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brodo

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Dann doch lieber Layla.
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Zwei mal kurz vor Abschluss aus dem System geflgen heute Nachmittag.
Hat halt nicht sollen sein. Wer weiß für was es gut ist...
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Da ich eine bestimmte Stelle eines Frank Zappa Stücks suche, höre ich seit ein paar Wochen sämtliche Alben von ihm durch.
Was soll ich sagen, würden die Menschen Englisch besser verstehen, würden über ganz andere Werke diskutiert werden.

(Mindestens) eines seiner Werke enthält deutschen Text - da bin ich vorhin drüber gestolpert:

Fick mich, du miserabler *********
(Du miserabler *********)
Fick mich, du miserabler *********
Streck aus deinen heissen gelockten
(Streck ihn aus) Streck aus deinen heissen gelockten
(Streck ihn aus) Streck aus deinen heissen gelockten schwanz
Ai-ai-ah
Mach es sehr schnell
Rein und raus (magisches schwein)
Mach es sehr schnell
Rein und raus (magisches schwein)
Bis es spritzt, spritzt, spritzt, spritzt
Feuer
Bis es spritzt, spritzt, spritzt, spritzt
Feuer
Aber beklecker nicht das sofa, sofa
Aber beklecker nicht das sofa, sofa
Aber beklecker nicht das sofa, sofa
Aber beklecker nicht das sofa, sofa

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Es müssten viele Werke neu diskutiert werden.
Ich mag beispielsweise die Band Rammstein sehr gerne. Nicht wegen dem Musik.Stil sondern vor allem, weil sie die Klaviatur der künstlerischen Grenzüberschreitungen, wie keine zweite Band im Sinne der Guten Sache zu nutzen versteht.

Die haben im Mai dieses Jahres ein Lied heraus gebracht ("Dicke Titten"), dagegen ist Layla rein vom Text her "Pillepalle".  Aber Rammstein hat nach wie vor ein außerordentliches Gespür für den Zeitgeist und das Talent, gesellschaftlich kontroverse Fragen auf eine subtil-brachiale Weise zur Debatte zu stellen.

Das ist sozusagen wie Layla, nur ohne dass danach noch irgendwelche Fragen offen sind.
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Luzbert schrieb:

Wenn ich mir die Menge der Coronafälle auf der Arbeit anschaue, kann die aktuelle Inzidenz nur ein schlechter Witz sein.

Ich würde sagen, die Hälfte der Fälle, die ich in den letzten zwei Jahren mitbekommen habe, fand in den letzten drei Wochen statt.



Deswegen schaue ich immer ein bisschen auf die Hospitalisierungsinzidenz. Die ähnelt eher den Werten, die wir vor dreieinhalb Monaten hatten, da hatten wir ne normale Fall-Inzidenz von ca. 1.500.

Womit wir beim Thema wären...



Am Ende der Woche steigt die Inzidenz auf über 800. Während sie in Nord- und Nordwestdeutschland fällt oder zumindest stagniert, steigen die Zahlen besonders im Osten und Süden/Südwesten. Vor allem letzteres wirkt sich auch auf die Gesamtzahlen im Besonderen aus (ist halt ein erheblicher Teil der Bevölkerung in Süd / Südwest). Saarland und Hessen haben vierstellige Inzidenzen. Besonders Nord- und Mittelhessen aktuell stark betroffen.

Interessant ist erneut, dass die Bundesländer stärker ansteigen, die noch keine Ferien haben. Der späte Ferienbeginn in Süddeutschland (wie immer) und der späte Beginn dieses Jahr u.a. in Hessen und Saarland spielen der BA.5-Welle noch mehr in die Karten. Da müssen wir noch eine bzw. zwei Wochen durchhalten.

Die Zahl der Intensivpatienten wächst um 15 % diese Woche an, die Verteilung der Intenisvpatienten ist übrigens ziemlich ähnlich in den Bundesländern (ca. 1-2 Intensivpatienten je 100.000 Einwohner). Ausnahme das schon recht stark betroffene Saarland, das kommt auf 3 je 100.000.

