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SGE-URNA
19603
SGEMoe schrieb:Veni-vidi-vici schrieb:MrBoccia schrieb:
brennen diese Scheissdinger eigentlich? Soll sich ein Sponsor trauen, sowas auf meinen Platz zu legen.
http://www.youtube.com/watch?v=zbOSYycEJuw
Die Beschreibung unter dem Video ist ja mal wohl der groesste Muell den ich jemals gelesen haben.
Den Bezug nicht verstanden oder spassbefreit?
Jugger schrieb:Jo-Gi schrieb:pelo schrieb:
Der Wahnsinn geht weiter.....
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/uni-leipzig-schafft-die-maennliche-schreibweise-ab-hallo-herr-professorin/8299562.html
Naja, klingt auf den ersten Blick übertrieben. Aber sollten an der Uni Leipzig tatsächlich Frauen und Professorinnen in der Mehrheit sein, was spricht dann dagegen?
Hier in diesem Forum sind die Deppen auch in der Mehrheit. Trotzdem nenne ich nicht gleich jeden so.
Deppinnen bitte
Maxfanatic schrieb:SGE-URNA schrieb:Hackentrick schrieb:giordani schrieb:Tube schrieb:
Also in der copzone zu lesen erhöht schon ein bisschen den Pulsschlag.
Da braucht man sich wirklich über garnix mehr wundern. Ignorantes, selbstherrliches Besserwissertum gepaar mit völliger Unfähigkeit zur Selbstreflektion. Jede andersgeartete Meinung ist Propaganda und Lüge. Gruselig.
Meine Güte ist da Gedankengut unterwegs. Da wirds einem echt ganz anders, wenn man bedenkt, welchen Beruf da die meisten bekleiden.
Hab ich schon lange aufgegeben dort zu lesen. Da tobt er sich aus der autoritäre Charakter, der nichts außer von oben gegebene Vorschriften und seinen Corpsgeist kennt.
Das gleiche Personal das auch Judensterne kontrolliert wenn es denn in einer Verordnung steht, muß ja dann schon stimmen und durchgesetzt werden, mit allen Mitteln.
Nein, ich sage nicht daß das alles Faschisten sind. Aber das sie genau das Personal sind was im Falle des Falles null Probleme hätte solchen durchzusetzen. Man hatte doch nur Befehle. Und das ist das Erschreckende, keinerlei Empathie und keine eigene Meinung.
Ich sage es mal ganz leise... Es ist das deutsche Spiessbürgertum, dass schon immer eher der Obrigkeit gefolgt ist, statt das eigene Hirn anzuschalten. Diese biederen Mitmenschen haben mindestens in den vergangenen 100 Jahren soviel Unheil durch ihr Gehorsam und Mitläufertum angerichtet, dass man sich nur ekelerregt davon abwenden kann.
"Deutsches Spiessbürgertum"? Das ist wohl etwas zu einfach. Wie man in schöner Regelmässigkeit liest, gibt es Polizeibrutalität praktisch in der ganzen Welt. Ob im Nahen Osten, den USA, Russland, Italien, Südamerika, Türkei.... ich hab nicht den den Eindruck, dass wir hier besonders schlimm betroffen sind verglichen mit dem Rest der Welt. Das rechtfertigt logischerweise keinen einzigen Fall von unverhältnismässiger Polizeigewalt. Die Gründe dafür sind aber sicher nicht im deutschen Spiessbürgertum zu suchen.
Nun, es geht nicht wirklich um Polizeigewalt o.ä. Das gibt es sicherlich überall, sicherlich auch weitaus schlimmer als in Deutschland. Hier gibt es natürlich regelmäßig Fälle von überzogenen Polizeieinsätzen, allerdings werden vermutlich deutlich weniger Demonstranten o.ä. einfach mal im Gewahrsam zusammengeprügelt als in Süd- und Osteuropa. Dafür ist man hierzulande schlichtweg top organisiert, was natürlich Proteste auch von vornherein schwieriger macht.
