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singender_adler

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Eintracht-Laie schrieb:
singender_adler schrieb:
...
Lothar Hahn war früher Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit. Er sagt, man könne die drei Reaktoren fast nur noch sich selbst überlassen. “Es bestehen aus technischer Sicht kaum Möglichkeiten, den Unfallablauf noch irgendwie zu beeinflussen.”
http://blog.zeit.de/newsblog/2011/03/14/tag-4-nach-dem-beben-2/


Hört sich eher nach Einzelmeinung an, und ich kann es mir nicht so recht vorstellen dass man so garnichts machen kann.
Klingt eher nach reisserischer Aufmachung, sorry.


Aktuell sind die Reaktoren (sofern die Explosionen nur das Aussengebäude betrafen) offenbar im Zustand, in dem Three Mile Island gewesen ist.
Über Kühlung und Inkaufnahme des wesentlich kleineren Übels der Freisetzung von radioaktivem Dampf (offenbar relativ grosse Mengen mit ein paar tausend Terrabecquerel) konnte damals die komplette Kernschmelze verhindert werden.
Bei guter Kühlung müsste das in Fukushima genauso funktionieren - und genau das machen sie ja mit dem Meerwasser auch.
Hahn meint wohl, dass es keine Möglichkeiten gibt, die Kernschmelze sicher zu verhindern. Hier besteht laut der New York Times das riesen Problem, dass die regulären Kühlkreisläufe nicht benutzt werden können und irgendeine Lösung mit Feuerwehrschläuchen existiert, die aber angeblich wenig Kühlwasser hineinbekommt ("Wasser in aufgeblasenen Ballon").
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Frankfurter-Bob schrieb:
Lt. FFH Abschaltung von Biblis A vielleicht noch diese Woche.

Heute Wahlprogramme der CDU erhalten (Kommunalwahl). Die habens mit Plagiaten, teilweise 1:1 aus dem Programm der SPD abgetippt.

Tja, die CDU und ihre Werte



Das wäre perfekt, aber Puttrich und Bouffier sind dafür wahrscheinlich zu korrupt.
Es soll erstmal wieder eine 8 Monate lange Revision geben...  Mal schaun, was sie nach den Demos sagen. Wenn Neckerwestheim 1 und Isar 1 abgeschaltet werden, dann fehlen schliesslich dieses Jahr noch mindestens sechs.


...Während das Ende von Neckarwestheim-1 und Isar-1 beschlossene Sache zu sein scheint, ist die Zukunft von Biblis A noch offen. Wie Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich mitteilte, wird der älteste deutsche Meiler aufgrund einer geplanten Revision Ende Mai für zunächst einmal acht Monate abgeschaltet. Ob das AKW dann wieder in Betrieb gehen könnte, hänge von der weiteren Sicherheitsüberprüfung ab.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/akw-moratorium-laufzeit-atomkraft


Mappus würde in BW auch gerne wieder Schlichten (also den Protest wie bei S21 todbabbeln). Ausser grossen Demos hilft bei diesen ******* nichts.

Mappus zur AKW-Frage: Schlichten, aber nicht abschalten
http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/Pforzheim/arid,255591_puid,1_pageid,17.html
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SGERafael schrieb:
In meinem damaligen Praktikum zur Reaktorsicherheit (vor ca. 2 Jahren) konnten wir noch Caesium aus Tschernobyl nachweisen und das mitten in Stuttgart.
Man darf nicht denken, dass das Unglück in Tschernobyl uns nicht mehr betrifft...


Am unangenehmsten finde ich fast diese Unsichtbarkeit, v.a. beim Meer (CS137 und Sellafield, http://www.bsh.de/en/Marine_data/Observations/Radioactivity/Kara_Sea/Animation_Sellafield.jsp).

Weisst du, wieviel Becquerel es damals in Stuttgart waren? Eher so unter ferner liefen/fast normal oder schon noch auffällig?
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Neben dem Schmilzen gibt's glücklichweise noch eine andere Erklärung für die Radioaktivitäserhöhung:

Die Wasserpumpe zur Kühlung lief unbeaufsichtigt, so dass laut CNN niemand einen Benzinmangel bemerkte; die Brennelemente begannen zu schmilzen und setzten demnach beim Dampfablassen mehr Radioaktivität frei. Im Anschluss fiel der Wert wieder auf 312 Mikrosievert/Stunde, also knapp 1/10.


...But the pump being used to send seawater gushing into reactor No. 2 Monday ran low on fuel when personnel left it unattended, officials said. Soon, the water had burned off and the fuel rods were exposed -- allowing them to emit levels of heat and steam that can melt the reactor's core.
http://edition.cnn.com/2011/WORLD/asiapcf/03/14/japan.nuclear.reactors/?hpt=T1
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Aktuell sollen am Haupttor des AKWs Fukushima 3130 Mikrosievert/Stunde gemessen werden. Dies bedeutet eine 15.000 bis 30.000-fache Zunahme der Radioaktivität gegenüber dem Normalwert von 0,1 - 0,2 Mikrosievert/Stunde. Seitens der Medien wird die Zunahme als Anzeichen des Schmilzens der Stahlhülle des Reaktors interpretiert:


