
seventh_son
11062
SGE_Werner schrieb:
Zu den sportlichen Erfolgen sage ich nur eins: Man schaue sich mal alle Mannschaften an, die die letzten 10 Jahre mindestens einmal aus Liga 1 abgestiegen sind und wo sie heute stehen. Dann sieht man erstmal, wie schwierig das Höherkommen in der Liga ist. Andererseits würde ich mir spielerisch auch einige Verbesserungen wünschen, die hier allesamt auch schon genannt wurden in den letzten Wochen und wo ich den Ausführungen von kritischen Usern Recht geben würde.
Das trifft auch gut meine Gefühlslage. Wenn ich als Fan im Stadion oder vor dem TV sitze, rege ich mich auch regelmäßig über viele Dinge auf. Auch ich frage mich immer wieder, ob es nicht möglich ist besseren Fußball zu sehen, ob sich die Mannschaft wirklich solche Aussetzer wie in Bremen oder Dortmund leisten muss, oder ob man auswärts nichtmal schönes Offensivspiel bewundern darf.
Wenn man aber mal die eigene kleine Eintracht-Welt, in der man IMMER nach höherem strebt verlässt, um die Position eines neutralen Beobachters einzunehmen, dann kommt zwangsläufig der Blick auf die belegbaren Fakten (ob man in Hamburg mit dieser oder jener Entscheidung besser oder schlechter gefahren wäre, ist nunmal nicht belegbar). Die da z.B. heißen können:
Durchschnittsplatzierung der Eintracht in der Bundesliga-Geschichte - daraus können wir wirklich keinen Anspruch auf Spitzenfußball herleiten.
Oder das Abschneiden anderer Bundesligisten nach deren Abstiegen - wie viele krebsen in der zweiten Liga oder noch tiefer herum.
Konkurrenten wie Hannover, die länger wieder in der Bundesliga spielen, mehr Geld in die Hand nehmen, den von den Namen her besseren Kader haben, aber sich trotzdem Jahr für Jahr nicht von uns absetzen können. Andere Teams wie Stuttgart und Dortmund sind uns nicht soweit voraus, wie es die Erfolge aus der näheren Vergangenheit eigentlich ermöglichen müßten.
Dann Bielefeld, Bochum, Cottbus, die seit Jahren dem Abstieg grade so entrinnen, nur um im nächsten Jahr wieder im tiefsten Sumpf zu stecken. Und falls es mal einen Ausreißer nach oben gibt, werden die besten Spieler weggekauft, was die allgemeine Lage im nächsten Jahr nur prekärer macht.
Daraus ziehe ich das Fazit: Eine stetige Verbesserung innerhalb der Bundesliga ist absolut nicht vorauszusetzen, weil Fußball einfach nicht planbar ist. Der Anspruch, den wir wohl alle haben, dass es peu a peu mit der Eintracht nach oben geht, ist ein Wunschtraum der in der Bundesliga absolut nicht die Regel ist.
Stattdessen gibt es immer wieder Ausreißer nach unten und nach oben, die durch die alltägliche Arbeit in den Vereinen nicht wirklich belegbar sind. Das Auf und Ab des 1. FC Nürnberg kann man einfach nicht erklären, außer mit: So ist eben Fußball.
Wenn man sich das klar macht, kann man nur froh und glücklich sein, dass die Eintracht in den letzten Jahren nicht wieder den Gang ins Unterhaus antreten mußte. Und eine Saison wie die letzte, ohne wirkliche Abstiegssorgen, sollte eigentlich für ein Hochgefühl sondersgleichen sorgen. Denn selbstverständlich war diese Entwicklung nicht.
Warum also haben wir dennoch soviel zu meckern? Weil wir eben auf das Tagesgeschäft gucken. Weil uns die Negativphase zum Ende der letzten Saison mehr aufwühlt als die Saison an sich. Und weil wir als Fans unseren Verein automatisch viel höher angesiedelt sehen, und sei es nur unterbewußt. Weil uns eine Packung wie in Bremen mehr nervt als uns ein souveräner, aber glanzlos herausgespielter Sieg wie gegen Bochum freut. Und weil man eben immer im Hinterkopf die Angst hat, wieder mal ganz düstere Zeiten zu erleben.