Wenig überraschend auch der Anstieg der Todesfälle nach dem Anstieg der Fallzahlen bei den Senioren in den Vorwochen. Nur noch mal zum Vergleich: Wir hatten letztes Jahr im 3. Quartal (also Juli bis September) 2.766 Corona-Todesfälle. Diese Zahl werden wir vermutlich allein im Juli haben (1.428 bisher plus 2 Wochen je 700 wären schon 2.828).

Gute Besserung ak!
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SGE_Werner schrieb:

Nur noch mal zum Vergleich: Wir hatten letztes Jahr im 3. Quartal (also Juli bis September) 2.766 Corona-Todesfälle. Diese Zahl werden wir vermutlich allein im Juli haben (1.428 bisher plus 2 Wochen je 700 wären schon 2.828).

Werner, ich weiß dass du das auf dem Schirm hast. Aber auch noch mal zum Vergleich: Wir hatten im Vorjahr zur gleichen Zeit Maskenpflicht in Innenräumen, keine Großveranstaltungen, Regestrierungs- Impf- Test- und Genesenennachweise überall zur Teilhabe am öffentlichen Leben.

Dieses Jahr haben wir nix mehr. Kein einziges G, Festivals mit hundertausenden, volle Fußballstadien, volle Kneipen, Urlaub, keine Maskenpflicht, Konzerte, usw.
Quasi Rückkehr zum Leben vor 03/20

In dem Verhältnis sieht das doch gar nicht so schlecht aus, oder?
Und klar: Im Herbst/Winter kann es durchaus wieder scheiße werden.
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brodo schrieb:

Wer von euch hat schon mal...

Deinen Vergleich zum Stadion verstehe ich nicht.
Der Tenor hier ist doch überwiegend, dass das Ganze unnötig aufgebläht wird.
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Luzbert schrieb:

brodo schrieb:

Wer von euch hat schon mal...

Deinen Vergleich zum Stadion verstehe ich nicht.
Der Tenor hier ist doch überwiegend, dass das Ganze unnötig aufgebläht wird.

Das war von mir nicht anklagend gemeint. Falls es so rüber kam, bitte ich um Entschuldigung, für die missverständliche Formulierung.
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Wer von euch hat schon mal in der Kurve mitgegröhlt, wenn mal wieder "Sekt für die Nutten, Champagner für uns, wir sind alles Frankfurter Jungs" oder auch "Eure Mütter sind unser Kapital" angestimmt wurde?
Oder auf das langgezogenen "BEEEVAUUBEEHHH!!!" aus dem Gästeblock mit einem beherzten "H.URENSÖHNE!!!" im Wechselgesang geantwortet...
Ich kann meiene Hände da nicht in Unschuld waschen, dass ich mich da immer einwandfrei verhalten habe. Sicher  aber, dass die meisten Leute den Ort der sprachlichen Verrohung (in diesem Fall Fußballstadion oder halt auch Bierzelt) von der sonstigen Lebenswelt mental irgendwie trennen können. Ich würde jetzt nicht pauschal jeden als Sexisten bezeichnen, der im Stadion mal H.urensohn gebrüllt hat.
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Um mal in die ganzen schweren Themen, ein nicht ganz so existenzbedrohendes einfließen zu lassen:

Auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest darf auf Drängen der Stadt der Ballermann-Hit "Layla"  nicht gespielt werden.

Dass Ballermann-Hits sexistisch sind und waren, ist keine Neuigkeit. Dass es darüber nun Aufsehen und Empörung gibt, ist neu.

Was denkt ihr darüber?

Sollten Lieder wie "Skandal im Sperrbezirk" oder zahlreiche Lieder von z.B. Mickie Krause, Ikke Hüftgold usw. auch besser nicht mehr gespielt werden? Oder ist das alles übertrieben?
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brodo schrieb:

Christian Lindner kündigt an, dass er bei den Ärmsten, der Armen, bei den ohnehin schon komplett von gesellschaftlicher Teilhabe abgekoppelten, massive Einsparungen durchsetzen will.

Mir passt es auch nicht, aber soviel ich weiß, geht es um  Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeber, die der gesunkenen Zahl der Alg2-Empfänger angepasst werden.
brodo schrieb:

Das ist das Fehlen jedweder Scham, jedweder Wahrung von Verhältnismäßigkeiten in Reinform. Quasie die Duden-Erklärung für Dekadenz.

