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brodo

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sonofanarchy schrieb:


Mein Problem bei dieser Diskussion ist Folgendes:
Der Wahlkampf ist in vollem Gange und da ist das Thema "(Grund-) Rechte" natürlich ein beliebtes Schlagwort. Konzert- und Gaststättenbesuche stellen für mich z.B. kein Grundrecht dar. Freizügigkeit und Demonstrationen hingegen schon. Vielleicht übersehe ich etwas, aber ich erkenne bei der ganzen Diskussion nicht, wo irgendwer in seinen Grundrechten beschränkt wird.

Auch das Recht, z.B. abends mal in die Gastwirtschaft zu gehen, ist dem Grunde nach als Ausfluss der allgemeinen Handlungsfreiheit geschützt:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt." (Art. 2 Abs. 1 GG).
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Misanthrop schrieb:

Auch das Recht, z.B. abends mal in die Gastwirtschaft zu gehen, ist dem Grunde nach als Ausfluss der allgemeinen Handlungsfreiheit geschützt:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt." (Art. 2 Abs. 1 GG).        

Wenn ich eine Gastwirtschaft betrete, folgen in der Regel zahlreiche Verstöße gegen das Sittengesetz. Das ist ja dann auch wieder ein Problem.
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ich bin zwar kein Jurist, aber warum soll der Besuch einer Kneipe nicht zu den grundrechten gehören?
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Tafelberg schrieb:

ich bin zwar kein Jurist, aber warum soll der Besuch einer Kneipe nicht zu den grundrechten gehören?

Ein völlig berechtigter Einwand, mit dem sich schon vor Jahren das Hamburger Menschenrechts- und Künstlerkollektiv „Deichkind“ in einem fachlich wunderbar ausgearbeiteten und musikalisch präzise dargebotenen Essay auseinandergesetzt hat.

https://www.youtube.com/watch?v=Y-pcwe2Wbwc



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WuerzburgerAdler schrieb:

Wenn man davon ausgeht, dass es bis zu 40 Jahre dauert, bis sich CO2-Reduktionen (die es bis jetzt ja noch gar nicht gibt) auswirken, dürfte das so sicher wie das Amen in der Kirche sein.

Ich dachte auch längere Zeit: Meine Enkel!
Dann dachte ich: Meine Kinder!
Jetzt weiß ich, dass selbst für mich bald der Spaß vorbei sein wird. Spätestens zum nächsten El Niño-Jahr erwarte ich hier griechische Verhältnisse.

Der Spaß für uns ist schon vorbei, nur das ganze Ausmaß, in dem das erfolgen wird, hat wohl noch niemand so richtig verinnerlicht.
Deshalb war auch Prävention diesbezüglich nie wirklich ein Thema, sondern es muß immer erst was passieren und dann ist man überrascht über die Auswirkungen....wie blauäugig und ignorant muß man sein, um die frühen Anzeichen, die es immer gibt, beiseite zu schieben...das wird ein Kampf, den nur einer gewinnen wird und das ist die Natur...gut so...
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cm47 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Wenn man davon ausgeht, dass es bis zu 40 Jahre dauert, bis sich CO2-Reduktionen (die es bis jetzt ja noch gar nicht gibt) auswirken, dürfte das so sicher wie das Amen in der Kirche sein.

Ich dachte auch längere Zeit: Meine Enkel!
Dann dachte ich: Meine Kinder!
Jetzt weiß ich, dass selbst für mich bald der Spaß vorbei sein wird. Spätestens zum nächsten El Niño-Jahr erwarte ich hier griechische Verhältnisse.

Der Spaß für uns ist schon vorbei, nur das ganze Ausmaß, in dem das erfolgen wird, hat wohl noch niemand so richtig verinnerlicht.
Deshalb war auch Prävention diesbezüglich nie wirklich ein Thema, sondern es muß immer erst was passieren und dann ist man überrascht über die Auswirkungen....wie blauäugig und ignorant muß man sein, um die frühen Anzeichen, die es immer gibt, beiseite zu schieben...das wird ein Kampf, den nur einer gewinnen wird und das ist die Natur...gut so...

