
brodo
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brodo
Ich gehöre damit hier nicht zum Maisntream, aber einigen Ballermann-Hits kann ich durchaus etwas abgewinnen in Sachen Text und Musik.
brodo schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
Am Beispiel der Alpen kann ich ganz gut erklären, was das Problem ist:
Wenn nur diejenigen die Alpen bevölkern würden, die die Berge lieben, die gerne wandern, leidenschaftliche Skifahrer sind oder mal eine Almhütte besuchen wollen, hätten die Alpen kein Problem. Wenn aber Eventies jetzt zu Tausenden auf 3.000 Meter Höhe fahren, um einen Schlagerfuzzi dort singen zu hören, wenn ganze Alpendörfer zu Partymeilen verkommen, wenn Hinz und Kunz und Herr und Frau Neureich sich auch noch angewidert den Hang hinabquälen, nur weil es schick ist, wenn die Autokarawane durchs Ötztal jeden Morgen von Sautens bis Sölden reicht, dann schon, und zwar erheblich. Und trotzdem wirds gemacht.
Anhand welcher Kriterien willst du sicher gehen, dass jemand wirklich die Berge liebt oder ein leidenschaftlicher Ski-Fahrer ist? Sorry, dass ist mir zu einfach. Dann sei wenigstens so konsequent und räume ein, dass außerhalb der einheimischen in den Alpen so gut wie niemand das Recht auf ne Ski-Reise hat. Da kannst du noch so ein leidenschaftlicher Ski-Fahrer aus Würzburg sein und ich ein noch so leidenschaftlicher Ski-Fahrer aus Brandenburg, aber anhand welcher Kriterien willst du da aussortieren und anderen das Recht verwehren?
Ich verwehre niemandem etwas. Im Gegenteil: der einzige, dem ich etwas verwehre, bin ich selbst.
Deine Frage erstaunt mich sehr. Du willst wissen, welche Kriterien für einen leidenschaftlichen Skifahrer oder Liebhaber der Alpenwelt gelten? Ich will mal so antworten:
Seit meiner Kindheit bin ich Ski gefahren. Bei jedem Wetter, von morgens bis in die Dunkelheit, bei minus 15 ° haben sie uns in der Schweiz Armeemäntel umgehängt, damit wir nicht auf dem Lift erfrieren. Skifahren und die phantastische Bergwelt mit Respekt genießen, das war für einen Sportfanatiker wie mich das Allergrößte.
Dann wurde es immer mehr. Es entstanden die besagten Autokarawanen, ebenso wie die "Aprés-Ski-Kultur". In kürzester Zeit nahm dies erschreckende Ausmaße an. Besoffene auf den Pisten, Gröhlende nachts in den Dörfern, Rücksichts- und Respektlose auf den Wegen. Und die Alpenländer machten mit: bauten Autobahnen in die Berge, schlugen riesige Schneisen in die Wälder, bauten Skipisten gigantischen Ausmaßes, versiegelten die Bösen errichteten Hotelburgen und schlugen die Almbewirtschafter in die Flucht. Der Rubel rollte.
Ende der Neunziger habe ich aufgehört, Ski zu fahren. Es tat sehr weh, das darfst du mir glauben. Habe mein Hüttendomizil verlassen, kein Wintersport mehr, kein Durchatmen mehr in der pittoresken Höhe, Schluss mit dem Erleben von Natur in ihrer spektakulärsten Ausprägung.
Diejenigen, die nur dorthin fahren, um zu saufen oder um ihre neue Skikollektion zu präsentieren, denen die Natur, die Abgeschiedenheit der Bergwelt oder der Respekt vor dieser einzigartigen Region am Allerwertesten vorbeigeht, die fahren immer noch dorthin. Und es werden immer mehr und sie machen Ballermann auf 3.000 Metern Höhe, planieren dort die Gipfel, um eine Bühne für irgendeinen Volldeppen aufzubauen, der die johlende Menge in einem Nachtevent mit 10.000 Lux Beleuchtung mit dümmlichen Schlagern volldröhnt. Und sie kommen mit riesigen SUVs, den neuesten Snowboards und mit 10 Kästen Bier im Gepäck und freuen sich, dass man heute nach Davos dreispurig den Berg hochrasen kann, wo es früher nur ein kurviges Alpensträßlein gab.
Und jetzt frage ich dich: wer verwehrt hier wem irgendwas?
brodo schrieb:
deine überlegene Haltung
Also, jetzt muss ich schon mal sagen: was für ein Dummgebabbel. 🙄
Und das von dir.
brodo schrieb:Ach brodo, darum geht es doch weder dem Würzi noch mir.
Ich erkenne deine überlegene Haltung an
Mein Anliegen ist es, auf die Diskrepanz zwischen Einstellung (die hier bei ganz vielen völlig in Ordnung ist) und nicht mit der eigenen Einstellung kompatiblem Handeln hinzuweisen. Die richtige Einstellung allein reicht nunmal nicht.
In diesem Spiegel-Artikel ist das Phänomen genauer beschrieben:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/warum-wir-den-klimawandel-fuerchten-aber-nichts-dagegen-unternehmen-a-1218733.html
"Abstrakte Einstellungen und Wertvorstellungen sind etwas ganz anderes als das alltägliche Handeln", sagt Ellen Matthies, Umweltpsychologin an der Universität Magdeburg und Mitglied im Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen. Psychologisch gesehen kann man also ganz ohne Probleme von etwas überzeugt sein und sich trotzdem genau entgegengesetzt verhalten.
Jeder macht halt soviel, wie er gerade Lust hat bzw. meint zu können, funktioniert nicht mehr. Dafür ist es zu spät! Und deswegen störe ich immer wieder diese Wohlfühl-Überzeugungsblase, in der man es sich viele bequem gemacht haben.