Da schwingt aber eine Menge Häme und Neid mit. Im Gegensatz zu der Verteidigungsministerin fahren oder fliegen Lindner und seine Gäste auf eigene Kosten nach Sylt.
brodo schrieb:

Man mag dazu unterschiedliche Meinungen haben können. Aber ich finde das durchaus bemerkenswert, dass  eine der Hauptinformantinnen des Springer-Konzerns im Bett des Finanzministers nächtigt

Ach du dickes Ei. Ein FDP-Minister schläft mit einer Springer-Journalistin und heiratet sie dann auch noch.
Wenn das kein Abgrund von Landesverat ist,...
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hawischer schrieb:

brodo schrieb:

Christian Lindner kündigt an, dass er bei den Ärmsten, der Armen, bei den ohnehin schon komplett von gesellschaftlicher Teilhabe abgekoppelten, massive Einsparungen durchsetzen will.

Mir passt es auch nicht, aber soviel ich weiß, geht es um  Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeber, die der gesunkenen Zahl der Alg2-Empfänger angepasst werden.
brodo schrieb:

Das ist das Fehlen jedweder Scham, jedweder Wahrung von Verhältnismäßigkeiten in Reinform. Quasie die Duden-Erklärung für Dekadenz.

Da schwingt aber eine Menge Häme und Neid mit. Im Gegensatz zu der Verteidigungsministerin fahren oder fliegen Lindner und seine Gäste auf eigene Kosten nach Sylt.
brodo schrieb:

Man mag dazu unterschiedliche Meinungen haben können. Aber ich finde das durchaus bemerkenswert, dass  eine der Hauptinformantinnen des Springer-Konzerns im Bett des Finanzministers nächtigt

Ach du dickes Ei. Ein FDP-Minister schläft mit einer Springer-Journalistin und heiratet sie dann auch noch.
Wenn das kein Abgrund von Landesverat ist,...

Mein lieber hawischer,
du magst das hier alles ins Lächerliche ziehen. Es sei dir von mir aus auch dieser Moment der vermeintlichen Überlegehneit gegönnt.

Du unterstellst mir Häme und Neid. Häme möchte ich nicht grundsätzlich  von mir weisen. Neid empfinde ich aber null. Mir möge eher ein Arm abfaulen, bevor ich an so einer  Hochzeit wie bei der auf Sylt teilnehmen müsste! Was für eine arme Sau eigentlich, der Lindner!!!

Und am Ende baden die ganze Spaltung der Gesellschaft und Menschenverachtung der FDP-Politik  halt  Leute aus. Leute, die täglich mit den abgehängten unserer Gesellschaft hautnah zu tun haben. Leute an der Basis.

Und da nutzt mir weder eine Hawischer-Überheblichkeit, noch die Dekadenz von Leuten wie Lindner und Merz irgendwas. Ich finde es einfach zum Kotzen, weil ich in einer ohnehin zunehmend demokratie-feindlichen Umgebung an der Basis, einfach solche  Aktionen wie diese Lindner-Hochzeit nicht mehr erklären kann. Wenn von mir da irgendjemand erwartet wird, dass ich irgendwas verteidige, da bin ich komplett raus.

Aber mach von mir aus deine Späßchen hawischer. Und zieh das alles gern ins Lächerliche...Schade, dass auch du jenseits deiner ideologischen Festgefahrenheit, offenbar keinerlei Beitrag dazu leiten kannst oder willst, unsere Demokratie zu retten..

Mach das alles von mir aus. Aber spiele dich bitte in diesem Forum  nicht als Hüter der Demokratie auf, denn auch du spaltest.

Herzlichen Dank.
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Georg Schramm hat einmal gesagt: was ihn an der FDP besonders anwidert ist das Fehlen jedweder Scham.
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WürzburgerAdler schrieb:

Georg Schramm hat einmal gesagt: was ihn an der FDP besonders anwidert ist das Fehlen jedweder Scham.

Genau das:
Christian Lindner kündigt an, dass er bei den Ärmsten, der Armen, bei den ohnehin schon komplett von gesellschaftlicher Teilhabe abgekoppelten, massive Einsparungen durchsetzen will.

