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municadler

9817

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Ich denke mit den kolportierten 4 Millionen plus 1 Millionen an Bonuszahlungen für Joveljic haben Fredi und Co. wieder mal gut verhandelt!
Wollen wir hoffen, dass sich Joveljic hier über kurz oder lang in der BL durchsetzen wird...
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Freue mich auch über den Transfer ich denke der Junge hat viel Talent, wie er so jung zurecht kommt im Ausland kann man nie sagen.
Vielleicht,läufts bei ihm ein wenig wie bei Jovics erstem Jahr. Mehrere Kurzeinsätze als Joker und vielleicht auch ein paar mal von Anfang an.
Jovic war im ersten Jahr sehr ordentlich, aber auch nicht der Jahrhundertstürmer.
Wie auch im ersten Jahr und so jung.
Denke es ist klasse, dass Kostic und Gacinovic ihm jetzt beim Eingewöhnen hier helfen

Danke Fredi
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hawischer schrieb:

Stimme Dir ja zu, wenn man aber eine Volkspartei sein will und von 30%+ träumt, dann muss eine Partei sich breiter aufstellen. Wenn man lieber eine Klientelpartei sein will, wie die FDP zum Beispiel, dann sollte man mit weniger zufrieden sein.
Die SPD betreibt Politik für Minderheitsgruppen, alles ehrenwert, aber dann muss sie auch auf 15% einstellen.


Ich würde nicht sagen, dass man mit klassischen sozialdemokratischen Positionen nur ‚Minderheitsgruppen‘ bedient. Blöd halt, wenn man beim Versuch möglichst viele Wähler von irgendwoandersher abzujagen, genau diese Positionen zum Teil über Bord wirft. Ich glaube wirklich, das ist genausowenig eine gute Idee wie wenn die Union jetzt aus reinem Kalkül sagt ‚Puh naja der Klimaquatsch ist uns ja wirklich wurst, solange es der Wirtschaft gut geht, aber wenn alle davon sprechen, dann tun wir jetzt halt auch so und erwähnen in jeder Rede drei mal Klimaschutz‘. Das wirkt so unbeholfen und unglaubwürdig, dass ich mich fremdschäme.
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Zumindest gefühlt werden schon viel Minderheitsthemen bedient. Der ganz normale Angestellte, Arbeiter oder auch Kleinselbstständige der zwischen 3.000 und 6.000 brutto verdient kommt kaum vor.

Ohne diese Wählerschicht kann man in Deutschland aber keine Wahlen gewinnen.

Schulz war da auf dem richtigen Weg, leider nur 4 Wochen lang.
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hawischer schrieb:

Schäfer-Gümbel hat es kapiert. Der Gegner der SPD sind die Grünen.

Daran sieht man das er nichts kapiert hat. Der größte Gegner der SPD ist die SPD selbst, sie ist doch nur noch eine CDU light, hat aber mit Sozialdemokratie nicht mehr viel zu tun.
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Wenn man aber die reine Lehre einer Partei haben will, dann muss man sioe zur absoluten Mehrheit wählen. Muss sie koalieren noch dazu als Juniorpartner mit 20 % kann man eben nicht die reine Lehre erwarten. Für die 20 % ist Mindestlohn, paritätische Krankenversicherung eventuell Grundrente usw gar nicht mal so schlecht.

man kann natürlich sagen, das ist zuwenig - dass Ergebnis bei Jamaika wäre aber noch weniger gewesen.
Der SPD hätte dieser Schachzug wahrscheinlich sogar etwas gebarcht - den betroffenen Bürgen aber nicht.
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LDKler schrieb:

Hervorragender Artikel in der Zeit zum hier gerade diskutierten Themenkomplex:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-04/industriepolitik-umstieg-klimapolitik-digitalisierung-globalisierung-nachhaltigkeit


der Artikel trifft es wirklich haargenau. Es gibt eben keine einfachen Lösungen.
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stefank schrieb:


Aber es ist doch ganz niedlich, dass gerade die Verteter der Ausbeuterinteressen in der Frage der Stromkosten die Sorgen des kleinen Mannes entdecken.        

Keine Ahnung, was das Attribut "niedlich" und "Vertreter der Ausbeuterinteresse" hier bezwecken soll...

