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a.saftsack

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Eintracht-Laie schrieb:
Und dies würde sich nicht ändern wenn die Beleidigungen wegfallen würden, eher im Gegenteil. Dann würde noch mehr der Eindruck entstehen alles sei dufte.


Richtig.

Und eben deshalb knallt man dann auch mal mit einem solchen Auftritt wie am vergangenen Samstag in die heile und polierte Blümchen-und-Plastikwelt rund um Sinsheim und schreckt damit den ahnungslosen Anhang von König Didi ein wenig auf.

Man muss ja nicht selbst noch daran mitwirken, diese Illusion von Hoffenheim als dem vorbildlichen Märchenverein aufrecht zu erhalten.

Ändern wird das sicherlich wenig bis nichts. Dies trifft aber im gleichen Maße auf die hier so andauernd geforderte "konstruktive Kritik" zu (welche im Übrigen i.a.R. nicht über die Massenmedien etc. stattfindet bzw. stattfinden würde - auch diese Kritik gibt es! Und sie kommt im Regelfalle aus eben jenen Kurven, die sich auch für die hier so geschmähten Verbalinjurien in Richtung Hopp und seines künstlichen Gebildes "TSG 1899 Hoffenheim" verantwortlich zeichnen).

Wenn man doch eh nichts ändern kann - warum pöbelt man dann trotzdem so massiv und aggressiv gegen Hopp?

Nun ja... - diese Form der Kritik erregt immerhin ein gewisses Aufsehen - während die konstruktive Kritik in so gut wie allen Fällen relativ geräuschlos verpufft.

Dass die Außenstehenden diese Kritiker dann kollektiv als primitive, neidzerfresse Asoziale karikiert... - wen wundert es denn wirklich?
Sollen sie einen doch noch hunderte Male als einen "Sogenannten" und "Unverbesserlichen" verdammen... - es gibt halt auch noch Leute, die sich nicht von Medien und den allgemeinen Strömungen der Gesellschaft einfach so weichspülen lassen. Und das ist auch gut so.
Diese Leute wissen schon selbst ganz gut, wer sie sind; wie sie sind - und vor allem auch, warum sie so sind, wie sie sind. Dass die Medien darüber wieder ihre eigenen Schauermärchen veröffentlichen und der breiten Öffentlichkeit damit ein entsprechendes Bild suggerieren - als ob ein "konstruktives, seriöses Auftreten" etwas daran ändern würde. So funktionieren die Medien nicht. Dann würde man da eben einfach totgeschwiegen.
Man sollte sich mal von dem Gedanken verabschieden, dass die großen Medien eine wirklich systemkritische Berichterstattung betreiben würden, wenn denn die Kritiker sich anders verhalten würden.
Die Medien haben doch überhaupt kein, aber auch ÜBERHAUPT KEIN, Interesse daran, dass System Hopp wirklich fundamental zu kritisieren. Warum denn auch?

Es ist an uns, dieses System zu kritisieren. Fundamental. Unbeeindruckt von etwaigen Hetztiraden in den Medien, durch Hopp und seine Getreuen oder durch das Geblubber der "Hoffe"-"Fans", deren herausragendstes Merkmal wohl in der Tat der übertrieben offenkundige Mangel an Verstand und Verständnisfähigkeit ist.

Und zum anderen: Dass man im Stadion das System Hopp in anderer Art und Weise kritisiert als z.B. hier im Forum - die z.T. einfach pragmatischen Gründe wurden hier tw. auch schon entsprechend dargelegt.

Während ein "Hopp, du [bad]****[/bad]nsohn!" hier im Forum sicherlich nicht die entsprechende und angemessene Form ist, sich über dieses Thema auszutauschen, ist es im Stadion hingegen unter Umständen eine durchaus adäquatere Form der Meinungs-/Gefühlsbekundung.
Im Stadion wird schließlich nicht diskutiert - sondern das Fazit dieser Diskussionen in äußerst pointierter Art und Weise kundgetan.
Dass man dabei auf eine recht drastische Wortwahl zurückgreift - das ist sicherlich der Fall. Weshalb man dies tut - siehe oben.
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Afrigaaner schrieb:
Wer sich ernsthaft hinterfragt, so ein Hopp hätten wir doch auch gerne.