...Am späten Abend (Ortszeit) wurde am Haupttor des Atomkraftwerks Fukushima I eine erhöhte Radioaktivität von 3130 Mikrosievert gemessen. Dies sei doppelt so hoch wie der zuvor gemessene Höchstwert, teilte die Agentur Kyodo mit.
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima158.html


Die erhöhten Werte in den letzten Tagen scheinen dagegen auf dem wiederkehrenden Dampfablassen aus dem Sicherheitsbehälter basiert zu haben (ständig wechselnde Werte, von niedrig zu hoch und wieder runter; mal 698 Mikrosievert/Stunde, mal 17 Mikrosievert/Stunde, dann wieder 1557,5 Mikrosievert/Stunde).


http://www.kantei.go.jp/jp/kikikanri/jisin/20110311miyagi/201103141530.pdf


Den Betreibern des AKWs Fukushima war seit dem Bau bewusst, dass es keine ausreichende Erdbebensicherheit hat:


...Die BBC zitiert in ihrem Live-Blog einen japanischen Nuklearingeneur, Masashi Goto, der an der Konstruktion der betroffenen Reaktorkerne in Fukushima beteiligt war. Die Konstruktion reiche nicht aus, um Erdbeben und Tsunamis auszuhalten. Die Erbauer des Kraftwerks, Toshiba, hätten dies gewusst. Seine größte Sorge sei nun, dass die Explosionen an den Reaktoren 1 und 3 die Stahlhülle des Reaktors beschädigt haben.
http://blog.zeit.de/newsblog/2011/03/14/tag-4-nach-dem-beben-2/


Die Kernschmelze scheint nun unweigerlich abzulaufen:


Lothar Hahn war früher Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit. Er sagt, man könne die drei Reaktoren fast nur noch sich selbst überlassen. “Es bestehen aus technischer Sicht kaum Möglichkeiten, den Unfallablauf noch irgendwie zu beeinflussen.”
http://blog.zeit.de/newsblog/2011/03/14/tag-4-nach-dem-beben-2/
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Weiter nur wenig genaue Informationen:

...Die Informationen zum Atomunglück fliessen in Japan äusserst spärlich. Nach zwei Explosionen in Fukushima sind die Ausmasse immer noch nicht absehbar. Die Regierung geht inzwischen davon aus, dass es in drei Reaktoren «höchstwahrscheinlich» zu einer Kernschmelze kam.
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/us-marine_setzt_hilfseinsatz_vor_japan_wegen_verstrahlung_aus_1.9892778.html


Laut der New York Times könnten die Strahlungsfreisetzungen der AKWs noch über Wochen oder Monate gehen:

...that radioactive releases of steam from the crippled plants could go on for weeks or even months… “under the best scenarios, this isn’t going to end anytime soon.”
http://www.nytimes.com/2011/03/14/world/asia/japan-fukushima-nuclear-reactor.html


Im gleichen Artikel steht auch, dass die Notstromaggregate versagten, da sie in tiefliegenden Bereichen des AKWs gestanden haben und vom Tsunami unter Wasser gesetzt wurden. Der Anschlussbereich für mobile Generatoren befinde sich im überfluteten Keller...
Man habe nicht mit einer so hohen Welle gerechnet...
Krasse Konstruktionsfehler für ein Erdbeben/Tsunami-Gebiet.


...It swamped the diesel generators, which were placed in a low-lying area, apparently because of misplaced confidence that the sea walls would protect them... Even though you have generators on site, you have to get the water out of the basement”


Zudem seien durch das Erdbeben/ den Tsunami die Anzeigegeräte des Reaktors zerstört worden, so dass der Wasserstand im Reaktorkern nicht mehr feststellbar sei.


...The problem was compounded because gauges in the reactor seemed to have been damaged in the earthquake or tsunami, making it impossible to know just how much water is in the core.


Die Kühlung erfolge nun durch das Einpumpen von Meerwasser über "Feuerwehrschläuche" und das Ablassen des entstehenden Dampfes ("feed and bleed"), was sich aber schwierig gestalte, da es so wäre, als würde man versuchen Wasser in einen bereits voll aufgeblasenen Ballon hineinzubekommen.


...To pump in the water, the Japanese have apparently tried used firefighting equipment — hardly the usual procedure... One American official likened the process to “trying to pour water into an inflated balloon”


Zudem werde der entstehende Dampf aufgrund der beschädigten Brennelemente immer radioaktiver:


...When the fuel was intact, the steam they were releasing had only modest amounts of radioactive material, in a nontroublesome form. With damaged fuel, that steam is getting dirtier.
http://www.nytimes.com/2011/03/14/world/asia/japan-fukushima-nuclear-reactor.html



Wettervorhersage für Fukushima mit animierter Grafik:

http://www.zamg.ac.at/pict/aktuell/fuku_I-131.gif


Ausbreitung von möglicher Radioaktivität (Update: 14. März 2011)

Derzeit bewegen sich mögliche Strahlungswolken auf das Meer hinaus. Bewohnte Gebiete mit Ausnahme des Umkreises der Anlage wären nicht betroffen. In wenigen Stunden dreht allerdings der Wind auf Norden. Schon heute Nacht japanischer Zeit (14:00 Weltzeit) könnten mögliche Emissionen vermehrt in Richtung Süden transportiert werden. Gleichzeitig ist zwischen Dienstag 15h (UTC) und Mittwoch 24h (UTC) mit stärkeren Niederschlägen zu rechnen. In diesen Regionen könnte es zu erhöhter Strahlung am Boden kommen.

