>

Eintracht kündigt Konsequenzen an

#
Das Schlimme ist einfach, um es kurz zu fassen, dass man das Thema irgendwann leid ist.

Pyro ja oder nein, Randale, Presse und Hetz-Presse, Verallgemeinerungen und Pauschalisierungen, überforderte oder überreizte Polizisten, pubertierende Steinewerfer, Platzstürmer, Ultras, Hooltras, Hooligans, Fans, Besserfans, DFL, DFB, Eintracht, AG.

Irgendwann gehen einem alle Beteiligten daran aufn Keks.

Und natürlich muss die SGE reagieren, ihnen geht Geld flöten. Wenn sie tatenlos zusehen würde, wäre das auch nicht zu verantworten, nur bleibt hier die Frage des "Wie", wie bei jedem anderen Beteiligten auch.

Mein Wunsch ist wirklich, dass jeder der Beteiligten in sich geht und überlegt, was er tun kann, damit die Situation sich ändert. Ich befürchte nur, wenn ich so manches höre, lese und auch aus Eigenschilderungen von Beteiligten mitkriege, dass den meisten eine Selbstreflexion nicht möglich ist. Egal ob Polizist, Fan (Ultra?), Eintracht, Medien usw.

Als ich Fan von der SGE geworden bin, dachte ich eigentlich, es geht um Fußball. Aber um den geht es lange nicht mehr. Nicht bei den Medien, nicht bei den Polizisten, nicht bei den Vereinen, nicht bei vielen Fans. Für viele ist es, in welcher Art auch immer, ein Event. Manche merken gar nicht, dass sie bereits Teil dessen sind, was sie am modernen Fußball verabscheuen.
#
Mir geht die Diskussion hier, wie meistens bei dem Thema, viel zu weit.

Da werden soziologische Aspekte betrachtet und in den weiten der bösen Medienlandschaft die Schuldigen gesucht. Ein Internetforum wird als mitschuldig an der Verbreitung der überzogenen Berichterstattungen mit einbezogen und verantwortlich gemacht.  Die Sache in Bern wird als Randthema bezeichnet. Wäre es wahrscheinlich sogar, wenn bei uns nicht ständig und in regelmäßigen Abständen Randthemen aufkommen würden die zwischen den Hauptthemen immer wieder das Bild des bösen Eintrachtfans bestätigen.

Hauptthemen sind für mich Dinge wie das Oberhausenspiel, damals das Vorbereitungsspiel und jetzt das Kölnspiel. Randthtemen sind solche Dinge wie Bern, aber auch das Hochhalten des Randalemeisterschilds aber auch unzählige angeblich kleinere Sachen wie in Schalke, Raststättenrandale usw. denn das summiert sich auf.

Ich weiß, dass gerade die Randthemen von vielen als pillepalle oder gar nicht so schlimm angesehen werden. Aber es kommt überhaupt nicht darauf an wie wir es sehen, sondern  es kommt wie das von aussen gesehen wird. Der "normale Bürger" hat nämlich eine andere Sicht auf die Dinge als wir und bewertet komplett anders. Ob durch die bösen Medien gesteuert  weil der Bürger ja zu blöd ist sich bei den richtigen Quellen zu informieren oder nicht ist dabei zweitrangig.

Ganz platt und pragmatisch würde ich sagen, einfach mal keine Scheiße machen dann schwimmt die auch nicht an der Oberfläche.

Gruß,
tobago
#
SGE_Werner schrieb:


Als ich Fan von der SGE geworden bin, dachte ich eigentlich, es geht um Fußball. Aber um den geht es lange nicht mehr. Nicht bei den Medien, nicht bei den Polizisten, nicht bei den Vereinen, nicht bei vielen Fans. Für viele ist es, in welcher Art auch immer, ein Event. Manche merken gar nicht, dass sie bereits Teil dessen sind, was sie am modernen Fußball verabscheuen


