>

Deutsche Polizei...


Thread wurde von SGE_Werner am Mittwoch, 29. September 2021, 21:42 Uhr um 21:42 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/124171?page=63#5369447
#
Tafelberg schrieb:

übrigens, stelle ich fest, dass es immer öfter vorkommt, dass es in Lokalen gar keine Listen zum eintragen gibt, auch wenn ich nicht telefonisch oder per Mail reserviert habe.

Die sind da in einer echten Zwickmühle. Dank Mißbrauch der Listen kann ich mir vorstellen das einige sagen sie tragen sich nicht mehr ein, so wie ich. Jetzt haben die Lokale die Wahl, trotzdem bedienen oder kein Geld verdienen. Da kann man sich bei der Polizei bedanken, die ohne nachzudenken welche Auswirkungen das auf das Verhalten einiger Menschen hat einfach Einblick in diese Listen nimmt. Datenschutz ist für unsere Sicherheitsbehörden anscheinend ein Fremdwort und fördert nicht gerade das Vertrauen in diese.
#
propain schrieb:

Die sind da in einer echten Zwickmühle. Dank Mißbrauch der Listen kann ich mir vorstellen das einige sagen sie tragen sich nicht mehr ein, so wie ich. Jetzt haben die Lokale die Wahl, trotzdem bedienen oder kein Geld verdienen. Da kann man sich bei der Polizei bedanken, die ohne nachzudenken welche Auswirkungen das auf das Verhalten einiger Menschen hat einfach Einblick in diese Listen nimmt. Datenschutz ist für unsere Sicherheitsbehörden anscheinend ein Fremdwort und fördert nicht gerade das Vertrauen in diese.                                              


+1. Ich trage mich in auch keine Liste mehr ein. Aber wehe unsere Daten werden anderweitig abgegriffen, da zeigt die Regierung wieder mit dem Finger drauf.
#
Ich verstehe nicht, wie man so kurzsichtig agieren kann.
Nach meinem empfinden bröckelt das Vertrauen in den Staat zunehmend und genau hier wäre die Möglichkeit vorhanden Vertrauen aufzubauen indem man ganz bewusst nicht auf diese Listen zugreift.

"Uns ist bewusst, dass die Restaurants über Gästelisten verfügen. Wir schließen aber grundsätzlich aus, diese für unsere Ermittlungen zurate zu ziehen. Diese Listen haben für die Bekämpfung der Pandemie einen enormen nutzen und wurden mit Blick auf den Datenschutz von vielen Seiten kritisch beurteilt. Wir dürfen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen nicht dadurch aufs Spiel setzen, dass wir auf dieses wichtige Mittel zur Pandemiebekämpfung zugreifen."  

Es wäre so eine schöne Aussage!
#
In BaWü hält man das aus genau diesen Gründen so.
#
Ich verstehe nicht, wie man so kurzsichtig agieren kann.
Nach meinem empfinden bröckelt das Vertrauen in den Staat zunehmend und genau hier wäre die Möglichkeit vorhanden Vertrauen aufzubauen indem man ganz bewusst nicht auf diese Listen zugreift.

"Uns ist bewusst, dass die Restaurants über Gästelisten verfügen. Wir schließen aber grundsätzlich aus, diese für unsere Ermittlungen zurate zu ziehen. Diese Listen haben für die Bekämpfung der Pandemie einen enormen nutzen und wurden mit Blick auf den Datenschutz von vielen Seiten kritisch beurteilt. Wir dürfen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen nicht dadurch aufs Spiel setzen, dass wir auf dieses wichtige Mittel zur Pandemiebekämpfung zugreifen."  

Es wäre so eine schöne Aussage!
#
Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.
#
Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.
#
SemperFi schrieb:

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Individuelle Betroffenheit darf Datenschutz nicht aushebeln. Ich halte das Thema Datenschutz grundsätzlich sehr hoch und denke, dass sich immer ein Konstrukt bilden lässt, bei dem man emotional ins Zucken gerät.
#
Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.
#
Jo. Super Argument! Da behalten wir die Listen doch einfach dauerhaft bei, damit wir schön einfach Bewegungsprofile von Menschen vervollständigen können. Immer jederzeit, den gläsernen Bürger. Nicht dass am End irgendwas passiert, was wir nicht aufklären können.
#
Jo. Super Argument! Da behalten wir die Listen doch einfach dauerhaft bei, damit wir schön einfach Bewegungsprofile von Menschen vervollständigen können. Immer jederzeit, den gläsernen Bürger. Nicht dass am End irgendwas passiert, was wir nicht aufklären können.
#
Btw: ich werde meinen Namen in keine Liste mehr schreiben. Blöd für die Nachverfolgbarkeit des Virus wenn das viele machen. Aber hey, die Polizei und weite Teile der Politik haben deutlich gemacht, wo ihre Prioritäten liegen.
Ich reagier halt darauf!
#
Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.
#
SemperFi schrieb:

Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.

