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Aachener_Adler

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@SemperFi/SGE_Werner: Schön zu sehen, dass nicht alle den ungerechtfertigten Hertha-Vergleichen auf den Leim gehen. Favre ist jahrelang immer wieder von allen zerrissen worden und jetzt auf einmal soll er die Lichtgestalt schlechthin sein?! Dieter Hoeness schießt jedes Jahr zig Millionen für Brasilianer und andere "Stars" in den Wind und auf einmal ist Hertha ein Beispiel für tolle Transferpolitik?! Lächerlich!

Hertha hat genau einen Vorteil gegenüber der Eintracht. Nein, zwei: Simunic/Friedrich/Drobny halten hinten die null und Pantelic/Woronin treffen vorne auch ohne große Torchancen. Bei all denen hier im Forum, die auf der einen Seite Funkel wegen seiner "Defensivtaktik" kritisieren und gleichzeitig die Hertha als leuchtendes Beispiel präsentieren, muss ich herzhaft lachen. Einen unattraktiveren Fußball als die Hertha spielt in der ganzen Bundesliga eigentlich niemand.
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@fastmeister92:

Dass ein Trainer nicht entlassen wird, wenn der Verein gut in der Tabelle steht, sollte klar sein. Deshalb sollte man eher auf die Abschlusstabellen schauen, nicht auf Zwischenergebnisse. Wir standen auch schon unter Funkel auf einem Abstiegsplatz. Hätte Bruchhagen vor eins oder zwei Jahren FF entlassen, wäre das dann eine Bestätigung für Dich gewesen, selbst wenn wir trotzdem abgestiegen wären, oder wie soll man Deine Ausführungen verstehen?! Bisher gelang es bei der Eintracht immer, die Ruhe zu bewahren. Geschadet hat's uns nicht.

Zu Funkel bleibt doch festzustellen, dass seine Entlassungen in Rostock und Köln nicht dazu geführt haben, dass der Abstieg vermieden werden konnte. Beide Mannschaften standen in den Folgejahren schlechter da als unter Funkel. Der Trainerwechsel weg von Funkel brachte jedenfalls bei keinem einzigen seiner Ex-Vereine einen Fortschritt. Vielleicht wäre ein Festhalten am Trainer doch erfolgreicher gewesen...

Mit Uerdingen, Duisburg, Köln, Rostock und -- ja! -- auch der Eintracht mehrere Jahre am Stück in der Ersten Bundesliga zu spielen ist eine vorzeigbare Leistung und keineswegs selbstverständlich!
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Kadaj schrieb:
tutzt schrieb:
------------------------Pröll-----------------------
----Ochs------Russ-------Vasi-----Petkovic----
--------------------Inamoto------------------------
Steinhöfer------------------------Köhler(Korkmaz? )
----------------------Caio--------------------------
---------------Fenin--------Libero-----------------


Vasi für den "Bockzüchter" Bellaid, Ina für den entäuschenden Fink, der leider die angekündigte Führungsrolle nicht ausfüllen kann (Ama hilf!).
Und -gleiches Recht für alle- Caio für den erneut grottenschlechten Meier. Denn Toski und Meier haben nun in dieser Saison beweisen dürfen, dass sie es (derzeit zumindest) nicht können. Caio sollte über mind. 2 Spiele von Anfang an diese Chance nun auch erhalten.


Dem schließe ich mich mal an.


Dem kann ich mich auch anschließen.

Wenn Meier nicht gerade supertoll in dieser Woche trainiert, sollte er erstmal seinen Platz verlieren. Generell ist's okay, wenn ein Trainer an Spieler auch mal nach einem schlechten Spiel festhält (Steinhöfer war z.B. grottig in Berlin, dann aber stark gegen Köln). Trotzdem muss man irgendwann mal feststellen, dass das Ergebnis nicht stimmt und andere Lösungsansätze testen. Ob das jetzt die Variante oben ist oder anderes, ist dabei erstmal egal. Ich verkenne nicht Meiers Defensivarbeit, aber wenn offensiv kaum Chancen herausspringen, ist ein "weiter so!" in der Offensivabteilung für mich schwer vermittelbar.
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e34 schrieb:
sotirios005 schrieb:
FF ist für diese Situation wie gemacht! Es gibt keinen Besseren in dieser Lage!


