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SGE_Werner

74740

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In einem OECD Bericht wird Deutschland für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt gelobt:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/fluechtlinge-integration-oecd-100.html

Deutschland würde sowohl bei der Integration in den Arbeitsmarkt als auch bei der Sprachförderung besser abschneiden, als die meisten EU-Länder.

Verbesserungsbedarf bestünde bei Flüchtlingen mit biedrigerem Bildungsabschlüssen.

Der Integrationsbeauftragte hält fest, dass das Bildungssystem in D noch nicht auf die Einwanderungsgesellschaft ausgerichtet wäre, die wir längst sind.

Das IAB ist in einer Studie zum Schluss gekommen, dass wir pro Jahr Netto ca 400 000 Zuwanderer bräuchten, damit auf lange Sicht ausreichend Arbeitskräfte verfügbar sind

https://iab.de/presseinfo/nur-mit-einer-jaehrlichen-nettozuwanderung-von-400-000-personen-bleibt-das-arbeitskraefteangebot-langfristig-konstant/

Das zeigt, dass die Lage bei weitem nicht so düster isr, wie sie gezeichnet wird und  wo investiert werden kann, um diverse Probleme anzugehen, in Bildung und Integration.
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Xaver08 schrieb:

Das IAB ist in einer Studie zum Schluss gekommen, dass wir pro Jahr Netto ca 400 000 Zuwanderer bräuchten, damit auf lange Sicht ausreichend Arbeitskräfte verfügbar sind


Das "ausreichend" steht so nicht drin in der Studie. 400.000 pro Jahr bräuchte es um die Anzahl der Erwerbspersonen gleichzuhalten. Wie viele Erwerbspersonen wir aber benötigen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dazu wandelt sich die Welt zu sehr. Und im Klima-Thread stehen regelmäßig ja Prognosen, dass bis 2050 die menschliche Zivilisation zusammenbricht, also wozu die Betrachtung Richtung 2060? Kleiner Spaß am Rande, aber von ausreichend steht da nix, die Nachfrage ist unbekannt. Es ist eine reine Vorausberechnung bzgl. Erwerbspersonenzahl.

Zugegebenermaßen muss man sagen, dass es schon vor 20 Jahren in den Bevölkerungsvorausberechnungen inkl. der Vorausberechnungen bzgl. Erwerbstätigen-Bedarf eher so war, dass man dachte, dass man viel weniger Arbeitskräfte braucht. Mittlerweile haben wir 46 Mio Erwerbstätige, 3 Mio mehr als vor 10 Jahre, über 6 Mio mehr als vor 20 Jahren. Also könnte die Studie bzgl. "Bedarf" durchaus nahe dran sein.

Übrigens hatten wir in den letzten 10 Jahren ein Netto-Zuwanderungs-Saldo von 6,01 Millionen, also 600.000 pro Jahr. Wir waren schon in Jahren ohne größere Flüchtlingsströme im Schnitt bei 300.000 - 400.000 / Jahr in den letzten gut 10 Jahren, Ukraine und Syrien/Irak kamen halt jeweils noch mal "on the top" .

Bzgl. niedriger Bildung übrigens haben wir ja schon in meinem alten Bereich vor einigen Jahren rausgefunden, dass ca. 1/3 aller Menschen mit syrischem Migrationshintergrund gar keinen Schulabschluss haben. Das ist halt dann schon ne heftige Aufgabe. Ganz anders dürfte es bei den Ukrainern aussehen, die hatten immer schon einen hohen Bildungsstand, vor allem gab es da kaum Unterschiede zwischen Frauen und Männern (eher waren die Frauen sogar besser gebildet), das dürfte sich nun bei den Flüchtlingen gegenüber denen, die vor 2022 gekommen sind, eher nicht geändert haben.