Stell dir vor man würde sich an Regeln halten und wie bei einer Hausdurchsuchung auf richterliche Anordnung handeln. So wie es jetzt ist ist das doch willkürlich und jeder Polizist kann da rein schauen wenn er gerade mal Lust dazu hat.
#
Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.
#
SemperFi schrieb:

Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.


Mensch, wie hat die Polizei denn nur vor Corona ermittelt?
#
SemperFi schrieb:

Luzbert schrieb:

Es wäre so eine schöne Aussage!


Stell Dir vor Du würdest im Krankenhaus liegen, weil Dich jemand zusammengewixxt hat und der Polizist würde sagen:

"Hey, wir hätten sehr schnell einen Verdächtigenkreis, weil jemand hat den Typen aus einem Restaurant kommen sehen, aber wir haben uns entschieden die Gästelisten nicht für die Strafverfolgung zu nutzen.
Schönen Tag noch."

Wäre die Aussage immer noch so schön?

Ich bin kein Freund der Nutzung, aber ich bin auch kein Freund davon legale Möglichkeiten Straftaten aufzuklären nicht zu nutzen.

Wie bei vielen Themen ist diese Reduzierung auf schwarz-weiß absolut unzureichend.

Stell dir vor man würde sich an Regeln halten und wie bei einer Hausdurchsuchung auf richterliche Anordnung handeln. So wie es jetzt ist ist das doch willkürlich und jeder Polizist kann da rein schauen wenn er gerade mal Lust dazu hat.
#
propain schrieb:

Stell dir vor man würde sich an Regeln halten und wie bei einer Hausdurchsuchung auf richterliche Anordnung handeln. So wie es jetzt ist ist das doch willkürlich und jeder Polizist kann da rein schauen wenn er gerade mal Lust dazu hat.


Und genau das ist schlecht, da bin ich bei Dir.
Nur ist es nicht Aufgabe der Polizei diese Regeln zu machen, sondern des Gesetzgebers.

Deswegen verstehe ich die Exekutive, die Mittel nutzt solange es eben rechtmäßig ist und die Bürger, die diese Nutzung für falsch halten, zu denen ich mich dazu zähle.

Die Kritik muss an die Legislative gehen, dort muss gehandelt werden.
Das dies nicht geschieht, ist natürlich und ohne Zweifel falsch.

Denn wenn die Exekutive hier Regeln nach eigenem Ermessen aufstellt (wie von einigen hier gefordert), dann könnte sie dies auch in anderen Szenarien machen.
Und das darf in einem Rechtsstaat nicht sein.

#
propain schrieb:

Stell dir vor man würde sich an Regeln halten und wie bei einer Hausdurchsuchung auf richterliche Anordnung handeln. So wie es jetzt ist ist das doch willkürlich und jeder Polizist kann da rein schauen wenn er gerade mal Lust dazu hat.


Und genau das ist schlecht, da bin ich bei Dir.
Nur ist es nicht Aufgabe der Polizei diese Regeln zu machen, sondern des Gesetzgebers.

Deswegen verstehe ich die Exekutive, die Mittel nutzt solange es eben rechtmäßig ist und die Bürger, die diese Nutzung für falsch halten, zu denen ich mich dazu zähle.

Die Kritik muss an die Legislative gehen, dort muss gehandelt werden.
Das dies nicht geschieht, ist natürlich und ohne Zweifel falsch.

Denn wenn die Exekutive hier Regeln nach eigenem Ermessen aufstellt (wie von einigen hier gefordert), dann könnte sie dies auch in anderen Szenarien machen.
Und das darf in einem Rechtsstaat nicht sein.

#
Was spricht denn gegen die Beantragung eines richterlichen Beschlusses?
Wie in allen anderen Fällen seit Jahrzehnten auch, wenn man Auskünfte von Unternehmen zu Ermittlungszwecken anfordern will.

Dem Rechtsstaat ist damit Genüge getan. Völlig ungeachtet dieser Corona-Scheiße. Und schon ist gut.
#
Was spricht denn gegen die Beantragung eines richterlichen Beschlusses?
Wie in allen anderen Fällen seit Jahrzehnten auch, wenn man Auskünfte von Unternehmen zu Ermittlungszwecken anfordern will.

