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Schönesge

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Schönesge schrieb:

Und wer gibt uns überhaupt das Recht solche Bedingungen an die Palästinenser zu stellen?
       


Das Völkerrecht gibt jedem Staat das Recht andere anzuerkennen oder nicht anzuerkennen. Siehe Kosovo, Israel, Palästina usw. und für sich selbst Bedingungen festzulegen, die ein "de-facto-Land" wie Palästina haben muss, um anerkannt zu werden. Es ist sogar erlaubt Länder ganz ohne Bedingungen nie anzuerkennen, wie es gegenüber Palästina, Israel und Kosovo vielfach passiert.

So mein Kenntnisstand.

Deswegen habe ich ja vom Anerkennen unter Vorbehalt geredet. Man kann auch Anerkennungen zurückziehen, wie zB der Iran gegenüber Israel 1979.
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Klar, das Recht haben wir Bevölkerungen, denen von der UN Land zugeordnet worden ist, unterschiedlich zu behandeln.

Ich halte aber gerade das für einen Teil des Problems, welcher sich in einem Ungleichgewicht in öffentlichen Debatten ausdrückt (siehe die Worte des Kanzlers) und auch hinderlich für einen Weg hin zu einer Verbesserung ist. So wie es ist und war, hat lediglich zu einer Verschlechterung der Bedingungen geführt, hat lediglich die Radikalisierung auf beiden Seiten gefördert. Und sich lediglich für das Existenzrecht eines Volkes einzusetzen, was damit zu Lasten eines anderen Volkes geht, eines Volkes, welches über die letzten Jahrhunderte dort mehrheitlich lebte, wird unserer historischen Verantwortung gerade nicht gerecht.
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Schönesge schrieb:

Zudem: Siedler und deren Unterstützer international verfolgen, deren Vermögen sofern möglich, einfrieren etc. Es sind schließlich Verbrecher



Fun fact, ziemlich große finanzielle Unterstützer des Siedlungsbaus sind  fundamentale Evangelikale aus den USA.

Da fließen Unsummen.

Die Gründe mag jeder, der das möchte selbst recherchieren, alternativ John Oliver auf YT gucken, da wurde das ebenfalls angesprochen.
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SemperFi schrieb:

Schönesge schrieb:

Zudem: Siedler und deren Unterstützer international verfolgen, deren Vermögen sofern möglich, einfrieren etc. Es sind schließlich Verbrecher



Fun fact, ziemlich große finanzielle Unterstützer des Siedlungsbaus sind  fundamentale Evangelikale aus den USA.

Da fließen Unsummen.

Die Gründe mag jeder, der das möchte selbst recherchieren, alternativ John Oliver auf YT gucken, da wurde das ebenfalls angesprochen.


Auch Springer aus Deutschland ist dabei involviert, hatte dazu die Tage ja einen Beitrag gepostet. Sie scheinen dort ein Immobilienportal zu betreiben.
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Um Palästina anzuerkennen brauchts ne Stabile Regierung, oder eine stabile Führung welche zu einer Regierung führen kann, sorry, nicht mal das ist gegeben bei den Palästinensern.
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Vael schrieb:

Um Palästina anzuerkennen brauchts ne Stabile Regierung, oder eine stabile Führung welche zu einer Regierung führen kann, sorry, nicht mal das ist gegeben bei den Palästinensern.


Das braucht es nicht, viele Länder sind nicht stabil, Syrien, Libanon, viele Länder in Afrika etc.

Es ist dann die Sache der Leute in diesem Land, was sie daraus machen, aber vorab diese Bedingungen stellen, die nur dazu führen, dass Israel dort macht was es will, machts in Summe noch viel schlechter.

Und wer gibt uns überhaupt das Recht solche Bedingungen an die Palästinenser zu stellen?
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Adnanovicxo schrieb:

Bei der Sommerpressekonferenz wurde er gefragt, ob und was die Regierung unternimmt um die israelische Politik im Westjordanland (welche als solche völkerrechtswidrig ist) unter Druck zu setzten, da das Gutachten des IGH Staaten aufgefordert hat die israelische Politik im Westjordanland nicht zu unterstützen (z.B. durch Handel von israelischen Produkten aus dem Westjordanland  etc.)


