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singender_adler

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gereizt schrieb:
Und nochmal, dies ist ein Fußball-Diskusssions-Forum


Sicherlich war die ursprüngliche Motivation der Eintracht nur ein reines "Fussball-Diskussions-Forum", aber die aktuelle Form als "Forum für Eintrachtfans", wo man neben den aktuellen News zur SGE, dem Gebabbel darüber, den super Trainingsberichten von v.a. wib und uaa, der Gerüchteküche, etc. auch über alle anderen Dinge reden kann, macht es doch relativ erfolgreich (Querelen unbestritten, die zum hoffentlich nur temporären Abschied von vielen guten Leuten führten). Jedenfalls wirkt sich der bekannte Platz eins in der Social Media-Liste (http://www.eintracht.de/aktuell/32580/) aufgrund der vielen Beiträge (die bei der alleinigen Diskussion über die nächste Aufstellung wohl nicht zustande kämen) bestimmt auch auf die Werbeeinahmen aus, ein umfangreicheres Forum bietet demnach auch mehr Finanzierungschancen! Gleichzeitig natürlich auch mehr Arbeit für euch Mods, die viel Respekt verdient!

Bei der Definition von obskuren Quellen hast du ja gerade nochmal die Kurve gekriegt
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Miso schrieb:
@singender Adler: Ich hab gar nichts dagegen, dass Du Dich ausführlich mit dem Thema beschäftigst und Informationen einstellst. Ich wollte Dir nur nahelegen, dass weniger manchmal mehr ist.
Was über mit steht, fällt leider ins selbe Raster. Von der Organisation Gehlen bis zum heutigen BND -- uff. Mach doch mal halblang. Ich meine das ganz freundlich.
So erschlägst Du jeden User, der Interesse an dem Thema hat. Vor allem, weil Du vorsorglich so viel ins Feld führst, was noch noch gar nicht diskutiert wurde. Das wirkt, pardon, etwas abgeschottet.
Da wir die sogenannte Terrorgefahr noch länger im Programm haben werden, würde ich mich sehr freuen, wenn Du und weitere Diskussionsteilnehmer versuchten, hier eine Struktur zu schaffen.


Thx. Ich sehe inzwischen auch den empirisch wohl erfolgreicheren Gesichtspunkt der knapperen Darstellung. Müsst ihr aus rechtlichen Gründen eigentlich jeden Beitrag inkl. Links von A-Z anschauen? Dann könnte ich deine gestrige Gereiztheit nachvollziehen ,-)
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@peter und kreuzbuerger
Danke!

Konstruktive Kritik ist sehr genial. Ich werde versuchen das Thema einerseits umfassend, andererseits knapp zusammenfassend anzugehen.

Der Beitrag gestern Nacht war zuviel Quellenmaterial.
Ich wollte schnell Huntington's "Clash of the Civilizations", seiner Empfehlung von 1987 zum Paradigmenwechsel weg vom Kommunismus hin zu einer  Strategie der Konzentrierung auf für die USA kritische Regionen, mit der aktuellen Islamdebatte verknüpfen, also mit der Fragestellung, ob sich die Terrorbekämpfung nicht zu oft mit den strategisch relevanten Ländern deckt und deshalb innenpolitisch auch eine grosse Rolle spielen muss (inklusive der einfachen Erledigung (via Schuldzuweisung) von langjährigen Fehlern in der Integrationspolitik).



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SemperFi schrieb:
zu 95% äußerst Du aber keine Meinung, sondern machst einfach ein Quellenflächenbombardement.
Erinnert mich an eine Mitschülerin, deren Meinung konnte man immer schön mitlesen, weil sie diese aus den Heften zur politischen Bildung auswendig lernte.
Die gab die Sätzze 1:1 wieder und war immer etwas angepisst, wenn man ihre Sätze beendete
...
Links sind ja ok, aber in einem Post erwarte ich eigene Meinungen und nicht runtergeleierte Presseartikel.


Die Aussage zu 95% würde ich hier keine eigene Meinung äussern, sondern einfach nur Quellen posten, ist ebenfalls so eine unverschämte Behauptung von dir. Schlicht und einfach gelogen. Genauso die arrogante Unterstellung, ich hätte ja überhaupt keine eigene Meinung.

Natürlich zitiere ich viel (gestern vielleicht zuviel) - aber einige meiner Aussagen entsprechen nicht den oft verbreiteten Darstellungen, so dass ohne Quellen garantiert die Frage käme: woher kommen diese Argumente? Um das Lesevermögen des Mods Miso nicht zu strapazieren, werde ich mich bei Quellenzitaten in Zukunft zügeln (nur: wer liest schon in ellenlangen Texten hinter einer URL irgendwas nach?).

Seit dem 19.11. habe ich die folgenden Texte in diversen Beiträgen hier geschrieben - wenn du darin meine Meinung nicht finden kannst, dann fehlt dir die notwendige Auffasungsgabe (wonach es in vielen deiner Beiträge aber eigentlich nicht aussieht).


(1)
Terrorismus als (praktische) Konstante der Innen- und Aussenpolitik, als immerwiederkehrender Ersatz des kalten Kriegs wurde und wird instrumentalisiert. Zudem sind angeblich quellennahe Geheimdienst-Informationen oft zu politischen Zwecken gefaked.

Dennoch … sind de Maizières momentane Äusserungen doch etwas besorgniserregend.
...
Es ist etwas frevlerisch, aber angesichts dem in näherer und fernerer Zeitgeschichte oft auch als Vorwand bzw. Zündfunke benutzten Terrorismus stellt sich die Frage, wem die aktuellen Äusserungen bzw. ein Anschlag helfen würde. Innenpolitisch passt es gut in Merkels Integrationskonzept (Merkel erklärt die multikulturelle Gesellschaft für "gescheitert, absolut gescheitert"), lenkt vom Widerstand der Bevölkerung gegenüber der Regierungspolitik in Sachen AKW-Laufzeitverlängerung und Stuttgart 21 ab, liefert gleichzeitig einen Vorwand zur weiter verstärkten Überwachung der Bürger (Vorratsdatenspeicherung).
Aussenpolitisch passt es in die USA-Islam-Auseinandersetzung und den Pakistan-Konflikt.


(2)
Genau die ca. 1 Million getöteten irakischen Zivilisten und ca. 1,5 Millionen Schwerletzten bieten eine riesen Angriffsfläche v.a. gegenüber der USA.

Mit der deutschen Beteiligung am "New Great Game" haben leider auch deutsche Politiker fast aller Farben ("Deutschland wird am Hindukusch verteidigt") genug Kollateralschaden in Afghanistan angerichtet, um Islamisten zu motivieren.


(3)
Interessanterweise finanzieren sich die Islamisten heute durch riesige Einnahmen aus dem Drogengeschäft mit Europa (momentan 17 Milliarden Dollar) - unter den Augen der NATO, die nicht eingreift, um ihre politischen Partner nicht zu verärgern.

Irgendwie erinnert die Kombination aus geopolitischen Interessen, Terrorismus und Drogenhandel sehr an die US-Politik in Südamerika, Vietnam und Co, also eine weitere Konstante mit Anklängen an "War is a Racket" und den MIC.


(4)
Die Präsidentenfamilie selbst ist laut Spiegel der grösste Drogenhändler. Ausserdem glauben laut dem englischen Guardian die afghanischen US-Mitarbeiter, dass die USA die Taliban noch immer unterstützen.

Das Zusammentreffen von Taliban, ISI und Militär in einer Universitätsstadt mit vielen Annehmlichkeiten spricht für ein delikates Verhältnis der verschiedenen Organisationen. Bin Ladin soll ebenfalls in Quetta leben und laut einem Artikel des französischen Figaro auch im Juli 2001 Kontakt zur CIA gehabt haben.

Im oben zuerst zitierten Artikel heisst es dann noch, dass das Verhältnis zwischen CIA und ISI heute besser denn je ist.


(5)
Es geht ja auch darum mögliche Gründe für Terrorismus zu reflektieren. Da kann man dann sehr wohl die Ausbeutung von Menschen zum Thema machen.

Das dient jetzt nur als kleines Beispiel der jahrhundertelangen Ausbeutung von anderen Ländern durch Europa, USA, Russland und China. Für die damals betroffenen Menschen hätte es genauso Gründe gegegeben, wie es sie für die heute Betroffenen gibt, sich der Kontrolle ihrer Ressourcen durch andere Länder zu widersetzen - unabhängig davon, dass es bei den meisten Terroranschlägen der letzten Jahrzehnte westliche Geheimdienste ihre Finger mit drin hatten.


(6)
Das ist die Eine-Million-Euro-Frage Die entsprechenden politischen Situationen sind sehr vielschichtig, so dass es kein Schwarz oder Weiss, sondern viele Grautöne gibt. Die Frage ist, welche Mittel eingesetzt werden, um bestimmte politische Ziele zu erreichen und wer ggf. sagt "im Interesse der nationalen Sicherheit heiligt der Zweck die Mittel". Während dem kalten Krieg (Gladio-Netzwerke) hat man hier auf jeden Fall in Italien im Rahmen der "Strategie der Spannung" offenbar jede Grenze überschritten.

In der aktuellen politischen Konstellation der Ressourcensicherung im nahen und mittleren Osten spielen wohl ähnliche Mittel eine Rolle.

Weitere Zweifel entstehen dann, wenn man liest, dass nach Angaben eines NATO-Insiders (FAZ vom 18.10.2010), der US "Staatsfeind Nr. 1" Osama bin Laden vom pakistanischen Militärgeheimdienst ISI beschützt in Pakistan lebt. ISI und CIA arbeiten seit Jahren engstens zusammen und hatten gemeinsam die Taliban erschaffen (zur Vertreibung der Russen aus Afghanistan).


(7)
Islamischer Terrorismus kann unbestritten gefährlich sein. Die Mischung aus extremer Religiösität (zB Saudi Arabien) und der Herausforderung durch massiven westlichen Einfluss und teils dekadenter Führungsschicht liefert bestimmt Nahrung.

Bei Walter Laquer muss man allerdings bedenken, dass er - wie offen in der Buchbeschreibung angegeben - Mitglied des Center for Strategic and International Studies (CSIS) ist, das Stratgien für die amerikanische Aussenpolitik entwirft. Mitglieder des CSIS sind Angehörige des Verteidigungsministeriums, Investmentbanker, Vertreter von Wirtschaftsunternehmen, und berühmt berüchtigte ehemalige Regierungsangehörige wie Henry Kissinger, Zbigniew Brzezinski, William Cohen und Brent Scowcroft.

Allein schon bei Kissinger ("das Öl ist viel zu schade, als es den Arabern zu überlassen") ist bekannt, was er seit Jahrzehnten als notwendig zur Kontrolle der Ölfelder mittleren Osten erachtet.

Das Buch dürfte deshalb zumindest in Teilen eine geopolitische PR-Arbeit sein. Zweifellos wird also der islamische Terrorismus instrumentalisiert, zweifellos ist er der Grund, warum sich die USA und NATO in der Region aufhalten.
Auf diesen Beitrag antworten


(8)
Wie oben gepostet ist sein Verhältnis zum Westen offensichtlich ambivalent. Einerseits 50.000.000 Dollar an Kopfgeld ausgesetzt, andererseits der NATO bekannter Aufenthaltsort und Bodyguards vom pakistanischen Militärgeheimdienst ISI, der sich seiner exzellenten Zusammenarbeit mit der CIA rühmt.

Diese ambivalente Verhältnis zeigt sich auch in seiner restlichen Biographie.


(9)
Hat man Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden? Hat die Besetzung zu Frieden und Demokratie geführt?
Hundertausende Zivilisten wurden getötet, hundertausende schwer verletzt. Trotz oder wegen einer "Schutzmacht" von 50.000 US Soldaten gibt es Dutzende Anschläge mit hunderten Toten pro Tag (im Durchschnitt 75-85 Anschläge/Tag).

In Afghanistan sorgen die USA & Verbündete ebenfalls nicht für Frieden, erhöhen vielmehr das Anschlagsrisiko in USA & Europa. Wer daran glaubt, dass die Amerikaner zur Terrorbekämpfung ca. 200.000 Soldaten im mittleren Osten stationiert haben, der muss auch an den Weihnachtsmann glauben...


(10)
Ich kannte den Oktoberfest-Anschlag ehrlich gesagt bis vor ein paar Minuten nicht und wollte fast sagen, dass man nicht bei jedem Terroranschlag massive Ungereimtheiten finden muss, aber Google hat mich eines besseren belehrt. Es gibt einen deutlichen Bezug zu Gladio:

Der Oktoberfestanschlag 1980 fand 9 Tage vor den Bundestagswahlen statt (der Anschlag gilt als schwerster Terrorakt der deutschen Nachkriegsgeschichte), Franz Josef Strauss trat gegen Helmut Schmidt an - und es sah nicht gut aus. Man könnte nun spekulieren, dass ein erneuter RAF-Anschlag Schmidt schwer geschadet und Strauss zum Kanzler gemacht hätte.

In der Bombe (13 Menschen starben, 211 wurden verletzt, 68 davon schwer) fand sich hochbrisanter militärischer Sprengstoff. Allerdings misslang der ursprünglich geplante Anschlag. Der körperlich nicht mehr identifizierbare Täter, der aber seinen Reisepass dabei hatte (!), stellte sich in der Polizeidatenbank als Angehöriger der Wehrsportgruppe Hoffmann heraus, einer rechtsextremistischen paramilitärischen Einheit mit vermutetem Bezug zu Gladio.
Eventuell wollte Strauss einen neuen RAF-Anschlag inszenieren, was aber anderen nicht gefiel, die allerdings auch kein Interesse an einer Aufdeckung des Gladio-Netzwerks der NATO hatten.