Wenn wir noch nicht mal so eine Pille-Palle-Pandemie wie die jetzige durch Vernunftentscheidungen in den Griff kriegen, wie sollten wir das mit dem Klimawandel hinbekommen?
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brodo schrieb:

Da bin ich bislang nicht ganz so pessimistisch. Da mag es sicher  regional starke Unterschiede geben, aber in meinem Fußballverein verzeichnen wir trotz Pandemie einen enormen Zulauf im Nachwuchsbereich. Wir haben über die Pandemie eher Nachwuchs-Kicker/innen dazu gewonnen, als verloren. In unserem diesjährigen Fußball-Sommer-Camp der Kleinfeldmannschaften hatten wir eine Steigerung von 70% der Teilnehmerzahlen im Vergleich von vor 2 Jahren (letztes Jahr wurde leider abgesagt).

Insgesamt beobachte ich auch einen neuen Zusammenhalt und wieder entdecktes Fairplay im Nachwuchsbereich. Auch mit Trainern anderer Mannschaften, mit denen man sich in der Vergangenheit  ab und zu in der Wolle hatte, werden inzwischen Testspiele vereinbart, die in einem fairen Rahmen ablaufen. Weil einfach alle froh sind, dass man überhaupt wieder spielen darf.

Wie nachhaltig die Entwicklung ist, wird sich zeigen. Aber es gibt halt durchaus positive Tendenzen.

Und dass der DFB insbesondere im Nachwuchsbereich der  E-, F- und G-Junioren andere Spielformen etablieren will, als die herkömmlichen, ist ja bekannt und auch  absolut umstritten. Ich bin mir aber auch da  noch nicht abschließend sicher, ob das alles schlechter wird.



Ich bin da leider inzwischen sehr weit weg von, wenn es so ist wie von Dir beschrieben, dann freut mich das sehr. Ich glaube, die anderen Spielweisen bei den ganz kleinen sind gut und machen für mich auch Sinn. Was ich eher meine ist, dass die Kids wenn sie mal kicken, dass eher ungezwungen machen werden und nicht mehr so organisiert wie in den Vereinen. Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist einfach zu groß und da stören regelmäßige Trainingstermine nur. Vielleicht trifft das aber auch noch nicht so auf die ganz jungen zu und beginnt eher ab der C-Jugend? Ich war in derVergangenheit eher im Handball unterwegs und da war es definitiv so und jetzt wo es vorsichtig wieder los geht fehlen vielen Vereinen die Spieler in dem Bereich. Aber wie gesagt, Fußball kann ich
nicht wirklich beurteilen, war nur eine Vermutung von mir.
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Völlig richtig ist, dass der Übergang in die C-Jugend (und damit ins Großfeld) im Nachwuchsfußball vermutlich die sensibelste Stelle ist. Da hören viele auf. Wenn ich es mal so plakativ und im vollen Bewusstsein schreiben darf, dass es um Menschen geht und daher eigentlich unangemessen ist: Aber da trennt sich fußballerisch oft die Spreu vom Weizen. Aber auch unsere Großfeld-Nachwuchsmannschaften, die schon lange vor Corona teilweise in Spielgemeinschaften organisiert waren, verzeichnen bislang eher Zulauf. Ohne zu wissen, ob auch diese Entwicklung nachhaltig ist.