Und damit meine ich nicht nur das persönliche Handeln. Wir müssen neben unserem persönlichen Handeln uns auch gesellschaftlich und politisch für die notwendigen Veränderungen einsetzten. Und das ist noch deutlich wichtiger, als das persönliche Handeln. Also nicht nur nicht mehr ins Flugzeug steigen, sondern auch Druck machen für das Verbot von Inlandsflügen und einer angemessenen CO2-Steuer aufs Kerosin z. B.
brodo schrieb:
Meiner persönlichen Wertevorstellung kommt es aber entgegen, wenn man von anderen nicht etwas fordert, was man selbst nicht zu 100 % zu leisten im Stande ist.
Puh, um nochmal provokant zu antworten: Macht man das nicht permanent? Da wir im Eintracht-Forum sind, bleibe ich mal beim Fußball. Der Trainer fordert auch Dinge von seinen Spielern, die er selbst nicht zu Leisten im stande ist. Zumindest nicht zu 100%.
Aber auch ich möchte dann sachlich werden: Ich würde zustimmen, dass eine gewisse Vorbildfunktion nötig ist, um authenthisch rüber zu kommen. Ob das jetzt so ein 100% Ding ist, das bezweifel ich aber. Auch bei "der Ton macht die Musik" gehe ich ja mit... bei den zumindest tw. Willigen kommt z.B. ein motivierendes "Lasst uns das gemeinsam anpacken und uns gegenseitig pushen" besser an, als ein "Ihr seit scheisse, weil...".
Ich kann aber auch die Emotionalität des LDKlers verstehen. Mal Hand aufs Herz: Wenn wir in der Geschindigkeit weitermachen mit der Nachhaltigkeitstransformation, dann langt es einfach nicht. Und dann geht das böse aus. Von daher muss da mehr kommen. Vom einen sehr viel mehr, vom anderen mehr.
miraculix250 schrieb:brodo schrieb:
Meiner persönlichen Wertevorstellung kommt es aber entgegen, wenn man von anderen nicht etwas fordert, was man selbst nicht zu 100 % zu leisten im Stande ist.
Puh, um nochmal provokant zu antworten: Macht man das nicht permanent? Da wir im Eintracht-Forum sind, bleibe ich mal beim Fußball. Der Trainer fordert auch Dinge von seinen Spielern, die er selbst nicht zu Leisten im stande ist. Zumindest nicht zu 100%.
Aber auch ich möchte dann sachlich werden: Ich würde zustimmen, dass eine gewisse Vorbildfunktion nötig ist, um authenthisch rüber zu kommen. Ob das jetzt so ein 100% Ding ist, das bezweifel ich aber. Auch bei "der Ton macht die Musik" gehe ich ja mit... bei den zumindest tw. Willigen kommt z.B. ein motivierendes "Lasst uns das gemeinsam anpacken und uns gegenseitig pushen" besser an, als ein "Ihr seit scheisse, weil...".
Ich kann aber auch die Emotionalität des LDKlers verstehen. Mal Hand aufs Herz: Wenn wir in der Geschindigkeit weitermachen mit der Nachhaltigkeitstransformation, dann langt es einfach nicht. Und dann geht das böse aus. Von daher muss da mehr kommen. Vom einen sehr viel mehr, vom anderen mehr.
Dem stehe ich ja gar nicht entgegen. Jeder soll das einfordern, was er da selbst zu leisten im Stande ist. Jeder ist willkommen!
Den Rest regelt eh Karma ...
brodo schrieb:
lupenreine Antwort
Mal provokant gefragt: Darf ich den Kick eines Fußballers nur dann kritisieren, wenn ich besser als er kicke?
miraculix250 schrieb:brodo schrieb:
lupenreine Antwort
Mal provokant gefragt: Darf ich den Kick eines Fußballers nur dann kritisieren, wenn ich besser als er kicke?
Um mal provokant zu antworten: Das ist doch die gleiche Scheiß-These, wonach immer behauptet wird, dass man kein Koch sein muss, um festzustellen, dass das Essen nicht schmeckt. So kann man immer genüsslich in den Sessel furzen und anderen unterstellen, dass sie es nicht richtig machen.
Aber um es mal sachlich zu versuchen: Natürlich darf man immer Sachen kritisieren und in Frage stellen.
Meiner persönlichen Wertevorstellung kommt es aber entgegen, wenn man von anderen nicht etwas fordert, was man selbst nicht zu 100 % zu leisten im Stande ist. Zumindest nicht, wenn man glaubwürdig bleiben will. Ansonsten muss man es halt irgendiwe nachvollziehbar erklären.
Das ist aber nur meine Meinung.
brodo schrieb:
Meiner persönlichen Wertevorstellung kommt es aber entgegen, wenn man von anderen nicht etwas fordert, was man selbst nicht zu 100 % zu leisten im Stande ist.
Puh, um nochmal provokant zu antworten: Macht man das nicht permanent? Da wir im Eintracht-Forum sind, bleibe ich mal beim Fußball. Der Trainer fordert auch Dinge von seinen Spielern, die er selbst nicht zu Leisten im stande ist. Zumindest nicht zu 100%.
Aber auch ich möchte dann sachlich werden: Ich würde zustimmen, dass eine gewisse Vorbildfunktion nötig ist, um authenthisch rüber zu kommen. Ob das jetzt so ein 100% Ding ist, das bezweifel ich aber. Auch bei "der Ton macht die Musik" gehe ich ja mit... bei den zumindest tw. Willigen kommt z.B. ein motivierendes "Lasst uns das gemeinsam anpacken und uns gegenseitig pushen" besser an, als ein "Ihr seit scheisse, weil...".
Ich kann aber auch die Emotionalität des LDKlers verstehen. Mal Hand aufs Herz: Wenn wir in der Geschindigkeit weitermachen mit der Nachhaltigkeitstransformation, dann langt es einfach nicht. Und dann geht das böse aus. Von daher muss da mehr kommen. Vom einen sehr viel mehr, vom anderen mehr.