Aufgeklärt wird der Fall wohl nicht mehr endgültig, da alle sichergestellten Gegenstände vernichtet wurden:


(11)
Gladio wurde durch die NATO/SACEUR und CIA gesteuert:

In Deutschland soll der BND als Nachfolger der Organisation Gehlen und der ODESSA beteiligt gewesen sein.

Ob jetzt die CIA irgendein Interesse gehabt haben könnte Strauss zum Kanzler zu machen? Keine Ahnung, das muss irgendjemand beurteilen, der damals gelebt hat. Jedenfalls ist die kriminelle Energie von Strauss sicherlich relativ gross gewesen. Es kann aber auch gut sein, dass sich ein paar der CSU nahestehende, Gladio-assoziierteRechtsextremisten verselbstständigt hatten.

Jedenfalls steckte hinter dem Oktoberfestanschlag wohl mehr als vermutet.


(12)
Wer behauptet das? Ich habe gesagt, dass ich es nicht beurteilen kann, es aber Hinweise für die Verwicklung von Gladio-Leuten, jedenfalls Sprengstoff aus einem Gladio-Waffenlager in den Anschlag gibt. Gladio wiederum wurde aus dem NATO-Hauptquartier, von der CIA und für die deutsche Untergruppe vom BND gesteuert. Der Anschlag kann nun von einem amoklaufenden Mitglied ausgegangen oder fehlgeschlagen sein. Die zeitliche Koinzidenz zur damaligen Bundestagswahl ist jedenfalls sehr auffällig.

Strauss selbst scheint der Prototyp eines korrupten und kriminellen Politikers gewesen zu sein.

Alles weitere ist natürlich pure Spekulation.


(13)
Das ist alles ein ziemlicher Sumpf. Ich habe mich nochmal etwas mit Strauß und Terrorismus beschäftigt und dabei eine sehr interessante Kennzeichen D-Sendung vom ZDF entdeckt. Nach deren Recherchen hat Strauß mehrere Attentate italienscher (und spanischer) Terroristen finanziert - mutmasslich mit BND-Geldern. Strauß unterhielt direkte Kontakte zu den faschistischen Terrorgruppen, die im Rahmen der Gladio-Geheimarmee in Italien Bomben legten. Er finanzierte sie mit sechsstelligen Geldbeträgen. Ziel: "Terror von rechts, der als Terror von links erscheinen sollte". Beteiligte der Terroranschläge in Italien waren Doppelagenten von CIA und BND und wurden auch im deutschen Verteidigungsministerium empfangen, standen teils mit Franz Josef Strauß in direkter Verbindung (alles aus Kennzeichen D, Link siehe oben). Er ist demnach mitverantwortlich für ca. 150 Tote und hunderte Verletzte in Italien.

Nach einer Bundestags-Anfrage steht Strauß im Verdacht die deutsche Gladio-Abteilung im engen Zusammenwirken mit der CIA geleitet zu haben.

Das Oktoberfest-Attentat wurde wohl durch die Wehrsportgruppe Hoffmann begangen, die wohl mit der Gladio/Stay-Behind Gruppe 27 zumindest in Teilen identisch ist. In der Wehrsportgruppe Hoffmann waren viele ehemalige Bundeswehrsoldaten (u.a. Sprengstoffexperten) und Verfassungsschutz-Mitglieder. Der Leiter der Gruppe hat das Attentat gegenüber Dritten zugegeben.

Der Vollständigkeit halber (für Brady hier was zu den Geheimdienstspezis von Strauß. Unter "Victory for Strauß" wollte ein Kreis von Geheimdienst- und Regierungsmitarbeitern den Wahlsieg von Strauß mitinszenieren:

Mein jetziges Fazit, insbesondere nach den ZDF-Informationen zur Terrorfinanzierung durch Strauß, seiner auch aus der Bundestagsanfrage hervorgehenden Gladio-Führungsposition und den Spiegel-Geheimdienstinformationen: sehr wahrscheinlich hat Strauß das Oktoberfest-Attentat inszeniert, dh wahrscheinlich ist er für die Toten und Verletzten verantwortlich. Die reibungslose Durchführung ist seiner Gruppe aber misslungen (evtl. verursacht durch regierungstreue Geheimdienstmitarbeiter), die Bombe wahrscheinlich früher als geplant explodiert.

Hoffentlich gibt es heute in der deutschen Politik/den deutschen Geheimdiensten keine Menschen, die einen Terroranschlag auf die eigene Bevölkerung planen oder wissentlich geschehenlassen würden. Ich kann es mir bei keinem Mitglied des Kabinetts/ keinem Ministerpräsidenten vorstellen.
Wahrscheinlich gehörte die Stimmung des kalten Kriegs und die Biographie der Agenten und Soldaten dazu, also das Kämpfen und Töten im zweiten Weltkrieg.

Zudem wäre ein zugelassener Terroranschlag unter dem Gesichtspunkt des cui bono wohl kontraproduktiv, da er den deutschen, europäischen und amerikanischen Regierungsinteressen zuwider laufen würde, also in der Öffentlichkeit zur Forderung des schnellen Truppenabzugs aus Afghanistan führen würde.


(14)
Aus Somalia hat niemand einen Grund hier einen Anschlag auf Zivilisten zu machen. Opfer der Durchsetzung der amerikanischen und europäischen Geopolitik schon, gerade wo archaische Regeln wie Blutrache dort eine gewisse Bedeutung haben... Die Soldaten sind nicht primär zum Helfen da.

Europa muss sich energiepolitisch unabhängig von mittleren Osten machen, sagen können: das Öl ist uns egal, wir brauchen es nicht. Das ist auch genau der Vorwurf an die Politik. Man hätte schon seit Jahrzehnten die Abhängigkeit von dieser Region reduzieren können, finanziert aber stattdessen eine Finanzblase nach der anderen.


(15)
Im Juli 2001 fiel dabei laut Michael Meacher (ehemaliger Minister im Kabinett Blair) gegenüber den Taliban sogar der Satz: "Entweder nehmt Ihr unser Angebot eines Teppichs aus Gold an oder wir begraben euch unter einem Teppich aus Bomben."


(16)
Was haben die Grausamkeiten in Somalia mit der Geopolitik im mittleren Osten zu tun? Die ultraorthodoxen Anhänger einer jeden Religion sind gefährlich für den Rest der Bevölkerung. Die Gründe warum die Somalis das teils in Kauf nehmen werden in dem Artikel auch angesprochen (teils Tausch von Freiheit gegen Sicherheit), genauso aber, dass der von den Extremisten vertretene Steinzeit-Islam nicht die Zustimmung der gemässigten Moslems findet:


(17)
Im somalischen Bürgerkrieg nutzen die islamistischen Milizen ihre Macht zur Einführung eines Steinzeit-Islam, aber das müssen die Leute da selbst regeln.
Entscheidend für die Terrorgefahr in Deutschland ist das Mitspielen-Wollen/Müssen? im "New Great Game", also die "Verteidigung Deutschlands am Hindukusch".


(18)
Relativ einfach: wie schon seit Jahren bekannt auch ums Öl. Die Aussenpolitik (der USA) ist fast immer sehr berechenbar, weil klar machtorientiert - und das mit allen Mitteln.

Im Bereich des Kaspischen Meeres (wo schon seit knapp 100 Jahren Öl gefördert wird) lagern nach amerikanischen Schätzungen 50-100 Milliarden Barrel Öl und noch wesentlich mehr Erdgas. Auch in Nordafghanistan existieren nach Bewertung des US Geological Survey 1,5 Milliarden Barrel Öl (Quelle unten angefügt). Bei einem Ölpreis von aktuell 80 USD/Barrel entsprechen diese Felder allein schon einem Wert von 120 Milliarden Dollar. Die Vorkommen der Region sollen die Abhängigkeit der USA von Saudi-Arabien reduzieren (dessen noch förderbare Vorkommen könnten überschätzt sein).

Die USA (und nebenbei u.a. auch Deutschland - das wird ja "am Hindukusch verteidigt") sind extrem von Ölimporten abhängig - bei abnehmenden inneramerikanischen und sinkenden Förderungen aus den Nordseefeldern zudem mit stark zunehmender Tendenz.

Ein Problem gibt's aber beim Abtransport des Öls. Das Kaspische Meer ist für die USA schwer zu erschliessen, bestehende Pipelines laufen über Russland oder Iran. Deshalb existiert seit Jahren der Wunsch weitere Transportwege zu gewinnen. Für Öl und Gas ist dabei auch Afghanistan vorgesehen.


(19)
Es geht darum, die Macht der Regierung zu begrenzen. Dazu dienen Checks and Balances, Gewaltenteilung und Bürgerrechte. Sie sollen den Bürgern Freiheit von einem alles kontrollierenden und beherrschenden Zentralstaat geben. Dazu ist auch der Schutz vor einer permanenten Überwachung, einem unter Generalverdacht stellen der ganzen Bevölkerung wichtig. Natürlich soll Terrorismus effektiv bekämpft werden können, auch öffentliche Kameras an gefährdeten Plätzen sind trotz möglichen biometrischen Profilen begründbar. Aber das geht ja auch mit den bestehenden Gesetzen. Nichts hindert Polizei und Geheimdienste an der Überwachung von Terrorverdächtigen. Bestehende Gesetze verhindern aber die präventive Kontrolle von allen 80 Millionen Einwohnern, da mit der Überwachung in die Freiheitsrechte eingegriffen wird. Durch die Überwachung kommt es bekanntlich zu sog. "chilling effects", Menschen überlegen sich ein Verhalten gegen die Regierungspolitik. Damit ist eine Generalüberwachung absolut demokratiefeindlich. Angesichts der aktuellen Terrordrohungen schreien die Innenpolitiker jetzt nach mehr Überwachungsmöglichkeiten gegenüber der Allgemeinheit. Dabei ist der Terrorismus nur vorgeschoben, ein gelegen kommender Zeitpunkt zum erneuten Versuch der Durchsetzung der Vorratsdatenspeicherung.

Zur effektiven Terrorismusbekämpfung bedarf es keiner Gesetzesänderung. Terrorverdächtige können schon seit langem effektiv überwacht werden. Es geht vielmehr um die Einführung einer alltäglichen Überwachung aller Bürger. Alle vorhandenen Informationen aus staatlichen und privaten Datenbanken (von Geburt, Schule, Facebook, Führerschein, Ausbildung/Uni, Arbeitgeber, Medizin, Bankonto, Schufa, etc) können dann zu Zwecken der Steuererhebung, BAföG-, Krankenkassenberechnung, etc. verwendet werden. Grosse Lobbyisten der Vorratsdatenspeicherung sind auch Film- und Musikindustrie.

Zur Vorstellung, was den Politikern vorschweben dürfte eine kurzer Blick auf den USA Patriot Act. Dabei handelt es sich um ein 300 Seiten umfassendes Gesetz, dass nach dem 11. September 2001 in grosser Eile durch den Kongress gepeitscht wurde, aber schon vor dem 11. September in der Schublade lag und u.a. die Wunschträume vieler Machtfanatiker und eine Wunschliste von Unternehmen enthielt, die nun unter grosser Eile (viele Parlamentsmitglieder bekamen keine Zeit das Gesetz zu lesen) verabschiedet wurden. Justizminister John Ashcroft forderte eine Absegnung des PATRIOT Acts im Kongress in drei Tagen und drohte, dass jede Verschleppungstaktik den Terroristen helfen würde. U.a. einfachere Kontrolle der Finanzangaben des Bürgers, Unwahrheiten und Kleindelikten durch einfachere Überwachung wurde ermöglicht. Dafür exemplarisch ist der heilige Gral der Kontrolle, ein Data-Mining-Projekt mit vielen Namen, kurzzeitig "Total Information Awareness" genannt, ehe es marketingtechnisch in "Terrorist Information Awareness" umgetauft wurde.

Ziel des Programms war/ist die Entwicklung einer umfassenden Data-Mining Software, die alle kommerziellen und staatlichen Datenbanken nach Mustern durchsuchen soll. Dazu soll von allen Einwohnern aus allen verfügbaren Datenbanken ein detailliertes Profil angelegt werden: Schulakten, medizinische Informationen, Telefonaufzeichnungen, Einkaufsdaten, Führerschein, Finanz- und Steuerdaten, Emails, Internetnutzung etc.

Eigentlich soll das Programm längst auf Anordnung des Kongresses eingestellt worden sein, aber es gibt immer wieder Hinweise, dass die NSA und andere Geheimdienste es relativ weitgehend verwirklicht haben dürften (z.B: "GEHEIMDIENST-SKANDAL: NSA sammelte Telefon-Daten von Millionen US-Bürgern. Die NSA gerät erneut mit einer umstrittenen Aktion in die Schlagzeilen. Einem Zeitungsbericht zufolge hat der US-Geheimdienst offenbar seit dem 11. September 2001 ein gigantisches Archiv mit Daten über die Telefonanrufe von Millionen US-Bürgern angelegt). Die Überwachungsmöglichkeiten durch den Patriot Act wurden kürzlich von Obama verlängert.