Jedenfalls kann ich mich in die Lage von Geringverdiener reinversetzen. Insbesondere da die Stromkosten in Hartz4 und der Grundsicherung ja pauschal abgedeckt sind, kann ich sehr wohl verstehen, dass die Akzeptanz für steigende Stromkosten kaum vorhanden ist.

Dazu kommt ja noch, dass die entsprechenden Wohnungen nicht unbedingt energieeffiziente Neubauten sind, Warmwasser gerne per Durchlauferhitzer bezogen wird, und die Haushaltsgeräte nicht alle 4 Jahre auf den neuesten A+++ Standard gebracht werden können.

Also... Alles Themen, bei denen Häme gänzlich unangebracht ist.
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arti schrieb:

stefank schrieb:


Aber es ist doch ganz niedlich, dass gerade die Verteter der Ausbeuterinteressen in der Frage der Stromkosten die Sorgen des kleinen Mannes entdecken.        

Keine Ahnung, was das Attribut "niedlich" und "Vertreter der Ausbeuterinteresse" hier bezwecken soll...

Jedenfalls kann ich mich in die Lage von Geringverdiener reinversetzen. Insbesondere da die Stromkosten in Hartz4 und der Grundsicherung ja pauschal abgedeckt sind, kann ich sehr wohl verstehen, dass die Akzeptanz für steigende Stromkosten kaum vorhanden ist.

Dazu kommt ja noch, dass die entsprechenden Wohnungen nicht unbedingt energieeffiziente Neubauten sind, Warmwasser gerne per Durchlauferhitzer bezogen wird, und die Haushaltsgeräte nicht alle 4 Jahre auf den neuesten A+++ Standard gebracht werden können.

Also... Alles Themen, bei denen Häme gänzlich unangebracht ist.



da kann ich dir nur Recht geben .. daher kommts bei der Energiewende / Klimaschutz aufs Detail an.  
Wer wird getroffen ..

man kann die Co2 Steuer einführen. Man kann Sprit versteuern und vieles mehr .
z.B. könnte man die steuerliche Absetzbarkeit von Spritfressern deckeln - eine Pauschale die absetzbar ist .
etwa 50.000 Euro - Pkw darüber nicht mehr.  Cerosin besteuern etc..Aber wohin fliesst das Geld..?
Man muss, um die von dir beschriebene Klientel zu entlasten, den steuerlichen Grundfreibetrag erhöhen, die Pendlerpauschale ebenfalls. Die von dir angesprochenen A++ Geräte könnten bis zu bestimmten Einkommensgrenzen absetzbar sein,  Erhöhung der Energiekomponenete im hartz 4 satz und und und..

Alls das könnte für den Staat mehr oder weniger einkommsneutral sein, und hätte eine soziale und umweltpolitische Lenkungswirkung.    
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Xaver08 schrieb:
. hierzulande hat man die letzten jahre den ausbau der regenerativen ja eher wieder gebremst...


ist das so? und wer ist "man"?

ist es nicht eher so, dass der Anteil der regenerativen Energie weiterhin steigt, man allerdings die Einspeisevergütungen des Solarstromes reduziert hat, da der Verbraucher die Kosten kaum noch tragen kann?

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ja das ist so . in Bayern gibt es praktisch keine neue Windräder mehr,  wegen dem Abstandsgesetz der CSU,
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hawischer schrieb:

Sie sind in den vergangenen zwei Jahren in eine programmatische Beliebigkeit abgeglitten. Es gelingt ihnen, im Moment gar keine Position mehr zu vertreten und sich so zum Objekt politischer Heilserwartungen zu stilisieren."




dass ausgerechnet ein SPD Repräsentant dies den Grünen vorwirft ist Kabarett!
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Naja neben Mindestlohn, paritätischer Bezahlung der Krankenversicherund und Grundrente hat die SPD auch immer die Bürgerversicherung vertreten. Das hat aber vor lauter Jamaika Tralala, Flüchtlingen und Klimawandel die Medien nie wirklich interessiert. da ist es einfacher längere Lebenarbeitszeiten zu fordern...
Das sind aber dröge Themen, die zwar wichtig sind aber einen AfD Wähler intelektuell überfordern. Ich fürchte mal auf einer Friday for Future Demo wissen auch 80% gar nicht worum es dabei geht.

dass eine Bürgerversicherung gar keine schlechte Idee, zeigen die Beispiele aus Östereich und der Schweiz, wo ähnliche Systeme im Einsatz sind  und wo über die Höhe unserer Renten nur gelächelt wird.

