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rotundschwarz

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Freu mich, dass ihr weiterhin Zeit und Lust zum Mitlesen an dieser unendlichen   Geschichte habt. Herzlichen Dank für die netten Kommentare!

@Complice: Ich finde auch, dass dieses Spiel auf seine ganz eigene Art ein besonderes Spiel war, das lange haften bleiben wird. Zwar kein großes, aber ein gutes Spiel und eine merkwürdige, lange nach haltende Atmosphäre, so viele Kontraste, so viele durcheinandrige Gefühle, das Gedenken an Alfred Pfaff, der Unfall, die Hektik des Spiels, die vielen kleinen Erlebnisse und Eindrücke am Rande, die zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Das elende und trotzdem irgendwie, mmh, schöne Wetter. Anspannung, Melancholie, Aufregung, Furcht, Zauber, Glück, Bibber. Jeder für sich und trotzdem zusammen sein. Regen, Regen, Regen. Ein Tag im Waldstadion.
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Nagg nagg hus der?
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@Grabi65: Klingt ja fast wie Parodie - gruselig!

Auch ein Spruch vom Rande des Spiels - allerdings nicht von unserem, sondern vom Spiel der 05er gegen die 59er. Grad erzählt bekommen - ich hoffe das "giltet" auch als Spruch trotz M1  

Die Mainzer hatten ja 2:0 geführt, am Ende nur 2:2 gespielt, stehen nach wie vor auf einem Aufstiegsplatz.

Szene beim Abmarsch. Älterer Herr zu seinem Nebenmann:
"Jetzt müsse mer achtbasse, des mer die Wehener hinner uns lasse und net in die Relegation müsse."
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Es geht doch nix über eine realistische Selbsteinschätzung.
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@Concordia-Eagle: Das klingt sehr genau beobachtet und sehr überzeugend. Mmh. Ich versteh's nicht. Ich versteh's nicht. Ich versteh's nicht. Warum ist das so? So wie du es schilderst, klingt es fast als müsste man sich von dem Traum Caio, so man ihn gehabt hat, wieder verabschieden. Bin weder Caio-rein-Brüller-noch-Caio-Verdammer - aber ich wünsch mir trotzdem, dass das von dir geschilderte Donnerstagstraining nur ein Bausteinchen war und nicht für den gesamten Caio steht. Ich wünsch mir immer noch, dass der Bub sich zusammenreißt, sich aufdrängt, FF ihn an dem Zipfel packt, an dem er zu packen ist, dass er seine Chance bekommt - und sie am Ende auch nutzt. Für sich, für die Mannschaft, für uns.

Und wenn nicht? Naja, das wär sehr sehr schad. Ganz sicher für Caio und vielleicht auch für uns eine verpasste Chance. Aber dann geht's auch ohne ihn weiter. Neue Caios braucht das Land. (Oder besser nicht...)
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0:0  
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WuerzburgerAdler schrieb:
[quote=peter]

Wobei sich "Kweuke, Kweuke" zugegebenermaßen nicht so schön rufen lässt wie "Caio Caio"..... vom Lautmalerischen her gesehen.....  ,-)  


 Stimmt. Caio ruft sich fast so schön wie "Wiiiiiiiiiiilliiiiiiiiiii" oder "Ruuuuuuuuuuuuudiiiiiii". Ich hab ja schon immer geglaubt, dass die diversen Willis (z.B. der Leichtathlet Willi Wühlbeck) vor allem wegen ihres Namens so gefeiert worden sind.  
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womeninblack schrieb:
Elend


Not gegen Elend
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Die absolute Stille im Bayernblock bei den Gedenkminuten für Carsten war wirklich großartig. Aber dem stand der Köln-Block am Samstag fast in nichts nach. Einzelne Fangesänge wurden vom Capo ganz schnell unterbunden - da wir in der Nähe des Gästefanblocks sitzen, konnten wir das gut beobachten. Da waren fast die Pfiffe aus dem Eintracht-Block lauter, die sich gegen die Gesänge richteten...