Zur Verbesserung der Terrorbekämpfung war es nicht notwendig, da Polizei und Geheimdienste bei Terrorverdacht bereits zuvor umfassend aktiv werden durften und die notwendigen Rechte besassen - unter richterlicher Kontrolle. Die Terrorbekämpfung war mit den bestehenden Gesetzen auch erfolgreich. FBI und Geheimdienste hatten Ziel und Täter des Anschlags bereits Monate vor dem 11. September identifiziert, berufen sich aber auf ihre Inkompetenz im Umgang mit den Ermittlungsergebnissen. Erfolglos, wie ein ehemaliger US-Bundesanwalt meint:

Zum einen waren Al-Qaida Terroristen, inkl. u.a. Atta dem Geheimdienst bereits 2000 bekannt.
Die staatliche Kommission berichtet dementgegen in ihrem Abschlussbericht, dass Atta bis zum 11. September 2001 ein Unbekannter für die Geheimdienste gewesen wäre.
Zum anderen war bekannt, dass Al-Qaida-Terroristen im September 2001 mit Flugzeugen in das World Trade Center fliegen wollten.


(20)
Wenn du nichts gegen Kontrolle hast, dann poste doch hier einfach Mitschnitte der Telefonate deiner Familie, den Zugang zu deiner Kontoübersicht, deine Personalakte, alle medizinischen Informationen, Urlaubsfotos, Einkäufe, etc. Die Kommunikationsüberwachung ist einer der wesentlichen Schritte zu Total Information Awareness. Warum sollen sich zig staatliche Stellen das alles präventiv anschauen dürfen? Leben in Deutschland 80 Millionen Terroristen?


(21)
Mit der Bezeichnung der aktuellen BKA- und Geheimdienst Antiterror-Operation "Mondschein" und "Sterne" haben manche die Assoziation zur Weihnachtszeit. Politisch wird die Auseinandersetzung der Stunde teils als christlich-jüdisches Vermächtnis (wo ist die Aufklärung?) vs. Islam gesehen (ohne zu berücksichtigen, dass die Mehrheit "Leben, Freiheit und das Streben nach Glück/Life, Liberty And The Pursuit Of Happiness" erreichen will.

Die Gefahr eines Anschlags aufgrund der deutschen Beteiligung am Afghanistan-Krieg und der Auseinanersetzung mit dem Islam besteht. Die Grenze zwischen "Agent Provocateur" und Terroristen erscheint aber reichlich unklar. Zu hoffen bleibt, dass die Geheimdienst-Informationen so gut wie bisher sind.
#
Altintop 5
Meier 5
Nikolov 4
Ochs 3
Vasoski 3
Russ 3
Jung 3
Schwegler 3
Kittel 3
Fenin 3
Gekas 2
Heller 2

Gut:
Linksverteidiger-Problem war für mich nicht spielentscheidend, Jung hat seine Sache OK gemacht.
Guter Eindruck von Heller & teils von Kittel.

Shice:
Fehlpassquote
In der zweiten HZ viel zu wenig Offensiv-Aktionen
Motivation

Warum Altintop - der zweifellos zu Beginn der Saison richtig gut war - immer noch jedes Spiel mitmachen darf ist rätselhaft.

Die Bundesliga erscheint aus Eintrachtsicht mal wieder zementiert.
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SemperFi schrieb:
Wenn Du Zitate verkürzt, dann sollte sowas missverständliches wie das fette oben nicht dabei rauskommen!


Das Zitat ist nicht verkürzt. Es steht exakt so in der Zeit:

...wollte der 19-jährige Student mit Hilfe eines Mobiltelefons eine Autobombe fernzünden. Diese war aber inaktiv. Die vermeintliche Bombe hatte die Bundespolizei FBI besorgt, die den Einsatz plante. Diesem waren monatelange verdeckte Ermittlungen vorausgegangen...
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-11/anschlag-usa-zeremonie

Was du erwartest ist mir im übrigen shiceegal. Mir eine eigene Meinung streitig zu machen ist hochgradig unverschämt. Niemand ist gezwungen meine Beiträge zu lesen. Wenn dir die Beiträge, die Quellen (die zumeist in deutschen Tageszeitungen nie erwähnt wurden und hier auch stehen, weil das Web kurzlebig ist und ein heute geposteter Link morgen weg sein kann), die Länge, etc. nicht passen, dann lies sie einfach nicht.
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Xaver08 schrieb:
singender_adler schrieb:
gereizt schrieb:
... Jede Quelle scheint dafür geeignet, sei sie noch so obskur.


@gereizt Obskure Quellen ist ein interessanter Vorwurf, da er die Argumente entwerten soll.
Es wäre cool, wenn du mir nach dem Bayernspiel sagst, welche meiner Quellen du als obskur ansiehst:

Zeitungen:
www.ftd.de
www.time.com
www.zeit.de
www.heise.de/tp
www.spiegel.de
www.taz.de
www.pbs.org
www.guardian.co.uk
http://timesofindia.indiatimes.com/
www.sueddeutsche.de
http://www.washingtonpost.com/
http://www.nytimes.com/
http://www.dallasnews.com/
www.welt.de
www.faz.net
www.focus.de
http://www.armytimes.com/
http://www.salon.com/
ZDF: Kennzeichen D: Finanzierung der Anschläge in Italine durch Strauß (http://www.youtube.com/watch?v=ukoLY4LOBSE)
3Sat und Interview Terrorismusforscher Ganser (http://www.youtube.com/watch?v=dl_J9LFErZA)

unabhängig/staatlich/Organisationen
http://www.rawa.org/temp/runews/
http://www.globalresearch.ca/
wikipedia (deutsch/englisch)
http://www.unknownnews.net/casualties.html
http://www.meinpolitikblog.de/
http://www.nixoncenter.org
http://www.uni-heidelberg.de/
http://csis.org/
www.bundesverfassungsgericht.de
http://www.commondreams.org/
http://www.fas.org/
www.bundestag.de
http://www.arte.tv/
http://www.usembassy.it/
http://www.eia.doe.gov/
http://pubs.usgs.gov/fs/2006/3031/pdf/FS-3031.pdf
http://www.muz-online.de/
http://www.tnr.com/
http://infowar.net/tia/www.darpa.mil/iao/
http://www.historycommons.org/
http://www.prisonplanet.com/
http://www.stk.hessen.de/
http://oilprice.com/

Smedley Butler (http://www.youtube.com/watch?v=F3_EXqJ8f-0)
Eisenhower (http://www.youtube.com/watch?v=8y06NSBBRtY)




die faz!



Das vermute ich auch

Was könnte es mit dem Namen der aktuellen Anti-Terror-Sonderkommission "Mondschein" und "Sterne" auf sich haben (http://www.zeit.de/2010/48/DOS-Geheimdienste)?

Zu Mondschein und Sterne gibt's viele Assoziationen. Zum einen die Weihnachtszeit: "oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir". Beim Weihnachtsschmuck gibt's Mond und Sterne im Doppelpack:



Allerdings könnte man auch den Bezug zu einem Staat, zu einer Nationalflagge herstellen (http://de.wikipedia.org/wiki/Mondsichel). U.a. Pakistan, Tunesien, Algerien, Aserbaidschan, Türkei haben den Halbmond und einen Stern in der Nationalflagge.

z.B. Pakistan


z.B. Türkei


Es gibt zwei relevante Staaten mit Halbmond und mehreren Sternen: Usbekistan und Turkmenistan.





Aus Usbekistan kommt die angeblich bei der Sauerland-Gruppe beteiligte Islamische Jihad Union.

...der Islamischen Dschihad-Union - zu der unter anderem die Sauerland-Zelle gehörte - angeklagt.
http://www.welt.de/print/wams/politik/article11100631/Wovor-wir-uns-wirklich-fuerchten-muessen.html

...noch die Existenz dieser Organisation nach den vereitelten Anschlägen in der Bundesrepublik unumstritten. So erklärte der Beamte des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, Benno Köpfer, gegenüber dem ARD-Magazin Monitor, die IJU existiere lediglich als Erfindung im Internet. „Die Islamische Dschihad Union, so wie sie sich uns darstellt, ist erst mal eine Erfindung im Internet und hat nur eine Präsenz im Internet„
http://www.kriminalpolizei.de/articles,islamische_dschihadunion,1,272.htm?PHPSESSID=8130f9566374434058b13c78e12b63ac

Weitere Informationen zur Islamischen Jihad Uniuon/Sauerland-Gruppe: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32248/1.html

Von einem in Weiterstadt Inhaftierten, der bei Treffen der Sauerland-Gruppe dabei war, ging die aktuelle Terrorwarnung aus.

..Neben einem deutsch-arabischen Islamisten aus Hamburg gilt M. als entscheidende Quelle für die aktuelle Terrorwarnung.
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_40268755

Man kann nur hoffen, dass sämtliche Terrorzellen so erfolgreich unterwandert und vom Verfassungsschutz mit unwirksamen Sprengstoff ausgestattet sind, wie damals die Sauerland-Gruppe (Telepolis-Artikel).
#
gereizt schrieb:
... Jede Quelle scheint dafür geeignet, sei sie noch so obskur.


@gereizt Obskure Quellen ist ein interessanter Vorwurf, da er die Argumente entwerten soll.
Es wäre cool, wenn du mir nach dem Bayernspiel sagst, welche meiner Quellen du als obskur ansiehst:

Zeitungen:
www.ftd.de
www.time.com
www.zeit.de
www.heise.de/tp
www.spiegel.de
www.taz.de
www.pbs.org
www.guardian.co.uk
http://timesofindia.indiatimes.com/
www.sueddeutsche.de
http://www.washingtonpost.com/
http://www.nytimes.com/
http://www.dallasnews.com/
www.welt.de
www.faz.net
www.focus.de
http://www.armytimes.com/
http://www.salon.com/
ZDF: Kennzeichen D: Finanzierung der Anschläge in Italine durch Strauß (http://www.youtube.com/watch?v=ukoLY4LOBSE)
3Sat und Interview Terrorismusforscher Ganser (http://www.youtube.com/watch?v=dl_J9LFErZA)

unabhängig/staatlich/Organisationen
http://www.rawa.org/temp/runews/
http://www.globalresearch.ca/
wikipedia (deutsch/englisch)
http://www.unknownnews.net/casualties.html
http://www.meinpolitikblog.de/
http://www.nixoncenter.org
http://www.uni-heidelberg.de/
http://csis.org/
www.bundesverfassungsgericht.de
http://www.commondreams.org/
http://www.fas.org/
www.bundestag.de
http://www.arte.tv/
http://www.usembassy.it/
http://www.eia.doe.gov/
http://pubs.usgs.gov/fs/2006/3031/pdf/FS-3031.pdf
http://www.muz-online.de/
http://www.tnr.com/
http://infowar.net/tia/www.darpa.mil/iao/
http://www.historycommons.org/
http://www.prisonplanet.com/
http://www.stk.hessen.de/
http://oilprice.com/

Smedley Butler (http://www.youtube.com/watch?v=F3_EXqJ8f-0)
Eisenhower (http://www.youtube.com/watch?v=8y06NSBBRtY)
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Ich möchte mit dem Hammer Bildzeitung niemanden erschlagen, aber es ist leider so, dass man kurze, prägnante Themen leichter auffasst als riesen Artikel, für die man oft keine Zeit zum Lesen hat. Das geht mir selber auch so, aber bei manchen aktuellen Themen lohnt sich dann auch die Beschäftigung mit Hintergrundinformationen, die von den Massenmedien im Allgemeinen selten dargestellt werden.

Zurück zum Thema: also die aktuelle BKA- und Geheimdienstoperation "Mond" und "Sterne" mit der Assoziation zur Weihnachtszeit scheint wichtig zu sein. In den USA wurde ein Terroranschlag auf eine Weihnachtszeremonie vereitelt:

Ziel des Anschlags war… "große Menschenmasse" während einer christlichen Feier anzugreifen. "  (Weihnachtsbaumzeremonie)
...
Wie das Justizministerium mitteilte, wollte der 19-Jährigen mit Hilfe eines Mobiltelefons eine Autobombe fernzünden. Diese war aber inaktiv. Die vermeintliche Bombe hatte die Bundespolizei FBI besorgt, die den Einsatz plante.
...
Der US-Bürger sei bereits seit August 2009 im Visier der Fahnder gewesen. Sein Name wurde mit Mohamed Osman Mohamud angegeben. Den Ermittlungen zufolge war der Verdächtige auch mit einem Terrorverdächtigen im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan per E-Mail in Kontakt

Für die Öffentlichkeit habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-11/anschlag-usa-zeremonie
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Miso schrieb:
@ singender_adler:

Ich finde Beiträge wie Deinen unerträglich und indiskutabel. Du feuerst  acht Links plus diverse Textauszüge heraus. Wer soll das lesen, ohne einen zusammengefassten Standpunkt von Dir (!!!) zu kennen? Warum soll sich da jemand durchackern?
So, wie Du die Diskussion führst, wird sie sinnlos.
Butter bei die Fische. Standpunkt nennen, gern mit Quellen unterfüttern und diese auch mit Zusammenfassungen versehen. Dann geht vielleicht was. So erreichst Du (jedenfalls bei mir) nix.