Wir haben statt hohen Renten hohe Mieten und dieser soziale Sprengstoff wird auch noch zum Thema werden - hoffentlich.  
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municadler schrieb:

Wenn man dann noch die im Artikel nicht genannte Nato Geschichte dazunimmt, ist die Begründung Gabriels schlüssig.



Und an welchen Stellen hat sich die Linke jetzt seitdem so unglaublich gewandelt, dass ein Bündnis plötzlich kein Problem mehr darstellt? Wenn man das schlüssig und richtig findet: Okay. Dann aber bitte konsequent auch dabei bleiben.
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Das ist eine gute Frage, die dann in Koalitionsverhandlungen geklärt werden müsste. Allerdings glaube ich schon, dass die Linken durch den geringeren Einfluss von Lafontaine und Wagenknecht schon auch wissen, dass maximal Positionen nicht zu halten sein werden.

in einer solchen Koalition könnte sich die SPD dann (wenn es für Sie optiimal läuft) als eine Art Korrektiv darstellen.
Zwar Reformfreundlich und mit linken Positionen, aber im Gegensatz zur Linken nicht völlig ohne wirtschaftliche Vernunft. Und den Grünen gegenüber auf sozialen Ausgleich bei allen Umweltschutzmaßnahmen bedacht, so dass eben nicht der kleine Mann - vor allem nicht allein - die Zeche zahlt.

Wie gesagt das ist nur ein Szenario, wenn es gut laüft für die SPD. Aber es ist immerhin eins.

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Möglich, dass die LINKE auch nicht mitgemacht hätte. Die SPD hat es aber jahrelang von vorneherein ausgeschlossen, z.B. 2013 vor der BTW: https://www.sueddeutsche.de/politik/koalitionsaussage-fuer-bundestagswahl-2013-spd-chef-gabriel-schliesst-buendnis-mit-linken-aus-1.1266407

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Wenn man dann noch die im Artikel nicht genannte Nato Geschichte dazunimmt, ist die Begründung Gabriels schlüssig.

Wie auch immer, die jetzt so hochgelobten Grünen haben die Hartz4 Reformen übrigens mitbeschlossen, und CDU wie auch FDP gingen sie nicht weit genug.

Viel Spass mit Jamaika kann ich da nur sagen...
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hawischer schrieb:

municadler schrieb:

die zusammen mit den Grünen erfreulich nahe an einer Regierungsbildung sein könnte.

Ist nichts neues. Nach der Wahl 2013 hatte RRG schon mal 9 Stimmen Vorsprung vor der Union. Damals war die Linke für die SPD noch die Schmuddelkinder. Allerdings frage ich mich, ob die Erneuerung der SPD in einer Koalition unter einem grünen Kanzler besser funktionieren würde?


Für mich übrigens einer von - zugegeben mittlerweile vielen - Gründen, warum ich den Laden nicht mehr wählen würde. Wobei das schon bei der Ypsilanti-Posse hier in Hessen angefangen hat. Jahrelang eine mögliche linke Mehrheit aus Trotz und Eitelkeit verschenken und lieber die CDU an die Macht zu lassen - oder gar mit ihr zusammen zu regieren - da ist das jetzt die gerechte Strafe. Und plötzlich, wo man merkt, dass man nicht mal am Sankt Nimmerleinstag mehr wieder Seniorpartner in einer GroKo werden könnte, da geht es dann doch auf einmal mit den Linken und niemand schließt das mehr aus? Opportunisten.
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Naja, dass die Rot,rot Grüne Mehrheit nicht zustande kam lag jetzt nicht nur an der SPD sondern schon auch bei Eitelkeiten von Lafontaine und auch am Programm der Linken die sich z.B. in Sachen Nato nie bewegen wollten was für die SPD naturgemäß nicht geht. Ebensowenig wie eine komplett Abschaffung von Hartz4.

Eine deutliche Reform von Hartz4 aber hätte man haben können.
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Zumindest in einer Sache passen sie gut zusammen. Interne Macht und Grabenkämpfe.
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Taunusabbel schrieb:

Zumindest in einer Sache passen sie gut zusammen. Interne Macht und Grabenkämpfe.


