidseitigen Verursachungsbeiträgen, über den sich aus dem Luxus einer mitteleuropäischen Sicherheitslage heraus locker urteilen ließe. Es geht für die Menschen in Israel um ihre bloße Existenz. Und zwar nicht ausschließlich für die Juden, sondern auch für den Teil der nichtjüdischen Bevölkerung Israels, der nicht nach den Vorstellungen der religiösen Fanatiker lebt.
Motoguzzi999 schrieb:
Der Begriff Gegenterror ist daneben. Völkerrechtlich ist das kein Terror. Und etwas besseres als das Völkerrecht haben wir hier als Menschheit leider noch nicht zustande gebracht. So komisch es für dich klingen mag, aber israelische SoldatInnen tun ihre Pflicht, wenn sie ihr Land verteidigen, Hamas-Kämpfer tun dies nicht, sondern gelten als Terroristen. Das als Terror und Gegenterror zu bezeichnen ist daneben (krank ist viel etwas drüber).
Es ging in dem Artikel, auf den sich FA bezieht aber nicht um ein militärisches Eingreifen israelischer SoldatInnen sondern um die angeordnete Abriegelung des Gazastreifens in Form von Kappung des Stroms, Wassers und Lebensmittelzufuhr. Das ist schon etwas Anderes als ein militärischer Gegenschlag auf Ziele der Hamas in Gaza.
Ob man das Gegenterror nennen muss? Nein, eher nicht, da bin ich bei Dir und ganz grundsätzlich auch dabei, dass Israel das Recht und auch die Pflicht hat sich zu verteidigen. Das steht außer Frage. Aber man kann über den Punkt von FA diskutieren, denn sein Blickwinkel ist mE berechtigt.
Ich den Bezug zu dem Artikel überlesen und dachte, FA meint die Luftangriffe. Da ist war ich wohl zu leidenschaftlich. Sorry dafür,
Motoguzzi999 schrieb:
Ich den Bezug zu dem Artikel überlesen und dachte, FA meint die Luftangriffe. Da ist war ich wohl zu leidenschaftlich. Sorry dafür,
Alles gut. Kein Stress
Dann fasse ich das mal zusammen:
Es ist aus eurer Sicht also in Ordnung 2 Millionen Menschen, die auf engstem Raum zusammengepfercht Leben, als Kollateralschaden für den israelischen Kampf, der das Problem des Hamas-Terrors dann "ein für alle mal" lösen soll, zu betrachten?
Ich will jetzt gar nicht davon abfangen, dass dieses Vorgehen wahrscheinlich bestens dazu geeignet ist, die arabische Welt in ihrem Hass auf Israel zusammenzuschweißen und erst Recht nicht davon, dass danach der Terror wahrscheinlich noch größer wird.
Es ist auch zur Genüge bekannt, welchen Anteil die israelische Politik, gerade in den letzten Monaten, mach Amtsantritt der rechtsradikalen Regierung mit ihrer dezitiert rassistischen Sichtweise auf die Palistinenser, an der Gewalteskalation hat.
Wir reden hier von Menschen, die auf einem kleinen Überrest der Heimat ihrer Vorfahren, mittlerweile in fünfter, sechster Generation staatenlos und entrechtet dahinvegetieren, auch weil Israel diese Entrechtung als für seine Existenz am Günstigsten einschätzt.
Der Terrorangriff der Hamas, ihre Zielsetzung den Staat Israel zu vernichten und alle Juden zu töten, all das ist infam und in aller Schärfe zu verurteilen. Und ja, Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung.
Aber nichts legitimiert jemals das Begehen von Kriegsverbrechen. Und als solches ist Terror gegen die Zivilbevölkerung zu werten.
Ich kann nachvollziehen, dass Israel Schalt- und Kommandozentralen, Stellungen und Waffendepots der Hamas angreift, auch auf die Gefahr hin, dass Zivilisten zu Schaden kommen.
Aber Zivilisten Nahrung, Energie und Wasser zu entziehen, ist schlicht ein Verbrechen.
Es ist aus eurer Sicht also in Ordnung 2 Millionen Menschen, die auf engstem Raum zusammengepfercht Leben, als Kollateralschaden für den israelischen Kampf, der das Problem des Hamas-Terrors dann "ein für alle mal" lösen soll, zu betrachten?
Ich will jetzt gar nicht davon abfangen, dass dieses Vorgehen wahrscheinlich bestens dazu geeignet ist, die arabische Welt in ihrem Hass auf Israel zusammenzuschweißen und erst Recht nicht davon, dass danach der Terror wahrscheinlich noch größer wird.
Es ist auch zur Genüge bekannt, welchen Anteil die israelische Politik, gerade in den letzten Monaten, mach Amtsantritt der rechtsradikalen Regierung mit ihrer dezitiert rassistischen Sichtweise auf die Palistinenser, an der Gewalteskalation hat.