Um es mal auf eine ganz grundsätzliche Ebene zu bringen: Der Fußball ist nach wie vor ein Sport mit enormer Anziehungskraft, gerade auf Kinder und Jugendliche, und er wird da auch noch lange eine Zukunft haben, weil er da nix von seiner Anziehungskraft verloren hat, weil er ja auch an und für sich nun mal ein geiler Sport ist. Das Blöde ist halt das, was auf professioneller Ebene aus ihm gemacht wird. Denn da hat der Fußball  eher eine Abschreckungskraft entwickelt.
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Ich bin jedenfalls noch nicht davon überzeugt, dass die Stadion nach der Pandemie wieder voll sind. Der Zuschauerschnitt wird jedenfalls erstmal nach unten gehen. Auch glaube ich, dass die Amateurvereine Probleme bekommen werden, sowohl im Senioren als auch im Jugendbereich. Sicher wird immer gekickt, aber vielleicht in anderer Form als in den Vereinen und vielleicht auch anderes als 11 gegen 11. Diese Entwicklung gab es ja auch vorher schon, die Pandemie hat sie nur noch beschleunigt. Das Generationen die Liebe zum Spiel und Verein an ihre Kinder weitergeben hat ja auch viel mit den eigenen Erlebnissen beim selber kicken oder bei der Eintracht zu tun. Ich bin gespannt ob es der Eintracht gelingt diese hoch emotionale Bindung auch in Zukunft aufrecht zu halten. Ich habe da meine Zweifel.
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sgevolker schrieb:
 Auch glaube ich, dass die Amateurvereine Probleme bekommen werden, sowohl im Senioren als auch im Jugendbereich. Sicher wird immer gekickt, aber vielleicht in anderer Form als in den Vereinen und vielleicht auch anderes als 11 gegen 11. Diese Entwicklung gab es ja auch vorher schon, die Pandemie hat sie nur noch beschleunigt.

Da bin ich bislang nicht ganz so pessimistisch. Da mag es sicher  regional starke Unterschiede geben, aber in meinem Fußballverein verzeichnen wir trotz Pandemie einen enormen Zulauf im Nachwuchsbereich. Wir haben über die Pandemie eher Nachwuchs-Kicker/innen dazu gewonnen, als verloren. In unserem diesjährigen Fußball-Sommer-Camp der Kleinfeldmannschaften hatten wir eine Steigerung von 70% der Teilnehmerzahlen im Vergleich von vor 2 Jahren (letztes Jahr wurde leider abgesagt).

Insgesamt beobachte ich auch einen neuen Zusammenhalt und wieder entdecktes Fairplay im Nachwuchsbereich. Auch mit Trainern anderer Mannschaften, mit denen man sich in der Vergangenheit  ab und zu in der Wolle hatte, werden inzwischen Testspiele vereinbart, die in einem fairen Rahmen ablaufen. Weil einfach alle froh sind, dass man überhaupt wieder spielen darf.

Wie nachhaltig die Entwicklung ist, wird sich zeigen. Aber es gibt halt durchaus positive Tendenzen.