Die deutschen Spießbürger und ihre Obrigkeitshörigkeit kommen aber eben bei der Bewertung des ganzen ins Spiel. Das sieht man an der doch verschwindend geringen Zahl an Demonstranten (egal bei welchem Thema) genauso wie an Kommentaren im Internet oder an Stammtischen nach Polizeieinsätzen. Bis es dazu kommt, dass Polizeigewalt als solche und als unverhältnismäßig wahrgenommen wird, muss man dem gemeinen Deutschen schon eigenhändig den Knüppel auf den Schädel schlagen, vorher möchte er einfach nicht glauben, dass das passiert. "Der wird schon was gemacht haben", "das hat schon seinen Grund", "Aber die haben doch auch..:" - hört man ja oft genug auch bei Fußballspielen, während völlig vergessen wird, dass die eine Seite aber vom Staat dafür bezahlt wird, Ordnung und Recht zu wahren und daher in meinen Augen besonders in der Pflicht ist, korrekt zu handeln... Hier ist man einfach gerne bequem, lässt sich vorkauen, was so gesagt und getan werden soll, und so lange man selbst nicht betroffen ist, ist man auch Weltmeister darin, wegzuschauen (das hat die deutsche Geschichte ja wohl eindrucksvoll gezeigt) und weiter vor sich hin zu leben.
Ja, ich geb dir da völlig recht... Die Obrigkeitshörigkeit ist leider weit verbreitet. Und die wahrscheinlich grosse Mehrheit der Bevölkerung hat tatsächlich noch nie Bekanntschaft mit einem martialisch anmutenden Polizeiaufgebot gemacht. Daher fehlt da auch jegliche differenzierte Nachfrage, weil man automatisch davon ausgeht, dass die unangepassten langhaarigen und/oder "vermummten" ja böse sein müssen, wenn die Polizei das sagt. Ich behaupte mal, als Auswärtsfahrer kennt man das (egal, ob man sich an Mai-demos beteiligt oder nicht oder wie man ansonsten politisch orientiert ist) und tendiert dementsprechend auch eher mal zum gesunden Zweifel an der offiziellen Darstellung.
Gerade deswegen begrüsse ich auch die recht eindeutige Medieneinschätzung der Vorfälle, um dem gänzlich Uninformierten mal eine andere Sichtweise zu vermitteln, als die typische Chaoten-Randale Leier.
Hackentrick schrieb:SGE-URNA schrieb:Hackentrick schrieb:giordani schrieb:Tube schrieb:
Also in der copzone zu lesen erhöht schon ein bisschen den Pulsschlag.
Da braucht man sich wirklich über garnix mehr wundern. Ignorantes, selbstherrliches Besserwissertum gepaar mit völliger Unfähigkeit zur Selbstreflektion. Jede andersgeartete Meinung ist Propaganda und Lüge. Gruselig.
Meine Güte ist da Gedankengut unterwegs. Da wirds einem echt ganz anders, wenn man bedenkt, welchen Beruf da die meisten bekleiden.
Hab ich schon lange aufgegeben dort zu lesen. Da tobt er sich aus der autoritäre Charakter, der nichts außer von oben gegebene Vorschriften und seinen Corpsgeist kennt.
Das gleiche Personal das auch Judensterne kontrolliert wenn es denn in einer Verordnung steht, muß ja dann schon stimmen und durchgesetzt werden, mit allen Mitteln.
Nein, ich sage nicht daß das alles Faschisten sind. Aber das sie genau das Personal sind was im Falle des Falles null Probleme hätte solchen durchzusetzen. Man hatte doch nur Befehle. Und das ist das Erschreckende, keinerlei Empathie und keine eigene Meinung.
Ich sage es mal ganz leise... Es ist das deutsche Spiessbürgertum, dass schon immer eher der Obrigkeit gefolgt ist, statt das eigene Hirn anzuschalten. Diese biederen Mitmenschen haben mindestens in den vergangenen 100 Jahren soviel Unheil durch ihr Gehorsam und Mitläufertum angerichtet, dass man sich nur ekelerregt davon abwenden kann.
"Deutsches Spiessbürgertum"? Das ist wohl etwas zu einfach. Wie man in schöner Regelmässigkeit liest, gibt es Polizeibrutalität praktisch in der ganzen Welt. Ob im Nahen Osten, den USA, Russland, Italien, Südamerika, Türkei.... ich hab nicht den den Eindruck, dass wir hier besonders schlimm betroffen sind verglichen mit dem Rest der Welt. Das rechtfertigt logischerweise keinen einzigen Fall von unverhältnismässiger Polizeigewalt. Die Gründe dafür sind aber sicher nicht im deutschen Spiessbürgertum zu suchen.
Lass doch einfach mal Dein permanentes "das ist wohl zu einfach". In meinem Posting #200 habe ich Dir schon mitgeteilt, dass Du mich falsch zitierst - darauf gab es keine Antwort von Dir.