Danke, seh ich ähnlich. Event auf vielen Ebenen.
#
Fußball ist heutzutage nichts anderes als die Spielfunktion von Brot und Spiele, eingebettet in die gängigen kommerziellen Mechanismen. Bedürfnisse, Frustrationen, Emotionen werden kanalisiert und auf ein Objekt gelenkt, das im Grunde genommen kaum etwas damit zu tun hat. Und jeder verbindet damit irgendetwas, von dem er selbst kaum eine halbwegs vernünftige Erklärung geben kann, was es sein soll. Und darauf ist man dann noch stolz. Dabei hat sich eine (Anspruchs-)Haltung entwickelt, die keinerlei rationale Berechtigung hat und aus meiner Sicht widerwärtig und ohne jeden Respekt gegenüber den tasächlich handelnden Funktionsträgern (Spieler, Trainer, Vorstand) ist. Das gleicht dem dekadenten Pöbel im alten Rom, der zur eigenen emotionalen Befriedigung und Belustigung den Daumen über den Akteuren senkt.
Alle betonen ihre unglaubliche Verbundenheit mit dem Verein, dabei besteht diese Verbundenheit meist aus nichts als einer zufälligen regionalen Zuordnung (born in Rhein-Main statt in Süd-Mauretannien), einem 3-farbigen Lappen und einem schrägen Vochel. Das kann man überall beobachten. Bei den verschiedenen Fan-Gruppierungen, hier im Forum, im jeweiligen persönlichen Stadionumfeld.
Und wie Werner geschrieben hat: Man ist es irgendwann leid.
Selten war mein Bedürfnis so groß, mit all dem eigentlich nichts mehr zu tun haben zu wollen, wie in den letzten Monaten.
#
SGE_Werner schrieb:
Manche merken gar nicht, dass sie bereits Teil dessen sind, was sie am modernen Fußball verabscheuen.


Merken viele nicht.
#
tobago schrieb:
Mir geht die Diskussion hier, wie meistens bei dem Thema, viel zu weit.


Ich glaube genau indem Punkt liegt ein großer Trugschluss. Die Diskussion kann, aufgrund ihrer Tragweite gar nicht weit genug gehen. Komplexe gesellschaftliche Problemstellungen können nunmal nicht mit zwei-Zeilern gelöst werden.
#
gehessisch schrieb:
tobago schrieb:
Mir geht die Diskussion hier, wie meistens bei dem Thema, viel zu weit.


Ich glaube genau indem Punkt liegt ein großer Trugschluss. Die Diskussion kann, aufgrund ihrer Tragweite gar nicht weit genug gehen. Komplexe gesellschaftliche Problemstellungen können nunmal nicht mit zwei-Zeilern gelöst werden.


Komplexe gesellschaftliche Themen werden aber auch in diesem Fred nicht mit Mehrzeilern gelöst. Und ganz ehrlich bin ich es persönlich leid wegen angeblicher komplexer Themen unter den immer weiter ausufernden Repressalien und Konsequenzen zu leiden.

Diese Diskussion hier führt zu keinem Ergebnis das Auswirkungen auf weiteres Verhalten hat. Das ist eine Erkenntnis aus unzähligen ausufernden Diskussionen (z.B. damals nach dem Oberhausenspiel) an denen ich mich auch rege beteiligt hatte. Es gab Zeiten da habe ich den Leuten (ich rede hier nicht von einer bestimmten Gruppe sondern von allen) die Stadionverbote hatten noch Unterstützung zukommen lassen indem ich alles mitgemacht habe, gespendet habe usw. Das bin ich mittlerweile derart leid, weil bestimmte Leute der Fanszene sich darin viel besser gefallen, Grenzen zu überschreiten, danach über Konsequenzen zu weinen, Schuldfragen auf alle Schultern außer ihre eigenen zu verteilen und keine Sekunde daran denken, dass alle anderen ebenfalls negativ davon partzipieren.

Ganz ehrlich halte ich den Zweizeiler, keine Scheiße, keine Konsequenzen für richtig gut.

Gruß,
tobago
#
EdiG schrieb:
NX01K schrieb:
Meiner Meinung nach wäre die Eintracht auch mal gut beraten etwas zurückhaltend zu agieren und nicht vor einer sowieso schweren Saison noch in Aktionismus zu verfallen. Was ist denn schon vorgefallen?
Jemand hat aus Spaß ne Hose runtergezogen. Dramatisch und nicht zu rechtfertigen. Und ganz furchtbar, es waren Kinder anwesend! Ich sag nur "Ole super Adelmann", denn ob man Nacktheit feiert oder sich drüber aufregt, macht man ja auch nach Tagesform!

Paar Bengalos im Block, ohne Einfluss aufs Spielgeschehen, die wirklich niemanden gestört haben. In einem Land wo Pyro liberaler gesehen wird, als bei uns.

Ok, es kam wohl abseits des Stadions zu einer Schlägerei. Wenigstens fand sie abseits und ohne Unbeteiligte statt. Aber was bleibt ist eine Schlägerei und paar dumme, falsche oder übertriebene Presseberichte.

Wären wir nicht gerade noch unter den Eindrücken der letzten Saison würde das getrost unter "2 Fangruppen aneinandergeraten" fallen. Man hat bei uns wohl den Eindruck mit einer äusserst devoten Haltung verkaufen zu wollen, dass man ganz schlimm ist und ja alles macht was gefordert wird. Hauptsache jetzt einen Aktionismus an den Tag legen...