Danke Würzi für diesen Beitrag, den ich komplett unterschreiben kann. Genau so ist es.
Vor allem das:
Und btw. heute Abend gab es Penne mit Gorgonzola-Sahnesoße, also nix mit Fleisch, genau wie die Tage davor auch schon. Es ist nie zu spät, dazuzulernen ...
Vor allem das:
WürzburgerAdler schrieb:Mir scheint, so mancher will dieser unangenehme Wahrheit noch nicht an sich ranlassen.
Wir haben den Bogen überspannt. Und jetzt kommt die Quittung.
Und btw. heute Abend gab es Penne mit Gorgonzola-Sahnesoße, also nix mit Fleisch, genau wie die Tage davor auch schon. Es ist nie zu spät, dazuzulernen ...
LDKler_neu schrieb:WürzburgerAdler schrieb:Mir scheint, so mancher will dieser unangenehme Wahrheit noch nicht an sich ranlassen.
Wir haben den Bogen überspannt. Und jetzt kommt die Quittung.
Mir scheint eher, dass das hier niemand leugnet und auch nicht leugnen würde. Allein, dass ihr zu so einem Schluss kommt, entbehrt nicht einer gewissen Überheblichkeit.
LDKler_neu schrieb:
Und btw. heute Abend gab es Penne mit Gorgonzola-Sahnesoße, also nix mit Fleisch, genau wie die Tage davor auch schon. Es ist nie zu spät, dazuzulernen ...
Und wenn Penne mit Gorgonzola-Sahnesoße deine lupenreine Antwort auf den Klima-Wandel ist, ist ohnehin Hopfen und Malz verloren.
Wie gesagt: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein....
brodo schrieb:
lupenreine Antwort
Mal provokant gefragt: Darf ich den Kick eines Fußballers nur dann kritisieren, wenn ich besser als er kicke?
Was soll das, brodo? "Feinde"? Wenn man die Frage aufwirft, ob es sein muss, dass zigTausende mit dem Flieger nach Spanien jetten, um das Spiel dort im TV zu sehen, ist man feindselig? Oder wenn man anmerkt, dass die Bemerkung: "Klar könnte ich auch mit der Bahn nach Berlin zum Pokalendspiel fahren - aber wen juckts, wenn ich fliege?" nicht gerade von Umweltbewusstsein zeugt? Worüber soll man denn in einem Fußballforum klimatechnisch reden, wenn nicht über Fußballbezogene Themen?
Soll man dann schweigen, weil man die Vermutung hat, dass die "Bemühungen der Leute in diesem Forum den gesellschaftlichen Durchschnitt in Deutschland übertreffen"? Nein, ich glaube wirklich eher, dass der LDKler hier nicht aneckt, weil er Leute "moralisieren" will, sondern weil er auf ein paar unangenehme, aber leider realistische Tatsachen hinweist. Dass man so etwas nicht gerne hört, verstehe ich ja vollkommen. Aber du musst doch nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen, was da gerade in immer höherem Tempo passiert. Und trotzdem munter immer weiter "gelebt" wird, als gäbe es das alles gar nicht.
Und zu deinem letzten Punkt: niemand hier hat eine lupenreine Klima-Bilanz. Schon wer eine gewisse Reichweite haben möchte, braucht das Internet, braucht Strom, braucht Infrastruktur. Wer ein Windrad baut, erzeugt CO2, wer PV-Module aufs Dach schraubt, verbraucht seltene Erden, wer ein E-Auto fährt, hat CO2-Ausstoß verursacht. Das ist aber nicht das Problem. Am Beispiel der Alpen kann ich ganz gut erklären, was das Problem ist:
Wenn nur diejenigen die Alpen bevölkern würden, die die Berge lieben, die gerne wandern, leidenschaftliche Skifahrer sind oder mal eine Almhütte besuchen wollen, hätten die Alpen kein Problem. Wenn aber Eventies jetzt zu Tausenden auf 3.000 Meter Höhe fahren, um einen Schlagerfuzzi dort singen zu hören, wenn ganze Alpendörfer zu Partymeilen verkommen, wenn Hinz und Kunz und Herr und Frau Neureich sich auch noch angewidert den Hang hinabquälen, nur weil es schick ist, wenn die Autokarawane durchs Ötztal jeden Morgen von Sautens bis Sölden reicht, dann schon, und zwar erheblich. Und trotzdem wirds gemacht.
Wir haben den Bogen überspannt. Und jetzt kommt die Quittung.
Soll man dann schweigen, weil man die Vermutung hat, dass die "Bemühungen der Leute in diesem Forum den gesellschaftlichen Durchschnitt in Deutschland übertreffen"? Nein, ich glaube wirklich eher, dass der LDKler hier nicht aneckt, weil er Leute "moralisieren" will, sondern weil er auf ein paar unangenehme, aber leider realistische Tatsachen hinweist. Dass man so etwas nicht gerne hört, verstehe ich ja vollkommen. Aber du musst doch nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen, was da gerade in immer höherem Tempo passiert. Und trotzdem munter immer weiter "gelebt" wird, als gäbe es das alles gar nicht.