Das Thema ist gar nicht einfach. Im Gegenteil - das ist viel zu komplex, um es in einem Forum wie diesem zu diskutieren. Und da es hier um Blockupy geht, reden wir über die deutsche Gesellschaft, nicht über Südamerika oder die Türkei oder die USA.
Ich habe es schon mal gepostet - die konservativen Kreise (nicht nur in Deutschland - zufrieden?) machen seit Jahrzehnten alles*, um das verhasste "linke" Spektrum zu bekämpfen und Otto-Normalverbraucher geht diesen Weg mit, weil er sich immer noch von Begriffen wie "Fleiss" und "Ordnung" benebeln lässt. Daher nenne ich das Spiessbürgertum.
* das Thema wäre auch mal einen eigenen Thread wert
Du sprachst explizit das deutsche Spiessbürgertum an im Zusammenhang der ausufernden Polizeigewalt. Ich behaupte dagegen, dass ich gegeben den regelmässigen Nachrichten hier kein spezifisch deutsch-spiessbürgerliches Alleinstellungsmerkmal erkennen kann. Das war alles. Sollte ich dich da missverstanden haben, sorry.
Die Polizeikräfte behalten sich in so ziemlich in allen Ländern der Welt in schöner Regelmässigkeit vor, auf Bürger, die Beschwerden formulieren, in unangemessener Weise zu reagieren (zumindest hier sind wir wohl einer Meinung). Im übrigen glaub ich (und hier meine ich, eine von dir abweichende Meinung zu haben), unabhängig davon, gegen wen es geht und wer diese Kräfte grad befehligt. Für mich ist das deswegen eher ein grundsätzlich strukturelles Problem derjeniger, die ihre Machtstellung und Gewalthoheit zeitweise schlichtweg missbrauchen und eben nicht ein "Gegen links wird immer draufgehauen" Phänomen. Empirisch mag das so wirken, weil Linke nunmal tendenziell eher zu grösseren medienwirksamen Demos aufrufen (z.B. Blockupy, G8)
Ein paar Gegenbeispiele: S21 z.B. war keine linke Demo, draufgehauen wurde trotzdem... Umweltaktivisten erfahren auch regelmässig Gewalt und lassen sich nicht zwingend alle einem linken Spektrum zuzuordnen.
Hackentrick schrieb:giordani schrieb:Tube schrieb:
Also in der copzone zu lesen erhöht schon ein bisschen den Pulsschlag.
Da braucht man sich wirklich über garnix mehr wundern. Ignorantes, selbstherrliches Besserwissertum gepaar mit völliger Unfähigkeit zur Selbstreflektion. Jede andersgeartete Meinung ist Propaganda und Lüge. Gruselig.
Meine Güte ist da Gedankengut unterwegs. Da wirds einem echt ganz anders, wenn man bedenkt, welchen Beruf da die meisten bekleiden.
Hab ich schon lange aufgegeben dort zu lesen. Da tobt er sich aus der autoritäre Charakter, der nichts außer von oben gegebene Vorschriften und seinen Corpsgeist kennt.
Das gleiche Personal das auch Judensterne kontrolliert wenn es denn in einer Verordnung steht, muß ja dann schon stimmen und durchgesetzt werden, mit allen Mitteln.
Nein, ich sage nicht daß das alles Faschisten sind. Aber das sie genau das Personal sind was im Falle des Falles null Probleme hätte solchen durchzusetzen. Man hatte doch nur Befehle. Und das ist das Erschreckende, keinerlei Empathie und keine eigene Meinung.
Ich sage es mal ganz leise... Es ist das deutsche Spiessbürgertum, dass schon immer eher der Obrigkeit gefolgt ist, statt das eigene Hirn anzuschalten. Diese biederen Mitmenschen haben mindestens in den vergangenen 100 Jahren soviel Unheil durch ihr Gehorsam und Mitläufertum angerichtet, dass man sich nur ekelerregt davon abwenden kann.
"Deutsches Spiessbürgertum"? Das ist wohl etwas zu einfach. Wie man in schöner Regelmässigkeit liest, gibt es Polizeibrutalität praktisch in der ganzen Welt. Ob im Nahen Osten, den USA, Russland, Italien, Südamerika, Türkei.... ich hab nicht den den Eindruck, dass wir hier besonders schlimm betroffen sind verglichen mit dem Rest der Welt. Das rechtfertigt logischerweise keinen einzigen Fall von unverhältnismässiger Polizeigewalt. Die Gründe dafür sind aber sicher nicht im deutschen Spiessbürgertum zu suchen.
tobago schrieb:reggaetyp schrieb:
der FC Bayern oder die BILD kommen auch gut an bei vielen Menschen.Kann demnach nicht falsch sein.