Insgesamt: Sehr ergreifend, sehr nah an dem Menschen Alfred Pfaff. Wunderbar auch, dass Don Alfredo dann das ganze Spiel über auf dem Videowürfel präsent blieb - nur schad, dass da auf seiner Seite nicht noch ein Törchen mehr aufgeleuchtet hat.
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Knüll-Fall
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Die Idee klingt erstmal ganz putzig  Abber ich glaub auch: Das wird nicht funktionieren - oder vielleicht nur im Einzelfall - da könnt mer ja einen Sonderkundschafter mit Spezialbeobauchtungsaufgaben benennen , der müsste dann nadierlisch möglichst Lieblingsspielerunverdächtig sein - falls es so jemanden überhaupt gibt. Ansonsten kucken wir einfach weiter alle alles und so gut wie's geht. Und dann schreiben wir es hier rein - jeder so subjektiv und unterschiedlich wie er's halt gesehen hat. Und du pickst dir dann in Südafrika das raus, was dir am plausibelsten scheint  
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Bückling
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On the way to find out, Teil VI
Eintracht - FC Köln 2:2


Am Abend vor dem Spiel gegen Köln sind wir mit dem Auto im rheinhessischen Hinterland unterwegs. Der Nebel wabert über die Felder, wir können manchmal grade noch die Schnauze unseres Autos erkennen. Was für ein Wetter. Ganz so schlimm wird es morgen nicht kommen.

Doch. Am nächsten Tag hängt nicht nur Nebel über den Straßen, sondern es regnet auch noch. Zwar nicht sehr kräftig, dafür gleichmäßig, von morgens an. Tropftropftropf. Die Anfahrt zum Stadion ist grau und nass. Wir parken zwischen einem Offenbacher und einem Kölner. Na prima.

Heut sind es eher schwarze als rotundschwarze Trupps, die mit eingezogenen Kragen und Mützen auf dem Kopf Richtung Stadion tappern. Nur vereinzelte Eintrachttrikots, die wie eine Wurstpelle über die Regenjacken gezurrt sind. Alles trieft, sogar die Schals hängen nass und schwer am Hals und an den Armen. Am Bratwurststand ist die Stimmung trotzdem gut. Im Zelt wird sich schon mal warm gesungen. „Schwarz und weiß wie Schnee,“ schallt es durch den Regen. Nach einer kurzen Pause folgt „Viva Cooooloniia.“ Huch. Eintracht- und Köln-Fans unter einem gemeinsamen (Zelt)-Dach? Scheint zu funktionieren. Das deckt sich auch mit den späteren Eindrücken beim Anmarsch zum und dann im Stadion: Es sind erstaunlich viele gemischte Fan-Gruppen unterwegs. Auch wir sind heute „gemischt“ – gar nicht so einfach, einen Mit-Adler (der bereits bevor er sein Herz für die Adler entdeckte ein FC-Fan war), heute wieder einmal auf der anderen Seite zu sehen. Aber das bekommen wir schon hin. So hoffen wir zumindest.

Da wir heute früher als sonst dran sind, mache ich mich auf den Weg zur anderen Seite des Stadions, um im Fantreff Ama und Isi zu besuchen. Es ist voll und überall tropft und trieft es und ich finde keinen von beiden, später dann zum Glück noch Isi, die mir ein Ama-Gramm mitgebracht hat. Freu.

Schon eine halbe Stunde vor dem Spiel ist das Stadion heute gut gefüllt – naja, die Blocks im Stadion sind heute zweifelsohne einer der trockensten Orte, an denen man sich aufhalten kann. Erinnerungen an Regenspiele, die noch ohne Dach stattfanden – auch eines gegen Köln fällt mir da ein „Weißt du noch? Das „Blaue-Pullover-Spiel“ gegen Udo Lattek?“ Eine halbe Stunde vor Schluss ein Gewitter mit Regen aus allen Schleusen. „Mein lieber Schwan, da waren wir nässer als nass.“

Bilder aus dem Leben von Alfred Pfaff flimmern über den Videowürfel. Die für das Stadion ungewohnten Klänge vom alten Haus, die bunt gemischten Szenen aus Don Alfredos Leben als Fußballer und Privatmann zaubern eine eigenartige Atmosphäre. Für einige Momente vergesse ich, wo ich gerade bin und fühle mich wie aus dem Stadion gebeamt. Ein paar Unentwegte im Kölner Block kapieren zunächst nicht,  um was es geht und intonieren Fangesänge. Sie werden von ihrem Einpeitscher aber schnell zur Ruhe gebracht. Auch die FC-Fans leisten ihren Beitrag zu diesem schönen und würdigen Gedenken.