Ein Eintreffen unverdünnter Luftmassen aus Japan in Europa und Österreich ist aufgrund der Meteorologie weiterhin auszuschließen.

http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php?seite=1&artikel=ZAMG_2011-03-14GMT11:51
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Korrektur nach oben (Zahlendreher 356/365)
Strahlenbelastung in 160 km Entfernung
bei 200 mSv/h

=> 146 mSv/Monat
=> 1752 mSv/Jahr
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kreuzbuerger schrieb:
arti schrieb:
singender_adler schrieb:
Die Radioaktivität muss selbst in einiger Entfernung noch hoch sein (die von der japanischen Regierung und den Betreibern gemeldeten Zahlen können also nicht stimmen):

US Navy zieht Schiffe und Flugzeuge ab

Die Katastrophe in Japan nimmt immer dramatischere Dimensionen an: Das US-Militär bricht seinen Hilfseinsatz in Japan wegen der gefährlichen radioaktiven Strahlung ab. Der Flugzeugträger USS Ronald Reagan war zuvor durch eine radioaktive Wolke gefahren.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/atomkatastrophe-in-japan-newsticker-erneute-explosion-im-krisen-akw-fukushima--1.1071575


zitiere richtig...

08:29 Uhr Die US-Streitkräfte beginnen damit, Schiffe und Flugzeuge aus dem unmittelbaren Umkreis des Atomkraftwerk Fukushima-1 abzuziehen. Grund sei eine geringfügige Belastung durch radioaktive Strahlung.

dein atomlobbyismus ist nur noch widerlich:
+++ USA ziehen Schiffe und Flugzeuge von Fukushima zurück +++

[8.35 Uhr] Die U.S. Navy hat ihre Schiffe und Flugzeuge den Kurs ändern lassen. Man habe sie zurückgezogen, nachdem der Flugzeugträger "Ronald Reagan" rund 160 Kilometer vor der Küste Radioaktivität gemessen habe, teilte die siebte Flotte mit. Die Menge der Strahlung habe ungefähr der Menge entsprochen, der man in einer normalen Umgebung in einem Monat ausgesetzt sei. Die Schiffe und Flugzeuge waren in Richtung des Unglückskraftwerks Fukushima unterwegs.


Shice.

Wenn der Wind sich drehen sollte, dann wäre mit diesem Wert (Monatsdosis, in einer Stunde abbekommen, http://www.sueddeutsche.de/panorama/atomkatastrophe-in-japan-newsticker-erneute-explosion-im-krisen-akw-fukushima--1.1071575) in meinen Augen auch der Grossraum Tokio ernsthaft gefährdet (keine Evakuierung, aber langfristige Umsiedlung).

Leider werden ja praktisch keine Messwerte veröffentlicht (was z.B. Greenpeace auf's schärfste kritisiert). Man kann aber ziemlich gut vom Bericht "Monatsbelastung in einer Stunde" auf den tatsächlichen Wert schliessen.

Zunächst ist zur Berechnung die Frage, was die US-Army unter der jährlichen Strahlendosis versteht, ob nur die natürliche Strahlenbelastung (ca. 2,4 mSv/Jahr) oder auch noch die künstliche zählt (dann insgesamt ca. 4 mSv/Jahr).

Geht man vom kleineren Wert der alleinigen  natürlichen Jahresdosis von ca. 2,4 Millisievert = 2400 Mikrosievert aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung), dann haben die Soldaten innerhalb einer Stunde die Monatsdosis von 200 Mikrosievert erhalten (2400 Mikrosievert/12 Monate).

Also beträgt die Strahlenbelastung 160 km vom AKW Fukushima entfernt aktuell etwa 200 Mikrosievert/Stunde (normal wären ca. 0,1 - 0,2 Mikrosievert/Stunde, http://www.gesundheitsamt.de/alle/umwelt/physik/strahl/ion/ra/tsch/07.htm).


Strahlenbelastung bei diesem Wert hochgerechnet auf  Tag/ pro Woche
(Testung der US-Navy auf langlebige Radionuklide Cs137 und Sr90 wurde erwähnt).

200 Mikrosievert x 24 h => 4800 Mikrosievert/Tag (= 4,8 mSv Tag)
4800 x 7 => 33600 Mikrosievert/Woche (= 33,6 mSv Woche).

Strahlenbelastung pro Jahr/ pro Monat

4800  x 356 = 1708800 Mikrosievert/Jahr (= 1708,8 mSv Jahr)
1708800 : 12 = 142400 Mikrosievert/Monat (=142,4 mSv Monat)


http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_27102008_RSII51593013.htm#ivz15


Nach den deutschen Eingreifrichtwerten wäre bei diesen Werten in 160 km Entfernung (wenn sich also Radionuklide mit relativ hohen Halbwertszeiten wie z.B. Cäsium-137 (Halbwertszeit 30 Jahre) oder Strontium-90 (Halbwertszeit 29 Jahre) abgelagert haben sollten) keine sofortige Evakuierung, aber ein Aufenthalt in geschlossenen Räumen und bei fortbestehender Strahlungsstärke (z.B. Aufnahme der Radionuklide durch Pflanzen, etc.) sogar eine langfristige Umsiedlung notwenig (da Strahlenbelastung grösser als 100 mSv pro Jahr).