Stimmt, FF ist ja erst viermal abgestiegen.....

Weil's immer wieder kommt, auch mal dazu ein paar Fakten:

FF ist dreimal (1991, 1993 und 1996) mit Bayer Uerdingen abgestiegen. Er übernahm die Mannschaft 1991 auf einem Abstiegsplatz. 1992 und 1994 schaffte er den direkten Wiederaufstieg mit diesem Club. 1996 wechselte er zum Zweitligisten MSV Duisburg, den er in die erste Liga führte und dort einige Jahre halten konnte, bevor er entlassen wurde -- was den folgenden Abstieg nicht verhindern konnte.

Auch mit anderen Fahrstuhlmannschaften (Rostock, Köln) erzielte er später bessere Ergebnisse als alle seine direkten Vorgänger bzw. Nachfolger. In beiden Fällen übernahm er die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz in der ersten Liga. In Rostock glückte der Klassenerhalt, in Köln nicht (das ist sein vierter Abstieg; es folgte der direkte Wiederaufstieg).

Wenn FF bisher ausschließlich Fahrstuhlmannschaften trainiert hat (und wir haben diesen Status auch noch nicht endgültig ad acta gelegt!), dann sollte man ihm seine Abstiege nicht negativ anrechnen, zumindest nicht, ohne die Aufstiege gegenzurechnen. In 2 der 4 Abstiegsfälle übernahm er erst am Saisonende. Für 2 Abstiege war er voll "verantwortlich", wobei man berücksichtigen sollte, dass es durchaus eine Leistung ist, Uerdingen zu einer Fahrstuhlmannschaft zu machen. Das liegt deutlich über dem Ergebnis, was normalerweise von so einer Mannschaft zu erwarten wäre. Auf der anderen Seite stehen vier Aufstiege -- allesamt mit Mannschaften, die nicht unbedingt als Aufstiegsfavorit gehandelt wurden.
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Man stelle sich mal vor, Caio (Brasilianer, 4 Mio Ablöse) hätte 2 Tore und 7 Assists auf dem Konto, während Steinhöfer ("nur" Deutscher, 0,9 Ablöse) kaum Einsatzzeiten bekommen hätte. Hätte doch jeder als normal abgehakt. So ist's umgekehrt -- und hier bricht das große Lamentieren aus...

Transfers sind immer ein Lotteriespiel. Bei jungen Spielern umso mehr. Klar, hätte zuletzt besser sein können und insbesondere bei Caio ist es schon etwas ärgerlich, soviel Geld versenkt zu haben (nach derzeitigem Stand -- vielleicht ändert es sich ja noch). Soooo miserabel sehe ich das alles aber nicht. Im Nachhinein ist da vieles leicht gesagt.
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frankfurt6schalke0 schrieb:
Mein Wunsch wäre nur einer, dass FF einmal zu Caio sagen würde, Junge du machst jetzt drei Spiele von Beginn bis zu Ende hintereinander. Dann könnte man endlich mal sagen der Junge bringts im Spiel oder halt einfach nicht. Diese Chance hätte er einfach verdient! Was kann großartig passieren wir kommen weder nach oben noch bringt Meier uns grad weiter. Dann hätte es sich endlich erledigt mit diesen Caio Diskussionen.

1.) Das würde die Caio-Diskussionen im Leben nicht beenden. Bei diesen Diskussionen geht's doch längst nicht mehr nur um einen Spieler. Sondern um die (irreale?) Hoffnung auf einen ganz anderen Fußball in ganz anderen Tabellenregionen.

2.) Einem Trainer kann die Dauer-Diskussion um einzelne Spieler im Internet erstmal völlig egal sein. Normal und richtig so. Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn ein Trainer sich nach den Fans und deren Diskussionen richten würde.
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wobber schrieb:
als wenn von euch noch keine bei uns gelandet wären    

Das ist nicht vergleichbar. Von uns gibt's ja auch ein paar mehr. Stell Dir mal vor, 1/82 unserer WOB-Auswärtsfans würden bei Euch ins Forum schreiben. Dann hätten wir ja schon fast die Macht übernommen...    