Und dass der DFB insbesondere im Nachwuchsbereich der  E-, F- und G-Junioren andere Spielformen etablieren will, als die herkömmlichen, ist ja bekannt und auch  absolut umstritten. Ich bin mir aber auch da  noch nicht abschließend sicher, ob das alles schlechter wird.
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Der Fußball hat sich vor der Pandemie schon verändert, durch die Pandemie hat sich das nur noch beschleunigt.
Es sei nur an den Versuch erinnert eine Superleague zu etablieren. Die angekündigten Sanktionen sind dann wohl doch alle im Sande verlaufen. Genauso wie Financial Fairplay im Falle von ManCity. Derzeit nutzen Klubs, die sowieso schon gegen einen fairen Wettbewerb verstossen, die Situation noch mehr aus und kaufen weitere Spieler um ihren Status zu festigen. Messi zu Paris, Kane zu ManCity, Lukaku zu Chelsea, Alaba zu Real usw. Wird alles so kommen. Wettbewerb gab es heute schon kaum noch, am Ende wird trotz allem eine Superleague stehen, wenn auch vielleicht in etwas anderer Form. In Deutschland gibt es ähnliches zu beobachten. Traditionsvereine wie Schalke, Werder oder der HSV (von Lautern gar nicht zu reden) verschwinden in der zweiten Liga während die Plastikklubs ihre Plätze einnehmen. Selbst die Bayern merken gerade, dass sie nicht mehr mit der europäischen Spitze mithalten können. Ich gehe jede Wette ein, dass Leipzig demnächst mal Meister wird. Durch den immer langweiliger werdenden Wettbewerb und die immer weniger verfügbaren Identifikationsfiguren werden sich die jungen Fans abwenden. Das kann man heute schon beobachten, wo die Jungs eher Fans von Spielern als von Vereinen sind. Aktuell ist die Eintracht derzeit sowas wie eine Insel der Glückseligen. Man hat einige Spieler mit denen man sich identifizieren kann, es gibt ein paar sehr interessante junge Spieler und neben Gladbach ist man einer der wenigen Traditionsvereine die derzeit mithalten können, wenn es auch nicht für ganz vorne langt. Die Kurve war natürlich auch immer sowas wie ein Anziehungspunkt. Zeitweise waren wir ja mehr Fan von uns selbst als von dem was da auf dem Rasen passiert ist. Das hat sich ein wenig geändert und ist teilweise ein Symbiose eingegangen. Ob das nach der Pandemie so weitergeht? Ich glaube es ehrlich gesagt nicht. Die Bundesliga wird immer unattraktiver, wer will schon Spiele gegen Wolfsburg oder Hoffenheim sehen. Klar ist auch, dass wir nur ein Ausbildungsverein sind und auch bleiben werden. Wenn auch auf sehr hohem Niveau. Es wird immer eine starke Identifikation mit der Eintracht in der Region geben. Das es aber nach der Pandemie wieder so wird wie vor der Pandemie glaube ich aber nicht. Die Tendenz im Fußball geht klar in Richtung Superliga die dann entsprechend vermarktet wird wie zum Beispiel auch die NFL. Der Bundesliga wird eine Nische bleiben, aber die wird mit der Zeit zunehmend unattraktiver werden wenn die Ältern nicht mehr so dabei sind und die Jüngeren sich anderem zuwenden. Vielen mag das vielleicht zu düster erscheinen, ich bin aber überzeugt das es so kommen wird. Leider.
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sgevolker schrieb:

Das es aber nach der Pandemie wieder so wird wie vor der Pandemie glaube ich aber nicht.  

Das sehe ich wie du. Dafür war der Impact zu hart und die darauf folgenden Reaktionen zu eindeutig. Vielen, denen der Fußball vor der Pandemie schon zu kommerziell war, werden große Schwierigkeiten haben, je wieder einen Zugang zu finden.

Es wird im Profifußball anders weiter gehen. Aber so wie vor Corona wird es nie wieder werden.
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c-e Festival, ich bin raus.
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Schließe mich der Frage an. Das muss Satire sein, oder setzt einen neuen Maßstab für die dümmste aller Möglichkeiten. Es gibt nichts sichereres als einen tagesaktuellen Test mit einer um die 97% liegenden Erkennungsquote.

Weder eine vorige Genesung noch eine Impfung sagen etwas über den tagesaktuellen Risikozustand einer Person aus.
Das kann ein ganzes Stadion voller aktuell Corona übertragender, irgendwann mal Genesener Doppeltgeimpfter sein, und niemand bemerkt es, weil GETESTETE nichtmehr ins Stadion dürfen.

Überseh ich irgendetwas Grundlegendes?
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sge.eschbach schrieb:

Schließe mich der Frage an. Das muss Satire sein, oder setzt einen neuen Maßstab für die dümmste aller Möglichkeiten. Es gibt nichts sichereres als einen tagesaktuellen Test mit einer um die 97% liegenden Erkennungsquote.