So sieht es aus, es kann für dich persönlich "falsch sein", für alle bei denen Bild, Bayern, Klatschpappen, geführter Support oder sonst etwas ankommt ist es "nicht falsch".
Der Wuschelblubb hat´s schon richtig vermerkt, alles eine Sache des persönlichen Empfindens und jeder kann für sich selbst sprechen. Nur keiner für andere. Ich finde Klatschpappen kacke. Allerdings finde ich auch geführten Support kacke. Wenn es nach mir ginge wäre im Stadion eine Stimmung wie 1975 - 95. Ist das jetzt falsch?
Gruß,
tobago
Klatschpappen und Choreo zu vergleichen finde ich schon recht heroisch. Hier zählt für mich abseits des Organisationsgrads nämlich die Symbolik. Bei ersterem legt der Sponsor eine Pappe aus, die Krach machen soll... das wars. Die Choreo hingegen wird in mühsamer und aufwendiger Kleinarbeit mit hohem finanziellem und Arbeitsaufwand von Fans entworfen, geplant, hergestellt und durchgeführt. Das bringt eine gewisse Verbundenheit und Opferbereitschaft durch eine nicht kleine Anzahl von Fans für ein schönes Bild im Stadion für den Verein zum Ausdruck.
Ist so in etwa wie der Unterschied zwischen "Ein Kind schenkt seiner Mutter die 0815 Pralienschachtel" vs. es bastelt etwas und investiert eine gewisse Mühe.
wach schrieb:
hier gibt es einfach noch zu viele Leute denen es richtig gut geht und die sich keine Sorgen machen! Das was am Samstag passiert ist, ist doch in deren Interesse...die wollen nicht,dass sich was ändert, also warum aufregen, wenn diejenigen Ihrer Rechte beraubt werden, die was ändern wollen!
Komisch, mir gehts gut und ich hab inhaltlich überhaupt nix mit den Demonstranten vom Samtag am Hut, trotzdem verabscheue ich überzogene und unverhältnismässige Polizeigewalt, egal gegen wen... Linke, Umweltaktivisten, Fussballfans, sonstwen. Sinnlose Knüppeleinsätze sind weder in meinem Interesse und ich kann mich sehr wohl darüber aufregen, vor allem, weil ich selbst davon betroffen sein könnte... zwar eher nicht bei Blockupy oder dergleichen, ganz generell aber durchaus.
Aragorn schrieb:
Dass diese Ökonomen zu anderen Schlüssen kommen, als hunderte andere Ökonomen, ist legitim.
Allerdings haftet diesen "Expertenmeinungen" der Geruch der Parteilichkeit an. Und die praktische Erfahrung, dass deren Euromodell gescheitert ist.
Warum also ein "weiter so"?
Also bei allem Verständnis, aber es gibt auch sehr viele renommierte und der Parteilichkeit unverdächtiger ökonomen aus In- und Ausland, die gegen eine Euro-Auflösung oder ähnlichem sind. Es nun so darzustellen, als würden ausser diesen 5 "parteiischen", "hunderte ökonomen" alle dir (und auch mir) nach dem Mund reden, ist so nicht ganz richtig.
Danke
Wir haben hier in ZH sehr ähnliche Probleme für potentiell 2 Mannschaften.
http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/gc-und-fcz-fuer-europacup-ausgesperrt-id2321924.html
Wahrscheinlichste bzw. letzte mögliche Ausweichorte sind Bern oder Genf(!). Distanzmässig auf FFM/Deutschland "umgerechnet" wäre das in etwa Köln oder Hamburg
Wir haben hier in ZH sehr ähnliche Probleme für potentiell 2 Mannschaften.
http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/gc-und-fcz-fuer-europacup-ausgesperrt-id2321924.html
Wahrscheinlichste bzw. letzte mögliche Ausweichorte sind Bern oder Genf(!). Distanzmässig auf FFM/Deutschland "umgerechnet" wäre das in etwa Köln oder Hamburg
reggaetyp schrieb:
Hört doch auf, die lächerlichen Bemerkungen smokes zu kommentieren.
Es weiß doch jeder, dass Blockupy von den verschiedensten Organisationen getragen wurde und dass bei den Demonstrationen viele verschiedene politische Strömungen vertreten waren.
Es handelt sich bei den Links und Beiträgen von smoke hier nur um Provokation. Er weiß selbst, dass dort selbstredend nicht nur Maoisten waren, sondern er möchte diese Menschen diskreditieren.