Kurze Rückfrage, ansonsten bin ich durchaus bei Dir, dass der Druck ohnehin sehr gering ist und eher "dudu"...

In wie weit soll es ernsthaft Druck aufbauen keine Produkte ausm Westjordanland zu importieren? 2022 betrug der Wert importierter Waren aus Israel 2,31 Milliarden Euro (https://oec.world/en/profile/country/isr), davon dürfte der mit Abstand größte Teil aus dem israelischen Kernland kommen, ich zweifle stark daran, dass die hochspezialisierte Industrie, zB für medizinische Geräte, im Westjordanland in den Siedlungsgebieten angelegt wurde und die größten Firmen, die ich eben bei der Recherche finden konnte, sind in Haifa, Tel Aviv usw.
Wenn ich das richtig sehe, leben eine gute halbe Mio Siedler im Westjordanland bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 10 Mio. Also reden wir bestenfalls von 5 % Export-Anteil, eher weniger. Da sind wir dann umgerechnet bei 100 Mio Euro. Bei einem BIP von 500 Milliarden. Selbst wenn die komplette EU sich dem anschließen würde, würden wir hier von einem wirtschaftlichen Schaden vllt. bei 0,1 % - 0,2 % des BIP reden.

Ganz ehrlich: Das interessiert Israel nicht die Bohne. Das würde Netanjahu nur helfen Israel als armes Opfer hinzustellen, so wie er es bisher auch schon macht. Diese Boykott-Aufrufe haben noch nie was gebracht und werden m.E. auch nie was bringen. Auch die Militärimporte und -exporte könnte man stoppen, wäre aber auch eher nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Was man wirklich überlegen könnte, wäre eine Anerkennung Palästinas in den Grenzen von 1967 mit Vorbehalt, dass natürlich die Grenzen in einem Friedensprozess noch genauer ausgehandelt werden können (zB Gebietstausch etc.).
Denn Palästina wurde weder von Deutschland, Frankreich, Italien oder auch GB anerkannt.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/08/Palestine_recognition_only.svg/1920px-Palestine_recognition_only.svg.png

Das wäre das einzige, was noch ein bisschen Druck ausüben könnte, wenn Israel bis auf vllt. die USA gar keine Staaten mehr auf seiner Seite hat. Alles andere ist doch wirklich nur Kleinkram, der Netanjahu null jucken wird.
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Absolut, Palestina endlich anerkennen.

Gleichzeitig den Handel mit Israel unter Restriktionen stellen, solange die Vertreibungen, Tötungen und illegalen Annektionen von Land im Westjordanland nicht eingestellt bzw rückgängig gemacht werden. Einfach so mit Israel umgehen, wie mit anderen Ländern auch, die sich so verhalten.

Zudem: Siedler und deren Unterstützer international verfolgen, deren Vermögen sofern möglich, einfrieren etc. Es sind schließlich Verbrecher

Das wären ganz normale Handlungen.

Umgekehrt wären selbstverständlich auch Terroristen und Organisationen auf Palästinsischer Seite zu verfolgen, Gelder einzufrieren etc.

Beide Seite einfach gleich behandeln, die Bösen sanktionieren, die Guten jeweils unterstützen. Und schon mal gar keine Waffen liefern, sofern diese in völkerrechtrechtswidrigen Einsätzen wie in Gaza zum Einsatz kommen. Waffen dürfen nur zum Schutz, nicht zur flächendeckenden Zerstörung, Vertreibung oder sonstwas eingesetzt werden. Sollten wir gleichzeitig Israel unterstützen, sofern es wirklich existenzbedrohend angegriffen wird: selbstverständlich

Das Problem müssten weiterhin die Konfliktparteien miteinander lösen, wir können nur unterstütztend tätig sein. Aber die Schieflage in dieser ganzen Thematik sollte endlich begradigt werden.
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Ralle14979 schrieb:

Diegito schrieb:

Vielleicht sollte man sich endlich mal angewöhnen Testspiele auch als Testspiele zu sehen.