Gut, dass es die in der CDU oder auch CSU nicht gibt bzw gab. Auch in anderen Organisationen wie Vorständen oder Aufsichtsräten von Aktiengesellschaften, in Lobbyverbänden, Kirchen und so weiter gibt es natürlich keine Machtkämpfe - die gibt es nur in der politik und da natürlich auch nur links der Mitte..
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municadler schrieb:

hawischer schrieb:

edmund schrieb:

Tafelberg schrieb:

Lafontaine plädiert für Fusion SPD und Linke.
Ne, daran glaube ich nicht, zumindest nicht kurz-oder mittelfristig

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nachrichten-am-morgen-die-news-in-echtzeit-a-1271153.html

Glaube ich auch erst, wenn sich Famille Lafontaine zur Ruhe gesetzt hat.
😊

Frage: Was entsteht, wenn man zwei schrumpfende Parteien zusammenführt?
Antwort : Eine schrumpfende Partei.

die zusammen mit den Grünen erfreulich nahe an einer Regierungsbildung sein könnte.

Ist nichts neues. Nach der Wahl 2013 hatte RRG schon mal 9 Stimmen Vorsprung vor der Union. Damals war die Linke für die SPD noch die Schmuddelkinder. Allerdings frage ich mich, ob die Erneuerung der SPD in einer Koalition unter einem grünen Kanzler besser funktionieren würde?
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ja das denke ich schon - da könnte sie sich nämlich als das soziale Gewissen im Kampf gegen Klimawandel und gleichzeitig für wirtschaftliche Vernunft gegenüber den Linken darstellen.  

Und dass der Kampf gegen die Klimakatastrophe eine soziale Komponente haben muss, sollte unbestritten sein.

Ausser man will - wie ich schon mal an anderer Stelle geschrieben habe - den Tesla fahrenden Zahnarzt belohnen und die Krankenschwester mit Ihrem Pendler-Polo bestrafen.
Macht man letzteres, wird das Ergebnis der Klimawandelbekämpfung dann 30 % AfD sein.
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edmund schrieb:

Tafelberg schrieb:

Lafontaine plädiert für Fusion SPD und Linke.
Ne, daran glaube ich nicht, zumindest nicht kurz-oder mittelfristig

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nachrichten-am-morgen-die-news-in-echtzeit-a-1271153.html

Glaube ich auch erst, wenn sich Famille Lafontaine zur Ruhe gesetzt hat.
😊

Frage: Was entsteht, wenn man zwei schrumpfende Parteien zusammenführt?
Antwort : Eine schrumpfende Partei.
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hawischer schrieb:

edmund schrieb:

Tafelberg schrieb:

Lafontaine plädiert für Fusion SPD und Linke.
Ne, daran glaube ich nicht, zumindest nicht kurz-oder mittelfristig

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nachrichten-am-morgen-die-news-in-echtzeit-a-1271153.html

Glaube ich auch erst, wenn sich Famille Lafontaine zur Ruhe gesetzt hat.
😊

Frage: Was entsteht, wenn man zwei schrumpfende Parteien zusammenführt?
Antwort : Eine schrumpfende Partei.

die zusammen mit den Grünen erfreulich nahe an einer Regierungsbildung sein könnte.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

         
Vael schrieb:

Tafelberg schrieb:

wie von mir von Anfang an vermutet, läuft es in Bremen auf RRG hinaus.
Die Grünen stimmten für Verhandlungen
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bremen-gruene-wollen-koalitionsverhandlungen-mit-spd-und-linkspartei-a-1271077.html


Ein interessantes Experiment im Norden, Umwelt bei den Grünen, SPD mit hoffentlich sozialer Ader und ein wenig links angehaucht die Roten. Mal schaun was draus wird, entweder ein totalausfall oder was gutes,s chaun wir mal.


Eine Ansammlung von Stalinisten, Marxisten und Ökonazis. Grund gütiger.        