Das "Tagesgeschäft" bewerten wir also viel intensiver, als das große Ganze, eine Saison oder mehrere Spielzeiten am Stück. Würde es andersrum sein, dürfte es kaum Kritik geben. Denn solange wir nicht an die ganz großen Fleischtöpfe (CL) heran kommen, ist jedes Jahr außerhalb des Abstiegssumpfes ein Grund zur Freude.
Die eben durch schlechtes Spiel, miese Serien und einzelne negative Ergebnisse getrübt wird. Das Tagesgeschehen zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. Aber im Tagesgeschehen spielen halt eher Emotionen, Meinungen, Sprüche eine Rolle, und nicht so sehr die Fakten, weil viele Dinge einfach nicht belegbar sind. Als Beispiel: Es ist nicht belegbar, ob wir mit einem anderen Trainer attraktiveren oder gar erfolgreicheren Fußball spielen würden als unter Funkel zur Zeit, es ist nicht belegbar ob wir mit Caio von Anfang an in Hamburg mehr erreicht hätten.
Es ist aber belegbar, dass die Eintracht in der letzten Saison unter Funkel die beste Saison seit langem spielte. Es ist belegbar, dass die Eintracht viele Verletzte hat, dass sie zu Saisonbeginn schlecht da stand und trotz dieser Fakten noch 19 Punkte holte.
Das Problem auch hier wieder: Wir Fans orientieren uns eher an unseren Gefühlen, unserer Intuition. HB eher an der Faktenlage. Mag die Intuition, das was man auf dem Platz sieht und einzuordnen versucht, gegen Funkel sprechen - die Faktenlage spricht für ihn.
Ein neutraler Beobachter, der eben nicht jedes Spiel sieht und danach bis ins Kleinste zerlegt, würde sagen: "Hut ab Eintracht, gute Saison 2007/2008. Und trotz der vielen Verletzten in der Hinrunde noch soviele Punkte geholt, dass ein Polster zu den Abstiegsplätzen da ist."
Wir sagen: "Sch... Negativserie letzte Saison, wie kann sowas passieren? Und dieses Jahr schon wieder keine spielerische Weiterentwicklung, langsam muss es da dochmal vorwärts gehen. Das kann man sich ja kaum noch anschauen. Und der Kader ist trotz der Verletzten immer noch gut genug, um besseren Fußball zu zeigen. In Hamburg hätten wir auch nicht verlieren müssen... usw. usf."
Aufgrund dieser Differenzen macht es Sinn, ab und an mal die Perspektive zu wechseln und sich einfach vorzustellen, die Eintracht wäre ein x-beliebiger anderer Verein mit halbwegs gleicher Vita und gleichen Möglichkeiten. Oder auch mal Fans von anderen Vereinen fragen, wie sie die Eintracht sehen. Das hilft, das latente Gefühl der Unzufriedenheit ein bißchen in den Griff zu bekommen. Und diskutieren, ob wir ohne Funkel schon viel weiter wären, kann man dann ja trotzdem
Da ich nicht daran glaube, dass wir uns allein durch gute Arbeit weiterhin verbessern werden, bis wir automatisch irgendwann oben ankommen (die Konkurrenz ist ja auch noch da und versucht das gleiche), hoffe ich einfach dass die Eintracht durch einen "Ausrutscher", z.B. wenn viele unserer zur Zeit noch unbeständigen Talente auf einmal einen Leistungssprung machen, nach oben kommt und durch die dann sprudelnden Einnahmen und gleichzeitig klugem Management sich irgendwie da oben festsetzen kann. So haben es Vereine wie der HSV und Schalke doch auch gemacht. Schalke war bis Ende der 90er doch auch nichts besonderes, hat vorher lange Zweite Liga gekickt. Die Beispiele zeigen aber, wenn man einmal an den Fleischtöpfen war und das Geld nicht sinnlos verprasst, bleibt man auch zumindest in diesen Regionen. Auch die Eintracht wird irgendwann mal Glück haben.
etienneone schrieb:
Nein, man MUSS den HSV auswärts nicht AN DIE WAND SPIELEN. Aber man KANN gegen den HSV DURCHAUS auswärts gewinnen, wenn dieser sich offensichtlich schwer tut.