Ich hab das Spiel gestern nicht gesehen, es muß anhand der Meinungen hier wohl katastrophal gewesen sein. Was mich allerdings auch wundert ist die Tatsache das Dino so wild durchgewechselt hat. Bei der Generalprobe sollte man seine potentielle Startelf schon mal 70-80 min spielen lassen.
Das wirkt dann irgendwie ein wenig wie Flickschusterei. Was eine Woche vor Saisonstart eigentlich nicht mehr sein sollte.        


Für mich sind Testspiele dazu da, dass sich eine Mannschaft einspielt. Bin mir nicht mehr sicher, ob es Hütter oder Glasner war, der sagte, dass man in der Bundesliga Spiele nur dann gewinnen kann, wenn man 100% Leistung abruft. Deshalb sind Testspiele für mich dazu da, eine Stammelf zu finden und diese einzuspielen, um ab Spieltag 1 die notwendigen 100% abrufen zu können. Mögen andere ja anders sehen, aber für mich sind eben nicht die ersten 5-10 Spieltage in der BuLi dazu gemacht, um die Mannschaft einzuspielen.

Deswegen schade, dass man nicht zumindest 70-80 Minuten die angenommen 1. Mannschaft spielen lassen hat. Ansonsten bei dir, dass Ergebnisse nicht vorrangig sind bei Testspielen.  
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HappyViking schrieb:

Ralle14979 schrieb:

Diegito schrieb:

Vielleicht sollte man sich endlich mal angewöhnen Testspiele auch als Testspiele zu sehen.

Ich hab das Spiel gestern nicht gesehen, es muß anhand der Meinungen hier wohl katastrophal gewesen sein. Was mich allerdings auch wundert ist die Tatsache das Dino so wild durchgewechselt hat. Bei der Generalprobe sollte man seine potentielle Startelf schon mal 70-80 min spielen lassen.
Das wirkt dann irgendwie ein wenig wie Flickschusterei. Was eine Woche vor Saisonstart eigentlich nicht mehr sein sollte.        


Für mich sind Testspiele dazu da, dass sich eine Mannschaft einspielt. Bin mir nicht mehr sicher, ob es Hütter oder Glasner war, der sagte, dass man in der Bundesliga Spiele nur dann gewinnen kann, wenn man 100% Leistung abruft. Deshalb sind Testspiele für mich dazu da, eine Stammelf zu finden und diese einzuspielen, um ab Spieltag 1 die notwendigen 100% abrufen zu können. Mögen andere ja anders sehen, aber für mich sind eben nicht die ersten 5-10 Spieltage in der BuLi dazu gemacht, um die Mannschaft einzuspielen.

Deswegen schade, dass man nicht zumindest 70-80 Minuten die angenommen 1. Mannschaft spielen lassen hat. Ansonsten bei dir, dass Ergebnisse nicht vorrangig sind bei Testspielen.  


Das bleibt mE auch der Hauptkritikpunkt, Dino scheint noch nicht zu wissen, wer in der Startelf sein wird. Und das ist nicht gut, so war auch in der Generalprobe keinerlei Einspielen möglich, nicht hinten und auch nicht vorne. Ekitike kam erst in Hz 2, hinten kam Nkounkou für Brown.

Es braucht dringend Routine und Eingespieltheit, wenn Automatismen greifen sollten. Aus meiner Sicht ein Hauptfaktor für unsere individuellen Fehler hinten, und die vielen Fehler im letzten Drittel vorne.
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Schönesge schrieb:


Aber, es war halt nur ein Testspiel, bei solchen gibt's nichts zu gewinnen. Es zählt ab Braunschweig.        