Die Frage ist also: Was machen wir mit denen, die wirklich ganz viel Rückstand haben? Und was machen wir mit denen, die deutlich schneller einsetzbar wären ohne Bürokratie? Es ist schön, dass wir nicht so schlecht sind wie andere Länder, aber die Zahlen sind jetzt auch nicht super. Es dauert halt schon recht lang.
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Hier ein Artikel von jungle world, der im Kern die hier geäußerte Kritik an Melenchons Bewegung hinsichtlich des Umgangs mit dem aktuellen Israel/Palestina Konflikt aufgreift und bestätigt.
https://jungle.world/artikel/2024/26/antisemitismus-frankreich-linkes-wahlbuendnis-nouveau-front-populaire-mit-der-kufiya-paradieren

Auch unter den Linken in Europa gibt es große Sorge, dass die Grenze zwische Antizionismus und Antisemitismus komplett verschwimmt. Fließend, das will ich gerne einräumen, ist die eh.
Ob es schlau ist, wenn von dezitierten und weitgehend schmerzbefreiten Israelunterstützern, diese Grenze völlig missachtet und selbst Kritik an der ultrarechten israelischen Regierung als antisemitisch gebranded wird, so wie es auch hier von einigen praktiziert wird, halte ich für sehr fragwürdig.
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FrankenAdler schrieb:

von einigen praktiziert wird


Ca. 3 User sind eher "ein paar" und nicht "einige".
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Morgiges erstes Halbfinale um 21 Uhr

Spanien - Frankreich

Unai Simon - Jesus Navas, Nacho, Laporte, Cucurella - Rodri, Fabian - Dani Olmo - Lamine Yamal, Morata, N. Williams

Maignan - Koundé, Upamecano, Saliba, Theo - Tchouameni - Kanté - Rabiot - Dembelé - Kolo Muani, Mbappé

Spielort: München
TV: ZDF

Schiedsrichter: Vincic (Slowenien)

Meine Wenigkeit am 1. Juli schrieb:

Gut möglich, dass der am Ende das Finale pfeift, zumindest dann, wenn Deutschland nicht ins Finale kommt. Ich glaub bei einem Spiel Spanien-England usw. wäre das irgendwie zu erwarten. Vincic wird sicherlich ein Halbfinale kriegen, wenn Slowenien heute ausscheidet.
       


Das andere Halbfinale pfeift übrigens dank des Ausscheidens der Deutschen ein gewisser Herr Zwayer. Irgendwie würde es mich nicht wundern, wenn dann Orsato auch das Finale pfeift.
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SGE_Werner schrieb:

Ansonsten sind wir immer noch im LTW Fred, frage mich gerade, warum wieder die übliche "Ampel ist schuld, nein, die Union ist schuld" Debatte hier vorherrscht, auch wenn die Bundespolitik natürlich Einfluss auf die LTW in 2 Monaten hat.

Wenn du so willst, ist Merz daran schuld, dass das Thema hier im Forum etwas OT geraten ist. 😉
Ausgangspunkt war ja seine "herzliche Bitte", bei den kommenden LTW ausschließlich die CDU zu wählen, um die AfD zu verhindern.
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WürzburgerAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ansonsten sind wir immer noch im LTW Fred, frage mich gerade, warum wieder die übliche "Ampel ist schuld, nein, die Union ist schuld" Debatte hier vorherrscht, auch wenn die Bundespolitik natürlich Einfluss auf die LTW in 2 Monaten hat.

Wenn du so willst, ist Merz daran schuld, dass das Thema hier im Forum etwas OT geraten ist. 😉
Ausgangspunkt war ja seine "herzliche Bitte", bei den kommenden LTW ausschließlich die CDU zu wählen, um die AfD zu verhindern.


Hinter hawischer verbirgt sich Merz?
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cyberboy schrieb:

Tafelberg schrieb:

Gibt es denn Analysen warum Grün Wähler plötzlich AfD wählen?Wir stochern  doch ziemlich im Nebel


Das betrifft ja grundsätzlich nicht nur die Grünen. Analysen und politische Bewertungen gibt es dazu, soweit ich es überblicke auch noch nicht im Detail.
Ein Grund, warum es bei den Grünen aber so auffällig ist, liegt zweifelsohne daran, dass generell ein hoher Anteil an Jungwählern AfD gewählt hat zuletzt. Bei der Bundestagswahl waren es gerade die jungen Wähler, die noch Grün gewählt haben. Ich denke also, hier wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Grund dafür finden. Nicht der einzige, aber ganz sicher ein nicht ganz unwesentlicher.