Das Europa-Lied holt uns zurück in die Realität. Keine Überraschungen bei der Aufstellung. Anpfiff. Schon nach drei Minuten die erste dicke Chance. Der Ball fliegt von der linken Außenlinie (für unsere Verhältnisse erstaunlich) hoch in den Strafraum – Libero (oder war es Maddin?) knapp vorbei.  â€žWenn man seine Chancen so liegen lässt – das rächt sich“, käst einer von hinten. Wir drehen uns um - ein Kölner. Wir grinsen uns an. Das Spiel kommt ins Rollen. Das sieht richtig gut aus, was wir da machen, und knüpft an die zweite Halbzeit in Berlin an. Chris deutlich verbessert, Steinhöfer macht auf rechts ebenfalls ein gutes, ein sehr gutes Spiel, auch Alex mit mehr Bindung ans Spiel als noch in Berlin, Benni ist unermüdlich unterwegs und stopft Lücken, Libero holt sich die Bälle, treibt an. Petkovic – erstaunlich, aber der Junge ist fast schon nicht mehr wegzudenken aus der Mannschaft. Der sieht aus wie ein richtiger Fußballer, so einer, wie sie vom Typ her eher selten geworden sind -  kantig, drahtig, schmal, leichtfüßig. Schade, dass er heut nur wenige Ausflüge nach vorn übernimmt – die linke Seite liegt häufig brach. Da könnte – wie ein guter Freund zu sagen pflegt - parallel noch ein C-Jugendspiel stattfinden. Über rechts mit Ochs, Steini und Fink läuft das Spiel deutlich runder. Auch im Mittelfeld zwischendurch immer mal wieder das, was man früher schon mal als „Klumberenne“ bezeichnet hat. Das Spiel wird schnell zu eng. Immer wieder der Versuch, den Ball aus dem Mittelfeld in die freie Gasse zu spitzeln, den Uwe-Bein-Gedächtnispass zu spielen -  nicht immer stimmt da die Präzision und das Timing. Wir spielen so, dass man merkt: Spielverständnis, Technik, Zusammenspiel – alles da. Nur an der Ausführung haperts manchmal – sieht so aus, als seien nicht nur wir Fans, sondern auch die Mannschaft  irgendwie „on the way to find out.“

Trotz gutem Spiel ist die Stimmung im Stadion unwirklich, fast ein wenig unheimlich. Über dem Stadion hängt eine dunkle Regenwand, das Flutlicht in hartem Kontrast. Von rechts kommen aus dem Kölner Block lautstarke Gesänge. Von links, in unserem Block – Stille. Trotzdem: Die Chancen häufen sich. Wir sind nicht nur spiel-, sondern auch kampfstärker. Nahezu jeder – manchmal dabbisch – verlorene Ball wird zurückerkämpft. Die Umstellung von Abwehr in die Vorwärtsbewegung funktioniert heute viel besser als in Berlin. Die Angriffe rollen. Aber entweder steht Mondragon, die Latte oder der Schiedsrichter mit einem Abseitspfiff im Weg. Endlich die Erlösung: Russ ist mit aufgerückt, steht richtig und köpft ein. Toooooooor. Yep! Jetzt wird das Spiel in ruhigere Bahnen kommen – wir sind spielerisch klar überlegen. Das zweite Tor nachlegen und das Spiel ist – hahaha – in trockenen Tüchern. Das Gegenteil ist der Fall – die letzten Minuten vor der Halbzeit gehören den Kölnern. Sie erhöhen den Druck – und wir kommen sofort ins Flattern. Wieder einmal Konfusion in der Innenverteidigung. Russ und Pröll sind sich nicht einig. Der Ball senkt sich als Bogenlampe in Richtung Tor. Uff. Doch noch ein Eintracht-Bein dazwischen. Halbzeit.