Und zu deinem letzten Punkt: niemand hier hat eine lupenreine Klima-Bilanz. Schon wer eine gewisse Reichweite haben möchte, braucht das Internet, braucht Strom, braucht Infrastruktur. Wer ein Windrad baut, erzeugt CO2, wer PV-Module aufs Dach schraubt, verbraucht seltene Erden, wer ein E-Auto fährt, hat CO2-Ausstoß verursacht. Das ist aber nicht das Problem. Am Beispiel der Alpen kann ich ganz gut erklären, was das Problem ist:
Wenn nur diejenigen die Alpen bevölkern würden, die die Berge lieben, die gerne wandern, leidenschaftliche Skifahrer sind oder mal eine Almhütte besuchen wollen, hätten die Alpen kein Problem. Wenn aber Eventies jetzt zu Tausenden auf 3.000 Meter Höhe fahren, um einen Schlagerfuzzi dort singen zu hören, wenn ganze Alpendörfer zu Partymeilen verkommen, wenn Hinz und Kunz und Herr und Frau Neureich sich auch noch angewidert den Hang hinabquälen, nur weil es schick ist, wenn die Autokarawane durchs Ötztal jeden Morgen von Sautens bis Sölden reicht, dann schon, und zwar erheblich. Und trotzdem wirds gemacht.
Wir haben den Bogen überspannt. Und jetzt kommt die Quittung.
WürzburgerAdler schrieb:
Am Beispiel der Alpen kann ich ganz gut erklären, was das Problem ist:
Wenn nur diejenigen die Alpen bevölkern würden, die die Berge lieben, die gerne wandern, leidenschaftliche Skifahrer sind oder mal eine Almhütte besuchen wollen, hätten die Alpen kein Problem. Wenn aber Eventies jetzt zu Tausenden auf 3.000 Meter Höhe fahren, um einen Schlagerfuzzi dort singen zu hören, wenn ganze Alpendörfer zu Partymeilen verkommen, wenn Hinz und Kunz und Herr und Frau Neureich sich auch noch angewidert den Hang hinabquälen, nur weil es schick ist, wenn die Autokarawane durchs Ötztal jeden Morgen von Sautens bis Sölden reicht, dann schon, und zwar erheblich. Und trotzdem wirds gemacht.
Anhand welcher Kriterien willst du sicher gehen, dass jemand wirklich die Berge liebt oder ein leidenschaftlicher Ski-Fahrer ist? Sorry, dass ist mir zu einfach. Dann sei wenigstens so konsequent und räume ein, dass außerhalb der einheimischen in den Alpen so gut wie niemand das Recht auf ne Ski-Reise hat. Da kannst du noch so ein leidenschaftlicher Ski-Fahrer aus Würzburg sein und ich ein noch so leidenschaftlicher Ski-Fahrer aus Brandenburg, aber anhand welcher Kriterien willst du da aussortieren und anderen das Recht verwehren?
Ich glaube nicht, dass er es im Sinne von Aussieben wollen meint. Ich interpretiere es eher als dezenten Hinweis, dass es kein Problem gäbe, wenn Eigenverantwortung funktionieren würde.
Das es das nicht tut, wissen wir alle. Deshalb sitzen wir ja in der Scheisse.
Das es das nicht tut, wissen wir alle. Deshalb sitzen wir ja in der Scheisse.
brodo schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
Am Beispiel der Alpen kann ich ganz gut erklären, was das Problem ist:
Wenn nur diejenigen die Alpen bevölkern würden, die die Berge lieben, die gerne wandern, leidenschaftliche Skifahrer sind oder mal eine Almhütte besuchen wollen, hätten die Alpen kein Problem. Wenn aber Eventies jetzt zu Tausenden auf 3.000 Meter Höhe fahren, um einen Schlagerfuzzi dort singen zu hören, wenn ganze Alpendörfer zu Partymeilen verkommen, wenn Hinz und Kunz und Herr und Frau Neureich sich auch noch angewidert den Hang hinabquälen, nur weil es schick ist, wenn die Autokarawane durchs Ötztal jeden Morgen von Sautens bis Sölden reicht, dann schon, und zwar erheblich. Und trotzdem wirds gemacht.
Anhand welcher Kriterien willst du sicher gehen, dass jemand wirklich die Berge liebt oder ein leidenschaftlicher Ski-Fahrer ist? Sorry, dass ist mir zu einfach. Dann sei wenigstens so konsequent und räume ein, dass außerhalb der einheimischen in den Alpen so gut wie niemand das Recht auf ne Ski-Reise hat. Da kannst du noch so ein leidenschaftlicher Ski-Fahrer aus Würzburg sein und ich ein noch so leidenschaftlicher Ski-Fahrer aus Brandenburg, aber anhand welcher Kriterien willst du da aussortieren und anderen das Recht verwehren?
Ich verwehre niemandem etwas. Im Gegenteil: der einzige, dem ich etwas verwehre, bin ich selbst.
Deine Frage erstaunt mich sehr. Du willst wissen, welche Kriterien für einen leidenschaftlichen Skifahrer oder Liebhaber der Alpenwelt gelten? Ich will mal so antworten:
Seit meiner Kindheit bin ich Ski gefahren. Bei jedem Wetter, von morgens bis in die Dunkelheit, bei minus 15 ° haben sie uns in der Schweiz Armeemäntel umgehängt, damit wir nicht auf dem Lift erfrieren. Skifahren und die phantastische Bergwelt mit Respekt genießen, das war für einen Sportfanatiker wie mich das Allergrößte.
Dann wurde es immer mehr. Es entstanden die besagten Autokarawanen, ebenso wie die "Aprés-Ski-Kultur". In kürzester Zeit nahm dies erschreckende Ausmaße an. Besoffene auf den Pisten, Gröhlende nachts in den Dörfern, Rücksichts- und Respektlose auf den Wegen. Und die Alpenländer machten mit: bauten Autobahnen in die Berge, schlugen riesige Schneisen in die Wälder, bauten Skipisten gigantischen Ausmaßes, versiegelten die Bösen errichteten Hotelburgen und schlugen die Almbewirtschafter in die Flucht. Der Rubel rollte.
Ende der Neunziger habe ich aufgehört, Ski zu fahren. Es tat sehr weh, das darfst du mir glauben. Habe mein Hüttendomizil verlassen, kein Wintersport mehr, kein Durchatmen mehr in der pittoresken Höhe, Schluss mit dem Erleben von Natur in ihrer spektakulärsten Ausprägung.