Sofern die Japaner den Radioaktivitätsaustritt vor einem Windwechsel irgendwie bremsen können (Sakrophag o.ä.), dann wäre der Wind aufs Meer hinaus also der Gesundheitsretter von Millionen gewesen (v.a. wenn bei den Explosionen nicht schon Radionuklide dabei waren).

Noch bedenklicher wird es, wenn man als Jahresdosis die Belastung aus natürlichen + künstlichen Strahlungsquellen annimmt. Diese beträgt pro Jahr durchschnittlich 4 Millisievert, das wären pro Monat also 333 Mikrosievert.
Dann betrüge die Strahlenbelastung bei Kontamination der Umwelt mit langlebigen Radionukliden wie Cs-137 oder Sr-90 (üblicherweise beim Super-GAU freigesetzt) 8 mSv pro Tag, 56 mSv pro Woche, 237 mSv pro Monat und 2848 mSv im Jahr (also das 26,9-fache des Eingreifrichtwerts zur langfristigen Umsiedlung).

Für keine langfristige Umsiedlung dürften die Werte nach der Eingreifrichtwerte-Tabelle, also den Vorstellungen des Bundestags, pro Tag nicht grösser als 274 Mikrosievert (100 Millisievert/365 Tage), also 11,4 Mikrosievert pro Stunde sein (der normale Wert beträgt etwa 0,1 Mikrosievert pro Stunde).

Man kann den Japanern also nur die Daumen drücken, dass das Wetter weiter günstig ist und die freigesetzte Radioaktivität vor allem auf das Meer geweht wird.
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Zur Einschätzung einer theoretischen Betroffenheit bei einem Super-GAU hat die Deutsche Umweltstiftung letztes Jahr die gefährdeten Umkreise von deutschen und ausländischen AKWs grafisch dargestellt:


http://www.deutscheumweltstiftung.de/index.php?option=com_phocadownload&view=file&id=7:akw-gefaehrdungsatlas-20&Itemid=229

(Bild darf gezeigt werden: "Nutzungen der Inhalte unserer Website sind in den Schranken des Urheberrechts ohne schriftliche Zustimmung des Anbieters bzw. des jeweiligen Autors zulässig, so z. B. Kopien von unseren Inhalten zum ausschließlich privaten Gebrauch.").


Zu den gross erscheinden Kreisflächen (am ehesten für den Fall einer Explosion, dann je nach Wind und Wetter mehr oder weniger viele Sektorenbereiche betroffen):


Im Ernstfall hilflos

...Tatsächlich geht das Bundesamt für Strahlenschutz selbst davon aus, dass die Freisetzung der Radioaktivität so stark und immens erfolgt, dass die radioaktive „Fahne“ mit dem Wind sich z.B. auf einen bestimmten Sektor konzentriert – sich aber weit über 50-100 km hinaus ausstrecken kann. Dies bedeutet, dass bezogen auf das AKW Biblis der gesamte Raum des Rhein-Main-Gebietes in eine Situation der Evakuierung kommen könnte...

...zeigt zudem auf, dass die Bereiche, die gemäß den Strahlenschutzvorschriften eine Evakuierung bedürfen, sich sogar bis über 500 km (!) (entweder bis Berlin und Polen oder bis Köln, Belgien) hinaus erstrecken können. Langfristig umzusiedelnde Gebiete würden sich bis in Entfernungen von 200-300 km erstrecken.

http://cms.bund-hessen.de/hessen/dokument/201009_Ernstfallanalyse_AKW_Biblis_BUND_Hessen.pdf
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Wie kann man nur so einen Mist reden. Entweder A oder B, aber das ist doch grotesk:

...Er könne sich einen vorübergehenden Ausstieg aus der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke vorstellen, sagte Westerwelle.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/6/0,3672,8221638,00.html


E.ON fordert Festhalten an AKW-Laufzeitverlängerung

..."Unsere Anlagen werden nach höchsten Sicherheitsstandards betrieben"

http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE72D09T20110314


Nicht ausreichend gegen Erdbeben gesichert, keine Sicherheit bei Kernschmelze, technisches Chaos, nicht auf dem Stand von Wissenschaft und Technik und Bouffiers/Puttrichs Lügen,
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11157667,179029/goto/
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Die Radioaktivität muss selbst in einiger Entfernung noch hoch sein (die von der japanischen Regierung und den Betreibern gemeldeten Zahlen können also nicht stimmen):

US Navy zieht Schiffe und Flugzeuge ab

Die Katastrophe in Japan nimmt immer dramatischere Dimensionen an: Das US-Militär bricht seinen Hilfseinsatz in Japan wegen der gefährlichen radioaktiven Strahlung ab. Der Flugzeugträger USS Ronald Reagan war zuvor durch eine radioaktive Wolke gefahren.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/atomkatastrophe-in-japan-newsticker-erneute-explosion-im-krisen-akw-fukushima--1.1071575
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Eintracht-Laie schrieb:
singender_adler schrieb:

....
Der baden-württembergische SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid will im Falle eines Regierungswechsels die beiden ältesten Atommeiler in dem süddeutschen Bundesland bis Jahresende abschalten.
...