Vom Stadionsprecher erfahren wir endlich, warum die Kurve bisher geschwiegen hat. Ein Eintrachtler ist vom Zaun gestürzt - zum Glück geht es ihm wieder besser. Durchatmen. Nicht schon wieder… Unsere Halbzeitanalysen fallen höchst unterschiedlich aus. Während wir eine klare Überlegenheit der Eintracht gesehen haben, konstatiert unser Köln-Adler zwar mehr Chancen bei der Eintracht, aber ausgeglichene Spielanteile. Pah. Ausgeglichen? Von wegen. Ein Kölner bittet mich, ein Foto von ihm und seinen Freunden (auch sie: gemischt) zu machen. Aber klar doch. Trotzdem: Irgendwie wird mir hier jetzt alles zu eng. Ich beschließe, mir vor dem Block die Anspannung aus dem Körper zu laufen und begegne dabei – huhu   – Fräulein Adler. Die Welt rund ums Stadion sieht aus als würde sie demnächst untergehen und wer weiß schon, ob sie es nicht wirklich bald tut. Schwarz und unwirtlich. Der Wald als dunkle Silhouette. Auf dem Weg zurück entdecke ich den Kölner Fan, der mir schon beim letzten Fassnachtsspiel gegen Köln aufgefallen war: Ein großer untersetzter Mann im rosa Schweinekostüm mit Schlappohren und Ringelschwänzchen. Helau…ähem…Alaaf.

Die Kölner sind zuerst wieder auf dem Platz. Ich hasse das. Bilde mir ein, wenn man eine Statistik erstellen würde, welche Mannschaft am Ende eines engen Spiels die Punkte mitnimmt – es wäre zu 80% die Mannschaft, die nach der Halbzeit als erste wieder auf dem Rasen steht. Leider scheint sich meine Theorie auch heute wieder zu bestätigen. Der FC ist wie ausgewechselt, aggressiv, plötzlich gewinnen wir die Zweikämpfe nicht mehr. Immer häufiger werden die Bälle lang in unseren Strafraum geschlagen. Und je häufiger sie kommen, desto schwimm. Gut, dass der Support der Kurve jetzt da ist. Die FC Fans, die in der ersten Halbzeit in Unkenntnis der Umstände schon dachten, dass „hier“ der „FC regiert“, werden jetzt eines besseren belehrt. Eintracht, Eintracht. Immer noch sieht man, dass die Kölner spielerisch deutlich limitierter sind als wir, aber irgendwie schaffen sie es besser als wir, das, was sie können, auch umzusetzen – gradlinig, schnörkellos, mit großem körperlichem Einsatz und mit…. Novakovic, der mich nicht nur wegen seiner Körpergröße an Luca Toni erinnert. Abgezockt, clever, technisch sauber. Das 1:1 fällt quasi auf Ankündigung. Der Ball wird nicht konsequent aus der Gefahrenzone befördert, zurückerobert, aber doch wieder verloren, nicht konsequent nachgesetzt – eine geniale Körpertäuschung von Novakovic, der sich den Ball an Russ (?) vorbeilegt – und abzieht. Tor.

Hilfe, verdammt, bitte nicht. Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren – und die Jungs auf dem Platz tun alles, um das zu verhindern. Sie halten dagegen, stellen sich nicht hinten rein, sondern fighten dagegen. Unsere Offensivbemühungen nehmen den Kölnern allmählich wieder den Wind aus den Segeln. Das aggressive Vor-Checking lässt nach. Wir schaffen es tatsächlich, über den Kampf wieder ins Spiel zu kommen. Der Spielaufbau ist einfach, aber er funktioniert. Steinhöfer wird immer stärker, schlägt gefährliche Bälle aus dem Halbfeld in den Strafraum. Maddin nimmt einen davon Volley – ein Aufsetzer. Der Ball springt ins rechte Eck. Mondragon ist noch dran, nein, doch nicht. Tortortoooooooor. Nur zehn Minuten nach dem Ausgleich. Jetzt haben wir sie niedergerungen. Noch einmal werden sie nicht zurückkommen Am besten gleich noch eins nachlegen – dann war’s das. Und die Chancen dazu sind da – zwei, drei Mal haben wir den Torschrei auf den Lippen. Wie? Warum ist dieses Pingpong-Ding da eben nicht reingegangen? Fenin, Libero, Alex. Das kann doch gar nicht sein. Einer MUSS das Ding doch machen. Die Kölner hinter uns sterben tausend Tode. Wir leider auch – denn jedes Mal wenn der FC vor unser Tor kommen, brennt es. Pröll hat keinen guten Tag erwischt. Irrt er da manchmal fast durch seinen Strafraum oder hab ich das in der Aufregung nur so gesehen? Wir müssen das dritte Tor machen, sonst… Ja, sonst. Auch die Szene vor dem Elfmeter passiert wie auf Ansage. Unnötiger Ballverlust vor dem Strafraum. Vucevic darf doch eigentlich gar nicht zum Schuss kommen. Pröll wehrt den Ball nach vorne ab. Chris spritzt heran, da ist noch Petkovic, Getümmel. Pfiff. Ja, das war ein Elfer – keine Frage. Aber warum, warum auch noch rot für Chris? Was für ein Scheiß.