Das sind Fake-News.
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Ich trage damit was zur Diskussion bei, indem ich unsolidarisches ich, ich, ich Geplärre, das von einzelnen Usern hier in Dauerbeschallung durch's Forum hallt, eben als solches benenne. Dieses permanente Gehetze und spalten, ist es das was du, mein lieber Moderator, unter segensreicher Diskussionskultur verstehst? Ist es das was uns gesellschaftlich weiter bringt?
Soll ich mit einstimmen in die permanente Nabelschau, wer wann aus welchem Grund in Politik und Wissenschaft welchen Fehler gemacht hat? Dabei helfen, diese Sau, die ich Spaltung nenne, mit durchs Dorf zu treiben oder ansonsten schweigen?
Gut, dann kann ich auch gepflegt mal die Fresse halten.
Behelfsweise könnt ihr mich ja auch wieder sperren!
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FrankenAdler schrieb:

Gut, dann kann ich auch gepflegt mal die Fresse halten.

Nö, spinnst du? Das wäre ja noch schöner!
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Falls jemand die Hoffnung hatte, dass die Bildungsministerien mit einem besseren Pandemie-Konzept ins neue Schuljahr starten würden... Naja, wie soll ich sagen? Vielleicht hilft ja beten oder irgend so was.
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FrankenAdler schrieb:

Wenn man die Historie deiner Beiträge seit letzten Sommer ansieht, kann dein kleiner Ausflug zur Solidarität mit dem Pflegepersonal nur als pragmatischer Druck auf die Tränendrüse gesehen werden.


Gut, dass Du hier vorschreiben willst, wie etwas nur gesehen werden kann.
Es wäre vielleicht mal wieder nett, wenn Du auch mal was zum Thema beiträgst und nicht ein Großteil Deiner Beiträge nur noch in der Bewertung anderer User besteht.
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SGE_Werner schrieb:

Es wäre vielleicht mal wieder nett, wenn Du auch mal was zum Thema beiträgst und nicht ein Großteil Deiner Beiträge nur noch in der Bewertung anderer User besteht.        

Wenn du in Sachen "Bewertung andere User" ohne Sünde bist, werfe den ersten Stein.
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brodo schrieb:

So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige...
Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein.


Null eingeschränkt, beneidenswert....ne, eher nicht.
Natürlich glaube ich Dir Dein Empfinden, aber es verblüfft und macht auch ein wenig Angst.
Auch wenn Du wohl nicht der spontane Typ bist, meist alles lang vorab einplanen kannst und jeder Entfaltung anders definiert, es verwundert.
Ich persönlich finde es schrecklich dass man z.B. Verkaufspersonal und andere Kunden nicht mehr richtig ins Gesicht sehen kann. Nur ein kleines Beispiel, ich möchte die Maßnahme auch überhaupt nicht bewerten - aber sie schränkt beide Seiten ein. Einfach weil Begegnung fehlt und damit die Möglichkeit allgemein oder speziell stressige Situationen mit einem Lächeln zu entspannen. Es fehlt mir und ich kann und will mich nicht daran gewöhnen.

Wie Du sagst, es gibt Leute wie Dich, die sich null eingeschränkt fühlen. Und ja, man hört zumeist die lauten Protestler und weniger die Menschen die zufrieden sind.
Aber Haltungen wie Deine machen mir tatsächlich Sorge, dieses Hinnehmen wenn Dinge wie offene Begegnungen wegfallen und man sich null eingeschränkt fühlt. Keine gute Entwicklung in meinen Augen.
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Eintracht-Laie schrieb:

Null eingeschränkt, beneidenswert....ne, eher nicht.
Natürlich glaube ich Dir Dein Empfinden, aber es verblüfft und macht auch ein wenig Angst.
Auch wenn Du wohl nicht der spontane Typ bist, meist alles lang vorab einplanen kannst und jeder Entfaltung anders definiert, es verwundert.

Deine unverschämten Ferndiagnosen kannst du dir gerne sparen.

Ich habe mich mit einer Bewertung oder Beantwortung deiner teils  niveaulosen Beiträge hier bislang sehr bewusst zurück gehalten und würde das auch gerne so beibehalten.  Herzlichen Dank!
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Auch ich bin so gut wie nicht betroffen und belastet, kann Dinge wie Kontaktbeschränkungen aber verstehen und akzeptieren.
Es gibt aber viele Millionen, die unfassbar belastet sind, das anzuerkennen sollte man ebenfalls und es auch ernst nehmen.