Ist es denn wirklich so schwer zu verstehen, dass viele Leute hier sich einen Hopp bei der Eintracht in etwa so sehnlichst herbeiwünschen, wie eine Amputation sämtlicher Gliedmaßen?

Es ist nicht der Neid, der die Leute treibt - eher die Wut darüber, was (in herausragender Position) ein Dietmar Hopp mit dem Fußball, den wir einstmals lieben lernten, veranstaltet - und die Angst davor, dass Hoffenheimer Verhältnisse nur die Vorstufe der kommenden allgemeinen Begebenheiten im modernen Fußball der kommenden Jahre sein werden...

Meine Meinung darüber, was ich von Hopp generell halte, habe ich gestern bereits in einem anderen Thread kundgetan...

Nur so viel: Faschistische Ansätze unter Begleitung eines vollkommen übersteigerten und jeglicher Objektivität enthobenen Personenkultes rufen bei mir eher Ekel und Abscheu hervor, denn "Neid".

Vielleicht sollte man erst einmal versuchen zu verstehen, bevor man jegliche Kritik ständig pauschal und voreilig unter "Neid" einordnet. Denn vielleicht findet man ja wirklich die Leute scheiße - und nicht den Umstand, dass diese irgendetwas besitzen, was man tatsächlich oder (wie in diesem Falle) vermeintlich auch gerne hätte...
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Zumal die Gleichsetzung von Niveaulosigkeit und Dummheit (gilt im Übrigen auch umgekehrt) denke ich auch keine adäquate ist...

Ist ja nicht so, dass man nicht anders könnte - wenn man denn wollte.
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http://theoriepraxislokal.org/NS/akph_F-Def.php schrieb:
"Der Führerkult ist für den Faschismus unerlässlich"




Im Übrigen auch sehr passend zum Thema... - ein Auszug aus der Wiki-Definition zum Thema Personenkult:

Merkmale von Personenkult können sein:

-übertrieben devote Haltung aller öffentlich auftretenden Personen zum Führer

-unkritische Rezeption aller Äußerungen der gehuldigten Person in der Öffentlichkeit

-Verfolgung kritischer Haltungen gegenüber der gehuldigten Person, teilweise mit Gefahr für Leben und Gesundheit des Kritikers, Verhaftung oder "Verschwindenlassen" von Regimekritikern

-übertriebene Präsenz von Bildnissen und Losungen (Huldigungen an diese Person oder Aussprüche derselben), zum Beispiel in Privathäusern, Schulen oder Betrieben, sowie in sämtlichen Medien

-Benennung von Betrieben, öffentlichen Gebäuden, Schulen, Bibliotheken, Straßen, Plätzen, Sportstätten, Städten nach dem Führer (zum Beispiel Stalinstadt)

-Herstellung von (bei kritischer Betrachtung oft absurden) Zusammenhängen zwischen der Person des Führers und sämtlichen Lebensbereichen.


Da sind schon gewisse Ansätze dabei...
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SGESupporterVB schrieb:
Bei der Jahreshauptversammlung der Kraichgauer am Dienstag war der SAP-Mitbegründer allerdings wegen einer anderen Sache verstimmt und verließ die Veranstaltung wutentbrannt noch vor dem Ende.

Hopp hatte bei der Wahl des 3. Vorsitzenden für seinen Vertrauten Anton Nagl, den Chef des Jugendförderungskonzepts, geworben. Nachdem Nagl sich in der offenen Abstimmung gegen seinen Gegenkandidaten Frank Engelhardt durchgesetzt hatte, verlangte die Versammlung überraschenderweise eine geheime Wahl. Bei dieser entfielen plötzlich die meisten Stimmen auf Engelhardt."


Fügt sich 1a in mein Bild dieses ... namens Dietmar Hopp.

Auf dass er und seine eilfertigen Handlanger nach dem Rückspiel wieder einen Grund haben, ordentlich in Öffentlichkeit und Medien herumzuweinen, dass man das edle Gemüt von König Didi und seinen Untertanen nicht entsprechend stiefelleckend jene hohe Anerkennung zukommen lässt, die ihnen doch aus dem eigenen Selbstverständnis ohne Zweifel zusteht.