Wer sowas glaubt, der erwartet im Dezember auch den Weihnachtsmann im Kamin  
Es ist WAHLKAMPF ! Da wird alles mögliche behauptet.
Rot-Grün hat es in 7 Jahren nichtmal geschafft dafür zu sorgen dass der Atomausstieg unwiederkehrbar wird, geschweige denn das Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz genommen werden.
Und jetzt sollen zwei Meiler bis Ende des Jahres abgeschaltet werdenn???

Schön wäre es ja, aber glaubst Du wirklich dran?


SPD und Grüne haben natürlich etwas Glück (sofern man angesichts der riesigen Natur- und Atomkatastrophe überhaupt davon sprechen kann), dass sie kurz vor den Wahlen auf der nun günstigen Seite erwischt werden.
Die zuvorkommenden Bedingungen des Atomkompromiss mit Laufzeiten bis 2022 (und dem Verzicht auf umfassende Nachrüstungen) waren damals den engen Beziehungen zwischen Schröder, Clement. etc. und den Energiekonzernen geschuldet, aber sie hatten wenigstens eine eindeutige Festlegung getroffen.
Da Baden-Bürttemberg inzwischen 45% der Anteile an EnBW hat, kann sich Schmid im Falle eines Wahlsiegs nicht verstecken. Zudem bestehen so grosse Stromüberschüsse, dass Greenpeace ja sogar von acht sofort abschaltbaren AKWs ausgeht.
Ich glaube in dem Fall also dran.
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@arti  Aha, jetzt mit Demokratieverständnis kommen... Wie haben sich denn die AKW-Betreiber die Laufzeitverlängerung ergaunert? Genau, da war doch dieser Geheimvertrag am Bundestag vorbei (http://www.zeit.de/2010/38/Klientelismus-Bundesregierung).

Selbstverständlich gilt ein unbedingtes staatliches Folterverbot. Das ist eine riesige Errungenschaft, um keine Unschuldigen zum Geständnis nicht begangener Straftaten zu bringen. Wenn aber ein paar Zuhörer einer Tepco-Pressekonferenz den 100% sicher identifizierten Konzernsprecher zur Preisgabe von genauen Informationen zwingen würden, dann würden sie sich evtl. strafbar machen (Diskussion um rechtfertigenden Notstand etc), sind aber nicht der Staat.
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Die Amerikaner machen bei der Fehlinformations-Kampagne der "internationalen Atom-Mafia" (Spiegel) nicht mit, denn es gibt nun einen Medienbericht über eine radioaktive Wolke:

US-Flugzeugträger von Nuklearwolke erfaßt
http://www.berlinerumschau.com/news.php?id=12341&title=US-Flugzeugtr%E4ger+von+Nuklearwolke+erfa%DFt&storyid=1001300085701


p.s. Natürlich bin ich kein Experte (habe ich auch nie behauptet. Kenne aber interessenbedingt und wg. Medizinstudium ein paar der möglichen  Auswirkungen).
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arti schrieb:
[quote = SeeMightyDighty] vorallem die vom singender_adler

ähhh. Wieso vergleicht ihr japan immer mit deutschland. 30% deren energie kommt aus akws. 39 von 50 akws laufen noch, sprich nur ein minimaler % anteil der maximalen energieerzeugung sind pfutsch. Und japan steht ohne strom da. Man kann doe scheiß akws nicht weltweit abschalten. Atomkraft ist gefährlich, aber bis regenerative energien die last fahren können gehts nicht anders. Und die atomkraft wird abgelöst. Wenn es die welt bislang nicht kapiert hat, sie werden unseren beispiel folgen. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Und da können die politisch motivierten noch so schreien. Und dazu gehört SA genauso dazu. Er versteckt sich hinter unendlichen zitaten, behauptet aufgrund seines studiums die absolute einzigartige wahrheit zuwissen, und kennt sich im endeffekt, meiner meinung nach, überhaupt nicht mit der situation aus.

Wie sonst lässt sich erklären, dass er die von ihm geposteten radioaktivitäts karte nach tchernobyl zunächst derartig falsche interpretiert, dass er die höchste belastung im norden sieht.

Jedes kind ab baujahr 80 weiss, dass süddeutschland die größte strahlenbelastung hatte.

Soweit zum thema fachwissen  [/quote]

OT & Bullshit.
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arti schrieb:
@singender adler: es ist einfach wiederlich, wie die die katastrophe, wie viele akw gegnern, für politische stimmungsmache ausnutzt. Du setzt die japanische energiepolitik mit der deutschen gleich. Deutschland betrachtet doe atomkraftwerk als energie, welche abgelöst wird. Bis die regenerativen energien die last der akws tragen, werden diese benötigt.