Also wenn ich DT wäre und gestern der letzte richtige Test vor dem Pokalspiel war, dann hätte ich das Spiel sehr ernst genommen und von Anfang an meine geplante Startelf spielen lassen. In jeder Wechselwelle waren ja durchaus Spieler, die auch zur Startelf passen würden (z.B. Larsson oder zum Schluss Etikite). Somit hätte er in einem echten Test gesehen, wie der aktuelle Stand ist.  Da hat er leider eine gute Chance verpasst, zu zeigen, wie das ab dem kommenden Wochenende aussehen kann/soll.

So wie es gestern aussah, ist leider zu befürchten, dass er weiter versucht, die Mannschaft in ein System zu zwingen, was in den letzten 40 Spielen nicht funktioniert hat. Ich bin auf die neue Saison gespannt, aber auch etwas ernüchtert, was die Weiterentwicklung der Mannschaft und des Trainers betrifft.


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Das ist in der Tat nicht nachzuvollziehen. Er gibt auch nach dem Spiel zu, dass er hier und da mal was ausprobiert hat, zB wollte er mal schauen, wie sich Brown so macht von Anfang an in einem solchen Stadion.

Es waren sehr viele Wochen Zeit, um die Startelf zu finden, aber man bekommt direkt wieder das Gefühl, da wird lieber noch ein bisschen rumexpermentiert. Genau das war letzte Saison einer der  Vorwürfe, die konnte er mit ein paar Erklärungen im Sommer "versuchen" einzufangen.

Jetzt gibt es aber definitiv keine Ausreden mehr. Er wird sehr schnell liefern müssen, das ist von Beginn an klar.
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Die Erwartungshaltung ist zurecht hoch, die Geduld aufgrund der letzten Rückrunde äußerst klein.

Gestern waren keine Fortschritte zu sehen, im Gegenteil, alles wirkte wie in der Rückrunde. Insofern lässt diese Generatlprobe leider nichts Gutes erahnen.

Aber, es war halt nur ein Testspiel, bei solchen gibt's nichts zu gewinnen. Es zählt ab Braunschweig.
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Natürlich ist es kein Thema, weil man dann ja mal woanders hinschauen müsste - will man halt nicht.
Und klar sehe ich Verantwortlichkeiten bei Israel und besonders deren Regierung, die mehrfach kritisiert habe.
Allerdings finde ich es normal eher die zu kritisieren die mit Morden, Vergewaltigungen und Geiselnahme die aktuelle Scheisse gestartet haben.
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Eintracht-Laie schrieb:

Natürlich ist es kein Thema, weil man dann ja mal woanders hinschauen müsste - will man halt nicht.



Solange du es nicht schaffst, Verantwortlichkeiten und die Täter auf beiden Seiten klar zu benennen, sondern ausschließlich die auf einer Seite immer und immer wieder wiederholst, macht eine weitere Diskussion bei diesem Thema einfach keinen Sinn mit dir, insbesondere schon dann nicht, wenn du mit so plumpen Unterstellungen vom Thema versuchst abzulenken. Ich bin da dann raus.
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Sehr viel Schatten, sehr wenig Licht und sehr, sehr viel Arbeit vor dieser Mannschaft.

Vorne wie gewohnt: Meist unsauber, im letzten Drittel wird der Schalter umgelegt und der Affe spielt ein Becken.

Hinten fehlt die Abstimmung, teilweise wirkt es wie ein Hühnerhaufen, zumindest in Hz 1.

Amenda würde ich etwas in Schutz nehmen, hatte eine sehr lange Verletzung. Er scheint aber derzeit keine Alternative zu sein, wird evtl noch einige Wochen, vielleicht Monate brauchen, um betriebsbereit zu sein.

Ansonsten, wenige schnörkellose Angriffszüge, da zeigt sich sofort, was möglich wäre. Aber, das kennen wir ja schon. Dino gib Gas!
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Und natürlich können sie es, wie gerade bewiesen.

Einfach im letzten Drittel konzentrieren, die Pässe sauber spielen, nicht zu lasch, nicht zu hart, und schon klingelt es. Dass die genau diesen larifari Mist im letzten Drittel nicht abstellen können, ist ein Rätsel der Weltgeschichte.