Wir reden hier von Menschen, die auf einem kleinen Überrest der Heimat ihrer Vorfahren, mittlerweile in fünfter, sechster Generation staatenlos und entrechtet dahinvegetieren, auch weil Israel diese Entrechtung als für seine Existenz am Günstigsten einschätzt.
Der Terrorangriff der Hamas, ihre Zielsetzung den Staat Israel zu vernichten und alle Juden zu töten, all das ist infam und in aller Schärfe zu verurteilen. Und ja, Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung.
Aber nichts legitimiert jemals das Begehen von Kriegsverbrechen. Und als solches ist Terror gegen die Zivilbevölkerung zu werten.
Ich kann nachvollziehen, dass Israel Schalt- und Kommandozentralen, Stellungen und Waffendepots der Hamas angreift, auch auf die Gefahr hin, dass Zivilisten zu Schaden kommen.
Aber Zivilisten Nahrung, Energie und Wasser zu entziehen, ist schlicht ein Verbrechen.
Wenn du das Recht eines Staates auf Selbstverteidigung mit einem terroristischen Angriff auf eine moralische Stufe stellst, dann liegst du einfach falsch. Hättest die Amerikaner Pearl 9/11 hinnehmen sollen? Und da gab es in der Relation zur Gesamtbevölkerung viel weniger Opfer. Wozu benötigt man denn überhaupt einen Staat, wenn er seine Bürger nicht verteidigt? Im Übrigen habe ich gar nicht gefordert, dass Israel in Gaza ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung alles platt machen soll. Das hast du ins Spiel gebracht. Warum eigentlich? Weil es typisch Israel ist? Jeder, der sich ein bisschen mit dem Nahostkonflikt befasst hat, weiß, dass sich weder die Hamas noch Israel alles erlauben kann, wenn sie nicht ihre jeweiligen Verbündeten verprellen wollen.
Motoguzzi999 schrieb:
Das ist nicht korrekt. Israel hat konkrete Warnungen an die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen ausgegeben, wo mit Angriffen zu rechnen ist, bzw. wo man sich in Sicherheit bringen kann. Davon abgesehen hat ein souveräner Staat jedes Recht sich gegen Angriffe zu verteidigen. Dabei soll die Zivilbevölkerung geschont werden. Das scheint hier der Fall zu sein. Das Gegenterror zu nennen ist mit Verlaub einfach nur krank.
Es hätte mich gewundert, wäre eine weniger harsche Erwiederung gekommen. 🙄
Wie, werter Guzzi, bringt sich die Bevölkerung im Gaza-Streifen denn vor fehlendem Essen und Wasser in Sicherheit? Und wo können die Menschen im Gazastreifen hin?
Und von welchem Staat werden diese Menschen repräsentiert, also worauf können sie sich berufen, wer kann für die Zivilbevölkerung sprechen, verhandeln?
Im Gazastreifen leben 2 Millionen Menschen auf 365 Quatratkilometern.
Zum Vergleich: Köln hat eine Fläche von 406 Quadratkm bei unter 1,1 Mio Einwohnern.
Die Leute sind eingepfercht, können nirgends hin, haben eh schon katastrophale Bedingungen.
Jetzt sollen sie neben Treibstoff und Strom weder Nahrung noch Wasser bekommen.
Das findest du angemessen?
DAS wäre dann einfach nur krank.
Der Begriff Gegenterror ist daneben. Völkerrechtlich ist das kein Terror. Und etwas besseres als das Völkerrecht haben wir hier als Menschheit leider noch nicht zustande gebracht. So komisch es für dich klingen mag, aber israelische SoldatInnen tun ihre Pflicht, wenn sie ihr Land verteidigen, Hamas-Kämpfer tun dies nicht, sondern gelten als Terroristen. Das als Terror und Gegenterror zu bezeichnen ist daneben (krank ist viel etwas drüber).
Motoguzzi999 schrieb:
Der Begriff Gegenterror ist daneben. Völkerrechtlich ist das kein Terror. Und etwas besseres als das Völkerrecht haben wir hier als Menschheit leider noch nicht zustande gebracht. So komisch es für dich klingen mag, aber israelische SoldatInnen tun ihre Pflicht, wenn sie ihr Land verteidigen, Hamas-Kämpfer tun dies nicht, sondern gelten als Terroristen. Das als Terror und Gegenterror zu bezeichnen ist daneben (krank ist viel etwas drüber).
Es ging in dem Artikel, auf den sich FA bezieht aber nicht um ein militärisches Eingreifen israelischer SoldatInnen sondern um die angeordnete Abriegelung des Gazastreifens in Form von Kappung des Stroms, Wassers und Lebensmittelzufuhr. Das ist schon etwas Anderes als ein militärischer Gegenschlag auf Ziele der Hamas in Gaza.