Hey, wir leben noch in einem freien Land. Für Fastfood-Nachrichten gibt's die Bildzeitung. Mir ist klar, dass die Beiträge für alle, die sich nicht für die Hintergründe zum Thema interessieren zu lang sind. Niemand braucht sie zu lesen, es ist eine Zusammenfassung der für mich zum Thema Terror historisch elementaren Zitate. Als Eintrachtfan schreibe ich sie hier bei soviel genialen Leuten auf. Mir dienen sie auch als Selbtvergewisserung, dass ich nicht total paranoid geworden bin Meinen Standpunkt findest du in der Einleitung und am Ende.
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Mit der Bezeichnung der aktuellen BKA- und Geheimdienst Antiterror-Operation "Mondschein" und "Sterne" haben manche die Assoziation zur Weihnachtszeit. Politisch wird die Auseinandersetzung der Stunde teils als christlich-jüdisches Vermächtnis (wo ist die Aufklärung?) vs. Islam gesehen (ohne zu berücksichtigen, dass die Mehrheit "Leben, Freiheit und das Streben nach Glück/Life, Liberty And The Pursuit Of Happiness" erreichen will.


http://en.wikipedia.org/wiki/The_Clash_of_Civilizations (1996)

Kampf der Kulturen ist ein populäres Schlagwort für den Konflikt zwischen verschiedenen Kulturkreisen, insbesondere Konflikte des westlichen Kulturkreises mit dem chinesischen und dem islamischen Kulturkreis. Es geht auf das Buch "Clash of Civilizations and the Remaking of World Order" des US-amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel Phillips Huntington zurück.
...
Dieses Paradigma ging auf seine Beratertätigkeiten innerhalb der Commission on Integrated Long Term Strategy zurück, das 1987 von der US-Regierung zur Beratung in außenpolitischen Fragen einberufen wurde. Diese Kommission empfahl der US-Regierung, sich von dem alten „Hauptfeind Kommunismus“ zu lösen und den Konflikten in der so genannten Dritten Welt mehr Bedeutung beizumessen, da diese Konflikte einen kumulativ negativen Effekt auf den Zugang der Vereinigten Staaten zu kritischen Regionen besitzen und auch zukünftig besitzen werden."

http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen

Es liegt nahe "kritische Regionen" auch mit den strategisch relevanten Ländern gleichzusetzen.

Die Hauptursache für beide Formen des Konflikts und damit für die politische Instabilität im nächsten Vierteljahrhundert seien das Wiedererstarken des Islams und der Aufstieg Chinas. Die Beziehungen des Westens zu diesen so genannten „Herausforderer-Kulturen“ würden sich somit besonders schwierig gestalten.
...
Huntingtons eurozentrischer und mehrheitlich konservativer Ansatz wird von der Friedensforschung kritisiert, da er zu einer Rechtfertigung von Kriegen des Westens gegen die islamische Welt genutzt werden könne und keinen Handlungsspielraum offen lasse (selbsterfüllende Prophezeiung)

http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen

Bouffiers Fortsetzung von Huntington:

...Wir müssen eine Politik finden, die in der Lage ist, für alle Seiten, für die angestammte Bevölkerung und für die, die später zu uns gekommen sind, eine friedliche und erfolgreiche Zukunft zu gestalten. Das kann nur gelingen, wenn es einen Kompass gibt, wo man hin will, sonst wird das ein Irrweg. Die Irrwege sind breit gewesen. Die Faszination einer Multikulti-Gesellschaft ist hoffentlich überholt.

Ist denn Multikulti nicht Realität in diesem Land?

Nein, Multikulti ist nicht Realität. Die meisten Bürger empfinden das nicht als Bereicherung. Sie empfinden das als Bedrohung. Als Bedrohung ihrer Identität.

Sie haben in einem Interview vor „Massenzuwanderung“ aus der Türkei gewarnt. Nun ist ja die Realität eine ganz andere. Wir haben mehr Rückwanderung in die Türkei als Zuwanderung von dort. Sind das nicht Äußerungen, die eine unberechtigte Angst schüren?
...
Teilen Sie die Auffassung, dass der Islam die Weltherrschaft anstrebt, wie Hessens CDU-Fraktionsvize Hans-Jürgen Irmer sagt?

Man muss verstehen: Wenn von Islam die Rede ist, erfahren unsere Bürger aus den Medien das in den letzten Jahren in der Regel mit Blut, mit Terror und Tod. Die friedliche Religion des Islam ist nicht das, was unsere Bürger wahrnehmen. Wenn Menschen ständig Angst davor haben, dass sie irgendwo hochgebombt werden im Namen Allahs, dass sie dann eine kritische Haltung zu diesem Thema einnehmen, ich glaube, das kann jeder verstehen.

Zu den Bürgern gehören ja auch welche, die Muslime sind – die einerseits mit den Vorurteilen leben müssen, andererseits genau so bedroht sind wie alle anderen!

Ich habe vor sieben oder acht Jahren im hessischen Landtag eine Rede gehalten. Darin habe ich darauf hingewiesen, dass niemand stärker leidet als die Islamgläubigen. Niemand zahlt einen größeren Blutzoll. Als der Terror für uns in Deutschland noch weit weg schien, sind in Algerien mehr Menschen umgekommen im Rahmen des islamistischen Terrors als bei allen späteren Anschlägen, die große Schlagzeilen gemacht haben.
..
Ich will aber nicht, dass jede Weihnachtsfeier in Angst abläuft.

In der hessischen Polizei häufen sich Vorwürfe wegen Mobbings und dem Anlegen schwarzer Akten. Ist da in Ihrer Amtszeit als Innenminister etwas schief gelaufen?

Wie soll Hessen aussehen am Ende ihrer Amtszeit?

Ich möchte, dass wir ein wirtschaftlich starkes Land sind.

Dass wir eine hohe Attraktivität haben als Standort. Dass wir sehr gute Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten haben. Einen hohen Standard an Wissenschaft und Forschung. Weltoffen und heimatverbunden – dass wir gemeinsam für ein starkes Hessen arbeiten.

http://www.stk.hessen.de/irj/HStK_Internet?rid=HStK_15/HStK_Internet/nav/681/6817081c-69e6-f401-e76c-d1505eb31b65,af257951-ff58-c21f-012f-31e2389e4818,,,11111111-2222-3333-4444-100000005004%26_ic_uCon_zentral=af257951-ff58-c21f-012f-31e2389e4818.htm&uid=6817081c-69e6-f401-e76c-d1505eb31b65

Interessantes Terrorupdate der Zeit:

...Was motiviert radikale Islamisten überhaupt, gegen Deutschland in den Krieg zu ziehen? Die Fahnder erkennen vor allem ein Muster: Junge Männer, auf der Suche nach Identität und Stärke, geraten in die Fänge radikaler Prediger. Viele von ihnen hätten genauso gut Rechts- oder Linksextreme werden können – nur fasziniert die islamistische Bewegung derzeit am meisten. Der deutsche Afghanistaneinsatz ist eines der zentralen Argumente
...
Aber wie viele junge Männer wie Breininger wären bereit, ihren Worten Taten folgen zu lassen? In Deutschland Zivilisten zu töten? Womöglich selbst zu sterben? Die Mitglieder der Sauerland-Gruppe mussten von den Terrorplanern erst dazu überredet werden, in ihre Heimat zurückzukehren, lieber wollten sie den Amerikanern in Afghanistan in einem offenen Kampf entgegentreten. »Es ist ein Unterschied, eine Katjuscha abzufeuern oder einen Selbstmordanschlag zu verüben«, sagt ein Verfassungsschützer, der sich mit rückkehrenden Dschihadisten beschäftigt hat. Die Hemmschwelle, Zivilisten zu töten, sei noch immer hoch.

Die Usbeken präsentierten Zeugen für das Sauerland-Verfahren. Die Pakistaner fassten deutsche Islamisten und zwangen sie zu reden – offensichtlich inklusive Folter. Saudi-Arabien machte Deutschland erst in diesem Monat auf eine Paketbombe in einem UPS-Frachtflugzeug aufmerksam. Das Paket kam aus dem Jemen – die Paketnummer lieferten die Saudis praktischerweise gleich mit. »Wir sind ein gutes Team«, sagte der Geheimdienstchef danach dem deutschen Innenminister am Telefon, als der sich bedankte.

http://www.zeit.de/2010/48/DOS-Geheimdienste

Überreden? Geständnisse durch Folter?

Zur Sauerland-Gruppe:
...Schon damals störten sich nur die wenigsten Medienvertreter daran, dass die Behörden offen eingeräumt hatten, die Gruppe über Monate komplett überwacht und abgehört zu haben. Die Fässer mit dem hochprozentigen Bombenstoff hatten Beamte sogar heimlich gegen ein niedrig konzentriertes Gemisch ausgetauscht. Eine reale Gefahr bestand damit zu keinem Zeitpunkt. So stellte sich von Anfang an die dringliche Frage, weshalb die Ermittler nicht bereits weitaus früher zugegriffen hatten.

Nicht einmal konkrete Anschlagsziele der Gruppe wurden bekannt. Auf der Pressekonferenz des Innenministeriums nach der Festnahme nannte Wolfgang Schäuble zwar zuerst den Frankfurter Flughafen, musste auf Rückfrage aber eingestehen, dass dieser nur ein unbestimmter "Teil des Gefahrenraums" sei. Er habe dies "auch aus Agenturmeldungen zitiert" ([local] Anschlagsplan aus dem schwäbisch-bayerischen Grenzgebiet). Wie gefährlich also waren die jungen Männer wirklich? Und wer hatte sie angeleitet?
...
Die Radikalisierung der Sauerland-Gruppe begann in Neu-Ulm. Dort lernten Gelowicz und Co. einen charismatischen Prediger kennen, der vielen Experten inzwischen als einflussreichster Rekrutierer für den "Heiligen Krieg" in Deutschland gilt. Dr. Yehia Yousif, ein ägyptischer Arzt, war im Jahr 2000 nach Neu-Ulm gezogen. In seinem Bannkreis kamen bald immer mehr Islamisten an die Donau. Laut FAZ war Yousif "Hirnwäscher für etliche Angehörige der Sauerland-Gruppe und für deren Dunstkreis von vierzig, fünfzig jungen Leuten". Der Spiegel zitierte einen anderen bekannten Islamisten: "Yousif hatte eine Gruppe von jungen Schülern um sich geschart, die er jede Woche unterrichtete, und Fritz war einer davon." Als das bayerische Innenministerium die dortige Moschee 2005 schloss und den Verein Multi-Kultur-Haus Ulm e.V. verbot, wurde das vor allem mit den Hetzpredigten Yousifs begründet. Zu diesem Zeitpunkt tauchte der Ägypter aus Deutschland ab.

Doch Yehia Yousif war mehr als ein gefährlicher Prediger. Über viele Jahre, von 1996 bis mindestens 2002, war der Ideologe der Sauerland-Zelle ein hauptamtlicher Spitzel des Verfassungsschutzes. In der Stuttgarter Zeitung konnte man unter dem Titel "Ulm: Islamistischer Hassprediger und Imam als Spitzel des Verfassungsschutz enttarnt" am 21.1.2007 lesen.
...
Doch dies war nur die erste von mehreren Geheimdienstverbindungen. Der Anwalt von Daniel Schneider [extern] berichtete: "Mein Mandant wurde nach seiner Rückkehr aus Pakistan vom Verfassungsschutz angesprochen. Man hat versucht, ihn umzudrehen - wenn auch vergeblich." Der Anwalt stellte die Frage, ob der Geheimdienst an anderer Stelle möglicherweise mehr Erfolg hatte und ob ein vom Staat bezahlter "Agent Provocateur" in die Anschlagsvorbereitungen involviert war.

Wie der Spiegel im September 2008 meldete, hatten die deutschen Behörden zwei V-Leute in der Nähe von Schneider platziert. Einer der beiden lebte sogar mit in dessen WG und übermittelte "Details zu Schneiders Laptop" an die Behörden. Schließlich habe sogar die Lieferung der Bombenzünder im August 2007 "unter den Augen der CIA und eines türkischen Geheimdienstes" stattgefunden.

Der Stern präzisierte wenige Tage später, dass der Zünder-Lieferant Mevlüt Kar offenbar Kontaktmann der CIA sei - und deutschen Ermittlern seit langem bekannt wäre.
...
Im Fernsehjournalismus waren die Reporter von ARD "Monitor" die einzigen, die kritisch nachhakten.

Sie befassten sich insbesondere mit der "Islamischen Jihad Union" (IJU), einer usbekischen Terrororganisation, der Gelowicz und die Anderen laut Anklageschrift angehören sollten. Die ARD-Journalisten verwendeten für ihre Recherchen offene Quellen, die von den Ermittlungsbehörden erstaunlicherweise vollständig ausgeblendet wurden. Kein Wunder, ging es doch um Informationen, die die Anklageschrift der Bundesanwaltschaft in gefährliche Schieflage bringen konnten ...

Unter den wenigen Fachleuten war es von Anfang an ein offenes Geheimnis, dass die IJU im Verdacht stand, ein Geheimdienstkonstrukt zu sein. Inzwischen gibt es für diese Annahme drei voneinander unabhängige Zeugen.