Die letzten 20 Minuten verbringe ich am Rande des Nerven- und Herzkaspers. Vor dem Spiel hab ich es weit von mir gewiesen: Mit einem Punkt zufrieden sein? Never! Jetzt wär ich froh, wenn wir diesen einen Punkt sicher hätten. Köln wechselt, Ishiaku kommt. Für uns sind jetzt Vasi und Kweuke für Meier und Fenin im Spiel. Vasi – da ist er wieder. Was für ein Glück – wir werden ihn brauchen, wenn Chris jetzt wieder ein, zwei Spieltage ausfällt. Die Kölner gehen auf die drei Punkte, klar – gegen zehn Mann, die sichtlich noch ein wenig unter Schock sind. Immer wieder diese langen Bälle. Für meinen Geschmack greifen wir zu spät an und lassen den Kölnern zu viel Platz, um ihr Spiel immer wieder neu aufzubauen. Ein Kölner frei vorm Tor. Der schießt. Das war’s. Nein, er gibt ab auf Ishiaku, der noch besser platziert ist. Pröll schon am Boden. Ishiaku muss nur… aber er tut es nicht. Vorbei. Der Ball geht vorbei – zwei Meter am rechten Pfosten vorbei. Unfasslich. Der Kölner hinter mir ist grade in Ohnmacht gefallen. Tja, wenn man so mit seinen Chancen umgeht, würde ich jetzt gerne sagen, aber eigentlich ist mir nicht zum Lachen. Die letzten Minuten überstehen wir, erarbeiten uns sogar noch zwei Freistöße. Vielleicht ja doch noch, doch wieder ein last minute Tor? Nein, heute nicht. Aus. Das Spiel ist aus. Einen Punkt festgehalten. Immerhin. Besser als nichts. Trotzdem. Trotzdem.

Die Welt vor dem Stadion ist in Matsch und Wasser versunken. Wir stapfen durch meterbreite Pfützen. Der Bratwurststand unter seiner blauweißen Plane leuchtet freundlich im Dunkel. Dort angekommen bin ich dann auch wieder soweit, dass ich ein Gespräch mit meinem Kölner Mit-Adler aushalten kann. Jetzt sind wir uns in der Bewertung des Spiels schon ähnlicher. Glücklich war das Unentschieden – und zwar irgendwie für beide. Mmh… „..aber uns fehlen die Punkte mehr als euch.“ Ach, Mensch. Ich merke wie nach der Enttäuschung jetzt auch eine gewisse Verzagtheit über mich schwappt. Was e Elend. Wir werden wohl damit leben müssen, dass diese Saison kein Selbstläufer mehr wird. Verdammt. Da nützt es nix, dass das spielerisch heute deutlich besser aussah als beim Hinspiel in Köln. Oder nützt es doch was?

Der Bratwurstduft steigt in meine Nase. „Wir ham noch Hunger“, ordert mein Mit-Adler am Bratwurststand  vier Portionen. „Ei des trifft sich gut“, antwortet die Frau am Grill „Ihr habt Hunger – und mir habbe noch Worscht.“ Der Regen tropft auf meine Currywurst, die heiß und scharf ist. Wer Angst hat, der hat schon verloren. Nix da! Nächste Woche gegen Wolfsburg – da gilt es!
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Mit Äpfeln und Zitronen handeln
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PK mit Chris Topf Daum vor dem Eintracht-Spiel:

Viel Blabla... Kernaussagen: Der FC will punkten, hat Respekt vor der Aufgabe. Eintracht steht unter Druck. FC rechnet mit eher stürmerischer Eintracht. Ball erobern - kontern - Nova soll es richten. Also alles in etwa so wie's schon auf dem Taktikzettel von gereizt stand  

Was in dem Video auffällt: Daum atmet unglaublich schwer - irgendwie merkwürdig.