Während er selbst zu einer 3-tägigen Hochzeitssause einlädt, in die Sansibar auf Sylt. Der Einladung folgen Leute aus der Reichen-Kaste, wie z.B.  Friedrich Merz (u.a. BlackRock), angereist mit Privatflieger. Das ist das Fehlen jedweder Scham, jedweder Wahrung von Verhältnismäßigkeiten in Reinform. Quasie die Duden-Erklärung für Dekadenz.

Lindner heiratet übrigens die Chefreporterin von Welt-TV. Wo die Liebe halt hinfällt...
Man mag dazu unterschiedliche Meinungen haben können. Aber ich finde das durchaus bemerkenswert, dass  eine der Hauptinformantinnen des Springer-Konzerns im Bett des Finanzministers nächtigt.

Lindner und seine FDP sind so unwürdig und ehrenlos, dass ich mir jegliche Bezeichnung an dieser Stelle spare, da sie vermutlich nicht der Netiquette entsprechen würden.

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SamuelMumm schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Andere wiederum scheinen Krieg zu wollen

Die einzigen, die diesen Krieg (die Verallgemeinerung ist im übrigen bereits eine unverschämte Unterstellung) wollen, sind Putin und seine Schergen. Alle anderen werden entweder gerade selbst angegriffen, sprich die Ukraine oder sind der Meinung, die Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung zu Unterstützung.
Lass also das allgemeine "wollen Krieg" einfach mal stecken. Du kannst auch ohne Polemik unterwegs sein, wenn Du willst.

Ich höre hier von Brodo und Werner, dass sie dafür plädieren gegebenenfalls das Ende der Welt in Kauf zu nehmen und ein Plädoyer dafür in diesen Krieg einzutreten um Putin gegenüber Härte zu zeigen.
Was ist das denn anderes als Krieg wollen?
Hier und überall gibt es genug Stimmen, die auf andere Lösungen setzen. Das was da von Werner und brodo gefordert wird ist brandgefährlich und im Sinne einer maximalen Eskalation. Ein Weltenbrand!

Das nicht stehen zu lassen ist Polemik? Echt jetzt?
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FrankenAdler schrieb:

Ich höre hier von Brodo und Werner, dass sie dafür plädieren gegebenenfalls das Ende der Welt in Kauf zu nehmen und ein Plädoyer dafür in diesen Krieg einzutreten um Putin gegenüber Härte zu zeigen.
Was ist das denn anderes als Krieg wollen?
Hier und überall gibt es genug Stimmen, die auf andere Lösungen setzen. Das was da von Werner und brodo gefordert wird ist brandgefährlich und im Sinne einer maximalen Eskalation. Ein Weltenbrand!


Entweder kannst du plötzlich nur noch selektiv Lesen oder du unterstellst Werner und mir hier ganz bewusst Dinge, die nicht gefordert wurden.

Ich habe mir deine Unverschämtheiten hier im Thread jetzt eine Weile angesehen. Und ich habe auch Verständnis dafür, dass es emotional aufwühlend ist, wenn man von den Realitäten eingeholt wird und vor den Trümmern eines jahrelang gepflegten pazifistischen Weltbildes steht und das einfach nicht wahrhaben will.  

Ich entscheide mich an dieser Stelle dafür, nicht jede neue Eskalationsstufe mitzugehen, die du in Sachen Niveaulosigkeit und Unterstellungen in diesem Thread gerade zündest. Offenbar fällt es dir im Moment schwer, andere Meinungen und Haltungen zu akzeptieren.  

Lieber Franke, ich schätze dich sehr als Diskussionspartner. Aber was du derzeit abziehst, geht mir persönlich zu weit. Daher wanderst du bei mir vorrübergehend auf "ignore". Besser für uns beide und erst recht für den Diskussionsstrang hier.  

nfu
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brodo schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ja, ich habe kein Problem damit, wenn man das Risiko erhöht und ich damit auch mein Risiko erhöhe für meine Prinzipien zu sterben.

Danke. Sehe ich ganz genau so.

