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Aachener_Adler

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FF wollte damals einen Mittelfeld-Allrounder ("8er") und hatte sich Ottl bzw. Bajramowitsch gewünscht. Letzterer ist es geworden. Reine DMs ("6er") haben wir eigentlich genug. (Trotzdem kein Fehler, dass Bajramovic das auch spielen kann, falls Michael Fink sein Glück anderswo suchen möchte.)

Ich habe Bajramowitsch aus seiner Zeit in Freiburg und Schalke auch als recht schussstark und torgefährlich in Erinnerung, was dafür sprechen würde, ihm zumindest offensive Freiheiten einzuräumen, auch dann, wenn man ihn als DM aufstellt.
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schlusskonferenz schrieb:
eaglekneewel schrieb:
Wenn es eine Anfrage gegeben hätte wäre es ziemlich sicher herausgekommen und m Bundesligageschäft ist es doch so wenn ein Verein kommt der mehr zu bieten hat, dann ist der Trainer bzw. Spieler weg.
eaglekneewel schrieb:
Funkel hat ja immer nur für ein Jahr Vertrag, da wäre es für einen Verein mit Interesse ein leichtes ihn abzuwerben

Es gab genau einmal den Abwerbungsversuch eines unter Vertrag stehenden Trainers, nämlich Hecking von Aachen zu Hannover. Das war so ungeheuerlich und sensationell, dass es sich in den Medien zum Skandal ausweitete. Seitdem hatte niemand mehr Lust auf so ein Theater.

Könnten wir damit vielleicht diese Theorie beerdigen?

Der Hecking-Wechsel nach Hannover hat zusätzlich noch eine Vorgeschichte, die es möglich machte: Heckings Familie (Frau und 5 Kinder!) wohnten immer in der Nähe von Hannover, weil er in Hannover und Braunschweig seine Spielerkarriere beendet hat und als Trainer nie umziehen wollte. Unter der Woche am Arbeitsplatz (erst Verl, dann Lübeck, zuletzt Aachen), am Wochenende bei der Familie zuhause. Ohne das "näher bei der Familie sein wollen" wäre dieses Trainerabwerben sicher nicht passiert.
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Didu schrieb:
Aber es ist schon auffällig das der Verein seit einigen Spielzeiten nur noch mit Einjahresverträgen operiert. Zumindest was den Trainerstab angeht. Und diesem Vorgehen stehe ich extrem kritisch gegenüber.  

Hinter all den Trainer-Jahresverträgen (Funkel, Reutershahn, Menger) steht unausgesprochen die Übereinkunft "wir wissen, was wir gegenseitig aneinander haben; solange es noch irgendwie vertretbar ist, wird immer wieder um ein Jahr verlängert." Angesichts der Eintracht-Geschichte (die 16 verschiedenen Trainer in 12 Jahren sind noch nicht so lange her) finde ich es toll, dass es so funktioniert!

(Auch deshalb fand ich das öffentliche (!) Hickhack, das AR-Chef Herbert Becker bei der Funkel-Vertragsverlängerung angezettelt hat, so ärgerlich!)
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Ruben schrieb:
MrBoccia schrieb:
Trainer zum Spiel unserer Eintracht am Samstag: "Wir trauen uns zu, sie zu schlagen". Das könnte man aber auch etwas positiver rüberbringen.

der Spruch ist doch mal hyperaggressiv vom Friedhelm, Wahnsinn...

Na, dann schauen wir mal, was Bruno Labbadia, der hier immer wieder gerne als Vorbild hingestellte Trainer unseres Gegners, so sagt. Der kicker schreibt heute folgendes:

kicker über Bayer04 schrieb:
"Wir wollen gewinnen, haben ordentlich gearbeitet und trauen uns zu Frankfurt zu schlagen", wird der Ex-Torjäger auf der Bayer-Website zitiert.

Verdächtig ähnlich, oder?  
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Erstmal danke für den Trainingsbericht. Alles natürlich subjektive Einzelmeinung, aber irgendwie haben mir diese Berichte in der letzten Zeit gefehlt.

MrBoccia schrieb:
djabo schrieb:
Matzel schrieb:
Das mit Pröll gefällt mir irgendwie gar nicht - scheint sich nicht mehr wirklich reinzuhängen...
Der Eindruck verfestigt sich bei mir auch immer mehr. Ich vermute, es ist seine letzte Saison bei uns.
Tja, wenn dem so wäre, dann rein mitm Zimmermann.