Craig Murray war britischer Botschafter in Usbekistan zwischen 2002 und 2004. In der ARD sagte er im Oktober 2007:

Es gibt keinen wirklichen Beweis dafür, dass die Islamische Jihad Union existiert. Zum ersten Mal haben wir den Namen gehört, als die usbekische Regierung sie für Bombenanschläge in Taschkent verantwortlich machte. Ich war da, ich habe die Beweise selbst gesehen. Minuten nach der angeblichen Explosion. Und da waren keine Bomben. Das waren meiner Meinung nach Erschießungen von Dissidenten. (...) Ich persönlich glaube, dass die Islamische Jihad Union höchstwahrscheinlich von den usbekischen Geheimdiensten erschaffen wurde. Entweder dadurch, dass sie Anschläge wie in Taschkent selbst inszeniert haben oder indem agents provocateur naive Menschen dazu verleitet haben, Terroranschläge zu verüben.
Craig Murray

Die IJU als staatlich gelenkte Terrortruppe des usbekischen Regimes? Ein Jahr später wurde diese Meinung durch einen usbekischen Überläufer bestätigt...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32248/1.html

Zwischen Sauerland-Gruppe und aktuellen Anschlagswarnungen gibt's auch eine Bezug:

Quelle für Terrorwarnung in Weiterstadt
...
"Alle, die zur Sauerlandgruppe gehörten, haben sich häufig getroffen, unter anderem in einer Gartenhütte in Langen. Und da war auch M. dabei", sagt hr-Terrorexperte Fritz Schmaldienst.
...
Im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet ließ sich M. an schweren Waffen ausbilden. Hier knüpfte er auch enge Kontakte zu Talibankämpfern und sogar zur Spitze von Al Kaida. Nach etwa einem Jahr stellte M. jedoch fest, dass er körperlich dem Kampf an der Waffe nicht gewachsen ist.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_4026875

...Die Ermittler hoffen, dass die drastischen Worte des Ministers Reaktionen unter Islamisten provozieren: »Wenn keine Kommunikation da ist, können Sie auch nichts abhören und keine Informationen abfischen.« Die Polizei spricht gezielt Gefährder an. »Wenn die ungeschickt sind, dann reden sie mit anderen darüber, und wir können daraus vielleicht Nutzen ziehen«, sagt ein Verfassungsschützer. Seit Wochen versuchen zwei Sonderkommissionen von Berlin aus die Lage aufzuklären. »Mondschein« heißt die Operation des Bundesamtes für Verfassungsschutz, »Sterne« die SoKo des BKA.

In Fällen, die als besonders brisant beurteilt werden, hören BKA-Beamte live mit Übersetzern Gespräche mit, statt erst Tage später Aufzeichnungen auszuwerten. Neue Erkenntnisse werden sofort ausgetauscht, von »Mondschein« zu »Sterne«. Und andersherum.

Mondschein, Sterne – es könnte kaum treffendere Namen für die Sonderkommissionen geben in diesem deutschen Advent,

»Wir gehen eigentlich davon aus, dass uns ähnlich wie im Fall der Sauerland-Gruppe rechtzeitig Hinweise erreichen«, sagte kürzlich ein Behördenchef in vertraulicher Runde. Einsatzkommandos der Polizei stehen bereit zum Zugriff, jederzeit.

http://www.zeit.de/2010/48/DOS-Geheimdienste

Die Gefahr eines Anschlags aufgrund der deutschen Beteiligung am Afghanistan-Krieg und der Auseinanersetzung mit dem Islam besteht. Die Grenze zwischen "Agent Provocateur" und Terroristen erscheint aber reichlich unklar. Zu hoffen bleibt, dass die Geheimdienst-Informationen so gut wie erhofft sind:

»Wir gehen eigentlich davon aus, dass uns ähnlich wie im Fall der Sauerland-Gruppe rechtzeitig Hinweise erreichen«,
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In Bochum gab's gestern das erste Geständnis eines Wettanbieters:

...Die Details dieser Manipulationen sind erschreckend, immer wieder. Der kühle Tonfall, in dem Niederlagen vereinbart werden; der immer gleiche, niedere Beweggrund: Geld; die feste Überzeugung, dass niemand etwas merkt. Das Ausmaß dieser Niedertracht ist erst zu ermessen, wenn man die Währung versteht, in der da betrogen wird: Geld, Herz und Leidenschaft von allen, denen Fußball etwas bedeutet.
http://www.ksta.de/html/artikel/1288741366219.shtml

Der nach dem Aufstieg 2007 vom VfB Stuttgart verpflichtete Marcel Schuon kommt bereits als erfahrener Wetter nach Osnabrück. Er habe schon als Jugendlicher beim VfB auf den Ausgang von Fußballspielen gewettet. Schuon und auch Bilal Aziz wetten bevorzugt bei Tanzer B., einem Mitarbeiter des jetzt angeklagten Nürettin G. Auch etliche andere Spieler wetten, manche in privaten Zirkeln, andere im Internet, andere in den einschlägigen Büros. Aziz gehört zu den aktivsten Wettern, ist in den Wettannahmestellen rund um den Bahnhof bestens
...
Im Sommer 2008 lernt G. Thomas Cichon kennen, der immer häufiger und höher wettet. Seine Wettschulden wachsen. G. fragt ihn, ob er bei einer Manipulation mitmachen würde.
...
Der große Schlag: Der VfL verliert am 17. April 2009 in Augsburg 0:3 – die mit Schuon und Cichon verabredete klare Niederlage ist eingetreten. Für beide Profis hat G. 25000 Euro gesetzt und den Einsatz verdoppelt. Damit ist Schuon 25000 Euro Schulden los, Cichon werden 20000 Euro erlassen, 5000 bekommt er ausgezahlt. G. kassiert 293000 Euro.

http://www.noz.de/sport/vfl-osnabrueck/news/49411100/der-weg-in-den-wettsumpf

"Es hat genaue Anweisungen gegeben", sagte er den Richtern. "Wenn es schiefläuft, sollten Elfmeter 'gemacht' werden - oder Rote Karten." Dabei habe besonders Thomas C., ehemaliger Profi des Zweitligaklubs VfL Osnabrück, großes Talent bewiesen, absichtlich schlecht zu spielen. "Der hat das ganz geschickt gemacht, das hat allen gefallen."

Ein weiterer Spieler der Osnabrücker, Bilal A., hätte es mit dem Schlechtspielen so sehr übertrieben, dass ihn der Trainer schon in der Halbzeit ausgewechselt habe. Zunächst sei es um Wetteinsätze in Höhe von 50 000 Euro und Bestechungsgelder von 25 000 Euro pro Person gegangen. Später sei allein bei der Zweitliga-Partie FC Augsburg gegen den VfL Osnabrück am 17. April 2009 ein Wettgewinn von 290 000 Euro erzielt worden.

http://www.abendblatt.de/sport/fussball/article1708263/Beckenbauer-soll-Gutachter-in-Wettskandal-Prozess-werden.html

Der Umfang des Geständisses entspricht offenbar exakt dem, was bislang schon bekannt geworden ist. Man darf spekulieren, dass wenn die Taktik der Anwälte und ihrer Auftraggeber aufgeht, der Wettskandal nicht wirklich aufgeklärt werden wird. Insbesondere der Grund, warum die Staatsanwaltschaft Bochum dem DFB nur bedingte Akteneinsicht gewährt, würde mich sehr interessieren... Angesichts der Verbreitung von Fussballwetten auch unter Profispielern hat man sich wohl nach Vorbild der bewährten hessischen Methode zu brutalstmöglicher Aufklärung entschlossen.
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arti schrieb:

singender_adler schrieb:
Die ... Verschiebung hat ... grosse Auswirkung, da die weiblichen Embryos nach der Studie die Radioaktivität schlechter vertragen ... Nach der Befruchtung gibt es ... ja keinen plötzlichen Geschlechts ... switch. Tausende weibliche Embryos haben nach der Studie aufgrund der AKWs nicht überlebt, dh wären bei einem anderen Aufenthaltsort der Mutter normal zur Welt gekommen.

gemäß der studie gibt es abgeblich tausende weibliche embryos welche nicht "überlebt" hätten. allein das wort "überleben" ist schon der hammer. es hat sie nie gegeben, da mehr jungen als mädchen geboren wurden.


Wenn die Ergebnisse der Studie zu den veränderten Sex-Odds durch Radioaktivität korrekt sind, dann überleben männliche Embryos unter Strahlung häufiger als weibliche, was dann wiederum mit geschlechtsspezifischen Schädigungen, z.B. Beeinträchtigung der weiblichen Keimzellanlage zu tun haben könnte. Dementsprechend gab es weibliche Embryonen, die aber im Umkreis von AKWs empfindlicher auf radioaktive AKW-Emissionen/"Low-Level"-Störfälle reagiert haben, wo es demnach vermehrt zum Abort gekommen ist. Somit hätten diese Embryos in grösserem Abstand zu AKWs überlebt.
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Uups. Dem Plutonium darf ich nicht drei Nullen unterschlagen. 1 kg entsprechen natürlich 1.000.000.000 Mikrogramm.
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-Para- schrieb:
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/asse533.html


Berichte über eine erhöhte Leukämie-Rate in der Region um das Atommüll-Lager Asse (Landkreis Wolfenbüttel) haben Aufregung und Besorgnis ausgelöst. Ein möglicher Zusammenhang mit der maroden Lagerstätte ist bisher weder bewiesen noch widerlegt und soll nun untersucht werden.

Für die Betroffenen grausam, aber ganz klare Verantwortlichkeit der Bundesregierung und Atomindustrie. In der Asse wurde so viel krebserzeugendes Material verklappt, dass die Erkrankuengen 100% zunehmen werden. Unter Umständen auch für die nächsten 1 Million Jahre, da neben u.a. Cäsium 137 (wird wegen der guten Wasserlöslichkeit im Magen-Darm-Trakt vollständig resorbiert), Strontium 90 (wird vom Körper wie Calcium behandelt und in Knochen eingebaut), Tritium (schweres Wasser, verteilt sich wie H2O in alle Zellen) im absaufenden Bergwerk auch 28 kg Plutonium in verschiedenen Fässern entsorgt wurden. Die interne Anforderung an die Haltbarkeit der Fässer betrug 3 Jahre:

1968, 30.08. Besprechungsnotiz SIEMENS, Gespräch mit Vertretern Kraftwerk Obrigheim, Siemens, GfK und GSF: „... wichtigste Forderung für die in Asse 2 zu lagernden Abfälle ist, dass diese in Einheitsfässer abgefüllt sind und ausreichend Standfestigkeit für etwa 3 Jahre aufweisen... wenn die Füllung des Fas- ses stabil ist (z. B. Zementierung oder Bituminierung) ein billiges instabiles Fass genommen wird...“ (S. 52)

1970,26.05. Protokoll der Besprechung über die Einlagerungsbedingungen schwachradioaktiver Abfälle (Bergamt, Oberbergamt, Vertreter der Industrie, GfK, GSF) „... Eine Unlöslichkeit der Abfälle in Wasser oder Salzlauge wird dagegen unter diesen Gesichtspunkten nicht gefordert. Die Beständigkeit der Behälter braucht nur solange gewährleistet zu sein, wie die einzelnen Lagerkammern begangen werden, d.h. während eines Zeitraumes von etwa 3 – 5 Jahren.“ (S. 52)


...Etwa zeitgleich hatte der Zeuge Schubert (ehemals Oberbergamt Clausthal) in seiner Vernehmung vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss ausgesagt, dass sich seines Wissens nach 24 – 26 kg Pu (=Plutonium) in der Asse befänden. Dies hat das BMBF und die externe AG zum Anlass genommen, die Menge des in der Asse eingelagerten Plutoniums erneut und eingehend zu überprüfen.

Somit ergibt sich die buchhalterische Menge aus den Angaben der Ablieferer zu 28,1 kg einschließlich Sicherheitszuschlag. (S. 35)
...
Auf Grund der Angaben in der Begleitliste musste jedoch davon ausgegangen werden, dass das Plutonium auf 21 Fässer verteilt ist. (S. 65)

http://www.bmbf.de/pub/abschlussbericht_inventar_asse.pdf

...Plutonium entsteht in Kernreaktoren, wenn Uran-238 in den Brennstäben einem Neutronenfluss ausgesetzt ist. Durch zivile und militärische Aktivitäten wurden bis heute weltweit etwa Tausend Tonnen Plutonium erzeugt. Plutonium wurde in größerem Ausmaß in Folge der oberirdischen Atomwaffentests, die während der 50er und 60er Jahre durchgeführt wurden, in die Umwelt abgegeben. Dabei wurden knapp 4 Tonnen Plutonium weltweit verteilt. Das natürliche Vorkommen von Plutonium ist dagegen relativ gering. Es treten z. B. Spuren von Pu-244 in seltenen Mineralien auf.
...
Sehr viel gefährlicher sind Spätwirkungen von Plutonium, das mit der Atemluft, durch Nahrungsaufnahme oder über Wunden in den Körper gelangt ist. In diesem Fall sind die Körperzellen der Strahlung durch das Plutonium direkt ausgesetzt. Es gibt keine Schwellendosis der Unwirksamkeit von inkorporiertem, d. h. in den Körper aufgenommenem Plutonium.

Am gefährlichsten wirkt Plutonium bei Inhalation, d. h. dem Einatmen. In Abhängigkeit von der Löslichkeit der eingeatmeten Plutoniumverbindung verbleibt das Plutonium unterschiedlich lang in der Lunge. Die Verweilzeit in der Lunge ist von vielen physikalischen, chemischen und biologischen Faktoren abhängig und kann zwischen etwa 100 und 10.000 Tagen betragen. Nach Absorption in der Lunge verteilt sich Plutonium im Körper und wird im Wesentlichen in den Knochen, der Leber und den Lymphknoten im Atemtrakt angereichert.