Mir persönlich geht es, wie beschrieben, inzwischen ziemlich auf die Nerven, dass bis heute politische Konzeptlosigkeit herrscht und ich kaum eine Struktur erkenne. Aber das ist ein Luxusproblem. Klar habe ich Bock aufs Stadion, wenn die Voraussetzungen stimmen, auch das ist ein Luxusproblem, aber für diese Aussage ja auch das richtige Forum... Aber auch hier versteht man eben nicht warum an einer Stelle etwas geht, an anderer nicht. Eine klare und einheitliche Linie kann man nach 1,5 Jahren wohl mal erwarten.
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NX01K schrieb:

Auch ich bin so gut wie nicht betroffen und belastet, kann Dinge wie Kontaktbeschränkungen aber verstehen und akzeptieren.
Es gibt aber viele Millionen, die unfassbar belastet sind, das anzuerkennen sollte man ebenfalls und es auch ernst nehmen.

Mir persönlich geht es, wie beschrieben, inzwischen ziemlich auf die Nerven, dass bis heute politische Konzeptlosigkeit herrscht und ich kaum eine Struktur erkenne. Aber das ist ein Luxusproblem. Klar habe ich Bock aufs Stadion, wenn die Voraussetzungen stimmen, auch das ist ein Luxusproblem, aber für diese Aussage ja auch das richtige Forum... Aber auch hier versteht man eben nicht warum an einer Stelle etwas geht, an anderer nicht. Eine klare und einheitliche Linie kann man nach 1,5 Jahren wohl mal erwarten.


Grundsätzlich besteht doch darüber Einigkeit. „Die Politik“ (ja, da darf man auch mal pauschalisieren) hat in der 2. und 3. Welle durch Konzeptlosigkeit oder das Ignorieren der Wissenschaft weitestgehend versagt. Und auch in diesem Sommer darf man „der Politik“ in großen Teilen Nichts-Tun unterstellen, was die Vorbereitung der Pandemie-Lage in Herbst und Winter betrifft.
Und überhaupt kein Zweifel besteht daran, dass die Pandemie diejenigen Millionen  am härtesten getroffen hat, die schon vor der Pandemie keine Lobby hatten. Und genau wie vor der Pandemie, wird auch während der Pandemie kaum über diese Millionen  berichtet.

Es geht in der Berichterstattung um Reise-Verbote, um Beschränkungen der Gastronomie, um  die Absage kostenpflichtige Großveranstaltungen, um die Beschränkung zu Bildungsangeboten. Kurzum um Dinge, zu denen die Millionen  benachteiligten Menschen unserer Gesellschaft auch schon vor der Pandemie keinen Zugang hatten. Und das wurde jahrzehntelang mindestens einfach geduldet.
Die Verlierer der Pandemie spielen medial kaum eine Rolle. Und da mein beruflicher Fokus auf diesen Menschen liegt, lehne ich mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und behaupte: Weil sich eigentlich auch niemand ernsthaft für sie interessiert.
Alle, die sich für Chancengleichheit, für Gerechtigkeit und den Zugang wirklich aller Menschen zu gesellschaftlicher Teilhabe stark machen, verdienen Support und sind willkommen.

Allen, die sich aufgrund von Sachen wie des abgesagten Sommerurlaubs, des nicht-möglichen Stadionbesuchs, wegen des abgesagten Festivals usw. in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen und daher laut auf sich aufmerksam machen, kann ich persönlich einfach nicht so gut  folgen.  So schade das im jeweiligen Einzelfall auch sein mag.