So, jetzt mal ernsthaft: ich freue mich über jeden "gegnerischen" Fan, mit den man vernünftig reden kann. Wenn man manchmal, gerade als Auswärtsfan, die Maßnahmen von Polizei und Ordnungsdienst sieht, dann muss man ab und zu den Eindruck haben, sich gegenseitig auf die Schnauze hauen zu wollen wäre unter Fans rivalisierender Clubs der Normalfall. Dem ist nicht so und das ist gut so. In diesem Sinne: willkommen im Eintracht-Forum und morgen in meiner Heimatstadt. Aber die Punkte bleiben trotzdem in Frankfurt!  
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Okocha-Flix schrieb:
bezieht sich zwar nicht auf etwas aus dem saw, abr habs grad im kicker-interview gelesen:

Dieter Hoeneß (referiert über die finanziellen Probleme gegenüber Großclubs am Beispiel des Pato-Transfers):

"[...] Wer die Entwicklung der Aufsteiger sieht der letzten 20 Jahre verfolgt, sieht, dass sich nur 2 etabliert haben: Schalke und wir, aktuell vielleicht noch Wolfsburg."

ist finde ich irgendwie harter tobak. nicht nur gegen uns (sind wir vielleicht noch nichtmal wieder wirklich integriert?) sondern auch gegen hannover.

Hätte er "unter den Kandidaten für den internationalen Wettbewerb" zu dem "etabliert" dazu gesagt, müsste man ihm sogar recht geben. Hannover, Bielefeld und wir haben uns "nur" in soweit etabliert, dass wir im Normalfall (d.h. wenn keiner der Großen schwächelt) um die Plätze 10-18 mitspielen dürfen. Von den 9 aktuellen Bundesliga-Mannschaften, die nicht seit mindestens 10 Jahren in der Ersten Liga kicken, ist der 8. Platz von Hannover letztes Jahr das beste in den letzten 10 Jahren erreichte Resultat.
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Trotzdem sollte man davon ausgehen, dass der Körper geschwächt ist und Fenin dann vielleicht etwas früher durch Kweuke (oder sonstwen) ersetzt wird. Funkel wird's schon richten.
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complice schrieb:
Wolfsburg soll ja lt. Funkel am Samstag mit 160 Fans anreisen. Na, das werden doch immer mehr von Jahr zu Jahr. Was soll uns das wohl sagen?

Das ist doch einfach. Es sagt uns, dass ein Verein, der seit 12 Jahren in der Bundesliga mitspielt und dank jährlicher zweistelliger Millioneninvestitionen eines gewissen Automobilherstellers mittelerweile im UEFA-Cup kickt, zunehmend mehr Leute anzieht. Siehe auch Leverkusen. Da gibt's langsam sogar sowas ähnliches wie eine Fankultur, nicht mehr nur und ausschließlich "Erfolgsfans". Ich mag trotzdem keinen von den Werksclubs...  

Wenn ich schon in diesem Thread schreibe, fehlt noch was: auch von mir ein "Danke, Kerstin" für die lesenswerte Einstimmung auf das Spiel morgen.
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Seidinho schrieb:
[Fenins Fallsucht]

Das hat Fenin in der Hinrunde eine Zeit lang gemacht, Funkel hat ihn sich dann, als es generell bei Fenin nicht gut lief (schlechte Leistungen, Schlagzeilen in der Presse) wohl mal zur Brust genommen. Seit dem fällt deutlich weniger als vorher; ich würde sogar behaupten nicht öfter oder theatralischer als jeder andere Spieler.

Sehe ich genauso. Setze noch den übertriebenen Eigensinn bzw. fehlenden Blick für den besser postierten Mitspieler (meist Libero) dazu, was er mittlerweile auch in den Griff gekriegt hat, dann passt's noch besser. Zum Thema Fenin hatte sich übrigens auch Funkel in der PK vor (oder war's nach?) dem Berlin-Spiel geäußert. Nicht kritisierend, sondern seine Entwicklung lobend, aber dabei war für mich deutlich herauszuhören, dass FF sich unseren Martin im Laufe der Hinrunde irgendwann wohl mal richtig zur Brust genommen hatte.
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Observer schrieb:
Etablieren, Kriegskasse (Festgeldkonto) soweit möglich beisammen halten und dann wird man sehen was noch möglich ist.