Immer diese scheiss schwarz-weiß Malerei als totschlag Argument.
Ich les echt immer den gleichen Mist: "man kann nicht erwarten gegen ne Mannschaft wie den HSV zu gewinnen" "wir haben nur 0:1 gegen ne Mannschaft wie den HSV verloren" "wir waren 15 Minuten recht gut gegen ne Mannschaft wie den HSV"... blablabla...
Der HSV war heute grottenschlecht und wir haben Angsthasenfussball gespielt, wie wir es unter Funkel Auswärts IMMER machen.
Sorry, so wie wir gestartet sind war die Taktik garantiert nicht "0:0 ermauern", "Angsthasenfußball spielen". Wir waren oft am Ball, haben versucht zu kombinieren und nicht einfach nur die Bälle rausgeschlagen. Klar war der HSV heute schlagbar, aber es ist müßig darüber zu diskutieren ob der HSV einfach schlecht war oder ob wir ihn dazu gezwungen haben, schlecht zu sein. Es ist mit Sicherheit ein Mix aus beidem, so wie es im Fußball nie einfache Wahrheiten gibt. Der HSV hat nach vorne nicht viel gemacht, hat kein Offensivfeuerwerk abgebrannt, aber gleichzeitig waren sie hinten auch nicht so anfällig dass wir da locker flockig ein paar Tore erzielen hätten können. Wir haben doch versucht nach vorne zu spielen, das sah auch nicht anders aus wie gegen Bochum zu Hause. Nur dass uns diesmal eben niemand den Gefallen eines Elfmeters und einer Roten Karte getan, wodurch mehr Räume hätten entstehen können.
Angsthasenfußball ist für mich was anderes, sowas wie in München letzte Saison. Wenn wir in den ersten 10 Minuten das 1:0 machen (der Wille dazu war deutlich zu sehen) und Fenin das Ding noch macht, sprechen alle von einer taktischen Meisterleistung.
Ich kann ja verstehen dass man sich schöneren Fußball wünscht, aber ich bezweifle ganz stark dass wir mit irgendeinem anderen Trainer, der zur Zeit auf dem Markt ist, mit diesem Kader inkl. Verletzten besseren und dabei erfolgreicheren Fußball sehen würden.
JJ_79 schrieb:
Wenn man schon bescheidend spielt sollte man das auch ansprechen und die Leistung nicht in den Himmel loben....
Funkel hat gesagt dass man hier heute nicht hätte verlieren brauchen, aufgrund der Spielanteile und aufgrund der Chance von Fenin, die er machen mußte.
Das übliche "Stolz auf meine Mannschaft" bezog sich auf die Hinrunde, die vielen Verletzten etc.
Und das Trainer ein Spiel für die eigene Mannschaft immer etwas besser sehen als es war, kann man aus jedem Interview nach dem Spiel heraus lesen. Man hat auch einfach eine andere Wahrnehmung am Spielfeldrand, als auf der Tribüne oder gar vorm Fernseher.
FF ist sicher nicht der Master of Public Relations, aber man muss ihm auch nicht jedes Wort auf die Nase binden.
Alexsge22 schrieb:
Es reicht, ich habe keine Lust mehr so einen unansehnlichen Anti-Fußball auswärts zu sehen, bei dem man selbts in keiner Weise veruscht etwas für das eigene, sonderen nur etwas gegen das gegnerische Spiel zu tun.
HAst du das heute wirklich so gesehen? Die ersten 15 MInuten haben wir IMHO ganz gut Dampf gemacht und waren ständig in der Hamburger Hälfte. Der letzte Pass kam eben nicht an, aber es wurde versucht schnell zu kombinieren.
Klar hat der HSV von den Chancen her betrachtet ein Übergewicht, aber ich wette wir hatten insgesamt mehr Ballbesitz. Der HSV hat eben auch nicht blind alles nach vorne geworfen und im Mittelfeld die Räume eng gemacht, so dass wir nicht bis in den Strafraum kamen. Von Mauertaktik konnte ich aber bei uns nichts sehen. Macht Fenin das Tor, ist alles ok.