Also bei allem, was recht ist, aber schon die offizielle Homepage der Veranstaltung lässt für mich schon den Schluss zu, dass nicht jeder 0815 Spiesser eingeladen ist, der wie auch immer geartete konkret abgrenzbare Probleme anprangert. Ich finde in diesem konkreten Fall hier smokes Argumentation auch gar nicht so abwegig.
@Hackentrick: Mich düngt eher, du machst es dir ein bisschen zu einfach mit diesem "Das waren doch alles nur Auswüchse... ". Das waren sie selbstverständlich nicht, dafür waren es auch auch viel zu viel real existierende Auswüchse. Mir reichen auch weit weniger als Tote in dreistelliger Höhe, um ein System als menschenverachtend zu beurteilen.
Aber das geht mir thematisch alles schon wieder zu sehr in die Ideologie Richtung. Ursprünglich ging es mir eher um die Art des Protests an sich. Vielleicht mal ein Beispiel für Demos und Proteste, die ich verstehe. Noch nicht lang her gabs z.B. Stuttgart21, früher Startbahn West, Brockdorf, Pershing II oder die Montagsdemos beim Niedergang der DDR. Das waren Proteste, die zuerst mal einen klaren Zweck hatten (erstere zumindest) und eben nicht nur von den klassischen "Antikapitalisten" unterstützt wurden. Da wurden Abertausende von Menschen mobilisiert, woraus ich schliesse, dass es wirklich eine breite Schicht der Bevölkerung betroffen hat und es durchaus einen ideologieübergreifenden Konsens gegeben hat. Diese Demos haben aufgrund ihrer universellen Unterstützung auch gesellschaftlich etwas bewirkt, wenn auch nicht immer das Ziel erreicht.
Die Proteste, die ich nicht verstehe sind diese ganzen Occupy, Bloccupy, Mai Demo oder G8 Gipfel, wo sich jeder mal auskotzen darf, was er alles scheisse findet, ohne irgendeine konstruktive Alternative parat zu haben. Und vor allem finde ich den gesellschaftlichen Konsens nicht. (Vorsicht, jetzt kommt Polemik). So gern ich Punks, Rastas und Veganer auch persönlich habe, das Alternativmodell " Wir können doch alle ein Haus besetzen, Obst anbauen und in der Community verteilen" kann man doch nicht ernsthaft an die real existierenden mindestens 70% der Spiessbürger in unserer Gesellschaft verkaufen. Und die (auch wenns mir schwer fällt, schliess ich mich da ein) sind nun mal da.
Mal abseits der Polizeigewalt Diskussion, bei der ich den Unmut nach allen Berichten durchaus nachvollziehen kann, aber was ist eigentlich dieses Blockupy und wer sind die Blockupier? Und noch viel wichtiger, was wollen sie eigentlich? Ich greif mal ein paar mir geläufige Floskeln auf und versuch mir das zu erklären:
Gegen Staat... hmmm, ja, kann ich mir was drunter vorstellen
Gegen Kapital: bisschen konkreter wär schön, gegen Geldscheine an sich oder gegen freien Wettbewerb oder einfach gegen das Anhäufen von Geld, dann könnte man auch "gegen Sparen" sein... zumindest Gewerkschaften fordern ja immer höhere Löhne... ist das nicht streng genommen kapitalistisch? Schwierig
Gegen EZB: wie genau jetzt, die Existenz der EZB? Oder die Unabhängigkeit der EZB, verbunden mit mehr staatlicher Kontrolle? Ach ne, muss ja auch gegen Staat sein... also was genau, die Geldpolitik? Die Hilfen für die Euroländer in Not... passt irgendwie auch nicht... rätselhaft
Gegen Banken: Ja, das kann man immer sein... vor allem jetzt tagesaktuell, weil man mal gehört hat, dass die ja mit Rohstoffen handeln, und überhaupt, diese Anzugträger und das ganze, ach ja, Kapital
Gegen Polizei: Joa
Ganz grundsätzlich würde mich mal interessieren, wofür man als Blockupier eigentlich ist... und damit meine ich jetzt nicht die allgemeinen Phrasen "Für Frieden und Wohlstand". Mein Verdacht ist, dass sich die illustre Melange an Blockupiern ganz plötzlich spinnefeind ist, wenn das mal zur Sprache käme... da gibts die grosse Menge an gemässigten Sozis, die können nicht mit Maoisten, welche wiederum die Sovjet-Anhänger ablehnen. Keiner von denen mag die Anarchisten, die Extrem- Hardliner sowieso nicht. Und dann die ganze Masse an Leuten, die vor lauter "Dagegen sein" noch gar nicht dazu gekommen sind, sich zu überlegen, wofür sie eigentlich sind.