Warum junge Wähler rechts wählen, wurde hier im Forum schon das ein oder andere Mal thematisiert.


Noch ergänzend: Bei der Europawahl kommt zusätzlich noch die Besonderheit, dass erstmals auch ab 16 Jahren gewählt werden durfte. Leider habe ich keine Statistiken darüber gefunden, wie das Wahlverhalten in der Alterskohorte 16-18 war. (Werner: vielleicht hast du hierzu ja irgendetwas? Wobei ich generell nicht glaube, dass es da überhaupt Zahlen zu gibt). Auch das, so befürchte ich, wird bei dieser Wahl nochmal einen weiteren Ausschlag nach rechts gegeben haben.
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cyberboy schrieb:

Auch das, so befürchte ich, wird bei dieser Wahl nochmal einen weiteren Ausschlag nach rechts gegeben haben.


Gibt glaube ich nur die Werte unter 25 Jahre. Da war die AfD etwas überdurchschnittlich, aber vor allem sie Union unterdurchschnittlich ohne Ende mal wieder. Das dürfte kaum das Ergebnis verändert haben. Selbst wenn die 16 bis 17 Jährigen zu 25 Prozent AfD gewählt haben, wird das bei deren Wahlbeteiligung und Anteil an der Bevölkerung eher im Bereich plus 0,2 Prozent für die AfD liegen und nicht mehr...

Ansonsten sind wir immer noch im LTW Fred, frage mich gerade, warum wieder die übliche "Ampel ist schuld, nein, die Union ist schuld" Debatte hier vorherrscht, auch wenn die Bundespolitik natürlich Einfluss auf die LTW in 2 Monaten hat.
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Ich habe jetzt 2 Mal gewischt am Abend. Bitte widersprecht anderen sachlich oder ignoriert sie im Notfall (vor allem dann, wenn eh nicht zu erwarten ist, dass daraus eine konstruktive Diskussion entstehen könnte von mindestens einem Beteiligten) und wenn Ihr Verstöße feststellt, dürft Ihr die auch gerne melden. Aber für Persönliches ist hier kein Platz, auch wenn es in den Fingern jucken mag. Danke!
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Tafelberg schrieb:

Und wenn plötzlich mit dieser Strategie SPD oder Grüne aus dem Landtag fliegt,was dann?
Dann hilft nur eine Koalition mit der BSW, finde ich nur bedingt prickelnd.

Es gilt zu allererst zu verhindern, dass die AfD stärkste Partei wird. Und zum Beispiel mit der Katja Wolf (OB Eisenach) in Thüringen ist das machbar. Es geht ja nicht um Außenpolitik und Ukrainekrieg.
Besser als der Kemnerich von der FDP allemal.
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hawischer schrieb:

Es gilt zu allererst zu verhindern, dass die AfD stärkste Partei wird.


Aktuelle Umfrage Sachsen

AfD: 30
CDU: 29
SPD: 7
Grüne: 7
BSW: 15

Evtl. knappe Mehrheit von CDU/SPD/Grüne möglich. 1/3 der Sitze geht an die AfD.

Nun entscheiden sich jeweils 2,1 % der Wählerschaft von SPD und Grüne für die CDU, weil es zu allererst um die stärkste Partei geht:

AfD: 30
CDU: 33,2
BSW: 15

CDU vor AfD, muss aber mit BSW koalieren. 38 % der Sitze gehen an die AfD.

Mal etwas überspitzt, ist es das, was Du willst? Ich kann verstehen, wenn ein FDP-Wähler (2 % in den Umfragen) in Sachsen nun sein Kreuz bei der CDU macht, um die vor die AfD zu bringen. Aber doch nicht universal bei Wählern von potenziellen künftigen Parteien im Landtag.