Mein Anspruch ist es jedenfalls nicht, den HSV auswärts an die Wand zu spielen. Wenn man Spiele verliert, dann eben meistens weil man nicht gut genug war und der Gegner besser. Wenn man also sagt, beim HSV kann man verlieren, dann kann man nicht im gleichen Atemzug erwarten dass wir ein tolles Spiel abliefern und dann nur unglücklich scheitern. Sowas kommt im Fußball eher selten vor.
Hatay schrieb:
Warum spielt Caio daheim auswärts aber nicht????
Hat FF angst vor Funkel raus rufen??
Lieber keine Angriffsfläche bieten denkt der sich wahrscheinlich
Das wird's sein! Funkel ist eh nur bei der Eintracht um sein Ego zu befriedigen und Weltklasse-Fußballer kaputt zu machen, der Sadist!
Ribery würde eh nicht zur Eintracht kommen, da hier immer so tiefgestapelt wird und keine Visionen vorgelebt werden.
Hat er denn bereits seine Bundesligatauglichkeit unter Beweis stellen können????
Dachte er wäre für die Amas gekommen, mit der Perspektive mal ein wenig bei den Profis reinschnuppern zu können.
[/quote]
Nein, Krük wurde für den Profikader mit der Vorgabe verpflichtet, Spycher Druck zu machen, was die Eigengewächse in den Jahren vorher nicht geschafft haben. Man hofft wohl, dass er irgendwann Spycher ersetzen kann.
Dachte er wäre für die Amas gekommen, mit der Perspektive mal ein wenig bei den Profis reinschnuppern zu können.
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Nein, Krük wurde für den Profikader mit der Vorgabe verpflichtet, Spycher Druck zu machen, was die Eigengewächse in den Jahren vorher nicht geschafft haben. Man hofft wohl, dass er irgendwann Spycher ersetzen kann.
SachsenadlerDD schrieb:
Und die Eintracht will perspektivisch auch die Besetzung des linken Verteidigerpostens überdenken.
Damit setzt die FR für mich den spannendsten Satz des heutigen Tages in die Welt
Endlich...
Perspektivisch heißt aber weder, dass im Winter jemand neues kommt, noch dass hier ein Kracher verpflichtet werden soll.
Feigling schrieb:
Gibts was Neues?
Mal abgesehen davon, dass Fukel 2 Mio aus eigener Tasche verbrannt hat?
Jow, Caio spielt vielleicht morgen. Und Funkel bekommt ihn vielleicht hin.
Spielt Caio morgen? Ansonsten geh ich nicht hin
propain schrieb:Südattila schrieb:
Vielleicht spielt Caio bald auch irgendwann woanders,
Hoffentlich, dann wird hier in Frankfurt vielleicht mal wieder über die ganze Mannschaft geredet und nicht nur von einer Person.
Aber dann nur negativ, denn der einzige bundesligataugliche Spieler ist ja dann weg
municadler schrieb:
@ al baker
bisher hiess es doch von den funkel Freuinden immer Caio ist eine Fette faule Trainingsflasche und spiel völlig zurecht nicht . Du sagst er ist ein hogffnungsvoller perpesktiv Spieler ? was stimmt denn nun ??
wenn ersteres stimmt sind die 3,8 mio für den *****- wenn 2. stimmt sollte er vielleicht mal mehr einsatz Zeit bekommen
Bitte nicht wieder schwarz-weiß denken. Dass Caio eine fette faule Trainingsflasche ist sagt hier nur eine Minderheit, genauso wie (auf der anderen Seite) dass Caio der Fußball-Gott persönlich ist und uns in die CL schießt. Leider gibt's hier nur noch Grabenkämpfe, die Diskutanten werden einfach irgendwelchen Fraktionen zugeordnet und jede vernünftige Diskussion kommt zum Erliegen (ok, die Argumente sind ja auch schon 1000000 mal ausgetauscht worden...).