Und genau dieses Rätsel hatten wir schon in der letzten Rückrunde nicht lösen können. Es bleibt also ein Rätsel.
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Sollen wir die Saison noch spielen oder ist's jetzt schon sinnlos?
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brockman schrieb:

Sollen wir die Saison noch spielen oder ist's jetzt schon sinnlos?


Es ist auf jeden Fall ziemlich dunkel derzeit.
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Zur Halbzeit verdiente Führung für Valencia.

Gute Stimmung im Stadion, wenns stimmt über 25.000. Das würd ich mir zwingend auch mal wünschen, wenn das letzte Testspiel zuhause ist, dass da richtig Stimmung gemacht wird.

Wir spielen Koch LV, Tuta RV und Götze oft um Tuta herum im Spielaufbau.

Kristensen taucht oft vor Ebimbe auf rechts, die Rolle von eben diesem Ebimbe hab ich noch nicht verstanden.

Matanovic und Marmoush noch ohne Akzente.

Finde es super das Valencia hier ernst spielt und richtig drauf geht, ist mir 100 mal lieber als n lustloser Sonstwas Meister der mal vorbeischaut. Hier wird knadenlos gezeigt wie viel Arbeit bei uns noch ist.

Wir spielen ne Mischung aus 4-3-3 und 5-2-2-1 find ich
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SGE1085 schrieb:



Finde es super das Valencia hier ernst spielt und richtig drauf geht, ist mir 100 mal lieber als n lustloser Sonstwas Meister der mal vorbeischaut. Hier wird knadenlos gezeigt wie viel Arbeit bei uns noch ist.



Das ist wohl so, nur Zeit haben wir eigentlich keine mehr.


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Da passt noch nicht viel.
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Wir sind bisher nicht bereit, das lässt bei einer Generalprobe erstmal nichts gutes erahnen, da kommt einem direkt wieder die letzte Rückrunde ins Bewusstsein.

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Trapp hat keinen guten Tag.
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Krass, wie einfach wir Tore kassieren.

Das ist sehr schlecht, insbesondere weil genau das unser Problem in der letzten Rückrunde war. Puh.
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Wie geschrieben, ich unterstelle Dir nicht dass Du Sachverhalte und Verantwortlichkeiten bewusst verwässerst (= einen anderen Dreh gibst).
Aber auch unabsichtlich ist es halt falsch.

Nehmen wir mal den Vorwurf des „faktisch eingesperrt sein“ und schauen einen Moment mal genauer hin. Schon fällt auf:
In praktisch allen Konflikten flieh die Zivilbevölkerung vor den Kämpfen in Nachbarländer, wenn das eigene Land keine sicheren Gebiete mehr bietet, was schrecklich ist, diese Flucht. Aber die Menschen kommen damit aus dem Kampfgebiet weg.
Hier passiert dies nicht, primär weil Ägypten dies nicht will. Das Völkerrecht sieht das Ins-Land-Lassen explizit vor und verlangt es. Ägypten hat natürlich Gründe dies nicht zu wollen, aber hebeln die Völkerrecht aus?
Interessanterweise wird dies praktisch nicht thematisiert.
Nein, es wird z.B. von Dir behauptet daran trage allein Israel die Verantwortung. Wir können gerne das Völkerrecht (und die Fakten) ausblenden, dann aber ganz oder garnicht.
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Du gehst gar nicht auf die Verantwortlichkeiten ein und bestätigt auch noch selbst, dass die Menschen faktisch nicht fliehen können und damit eingesperrt sind bzw dann nicht, wenn sie nicht genügend Geld haben, hier mal ein Bericht von betroffenen vor Ort:

https://www.nytimes.com/2024/02/20/podcasts/the-daily/rafah-israel-gaza.html

Dass auch Ägypten die Möglichkeit hätte, daran etwas zu ändern, hat hier niemand bezweifelt, es war schlicht nicht Thema.  Sondern wir haben über Verantwortlichkeiten der Hamas und Israels diskutiert. Du hast das Argument "verwässert" aufgeführt und dabei auf die Verantwortung der Geiselnehmer für Ihre Taten verwiesen. Diese habe ich klar bestätigt. Nur zur Verantwortung Israels hast du dich bis jetzt immernoch nicht geäußert.