Naja, dann los! Geht in die Ukraine und meldet euch für den Kampf!
Für dieses Land werde ich persönlich dagegen stehen, in eine kriegerische Auseinandersetzung zu treten.
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FrankenAdler schrieb:

brodo schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ja, ich habe kein Problem damit, wenn man das Risiko erhöht und ich damit auch mein Risiko erhöhe für meine Prinzipien zu sterben.

Danke. Sehe ich ganz genau so.

Naja, dann los! Geht in die Ukraine und meldet euch für den Kampf!
Für dieses Land werde ich persönlich dagegen stehen, in eine kriegerische Auseinandersetzung zu treten.

Und wirf du dich gemeinsam mit Juli Zeh in den Staub vor Russland oder meinetwegen Putin an den Hals!

Um dir hier mal nicht alleine das Feld der Niveaulosigkeiten zu überlassen...
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FrankenAdler schrieb:

Ach? Und du würdest wohl befürworten, dass man diese Risikokarte spielt?



Ja.

Ich habe es schon mal geschrieben: Putin hält uns für schwach, weil wir eben diese Risikokarte nicht spielen. Putin hält uns für schwach, weil wir bei den ersten Verwerfungen, die Du nennst, einknicken werden. (Da bin ich absolut bei Dir) Er hat kein allzu großes Risiko, weil wir nicht genug Härte zeigen. Und ich finde es regelrecht widersprüchlich, wenn Du die fehlende Solidarität und den Durchhaltewillen der Gesellschaft bemängelst, selbst aber hier mit der Erste warst, der angesichts der zu erwartenden grausamen Opfer und Probleme indirekt die weiße Fahne schwenken wollte a la lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Und bis heute bei fast jeder Debatte über Aufrüstung, rhetorischer Härte oder Maßnahmen entsprechende Bedenken vorbringst. Wäre ich ein Diktator, dem Menschenleben egal sind und der Militär und Terror einsetzt, um seine Ziele zu erreichen, ich würde mich freuen, wenn die Gegenseite nur genug Leute hat, die über überbordenden Militarismus streiten oder über zu hohe Gaspreise (die von Dir genannte andere Seite).

Die NATO ist nicht bereit für die Ukraine einen 3. Weltkrieg zu starten und Russland ist es m.E. auch nicht. Aber wenn Russland merkt, dass es nicht weiterkommt, droht man dem Westen, weil man weiß, dass der Westen dann zittert. Wenn der Westen merkt, dass er nicht weiterkommt, wird irgendeine neue Kommission gebildet, die über eventuelle Sanktionen diskutiert und die Bevölkerung geht auf irgendwelche Friedensdemos. Da würde ich als Putin auch denken, dass der Westen die Ukraine mehr oder weniger opfert.

Ja, ich habe kein Problem damit, wenn man das Risiko erhöht und ich damit auch mein Risiko erhöhe für meine Prinzipien zu sterben. Darf ja jeder anders sehen. Wir werden Putin nur stoppen, wenn er befürchten muss, dass er mit uns zusammen in einem nuklearen Inferno verglüht und wir dazu bereit sind das Risiko einzugehen. Das ist meine feste Überzeugung mittlerweile.
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SGE_Werner schrieb:

Ja, ich habe kein Problem damit, wenn man das Risiko erhöht und ich damit auch mein Risiko erhöhe für meine Prinzipien zu sterben.

Danke. Sehe ich ganz genau so.
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Das wars dann offenbar für Boris...

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-6575.html
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is recht...
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Übrigens mein lieber FrankenAdler,
dein Beitrag #3081 enthält so viel Polemik, dass ich mich am Ende Frage, was ist nur mit meinem geschätzten Diskussionspartner geschehen. Ist das wirklich dein Ernst?

Würde ich im gleichen Duktus antworten, müsste ich dir eine leidenschaftliche Nähe zu Putin unterstellen, was ich ausdrücklich nicht mache!

Oder um dich zu zitieren:
Oh Gott FrankenAdler! Was ist nur mit dir passiert? 😕
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Dass Russland ein imperialistisches Anliegen hat, sehen wir ja gerade.