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Aber ja doch, die Pandemie belastet uns. Sie liegt uns auf der Seele. Da hift auch nicht der Gevatter, der vom Krieg erzählt. Wir leben heute und die Pandemie bedroht uns Menschen jetzt.
Und jeder von uns kann diesen seelischen Druck spüren. Ich zum Beispiel verdränge den Druck ganz gut. Manschmal, wenn ich darüber nachdenke, merke ich selbst, wie mich die Gesamtsituation bedrückt. Hier im Forum wurde von einigen geäußert, nach dem Stadionbesuch am Samstag, ich hätte mich besser gefühlt, wenn nicht geimpft mit negativen Test, in einem eigenen Block gesessen hätte.
Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett. Häusliche Gewalt nimmt zu. Der Drogenkonsum steigt.
Damit will ich nicht den Teufel an die Wand malen; nur die Belastung vieler ist real. Und diesen seelichen Druck kann man auch nicht aufrechnen mit anderen Ereignissen. So wie: "Stell dich nicht so an, die spanische Grippe war schlimmer." Die hat nähmlich mein Opa noch erlebt.
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Schneeweiss schrieb:

Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett.

Und genau bei solchen Sachen verstehe ich es zu 100%, dass es als Belastung empfunden wird, weil es einfach eine unzumutbare Belastung ist. Da gibt es überhaupt keine Diskussion.

Das ist eben etwas komplett anderes, als ob man Urlaub machen kann oder in ein vollbesetztes Waldstadion.

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Über Letzteres lässt sich in der Tat trefflich streiten. Bei Ersterem würde ich gerne wissen, ob ein von den Pandemie-Maßnahmen geplagter Bundesbürger mit einem DDR-Bürger hätte tauschen wollen.

Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.


So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige. Klar, ich war im Winter auch manchmal traurig, dass ich mich im Freien nicht mal mit 3-4 Freunden auf ein Bier oder eine Radtour treffen konnte. Und vermutlich waren diese Maßnahmen auch übertrieben. Aber ich bin daran auch nicht zerbrochen.

Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein. Weder beruflich noch privat. Im Gegenteil: Wenn ich in meinen Terminkalender schaue, wird mir schwindelig, was da beruflich und an Freizeit-Stress in den nächsten Wochen auf mich zukommt.

Und klar bin ich in einer glücklichen Situation. Die Zeit,  in der ich des Nachtens mein Glück aus Club-Besuchen zog, liegt ein paar Jahre zurück. Gleichzeitig kam die Lust auf Besuche eines Fußball-Stadions in den letzten Monaten komplett zum Erliegen. Ich kann mir derzeit kaum ein realistisches Szenario ausmalen, welches mich noch mal ins Waldstadion treiben würde.

Damit  will ich mich weder über Leute erhöhen, die Club-Besuche oder das Waldstadion vermissen, Ich kann es nachvollziehen, weil: I've been there, done that.

Genau so, will ich in keiner Weise bagatellisieren, dass es Menschen gibt, welche durch die Umstände an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus getrieben werden.

Es geht lediglich um genau das, was Würzi schrieb: Es gibt Leute, die sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt fühlen, wie es vielleicht den Anschein machen mag.  Und das sollte in dem ganzen lauten Protest und in all der genervten Stimmung halt auch nicht untergehen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
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Knueller schrieb:

Michael Ballacks Sohn Emilio ist mit 18 Jahren bei einem Quad-Unfall ums Leben gekommen.

Das trifft mich. Vor ein paar Jahren habe ich ihn in einer Ferienanlage beim Fußball spielen beobachtet. Es ist überhaupt nicht greifbar, dass jemand so junges einfach aus dem Leben scheidet. Das ist einfach nur grausam.
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Bei so einer Nachricht zieht sich alles bei mir zusammen. Furchtbar. Unfassbar tragisch.
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Natürlich hätte er auch Kratzer bekommen, aber er hätte es seinen Gegnern nicht so leicht gemacht wie Laschet.

Ach ja, die Umfragen dieser Woche zeigen gerade eine Trendumkehr

Umfragen INSA/Emnid/Forsa - Vergleich zum Vormonat-Schnitt der drei

Union: 25,8 (- 2,3)
SPD: 17,3 (+ 1,3)
Grüne: 20,0 (+ 1,1)
FDP: 13,0 (+ 1,1)
AfD: 10,7 (+ 0,1)
Linke: 6,3 (- 0,7)

Grüne, SPD, FDP legen zu, CDU nimmt ab. Bei Kantar/Emnid lag die Union nur noch bei 24 % und zwei Prozent vor den Grünen.