Wo, wenn nicht in der Hansestadt Bremen - die seit 1970 durchgehend Nehmerland im Länderfinanzausgleich ist - wäre eine RRG-Regierung passender

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Könnte es vielleicht auch an der Struktur dieses Bundeslandes liegen ? Nur mal so als Idee...
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dass ein Wahlverlierer (SPD) an der Macht bleibt, ist auch nichts ungewöhnliches
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das ist in der Tat nichts ungewöhliches..  der vermeintliche wahlgewinner AFD wird in Sachsen wohl hoffentlich auch nicht an der Regierung beteiligt.

in der ganzen Zeit der Sozialliberalen koalition in Bonn war die CDU stärkste Partei. Die Regierung wurde aber vom parlament aus zwischen FDP und SPD gewählt. Alles völlig normal.
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Die Tankstellen umzurüsten das sie Wasserstoff anbieten können ist auf jeden Fall einfacher und viel günstiger als überall die Möglichkeit anzubieten E-Autos zu laden.
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propain schrieb:

Die Tankstellen umzurüsten das sie Wasserstoff anbieten können ist auf jeden Fall einfacher und viel günstiger als überall die Möglichkeit anzubieten E-Autos zu laden.

Genauso ist es nur die Anschubfinanzierung will keiner machen, solange keine Autos rumfahren und Autos fahren keine rum weil es keine Tankstellen gibt.

da sollte Politik mal investieren als sinnlose Hybrid Kisten zu subventionieren - am besten noch Hybrid SUV´s
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hawischer schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Nachdem, was ich von Bekannten in der Entwicklung bei zwei verschiedenen Autobauern höre, glaube ich eher nicht daran, dass es so weit kommt. Zum einen gibt es durchaus schon manches, was in den Schubladen schlummert, aber erst raus geholt wird, wenn es wirklich kurz vor 12 ist (man spekuliert so lange es geht scheinbar), zum anderen ist noch zu viel Geld bei den Autobauern da.
Es gibt diverse kleinere Autobauer oder andere Firmen, die moderne Antriebstechniken entwickeln und besitzen.


Ich sehe es genauso. Ein Rückstand der deutschen Autoindustrie ist eine nicht bewiesenen Behauptung. Ein Gesprächspartner hat mehrere Jahre als Entwicklungsingenieur für E-Autos bei JLR in UK gearbeitet und arbeitet jetzt in vergleichbarer Position bei Daimler. Diese Unternehmen kaufen regelmäßig Konkurrenzprodukte und testen diese auf Herz und Nieren. Auch wenn die Firmen mit ihren Ergebnissen nicht an die Öffentlichkeit treten, so kann man doch davon ausgehen, dass die Technologieentwicklung auf Augenhöhe ist.    

Kein Unternehmen kann es sich leisten, irgendetwas in Schubladen schlummern zu lassen. Es ist im übrigen auch nicht mit der Abtriebstechnik getan.
Ein E-Auto mit einem mehrere hundert Kilo schwerem Akku in der Bodenplatte ist ein ganz anderes Auto. Anforderungen an Rahmen, Karrosserie, Sicherheit, usw. sind andere und mussten entwickelt werden und in Zukunft immer wieder neu ausgelegt werden.
Sicher kann man Komponenten zukaufen, aber die Integration in das Auto, das Zusammenspiel aller Komponenten ist die Leistung der Autobauer.
Und das Ganze geht nicht, wenn nicht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Für das Unternehmen nicht und nicht für die Mitarbeiter. Egal an welchem Standort.

Ich kann mir aber vorstellen, dass die Elektromobilität nur eine Zwischentechnologie ist. Die Weiterentwicklung der Wasserstoffantriebe erscheint mir mittel- und langfristig die zukunftsträchtigere Lösung zu sein. Insbesondere, wenn es gelingt die Herstellung von Wasserstoff mit grünen Strom sicherzustellen.
Die Infrastruktur der Ladetechnik, die Reichweiteproblematik, die Batterieentwicklung zu leistungsstärkeren Einheiten  und einer Fertigung, die mit einer vertretbaren Lösung hinsichtlich der Rohstoffverbrauchs arbeitet, sind alle noch nicht gelöst.

Ein Problem aber kann die deutsche Automobilindustrie haben. Die Weiterentwicklung, z.B. hin zum autonomen Fahren erfordert ein hohes Know how an IT- und speziell Softwarewissen. Hier gibt es möglicherweise noch einen erheblichen Nachholbedarf gegenüber US-Unternehmen.  
   