Zudem habe ich eine natürliche Abneigung gegen Faschisten...

http://www.dir-info.de/dokumente/def_faschisten.html schrieb:
Der Faschismus duldet keine andere Weltanschauung neben sich. Getreu dem Führerprinzip haben sich alle seinen Regeln, die vom Führer sozusagen verkörpert werden, in ihrem Denken und Handeln zu unterwerfen. Das Führerprinzip ist mit allen Mitteln durchzusetzen.
(...)
Meinungsfreiheit, demokratische Strukturen, eine funktionierende Opposition oder gar freie Wahlen sind daher in solchen Systemen nicht denkbar.


--->

Angesichts der nicht enden wollenden Anfeindungen gegnerischer Fans gegen Mäzen Dietmar Hopp fordert Bundesligist 1899 Hoffenheim Konsequenzen. Der am Dienstag wiedergewählte Klub-Präsident Peter Hofmann rief Sport, Politik und Wirtschaft zum Handeln auf.
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SGE_1992 schrieb:


So hab jetzt ein neuen Nick. Weiß zwar net was bei Ultras falsch ist aber gut.



Das sind alles niveaulose "Voll[bad]*****[/bad]e"*  die den Fußball kaputt machen und somit die "wahren Zerstörer des Fußballs"** - und sowas dulden wir hier nicht.  

Bekommst gleich eine PN - und damit hier bitte wieder zurück zum Thema.  

*(Zitat HP des Hoffe-Fanclub-Neckartal)
**(Zitat Hoffe-Fanclub-Neckartal-Cheffe im Hoffenheimer Haus- und Hofblatt Rhein-Neckar-Zeitung)
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Enkheimer_Adler schrieb:
UltrasFrankfurt_1992 schrieb:
Eintracht23 schrieb:
UltrasFrankfurt_1992 schrieb:
Servus Leute ,

Um wie viel Uhr wären wir wieder in Frankfurt, wenn wir direkt nach dem Spiel nach Hause kommen würden?


thx  


Das würde Freitag unterschiedlich sein zu Samstag und könnte sich auch zu Sonntag unterscheiden    


gehen wir von Sonntag aus  



Keine Ahnung wann die Ultras Busse zurück fahren  


Der angesprochene User offensichtlich auch nicht, weshalb er sich erst einmal einen vernünftigen Nick zulegen sollte...
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"Fanclub Neckartal" schrieb:
Der Fanclub Neckartal hat sich dazu eine besondere Aktion einfallen lassen: Wir haben uns am Bahnhof in Neckargemünd mit Eintracht Fans vom EFC "Otzberger Adler" (kamen mit dem Bus aus dem Odenwald) getroffen und zusammen ein Bier getrunken. Das alles soll in der RNZ am Montag auch extra als Beispiel herausgestellt werden, dass es auch anders geht und dass Fußball-Fan zu sein nichts mit organisierter Gewalt, unflätigen Beleidigungen und Rumpöbeleien zu tun hat. Auch die Fanatics hatten eine gute Idee, sie entrollten im Stadion ein Spruchband in lateinischer Sprache "FAVETE LINGUIS AMICI CONCORDIAE! FANATICI SALUTANT" Übersetzt: "Hütet Eure Zungen, Freunde der Eintracht! Die Fanatics grüßen Euch". Niveau gezeigt, Chapeau!


Unfassbar.

Das hat am Samstag auf mich alles schon wie eine Wirklichkeit gewordene Satire auf den "modenern Fußball" gewirkt - und geht hier nun nahtlos weiter.

Sowas...  .  :neutral-face
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Gude,

suche derzeit noch 1 Stehplatzkarte für das WOB-Heimspiel.

Bitte per PN melden.
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Vielleicht könnte man diese OT-Diskussion um den Anstimmer und seine brandschatzenden Horden an dieser Stelle einmal ausklingen lassen... - so wahnsinnig viel mit dem Thread-Titel hat dies nämlich nicht zu tun.
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Chevallaz schrieb:
find den spruch in Latein besser wie die Deutsche übersetzung. der eine macht spruchbänder in italienisch, der andere in Latein eben, was solls


Wobei die Spruchbänder in Italienisch, die in der Frankfurter NWK präsentiert werden, in aller Regel thematisch-inhaltlich einen Bezug zu Italien aufweisen.