So kann man's gut zusammenfassen. Ein paar Jahre sparen (die UEFA-Cup-Qualifikation durch den DFB-Pokal war vor ein paar Jahren dabei eine wunderbare Hilfe) und dann die Kriegskasse plündern, um mit einer deutlich hörbaren Salve von Kanonenschüssen anzugreifen. Haben wir vor gut einem Jahr mit Caio, Fenin und Steinhöfer getan (die ersten beiden kamen in der Winterpause 07/08; der Steinhöfer-Transfer wurde in der gleichen Winterpause festgemacht für Sommer 2008). Das war die entscheidende Trendwende der jüngeren Eintracht-Geschichte. Bis zur nächsten Salve werden wir aber erstmal wieder ein paar Jährchen sparen müssen...

Einen Caio-Transfer kann die Eintracht nur alle paar Jahre mal stemmen. Umso ärgerlicher, dass der Angriff auf dieser Flanke bisher ziemlich enttäuschend verlaufen ist. Aber auch da zeigt sich, dass HB ein guter Taktiker ist: mit dem Konzept "sparen und dann gleich mehrfach zuschlagen" ist man nicht darauf angewiesen, dass jeder Schuss trifft. Freuen wir uns also lieber über Fenin als dauernd über Caio zu diskutieren und uns dabei gegenseitig zu zerfleischen.
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WolksiUltras schrieb:
womeninblack schrieb:

   
Finke als ferurigen Trainer zu bezeichnen...
Frag mal die Freiburger.


hast ja recht, ist nach außen nicht der "feurige", allerdings hat er es über viele Jahre geschafft, aus größtenteils no-name-fußballer leistungsmäßig etwas rauszukitzeln


Ja -- in den ersten Jahren seiner Karriere. Als er nämlich der erste war, der erkannt hat, dass man auch mit Spielern, die bei anderen Vereinen bis dahin grundsätzlich durchs Raster gefallen waren, erfolgreich Bundesliga spielen kann, wenn man nämlich ein System etabliert, das auf dieses Typus (eher kleingewachsen, eher intelligent, schnell) zugeschnitten ist. So Spieler waren damals billig zu bekommen. Als die anderen Vereine das erkannt und sich entsprechend umgestellt hatten, war's mit der Herrlichkeit in Freiburg wie auch mit Finke selbst ganz schnell wieder vorbei. Dass er selbst in Freiburg, d.h. bei dem Verein, wo er teilweise vergöttert wurde, nach vielen Jahren Stillstand und Rückschritt irgendwann entlassen wurde, hatte durchaus Gründe. Finkes Verdienst ist es, eine kleine Revolution angestoßen und der Bundesliga schnelles Kurzpassspiel beigebracht zu haben. Als einen außergewöhnlich tolles Trainer, geschweige denn Motivator, wie von Dir behauptet, sehe ich ihn aber nicht. Da hat Funkel über einen längeren Zeitraum mehr Erfolge vorzuweisen, auch in der Entwicklung von Talenten.
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Meine Tips:

* wir gewinnen 3:1

* FF überrascht uns alle mit der Startaufstellung, z.B. mit Caio in der Startelf. Das sage ich nicht als "Caio-Freund" (eher unterstütze ich die Einstellung "wer nicht im Training zeigt, dass er sich in die Mannschaft hereinarbeiten will, der spielt eben nicht, basta, ganz egal wieviele Millionen er gekostet hat"), sondern weil FF durchaus für die eine oder andere Überraschung gut ist, gerade wenn keiner damit rechnet.
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big_strider schrieb:
das Vereine aus der BuLi bei Verpflichtungen von Spielern speziell aus Südamerika immer mal wieder in die Scheiße greifen ist nicht neu und passiert auch nicht gerade selten. Meist sind es Vereine aus dem oberen Tabellendrittel die solch einen Fehlgriff allerdings locker wegstecken. Wenn die Eintracht sich in der Hirachie weiter nach oben arbeiten will, was ja mit dem Caio Transfer wohl auch beabsichtigt war, darf sie  Prinzip diese "Fehler" nicht machen. Spitzenvereine können sich Fehlgriffe dieser Größenordnung in der Saison mehrmals leisten, wenn die Eintracht sich solch einen Fehlgriff leistet, hat sie mehrere Jahre daran zu knabbern

Volle Zustimmung!