Nach Aufnahme von Plutonium mit der Nahrung wird ein großer Teil mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Der Anteil von Plutonium, der aus Nahrung im Magen-Darm-Trakt in den Körper aufgenommen (resorbiert) wird, ist im Wesentlichen abhängig von der Art der Plutoniumverbindung und dem Alter der Person. In grober Annäherung kann eine Resorptionsrate von Plutonium mit der Nahrung von 0,05% angegeben werden. Bei anorganischen Plutoniumverbindungen liegt diese etwa um den Faktor 10 niedriger. Für Kleinkinder ist eine um den Faktor 10 höhere Resorption anzunehmen. Nach Resorption von Plutonium über den Magen-Darm-Trakt wird Plutonium im Körper verteilt und dort vorrangig in Knochen und in der Leber konzentriert.
Im Blut aufgenommenes Plutonium wird zu etwa 50% im Knochen, zu 30% in der Leber und etwa 20% in anderen Geweben eingelagert. Die Verweilzeit von inkorporiertem Plutonium im Knochen beträgt etwa 50 bis 100 Jahre und in der Leber 20 bis 40 Jahre.

Aus der unterschiedlichen Verteilung von Plutonium im Körper sowie den unterschiedlichen Verweilzeiten ergeben sich in Folge der Radiotoxizität von Plutonium unterschiedliche Krebsrisiken. Nach Inhalation ist grundsätzlich das Lungen-, Knochen-, Leberkrebs- und Leukämierisiko erhöht. Nach oraler Aufnahme ist das Knochen-, Leberkrebs- und Leukämierisiko erhöht. Bei Zufuhr einer gleichen Aktivität von Plutonium mit der Atemluft im Vergleich zur Inkorporation durch die Nahrung ist das Krebsrisiko in Abhängigkeit von der chemischen Form rund 100 Mal größer.

http://www.bfs.de/en/ion/wirkungen/plutonium.html

Zur sicheren Entstehung von Krebs reicht vermutlich eine Menge von einigen Mikrogramm aus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium

28 kg entsprechen 28.000.000.000 Mikrogramm (1 kg = 1 Million Mikrogramm)...

Aufgrund von Wasserstoff und Methan im "Endlager" Asse wird zum einen eine Explosion mit Blow-Out von Teilen des Atommülls befürchet - mit anschliessendem Fallout und Inkorporation der radioaktiven Isotope.

Zum anderen ist bereits eine radioaktive Kontamination des Wassers in der Asse nachgewiesen. Eine Verteilung ins Grundwassern und damit ins Trinkwasser ist wahrscheinlich. Damit ist eine plausible Erklärung der Krebsfälle im Umkreis der Asse gegeben.

Entgegen der politischen Behauptungen war der Wassereinbruch schon vor der Aufnahme der Endlagertätigkeiten, dh der Einlagerung der ersten Fässer bekannt:

...Zu früheren Laugenzuflüssen vermerkt der Statusbericht, dass es in der Zeit von 1906 bis 1988 29 Zuflüsse von Salzlösungen gab. Seit 1988 wurden insgesamt 32 aktive Zutrittsstellen festgestellt, darunter Deckgebirgslösungen mit einer derzeitigen aufgefangenen Menge von rund 11,8 m3, die auf den Sohlen 658 m, 725 m und 750 m erfasst werden.
http://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/cms/default/dokbin/289/289398.die_assechronik_vom_umgang_mit_atommuell.pdf

1964: „Auf der 750-Meter-Sohle befinden sich ein Sammelbecken für magnesiumhaltige Lauge, die in 79 Litern pro Tag aus alten Carnallit-Abbauen zufließt, sowie ein Behälter zum Auffangen des Tropfwassers aus dem Schacht. Dieses kommt aus drei Rissen, mit etwa 2 Litern pro Minute … Laut Prof. Mohr kann der Wasserzulauf durch Zementieren eingedämmt werden.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse

In der Öffentlichkeit stellte die Bundesregierung die Anlage wider besseres Wissen als sicher dar. 1972 verkündete der damalige Staatssekretär im Bundeswissenschaftsministerium Klaus von Dohnanyi:

„Das Eindringen von Wasser kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse

Hans-Dietrich Genscher, Bundesminister des Innern und damals zuständig für das Umweltprogramm der Bundesregierung: „Die Bundesrepublik Deutschland hat ... mit dem Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel ein Endlager geschaffen, das nach vollem Ausbau die bis zum Jahr 2000 anfallenden etwa 250.000 Kubikmeter radioaktiver Rückstände sicher aufnehmen kann.“
http://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/cms/default/dokbin/289/289398.die_assechronik_vom_umgang_mit_atommuell.pdf

Die Kontamination des eintretenden Wassers mit Cäsium 137, Strontium 90, Tritium und Plutonium ist nachgewiesen:

1998    
Seit August 1998 wird ein täglicher Laugenzulauf von 11 m3 gesättigter Steinsalzlauge ins Bergwerk im Bereich der Südflanke festgestelt.
...
2008
Umweltausschuss des Landtages am 16. Juni Sts. Birkner, NMU, berichtet, dass es in der Schachtanlage Asse zwei Fundstellen mit einer radioaktiv belasteten Lauge gibt, die die Freigrenzen der Strahlenschutzverordnung für Cäsium 137 um das 3-fache, bzw. um das 8-fache überschreite. Außerdem sei Tritium festgestellt worden. Diese Information läge dem Landesbergamt und dem Umweltministe- rium seit vielen Jahren vor. Der Landtag sei nie informiert worden. Die mit Cäsium 137 belastete Lauge sei auf die 975m Sohle des Bergwerks verbracht worden und nicht rück- holbar eingelagert worden. Kappei und Meyer, HHZ: Die Genehmigung sei durch Sonderbetriebsplan des Landesberg- amtes erfolgt. Außerdem gebe es eine strahlenschutzrechtliche Genehmigung von 1978, die zuletzt im Jahr 2002 verlängert worden sei. Insgesamt seien 77-80 m3 kontaminierte Lauge auf der 975m Sohle in einen mit Salzgruss verfüllten Stollen eingeleitet worden. Meyer behauptet, es gäbe eine „atomrechtliche Weisung des Niedersächsischen Umwelt- ministeriums.
...
2008
Bei einer Sitzung des Asse II Begleitgremiums am 16. Juni berichtet das HHZ, dass die Laugen auch Spuren von Plutonium und Strontium enthalten.
...
2008
Auf der Suche nach der Ursache für die Laugen-Kontamination kündigt HZM die Befragung von ehemaligen Mitarbeitern an. „Wir selbst wissen ja gar nicht genau, was alles in der Einlagerungszeit passiert ist“, so Sprecher Haury (dpa-Meldung 25.6.)


Es wurde eine Vielzahl von absichtlichen Verstössen gegen die ursprünglich geplante Einlagerung von schwachaktivem und festem Atommüll dokumentiert:

1973, 22.05. GSF an GfK „... Unser Erster Strahlenschutzverantwortlicher (...) hat sich bei mir bitter beklagt, dass die Ablieferungsbedingungen von Ihren Mitarbeitern auch nicht im Entferntesten eingehalten werden.“ (S. 59)
...
1977, 07.10. GSF an TN „... Überschreitung zulässige Dosisleistung in 1 m Abstand (15 – 25 mR/h), außerdem liegt die Oberflächendosisleistung in vielen Fällen erheblich über den in den Begleitlisten angegebenen Werten...“ (20 Gebinde Kammer 11/750 m am 05.10.1977 eingelagert,  (S.57)
...
1968, 22.03. GSF an GfK „... Überschreitung Dosisleistung (250 mR/h), ein Fass wurde wegen Undichtigkeit geöffnet, es war zu ca. 1⁄4 mit Wasser gefüllt, da- raufhin vier wahlweise ausgesuchte Fässer geöffnet, es war nur ein Fass vor- schriftsmäßig betoniert. In den drei anderen Fässern waren zwischen 30 und 80 Liter Wasser enthalten... Von uns kann unmöglich jedes Fass zur Kontrolle geöffnet werden. Wir müssen uns auf Ihre Angaben verlassen.“ (S. 57).
...
1971, 13.12. GSF an GfK „... häufig stimmen die angegebenen Dosisleistungen nicht annähernd mit den tatsächlichen Dosisleistungen überein...“; Kontamination des pa-Behälters der Bundesbahn
Kammer 1/750 m (S.57)
...
1972, 18.10. GSF an GfK „... Inhalt der Fässer ist nicht verfestigt, obwohl in der Begleitliste eine Beton- bzw. Bitumenfixierung angegeben ist... unabhängig von Fassart müssen plutoniumhaltige Abfälle an Beton, Bitumen o.ä. gebunden sein.“
Kammer 2/750 m (S. 58)
...
1972, 15.11. GSF an GfK „... von unserer Abteilung Tieflagerung (...) wiederum Be- schwerden, dass die von Ihnen abgelieferten Fässer nicht den Bedingungen entsprechen (...)“
...
1972, 23.11. GSF an GfK „... aus gegebener Veranlassung bitten wir Sie, die Be- gleitlisten so rechtzeitig abzusenden, dass diese vor den Fasstransporten hier eintreffen. Wir werden künftig keine Fässer mehr annehmen, von denen die Begleitlisten bei uns nicht vorliegen.“(S. 58)
...
1974, 12.06. GSF an GfK „... An einem LAW-Fass ohne Farbring 800 mrem/h (auf Liste 80 mrem/h), an einem Baryt-Beton-Abschirmbehälter 350 mrem/h (auf Liste 95 mrem/h).“ (MBS 1199)
Kammer 11/750 m (S. 59)
...
1977, 29.11. GSF an KfK (Telex) „... mit Schreiben 16.06.77 haben wir Sie dringend gebeten ... uns monatlich die ... Mengen an Kernbrennstoffen mitzuteilen. Für Oktober 77 liegt uns bisher keine Kernbrennstoffmeldung vor...“ (S. 61)
...
1972, 06.12. GSF an HMI „... Inhalt der Fässer ist lediglich mit einer Betonschicht übergossen.“
Kammer 5/750 m  (S. 62).

http://www.bmbf.de/pub/abschlussbericht_inventar_asse.pdf


Die Standfestigkeit des "Endlagers" ist nur noch für 10 Jahre gegeben:

2009
Die Standfestigkeit des atomaren Endlagers Asse II ist nach neueren Berechnungen bis zum Jahr 2020 gewährleistet, wenn der Zufluss der Zutrittswässer nicht weiter ansteigt. Das ist das Ergebnis eines Expertengesprächs beim BfS Ende Januar.
...
2009
Es wird bekannt, dass drei ehemalige Asse-Mitarbeiter an Krebs erkrankt sind, möglicher- weise wegen mangelndem Gesundheitsschutz (fehlende Schutzkleidung und Dosimeter).
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf vorsätzliche Körperverletzung gegen den ehemaligen Betreiber. Das BfS kündigt Untersuchungen an. – Laut Rolf Michel, Vorsitzender der Strahlenschutzkommission, ist die Sicherheit der Mitarbeiter in der Ver- gangenheit gewährleistet gewesen und ist sie heute noch: „Ein Aufenthalt im Stollen ist sogar ohne Schutzmasken vollkommen unbedenklich.“ (Die Welt 17.2.)
...
2009
Die Asse diente früher als Entsorgungsnachweis für Atomkraftwerke, wie alte Genehmi- gungsunterlagen zeigen. Bei Biblis z.B. wurde darauf verwiesen, dass dort auch „hochaktive Materialien für Jahrhunderte gelagert werden“ können.
...
2009
Bei einer Unterrichtung im Umweltausschuss des nds. Landtags am 6. Juni kommt zutage, dass das Tritium-Inventar in der Asse offensichtlich 16mal höher ist als bisher angegeben. Der zugrundeliegende Bericht des Ingenieurbüros Brenk Systemplanung liegt dem nds. Umweltministerium seit November 2008 vor.

http://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/cms/default/dokbin/289/289398.die_assechronik_vom_umgang_mit_atommuell.pdf

Zu den Einlageren gehören u.a. auch die grossen Energiekonzerne E.ON, EnBW, Vattenfall, RWE, daneben Siemens, AEG sowie diverse staatliche Stellen.

Forschungszentrum Karlsruhe (FZK), früher Gesellschaft für Kernforschung (GfK) bzw. Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK) (die ehemaligen Abteilungen ADB/HDB sind heute im Geschäftsbereich der WAK)

Forschungszentrum Jülich (FZJ), früher Kernforschungsanlage Jülich (KFA)

GKSS Forschungszentrum Geesthacht, früher Gesellschaft für Kernenergiever-
wertung in Schiffbau und Schifffahrt, Geesthacht (GKSS)

Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), früher Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung,
Berlin (HMI)

Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und
Umwelt (HMGU), früher Gesellschaft für Strahlenforschung bzw. Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung, Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF)

Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK), heute Mitglied der EWN-Gruppe.