Einfach aus "Spaß", ohne jeglichen Hintergrund-Bezug und/oder um sich irgendwie einen "coolen" resp. "intellektuellen" Anstrich zu geben, auf eine Fremdsprache auszuweichen - finde ich persönlich ja eher sinnfrei.
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mzadler schrieb:
Hab mal gelesen, dass Heidel als Kind von mainzer Eintrachtfans ausgelacht wurde, als er mit ner Fahne zu nem 05-Spiel gegangen ist. Seit dem hegt er scheinbar diesen Groll gegen die SGE...gegen solche Probleme kann man sich doch mittlerweile gut behandeln lassen...!?


Richtig, die Story habe ich auch mal in einem Lobhudel-Porträt über ihn in einem DFL-Magazin(?) oder so gelesen.

Wir sind sein ewiges und nie überwundenes Kindheitstrauma.  
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eagle1 schrieb:
. Nur ich will halt das Spiel sehen und nicht nur eine Fahne vor mir. Wenn die mal geschwenkt wird, kein Problem   , aber 5 Minuten nichts vom Spiel sehen...  



Ein probates Mittel dagegen wäre: Sich halt dort hin stellen, wo einen kein "Dauer-Fahnengeschwenke" stört.

Es kann mir doch ganz im Ernst niemand erzählen, dass das in Block 36 nicht möglich sein soll...
Und wem das in Block 40 auf den Keks geht, sollte sich vlt. ohnehin mal fragen, ob dies der richtige Block für ihn ist.
Es gibt ja wohl nun wirklich genügend Bereiche im Stadion, wo man gänzlich ohne Sichtbeeinträchtigung durch etwaige Fahnen Fußball schauen kann.
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fg-sge schrieb:
Man kann net "mal eben" aus einem RV einen LV machen, das geht net.
Das braucht Zeit und einen beidfüssigen Abwehrspieler.


Der rechte Fuß ist zwar Jungs "starker Fuß", aber der Bub hat sein linkes Bein weiß Gott nicht nur zum "Nicht-Umfallen". Und wenn ich mir anschaue, was so manch ein Kicker im Kader mit einem vermeintlich "starken" linken Fuß so anstellt bzw. nicht anstellt... - aber ist ein anderes Thema.
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Jung hat doch schon bei der U19 des Öfteren auf links verteidigt.

Sah so schlecht nicht aus, aber rechts kann er m.E. seine Stärken deutlich besser ausspielen. Im Vergleich zu Ochs hat er auch die klar besseren fußballerischen Anlagen.

Und der Vergleich mit Chaftar, nuja... - Chaftar war vom gesamten Auftreten und seiner Spielweise ein ziemlicher "Larifari-Kicker".
Durchaus talentiert; aber es fehlte an wirklichem Biss und Einstellung. Ein Umstand, der bei Jung bislang in dieser Form keinesfalls zu beobachten war.
Gerade weil er mit Biss agiert und auch sonst auf dem Boden geblieben zu sein scheint, habe ich große Hoffnungen, dass es mit ihm mittelfristig endlich mal wieder einer aus dem eigenen Nachwuchs packt, sich oben zu etablieren.
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peter schrieb:


hopp hat mehr kohle als steilmann oder löhring hatten, das ist der einzige unterschied.



Mit all den Konsequenzen, die damit einher gehen.

Einen  Klaus Steilmann oder einen Jean Löring kann man in ihrer Bedeutung nicht mit Dietmar Hopp gleichsetzen.
Deren medialer und politischer Einfluss beschränkte sich allenfalls auf lokale Strukturen.
Dietmar Hopp spielt da leider in einer ganz, ganz anderen Liga - und das macht ihn so gefährlich.

Nur weil z.B. Malta und die Vereinigten Staaten jeweils souveräne Nationalstaaten darstellen, kann man auch nicht ernsthaft hergehen und die Behauptung aufstellen: Das einzige, worin sie sich unterscheiden, ist die Größe des Landes/die Bevölkerunganzahl - da spielen in Folge dessen noch eine Reihe anderer Faktoren mit rein, die man nicht einfach außer acht lassen kann.

Und betreffs dem [bad]****[/bad]nsohn-Gebrülle: Es scheint ihm ja auf die Nerven zu gehen. Und erfüllt damit vollauf den von den Rufern angepeilten Zweck - dieser Figur einen möglichst unangenehmen Aufenthalt in den Stadien dieses Landes zu bescheren. Dann darf es gerne auch mal niveaulos sein, wenn dieses Mittel jenes ist, welches die größte Wirkung/Reaktion verspricht (///disclaimer-mode on/// ...und nein, das bedeutet nicht, dass dem Fallen jeglicher "politisch korrekter  Normen" das Wort geredet wird! ///disclaimer-mode off///).