Vielleicht aber mit der Ergänzung, dass Caio erstens noch nicht abgeschrieben ist (ja, stimmt schon, man sollte sich langsam mental darauf einstellen -- aber noch ist er Eintracht-Spieler und sollte deshalb nicht so niedergemacht werden, wie das hier manchmal rauszulesen ist) und zweitens ein fast zeitgleich realisierter Transfer ähnlicher Größenordnung, nämlich Martin Fenin, durchaus als erfolgreich gewertet werden muss. Die Eintracht ist nicht nur Caio, auch wenn man manchmal hier im Forum diesen Eindruck haben muss.
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@municadler: Zustimmung zu Deinem letzten Posting. Darauf können wir uns einigen.

Vielleicht haben wir auch einfach nur andere Definitionen von "Ziel". Natürlich hoffe ich auch auf eine Etablierung der Eintracht unter den Top-10 der Liga und ich bin absolut sicher, dass HB & Co genau daran arbeiten. Als "Ziel" würde ich das jedoch nur langfristig setzen. Kurzfristig ist's eher "Wunsch". Möglich, aber nicht unbedingt realistisch. Genauso, wie wir Pech haben können (teurer Einkauf floppt, Verletzungsprobleme, etc.), kann uns das Ganze auch umgekehrt als Glückssträhne begegnen (gekauftes Talent entwickelt sich zum Superstar, Stammformation kann sich ohne Verletzungen einspielen, Siegesserie, etc.). Dann wäre oberes Mittelfeld locker drin. Aber ich bin mit dem Begriff "Ziel" lieber etwas vorsichtiger, gerade in der Öffentlichkeit. In der heutigen Zeit wird man von Medien sehr schnell auf Ziele festgenagelt; bei Nichterreichen kommt man ganz schnell in Rechtfertigungsdruck. "Warum hat das nicht funktioniert?", "Was haben Sie falsch gemacht?", "War ein Fehler?" usw.

Dass die Eintracht die nächsten 5 Jahre ohne UEFA-Cup auskommen muss, ist für mich wahrscheinlicher als das Gegenteil. Also bestenfalls intern als "Ziel" setzen; öffentlich eher ein vorsichtiges "da wollen wir perspektivisch irgendwann mal hinkommen" ausgeben. Ziele, die man wahrscheinlich nicht erreichen wird, behält man lieber für sich.
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Observer schrieb:
Allerdings sehe ich in Deinem o.s. Absatz schon einen kleinen Fehler in der Betrachtungsweise.
Auch wenn unsere besten Zeiten zweifelsohne schon ein paar Jährchen zurückliegen, hat die Eintracht doch auch weiterhin einen "grossen" Namen ausserhalb der Bundesliga. Dies ist ein Pfund mit dem z.B. Cottbus, Bochum, Karlsruhe oder auch Bielefeld nicht wuchern können.

Sehe ich etwas nüchterner. Was wir da bei den Standortvorteilen (wirtschaftlich starker Ballungsraum, Tradition, etc.) als "Plus" haben, haben wir auf der anderen Seite auch wieder als "Minus" durch die Gefahr der überzogenen Erwartungen, die sich daraus ergeben. Siehe auch Köln und Gladbach, denen geht's nicht viel anders. Das gleicht sich in der Summe etwa aus bzw. ist nur dann in der Summe positiv, solange es HB & Co gelingt, die "wir als Eintracht müssen zu den Top-5 des deutschen Fußballs zu gehören" Ansprüche halbwegs unter Kontrolle zu halten.

Observer schrieb:
Ausgehend von der aktuellen Wirtschaftslage wird es da sicher in naher Zukunft einige Verschiebungen geben.