Diejenigen, die nur dorthin fahren, um zu saufen oder um ihre neue Skikollektion zu präsentieren, denen die Natur, die Abgeschiedenheit der Bergwelt oder der Respekt vor dieser einzigartigen Region am Allerwertesten vorbeigeht, die fahren immer noch dorthin. Und es werden immer mehr und sie machen Ballermann auf 3.000 Metern Höhe, planieren dort die Gipfel, um eine Bühne für irgendeinen Volldeppen aufzubauen, der die johlende Menge in einem Nachtevent mit 10.000 Lux Beleuchtung mit dümmlichen Schlagern volldröhnt. Und sie kommen mit riesigen SUVs, den neuesten Snowboards und mit 10 Kästen Bier im Gepäck und freuen sich, dass man heute nach Davos dreispurig den Berg hochrasen kann, wo es früher nur ein kurviges Alpensträßlein gab.
Und jetzt frage ich dich: wer verwehrt hier wem irgendwas?
brodo schrieb:puh, das sehe ich völlig anders. Zeig mir doch bitte mal auch nur einen einzigen Hinweis in einem Auswärtsfahrer-Thread bitte klimafreundlich anzureisen. So etwas habe ich zumindest noch nicht gelesen.
Viele Leute hier in diesem Forum bemühen sich außerordentlich um einen möglichst klimafreundlichen Lebensstil. Auf unterschiedliche Weise. Und ich wage jetzt einfach mal ins Blaue zu behaupten, dass diese Bemühungen der Leute in diesem Forum den gesellschaftlichen Durchschnitt in Deutschland übertreffen.
brodo schrieb:Das ist unmöglich, weil ein nicht unbedeutender Anteil der persönlichen Klimabilanz vom System abhängt, in dem man lebt.
Wer derart radikale Forderungen stellt und Leute moralisieren will, sollte dann so konsequent sein und selber keine, aber auch wirkliche keine (!!!) "Klima-Leichen" im Keller haben.
Aber btw. wieso muss man selbst ein Heiliger sein, um radikale und damit in diesem Fall richtige, ja überlebensnotwendige Forderungen zu stellen? Mir scheint außerdem, dass du den Eindruck hast, man wolle dir ungerechtfertigt, ja vielleicht sogar bösartig, etwas wegnehmen. Dabei geht es in Wirklichkeit darum, dieses Wegnehmen, was so oder so kommen wird, geordnet zu gestalten, statt es chaotisch und ungeregelt ablaufen zu lassen.
LDKler_neu schrieb:
puh, das sehe ich völlig anders. Zeig mir doch bitte mal auch nur einen einzigen Hinweis in einem Auswärtsfahrer-Thread bitte klimafreundlich anzureisen. So etwas habe ich zumindest noch nicht gelesen.
Mit dem Fahrrad zu Auswärtsspielen gab es.
LDKler_neu schrieb:
Das ist unmöglich, weil ein nicht unbedeutender Anteil der persönlichen Klimabilanz vom System abhängt, in dem man lebt.
Na ja, sag ich doch!!!
LDKler_neu schrieb:
Aber btw. wieso muss man selbst ein Heiliger sein, um radikale und damit in diesem Fall richtige, ja überlebensnotwendige Forderungen zu stellen?
Weil Wasser predigen und Wein saufen schon seit Jahrtausenden schlecht ankommt.
LDKler_neu schrieb:
Mir scheint außerdem, dass du den Eindruck hast, man wolle dir ungerechtfertigt, ja vielleicht sogar bösartig, etwas wegnehmen.
Dieses Gefühl habe ich null! Mir nimmt keiner was weg, ich versuche mich anzupassen, um dem Klima möglichst wenig zu schaden. Ohne dabei ein heiliger zu sein. Und auch in der Gewissheit, dass es am Ende komplett scheißegal ist, ob ich einen PKW für das Lastenrad eingespart habe, nur noch mit dem Fahhrad zur Arbeit fahre, versuche so gut es geht regionale Erzeuger in mein Konsumverhalten einzubeziehen, nur noch Fahrradurlaub mache, Fleischkonsum radikal reduziere usw.
Auf mich persönlich wird es bei diesem Klimawandel am Ende nicht ankommen. Ich kann nur mein bestes geben.
Ich kenne den LDKler nicht persönlich und weiß auch wenig über seinen Werdegang. Aber wenn man seit Jahren immer und immer wieder gebetsmühlenartig auf die Dinge hinweist, ohne dass sich wenigstens Einstellungen ändern, dann ändert man irgendwann auch seine eigene Argumentationsweise.
Dass er "Recht behalten" will, kann ich nicht nachvollziehen, denn wir sind uns hier wohl alle einig, was die Stunde geschlagen hat, darüber will wohl niemand mehr ernsthaft streiten. Ich glaube eher, er legt den Finger in bestimmte Wunden (Urlaubsreisen, 30.000 ohne Karte im Flieger nach Sevilla etc.), die wehtun. Aber es hilft ja nichts. Soll man über so etwas etwa nicht reden?
Dass er "Recht behalten" will, kann ich nicht nachvollziehen, denn wir sind uns hier wohl alle einig, was die Stunde geschlagen hat, darüber will wohl niemand mehr ernsthaft streiten. Ich glaube eher, er legt den Finger in bestimmte Wunden (Urlaubsreisen, 30.000 ohne Karte im Flieger nach Sevilla etc.), die wehtun. Aber es hilft ja nichts. Soll man über so etwas etwa nicht reden?
WürzburgerAdler schrieb:
Ich kenne den LDKler nicht persönlich und weiß auch wenig über seinen Werdegang. Aber wenn man seit Jahren immer und immer wieder gebetsmühlenartig auf die Dinge hinweist, ohne dass sich wenigstens Einstellungen ändern, dann ändert man irgendwann auch seine eigene Argumentationsweise.