Ich vermute ernsthaft, dass die "breite Schicht der Bevölkerung", die sich das alles nicht mehr gefallen lassen will (also die, die nicht Steinbrück, Guido, Angie, die grünen Yuppies oder die Eurohasser wählen, also die restlichen 10%), ganz schnell gespalten wären, wenn es um das "Dafür" anstatt das "Dagegen" geht.
Gegen Staat... hmmm, ja, kann ich mir was drunter vorstellen
Gegen Kapital: bisschen konkreter wär schön, gegen Geldscheine an sich oder gegen freien Wettbewerb oder einfach gegen das Anhäufen von Geld, dann könnte man auch "gegen Sparen" sein... zumindest Gewerkschaften fordern ja immer höhere Löhne... ist das nicht streng genommen kapitalistisch? Schwierig
Gegen EZB: wie genau jetzt, die Existenz der EZB? Oder die Unabhängigkeit der EZB, verbunden mit mehr staatlicher Kontrolle? Ach ne, muss ja auch gegen Staat sein... also was genau, die Geldpolitik? Die Hilfen für die Euroländer in Not... passt irgendwie auch nicht... rätselhaft
Gegen Banken: Ja, das kann man immer sein... vor allem jetzt tagesaktuell, weil man mal gehört hat, dass die ja mit Rohstoffen handeln, und überhaupt, diese Anzugträger und das ganze, ach ja, Kapital
Gegen Polizei: Joa
Ganz grundsätzlich würde mich mal interessieren, wofür man als Blockupier eigentlich ist... und damit meine ich jetzt nicht die allgemeinen Phrasen "Für Frieden und Wohlstand". Mein Verdacht ist, dass sich die illustre Melange an Blockupiern ganz plötzlich spinnefeind ist, wenn das mal zur Sprache käme... da gibts die grosse Menge an gemässigten Sozis, die können nicht mit Maoisten, welche wiederum die Sovjet-Anhänger ablehnen. Keiner von denen mag die Anarchisten, die Extrem- Hardliner sowieso nicht. Und dann die ganze Masse an Leuten, die vor lauter "Dagegen sein" noch gar nicht dazu gekommen sind, sich zu überlegen, wofür sie eigentlich sind.
Ich vermute ernsthaft, dass die "breite Schicht der Bevölkerung", die sich das alles nicht mehr gefallen lassen will (also die, die nicht Steinbrück, Guido, Angie, die grünen Yuppies oder die Eurohasser wählen, also die restlichen 10%), ganz schnell gespalten wären, wenn es um das "Dafür" anstatt das "Dagegen" geht.
FräuleinAdler schrieb:bruno___pezzey schrieb:
die ganze aktion hat sich nun übers ganze land verbreitet. momentan sind wohl die grössten kundgebungen gar nicht mehr in istanbul sondern in ankara.
der abriss des gezi parks ist auch nicht das hauptanliegen der demonstranten, sondern die akp, die immer mehr ihr wahres gesicht zeigt, nämlich in der türkei über kurz oder lang ein gottesstaat errichten zu wollen.
parallelen zum arabischen frühling seh ich nicht, da die türkei seit atatürk ein sagen wir mal demokratischer staat ist im gegensatz zu den arabischen staaten, die jahrelang von einem diktator regiert wurden und wo die opposition immer schon klein gehalten wurde.
zumindest der westlich geprägte teil der türkischen bevölkerung steht 100% hinter den aktionen.
Das ist nicht ganz richtig. Die BDP - die Friedens und Demokratie-Partei-, die die kurdische Minderheit in der Türkei repräsentiert - hält sich ganz deutlich aus diesen Protesten heraus, da sie nicht Seite an Seite mit "Faschisten" demonstrieren wollen:
http://www.dunyabulteni.net/?aType=haber&ArticleID=262102
Das ist gut nachvollziehbar, wenn man sich die Bilder der Demos genauer anschaut und sieht, wieviel türkische Flaggen da geschwungen werden.
Türkische Flaggen sind also ein Indiz, dass das alles Faschisten sind?
http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-22740038
Bild 4 zeigt sehr schön, wie man da mit ganz offensichtlich gewalttätigen Faschisten verfährt. Chapeauz
URNA