Yep, darauf setze ich auch. Ganz frei von Fehlern der Vergangenheit sind wir aber auch nicht. Fischer sagte vor ein paar Tagen im Interview, dass wir bis 2012 (!) jährlich 2 Mio EUR an den Vermarkter abdrücken müssen. Wolfsburg macht, soweit ich weiß, seine Vermarktung komplett selbst. Den "wir verpfänden unsere Zukunft" Fehler haben wir auch schon gemacht, wenn auch zum Glück in geringerem Maße als so manche Konkurrenten.
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greenbay. schrieb:
Und es ist wahrscheinlich, dass der Brasilianer im kommenden Jahr beim Verein XY bessere Leistungen bringt, als Toski/Meier bei uns.

Hmm, so sehr ich versuche, mich zurückzuerinnern: mir fällt im Moment absolut kein Ex-Eintrachtler ein, der von Funkel als "nicht bundesligatauglich" aussortiert wurde [was Caio noch nicht ist!] und dann bei einem anderen Verein überzeugt hätte. Für das Gegenteil (aussortierter Spieler verschwindet in unterklassigen Ligen in der Versenkung) gibt's dagegen massenhaft Beispiele.
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municadler schrieb:
und zum thema 2. Liga da gibts auch die grossen nämlich die von dir selber beschrieben fahrstuhlmannschaften die durch ihre immer wieder erfolgte 1 Liga präsensz einen enormen Geldvorteil gegenüber Fürth haben. Die können aber mit diesen grossen ( Rostock, Duisburg, Nürberg, Mainz und andre ) locker mithalten ..

weil sie eben nicht sagen wir schaffen es eh nie, sondern gute arbeit leisten die wenig kostet ja sogar durch transfers noch was in die kasse spült...

In Fürth wird seit vielen Jahren gute Arbeit gemacht, das unterschreibe ich Dir sofort, aber der Hauptgrund, warum Fürth oben mitspielen kann, ist trotzdem die im Vergleich zur ersten Liga fehlende Zementierung der Spitze. Unter anderem auch deshalb, weil Absteiger in aller Regel einen völligen Neuaufbau schaffen müssen. Die Stimmung ist im Keller, die besten Spieler sind weg und in den meisten Fällen ist die Wirtschaftslage auch nicht unbedingt rosig, z.B. durch vorherige Panikkäufe oder Trainerentlassungen in dem verzweifelten Versuch, den drohenden Abstieg zu verhindern. Die meisten Absteiger brauchen ein paar Jahre, um wieder zum ernsthaften Aufstiegskandidat zu werden. Direkter Wiederaufstieg ist in den letzten Jahren eher selten geworden.
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WolksiUltras schrieb:
Das heißt ja, dass Du Dich über die nächsten x (>5) Jahre damit abgefunden hast, dass wir im Mittelmaß bzw. gegen den Abstieg spielen, evtl. gar wieder mal in Liga 2 sein werden. warum?

Streich das "Abstieg", dann unterschreibe ich Dir das. Zum "Warum?": weil das das normal zu erwartende Ergebnis wäre, wenn alle gleich gut wirtschaften. Natürlich muss man das Ziel haben, sich ständig zu verbessern, aber alles, was den Status Quo zumindest erhält, fällt bei mir unter die Kategorie "kann ich mit leben". Erst recht, wenn die Zukunftsperspektiven gut sind (-> junger, entwicklungsfähiger Kader) und aktuelle Rückschritte sich plausibel erklären lassen (-> übergroße Verletzungsprobleme).

Auch im Vergleich zum Schicksal anderer Aufstieger (die meistens eben nach spätestens vier Jahren wieder absteigen) ist die Perspektive, noch ein paar Jahre im Mittelmaß zu kicken, gar nicht mehr so häßlich. Siehe auch Wolfsburg: jetzt im 12. Bundesligajahr erstmals so halbwegs oben mit dabei, und das, obwohl sie seit vielen Jahren kräftig die VW-Millionen verpulvern.

WolksiUltras schrieb:
Natürlich haben diese Vereine Vorteile, doch deshalb müssen die Club's hinter den 10 "Etablierten" versuchen, mit eigenen Stärken/Stratgien diese finanziellen "Nachteile" zu kompensieren [...]

Volle Zustimmung. Ich sehe uns da im Großen und Ganzen recht gut aufgestellt; ich glaube, auch da sind wir uns einig.