Dem Rechtsstaat ist damit Genüge getan. Völlig ungeachtet dieser Corona-Scheiße. Und schon ist gut.
#
Misanthrop schrieb:

Was spricht denn gegen die Beantragung eines richterlichen Beschlusses?
Wie in allen anderen Fällen seit Jahrzehnten auch, wenn man Auskünfte von Unternehmen zu Ermittlungszwecken anfordern will.



Mein Laienverständnis war, dass aktuell diese Listen eben rechtlich nicht entsprechend definiert sind und dadurch dieser Mumpitz möglich ist, sollte ich da falsch liegen, lasse ich mich gerne von jemandem, der das besser versteht aufklären.

Als Nachfrage, wenn die Polizei einen richterlichen Beschluss benötigen würde, um die Listen einzufordern, würde dann die selbe Erfordernis nicht auch für Gesundheitsämter gelten, wenn das rechtlich nicht entsprechend abgegrenzt ist?

Um es nochmal zu wiederholen, ich bin kein Freund dieser aktuell genutzten Möglichkeit, mich muss also in einer Diskussion niemand überzeugen, dass das böse oder sonstwas ist. Ich sage nur, dass ich verstehen kann, warum die Exekutive diese Option nutzt, wenn es legal möglich ist.
#
Misanthrop schrieb:

Was spricht denn gegen die Beantragung eines richterlichen Beschlusses?
Wie in allen anderen Fällen seit Jahrzehnten auch, wenn man Auskünfte von Unternehmen zu Ermittlungszwecken anfordern will.



Mein Laienverständnis war, dass aktuell diese Listen eben rechtlich nicht entsprechend definiert sind und dadurch dieser Mumpitz möglich ist, sollte ich da falsch liegen, lasse ich mich gerne von jemandem, der das besser versteht aufklären.

Als Nachfrage, wenn die Polizei einen richterlichen Beschluss benötigen würde, um die Listen einzufordern, würde dann die selbe Erfordernis nicht auch für Gesundheitsämter gelten, wenn das rechtlich nicht entsprechend abgegrenzt ist?

Um es nochmal zu wiederholen, ich bin kein Freund dieser aktuell genutzten Möglichkeit, mich muss also in einer Diskussion niemand überzeugen, dass das böse oder sonstwas ist. Ich sage nur, dass ich verstehen kann, warum die Exekutive diese Option nutzt, wenn es legal möglich ist.
#
Nachtrag: Sollte vor Gericht entschieden werden, dass die Nutzung dieser Listen durch die Polizei rechtswidrig war, dann erwarte ich natürlich auch entsprechende Konsequenzen für die Polizisten bzw. deren verantwortlichen Dienststellen.
#
Nachtrag: Sollte vor Gericht entschieden werden, dass die Nutzung dieser Listen durch die Polizei rechtswidrig war, dann erwarte ich natürlich auch entsprechende Konsequenzen für die Polizisten bzw. deren verantwortlichen Dienststellen.
#
SemperFi schrieb:

Nachtrag: Sollte vor Gericht entschieden werden, dass die Nutzung dieser Listen durch die Polizei rechtswidrig war, dann erwarte ich natürlich auch entsprechende Konsequenzen für die Polizisten bzw. deren verantwortlichen Dienststellen.


Du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann oder?

Wenn der Staat eine globale Pandemie für Datenmissbrauch ausnutzt, zeigt es, wie es um diesen steht.
#
SemperFi schrieb:

Nachtrag: Sollte vor Gericht entschieden werden, dass die Nutzung dieser Listen durch die Polizei rechtswidrig war, dann erwarte ich natürlich auch entsprechende Konsequenzen für die Polizisten bzw. deren verantwortlichen Dienststellen.


Du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann oder?

Wenn der Staat eine globale Pandemie für Datenmissbrauch ausnutzt, zeigt es, wie es um diesen steht.
#
Naja, was ist denn "der staat" in diesem Fall? Ich will das Geschehene absolut nicht gutheißen, aber selbst "die Polizei" ist noch nicht "der Staat" und ob man hier von "der Polizei" sprechen kann, ist überdies fraglich.
#
Misanthrop schrieb:

Was spricht denn gegen die Beantragung eines richterlichen Beschlusses?
Wie in allen anderen Fällen seit Jahrzehnten auch, wenn man Auskünfte von Unternehmen zu Ermittlungszwecken anfordern will.



Mein Laienverständnis war, dass aktuell diese Listen eben rechtlich nicht entsprechend definiert sind und dadurch dieser Mumpitz möglich ist, sollte ich da falsch liegen, lasse ich mich gerne von jemandem, der das besser versteht aufklären.