Dass jeder irgendwo seinen Einfluss vergrößern möchte, kann man gewiss jedem unterstellen. Die Frage ist nur mit welchen Mitteln man das macht. Die Ukraine hätte gewiss niemand angegriffen, wenn sie sich für Russland entschieden hätte. Und hier liegt nunmal der Unterschied. Die Ukraine ist souverän und soll in diesem Sinne machen dürfen können, was sie möchte. Sie will Demokratie und sich dem Westen zuwenden. Selbstverständlich bedroht das Putins System und auch Einflusssphäre. In Belarus konnte man gerade noch so demokratische Bestrebungen "zerschlagen". Nichts fürchtet Putin mehr. Hier liegt neben den nationalistischen Bestrebungen eine weitere wesentliche Ursache für diesen Krieg.

Die Konsequenz kann nicht sein darauf Rücksicht zu nehmen oder gar eine Teilschuld bei der Nato oder der EU zu suchen. Die Ukraine ist souverän. Alles andere sind koloniale Machenschaften die endlich der Vergangenheit angehören müssen.
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Genau das.

Ich hab mich die letzten Tage auch immer wieder gefragt, was das wohl für Folgen hätte, wenn die Nato plötzlich Belarus mit einer völkerrechtswidrigen Attacke, angreifen würde, mit der Begründung,  dass die belarussische Führung  Ent-Diktatorisiert  werden müsse.  Also ganz in Putins Duktus.  

Und ob dann aus Franken oder von Flaßpöhler, Wecker und Precht auch ausschließlich Forderungen kommen würden, die eine friedliche  Verhandlungslösung mit dem   Aggressor NATO   einfordern würden.

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brodo schrieb:

Und wohlstandsverwahrlost sind sie, weil sie in Friedenszeiten aufgewachsen sind, in denen es für sie nie eine Situation gab, in der sie ernsthaft in Erwägung ziehen mussten, in kriegerische Handlungen hineingezogen zu werden. Sie sind dadurch völlig verweichlicht und feige, ergeben sich lieber dem Aggressor aus einer ängstlichen Kurzsichtigkeit, ohne die Folgen die das mit sich bringt in ihre Überlegungen mit einzubeziehen.  

Ah ok. Keinen Krieg erlebt zu haben bewirkt also Verwahrlosung. Chapeau Brodo, du hast deinen Jünger gelesen!
Da können wir ja nur hoffen, dass wir bald unseren eigenen Krieg erleben, damit diese elende Verweichlichung und Feigheit ein Ende hat.

brodo schrieb:

Philosophische Phrasen muss man sich halt auch leisten können. Im Grunde ist Philosophie ohnehin ein Privileg von Friedenszeiten und Wohlstand. Nur so können sich Flaßpöhler und Precht überhaupt erst ihr pseudo-moralisches Pazifismus-Gedöns erlauben. Wer im Krieg ist oder vor existentiellen Bedrohungen steht, der hat überhaupt keine Zeit sich mit philosophischen Fragen zu befassen, die einzige Frage ist dann: Leben oder Tod?  

NOCH herrscht hier sowas wie Demokratie. Das ist ne Gesellschaftsform die explizit darauf ausgerichtet ist, dass wir uns so "Gedöns" wie Kultur und Philosophie erlauben, weil wir geistig, emotional und letztlich auch im Zusammenleben wachsen wollen, weil wir aufhören wollen uns totzuschlagen.
Wie hat der Wecker gestern so schön gesagt: "ich habe keine Lösung für diesen Krieg, aber diese Utopie (des Pazifismus) aufzugeben, wird uns bestimmt nicht weiterbringen."
Und ehrlich, wenn ich mir anschaue was für eine emotionale Verrohung aus deinen Zeilen spricht, dann vekomme ich eine Idee davon, was passiert, wenn man Unrecht mit blankem, unversöhnlichem Hass begegnet.
brodo schrieb:

Von daher ist es mir ein absolutes Rätsel, wie Leute wie Flaßpöhler, Precht und die anderen aus ihrer Bande sich überhaupt erdreisten können, zu glauben, sie hätten zu dieser Frage das Recht, einen offenen Brief zu verfassen. Das kann nur einem dem Wohlstand entsprungenem ziemlich überhöhten Sendungsbewusstsein entsprungen sein. Flaßpöhler und Precht fühlten sich ja in der Vergangenheit auch schon öffentlich dazu berufen, in Sendungen wie Lanz als Pandemie-Experten aufzutreten.
   