Wir sind immer noch beim Verhältniswahlrecht. Die AfD kann sich ein braunes Ei in der Pfanne braten, wenn sie die stärkste Partei sind, aber nix zu sagen haben.
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So, ich hole mal das Zeug von diesem Monat in einen neuen Thread rüber.
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474 von 577 Wahlkreisen sind ausgezählt...

Die Prognose aktuell:

Linksbündnis: 177-192
Ensemble (Macron): 152-158
RN (Le Pen): 138-145
Republikaner: 63-67
Sonstige:  ca. 30
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Wie gesagt, es macht dann Sinn umzuschwenken, wenn dies auch einen Nutzen hat, also wenn die Partei, die man wählt, ohnehin wenig Aussichten auf einen Einzug ins Parlament hat oder wenn die Partei, die man sonst wählen will, so oder so sicher über die 5 % Hürde springen wird, man aber zB verhindern möchte, dass die AfD die stärkste Partei wird. Nur dann macht es durchaus Sinn für die CDU zu wählen zB in Sachsen. Aber in Sachsen sind SPD, Grüne etc. so nah an den 5 % dran, da würde ich als deren Wähler Angst haben die aus dem Landtag zu befördern mit einer Stimme für die CDU und dann gehen vllt. 4,9 % demokratische Wählerschaft aus dem Landtag raus.
FrankenAdler schrieb:


Auf Frankreich ist Verlass!


Ich freue mich zwar, dass Le Pen nicht auf Platz 1 landet, aber 30 % für Rechtsradikale haben wir zum Glück hierzulande nicht. Aber immerhin ist die Côte d’Azur als "Ostdeutschland Frankreichs" mit durchweg Le Pen Siegen schöner anzusehen.

Und Melenchon ist etwa so konstruktiv für Frankreich wie Wagenknecht.
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Die Stichwahlen in Frankreich mit dem prognostizierten Ergebnis heute könnten eine Blaupause sein.

Im Hinblick auf die Wahlen hierzulande im September, da fällt einem der Vorschlag von Merz ein. Die besten Aussichten die AfD als stärkste Partei zu verhindern, ist eine ähnliche Stimmenkonzentration wie in Frankreich. Erfolgversprechend ist allerdings dabei nur eine Konzentration auf die CDU.
Das aber werden die Parteien von links bis zur FDP empört ablehnen. Käme ja einer Selbstaufgabe gleich, würden sie sagen.
Ein Mittel gegen die AfD wäre es dennoch. Kann jeder Wähler für sich ja entscheiden.
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hawischer schrieb:

Die Stichwahlen in Frankreich mit dem prognostizierten Ergebnis heute könnten eine Blaupause sein.

Im Hinblick auf die Wahlen hierzulande im September, da fällt einem der Vorschlag von Merz ein. Die besten Aussichten die AfD als stärkste Partei zu verhindern, ist eine ähnliche Stimmenkonzentration wie in Frankreich. Erfolgversprechend ist allerdings dabei nur eine Konzentration auf die CDU.
Das aber werden die Parteien von links bis zur FDP empört ablehnen. Käme ja einer Selbstaufgabe gleich, würden sie sagen.
Ein Mittel gegen die AfD wäre es dennoch. Kann jeder Wähler für sich ja entscheiden.


Würdest Du es auch vorschlagen, wenn zB die Linke oder die Grünen am ehesten auf Platz 1 landen könnten?
Wichtig ist ja, dass die demokratischen koalitionsfähigen Parteien mit Potenzial über 5 % gewählt werden. Ob jetzt jemand der SPD bei 6,4 % hilft oder der CDU bei 28,9 % ist recht egal, weil beide sicherlich miteinander koalieren würden. Problematischer ist es ja eher, wenn eine Partei bei 1, 2, 3 Prozent liegt in den Umfragen und die Chance für einen Einzug in den Landtag gering ist.