Das war auch genau mein Gedanke beim Lesen.
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Die Eintracht steht in direkter Konkurrenz zu 17 anderen Bundesligisten. Sorgen würde ich mir nur dann machen, wenn Hannover, Köln, Bochum & Co steigende Etats verkünden würden, während wir sparen müssen. Eher ist das Gegenteil der Fall; andere Mannschaften sind finanziell längst nicht so grundsolide aufgestellt wie die Eintracht dank HB.

Martin Kind (Hannover-Präsident) hat neulich im Fernsehen überraschend offen gesagt, dass Hannover 96 zuletzt über den eigenen Verhältnissen gelebt hat und sie nächste Saison deutlich sparen müssten. Eventuell wollten sie mit einer finanziellen Kraftanstrengung (Schlaudraff, Forssell & Co sind sicher nicht billig!) in dieser Saison den UEFA-Cup erzwingen. Ist ja dann gründlich in die Hose gegangen...
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Milhouse van H. schrieb:
Was habt Ihr denn gegen den FSV?
Als Exil-Hesse freue ich mich, dass jetzt in der 1. und der 2. Liga eine Frankfurter Mannschaft sehe. Lieber wären mir 2 Frankfurter Mannschaften in der 1. Liga.

Volle Zustimmung. Ich bin in Frankfurt geboren, das macht die Sache doch ganz einfach: Frankfurter (egal welche) sind immer "gut", Oxxenbacher immer "böse", Ausnahmen bestätigen die Regel. Unser "Feind" sind daher die Oxxenbacher Kackers und nicht ein so traditionsreicher Frankfurter Club wie der FSV.  

Randbemerkung: das Waldstadion gehört weder der Eintracht noch dem FSV, sondern der Stadt Frankfurt. Von mir aus kann da jeder Club aus Frankfurt und Umgebung spielen, der so ein großes Stadion gebrauchen kann.
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mickmuck schrieb:
Später zeigte Chris seine Beine. Blut floss die Waden herab, Beulen zierten trotz der Schoner die Schienbeine, in den letzten fünf Minuten hatte der Brasilianer mit Krämpfen zu kämpfen.

das ist was spieler, wie chris, ochs oder amanatidis vom rest der mannschaft unterscheidet.

Volle Zustimmung! Wenn man dann noch berücksichtigt, dass der Ausfall beim Kapitän doppelt schwer wiegt, dann sind die Ausfälle von solchen Spielern durch Verletzungen und Sperren für mich der Hauptgrund für die verkorkste Saison. Einen Ausfall könnte man sicher noch gut verkraften, aber gleich mehrere Ausfälle in verschiedenen entscheidenden Kategorien ist verdammt schwer.

* "Kampfsäue" -- immer mehrere verletzt/gesperrt.
* Offensiv/Kreativ-Spieler -- immer mehrere verletzt bzw. formschwach nach langer Verletzung.
* Kapitän, Vizekapitän, sonstige Spieler aus dem Mannschaftsrat -- immer mehrere davon verletzt.

Unter diesen Umständen muss man mit Nichtabstieg als Saisonziel leben können. Dass der positive Ausrutscher nach oben aus dem letzten Jahr wiederholt werden könnte, war sowieso nicht zu erwarten.
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Black_Robe schrieb:
Also anstatt Caio wäre dann ein Diego oder VanDerVaart angesagt gewesen als Investitionsentscheidungen der Verantwortlichen.

Glaubst Du ernsthaft, ein Diego oder ein Van der Vaart wären zu einem Verein gegangen, der nicht europäisch spielt?

Ein Verein wir die Eintracht kriegt Spieler mit potentiell höherer Qualität als das bisherige Personal nur in zwei Varianen: entweder alternde Stars oder junge Talente, wo niemand vorher sagen kann, ob sie die Erwartungen erfüllen. Man muss einfach mal auf Hannover schauen und vergleichen: die beteilig(t)en sich am Bieterwettstreit um Hanke, Eggimann, Hajnal, Özil, Forssell, Schlaudraff usw. Davon haben sie manche Spieler gekriegt, manche nicht, und es hat immer eine ganze Stange Geld gekostet. Erfolg: sehr bescheiden dieses Jahr...

Das höhere Risiko, das Du forderst, geht die Eintracht doch: nämlich genau, indem sie Juniorennationalspieler en masse einkauft. Namhafte Spieler (wie auch Sestak) sind nun mal teuer, weil viele Vereine sie haben wollen. In den allermeisten Fällen kosten sie deutlich mehr, als sie tatsächlich wert sind. Ich bin ganz froh, dass sich die Eintrach aus solchem Wettbieten fern hält und auch keine astronomischen Ablösen zahlt, um Spieler nach einer einzigen guten Saison aus laufenden Verträgen rauszukaufen.
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yeboah1981 schrieb:
Glückwunsch!