Meine Meinung: Er ist in erster Linie zweiteres, also ein Perspektivspieler. Einen Spieler, der Caios Talent hat und gleichzeitig sich schon im europäischen Fußball etabliert hat, hätten wir nicht bezahlen können, also haben wir auf letzteres verzichtet und ihm, in der Hoffnung dass er irgendwann einschlägt, einen 4 einhalb Jahresvertrag gegeben.
Das selbe gilt für viele andere Talente, bei denen man noch nicht weiß wie sie sich entwickeln.
Und ja, so ein Spieler sollte Chancen bekommen, bis sich zeigt, ob er sich zum vollwertigen Bulispieler entwickelt oder eben nicht, da gebe ich dir völlig Recht.
Stoppdenbus schrieb:seventh_son schrieb:
Pröckl auch nicht, Fischer bestimmt auch nicht ...
Quelle?
Pröckl fährt HBs Linie, Fischer in der Öffentlichkeit zumindest auch. Er macht dabei aber nicht den Eindruck, dass er insgeheim anders denkt, sondern eher den Eindruck eines geläuterten Visionärs.
municadler schrieb:
@ Aineias
das sehe ich anders
ein Spieler überlegt sich sehrwohl auch die Perspektiven eines Verreins.
wenn man ein vergleichbares Angebot eines Verreins bei dem man auch mit der Mannschaft wachsen kan,n oder eben auf sehr lange Zeit im Mittelfeld oder gar Abstiegskampf verharrt, dann dürfte das sehr wohl eine Rolle spielen.
Natürlich, aber dann achten die Spieler nicht auf irgendwelche Aussagen in der Presse, die den Zeitraum in den nächsten 10 Jahren betreffen, sondern auf die aktuelle Situation und da ist ein UEFA-Cup-Aspirant natürlich immer attraktiver als ein Tabellen-12., egal was die Verantwortlichen erzählen oder nicht.
municadler schrieb:
Klaus Alloffs glaubt dran, dass die Eintrach die Vorraussetzungen hat einen ähnlichen Weg zu gehen, FF nicht - das sagt glaub ich alles.
HB auch nicht, Pröckl auch nicht, Fischer bestimmt auch nicht - alle raus? Das Geheule wäre doch noch größer, wenn hier tolle Ziele und Visionen ausgegeben werden und uns eine Qualität der Mannschaft vorgegaukelt wird, die sie gar nicht besitzt. Dann wären die Erwartungen noch höher und der Fall auf die Schnauze noch härter.
Telcontar schrieb:
Genau das kritisiere ich ja an Funkels Taktik, weil alle Spieler hinten aushelfen müssen, können vom gegnerischen Team auch alle angreifen. Dann kommen noch individuelle Fehler dazu und schon stehts 1:0. Weil das Spiel nur in der Frankfurter Hälfte statt findet.
Man muss die gegnerischen Spieler hinten binden, damit diese gar nicht auf die Idee kommen mit nach vorne zu maschieren. Dann fehlen vorne die Anspielstationen.
Du bindest die Spieler aber nicht dadurch, dass du einfach vorne stehen bleibst. Dass der rechte offensive Mittelfeldspieler/Flügelstürmer seinen direkten Gegenspieler, den linken Außenverteidiger, bekämpfen muss, dürfte nicht nur bei uns sondern in jedem Profiteam der Fall sein.
Früher war es so, dass reine Zerstörer im Team waren, die eh nicht über die Mittellinie gelaufen sind. Dann konnten die offensiven Mittelfeldspieler ebenfalls vorne stehen bleiben. Das ist aber leider nicht mehr so, die Außenverteidiger tragen das Spiel über die Flügel nach vorne, wenn man sie läßt. Und die nominellen 6er tragen oft die Hauptlast des Spielaufbaus im Mittelfeld bei eigenem Ballbesitz. Heute kann man auf keiner Position einfach stehen bleiben bei Ballverlust, der Gegner wird sowas immer versuchen zu nutzen in dem der Gegenspieler mit nach vorne geht und Überzahl hergestellt wird.
Das ganze jetzt bitte mal nicht als Wertung lesen, ich möchte damit nicht sagen dass Caio nur vorne dumm rumsteht.