Als Beispiel mal die Sachsen-LTW-Umfrage von vor 2 Wochen.

Würden die 12 %, die Kleinparteien wählen (Sonstige, Linke etc.) sich für CDU, SPD, Grüne entscheiden, hätten die zusammen 55 % Stimmanteil. So würde es aktuell bei 43 % (CDU/SPD/Grüne) zu 45 % (AfD / BSW) stehen.
In Thüringen ist das Potenzial etwas geringer. Da wäre es sinnvoller, wenn einige Linke-Wähler vllt. noch die Grünen wählen, um sie in den Landtag zu bringen.
hawischer schrieb:

Wenn sich das so bewahrheitet, dann wären die Kommentare, Macron habe sich verzockt, wohl etwas voreilig.


Macrons Ensemble hat trotzdem ein Drittel der Stimmen verloren.

393 von 577 Wahlkreisen sind mittlerweile ausgezählt. Derzeit führt noch Le Pens RN, was aber auch daran liegt, dass der Großraum Paris (vermutlich fast komplett ans Linksbündnis gehend) noch nicht ausgezählt ist.

Le Pens RN nur auf Platz 3 !

Das Linksbündnis wohl mit einem Drittel der Sitze, Macrons Ensemble mit knapp 30 % , Le Pen mit knapp 25 % und die Republikaner (etwa politisch vergleichbar mit der Union) bei etwas über 10 % in den ersten Prognosen.

https://www.n-tv.de/politik/Linke-gewinnt-Wahl-in-Frankreich-Le-Pens-Rechte-nur-auf-Platz-drei-article25069860.html
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SGE_Werner schrieb:

Das hat auch keiner verlangt. Aber das Ausmaß an Freude darüber, dass die Türkei ausgeschieden ist, insbesondere in den sozialen Medien, zeigt mir, dass da mehr dahinter steckt als Kritik am Verhalten einiger Türken in den letzten 2 Wochen. Da haben leider beide Seiten ihren Anteil daran, dass man sich eher weiter auseinander lebt als zusammenzukommen. Schade, dass all die friedlichen reflektierten Bürger beider Gesellschaften (inkl. der deutschtürkischen Community) so selten in den Vordergrund gerückt werden.


Die Türkische Community hat sich in den letzten zwei Tagen in einer unerträglichen Opferrolle gesuhlt. Das schafft nicht mal die AfD und Konsorten.
Alle sind gegen uns, keiner will uns haben, alles total unfair und gemein. NULL Selbstreflektion. NULL.
Eher im Gegenteil. Es wird weiter provoziert, aus Trotz erst recht der Wolfsgruß gezeigt usw...
Ein fachistischer Diktator nimmt das zum Anlass und zeigt demonstrativ Präsenz  im Olympiastadion. Hier bin ich. Uns schreibt keiner was vor.
Wahnsinn....

Und eigentlich mag ich die Türken voll gern.
Alles an ihnen. Das Land, das Essen, die herzlichen Menschen. Die Leidenschaft zum Fussball.
Wenn dieser ganze andere Rotz nur nicht wäre.
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Diegito schrieb:

Die Türkische Community hat sich in den letzten zwei Tagen in einer unerträglichen Opferrolle gesuhlt. Das schafft nicht mal die AfD und Konsorten.
Alle sind gegen uns, keiner will uns haben, alles total unfair und gemein. NULL Selbstreflektion. NULL.


Ich habe beides erlebt. Türken, die genau das so getan haben, wie Du beschrieben hast und Türken, die denen Kontra geboten haben und gesagt haben, dass sie endlich mal aufhören sollen herumzuopfern und sich mal hinterfragen sollen.