Für deine und meine Kinder hoffe ich, dass Leute wie Precht oder Flaßpöhler auch in Zukunft öffentlich auftreten und eine für viele unpopuläre Position vertreten können, ohne dass irgendein "Gerechter" um's Eck kommt und sie wegballert, weil sie sowas gewagt haben.
Und Brodo, wenn man wie du schon oft entsetzt war, was Hass und Hetze im Netz an Wegbereitung für echte Gewalt bedeuten, dann muss man sich vor den Worten die du hier wählst umso mehr gruseln.

Oh Gott Brodo! Was ist nur mit dir passiert? 😕
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FrankenAdler schrieb:

Oh Gott Brodo! Was ist nur mit dir passiert? 😕    

Danke der Nachfrage! Mit mir ist eigentlich nix passiert. Außer dass halt Krieg in Europa herrscht, weil ein Faschist ein unabhängiges Land völkerrechtswidrig überfallen hat. Gabs das letzte mal vor 83 Jahren.

Und ich war nie, wie du oder Wecker oder Precht, ein Linker. Aber ich war immer ein überzeugter Anti-Faschist. Und daher lehne ich jegliches Appeasement und jegliche Verhandlungsbereitschaft mit dem Faschisten Putin ab.

Faschisten hören niemals auf Faschisten zu sein, man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt. Dieser Satz ist für mich keine Worthülse.
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Und egal ob Kopenhagen oder Chicago oder sonstwo auf der Welt, wenn wahrlos auf unschuldige Menschen geschossen wird. Eines eint alle Täter: Es sind immer Männer. Wir sollten uns als Geschlecht einfach auflösen.
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Da will ich dir nicht widersprechen. Ich wüsste jetzt nur nicht, warum bei evtl. geringerem Wohlstand gleich Frieden und Freiheit bedroht sein sollen. Wenn, dann doch wohl nur durch "Wohlstandsverwahrlosung". 😉

Dass ein Komplettembargo enorme Opfer bedeuten würde ist ja logisch. Darauf hab ich ja schon ganz zu Beginn der Ukrainekrise hingewiesen. Es ist aber schon ein bisschen bezeichnend, dass das Credo "nichts, was uns selber schadet" bei der Wahl der Mittel gegen Putin derart dominiert und so etwas wie ein Embargo schon bei Teilbereichen scheitert.
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WürzburgerAdler schrieb:

Ich wüsste jetzt nur nicht, warum bei evtl. geringerem Wohlstand gleich Frieden und Freiheit bedroht sein sollen. Wenn, dann doch wohl nur durch "Wohlstandsverwahrlosung". 😉

Ich weiß nicht, ob man das so abtun muss. Wenn ich höre, dass landesweit die Stadtwerke ihre Preise für Strom und Gas mindestens verdoppeln werden in den kommenden Monaten, die Betonung liegt auf “mindestens”, dann wird mir da schon unwohl. Wenn die Bundesregierung die Bürger auf eine sehr lange anhaltende Phase der hohen Inflation einstimmt, dann machen die das sicher nicht aus Spaß an der Verbreitung von Horrorgeschichten.  

Ich habe in den letzten Wochen viele Nachrichten aus Großbritannien gelesen, dass sich dort eine ganze soziale Schicht inzwischen keine Heizung, keinen Strom und keine Lebensmittel mehr leisten kann. Zu mindestens nicht im annähernd ausreichenden Maße.  

Ich halte es für so abwegig nicht, dass wir solche Zustände auch im kommenden Winter in Deutschland haben werden. Alleine das bietet einen gesellschaftlichen Sprengstoff. Wenn ich dann davon lese, dass in vielen Regionen in Zentral- und Nordafrika sowie im Nahen-Osten eine Lebensmittelknappheit droht (und zwar nicht in ein paar Monaten, sondern innerhalb der nächsten Wochen), weil aufgrund Putins Krieg der Weizenexport der Ukraine zum Erliegen kommt, dann schwant mir da ebenfalls nix Gutes. In Lampedusa sind die Zahlen ankommender Flüchtlinge so hoch wie lange nicht. Putin wird Europa auch auf diesem Wege versuchen zu erpressen.  