Amersham Buchler (GE Healthcare Buchler GmbH & Co KG, Braunschweig)

Farbwerke Hoechst, Frankfurt (Sanofi Aventis)

GNS Essen für GNS und das Vorläuferunternehmen GNT

E.ON als Betreiber der KKW Stade, Unterweser, Würgassen

EnBW als Betreiber des KKW Obrigheim

Vattenfall als Betreiber des KKW Brunsbüttel

RWE als Betreiber des Versuchsatomkraftwerks Kahl (VAK) sowie der KKW
Gundremmingen und Lingen

SIEMENS für KWU Erlangen, KWU Karlstein, Reaktor-Brennelemente Union und
Forschungslabor Erlangen 15. STEAG (Evonik Energy)

Conradty, Werk Grünthal (Insolvenz 2002)

NUKEM: Es konnte kein eindeutiger Rechtsnachfolger ermittelt werden bzw. die
recherchierten evtl. Nachfolgeunternehmen verweisen an andere (NUKEM Tech- nologies (vormals RWE Nukem, heute in Besitz der russischen Rosatom) sowie RWE Power als Mutter der RD Hanau GmbH). Soweit die Begleitlisten der NU- KEM eindeutig Kraftwerken zugeordnet werden konnten, wurden diese von der GNS geprüft.

Transnuklear, aufgelöst 1988, soweit die Begleitlisten der TN eindeutig Kraftwer- ken zugeordnet werden konnten, wurden diese von der GNS geprüft.

AEG Kernenergieversuchsanlage Großwelzheim AEG Telefunken Großwelzheim Kernreaktorteile GmbH, Großwelzheim Der kerntechnische Bereich der AEG ging später zur KWU über. Die Marke AEG gehört seit einigen Jahren Electrolux. Areva wäre wohl der einzige mögliche An- sprechpartner als Nachfolger der KWU, Areva teilt jedoch am 10.09.2009 mit, dass sie in der Angelegenheit nicht zur Sachaufklärung beitragen können, und verweist an die Kraftwerk Union AG (KWU) und Siemens AG. Für diese Ablieferer fühlt sich Siemens jedoch nicht zuständig.

Mess- und Prüfstelle Gewerbeaufsichtsverwaltung des Landes Hessen, Kassel (Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, HLUG Kassel)

Bundeswehr Munster

GSF, Institut für Strahlenbotanik (ZSR Leibniz Universität Hannover)

GSF, Neuherberg, als Landessammelstelle Bayern (GRB Annahmestelle Süd)

FRM Forschungsreaktor Garching, TU München

http://www.bmbf.de/pub/abschlussbericht_inventar_asse.pdf (S. 17f.)
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emjott schrieb:
singender_adler schrieb:
emjott schrieb:
Wie berechet sich die Zahl der 15-20.000 fehlenden Geburten?
Die 15.000-20.000 fehlenden Kinder im 35km-Umkreis von AKWs beziehen sich auf die geposteten Artikel:...

Diese Presseartikel hatte ich schon längst gelesen. Nirgendwo steht wie man vom verschobenen Verhältnis zwischen den Geschlechtern bei Neugeborenen auf die absoluten Zahlen der angeblich fehlenden Kindern schließen kann.
Du weißt es auch nicht und es interessiert dich offenbar auch nicht. Die Schlagzeile reicht dir ja vielleicht schon völlig aus.

Inzwischen vermute ich, dass die Rechnung ähnlich abläuft wie hier:

http://www.strahlentelex.de/Stx_10_558_S01-04.pdf

Prinzipiell ist aber zunächst nicht klar, ob nach Tschernobyl mehr Jungen oder weniger Mädchen geboren wurden.
[...]
Folglich erscheint es sinnvoll, davon auszugehen, dass der Unfall von Tschernobyl zu einer Abnahme und nicht zu einer Zunahme der Lebendgeburten in den Folgejahren geführt hat.
[...]
Leider folgen die absoluten geschlechtsspezifischen Geburtenzahlen im Gegensatz zu den Geschlechtschancen in der Regel keinen stückweise monotonen Trends. Eine Ausnahme bilden die Trends für Mädchen- und Jungengeburten in Dänemark von 1984 bis 1990.
[...]
Gemessen an den hypothetisch ungestörten Trends
(gestrichelte Linien in Abbildung 2) entsprechen die Eindellungen Defiziten von circa 500 Jungen und circa 1.800 Mädchen. Demnach wäre die Geschlechtschance unter den mutmaßlich verlorenen Kindern circa 3:10. Dies ist eine vorläufige und grobe Betrachtungsweise. Leider haben wir hier noch keine bessere Möglichkeit der Abschätzung gefunden. Mit der Annahme einer Geschlechtschance unter den verlorenen Kindern von 3:10 lässt sich die mögliche Größenordnung der insgesamt verlorenen Kinder abschätzen.


Also jede Menge Annahmen und Abschätzungen auf Grundlage einer sehr übersichtlichen Datenbasis. Verwurschtelt man diese mit der statistisch einwandfrei nachweisbaren Verschiebung des Geschlechterverhältnis im Umkreis kernkrafttechnischer Anlagen, sind die daraus gewonnenen "Erkenntnisse" nur mit Vorsicht zu genießen. Hochsignifikant sind sie sicherlich nicht.


Zuerst mal zur Credibility:

emjott schrieb:
...Die Energie aus Kernkraftwerken ist in Deutschland sicher, bewährt und vor allem zuverlässig.

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11125209/#f13310

emjott schrieb:
Das Problem des Atommülls seh ich auch, aber es existiert bereits seit Jahrzehnten. Es wird nicht durch einen sofortigen Ausstieg ohne sinnvolle Alternative gelöst. So wie mit dem Müll der letzten 30 Jahre umgegangen wird, verfährt man auch mit dem Müll der nächsten 50 Jahre.

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11146897,50402/goto/

emjott schrieb:
Meine Eltern haben damals beide in einem Kernkraftwerk gearbeitet ...

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11173071,131331/goto/

Es ist sonnenklar, dass du in der AKW-Frage befangen bist. Das ist auch relativ normal: Bei euch hat sicherlich beim Abendessen, etc. die Diskussion über Kernkraft eine grosse Rolle gespielt. Wahrscheinlich sind die meisten AKW-Mitarbeiter im Gegensatz zu den Atompolitikern super qualifizierte Leute mit hohem Verantwortungsgefühl, aber zumindest unbewusst dürfte "Wes Brot ich es, des Lied ich sing" eine Rolle gespielt haben. Wahrscheinlich war man in manchen Physikerkreisen auch mal komplett überzeugt, hat dann aber vor der Realität die Augen verschlossen. Soweit zur Credibility.
Nun zur Objektivität: Einleitung und Hintergrund des Strahlentelex-Artikels hast du geflissentlich unterschlagen:

Nach Tschernobyl kam es in Europa neben langfristig erhöhten Totgeburtenraten [2] auch zu langfristig erhöhten Fehlbildungsraten. Auffällig waren insbesondere das Down-Syndrom [3-6], Lippen-Kiefer-Gaumenspalten [7, 8] sowie Herzfehlbildungen und Deformitäten [9]. Die Geschlechtschance des Men- schen bei der Geburt (das Zahlenverhältnis von männ- lich zu weiblich Geborenen; sex odds) ist ein wichtiger Indikator für strahleninduzierbare genetische Effekte [10,11]. Relativ früh war ein Anstieg der Geschlechtschance in einigen Europäischen Ländern nach Tschernobyl erkennbar [12; Abbildung 1].
http://www.strahlentelex.de/Stx_10_558_S01-04.pdf



Die Grundannahme des Artikels erscheint auch plausibel:

Prinzipiell ist aber zunächst nicht klar, ob nach Tschernobyl mehr Jungen oder weniger Mädchen geboren wurden. Auvinen et al. sahen eine dosisabhängige Zunahme von Spontanaborten in Finnland [19]. Wir fanden dosisabhängige Zunahmen von Totgeburten in europäischen Län-
dern [9].
Folglich erscheint es sinnvoll, davon auszugehen, dass der Unfall von Tschernobyl zu einer Abnahme und nicht zu einer Zunahme der Lebendgeburten in den Folgejahren geführt hat.


Eine Darstellung der gestiegenen Totgeburtsrate findet sich auch im oben geposteten Studien-Pdf (Proportionen bei Absinken der S-O nach Verzicht auf atmosphärische Atomwaffen-Tests, mit Tschernobyl-Peak):


http://ibb.helmholtz-muenchen.de/homepage/hagen.scherb/Radiation-induced%20genetic%20effects%20in%20Europe%20and%20the%20Chernobyl%20Nuclear%20Power%20Plant%20catastrophe.pdf

Die fragestellungsimmanenten Probleme hinsichtlich der Datenbasis sprechen die Leute an. Natürlich ist die allgemeine Verwendung des in Dänemark gewonnenen post-Tschernobyl Geschlechterverhältnisses nicht völlig zufriedenstellend, aber deshalb auf die Studie zu verzichten, würde nur Wenigen helfen... Es gab den Fallout, es gibt die ständige Freisetzung von radioaktiven Isotopen mit hoher Halbwertszeit durch AKWs, die dosisabhängige embryonenschädigende Wirkung ist erwiesen.  

Auch wenn die AKW-Studie nach der gleichen Methodik verfahren sollte, objektive Gutachter die Studie annehmen, dann muss dem "Precautionary Principle" zufolge auch bei nicht 100%iger Gewissheit ein möglicher Gesundheitsschaden der Bevökerung vermieden werden. Better safe than sorry. Die Studie ist ein weiteres Killer-Argument zum Stoppen der Atomenergie, zur Forcierung der erneuerbaren Energien.
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arti schrieb:
singender_adler schrieb:
emjott schrieb:

Wie berechet sich die Zahl der 15-20.000 fehlenden Geburten?


die zahl ergibts sich exakt aus meinen beitrag...


Im Verdrehen der Wahrheit bist du echt gut. Es gibt keinen Grund mich als Urheber deiner fehlgeschlagenen Statistikübung anzugeben.
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Nordkorea zeigt eine krasse Mischung zwischen armer Bevölkerung und reicher Führungsschicht:



Exemplarisch sind die westlich orientierten Familienverhältnisse der Kim Jongs: der ursprüngliche Thronfolger hält sich primär in den 5-Sterne-Hotels, teuren Restaurants und den Casinos von Macau auf. Machttechnisch enterbt (finanziell offenbar nicht) wurde er nach einem versuchten Disneyland-Besuch.

The casino-loving eldest son of North Korea's Kim Jong Il – once expected to succeed him before trying to sneak into Japan to go to Disneyland – says he opposes a hereditary transfer of power to his youngest half-brother.

The chubby 39-year-old Kim, the oldest of three brothers who were in the running to take over secretive North Korea, is the closest thing the country has to a playboy.
Unlike many of his countrymen back home who lack the resources and connections to travel overseas, Kim travels freely and spends much of his time in China or that country's special autonomous region of Macau – the center of Asian gambling with its Las Vegas-style casinos.
He sports the family potbelly and favors newsboy caps and an unshaven face while frequenting five-star hotels and expensive restaurants.

http://www.dallasnews.com/sharedcontent/dws/news/nationworld/stories/DN-nkorea_13int.ART.State.Edition1.4bc8ff7.html

Über den anderen Sohn weiss man nicht viel, nur das er in der Schweiz studiert hat und US Basketball-Fan ist.

Little is publicly known about that brother, except that he also studied in Switzerland and is a fan of U.S. professional basketball.
http://www.dallasnews.com/sharedcontent/dws/news/nationworld/stories/DN-nkorea_13int.ART.State.Edition1.4bc8ff7.html

Der Economist spekuliert, dass die aktuelle Krise zum einen auf ein aggressives Betteln um internationale Hilfe und Anerkennung zurückzuführen ist, zum anderen Stärke bei der Machtübernahme des jüngsten Sohns demonstrieren soll (den die Generäle aufgrund einfacher Steuerbarkeit bevorzugen sollen (…key generals far prefer Kim Jong Un, whom they see as inexperienced and thus easy to control. http://www.dallasnews.com/sharedcontent/dws/news/nationworld/stories/DN-nkorea_13int.ART.State.Edition1.4bc8ff7.html). Ein japanischer Sicherheitsexperte meint zudem, dass Nordkorea dadurch Verhandlungen über einen guten Friedensvertrag erreichen möchte.

Desperate for international aid and recognition, their adversary may be raising the stakes to break their nerve. The regime, after all, knows only too well that without nuclear weapons it will lose its ability to scare other countries into giving it aid. “They have been pushing and pushing and not getting anywhere,” says Andrew Gilholm of Control Risks, a security consultancy. He reckons this is, in part, their way of saying “you can’t ignore us”.

The second scenario is that North Korea wants to show its own citizens that the leader-in-waiting is at least as tough as his father, Kim Jong Il. Victor Cha of the Centre for Strategic and International Studies, a former Bush administration negotiator with North Korea, says the regime has been trying hard to prove its mettle as it enters an unstable era of new leadership.
...
Narushige Michishita, a security expert in Tokyo, takes the first scenario further. He says the North’s pattern of provocation suggests it is holding out for a peace treaty to replace the old armistice. That is something that America will not grant unless North Korea makes nuclear concessions first. America’s state department insists it will not “buy into this reaction-reward cycle that North Korea seeks to perpetuate”.

http://www.economist.com/node/17582000?story_id=17582000&fsrc=rss

Die Toten und Kosten eines Konflikts wurden unter Clinton als sehr hoch eingeschätzt, so dass nicht mit einer grösseren Auseinandersetzung zu rechnen ist.