Dass er "Recht behalten" will, kann ich nicht nachvollziehen, denn wir sind uns hier wohl alle einig, was die Stunde geschlagen hat, darüber will wohl niemand mehr ernsthaft streiten. Ich glaube eher, er legt den Finger in bestimmte Wunden (Urlaubsreisen, 30.000 ohne Karte im Flieger nach Sevilla etc.), die wehtun. Aber es hilft ja nichts. Soll man über so etwas etwa nicht reden?
Natürlich sollte man über so was reden!!!
Ich gebe nur zu bedenken: Viele Leute hier in diesem Forum bemühen sich außerordentlich um einen möglichst klimafreundlichen Lebensstil. Auf unterschiedliche Weise. Und ich wage jetzt einfach mal ins Blaue zu behaupten, dass diese Bemühungen der Leute in diesem Forum den gesellschaftlichen Durchschnitt in Deutschland übertreffen. Gut, möglicherweise liege ich falsch. Aber es ist eine Vermutung, die sich auf einem jahrelangen Austauch begründet.
Daher: Zum einen sollte man abwägen, wo man seine wirklichen "Feinde" verortet. Sind da wirklich die User in diesem Forum ein angriffswürdiges Ziel, welches man im Sinne der Guten Sache (also in Sachen Klimaschutz) an den Pranger stellen sollte? Und dann macht immer noch der Ton die Musik...
Zum anderen: Wer derart radikale Forderungen stellt und Leute moralisieren will, sollte dann so konsequent sein und selber keine, aber auch wirkliche keine (!!!) "Klima-Leichen" im Keller haben. Und da lehne ich mich auch wieder weit aus dem Fenster: Diesem Anspruch wird keiner und keine von uns hier gerecht. Allein schon systembedingt.
Aber: Wer ohne Sünde, werfe den ersten Stein! Ich bin auf eure lupenreine Klima-Bilanz gespannt!
brodo schrieb:puh, das sehe ich völlig anders. Zeig mir doch bitte mal auch nur einen einzigen Hinweis in einem Auswärtsfahrer-Thread bitte klimafreundlich anzureisen. So etwas habe ich zumindest noch nicht gelesen.
Viele Leute hier in diesem Forum bemühen sich außerordentlich um einen möglichst klimafreundlichen Lebensstil. Auf unterschiedliche Weise. Und ich wage jetzt einfach mal ins Blaue zu behaupten, dass diese Bemühungen der Leute in diesem Forum den gesellschaftlichen Durchschnitt in Deutschland übertreffen.
brodo schrieb:Das ist unmöglich, weil ein nicht unbedeutender Anteil der persönlichen Klimabilanz vom System abhängt, in dem man lebt.
Wer derart radikale Forderungen stellt und Leute moralisieren will, sollte dann so konsequent sein und selber keine, aber auch wirkliche keine (!!!) "Klima-Leichen" im Keller haben.
Aber btw. wieso muss man selbst ein Heiliger sein, um radikale und damit in diesem Fall richtige, ja überlebensnotwendige Forderungen zu stellen? Mir scheint außerdem, dass du den Eindruck hast, man wolle dir ungerechtfertigt, ja vielleicht sogar bösartig, etwas wegnehmen. Dabei geht es in Wirklichkeit darum, dieses Wegnehmen, was so oder so kommen wird, geordnet zu gestalten, statt es chaotisch und ungeregelt ablaufen zu lassen.
Was soll das, brodo? "Feinde"? Wenn man die Frage aufwirft, ob es sein muss, dass zigTausende mit dem Flieger nach Spanien jetten, um das Spiel dort im TV zu sehen, ist man feindselig? Oder wenn man anmerkt, dass die Bemerkung: "Klar könnte ich auch mit der Bahn nach Berlin zum Pokalendspiel fahren - aber wen juckts, wenn ich fliege?" nicht gerade von Umweltbewusstsein zeugt? Worüber soll man denn in einem Fußballforum klimatechnisch reden, wenn nicht über Fußballbezogene Themen?
Soll man dann schweigen, weil man die Vermutung hat, dass die "Bemühungen der Leute in diesem Forum den gesellschaftlichen Durchschnitt in Deutschland übertreffen"? Nein, ich glaube wirklich eher, dass der LDKler hier nicht aneckt, weil er Leute "moralisieren" will, sondern weil er auf ein paar unangenehme, aber leider realistische Tatsachen hinweist. Dass man so etwas nicht gerne hört, verstehe ich ja vollkommen. Aber du musst doch nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen, was da gerade in immer höherem Tempo passiert. Und trotzdem munter immer weiter "gelebt" wird, als gäbe es das alles gar nicht.
Und zu deinem letzten Punkt: niemand hier hat eine lupenreine Klima-Bilanz. Schon wer eine gewisse Reichweite haben möchte, braucht das Internet, braucht Strom, braucht Infrastruktur. Wer ein Windrad baut, erzeugt CO2, wer PV-Module aufs Dach schraubt, verbraucht seltene Erden, wer ein E-Auto fährt, hat CO2-Ausstoß verursacht. Das ist aber nicht das Problem. Am Beispiel der Alpen kann ich ganz gut erklären, was das Problem ist:
Wenn nur diejenigen die Alpen bevölkern würden, die die Berge lieben, die gerne wandern, leidenschaftliche Skifahrer sind oder mal eine Almhütte besuchen wollen, hätten die Alpen kein Problem. Wenn aber Eventies jetzt zu Tausenden auf 3.000 Meter Höhe fahren, um einen Schlagerfuzzi dort singen zu hören, wenn ganze Alpendörfer zu Partymeilen verkommen, wenn Hinz und Kunz und Herr und Frau Neureich sich auch noch angewidert den Hang hinabquälen, nur weil es schick ist, wenn die Autokarawane durchs Ötztal jeden Morgen von Sautens bis Sölden reicht, dann schon, und zwar erheblich. Und trotzdem wirds gemacht.