Japan hat aufgrund der knappen natürlichen ressourcen auf atomkraft gesetzt. Wir, obwohl auch nicht von erdöl oder gasvorkommen gesegnet, haben die entwicklung regenerativer energien vorangetrieben. Das einfache abschalten geht zur zeit noch nicht, dass haben wir hier zu genüge diskutiert.

Jetzt aber derartig mit den japanischen opfern eine derartige argumentation abzuführen... Woe fundamental muss man sein.


Erstens: Was soll die asoziale Unterstellung? Ich argumentiere nirgends mit japanischen Opfern.

Zweitens: Waterboarding in Fukushima wäre ne nette Sache für AKW-Freaks.

Drittens: Wie bereits x-mal beschrieben kann man angesichts der hohen deutschen Stromexporte die unsichersten deutschen AKWs schon morgen abschalten, ohne das ein Versorgungsproblem entsteht.
Dein Beitrag hat also wieder die üblich Triple-Shit Qualität.


...Die Stromversorger können ihre Ankündigung umsetzen und die acht ältesten deutschen Atomkraftwerke sofort stilllegen, ohne dass dies zu Engpässen in der Stromversorgung in Deutschland führt. Dies belegt eine neue Berechnung der Umweltorganisation Greenpeace, der zufolge die sieben Alt-AKW Biblis A und B, Brunsbüttel, Neckarwestheim 1, Isar 1, Philippsburg 1 und Unterweser, sowie der Pannenreaktor Krümmel aktuell nur noch zu 5,4 Prozent zur deutschen Stromversorgung beitragen. Die übrigen neun Atommeiler könnten bis zum Jahr 2015 abgeschaltet werden.
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/es_werde_licht_auch_ohne_atomkraft/


Verband der Energieerzeuger: 2006, 2007 20 TWh-Stunden-Stromexporte (2010 sollen es 36 TWh gewesen sein).
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SGERafael schrieb:
SGE_Werner schrieb:

Lieber ein hässliches Windrad mehr oder als Übergang ein Gaskraftwerk für 20-30 Jahre, wenn man es nicht packt, den Energiebedarf mit erneuerbaren Energien zu decken, aber bitte nicht Atomkraft als Übergangsenergie. Übergang zu was? Zu jahrtausendelanger Unbewohnbarkeit? Wer weiß das schon?  :neutral-face  

Nur kannst Du nicht soviele Windräder aufstellen, um die Energiemenge eines AKWs zu erreichen.
Das Problem liegt doch ganz klar auf der Hand. Der Verbraucher will günstigen Strom. Die Geiz ist Geil- Mentalität sagt doch alles aus. Wer wäre denn bereit das Doppelte für den Strom zu zahlen ? Ergebnis wäre dann eine große Aufregung im Lande!
Ich bin keinesfalls für Atomstrom - sehe es aber realistisch, dass man die AKWs nicht alle vom Netz nehmen kann. Hat sich denn keiner Gedanken darüber gemacht, dass dieses kein dt. Problem ist? Um Deutschland herum stehen genügend Kraftwerke - von dortigen Katastrophen wären wir genauso betroffen, wie im eigenen Lande. Tschernobyl hat es in bitterer Weise bewiesen (meine Oma ist an den Folgen gestorben).
Es ist ein europäisches Problem, wenn nicht gar ein weltweites. Wir müssen uns schrittweise von AKWs verabschieden, aber nicht so, wie es die Grünen /SPD fordern.
Ich kann mich noch erinnern, wie Trittin gegen Sitzblockaden seiner Grünen bei den Castortransporten war (vgl. http://www.youtube.com/watch?v=UaFkt2WHccM ab 1:30)
Kaum in der Opposition, wird nun gegen die Koalition gewettert. Scheiss Moral! Alles politische Machtspiele - das Unglück in Japan schmeckt der Opposition, hilft im Wahlkampf  

Wichtig ist den Toten zu gedenken und hoffen, dass ein Super GAU vermieden werden kann. Über weitere Konsequenzen wird sicherlich beraten. Die Welt hat die Gefahr sehr deutlich wahrgenommen.


Wie SeMightyDeity gerade sagte wird das von vielen Leuten im "Energiewende durch mehr Atomkraft?"-Thread seit Jahren bis zum Nicht-Mehr-Hören-Können diskutiert (auch mit reger Beteilung von Atomfanatikern).

Die Alternativen sind tragischerweise seit Jahren vorhanden und können bei starker Forcierung (für Schrottbanken, Ressourcenkrieg, etc. ist schliesslich deutlich mehr Geld da) innerhalb weniger Jahre (in meinen Augen maximal 2024) 100% der Energieversorgung übernehmen.

Über CSPs in Wüsten wären laut dem DLR 5 Cent/KWh möglich (http://www.dlr.de/Portaldata/1/Resources/standorte/stuttgart/TRANS-CSP_Zusammenfassung.pdf), bei mehr Autarkie, also ausreichender Stromproduktion in Deutschland, wird es teurer, aber mehr als die 20 Cent/KWh, die das Oligopol von RWE, EON, Vattenfall & EnBW momentan abkassiert, wird's nicht kosten (inkl. Gewinnspanne).
Auch die Photovoltaik wird angesichts der technischen und industriellen Fortschreite bald einen noch besseren KWh-Preis erreichen (wobei ein Mix aus Wind, Sonne, Biomasse, Gezeiten, Wasser, etc. am besten funktioniert).