"Die Eintracht" hat sich viel zu lange zurückgehalten. Statt sich für die Geldstrafen bei den "Verursachern" schadlos zu halten bzw diese zu ermitteln und auf Schadensersatz zu verklagen wurde weiter "Bussines as usual" gemacht.Mittlerweile sind so viele Kameras im Zuschauerbereich das es möglich sein sollte diese Typen herauszufiltern.

Das so ein Schwachkopf die Hose herunterlässt und den Zeigemann macht mag man lustig finden ich halte es aber nicht für zwingend notwendig oder angebracht. Schon gar nicht vor Kindern, aber das muß jeder mit sich selbst abmachen.

In einem Land wo Pyros liberaler gesehen werden..... kann man die ja gerne zünden. Bei uns sind sie definitv verboten und ziehen Geldstrafen nach sich. Alleine daraus ergeben sich tausende (€) Gründe das Zündeln zu unterlassen. Man kann gerne darüber debattieren ob ein kontrolliertes Abbrennen von Feuerwerkskörpern durch den Verein oder (mit Genehmigung der Stadionverwaltung) durch wen auch immer stattfinden kann. Solange es aber nicht durchzusetzen ist muß man sich damit Abfinden.

Eine Schlägerei, ob mit oder ohne "Fremdbeteiligung", ist nicht akzeptabel. Wenn die "Fahne" der beteiligten Gruppe auch noch das Eintracht- Trikot ist erst recht nicht. Ich habe kein Problem damit wenn sich irgendwelche Schwachmaten im Wald die Schädel einschlagen solange sie das nicht als "Fan-Aktion" ausgeben.



Wer hat denn die Aktion als "Fan-Aktion" ausgeben?

Na klingels???  
#
manu666 schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Manche merken gar nicht, dass sie bereits Teil dessen sind, was sie am modernen Fußball verabscheuen.


Merken viele nicht.


Halte ich aber auch für einen der dümmsten Sprüche überhaupt. Ist oft einfach ein mieser Hinweis "Ihr seid ja Teil des Kommerzes". In dem Fall ist es doch einfach gewollt, dass man ein Teil des Erlebnisses "Stadiongang" ist. Neben dem Spiel ist die Atmosphäre doch der Grund warum wir alle hingehen. Und als Fan ist es erstrebenswert seine Mannschaft 90 Minuten so gut es geht zu unterstützen. In meinem Wunsch sollte diese Unterstützung noch aus der Kurve selbst kommen und völlig unabhängig sein, im Gegensatz zu Plastikstimmung nach eingespielter Musik, wie bei anderen Sportarten. Aber man kann es nicht ändern, dass Fußball jetzt eben ein Event ist und dass man dazugehört. Was will man dagegen tun? 90 Minuten Sachen aufs Spielfeld werfen und Böller zünden, dass die Kurve als "nicht zugehörig zum Event" gilt??

Da ist doch klar, dass in Zeiten von Events, die Stimmung auch ausgeschlachtet wird und versucht wird in diese Geldruck-Maschinerie einzubinden und zu kontrollieren. Naja gut, die Eintracht verkauft Ihre Fans nicht positiv, hat sie noch nie, man stellt nur Negatives heraus. Aber den handelnden Personen unterstelle ich eh weniger als garkeine Kompetenz im Bezug auf Fanthemen. Deshalb werden sie auch mit ihrem tollen Maßnahmenkatalog nichts gegen die Gewalt im Stadion tun, sondern nur Dinge einschränken, die sowieso positiv wirken.
#
JayJayGrabowski schrieb:
Und wie Werner geschrieben hat: Man ist es irgendwann leid. Selten war mein Bedürfnis so groß, mit all dem eigentlich nichts mehr zu tun haben zu wollen, wie in den letzten Monaten.


Ich vermute (und weiß es auch von einigen aus persönlichen Gesprächen), dass viele mittlerweile so denken...
Leider...
#
ich freu mich kein Meter auf die neue Saison...
#
NX01K schrieb:
Naja gut, die Eintracht verkauft Ihre Fans nicht positiv, hat sie noch nie, man stellt nur Negatives heraus. Aber den handelnden Personen unterstelle ich eh weniger als garkeine Kompetenz im Bezug auf Fanthemen. Deshalb werden sie auch mit ihrem tollen Maßnahmenkatalog nichts gegen die Gewalt im Stadion tun, sondern nur Dinge einschränken, die sowieso positiv wirken.


Sehe ich (leider) auch so
#
RedZone schrieb:
NX01K schrieb:
Naja gut, die Eintracht verkauft Ihre Fans nicht positiv, hat sie noch nie, man stellt nur Negatives heraus. Aber den handelnden Personen unterstelle ich eh weniger als garkeine Kompetenz im Bezug auf Fanthemen. Deshalb werden sie auch mit ihrem tollen Maßnahmenkatalog nichts gegen die Gewalt im Stadion tun, sondern nur Dinge einschränken, die sowieso positiv wirken.