Es gibt eben nicht "die türkische Community". Das ist keine homogene Masse. Genauso wenig wie "die Frankfurter Fankurve". Was Du meinst, ist ein "erheblicher Teil" und zwar ein viel zu lauter. Und die gehen und gingen mir genauso auf den Sack (und das habe ich denen auch so geschrieben). Die gehen aber auch vielen anderen Türken aufn Sack.
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Und mich persönlich nervt, dass hier immer wieder auf die anderen sozialen Medien verwiesen wird.
Kann man das nicht da "diskutieren"?
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mittelbucher schrieb:

Und mich persönlich nervt, dass hier immer wieder auf die anderen sozialen Medien verwiesen wird.
Kann man das nicht da "diskutieren"?


Sorry Dreener, aber wenn es um Gesellschaftskritik geht, dann darf ich auch die Welt außerhalb des Forums betrachten. Die Welt besteht nämlich nicht nur aus dem Forum.
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SGE_Werner schrieb:

Frankfurter-Bob schrieb:

Ich hab gestern in den sozialen Medien viel rassistischen Dreck, Hohn und Spott von vielen Türken gegen Deutschland gelesen. Dass es dann auch in die andere Richtung geht, war zu erwarten. Ich hab jetzt noch nicht reingeschaut, wird aber auf dem selben Niveau liegen wie andersrum.


In den zwei Wochen davor habe ich durchweg rassistischen Dreck von Deutschen gegen Türken gesehen. Es gibt in dem Fall keine Henne / Ei - Frage. Beide Seiten haben genug Deppen, die diesen Mist schon seit vielen Jahren beherrschen.

Ich hab in den letzten zwei Woche  keinen rassistischen Dreck gelesen.
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Brady schrieb:

Ich hab in den letzten zwei Woche  keinen rassistischen Dreck gelesen.
       


Dann warst in den letzten 2 Wochen in keinem sozialen Medium (das Forum hier war nicht gemeint) unterwegs, wo es um die EM-Spiele der Türkei ging. Die waren voll damit.
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SGE_Werner schrieb:

Frankfurter-Bob schrieb:

Ich denke, da muss man keine Sympathie für haben


Das hat auch keiner verlangt. Aber das Ausmaß an Freude darüber, dass die Türkei ausgeschieden ist, insbesondere in den sozialen Medien, zeigt mir, dass da mehr dahinter steckt als Kritik am Verhalten einiger Türken in den letzten 2 Wochen. Da haben leider beide Seiten ihren Anteil daran, dass man sich eher weiter auseinander lebt als zusammenzukommen. Schade, dass all die friedlichen reflektierten Bürger beider Gesellschaften (inkl. der deutschtürkischen Community) so selten in den Vordergrund gerückt werden.


Ich hab gestern in den sozialen Medien viel rassistischen Dreck, Hohn und Spott von vielen Türken gegen Deutschland gelesen. Dass es dann auch in die andere Richtung geht, war zu erwarten. Ich hab jetzt noch nicht reingeschaut, wird aber auf dem selben Niveau liegen wie andersrum.
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Frankfurter-Bob schrieb:

Ich hab gestern in den sozialen Medien viel rassistischen Dreck, Hohn und Spott von vielen Türken gegen Deutschland gelesen. Dass es dann auch in die andere Richtung geht, war zu erwarten. Ich hab jetzt noch nicht reingeschaut, wird aber auf dem selben Niveau liegen wie andersrum.


In den zwei Wochen davor habe ich durchweg rassistischen Dreck von Deutschen gegen Türken gesehen. Es gibt in dem Fall keine Henne / Ei - Frage. Beide Seiten haben genug Deppen, die diesen Mist schon seit vielen Jahren beherrschen.
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cyberboy schrieb:

Brady schrieb:

cyberboy schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Adler_Steigflug schrieb:

Gott sei Dank!
Mal schauen, ob jetzt von türkischer Seite die große Weltverschwörung gegen sie ausgerufen wird.


Also in den sozialen Medien lese ich nur viele Deutsche, die sich diebisch freuen, dass die Türkei ausgeschieden ist und das sicherlich nicht, weil man Oranje so sehr mag. Die Ablehnung gegenüber allem Türkischen ist schon sehr ausgeprägt in diesem Land m.E. (beziehe mich nicht auf die Wortmeldungen hier, sondern auf den Gesamteindruck).