Als Nachfrage, wenn die Polizei einen richterlichen Beschluss benötigen würde, um die Listen einzufordern, würde dann die selbe Erfordernis nicht auch für Gesundheitsämter gelten, wenn das rechtlich nicht entsprechend abgegrenzt ist?

Um es nochmal zu wiederholen, ich bin kein Freund dieser aktuell genutzten Möglichkeit, mich muss also in einer Diskussion niemand überzeugen, dass das böse oder sonstwas ist. Ich sage nur, dass ich verstehen kann, warum die Exekutive diese Option nutzt, wenn es legal möglich ist.
#
SemperFi schrieb:

Um es nochmal zu wiederholen, ich bin kein Freund dieser aktuell genutzten Möglichkeit, mich muss also in einer Diskussion niemand überzeugen, dass das böse oder sonstwas ist. Ich sage nur, dass ich verstehen kann, warum die Exekutive diese Option nutzt, wenn es legal möglich ist.

Das kann ich nachvollziehen. Heute Mittag hatte ich Dich anders verstanden.
#
Naja, was ist denn "der staat" in diesem Fall? Ich will das Geschehene absolut nicht gutheißen, aber selbst "die Polizei" ist noch nicht "der Staat" und ob man hier von "der Polizei" sprechen kann, ist überdies fraglich.
#
skyeagle schrieb:

Naja, was ist denn "der staat" in diesem Fall? Ich will das Geschehene absolut nicht gutheißen, aber selbst "die Polizei" ist noch nicht "der Staat" und ob man hier von "der Polizei" sprechen kann, ist überdies fraglich.


Ist doch völlig unerheblich, wer „der Staat“ in diesem Falle ist. Unternimmt er nichts gegen die Zweckentfremdung der Daten, macht er sich mitschuldig.

Und auch wenn z.B. nur von der „bayrischen Polizei“ gesprochen wird, ist es doch die Polizei eines ganzen Bundeslandes. Sollten sich alle übrigen Polizeistellen der Bundesländer gegen dieses Vorhaben stellen, habe ich nichts gesagt. Das wage ich aber zu bezweifeln.
#
Bleiben wir doch realistisch! Eine Exekutive wird immer alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen um ihre Aufgabe zu erfüllen.
Bin ich im Jugendamt im Rahmen des Paragraphen 8a im Kinderschutz untetwegs, würde ich bei der Recherche keine Skrupel haben, alles zu tun, was mir rechtlich erlaubt ist. An dieser Stelle auf die Polizei zu schimpfen ist also bestenfalls naiv, eigentlich sind da die falschen im Fokus. Der Gesetzgeber oder die übergeordnete Fach- und Dienstbehörde sind gefragt, dieser Praxis einen Riegel vorzuschieben um die Priorität beim Schutz vor einer pandemischen Entwicklung zu belassen!
Und da ist das was Herrmann da ablässt fatal!
Weil es die Bemühungen die Bürger für Vertrauen in das Handeln des Staates zu gewinnen konterkariert, weil es im Sinne der Pandemiebekämpfung völlig kontaproduktiv ist und nicht zu letzt, weil genau das dafür geeignet ist gemäßigt skeptische Bürger in die Arme der Verschwörungsfaschisten zu treiben!
#
skyeagle schrieb:

Naja, was ist denn "der staat" in diesem Fall? Ich will das Geschehene absolut nicht gutheißen, aber selbst "die Polizei" ist noch nicht "der Staat" und ob man hier von "der Polizei" sprechen kann, ist überdies fraglich.


Ist doch völlig unerheblich, wer „der Staat“ in diesem Falle ist. Unternimmt er nichts gegen die Zweckentfremdung der Daten, macht er sich mitschuldig.

Und auch wenn z.B. nur von der „bayrischen Polizei“ gesprochen wird, ist es doch die Polizei eines ganzen Bundeslandes. Sollten sich alle übrigen Polizeistellen der Bundesländer gegen dieses Vorhaben stellen, habe ich nichts gesagt. Das wage ich aber zu bezweifeln.
#
Vielleicht warten wir mal wie "der Staat" reagiert. Ich teile da ja deine Ansicht, aber mir gehen diese Betrachtungen einfach zu weit. Da wird mir zu schnell vom kleinen aufs Große geschlossen ohne wirkliche Anhaltspunkte.
#
Vielleicht warten wir mal wie "der Staat" reagiert. Ich teile da ja deine Ansicht, aber mir gehen diese Betrachtungen einfach zu weit. Da wird mir zu schnell vom kleinen aufs Große geschlossen ohne wirkliche Anhaltspunkte.
#
wie lange soll man denn warten?