Sehe ich (leider) auch so



100 % zustimmung
#
InternetPoser schrieb:
RedZone schrieb:
NX01K schrieb:
Naja gut, die Eintracht verkauft Ihre Fans nicht positiv, hat sie noch nie, man stellt nur Negatives heraus. Aber den handelnden Personen unterstelle ich eh weniger als garkeine Kompetenz im Bezug auf Fanthemen. Deshalb werden sie auch mit ihrem tollen Maßnahmenkatalog nichts gegen die Gewalt im Stadion tun, sondern nur Dinge einschränken, die sowieso positiv wirken.


Sehe ich (leider) auch so



100 % zustimmung


Nachdem ich mich erstmal durch den Thread wieder durchgelesen habe, kann ich auch nur sagen, dass ich dies ebenso sehe.

Natürlich hat die ganze Gewalt eine gesamtgesellschaftliche Komponente. Aber die ist doch hier in diesem Rahmen nicht wirklich relevant bzw. kann hier nicht gelöst werden.
Eines ist aber ebenso sicher wie das Amen in der Kirche: Druck wird immer Gegendruck erzeugen. Wobei es vollkommen egal ist, von wem der Druck kommt und von wem der Gegendruck.
#
ich weiss nicht wie es euch geht, aber meiner meinung nach sollte man hier zu machen bis was konkretes kommt.
#
Bin ich eigentlich der einzige, der den greifbaren Zusammenhang zwischen "Die Rabauken müssen weg" und "wir beschneiden die Privilegien aller (aktiven) Fans" nicht greifen kann?  

Das ist keine schöne Lage und kostet die Eintracht unter anderem auch eine schöne Stange Geld. Aber was bringt's wenn man die komplette Kurve an den Pranger stellt, so wie es sich zumindest gegenwärtig anhört? Traurig genug, dass immer nur die "größten Rabauken" verteufelt werden, aber keiner, der nicht selbst aus der Kurve kommt, auch mal drauf hinweist, dass wir die vielleicht kreativste Kurve des Landes haben... Bilder von Frankfurter Choreos hab ich in den letzten Monaten jedenfalls verdammt selten gesehen. Verkaufen sich ja auch weitaus schlechter als Platzsturm und eine zerlegte ARD Kamera.
#
Zicolov schrieb:
Bin ich eigentlich der einzige, der den greifbaren Zusammenhang zwischen "Die Rabauken müssen weg" und "wir beschneiden die Privilegien aller (aktiven) Fans" nicht greifen kann?  

Das ist keine schöne Lage und kostet die Eintracht unter anderem auch eine schöne Stange Geld. Aber was bringt's wenn man die komplette Kurve an den Pranger stellt, so wie es sich zumindest gegenwärtig anhört? Traurig genug, dass immer nur die "größten Rabauken" verteufelt werden, aber keiner, der nicht selbst aus der Kurve kommt, auch mal drauf hinweist, dass wir die vielleicht kreativste Kurve des Landes haben... Bilder von Frankfurter Choreos hab ich in den letzten Monaten jedenfalls verdammt selten gesehen. Verkaufen sich ja auch weitaus schlechter als Platzsturm und eine zerlegte ARD Kamera.  


100 pro Zustimmung
#
Zicolov schrieb:
Bilder von Frankfurter Choreos hab ich in den letzten Monaten jedenfalls verdammt selten gesehen. Verkaufen sich ja auch weitaus schlechter als Platzsturm und eine zerlegte ARD Kamera.  

Und warum? Weil das, außer den Leuten, die in ein Fußballstadion gehen, absolut niemanden interessiert.
#
JayJayGrabowski schrieb:
Zicolov schrieb:
Bilder von Frankfurter Choreos hab ich in den letzten Monaten jedenfalls verdammt selten gesehen. Verkaufen sich ja auch weitaus schlechter als Platzsturm und eine zerlegte ARD Kamera.  

Und warum? Weil das, außer den Leuten, die in ein Fußballstadion gehen, absolut niemanden interessiert.


Die "Randale" ist für diese Leute dann aber offenbar wieder interessant.Schon traurig...
#
Schobberobber72 schrieb:
JayJayGrabowski schrieb:
Zicolov schrieb:
Bilder von Frankfurter Choreos hab ich in den letzten Monaten jedenfalls verdammt selten gesehen. Verkaufen sich ja auch weitaus schlechter als Platzsturm und eine zerlegte ARD Kamera.  

Und warum? Weil das, außer den Leuten, die in ein Fußballstadion gehen, absolut niemanden interessiert.


Die "Randale" ist für diese Leute dann aber offenbar wieder interessant.Schon traurig...


only bad news are good news... so einfach ist das :neutral-face


Teilen