Pröckl schrieb:
Ein Eintracht-Fan im Internet-Forum hat einmal in einer interessanten Untersuchung aufgezeigt, dass die Mannschaften, die schnell nach oben gekommen sind, oft genauso schnell wieder abgestürzt sind – wie im Fall Nürnberg.

So, so, da hat sogar der Eintracht-Vorstand meinen Beitrag zur Kenntnis genommen und benutzt die Infos als Argumentationshilfe. Toll! Ich freue mich riesig.  
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sgevolker schrieb:
etienneone schrieb:
erstaunlich finde ich, dass wir gemäß der statistik eigentlich ziemlich oft zu 90% mit den besten leuten spielen und gespielt haben. einzig ama fehlt hier.

insofern ist es schon komisch, wenn man unser schlechtes abschneiden auf die verletzungsmisere zurückführen will.


Die Frage war, wie man die bisherigen Leistungen bewertet. Klar, dass Spieler die kaum gespielt haben oder lange verletzt waren nicht so gute Bewertungen bekommen (woher auch). Insofern nicht verwunderlich.

Für mich haben wir ganz klar 3 Problempositionen:
LV, DM und OM.
Leider haben wir die nicht erst seit gestern. Ein passabler LV (schwer zu finden), ein fittes DM mit Chris und Bajramovic und ein Meier in alter Form, dazu eine normale Verletzenquote und wir würden mit Sicherheit unter die ersten zehn kommen. Leider ist es aber kein Wunschkonzert hier.


Sehe ich ziemlich ähnlich. Am besten wäre es, Russ und Bellaïd sich als IVs einspielen zu lassen (das notwendige Talent haben sie) und Chris ins DM zu stellen. Das DM-Problem lässt sich noch am einfachsten lösen. Chris als IV kann nur eine Notlösung sein, im DM ist er viel wertvoller.

Das LV-Problem hat die Eintracht nicht exklusiv für sich. Die Verpflichtungen von Krük und Petkovic zeigen zumindest, dass die Eintracht-Führung seit längerem versucht, es zu lösen. Ob das klappt, ist dann die andere Frage. An dieser Stelle trifft uns das Verletzungspech wirklich hart. Spycher wäre zumindest defensiv grundsolide; da hätten wir weniger Gegentore über diese Seite gekriegt. Auch hier gab's verletzungsbedingt eine Notlösung, nämlich Köhler als LV, die hoffentlich bald der Vergangenheit angehört.

Fürs OM-Problem ist eine Mischung aus gewollter Umstellung des Spielsystems weg vom Kontern hin zu spielerischen Mitteln und verletzungs- bzw. fitnessbedingten Ausfälle der dafür notwendigen Personen (Meier, Caio, Korkmaz) verantwortlich. (Und dass Köhler, der durchaus auch gute Offensivaktionen einleiten kann, als LV gebraucht wurde, kommt noch dazu). Wenn einer oder zwei der genannten Personen ausgefallen wären, wäre das noch gut zu verkraften gewesen. Aber wenn keiner der Offensivspieler 100% fit ist, lahmt die Offensive; das sollte keinen überraschen. Unter normalen Umständen wird der eine oder andere früher oder später 100% fit sein und die Offensive merklich beleben können. Ob das dann Korkmaz, Caio oder Meier sein wird, ist mir im Prinzip völlig wurscht.

Zu etienneone direkt: Die Verletzungsproblematik zwingt Funkel zu diversen Notlösungen und verhindert das Einspielen einer Stammelf. Wenn die eingesetzten Spieler trotzdem die sind, die hier die höchsten Noten kriegen, dann zeigt das einzig und allein, dass Funkel aus der personellen Notsituation im Großen und Ganzen noch das beste macht.
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propain schrieb:
Gran_Feudo schrieb:
Aachener_Adler schrieb:

...Aber wir hatten auch schon spielerisch sehr starke Auftritte (unter den Spielen, wo ich selbst im Stadion war, z.B. die erste Halbzeit gegen Köln). Manchmal fehlt uns halt der Knipser vorne drin und wenn die Mannschaft bei ~10 Ausfällen pro Spieltag nicht so toll eingespielt ist, wie man sich das wünschen würde, dann muss man das auch zu einem gewissen Grade entschuldigen. Diese Saison gilt es einfach halbwegs vernünftig über die Bühne zu kriegen; so realistisch muss man das leider sehen.