Ob man das Gegenterror nennen muss? Nein, eher nicht, da bin ich bei Dir und ganz grundsätzlich auch dabei, dass Israel das Recht und auch die Pflicht hat sich zu verteidigen. Das steht außer Frage. Aber man kann über den Punkt von FA diskutieren, denn sein Blickwinkel ist mE berechtigt.
Vael schrieb:
Israel hat anscheinend die Kämpfe im Inland beendet und riegelt nun den Gazastreifen komplett ab.
https://www.n-tv.de/politik/Kein-Strom-keine-Lebensmittel-kein-Treibstoff-article24450661.html
Das dürfte dann in erster Linie die Zivilbevölkerung treffen. Und die Zivilbevölkerung ins Visir zu nehmen, bezeichnet man gemeinhin als Kriegsverbrechen.
Eine Terrororganisation tut genau das und ein Staat antwortet darauf mit Gegenterror.
Was für ein übler Mist.
Das ist nicht korrekt. Israel hat konkrete Warnungen an die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen ausgegeben, wo mit Angriffen zu rechnen ist, bzw. wo man sich in Sicherheit bringen kann. Davon abgesehen hat ein souveräner Staat jedes Recht sich gegen Angriffe zu verteidigen. Dabei soll die Zivilbevölkerung geschont werden. Das scheint hier der Fall zu sein. Das Gegenterror zu nennen ist mit Verlaub einfach nur krank.
Motoguzzi999 schrieb:
Das ist nicht korrekt. Israel hat konkrete Warnungen an die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen ausgegeben, wo mit Angriffen zu rechnen ist, bzw. wo man sich in Sicherheit bringen kann. Davon abgesehen hat ein souveräner Staat jedes Recht sich gegen Angriffe zu verteidigen. Dabei soll die Zivilbevölkerung geschont werden. Das scheint hier der Fall zu sein. Das Gegenterror zu nennen ist mit Verlaub einfach nur krank.
Es hätte mich gewundert, wäre eine weniger harsche Erwiederung gekommen. 🙄
Wie, werter Guzzi, bringt sich die Bevölkerung im Gaza-Streifen denn vor fehlendem Essen und Wasser in Sicherheit? Und wo können die Menschen im Gazastreifen hin?
Und von welchem Staat werden diese Menschen repräsentiert, also worauf können sie sich berufen, wer kann für die Zivilbevölkerung sprechen, verhandeln?
Im Gazastreifen leben 2 Millionen Menschen auf 365 Quatratkilometern.
Zum Vergleich: Köln hat eine Fläche von 406 Quadratkm bei unter 1,1 Mio Einwohnern.
Die Leute sind eingepfercht, können nirgends hin, haben eh schon katastrophale Bedingungen.
Jetzt sollen sie neben Treibstoff und Strom weder Nahrung noch Wasser bekommen.
Das findest du angemessen?
DAS wäre dann einfach nur krank.
Das ist schön und gut, dass gewarnt wird. Allerdings ist der Gazastreifen eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde. Dort leben grob gesagt fast doppelt so viele Menschen pro QM wie in Frankfurt. Wo sollen sie denn hin?! Die Hamas nutzt die Menschen als menschliche Schutzschilde, um am Ende die Bilder zu bekommen, die sie brauchen.
Ach was, die Juniorwahl kannst du nicht ernst nehmen.
Knueller schrieb:
Knauff macht heut 1!
Du Sack
Ich hab eine Briefwahl Auszählung. dort ca 10% afd
franzzufuss schrieb:
Ich hab eine Briefwahl Auszählung. dort ca 10% afd
Mach‘ mal 5%
Der Angriff der Hamas ist widerlich und zu verabscheuen, in erster Linie, weil er sich in brutalster Form gegen Zivilisten wendet. Wir sollten in diesem historisch extrem komplizierten Konflikt aber nicht auch noch die wenigen Dinge, die klar sind, in Frage stellen.
Amnesty ist eine internationale Organisation, die ihre Neutralität nicht mehr nachzuweisen hat. Gleichzeitig ist sie eine der wenigen verbliebenen moralischen Instanzen, die nicht müde wird, auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinzuweisen, egal ob sie von einem herrschsüchtigen Diktator, einem eiskalten Krieger oder einer ihr Land verteidigenden Armee begangen werden.
Wenn wir solche Instanzen in Frage stellen, nur weil sie in diesem oder jenem Fall gegen unsere Sympathien oder Überzeugungen argumentiert, wird an deren Stelle nichts anderes treten, sprich: wir werden sie verlieren. Was das bedeutet hat FA ja schon mal angedeutet.