In der Krise um Nordkoreas Atomwaffenprogramm 1993 ließ die Administration um Präsident Clinton den sog. Operationsplan 5027 ausarbeiten, der sich mit einem militärischen Konflikt auf der koreanischen Halbinsel beschäftigte. Der Plan ging von Verlusten im Rahmen von 80.000-100.000 amerikanischen GIs aus. Weiterhin würde der Konflikt einen Schaden von über 1.000 Milliarden Dollar anrichten. Mc Cormack, Gavan: North Korea Coming in from the Cold (www.zmag.org).
http://www.archiv3.org/volltext_142687.htm

Ernsthafte Gefahr hatte man beim letzten Konflikt im Sommer nicht gesehen:

"For 40 years, we've been going through these kinds of provocations and skirmishes with a rogue regime. In the end, they always back away from the brink and I think they'll do that now," Panetta said.
http://www.channelnewsasia.com/stories/afp_asiapacific/view/1066138/1/.html

Für den Falle eines Krieges hätten die USA seit dem Koreakrieg den Oberbefehl. Diese Vereinbarung sollte eigentlich 2012 enden, wurde aber kürzlich bis 2015 verlängert.

South Korea agreed with the U.S. yesterday to delay a planned handover of “wartime control” in the event of a military conflict to Dec. 1, 2015, from April 2012, amid heightened tensions with North Korea.

South Korea’s presidential office announced on its website that the agreement was reached at a meeting between South Korean President Lee Myung Bak and U.S. President Barack Obama in Toronto, Canada, on the sidelines of the summit of the Group of 20 nations.

South Korea was scheduled to take over the right to control its forces in the event of a war in April 2012 under a 2007 agreement with the U.S. The U.S. had full control of South Korea’s forces during the 1950-53 Korean War and until 1994, when the Asian nation was given operational control during peacetime.

The U.S. has about 28,500 troops in the South and is in the process of moving them away from the border.

http://www.businessweek.com/news/2010-06-27/cia-chief-panetta-says-north-korea-s-kim-preparing-succession.html

Für Nordkorea wäre militärisch wohl nichts zu holen. Die Einsatzfähigkeit der Atomwaffen wird bezweifelt (… As North Korea possesses in premise nuclear weapons -- though it is doubted they could successfully be fielded in a strike -- as well as chemical munitions and a massive standing army, military action against the nation is highly unattractive (Anne Gearan, Associated Press/Time, Nov. 23) http://www.globalsecuritynewswire.org/gsn/nw_20101124_4062.php), allerdings bestehen wohl umfangreiche Giftgas- und Biokampfstoffvorräte.

Demgegenüber haben die Amerikaner 30.000 Soldaten in Südkorea, 30.000 in Japan stationiert, die siebte Flotte mit 60.000 Soldaten  permanent im Pazifik positioniert, dazu kommen etliche Flugzeugträger.

Die Siebte Flotte, aufgestellt während des Zweiten Weltkriegs, ist die größte aller amerikanischen Frontflotten, mit 50-60 Schiffen, 350 Flugzeugen und 60.000 Mann. Die Siebte Flotte und ihre Einsatzgruppen haben drei wichtige Aufgaben:

   * Verteidigung der koreanischen Halbinsel.

http://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Navy#Dritte_Flotte.2C_Zentraler_und_.C3.96stlicher_Pazifik

Etwas bedenklich sind die Berichte über den Verkauf von angereichertem Uran durch Nordkorea an den Iran:

The seemingly new uranium enrichment facility in North Korea is increasing concerns that the Stalinist state could provide the equipment to recipients such as Iran, the Wall Street Journal reported on Monday

In recent years, multiple North Korean-origin weapon shipments have been seized en route to Iran.
It is believed that Pyongyang -- further impoverished by international sanctions and in need of money -- might try to support Iran's nuclear program as the Gulf state has apparently encountered technical hurdles in its enrichment of uranium

Former Los Alamos National Laboratory chief Siegfried Hecker reported seeing "hundreds and hundreds" of centrifuges; he projected the facility had the potential to annually produce enough bomb-grade material to fuel one warhead.

Officials from Washington and the U.N. nuclear watchdog contend Pyongyang acquired the blueprints for the P-2 centrifuge from the proliferation network once led by Pakistani nuclear scientist Abdul Qadeer Khan. Officials say it is not clear if North Korea has been able to put the designs to effective use.

U.S. Defense Secretary Robert Gates, who previously headed the CIA, admitted he did not have prior knowledge of the uranium facility, which was established inside a gutted former fuel production plant at Yongbyon. The complex is heavily monitored by U.S. intelligence satellites.

Some experts believe Pyongyang will attempt to use its uranium program to extract additional concessions from the international community. U.S. Joint Chiefs of Staff chairman Adm. Michael Mulllen suggested he sees the uranium work as an effort by ailing ruler Kim Jong Il to build up the standing of his youngest son and presume successor with the North Korean military (Phil Stewart, Reuters I, Nov. 22).

It is not thought likely North Korea would have the technical know-how to develop the centrifuge facility on its own, Reuters reported on Monday.

"I just can't imagine they would have been able to do this on their own. This is pretty esoteric technology," said Shannon Kile of the Stockholm International Peace Research Institute.

Pyongyang might have used China -- North Korea's historic ally and main economic benefactor -- as a midshipment location for acquiring prohibited enrichment machinery, the Washington-based Institute for Science and International Security said in an October report.

London-based proliferation specialist Mark Fitzpatrick said private Chinese citizens and companies are more likely than the government to have supported Pyongyang's equipment procurement efforts.

Yesterday's shelling of Yeonpyeong Island might have been a ploy by Kim Jong Il to "get some attention and some economic goodies," said security studies academic Lin Chong-pin in Taiwan. Other experts backed the contention that it was meant as a boon to North Korean heir apparent Kim Jong Un (Kim/Lee, Reuters IV, Nov. 24).

http://www.globalsecuritynewswire.org/gsn/nw_20101124_4062.php

Noch ein paar gute Zitate:

Dennoch stellen die konventionellen Streitkräfte Nordkoreas eher quantitativ als qualitativ eine Bedrohung dar. Die meisten militärischen Gerätschaften der nordkoreanischen Streitkräfte sind technisch veraltet. Das Material der koreanischen Volksbefreiungsarmee stammt zum größten Teil aus ehemaligen Beständen der Sowjetunion und Chinas: Panzer, Artillerie-Geschütze und Raketenwerfer sind zum größten Teil für eine konventionelle Kriegsführung nicht mehr zu gebrauchen. Die gleiche Lage stellt sich auch in den anderen Teilstreitkräften dar. Die nordkoreanische Marine ist nur zur Küstenverteidigung ausgelegt. Sie besitzt zwar eine Vielzahl von Patrouillen-, Torpedo- und Raketenbooten. Diese sind, sofern schwimmfähig, allenfalls für kleinere Gefechte mit südkoreanischen Marinestreitkräften zu gebrauchen, nicht jedoch für größere Operationen. Und die nordkoreanische Luftwaffe besitzt zwar 760 Kampfflugzeuge, 82 Bomber, 480 Transportflugzeuge und 300 Hubschrauber, diese sind jedoch nicht in der Lage, in einem größeren Aktionsradius zu operieren. Außerdem verfügen die nordkoreanischen Flughäfen nur über eine rudimentäre militärische Infrastruktur und die meisten nordkoreanischen Piloten über sehr wenig Flugerfahrung.
...
Inzwischen besitzt Nordkorea die größte Anzahl an ballistischen Raketen in der so genannten Dritten Welt. Nordkorea verfügt schätzungsweise über 500 ballistische Raketen von kurzer bis mittlerer Reichweite (280-500 km). Mit diesen Raketen können Ziele in Südkorea sowie US-Stützpunkte angegriffen werden. Über die Anzahl von Mittel- bis Langstreckenraketen herrscht weitgehend Unklarheit. Die Taepo-Dong 1 mit einer Reichweite von ca. 1500-2200 km soll mit einer Stückzahl von 15 Raketen im nordkoreanischen Arsenal vertreten sein. Die Anzahl der Langstreckenrakete Taepo-Dong 2 wird auf 5 Exemplare geschätzt. Nordkorea wird daher von der US-Regierung gerne als Rechtfertigung für ihr Nationales Raketenabwehrprogramm angeführt.
...
Doch Nordkorea wird nicht nur seiner direkten Drohung wegen als Teil der »Achse des Bösen« gesehen. Vor allem der zunehmende Waffenexport ist es, der auf heftige Kritik durch die USA und andere Staaten trifft. Da die nordkoreanische Wirtschaft sich über zivile Produkte nicht finanzieren kann, förderte Nordkorea seit Anfang der siebziger Jahre den Export von ballistischen Raketen. Nordkorea ist wahrscheinlich der größte Raketenexporteur auf dem Globus.

Seine Kunden sind vornehmlich im Nahen Osten angesiedelt. So erhielt Ägypten von Nordkorea mehrere hundert Kurzstreckenraketen vom Typ Scud-C. Gerade die Scud-B und C-Variante sowie Nordkoreas eigene Nondong-Rakete scheinen sich großer Beliebtheit zu erfreuen. Der Iran importierte etwa 800 Raketen vom Typ Scud-B, der Irak ca. hundert. Libyen und Pakistan kauften sich die Konstruktionspläne für diese Raketen von Nordkorea, um sie in eigener Lizenz herzustellen. Das in Seoul ansässige »Institute for Defense Analyses« schätzt, dass Nordkorea seit 1985 etwa 540 Raketen nach Libyen, Syrien und den Nahen Osten exportiert hat. Weiterhin wird Nordkorea als stiller Teilhaber des pakistanischen Atomprogramms gesehen.

Allerdings erhält Nordkorea technische und Rüstungshilfe von anderen Staaten, vor allem von China und Russland. Chinesische Unternehmen sollen zudem in Nordkoreas Atomwaffenprogramm verwickelt sein. Russland lieferte an Nordkorea mehrere Kurz- und Mittelstreckenraketen sowie U-Boote und Trägersysteme.

Es ist paradox: der Besitz von Massenvernichtungswaffen, der Export von Raketen und der menschenverachtende Umgang mit der Bevölkerung haben Nordkorea zum Teil der »Achse des Bösen« gemacht, ihm aber gleichzeitig einen gewissen Schutz durch Abschreckung verschafft.
...
Die Volksrepublik China, Nordkoreas letzter Verbündeter, hat kein Interesse an einer Verschiebung der Machtkonstellationen in der Region. China möchte ein vereinigtes Korea verhindern, das mit den USA militärisch kooperiert, denn dies könnte eine amerikanische Militärpräsenz direkt an der chinesischen Grenze bedeuten.


Einerseits ist Nordkorea neben Iran ein wichtiges Mitglied in der Achse des Bösen, andererseits sind die Folgen eines Kriegs für alle Seiten zu schwer. Am Aufrechterhalten des Status Quo haben evtl. auch die USA zwecks Miltärpräsenz/Einflusssicherung in Asien ein Interesse.
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emjott schrieb:

Wie berechet sich die Zahl der 15-20.000 fehlenden Geburten?


Die 15.000-20.000 fehlenden Kinder im 35km-Umkreis von AKWs beziehen sich auf die geposteten Artikel:

... ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Anzahl geborener Knaben respektive Mädchen und der Wohndistanz zum nächsten Atomkraftwerk. Dabei kamen sie zu hochsigni­fikanten Resultaten. Sie haben herausgefunden, dass in einem Umkreis von 35 Kilometern um die Atomanlagen – konkret geht es dabei um 27 Anlagen in Deutschland und 4 in der Schweiz – im Verlaufe der letzten vierzig Jahre ein Verlust von 10000 bis 20000 Lebendgeburten bei Mädchen nachweisbar ist.
http://www.woz.ch/artikel/2010/nr46/schweiz/20056.html

...Aus den Berechnungen ergeben sich, dass in einem Umkreis von 35 km um die 31 deutschen Atomanlagen um die 15.000 Mädchen weniger geboren wurden, als sich statistisch erwarten ließe. Die Veränderung des Geschlechterverhältnisses zu Ungunsten der Mädchen bei der Geburt könnte auf eine Schädigung des Erbguts durch die ionisierende Strahlung hinweisen, die von Atomkraftwerken abgegeben wird.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33715/1.html

...In den letzten 40 Jahren haben Mütter, die in Deutschland und in der Schweiz im Umkreis von 35 km einer der untersuchten 31 Atomanlagen leben, bis zu 15.000 Kinder weniger geboren als durchschnittlich zu erwarten gewesen wäre, die Mehrzahl davon Mädchen.
http://www.ippnw.de/startseite/artikel/8225aee2a2/weniger-maedchen-in-der-umgebung-von.html

Woher soll ich wissen, was die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums und der Uni Bremen den Zeitungen/Organisationen für Informationen gegeben haben?
Der von dir gepostete Link beinhaltet nur eine Zusammenfassung der Daten zu dem veränderten Geschlechterverhältnis durch Radioaktivität, dh den statistisch fehlenden Kindern.
Allerdings habe ich mit zwei Minuten suchen die wohl vergleichbare Tschernobyl-Studie gefunden. Danach erfolgt die Berechnung (wie zu erwarten) aus dem Vergleich zwischen Geburtsstatistiken und der beobachteten Anomalie:


http://ibb.helmholtz-muenchen.de/homepage/hagen.scherb/Radiation-induced%20genetic%20effects%20in%20Europe%20and%20the%20Chernobyl%20Nuclear%20Power%20Plant%20catastrophe.pdf
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Parodie schrieb:
Die ist aber auch heiß.  


Mach doch mal ein Praktikum bei ihr... Anschliessend ein Buch schreiben "Wie mich Sarah Palin mit Nordkorea verwechselte." Monica Lewinsky hat sich ja auch gesund gestossen (http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/290972.stm)