Klar, wenn man lange genug sucht, wird man irgendwann fündig: Hier mal starke 15 Min, dort mal eine gute erste Halbzeit. Allein unterm Strich, d.h. nach 90 min, sieht's meistens sehr bescheiden aus. So bescheiden, dass auch mal "nur" ein 0:1 als Erfolg verkauft wird.
Dann kann man sich ja selbst zum moralischen Sieger erklären ("heute das bessere Team", "Sieg verdient gehabt"), aber die 3 Punkte haben trotzdem die anderen.

Und nochmal zu den Verletzten: Bruchhagen höchstselbst hat vor dem Spiel gegen Bielefeld darauf hingewiesen, dass diejenigen, die in der Startaufstellung stehen, alle den Anspruch haben, Stammspieler in der Bundesliga zu sein (bis auf Kweuke vielleicht).

Und sind wir mal ehrlich: Egal wer auf dem Platz steht, es wird eigentlich immer, bis auf die oben erwähnten 45-minütigen Ausnahmen, Magerkost geboten.

Das sollte einem schon zu denken geben. Vor allem, da es andere Mannschaften auch mal ein ganzes Spiel und nicht nur eine Halbzeit lang zu überzeugen.


Sehe ich auch so, wir sind nur in der Lage eine Halbzeit einigermasen vernünftig zu gestalten, zu mehr langt es anscheinend nicht.


Okay, bleiben wir beim Köln-Spiel. Da haben wir auch in der zweiten Hälfte gut gespielt, u.a. sind wir nach dem 1:1 wieder zurückgekommen, haben Dampf gemacht und das 2:1 erzielt. Der Wille war definitiv da. Dann hat der Schiri das Spiel mit der unberechtigten roten Karte gegen Chris und dem Elfmeter für Köln maßgeblich mitbestimmt. Danach musste man mit dem Punkt zufrieden sein. Bei einer besseren Chancenverwertung in der ersten Hälfte und/oder einem besseren Schiri gewinnt die Eintracht so ein Spiel.
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EmVasiSeinBruda schrieb:
Auch Funkel ist in seiner Trainerkarriere schon mehr als 1x abgestiegen. Ich wäre mir nicht zu sicher, denn dann kann es schon zu spät sein.

Ja, 3x mit Bayer Uerdingen, die er selbst in Liga 1 hoch gebracht hatte (was an sich schon eine tolle Leistung ist; so gut wie unter Funkel war Bayer Uerdingen bzw. KFC Krefeld nie wieder) und einmal mit Rostock, wo er kurz vor Schluss geholt wurde und den Abstieg nicht mehr verhindern konnte (im Gegensatz zu seinem Engagement in Köln, die er in einer ähnlicher Situation noch retten konnte). Alles nicht mit der aktuellen Situation in Frankfurt vergleichbar.
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Von den Mannschaften der unteren Tabellenhälfte spielt keine wesentlich offensiver bzw. attraktiver als die Eintracht, das sehe ich ganz genauso. Den Gegner an die Wand spielen ist etwas für Spitzenteams, das sind wir nicht. (Zuletzt waren wir das bezogen auf Liga 2 in der Aufstiegssaison.) Gerade Köln ist doch sehr limitiert in ihren spielerischen Möglichkeiten: lang und weit auf Novakovic, der einsam vorne drin steht. Sowas kann mir hier keiner als Vorbild für die Eintracht verkaufen.

Natürlich ist bei der Eintracht nicht alles so, wie es sein könnte oder auch eigentlich sein sollte. Aber wir hatten auch schon spielerisch sehr starke Auftritte (unter den Spielen, wo ich selbst im Stadion war, z.B. die erste Halbzeit gegen Köln). Manchmal fehlt uns halt der Knipser vorne drin und wenn die Mannschaft bei ~10 Ausfällen pro Spieltag nicht so toll eingespielt ist, wie man sich das wünschen würde, dann muss man das auch zu einem gewissen Grade entschuldigen. Diese Saison gilt es einfach halbwegs vernünftig über die Bühne zu kriegen; so realistisch muss man das leider sehen.
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schusch schrieb:
Welche herausragenden Linksverteidiger gibt es denn bei uns? Lahm, und wer noch?