Da musst du garnicht weit schauen... der Blick hier in den Thread reicht schon

Wer und Wo?


Du liest hier keine Beiträge, die sich diebisch über das Ausscheiden freuen?


Ich freu mich über das Ausscheiden der Türkei. Aber ebenso hätte ich mich gefreut, wenn England rausgeflogen wäre. Aber da wird dann wieder ein Unterschied gemacht. Sportlich haben die Türken viel Leidenschaft auf den Platz gebracht und verdient die Vorrunde und dann sehr glücklich das Viertelfinale erreicht.

Ansonsten sind sie eben auch negativ aufgefallen, heute dazu noch Erdogan im Stadion. Relativierung von faschistischen Gesten, gerade in dieser Woche. Ich denke, da muss man keine Sympathie für haben.
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Frankfurter-Bob schrieb:

Ich denke, da muss man keine Sympathie für haben


Das hat auch keiner verlangt. Aber das Ausmaß an Freude darüber, dass die Türkei ausgeschieden ist, insbesondere in den sozialen Medien, zeigt mir, dass da mehr dahinter steckt als Kritik am Verhalten einiger Türken in den letzten 2 Wochen. Da haben leider beide Seiten ihren Anteil daran, dass man sich eher weiter auseinander lebt als zusammenzukommen. Schade, dass all die friedlichen reflektierten Bürger beider Gesellschaften (inkl. der deutschtürkischen Community) so selten in den Vordergrund gerückt werden.
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SGE_Werner schrieb:

Adler_Steigflug schrieb:

Gott sei Dank!
Mal schauen, ob jetzt von türkischer Seite die große Weltverschwörung gegen sie ausgerufen wird.


Also in den sozialen Medien lese ich nur viele Deutsche, die sich diebisch freuen, dass die Türkei ausgeschieden ist und das sicherlich nicht, weil man Oranje so sehr mag. Die Ablehnung gegenüber allem Türkischen ist schon sehr ausgeprägt in diesem Land m.E. (beziehe mich nicht auf die Wortmeldungen hier, sondern auf den Gesamteindruck).


Mal abgesehen von vielen vielen Dingen zuvor, die so im türkischen Fußball passiert sind...
Die EM fand ich unglaublich positiv... mit vielen schönen Bildern. Sehr große Harmonie zwischen den Fans verschiedener Nationen: Deutsche, Schotten, Holländer... alles supi.
Die Türkei ist in dieser EM aufgefallen durch:
* Pfiffe während der Nationalhymne des Gegners
* Münzwurf auf einen Spieler
* Ein Spieler zeigt eine faschistische Geste
* Aus allen Richtungen wird dies verteidigt und Deutschland mit dem Vorwurf des Rassismus konfrontiert

Wieviel Sympathien möchte man denn mit so einem Katalog einheimsen?
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Adler_Steigflug schrieb:

Wieviel Sympathien möchte man denn mit so einem Katalog einheimsen?
       


Wenige. Man kann aber auch festhalten, dass ein erheblicher Teil der Türken nicht während der Hymne gepfiffen haben, nichts geworfen haben und das kacke finden, wenn das jemand macht und keine Fascho-Gesten gezeigt haben oder sie begrüßen. Genauso wie nicht alle Österreicher vor nem Spiel fremdenfeindliche Gesänge anstimmen und Becher auf Spieler werfen wie gegen die Türkei. Mich nervt da immer die Pauschalität.

Der Punkt ist aber eher: Wenn man die Türkei kritisiert für das Verhalten, dann muss man auch zeigen, dass man besser ist. Und wenn dann nach einer Pleite der Türkei heute alle sich mehr freuen als über einen deutschen Sieg und wie hier gerade bei uns im Ort die Dorfjugend hupend ganz bewusst an Häusern von türkischstämmigen Familien vorbeifährt, dann ist das schon arg peinlich.