(Falls der Link schon in einem anderen Thread gepostet wurde - sorry!)
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Filzlaus schrieb:
porox


Dank Google weiß ich jetzt auch, was das ist  

Po
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Seemannsgarn
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Nur mal so am Rande:

Was für eine wunderbare Zusammenstellung von Links ist das heute im SAW. Der Adler auf dem Sarg, die Trauergemeinde sitzt in Eintrachtrikots auf den Kirchenbänken und die Orgel intoniert „Adler auf der Brust“. Die Junge Linke schwenkt dazu die rote Fahne und warnt vor falsch gesetzten Prioritäten, während Axel Kruse der Auffassung ist, dass Fußball ohne Geld eigentlich nur noch Mitleid erregend ist. Das gefällt mir!
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Petra_Hermann schrieb:
Ich habe mich jetzt tatsächlich durch den ganzen Thread gelesen.
Kurz: Ein exzellenter Thread, Eingangspost und Kommentare. Chapeau.

Das Tolle an Statistiken ist ja, dass sie im Nachhinein Erklärungen anbieten, von denen man gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Als naiver Fan glaubt man an Pech, Unglück, Schicksal, Fehlentscheidungen und Tradition. Aber je mehr Informationen und Daten zusammenkommen, desto mehr sieht man das große Ganze. Deswegen mein Lieblingssatz in deinem Eingangspost:
Aachener Adler  schrieb:
(...) Willkommen in der Realität
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Ich für meinen Teil, habe längst Frieden mit HB/FF geschlossen. Und ehrlich gesagt hatte ich nie Krieg mit den beiden ,-). Denn ich weiss ja, wo wir vor 5 Jahren standen, - und vor 8, - und vor 12.  

Das Tolle an Statistiken ist ja auch, dass sich manchmal ein diffuses Bauchgefühl bestätigt. Der Bauch kann leider das Realitätsprinzip nicht abbilden. Er wird von Adrenalin und Testosteron beherrscht. Zahlen schon.

In diesem Sinne, Aachener Adler, Danke für den Input.

Und Danke an HB/FF für das unbeirrbare, unaufgeregte Andocken an die Realität. Abkoppeln kann jeder, aber andocken und sich eine Chance erarbeiten! Stück für Stück, mit kleinen Schritten, in Gummistiefeln, wenn es sein muss. Darin steckt der eigentliche Mut und die eigentliche Leistung der beiden.

Gruß von der Elbe




Yep – genau so isses.  Deswegen auch von mir @ AA: Ganz herzlichen Dank für diese Fülle an Material und Zahlen und für die Aufbereitung und Auswertung. Sehr interessant und sehr anregend!

Ich bin kein Statistik-Freak, sehe Statistiken eher als Spielerei, habe mich aber ebenfalls durch den ganzen Thread gelesen – auch für mich die erstaunlichste Erkenntnis ist, dass in diesem Fall die Statistiken tatsächlich belegen, was man als Beobachter der Liga - ohne genaue Zahlen - so in etwa auch als Trend zusammenfassen würde: Nur langsame Veränderung des Gefüges, Überraschungsmannschaften, die in der Regel im Jahr darauf wieder abstürzen, kontinuierliche Aufwärtsentwicklung nur in den Vereinen, in denen über längere Zeit in kleinen Schritten gedacht und geplant wurde, die Eintracht und Hannover als weiße Raben, die Schritt für Schritt ihren eigenen Weg gehen. Aber es sind auch einige verblüffende Details: Unser FF zwei mal vertreten als Trainer von Mannschaften, die sich dauerhaft nach vorne entwickelt haben. Wer hätte das gedacht?

Generell bin ich allerdings eher skeptisch, wenn es darum geht, aus Statistiken Prognosen oder Handlungsoptionen abzuleiten. Es gibt ja immer noch das ein oder andere missing link bzw. andere mögliche und ebenfalls statistisch relevante Korrelationen. Und auch wenn es statistisch unwahrscheinlich ist, passieren zum Glück manchmal Dinge, die überraschend und dann trotzdem von Dauer sind. Vielleicht ja auch bei uns.
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@ghostinthemachine: Ich wollt, ich wär auch dabei gewesen.