Dabei ist es doch völlig irrelevant, ob statistisch gesehen ein gewisser Prozent-Satz der Rufer tatsächlich die Vorraussetzungen für dieses im abwertenden Sinne genutzte Attribut besitzt - ebenso, wie es irrelevant ist, ob das Opfer dieser verbalen Verunglimpfungen tatsächlich (oder eben nicht), der Sprössling einer Dame aus dem horizontalen Gewerbe ist.



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Grow schrieb:
Es gibt ja wirklich treffende kritik aber sowas wie du bist der Sohn einer Hu.. sollte man doch lassen das ist Kindergarten Niveau...


Hm, derartiges trifft ihn doch offenbar? Also ist es doch "treffende Kritik"...  

Zum Thema Hopp und die Stiefelleckerei der Medien ihm gegenüber:

Kürzlich hat es ernsthaft die Meldung, dass Dietmar Hopp Opa wird, auf die Sportseite der FNP gepackt...
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Sgeler22 schrieb:
sge-robin schrieb:
Bleibt bitte alle daheim!
Danke


Grund?


...wohl, weil man damit der Eintracht-Fanszene einen ähnlich grottenpeinlichen Auftritt irgendwelcher übermütiger, unreifer Minderjähriger analog zu den vorigen Malen ersparen könnte.

Die Kommentare hier lassen da schon wieder so manches befürchten.
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069er schrieb:
An Deiner Stelle würde ich zwei Karten auf der West ordern.  


Was soll ein Schalke-Fan in der Heimkurve?

Zum Thema: 14A eignet sich für diese Zwecke wohl recht gut. Im Normalfall sind auch dort noch genügend Eintracht-Fans/-Sympathisanten vertreten.
Das Risiko, dass du irgendwelche streitfreudigen Leute vor/neben/hinter dir sitzen hast, kann man natürlich dabei nie zur Gänze ausschließen - ist aber ein überschaubares Risiko.
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Knueller schrieb:
EvilRabbit schrieb:

Sehe ich zumindest in Teilen ähnlich. Das erste Mal hinterlässt immer Spuren, weshalb das Thema Amoklauf in Schulen ein schlechtes Beispiel ist - Erfurt ist sieben Jahre her, das Thema ist in gewisser Hinsicht längst in unserer Kultur verwurzelt. Alle Nachfolgetaten stehen mehr oder weniger im Schatten dieser Entwicklung, durchbrechen lässt sich das im Grunde nur indem man eine neue Stufe der Brutalität erreicht.


Hmm, weil also Erfurt grausam war, schaut man bei den Folgetaten nicht mehr genau hin, man kennt das ja schon. Ein interessanter Ansatz, der meine These ja unterstützt.  


...was im Endeffekt ja gar nichts sonderlich Außergewöhnliches ist - Stichwort "Nachrichtenwerttheorie".

Wenn jetzt jede Woche ein Bundesligatorhüter vor den Zug springen würde, wäre jede dieser Aktionen nicht weniger dramatisch, als der Präzedenzfall Enke es nun vielleicht war oder ist - alleine...: Es würde irgendwann kaum noch jemanden interessieren, da es schlicht zur Normalität, Gewohnheit würde.

Und wer diese von mir hier dargestellte fiktive Vorstellung ein wenig makaber finden mag, der führe sich nur bitte mal vor Augen, wie mit den vielfältigen Kriegen, Anschlägen, Gewaltätigkeiten, Morden usw. usf. auf der Welt medial-gesellschaftlich umgegangen wird... - wie viele, objektiv betrachtet, weitaus dramatischere Vorgänge allenfalls die Randspalten der Zeitungen füllen - wenn überhaupt.
Zwischen dem Nippen an der Kaffeetasse und dem Biss ins Frühstücksbrötchen nebenbei meist ohne wirkliche innere Regung überflogen - wenn man sich nach dem Überfliegen der Überschriften überhaupt die Mühe macht, den zugehörigen Artikel zu lesen. "Kennt man ja schon", uninteressant...