...Nur durch Erneuerbare Energien wird auf absehbare Zeit der Strom für alle bezahlbar bleiben. Die Energiewende ist spätestens 2020 erreichbar.
http://www.sonnenkraft-freising.de/vortraege/Henze-100Prozent.pdf

(aufgrund der Verzögerungstaktik von CDU/CSU und FDP aktuell einige Jahre mehr als 2015).


Zu den Speichermöglichkeiten z.B.
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11157667,179061/goto/
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Mappus hat schon wieder eine Todbabbler-Kommission bestimmt (nachdem Geisler die Proteste gegen S21 durch politische Kühlmittel zu Grabe gezwungen hatte).
Die SPD hält dagegen konsequent an einer ihrer wenigen Linien fest (echter Unterschied zur CDU/CSU und FDP ist ja de facto nur die Energie/kein Atomstrom und ist/war die Aussenpolitik/kein Irakkrieg) bzw. schlägt natürlich daraus Kapital (ist damit aber momentan das kleinere Übel).


Der baden-württembergische SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid will im Falle eines Regierungswechsels die beiden ältesten Atommeiler in dem süddeutschen Bundesland bis Jahresende abschalten.
...
Zuvor hatte Ministerpräsident Stefan Mappus eine Expertenkommission einberufen, die sich mit den Konsequenzen für das Bundesland beschäftigen soll.

http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/wirtschaftspolitik/spd-in-baden-wuerttemberg-will-zwei-akw-bis-ende-2011-abschalten-463088/index.do?_vl_pos=r.3.NT
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maxwell81 schrieb:
singender_adler schrieb:
Bouffier und Puttrich heute beim Lügen:

Bouffier und Puttrich:

Ein Atomunfall wie in Fukushima ist nach Einschätzung von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Umweltministerin Lucia Puttrich (beide CDU) in Biblis nicht möglich.
http://www.fnp.de/fnp/region/hessen/atomunfall-heizt-debatte-ueber-biblis-an_rmn01.c.8751367.de.html


Kernschmelze

Dabei haben die AKWs weltweit keinen Schutz gegen eine Kernschmelze (ein Super-Containment hat man aus Kostengründen nicht eingebaut), bei deutschen AKWs sieht es dem IPPNW zufolge sogar besonders schlecht aus:


...Die Kernschmelzfestigkeit fast aller deutschen Atomkraftwerke ist im internationalen Vergleich katastrophal schlecht, weil der Sicherheitsbehälter zu klein und aus Stahl statt aus Stahlbeton angefertigt wurde.
http://www.ippnw.de/startseite/artikel/640b2e9952/ippnw-fordert-super-containment-fuer.html


Weltweit kein Schutz gegen Kernschmelze
Technische Nachrüstung gilt als unbezahlbar

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6469055,00.html


Erdbeben

Auslegung bei Biblis laut dem IPPNW nicht auf die im Rheingraben möglichen Erdbeben

...obwohl am Standort laut Gutachten deutlich schwerere Erdbeben möglich sind (in der Fachsprache: Auslegung nur 50%-Fraktile statt 84%- oder 95%-Fraktile).
Saarländische Zeitung, http://www.s-o-z.de/?p=41467


Einer Studie der Uni Hamburg zufolge sind fast alle deutschen AKWs nicht ausreichend gegen Erdbeben geschützt:

Wie sicher sind Atomkraftwerke in Deutschland bei Erdbeben?

...Zusammenfassend muß festgestellt werden, daß die in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke zum Teil überhaupt nicht, zum Teil nur gegen schwache und vielleicht mittlere, aber nicht gegen starke Erdbeben gesichert sind.

http://www.geowiss.uni-hamburg.de/i-geogr/staff/grimmel/atomweb/atomkr.htm


Ehemaliger Leiter der Bundesatomaufsicht 2011 zu Biblis:

Wolfgang Renneberg:

"Es ist meines Erachtens nicht verantwortbar Biblis weiter am Netz zu lassen, ohne das man ganz grundlegende, konzeptionelle Nachrüstungen durchsetzt.
Das soll aber nicht passieren. Das, was die Bundesregierung vorgeschlagen hat an Nachrüstungen ist defizitär.
Da wird praktisch nichts passieren.
Alles das, was durchgreifend an Massnahmen formuliert ist, soll in fünf bis zehn Jahren realisiert sein… Biblis und auch die anderen ganz alten Kraftwerke werden ohne wesentliche Nachrüstungen weiter betrieben werden.
Das halte ich nicht für verantwortbar."

http://www.sat1.de/filme_serien/restrisiko/video/ganze-folgen/clip_doku-restrisiko-atomkraft-mit-sicherheit-unsicher-_144919//


Bundestags-Information 2006 zur Sicherheit von Biblis und den deutschen AKWs:

Antwort der Bundesregierung (DS 16/1249, 2006)

…Der Bundesregierung ist bekannt, dass die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks Biblis B nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.

...Nein, sie gehören nicht zu den weltweit hochmodernsten und sichersten Atomkraftwerken. Sie entsprechen nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik.