Wir haben den Bogen überspannt. Und jetzt kommt die Quittung.
Soll man dann schweigen, weil man die Vermutung hat, dass die "Bemühungen der Leute in diesem Forum den gesellschaftlichen Durchschnitt in Deutschland übertreffen"? Nein, ich glaube wirklich eher, dass der LDKler hier nicht aneckt, weil er Leute "moralisieren" will, sondern weil er auf ein paar unangenehme, aber leider realistische Tatsachen hinweist. Dass man so etwas nicht gerne hört, verstehe ich ja vollkommen. Aber du musst doch nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen, was da gerade in immer höherem Tempo passiert. Und trotzdem munter immer weiter "gelebt" wird, als gäbe es das alles gar nicht.
Und zu deinem letzten Punkt: niemand hier hat eine lupenreine Klima-Bilanz. Schon wer eine gewisse Reichweite haben möchte, braucht das Internet, braucht Strom, braucht Infrastruktur. Wer ein Windrad baut, erzeugt CO2, wer PV-Module aufs Dach schraubt, verbraucht seltene Erden, wer ein E-Auto fährt, hat CO2-Ausstoß verursacht. Das ist aber nicht das Problem. Am Beispiel der Alpen kann ich ganz gut erklären, was das Problem ist:
Wenn nur diejenigen die Alpen bevölkern würden, die die Berge lieben, die gerne wandern, leidenschaftliche Skifahrer sind oder mal eine Almhütte besuchen wollen, hätten die Alpen kein Problem. Wenn aber Eventies jetzt zu Tausenden auf 3.000 Meter Höhe fahren, um einen Schlagerfuzzi dort singen zu hören, wenn ganze Alpendörfer zu Partymeilen verkommen, wenn Hinz und Kunz und Herr und Frau Neureich sich auch noch angewidert den Hang hinabquälen, nur weil es schick ist, wenn die Autokarawane durchs Ötztal jeden Morgen von Sautens bis Sölden reicht, dann schon, und zwar erheblich. Und trotzdem wirds gemacht.
Wir haben den Bogen überspannt. Und jetzt kommt die Quittung.
brodo schrieb:Richtig brodo! Und dass diese Mentalität richtig ist, hat sogar der Boulevard inzwischen erkannt:
Das ist die Mentalität "Der Letzten Generation", die sich im Berufsverkehr auf der Berliner Stadtautobahn festklebt.
https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/der-klare-kurier-kommentar-flut-hitze-klimakrise-eigentlich-muessten-wir-uns-alle-auf-die-strasse-kleben-li.248492
Der klare KURIER-Kommentar: Flut, Hitze, Klimakrise – eigentlich müssten wir uns alle auf die Straße kleben
Und da frage ich mich schon, woher der Widerstand hier im Forum kommt? Es ist doch inzwischen mehr als offensichtlich, dass jetzt radikal umgesteuert werden muss. Oder müssen erst die Supermarktregale leer werden, dass das begriffen wird? Wobei das eventuell schneller kommt, als wir uns alle heute auch nur annähernd vorstellen können.
LDKler_neu schrieb:brodo schrieb:Richtig brodo! Und dass diese Mentalität richtig ist, hat sogar der Boulevard inzwischen erkannt:
Das ist die Mentalität "Der Letzten Generation", die sich im Berufsverkehr auf der Berliner Stadtautobahn festklebt.
https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/der-klare-kurier-kommentar-flut-hitze-klimakrise-eigentlich-muessten-wir-uns-alle-auf-die-strasse-kleben-li.248492
Der klare KURIER-Kommentar: Flut, Hitze, Klimakrise – eigentlich müssten wir uns alle auf die Straße kleben
Und da frage ich mich schon, woher der Widerstand hier im Forum kommt? Es ist doch inzwischen mehr als offensichtlich, dass jetzt radikal umgesteuert werden muss.
Es geht um das Mittel der Wahl. Ich persönlich kenne Leute, die wegen der durch die Fest-Klebe-Aktion verursachten Staus der "Letzten Generation" die Beerdigung ihrer Großmutter verpasst haben, die von ihrem Chef unter Druck gerieten, da sie ihre Lieferungen nicht "in time" verrichten konnten oder wichtige Arzt-Termine versäumten. Klar mögen das im Großen und Ganzen "Einzelschicksale" sein, die im Vergleich zu den Folgen des Klimawandels zu vernachlässigen sind. Aber dann sag das diesen Leuten auch ins Gesicht! Meine Empathie reicht noch aus, um auch mit diesen Menschen zu fühlen und nicht boulevardesk zu fordern, dass wir uns alle auf der Autobahn festkleben sollten.
brodo schrieb:Meine doch auch! Und genau deswegen, damit die Leute zukünftig aufgrund der voranschreitenden Klimakatastrophe nicht öfters zum Arzt und vor allem öfters zu Beerdigungen gehen müssen, passieren diese Aktionen!
Klar mögen das im Großen und Ganzen "Einzelschicksale" sein, die im Vergleich zu den Folgen des Klimawandels zu vernachlässigen sind. Aber dann sag das diesen Leuten auch ins Gesicht! Meine Empathie reicht noch aus, um auch mit diesen Menschen zu fühlen
Wann wird endlich verstanden, dass die Störung unserer Normalität, wenn wir so weiter machen, nicht mehr von Aktivisten, sondern zunehmend von unserem Planeten übernommen werden wird? Es gibt kein "Weiterso" mehr, die Veränderungen werden geschehen, entweder freiwillig und geordnet oder erzwungen und chaotisch. Die Möglichkeit eines buisinessasusuall steht nicht zur Auswahl. Thats the fucking truth und ich bin nur der Überbringer der Nachricht.
brodo schrieb:Die TAZ zählst du hoffentlich nicht zum Boulevard?
boulevardesk
https://taz.de/Strassenblockaden-von-Klimaaktivistinnen/!5863792&s=kleben/
Nicht wer Straßen blockiert, müsste kriminalisiert werden, sondern wer die Veränderungen blockiert, die notwendig sind, damit nicht Millionen Menschen ihre Existenz und ihr Leben verlieren, wenn der Planet sich aufheizt und vor die Hunde geht.