Telcontar schrieb:
Ich bin für Pressing und die Gegner so früh wie möglich unter Druck setzen. Wenn der Gegner gestört wird und keine Anspielmöglichkeiten hat, dann machen die Leute Fehler und die kann man ausnutzen. Natürlich darf man hinten nicht offen sein, wie ein Scheunentor aber alle Mann an den eigenen 16er zu stellen ist doch auch die Fußballkunst von gestern.
Hier kommen wir schon eher zusammen. Pressing finde ich auch mit das probateste Mittel im modernen Fußball. Hoffenheim macht's vor. Daran muss aber die ganze Mannschaft teilnehmen um keine Lücken entstehen zu lassen. Und das werden wir wohl kaum von heute auf morgen so einfach implementieren können. Dafür ist viel Laufarbeit, Kondition und Antizipation notwendig, das muss geübt werden bis zum Erbrechen. Würde mir wünschen dass man das irgendwann mal umsetzen kann, aber dafür braucht es bestimmt länger als eine Vorbereitung im Sommer.
Ich sehe aber auch nicht, dass alle Mann an den eigenen 16er rücken bei Ballverlust. Z.B. Fenin auf dem Flügel, er guckt was sein Gegenspieler macht und geht mit ihm mit, bekämpft ihn wenn er am Ball ist etc. Er läuft aber nicht bei Ballverlust automatisch 50 Meter nach hinten und wartet dort, dass sein Gegenspieler irgendwann eintrudelt.
Telcontar schrieb:
Es dauert einfach zu lange bis daraus ein ordentlicher Angriff zu Stande kommt und wenn man nur Spieler hat die gegen den Ball arbeiten, bekommt man auch keine Pässe hin.
Wir brauchen mit Caio einen Spieler, der mit dem Ball arbeitet und bei dem es sich die Verteidiger zwei Mal überlegen, ob Sie sich mit in den Angriff schalten.
Jeder Spieler muss gegen den Ball arbeiten, wie oben beschrieben. Dass heißt nur, dass man verschiebt und den direkten Gegenspieler bekämpft so gut es geht, anstatt ihn laufen zulassen. Es heißt nicht, dass man sich mit 10 Mann an den eigenen 16er stellen soll, oder dass ein offensiver Mittelfeldspieler wie Caio hinten alles abgrätscht. Das erwartet auch Funkel nicht von ihm.
Und sorry, Caio hat jetzt nicht soviel gezeigt dass ihn die Verteidiger als derart gefährlich einschätzen, nicht mit nach vorne zu gehen. Ein Außenverteidiger soll per Definition den Spielaufbau mittragen und muss die läuferische Klasse mitbringen, dann eben auch schnell wieder hinten zu sein. Mit einem Caio, der auf dem Flügel vorne stehen bleibt, erhöht sich nicht unsere Chance in Ballbesitz zu kommen, sondern sie wird verringert, weil immer ein Gegenspieler frei ist.
Osram_im_Korb schrieb:
Und was ist mit denen, die aus den Gründen, die Du unter 2. und 3. beschreibst, zu Gruppe 1 gehören?
Ich wette, diese Gruppe ist riesengroß.
Die sind halt nicht objektiv
Madchaotikan schrieb:
Ich bin der festen Überzeugung, das die Aussagen in der Presse "a la Bremen ist Stark" für die Spieler nur Schall und Rauch sind. Mit anderen Worten absolut irrelevant. Die sind jeden Tag mit Funkel zusammen und von den Interviews der Spieler etc. ausgehend, herrscht da erin vollkommen offenes und sachliches Arbeitsverhältnis.
Das sehe ich haargenauso und diese Meinung werde ich erst ändern, wenn ein Spieler das Gegenteil berichtet.
Zunächst mal werden nicht alle Spieler Zeitung lesen, ein Caio schonmal gar nicht, weil er einfach der Sprache nicht mächtig ist (andere machen das einfach grundsätzlich nicht - ist grade in der jungen Generation verbreitet).
Desweiteren dürften die, die Zeitung lesen (ketzerisch gesagt die eher intelligenten), öffentliche Aussagen einzuordnen wissen. Sie müssen ja nach den Spielen ebenfalls diese nichtssagenden Phrasen in den Interviews loslassen. Sowas lernt ein Spieler wohl schon in sehr jungen Jahren, da souveräner Umgang mit den Medien zum Berufsbild gehört.