Dass diese Gemengelage Populisten in die Karten spielt ist zum einen wahrscheinlich und zum anderen genau Putins Kalkül.  

Man hat gesehen, dass bereits eine Pandemie zu starken gesellschaftlichen Verwerfungen geführt hat, die im Vergleich zu dem, was in den kommenden Monaten und Jahren auf uns zukommen wird, wirklich Pillepalle waren. Nur durch den Wegfall von Wohlstandsprivilegien, wie Urlaub, Restaurant-Besuche, Stadionbesuche usw. sind ja viele von uns schon in Schnappatmung verfallen. Da möchte ich mir das Ausmaß an Reaktionen nicht ausmalen, wenn wirklich mal was ist.  

Daher halte ich es für Wahrscheinlich, dass unsere und andere Regierungen ein Komplett-Embargo auch aus Erwägungen bezüglich des sozialen Friedens nicht durchgesetzt haben. Denn das würde die ohnehin brenzlige Situation ja sicher verschärfen.
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brodo schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Oder geht es nur darum, jede/n der/die nach Möglichkeiten sucht, diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden zu diskreditieren, gern auch ohne jede inhaltliche Bezugnahme?
Denn das, werter Brodo, das wäre dir dann hervorragend gelungen!        

Lies dir die Beiträge von Werner durch, da werden deine Fragen beantwortet.

Wenn ich Werners Beitrag lese, erschließt sich mir immer noch nicht, warum du diese Leute als Depp*innen und wohlstandsverwahrlost bezeichnest. Scheint mit Werner eher nichts zu tun zu haben.
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FrankenAdler schrieb:

Wenn ich Werners Beitrag lese, erschließt sich mir immer noch nicht, warum du diese Leute als Depp*innen und wohlstandsverwahrlost bezeichnest. Scheint mit Werner eher nichts zu tun zu haben.

Bitte, extra für dich:

SGE_Werner schrieb:

Sorry, wer da den Widerspruch nicht sieht, ist mit dem Wort Depp noch gut beschrieben.
Nichts haben diese Leute aus der Geschichte gelernt. Und das wollen Intellektuelle sein.


Und wohlstandsverwahrlost sind sie, weil sie in Friedenszeiten aufgewachsen sind, in denen es für sie nie eine Situation gab, in der sie ernsthaft in Erwägung ziehen mussten, in kriegerische Handlungen hineingezogen zu werden. Sie sind dadurch völlig verweichlicht und feige, ergeben sich lieber dem Aggressor aus einer ängstlichen Kurzsichtigkeit, ohne die Folgen die das mit sich bringt in ihre Überlegungen mit einzubeziehen.  

Ich habe in den letzten Monaten einige Ukrainer in den Krieg ziehen gesehen, die ich persönlich kannte. Sie alle taten dies nicht, weil sie jemand dazu zwang. Nein sie taten dies, weil es für sie eine intrinsisch Verpflichtung war, ihr Land zu verteidigen. Für die ist es keine hole Floskel, dass Frieden und Demokratie verteidigt werden müssen.  

Philosophische Phrasen muss man sich halt auch leisten können. Im Grunde ist Philosophie ohnehin ein Privileg von Friedenszeiten und Wohlstand. Nur so können sich Flaßpöhler und Precht überhaupt erst ihr pseudo-moralisches Pazifismus-Gedöns erlauben. Wer im Krieg ist oder vor existentiellen Bedrohungen steht, der hat überhaupt keine Zeit sich mit philosophischen Fragen zu befassen, die einzige Frage ist dann: Leben oder Tod?  

Von daher ist es mir ein absolutes Rätsel, wie Leute wie Flaßpöhler, Precht und die anderen aus ihrer Bande sich überhaupt erdreisten können, zu glauben, sie hätten zu dieser Frage das Recht, einen offenen Brief zu verfassen. Das kann nur einem dem Wohlstand entsprungenem ziemlich überhöhten Sendungsbewusstsein entsprungen sein. Flaßpöhler und Precht fühlten sich ja in der Vergangenheit auch schon öffentlich dazu berufen, in Sendungen wie Lanz als Pandemie-Experten aufzutreten.