"Größte Trauerfeier seit Adenauer" lauteten gestern bundesweit die Schlagzeilen... - ich erlaube mir, dass schon ein wenig, sagen wir mal, bedenklich zu finden.
Wie sich massenmedial vermittelt gezielt derartige kollektive Gefühlsaufwallungen des Volkes steuern lassen... - da wird mir ehrlich gesagt ganz anders.
Mag das nun im Falle der Trauer um Robert Enke noch eine relativ harmlose Angelegenheit gewesen sein... - so ist das generelle Prinzip etwas, was jedweden aufgeklärten Bürger einen kalten Schauer über den Rücken jagen sollte.
Ein Volk, welches in der Breite derart dressiert und manipulationsbereit ist, verfügt über kein sonderlich starkes Immunsystem mehr, welches sich entwickelnden totalitären Ansätzen von Natur aus entgegentritt.

"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit" hat mal ein recht gescheiter Mensch formuliert... - dass man auf diesem Wege im Großen und Ganzen nicht wirklich vorangeschritten ist, ist leider auch keine so recht neue Erkenntnis. Es stand am Dienstag Abend direkt nach dem Bekanntwerden der Meldung schon zu erwarten, dass die nächsten Tage relativ "anstrengend" werden würden - überraschend, dass das alles ziemlich kranke Ausmaße annehmen würde, war es letztlich jedoch nicht - so funktioniert letztlich nun einmal unsere Gesellschaft; dieses System.
Demgemäß hätte es mich sogar eher verwundert, wenn man das Thema Enke nicht "groß fährt" - zu profitträchtig ist dieses Thema. Sei es durch direkte pekuniäre Vorteile im großen oder auch bloß im kleinen Stil - oder auch nur einfach durch den Versuch, persönliche PR unter Ausnutzung des Hypes um diese Geschichte zu betreiben.
Ein jeder versucht eben, dabei seinen Schnitt zu machen. Persönliche Profitmaximierung (welche, ich schrieb es im Satz zuvor, nicht ausschließlich materiell greifbare Güter umfasst) spielt, auch hier, eine Rolle ersten Ranges - normal, schließlich leben wir in einem System, welches persönliche Nutzenmaximierung quasi als Ziel und Sinn des Lebens proklamiert. Moralisches resp. pietätvolles Handeln ist nur solange interessant, als dass die daraus erfolgenden Gewinne (meist zunächst eher immaterieller Natur), die drohenden Verluste bei einem Verstoß gegen gewisse Anstands- und moralischen Regeln nicht übersteigen. Ausnahmen mögen auch hier die Regel bestätigen (und vor diesen Ausnahmen habe ich in den meisten Fällen auch wirklichen Respekt, da sie sich den ungeschriebenen "Regeln des Systems" entgegenstellen - obwohl es für sie vielleicht im Großen und Ganzen profitabler wäre, "gewöhnlich" zu handeln).

Es ist schade, dass unter diesem ganzen Popanz, der rund um die traurige Geschichte von Robert Enke veranstaltet wird, die wirkliche, ehrliche Trauer - welche auch hier, wie bei praktisch jedem anderen Todesfall existieren dürfte - nahezu untergeht.
Dennoch glaube ich nicht, dass jede Träne, die in den vergangenen Tagen vergossen wurde, auch wenn selbige von den einzelnen Leuten in dem Falle und in dem Moment sicherlich "ernst gemeint" war und ihren Ursprung in einer tatsächlichen traurigen Stimmungslage der jeweils betreffenden Individuen besitzt, auch geflossen wäre, wenn dieses Thema nicht derart aufgeblasen worden wäre.
Manche Leute sollten sich in diesem Zusammenhang vielleicht einmal fragen, ob sie wirklich ihre persönliche Gefühlswelt (wie im Übrigen überhaupt ihre "Weltsicht") derart von den durch die Medien vermittelten Geschichten abhängig machen sollten... - in positiver, wie negativer Hinsicht.

Und so folgte auf das Drama um Robert Enke, ein Drama der ganz anderen Art... - welches aber leider nur zu erwartbar für unsere kaputte Gesellschaft und ihre teils kranke Funktionsweise war und ist.

Von daher erlaube ich mir, den ganzen Bohei, der nun um "den Fall Enke" im Nachhinein veranstaltet wird, zum überwiegenden Teil ein wenig resignierend zur Kenntnis zu nehmen - und möchte diesen Beitrag an dieser Stelle mit einem anderen Ausspruch, welcher von dem bereits oben angeführten gescheiten Mann einst verwandt wurde beenden... - sapere aude!