hier ein bericht aus der sz zum thema vom 15.7., das thema koechelt also schon eine weile
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-polizei-gaestelisten-corona-1.4966622

und hier (von heute) verteidigt der bayrische innenminister die praxis:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/corona-gaestelisten-joachim-herrmann-verteidigt-nutzung-von-durch-polizei-a-64d25ef3-009c-4dac-a4a2-2da6aabc8729

tafelberg hatte das verlinkt.

sicher ist dieser herrmann nicht der gesamte staat, aber als bayrischer innenminister hat er zumindest mal eine gewisse bundesstaatstragende funktion.

ich halte das fuer ein katastrophales signal, zumal grundrechtseinschraenkungen pandemiebedingt durchaus kritisch begleitet wurden, wie man z.b. an umgang mit den seebrueckedemos in frankfurt zu beginn sah nicht ganz zu unrecht (ich erinnere an sehr gehaltvolle beitrage vom wuerzburger und dem menschenfeindlichen exkollegen).

das ist jetzt ein erneutes beispiel darauf, dass dem staat (bzw. teile des bayrischen staates) bedenken des buergers gepflegt am allerwertesten vorbeigehen, selbst wenn sich das am ende absichtlich oder versehentlich auf dem boden des rechtsstaates bewegen mag.

natuerlich fuehrt das zu einem rueckgang des vertrauens in den umgang unserer sicherheitsorgane. es wird auch dazu fuehren, dass mehr leute sich falsch eintragen oder nicht mehr essen gehen.

beides liegt wohl nicht im sinne des erfinders.

auch wenn ich natuerlich den ansatz sich deshalb mit falschen daten in die listen einzutragen, eher auf das konfliktbewaeltigungsniveau eines 3´-6jaherigen einstufen wuerde, und ich persoenlich dann eher den ansatz pflegen wuerde nicht mehr essen zu gehen, aber trotzdem, das geht ueberhaupt nicht.

#
wie lange soll man denn warten?

hier ein bericht aus der sz zum thema vom 15.7., das thema koechelt also schon eine weile
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-polizei-gaestelisten-corona-1.4966622

und hier (von heute) verteidigt der bayrische innenminister die praxis:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/corona-gaestelisten-joachim-herrmann-verteidigt-nutzung-von-durch-polizei-a-64d25ef3-009c-4dac-a4a2-2da6aabc8729

tafelberg hatte das verlinkt.

sicher ist dieser herrmann nicht der gesamte staat, aber als bayrischer innenminister hat er zumindest mal eine gewisse bundesstaatstragende funktion.

ich halte das fuer ein katastrophales signal, zumal grundrechtseinschraenkungen pandemiebedingt durchaus kritisch begleitet wurden, wie man z.b. an umgang mit den seebrueckedemos in frankfurt zu beginn sah nicht ganz zu unrecht (ich erinnere an sehr gehaltvolle beitrage vom wuerzburger und dem menschenfeindlichen exkollegen).

das ist jetzt ein erneutes beispiel darauf, dass dem staat (bzw. teile des bayrischen staates) bedenken des buergers gepflegt am allerwertesten vorbeigehen, selbst wenn sich das am ende absichtlich oder versehentlich auf dem boden des rechtsstaates bewegen mag.

natuerlich fuehrt das zu einem rueckgang des vertrauens in den umgang unserer sicherheitsorgane. es wird auch dazu fuehren, dass mehr leute sich falsch eintragen oder nicht mehr essen gehen.

beides liegt wohl nicht im sinne des erfinders.

auch wenn ich natuerlich den ansatz sich deshalb mit falschen daten in die listen einzutragen, eher auf das konfliktbewaeltigungsniveau eines 3´-6jaherigen einstufen wuerde, und ich persoenlich dann eher den ansatz pflegen wuerde nicht mehr essen zu gehen, aber trotzdem, das geht ueberhaupt nicht.

#
Xaver08 schrieb:

natuerlich fuehrt das zu einem rueckgang des vertrauens in den umgang unserer sicherheitsorgane. es wird auch dazu fuehren, dass mehr leute sich falsch eintragen oder nicht mehr essen gehen.


Ich fasse mal die Kommentare heute unter drei Zeitungsartikeln dazu zusammen:

Die, die ohnehin schon Zweifel daran hatten, wie mit den Daten umgegangen wird, haben sich ohnehin schon nicht oder falsch eingetragen und fühlen sich jetzt bestätigt.
Dem Rest ist es egal und hält sich daran.


Teilen