Ich arbeite für die Automobilindustrie im Bereich Powertrain im Schwäbischen und habe da viele Einblicke.
Elektromotorisch,wasserstofftechnisch und im Bereich autonomes Fahren hat man viel verschlafen und hinkt deutlich hinterher.
Die Asiaten,im Speziellen die Japaner,Koreaner und Chinesen haben uns bereits deutlich abgehängt und es gibt Gründe dafür.
Die Politik hat sich jahrelang von der Autolobby verarschen lassen. Jahrelang bis zur Diesel-Krise wurde der Dieselmotor als das Zukunftspferd gelobt. Es ging hauptsächlich darum die CO2- Ziele zu erreichen. Der Daimler hat bspw. in deren neue Diesel- Motoren (OM654/656) knapp 2,6 Milliarden Euro Entwicklungskosten reingebuttert. Zetsche, sowie aller möglichen Manager, haben die Zukunft des Diesels, trotz aller Widrigkeiten immer propagiert.
Bosch,Mahle und wie die ganzen Zulieferer hier im Schwäbischen heißen, kriegen nun das Verschlafen deutlich zu spüren. In Untertürkheim werden Fremdarbeitskräfte nach Hause geschickt,da die Motorenfertigung/Getriebefertigung zurückgefahren wird (siehe Pressemeldungen der Vorwoche).
Nun versucht man alle Energie in zukunftsweisende Technogien zu bündeln.
Wasserstofftechnologie - der Daimler hat hier jahrelang wenig investiert,ein kleines Team hat sich damit beschäftigt. Porsche macht zu diesem Thema kaum etwas.
Elektromobilität - hier werden mit Hauruck- Aktionen E-Fahrzeuge auf den Markt gebracht,da es marketingpolitisch sein muss. Ob der Bock nun 2,5 Tonnen wiegt, interessiert den Klimaschützer nicht,oder er hat sich nie darüber Gedanken gemacht - woher der Strom kommt, auch nicht. Die Systemgrenze wird nur auf das Fahrzeug bezogen - alles andere muss unerwähnt bleiben.

Plugin- Hybride - der neueste Schrei. Ganze Baureihen sollen so schnell wie möglich hybridisiert werden. Man packt einem Verbrennungsmotor einfach einen Elektromotor hinzu und wieder kann marketingseitig gepunktet werden. Der WLTC- Zyklus zeigt erstaunliche Werte. Die RDE Fahrt zeigt,dass 300-500kg Akkus mitgeschleppt werden müssen und die kleinen,aufgeblasen Rasenmähermotoren sich mit bis zu 11l durchquälen - Hauptsache irgendwas mit "Elektro"...
Mein Kumpel arbeitet bei der EnBW... Dort gibt's Überlegungen,wie überhaupt die Stadt Stuttgart versorgt werden soll,sollten einige Elektrofahrzeuge hinzukommen. Die Infrastruktur ist einfach nicht vorhanden. Ich habe in Stuttgart Probleme zu parken,wie zum Teufel soll ich dann mein Fahrzeug laden?!

Wir sind einem Wahnsinn ausgesetzt und derzeit sind etliche Arbeitsplätze gefährdet. In der Automobilindustrie rumort er gewaltig und die Angst geht um den sicheren Arbeitsplatz zu verlieren. Bosch,Mahle,Daimler - alle bieten sie ihren Mitarbeitern im verbrennungsmotorischen Bereich Abfindungen oder frühere Renteneintritte an. Zetsche hat es mal salopp gesagt: die Mitarbeiterzahl wird nicht sinken, die Kompetenz muss umgeschichtet werden...
Mitarbeiter,die 25 Jahre Motoren zusammengebaut haben,können nicht mehr so einfach zu Elektrotechnikern "umgeschult" werden - die Industrie braucht diese Kompetenz in der Fülle einfach nicht mehr.
Ein vernünftiger und wohlüberlegter Umstieg findet kaum statt - schnell die Welt retten lautet die Devise.

Zurück zum Kompetenz- Verlust: die Entwicklung wird größtenteils von den großen OEMs fremdvergeben. Ganze Entwicklungspakete gehen zu Dienstleistern im In- und Ausland. Dort wird Expertise angeeignet - der OEM- Mitarbeiter ist Projektkoordinator, Kompetenz geht verloren.. Hier sehe ich eine der größten Herausforderungen der Automobilindustrie. Kompetenz finden, bündeln,wieder mehr in der eigenen Hand haben. Aber Mitarbeiteraufbau ist nicht immer gewünscht, Fremdarbeitskräfte und massig Werkverträge sind die Realität.