So, und selbst wenn der ein oder andere ein Funkel-Interview liest und so mit dem Kopf schüttelt wie wir Fans - was wiegt bei ihm in puncto Motivation und Eindringlichkeit schwerer, die Zeitungspassage die er morgens beim Frühstück gelesen hat oder die direkte Ansprache in der Kabine, Aug in Aug mit dem Trainer?
Wenn ich da von mir ausgehe: Wenn mein Kreisligatrainer vor einem Spiel gegen einen starken Gegner in der Ligavorschau der lokalen Presse den Gegner lobt, von einem schwierigen Unterfangen spricht, selbst wenn er sagt wir hätten kaum eine Chance, dann ist es IMMER so dass in der Kabine ein ganz anderer Ton herrscht, in dem sachlich auf die jeweiligen Gegenspieler eingegangen wird und zum Schluß eine "wir hauen uns voll rein, dann schaffen wir das"-Stimmung erzeugt wird.
Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass es bei der Eintracht anders läuft. Falls mir jemand beweisen kann, dass Funkel z.B. vor dem Bremen-Spiel tatsächlich zu seinen Spielern sagt, sie sollen Schadensbegrenzung betreiben weil sie eh keine Chance haben, dann bin ich der erste der seine Entlassung fordert.
Mich regt das öffentliche Tiefstapeln, dass in den letzten Monaten noch verstärkt wurde, auch auf, ich finde auch dass man in den Aussagen ruhig etwas forscher sein könnte, besser für die Außendarstellung wäre das sicher. Aber Funkel ist nicht verpflichtet, den Fans nach dem Mund zu reden, bzw. deren Träume und Erwartungen zu schüren. Das würde ihn zwar sympathischer rüberbringen, die Meckereien und Hasstiraden nach Nichterreichen der verkündeten Ziele wäre aber IMHO größer.
Bei dieser Diskussion gibt es wohl drei Gruppen:
1. Diejenigen, die Funkel sowieso weg haben wollen, egal was er macht, weil sie sich auf ihn eingeschossen haben und vom Gegenteil nicht mehr überzeugt werden können. Für die kommt jede nervige Aussage grade Recht.
2. Diejenigen, die es einfach nervt, solche Aussagen über ihren Lieblingsverein zu hören, für den man insgeheim ja immer hofft dass es möglichst bald ganz nach oben geht. Zu dieser Gruppe zähle ich mich.
Und 3. diejenigen, die tatsächlich glauben, dass Funkels Aussagen in der Presse massive Auswirkungen auf die Spieler haben (und diese Meinung nicht nur vordergründig als "Maske" vertreten), so dass deshalb Spiele verloren gehen.
Ich wette, Gruppe 3 ist die kleinste
Mal was ganz anderes: Warum spielt Caio eigentlich nicht?
micky77 schrieb:
Ein Feedback ohne Argumente ist natürlich für den *****.. aber das weißt Du bestimmt selber.. bist ja schon ein großer..
Ein wenig kränken tut das trotzdem..
Bei Caio kam das ganze von einer für ihn angesehenen Respektsperson, also nicht von irgendeinem ... . Kann mir schon vorstellen, dass ihm das unter die Haut geht, grade weil er im Gegensatz zu mir ja noch ein kleines Baby ist
Caio wird wohl kaum Zeitung lesen, und Chris wird sich auch nicht morgens mit ihm an seinen Frühstückstisch setzen und ihm die Artikel übersetzen. Ich wette, Caio bekam von all den Aussagen, über die wir Fans uns seit er hier ist aufregen, gar nichts mit. Er bekommt die mediale Aufmerksamkeit mit, die Caio-Rufe im Stadion und beim Training, aber in die Tiefen solcher Interviews dringt er bestimmt nicht vor.
Was mich noch interessieren würde: Wie viele Punkte bekommen denn die Aufsteiger aus den Vorjahren angerechnet, beispielsweise für einen 1. Platz in der zweiten Liga im Vorjahr?