Christian Pander. Ohne seine schwere(n) Verletzung(en) wäre der meiner Meinung nach auch schon ein großer Star des deutschen Fußballs.
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Jaroos schrieb:
Deren einzige Rettung ist es in die CL zu kommen. Und ich denke, dass ein Pantelic auch Gründe hat zu bleiben, sollte es klappen.

Wäre ich mir noch nicht mal so sicher. Das könnte auch zum Bumerang werden. Wenn die CL erreicht wird, werden alle neuen Spielerverträge gleich zwei Nummern teurer und bei Hertha steht da einiges an, gerade im Sturm. Außerdem sehe ich Hertha nicht dauerhaft in der CL, dafür hängt der aktuelle Erfolg zu viel an guter Form; die entsprechende Substanz ist einfach nicht da (vielleicht irre ich mich, aber so sehe ich's). Die Hertha hat in den vergangenen Jahren stets über ihren Verhältnissen gelebt. Eine einmalige CL-Qualifikation löst dieses strukturelle Problem nicht. Es könnte das Problem sogar mittelfristig eher noch verschärfen. Etat abrüsten beim Erreichen der CL und von Anfang erklären, dass man in der CL nicht viel zu erwarten hat und alle Einnahmen dort bloß zum Schuldenabbau verwendet wird -- sowas kann man den eigenen Fans doch nicht gut verkaufen.

Wahrscheinlicher wäre doch, dass Kredite bis weit in die Zukunft aufgenommen werden, um Woronin für viele Millionen von Liverpool los zu eisen und/oder Pantelic mit einem Spitzengehalt halten zu können. Kann man wunderbar nach außen verkaufen und jeder wird einen für diese "Visionen von europäischen Spitzenfußball in der deutschen Hauptstadt" feiern. Aber mittelfristig wird so das Kartenhaus doch eher instabiler. Hertha wäre nach Setzliste in der CL-Gruppenphase vermutlich im Lostopf 4 und in einer CL-Quali könnte es nach der Reform der europäischen Pokalwettbewerbe sogar noch viel böser kommen, nämlich standardmäßig (!) gegen Dritt- und Viertplazierte aus ENG, SPA, ITA, FRA & Co. Da bräuchte es noch nicht mal besonderes Lospech und die erhofften Millioneneinnahmen lösen sich ganz schnell in Luft auf.

Jaroos schrieb:
Sollten sie jedoch "nur" in den Uefa-Cup ziehen, dann war's das mit dem Team dieses Jahres. Gerade die beiden von dir erwähnten Stürmer machen derzeit den Unterschied. Sonst absolut gar keiner.

Drobny und die beiden IVs sollte man auch erwähnen. Gerade gegen die Top-Teams muss man es sich erst leisten können, abwartend zu spielen, ohne dass das einem Warten auf das erste Gegentor gleich kommt. (Das genaue Gegenteil erlebt man bei der Eintracht, da sind [waren?] Pröll, Bellaid & Co leider immer für ein selbstverschuldetes Gegentor gut.)
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Nachtrag zum Thema Hertha: kicker-Artikel von heute

"Der Plan sieht deshalb bei einem Gesamt-Etat von 72 Millionen und einem Schuldenstand von rund 30 Millionen Euro einen deutlichen Sparkurs vor. Der Personal-Haushalt soll von 31 auf 28 Millionen Euro reduziert werden, zusätzlich ist ein Transfer-Überschuss von gut drei Millionen Euro vorgesehen."

Das Verhältnis der Spieleretats Hertha-Eintracht ist aktuell 31:25, nächstes Jahr 28:24, von 24% Vorsprung auf 16,7% Vorsprung, d.h. Hertha fällt uns entgegen -- und das trotz mieser Saison bei uns und toller Saison bei Hertha!

Außerdem ist später noch erwähnt, dass Herthas Trikotvertrag mit dem Hauptsponsor Bahn ausläuft (bisher 7,5 Mio EUR Sockelbetrag, mehr als bei uns Fraport zahlt) und die Bahn auf ein stärker erfolgsabhängiges Modell umsatteln will. Bei den Einnahmen schlägt die Finanzkrise (zusätzlich zu den gesunkenen TV-Geldern) zu, aber Schlüsselspieler wie Voronin, Pantelic oder deren mögliche Nachfolger werden aufgrund der Verbesserung der Hertha in der aktuellen Saison deutlich mehr Geld verlangen. Eine Situation, die für Hertha alles andere als ungefährlich ist.
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Die Saison ist noch längst nicht zu ende, aber unterstellen wir mal, dass es in der Tabelle ungefähr so bleibt wie jetzt. Hertha in der Champions League wäre tatsächlich eine Überraschung, wie es sie nur alle paar Jahre mal gibt. Aber vergessen wir nicht, dass Hertha auch schon über 10 Jahre in der ersten Liga spielt und nach 1-2 schwächeren Jahren schlicht und einfach wieder da anknüpfen kann, wo sie schon mal waren.