Ich suche selber Mitarbeiter für mein Team. Ich suche Elektroingenieure, Softwareentwickler, Applikateure, hochqualifizierte Leute. Die gibt's auf dem Markt aber nicht - warum? Studium zu kompliziert... Bewerber kommen hauptsächlich aus dem Ausland: Indien,China...und können kein Deutsch. Einsatz bei Daimler oder Porsche?! Undenkbar, viele möchten einfach kein Englisch sprechen in verkrusteten Strukturen. Bosch ist da bspw. viel weiter...

Was ist die Zukunft in den nächsten 10-15 Jahren? Der Verbrenner ist derzeit klimapolitisch das sauberste Auto,sofern entsprechende Abgasreinigungssysteme eingesetzt werden. Diese kosten allerdings. Hybride werden genutzt,und haben eine Betriebsstrategie. In der Stadt elektrisch,außerhalb mit dem Verbrenner.
Diese Autos werden wir in den nächsten Jahren vermehrt zu sehen bekommen.
Das Wasserstoffauto ist klimatechnisch eine feine Sache und dem Thema gehört die langfristige Zukunft,aber da sind wir noch zu weit in Deutschland entfernt davon. Die Automobilindustrie springt erst langsam auf den Zug auf...
Das reine Elektroauto ist nur eine Modeerscheinung und muss marketingpolitisch auf den Markt. Die großen OEMs wissen insgeheim aber, dass das nur ein Nischenprodukt bleiben wird.
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SGERafael schrieb:

Das Wasserstoffauto ist klimatechnisch eine feine Sache und dem Thema gehört die langfristige Zukunft,aber da sind wir noch zu weit in Deutschland entfernt davon. Die Automobilindustrie springt erst langsam auf den Zug auf...

genau darin sehe ich das eigentliche Problem. bei dem oben mehrfach besc hriebenen Elekrtro Wahn, den man je nach Studie mehr oder weniger anzweifeln darf, vergisst man auf wirklich zukunftsträchtiges zu setzen.

Es ist ein Irrglaube wir könnten alle elektrisch fahren und selbst wenn hätte das enorme andere (Umwelt)folgen ..

Wasserstoff grün produziert hat erhebliche Vorteile- Vor allem ist das Problem der Energiespeicherung damit gelöst.

Aber wo keine tankstellen , da keine autos und w keine Autos da keine Tankstellen. (es gibt in ganz deutschland grad mal ca 100)
Da wäre mal Politik gefragt...  
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So siehts aus! Überhaupt, sehr gute Beiträge von dir hier!!!
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Danke Dir ..
Mich regt einfach dieses unreflektierte auf.

Klimaschutz ist ein absolutes Muss!
Ich hoffe nur er wird so gestaltet, dass alle mitmachen .
Der Zahnarztfrau den E-BMW subventionieren und fürs schlechte Gewissen Grün wählen ist zuwenig.

Es müssen alle Bevölkerungsschichten herangezogen werden, allerdings kann man ja kleine Leute auch mal durch Belohnungen  animieren , statt mit Strafen zu drohen.
Der Faktor Arbeit muss billiger werden,  der Faktor Transport bzw Recourcenverbrauch muss teurer werden . Das ganze muss so gestaltet werden, dass nicht der Grossverdiener mit einem CO2 Fussabdruck wie ein Elefant doch wieder gewinnt.

Ganz abgesehen davon, dass die Industrienation Deutschland international Druck machen muss, wie oben beschrieben, ohne Angst vor Wachstumseinbußen oder vor der Autolobby.
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Wenn ich mich richtig erinnere, war beim Thema Reduzierung des Flottenverbrauch die deutsche Bundesregierung namentlich die CDU diejenige, die auf der Bremse stand und dabei direkt Lobbyarbeit der bei der deutschen Autoindustrie betrieb.
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Frei nach dem Motto:
BMW verstaatlichen ist ne Idee, die Verstaatlichung des Verkehrsministerium wäre aber wichtiger.
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Die EU kann Klimaschutz? Das ist mir neu. Sie fördert mit ihren Beschlüssen das immer mehr Natur zerstört wird was negative Auswirkungen auf das Klima hat. Ob E10 oder Elektroauto, alles so Beschlüsse die dazu beitragen das es schlechter wird.
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Wenn ich mich richtig erinnere, war beim Thema Reduzierung des Flottenverbrauch die deutsche Bundesregierung namentlich die CDU diejenige, die auf der Bremse stand und dabei direkt Lobbyarbeit der bei der deutschen Autoindustrie betrieb.