Und btw. dass gerade von dir soviel Widerstand kommt, entsetzt mich wirklich. Weil in allen anderen Themenfeldern kann ich deine Beiträge zu 100% unterschreiben. Das ist etwas, was ich wirklich nicht verstehe?
Ernst gemeinte Frage, Semper: Was hätte er denn verstehen sollen?
WürzburgerAdler schrieb:
Ernst gemeinte Frage, Semper: Was hätte er denn verstehen sollen?
Ich bin zwar nicht gefragt, aber: Dass man mit einer bestimmten Art und Weise der Diskussionsführung auch Leute gegen sich aufbringt, die grundsätzlich nicht im Widerspruch zu den eigenen Ansichten stehen.
Klar, man kann das permanent heraus stellen, dass man in Sachen Moral und Vernunft im Recht ist. Klar kann man die Dummheit der anderen aufs Schärfste anprangern.
Außer, dass man sich im Recht fühlt, hat man damit aber nicht viel erreicht.
Das ist die Mentalität "Der Letzten Generation", die sich im Berufsverkehr auf der Berliner Stadtautobahn festklebt. Aufmerksamkeit erreicht man dadurch, ohne Frage. Aber man bringt vor allem Leute gegen sich auf und damit auch gegen die eigene Idee. Und ob das dem Klima (in jeder Hinsicht) auf Dauer hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.
brodo schrieb:Richtig brodo! Und dass diese Mentalität richtig ist, hat sogar der Boulevard inzwischen erkannt:
Das ist die Mentalität "Der Letzten Generation", die sich im Berufsverkehr auf der Berliner Stadtautobahn festklebt.
https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/der-klare-kurier-kommentar-flut-hitze-klimakrise-eigentlich-muessten-wir-uns-alle-auf-die-strasse-kleben-li.248492
Der klare KURIER-Kommentar: Flut, Hitze, Klimakrise – eigentlich müssten wir uns alle auf die Straße kleben
Und da frage ich mich schon, woher der Widerstand hier im Forum kommt? Es ist doch inzwischen mehr als offensichtlich, dass jetzt radikal umgesteuert werden muss. Oder müssen erst die Supermarktregale leer werden, dass das begriffen wird? Wobei das eventuell schneller kommt, als wir uns alle heute auch nur annähernd vorstellen können.
Ich kenne den LDKler nicht persönlich und weiß auch wenig über seinen Werdegang. Aber wenn man seit Jahren immer und immer wieder gebetsmühlenartig auf die Dinge hinweist, ohne dass sich wenigstens Einstellungen ändern, dann ändert man irgendwann auch seine eigene Argumentationsweise.
Dass er "Recht behalten" will, kann ich nicht nachvollziehen, denn wir sind uns hier wohl alle einig, was die Stunde geschlagen hat, darüber will wohl niemand mehr ernsthaft streiten. Ich glaube eher, er legt den Finger in bestimmte Wunden (Urlaubsreisen, 30.000 ohne Karte im Flieger nach Sevilla etc.), die wehtun. Aber es hilft ja nichts. Soll man über so etwas etwa nicht reden?
Dass er "Recht behalten" will, kann ich nicht nachvollziehen, denn wir sind uns hier wohl alle einig, was die Stunde geschlagen hat, darüber will wohl niemand mehr ernsthaft streiten. Ich glaube eher, er legt den Finger in bestimmte Wunden (Urlaubsreisen, 30.000 ohne Karte im Flieger nach Sevilla etc.), die wehtun. Aber es hilft ja nichts. Soll man über so etwas etwa nicht reden?
Alles erdenklich gute und schnelle Genesung.
Der wurde doch vor ein paar Tagen erst auf Links gedreht beim Medizincheck. Ich vermute ja das da auch ein Bluttest gemacht wird in dem wirklich alle Werte abgefragt werden.
Zumal es ja doch auch ungewöhnlich ist das man wegen "Unwohlsein" quasi am gleichen Tag einen Tumor an den Hoden entdeckt.
Normal gibts ggf eine Pille und Bettruhe.
Der wurde doch vor ein paar Tagen erst auf Links gedreht beim Medizincheck. Ich vermute ja das da auch ein Bluttest gemacht wird in dem wirklich alle Werte abgefragt werden.
Zumal es ja doch auch ungewöhnlich ist das man wegen "Unwohlsein" quasi am gleichen Tag einen Tumor an den Hoden entdeckt.
Normal gibts ggf eine Pille und Bettruhe.
Cyrillar schrieb:
Der wurde doch vor ein paar Tagen erst auf Links gedreht beim Medizincheck. Ich vermute ja das da auch ein Bluttest gemacht wird in dem wirklich alle Werte abgefragt werden.
Ich bin kein Mediziner, daher meine Frage: Kann man einen Tumor am Hoden durch irgendwelche Blutwerte aufspüren?
brodo schrieb:
Im Handelsblatt wird berichtet, dass die DFL in Erwägung zieht, Anteile an der TV-Vermarktung an einen Investor abzutreten und dafür 3-4 Milliarden Euro erzielen könnte.
Meine Frage wäre, warum?
Die DFL nagt ja nicht am Hungertuch, welche Projekte wollen die denn umsetzen, so daß der Verkauf von Anteilen an einen Investor Sinn macht?
Ha... ich vergaß.... "Vermittlerprovision".