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/012/1601249.pdf




Gute Recherche! Was mich aber genauso interessieren würde, wie die Sicherheit der AKWs in den Nachbarländern aussieht. Es bringt ja nichts, wenn Deutschland den Atomausstieg durch einen Mix aus Kohlekraftwerken und regenerativen Energien kompensiert, dann aber im Elsass die Brennstäbe vor sich hin schmelzen.



Es gibt keine Gleichbehandlung im Unrecht, also keinen Anspruch auf Fehlerwiederholung. Das Argument "die Anderen machen das aber so" darf also nicht die Handlungsmaxime eines Staates sein, wenn sehr gute Alternativen vorhanden sind.

Sehr positiv ist, dass z.B. im bekanntlich besonders atomfreundlichen Frankreich seit Anfang des Jahres auch ein Umplanen stattfindet (zuvor auch schon die Spanier & DLR mit den grossen Solarkraftwerken, z.B. Andasol):


Frankreich startet Aufholjagd beim Windstrom

..600 Windturbinen entlang der Küste aufstellen. Damit sollen in einer ersten Phase 3000 Megawatt (MW) Strom produziert werden. Gleich zehn Milliarden Euro will sich das Land das Mammutprojekt kosten lassen und dabei sollen 10.000 Jobs geschaffen werden.

http://www.heise.de/tp/blogs/2/149151


Die Möglichkeiten sind da und können innerhalb weniger Jahre und entsprechenden Anstrengungen jedes Land zu 100% mit erneuerbaren Energien versorgen (Wüstenländer über CSPs, andere im Mix aus Wind, Sonne, Biomasse, Gezeiten, etc.):


(aufgrund der Verzögerungstaktik von CDU/CSU und FDP aktuell einige Jahre mehr als 2015, in meinen Augen bei starker Forcierung maximal 2022/2024).


...Nur durch Erneuerbare Energien wird auf absehbare Zeit der Strom für alle bezahlbar bleiben. Die Energiewende ist spätestens 2020 erreichbar.
http://www.sonnenkraft-freising.de/vortraege/Henze-100Prozent.pdf


Speichern der erneuerbaren Energien

Zum Speichern von überschüssiger Energie (Starkwind, viel Sonne, etc.): z.B. vorhandene Stauseen als Batterien Europas:
Bei Wind- & Solarpeaks wird die überschüssige Energie zum Auffüllen von Stauseen, z.B. in Norwegen, verwendet. In diversen Ländern werden aktuell bestehende Stauseen mit Förderpumpen und -leitungen ausgestattet.

Norwegen als Batterie
http://www.handelsblatt.com/politik/international/norwegen-empfiehlt-sich-als-batterie-europas/3576348.html

Schweiz als Batterie
http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/bat_terie_europas_1.8742799.html


E-Auto als Speicher:

...Das Elektroauto ist für das Stromnetz besonders interessant: Es wird zum Speicher für erneuerbaren Strom, den es an der Steckdose tankt und bei Bedarf auch wieder abgeben kann… mit ihren Batterien eine „Kraftwerks“-Leistung von 450 GW bieten, mehr als sechsmal so viel wie der maximale Leistungsbedarf des deutschen Stromnetzes (74 GW).
http://www.unendlich-viel-energie.de/de/strom/detailansicht/article/162/elektroautos-als-stromspeicher-im-vergleich.html


Beton, Tanks mit Salzschmelzen etc. als Speicher
http://www.nrel.gov/csp/troughnet/thermal_energy_storage.html


Die Blockaden gehen nur noch von Status Quo- Interessen der vier grossen Energieunternehmen und den von ihnen gekauften Politikern aus.
Sobald die Politik über Mehrheiten in der Bevölkerung zur Entscheidung gezwungen wird, werden die Energieunternehmen ganz schnell umschwenken.
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Klar, dass die Natur/Atom-Katastrophe in Japan massive Auswirkungen auf die Börsen haben wird. Während einige Unternehmen vom Wiederaufbau profitieren werden, ist die Dimension der Schäden bzw. der Kaufkraftverlust der Bevölkerung noch nicht absehbar.

Bedingt durch die dichte Besiedlung Japans können die Schäden bei starker Freisetzung von Radioaktivität gigantisch werden.
Mangels Versicherbarkeit und idR sehr geringer Deckungsvorsorge der Betreiber (gesetzlich z.B. in Deutschland nur 2,5 Milliarden Euro vorgeschrieben, http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3) geht die Betreiberfirma im Falle eines Super-GAUs aufgrund der Schadensersatzforderungen pleite, die betroffenen Menschen stehen mit leeren Händen da bzw. sind auf staatliche Unterstützungen angewiesen.
Es kommt also im Falle eines Super-GAUs neben der Schädigung der genetischen Integrität der Betroffenen, Evakuierung, etc. auch zu einer riesigen Vermögensvernichtung.


Dazu die Prognos-Studie
(Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, von Prof. Dr. Hans-Jürgen Ewers, Klaus Rennings
Universität Münster):


Abschätzung der Schäden durch einen sogenannten "Super-GAU"




http://www.zukunftslobby.de/Tacheles/prognstu.html