Hertha unter Favre erinnert mich ein bisschen an Schalke unter Stevens in der Saison 2000/01 ("Meisterschaft der Herzen"). Die haben damals auch nach 1-2 schwächeren Jahren nicht nur an frühere Erfolge anknüpfen, sondern diese noch übertreffen können, und das mit eher unattraktivem Defensivfußball. Bei Stevens hieß es immer "die Null muss stehen" und auch bei Hertha werden eigentlich nur 1-Tor-Führungen sehr geschickt über die Restspielzeit verwaltet. So viel anders ist das nicht bei der Hertha. Das geht aktuell vor allem deshalb gut, weil Innenverteidiger und Torwart eingespielt sind und eine Bombensaison spielen. Vorne machen Pantelic und Woronin auch aus halben Chancen Tore und schon gibt's einen Sieg nach dem anderen.

Interessant wird, ob Hertha das halten kann. Woronin ist nur ausgeliehen (und wird mit guten Leistungen nicht billiger), Pantelics Vertrag läuft aus (d.h. entweder ablösefreier Wechsel oder die Verlängerung wird auch saumäßig teuer), der Verein hat schon Vermarktungsrechte bis weit in der Zukunft verscherbelt, um frisches Geld zu bekommen. Die Erwartungen im Umfeld wachsen ins Unermessliche und sowas ist Gift. Meiner Meinung nach steuert Hertha auf eine furchtbare kommende Saison zu. Auch mit beachtlichen Erfolge in dieser Saison wird es ihnen kaum gelingen, sich den gewachsenen Ansprüchen entsprechend zu verstärken. Ein frühes Aus in Europe und die steuern auf eine Saison 2009/10 zu, wie sie Schalke aktuell erlebt.

Im letzten Jahr hat kein Mensch Hertha unter Favre als mustergültiges Beispiel genannt und meine Prognose ist, dass das in einem Jahr wieder so sein wird.
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Matzel schrieb:
sgevolker schrieb:
Ich würd einfach mal was verrücktes versuchen, Paddy ist so gut drauf, den würd ich gerne mal im DM sehen.

           
=========Nikolov=========
Jung ==Russ== Bellaid== Petkovic
=======Ochs== Chris=======
=Steinhöfer=========Korkmaz=
===== Meier==============
============ Fenin=======


Meine Hoffnung dabei ist, dass Chris und Ochs die Hoffenheimer von unserem Tor fernhalten und selbst schön beschäftigen. Der größte Fehler dürfte imho sein, gegen Hoffenheim sich hinten reinzustellen und abzuwarten. Eben genau
das was Fink macht  ,-)  


Eine wirklich faszinierende Idee - doch, gefällt mir! Je nach Kondition und Spielstand könnte man dann Jung rausnehmen und Caio bringen (Ochs dann wieder auf hinne rechts) und/oder Libero (wenn wieder fit) für Korkmaz bringen.


Kopf sagt: Jung hat 15 ordentliche Minuten gespielt, mehr nicht. Bitte keine Wunderdinge erwarten; zwischen U19 und Bundesliga liegen Welten.

Bauch sagt: die Idee gefällt mir!  
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Korkmaz ist in den Spielen zwischen den beiden Mittelfußbrüchen von Spiel zu Spiel besser geworden. Seine EM-Leistungen waren stark und die letzten Spiele vor dem zweiten Bruch waren wieder stark. Da fällt es dann leicht, die schwächeren Spiele mittendrin zu verzeihen und als Formfindungsphase nach der schweren Verletzung zu enschuldigen. Außerdem hoffen wir doch alle, dass die EM-Form repräsentativ ist und nicht seine ersten Bundesligaspiele hier.  

BTW: Vielleicht wäre es sinnvoll, auch andere Spieler nach längeren Auszeiten etwas milder zu beurteilen. Das heißt jetzt nicht, dass man schwache Leistungen stark redet. Aber Aufwärtstendenzen verdienen schon ein Lob, auch wenn's die Tendenz von schwach zu mittel ist wie z.B. aktuell bei Meier oder Ballaid. Durch diese Phase musste auch Korkmaz durch.