Deswegen finde ich es jetzt auch nicht redlich auf einmal über Ägypten reden zu wollen.

Es scheint dir schwer zu fallen auf israelischer Seite klare Verantwortlichkeiten zuzuordnen. Und dabei dachte ich du bist old school, und möchtest Verantwortlichkeiten klar benennen, nur gelingt dir das bis jetzr nur für eine Seite.

Und genau das ist das Problem.



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Es gab keine israelischen Truppen im Gazastreifen und die Hamas hatte die volle Kontrolle, ergo ist das Land nicht besetzt gewesen.
Man hat, aufgrund der eigenen Verluste, von Seiten Israels die Besetzung aufgegeben, weshalb es ja heißt „Es war also keine Besatzung im herkömmlichen Sinne.“
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Eintracht-Laie schrieb:

Es gab keine israelischen Truppen im Gazastreifen und die Hamas hatte die volle Kontrolle, ergo ist das Land nicht besetzt gewesen.
Man hat, aufgrund der eigenen Verluste, von Seiten Israels die Besetzung aufgegeben, weshalb es ja heißt „Es war also keine Besatzung im herkömmlichen Sinne.“


Du scheinst dir da einfach eigene Definitionen vom Besetzungsbegriff zu kreieren, das ist alleine ist schon bemerkenswert. Nach deutscher Lesart ist es eine Besetzung, zwar keine  herkömmliche mit Truppen, aber eine faktische, da Israel über fast alle Zugänge Kontrolle hat, die Menschen also faktisch eingesperrt sind. Link dazu habe ich eben eingestellt.

Und zudem gibst du auch noch eine Wertung ab, wie die Lebensbedingungen vor Ort seien: Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.

Findest du das nicht selbst extrem anmaßend, so ein Urteil rauszuhauen? Oder hast du Familie oder Verwandte vor Ort, und weißt über die Lage bescheid? Wie würdest du es finden, in einem Gebiet aufzuwachsen, dassdu nicht ohne weiteres verlassen darfst und wo hzudem aich noch eine Terrororganisation die Fäden zieht? Das sind natürlich beste Voraussetzungen, insbesondere wenn diese Terrorganisation keinerlei Interesse an Frieden hat, genauso wenig, wie die auf der anderen Seite der Grenze gegenüberliegende Konfliktpartei.
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Naja, die Kette wurde im Gazastreifen ja teilweise durchbrochen, es gab keine Besetzung, viele Jahre nicht.
Es gab Milliarden von der Welt und wenn man Bilder von früher sieht, dann wundert man sich nicht nur wie „Flüchtlingslager“ aussehen, sondern erahnt auch dass der Gazastreifen weder Ghetto noch Slum war. Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.
Hat eine Seite durch den brutalen Überfall ganz bewusst weggeschmissen. Die wussten genau was passiert, im Gegensatz zu uns im letzten Jahrhundert haben die sich nicht eingebildet man könne ungestraft Juden töten, Frauen vergewaltigen und Menschen in das eigene Gebiet verschleppen.
Die wussten wie der Gazastreifen nachher aussehen würde, aber es hat sie nicht gestört, im Gegenteil.
Natürlich kann man immer sagen Dinge müssen durchbrochen werden, aber interessanterweise hat man davon in den vergangenen Jahren nicht mehr so viel gehört, erst jetzt wieder. Und dies werfe ich wie Du auch uns als Westen vor.
Wir haben uns nicht mehr darum gekümmert, was da „unten“ passiert. Jahr für Jahr viel Geld überwiesen, im Wissen dass damit auch antisemitische Lehre, Tunnelsysteme und Raketen finanziert werden und damit gedacht dies würde reichen. Zumindest in der Einschätzung sind wir uns vermutlich einig.
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Eintracht-Laie schrieb:

Naja, die Kette wurde im Gazastreifen ja teilweise durchbrochen, es gab keine Besetzung, viele Jahre nicht.
Es gab Milliarden von der Welt und wenn man Bilder von früher sieht, dann wundert man sich nicht nur wie „Flüchtlingslager“ aussehen, sondern erahnt auch dass der Gazastreifen weder Ghetto noch Slum war. Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.