Hab mal ein bisschen im FC-Forum gestöbert. Stimmung ist…mmh...eher ein wenig skeptisch, ziemlich gelassen, vorsichtig optimistisch, nur vereinzelt richtig kämpferisch. Größere Wichtigkeit wird allgemein dem folgenden Heimspiel gegen den KSC gegeben. Geromel und Muhammed gehen mit vier gelben Karten ins Spiel gegen uns – keiner hat Lust darauf, dass die beiden gegen den KSC ausfallen.

Wen wundert’s, dass manche FCler die Spiele im Waldstadion nicht besonders gut in Erinnerung haben. Z.B. „Alaska“ – der erinnert sich „mit Grauen an den 22.10.2005. Wir (mein Sohn und ich) sind kurz vor Spielbeginn angekommen und haben direkt gejubelt - natürlich erst beim 2.Treffer  . 30 Minuten später war mein kleiner tieftraurig - soweit die Vergangenheit“.

Bei "Drago" scheinen wir Albträume ausgelöst zu haben: „Oh Gott..... Die Commerzbank Arena. Ein Ort des Schreckens für den 1.FC Köln!!!!!  Alle Spiele(auch Pokal) wurden dort in den letzen 5-6 Jahren verloren:  In unserer Situation ist es wichtig die direkten Konkurrenten auf  Distanz zu halten!!! Das ist wichtig!!!  Daher bin ich mit einem Remis sehr zufrieden.  Wahrscheinlich wird es zu mehr nicht reichen.“

„KalkerGeißbock“ kennt uns nicht besonders gut, aber hat trotzdem Respekt vor uns: „Das wird ein ganz hartes Spiel. Die Frankfurter kann ich überhaupt nicht einschätzen. Ich weiß nur das sie jede Menge Verletzte haben, aber immer ordentlich kämpfen. Mit einem Punkt wäre ich zufrieden, ein Sieg wäre ein absoluter Traum. Aber es wird hammerschwer werden, dort überhaupt zu punkten.“

„Stanil“ ruft unser Spiel gegen Hertha in Erinnerung: „Wenn ich mir den Spielbericht von Hertha gegen Eintracht durchlese und den TV-Bericht aus dem Aktuellen Hopp-Studio (ZDF) in Erinnerung rufe, dann gewinne ich den Eindruck, dass die Frankfurter gestern im Prinzip gleichwertig mit Hertha waren. Die Hertha hat v.a. wegen Einzelaktionen gewonnen. Ich sach nur Pantelic. Darüber hinaus scheinen sich die Frankfurter in der Winterpause schlau verstärkt zu haben.“

Dem schließt sich „FC addicted“ an: „ich denke auch das es schwierig wird. frankfurt hat mich in berlin durchaus überzeugt. tippe auf ein 1:1 und damit wäre ich auch sehr zufrieden.“

Chris 84 freut sich auf die Wahnsinnsstimmung: „Das Stadion wird brennen da ja schon eine ausgeprägte Rivalität zwischen den beiden Clubs besteht.“

Es ist auf jeden Fall Vorsicht geboten, denn die FCler scheinen den Taktikzettel von Chris Topf  tatsächlich bereits verinnerlicht zu haben. Es ist keine Frage, wer die Tore bei uns machen wird – Nova, na klar!  Und "Stefan 2904" meint: "Da die "Bembelraver" ja den Heimsieg schon fest einplanen sag ich mal 3:1 Auswärtssieg für unseren FC!! Schön klassisch auskontern die stürmischen Hessen!“

Dagegen lob ich mir doch „Westawälda“ der sich auf das Wesentliche    konzentriert und sich mehr dafür interessiert, ob  â€žjemand zufällig weiß, obs am Samstag Alkohol im Stadion gibt oder nicht?“ Aber am  liebsten mag ich „raz“ -  der unterschreibt „sogar ne Niederlage gegen Frankfurt, wenn wir dann gegen Karlsruhe gewinnen.“ Da unterschreib ich mit