Die SPD wäre bei 17+ beim besten Wert seit 3 Jahren.
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SGE_Werner schrieb:


         Natürlich hätte er auch Kratzer bekommen, aber er hätte es seinen Gegnern nicht so leicht gemacht wie Laschet.

Alleine der Impfgegner in Söders Regierung würde ihm als Kanzlerkandidat extrem schaden.
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cm47 schrieb:

Das, was man heute unter Beschränkung versteht, hätte ich in meiner Jugend gerne gehabt....

Das, was Du da schreibst, ist eine krasse Aussage, die nachdenklich stimmt.
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Luzbert schrieb:

cm47 schrieb:

Das, was man heute unter Beschränkung versteht, hätte ich in meiner Jugend gerne gehabt....

Das, was Du da schreibst, ist eine krasse Aussage, die nachdenklich stimmt.

Das stimmt.

Und wenn man sich in Erinnerung ruft, dass ein paar Millionen Leute in diesem Land von Arbeitslosengeld II ihren Lebensunterhalt bestreiten, dann dürfte klar sein, dass der Verzicht, der von vielen durch die Pandemie beklagt wurde, für millionen Menschen der Dauerzustand ihres Lebens ist. Weil einfach keine Kohle für Urlaub, für Restaurant-Besuche, für Fußballstadion, für Biergarten, für Baumarkt, für Kino usw. da ist.
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brodo schrieb:

Glaube ich nicht. Habeck wäre aus der entsprechenden Ecke  genau so gegrillt worden. Man hat das ja in Ansätzen gesehen, als er irgendwann mal nicht die Pendlerpauschale aus dem Stehgreif erklären konnte. Da sind sie auch über in her gefallen. Söder hätte auch genug Angriffsfläche geboten und Fehler gemacht


Meinst Du, dass Söder auf 24 % runtergefallen wäre in den Umfragen? Nie im Leben. Natürlich wäre er auch Bestandteil von Kritik gewesen. Aber Söder lächelt Kritik schon seit Jahren weg bzw. dreht die Kritik um und ergreift die Chancen aus Stimmungswechseln in der Bevölkerung. Der ist viel zu clever.

Natürlich wäre Habeck auch von Seiten der Bild-Zeitung usw. angegriffen worden. Aber ich glaube, dass Habeck insgesamt darauf souveräner reagiert hätte.

Grundsätzlich ist aber richtig, dass die Grünen kein Konzept haben, wie sie mit dem schmutzigen Wahlkampf der Rechten und Mitte-Rechten umgehen wollen. Andererseits könnte das Ganze auch irgendwann ins Gegenteil umschlagen, was Springer-Presse und Co. machen, weil es zu offensichtlich ist und dann sowas wie Trotzreaktionen entstehen.
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SGE_Werner schrieb:


Meinst Du, dass Söder auf 24 % runtergefallen wäre in den Umfragen? Nie im Leben. Natürlich wäre er auch Bestandteil von Kritik gewesen. Aber Söder lächelt Kritik schon seit Jahren weg bzw. dreht die Kritik um und ergreift die Chancen aus Stimmungswechseln in der Bevölkerung. Der ist viel zu clever.

Keine Ahnung. Söder ist vermutlich wirklich der clevere Opportunist. Aber auch Söder ist einer, der sich bisweilen zu zweifelhaften und mehr als grenzwertigen Aussagen hinreißen lässt und dadurch die Fassade zum Einstürtzen bringen kann. Ich halte es für wahrscheinlich, dass er nicht so viele offensichtliche Böcke geschossen hätte wie Laschet, aber auch er wäre unter dem Druck des Wahlkampfes nicht lupenrein durch gekommen. Dafür hat er ein viel zu großes Ego.