Wenn man an der Stelle so einseitig und verklärend argumentiert, kann da natürlich nichts gescheites bei rauskommen:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/nahermittlererosten/besetzte-gebiete/2263564#:~:text=Ist%20Gaza%20besetztes%20Gebiet%3F,keine%20Besatzung%20im%20herk%C3%B6mmlichen%20Sinne.

Selbstverständlich war der Gazastreifen besetzt und die Menschen eingesperrt. Perspektive: 0%
Nährboden für Terror: 100%

Natürlich heißt das nicht, dass die Schuld einseitig zu suchen ist, auch die Hamas ist Gift für jegliche Entwicklung.  Auf der anderen Seite zeigen Netanyahu und Rechtsradikale Partner, dass sie das ganze Gebiet für sich haben wollen und keinen palästinensischen Staat akzeptieren wollen.

Solange es keine ausgleichenen Perspektiven auf beiden Seiten gibt, keine zwei souveräne Staaten in den Vorgaben der UN gibt, solange wird es keinen Frieden geben, solange wurde keine Kette auch nur teilweise unterbrochen.





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Danke für Deine Antwort.
Sie ist ja nicht gänzlich falsch, trägt aber den Kern der (sicher unabsichtlichen) Verwässerung in sich. Nur ein Beispiel, neben so Sachen wie eingesperrt sein etc.:

„…Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen…“

Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?
Die Geiseln, weil sie auf einem Festival ohne Verschleierung und zu nah an der Grenze  feiern wollten, die Erpressten, weil sie nicht alles erfüllen was die Geiselnehmer fordern oder andere Akteure, die nicht genug tun würden (Verhandlungsdruck)?

Sorry, aber schon allein in diesem Punkt kann man meiner Meinung nach Verantwortlichkeit sehr klar zuordnen. Aber wird dies gemacht, dann kommt halt öfters „Ja, aber….der Kontext“
(Du hast die Schuld nicht den Geiseln zugeschoben, dies sage ich damit ausdrücklich nicht! )
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Eintracht-Laie schrieb:

Danke für Deine Antwort.
Sie ist ja nicht gänzlich falsch, trägt aber den Kern der (sicher unabsichtlichen) Verwässerung in sich. Nur ein Beispiel, neben so Sachen wie eingesperrt sein etc.:

„…Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen…“

Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?



Wo verwässert da etwas? Natürlich sind die Geiselnehmer an der Geiselnahme Schuld bzw tragen hierfür ganz alleine die Verantwortung. Da gibt es überhaupt keinen Dissens.

Nur: Die Geiselnehmer tragen die Schuld an dem Massakerund an der Geiselnahm, nicht die gesamte Zivilbevölkerung in Gaza, die man bewusst hungern lässt, deren Infrastruktur wesentlich zerstört wird, die faktisch eingesperrt ist und keinen sicheren Ort über eine sehr, sehr lange Zeit vorfinden kann und die aufgrund des unpräzisen Vorgehens in extrem großer Zahl sterben muss.

Dafür trägt ganz alleine Israel die Verantwortung, und genau darum geht es. Und wer das nicht voneinander trennt, der ordnet die Verantwortlichkeiten gerade nicht den Verursachern zu bzw. "verwässert".

Und richtig haarsträubend wird es, wenn auch noch klar wird, dass die Geiseln auch von Israelischer Seite bzw genauer Netanyahus Seite lediglich Mittel zum Zweck sind, da sämtliche Verhandlungen torpediert werden und der Konflikt ganz offensichtlich nicht enden soll.