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Adler_Steigflug

12217

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Ich sehe: das war zu einfach
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Heiße Schäufele

vs.

Scheiße Häuferle

?
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Wenn Europas Topnationen (Also England, Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, evtl. Niederlande, Dänemark, Portugal) sich absprechen und der FIFA mit Austritt drohen, dann wird es für die FIFA eben sehr problematisch.

Das Problem ist eher, dass a) der Leidensdruck noch nicht groß genug ist und natürlich auch die Verbände von den FIFA-Einnahmen profitieren und b) dass die Meinung in Europa halt auch nicht einheitlich ist.

Letztlich wäre das jetzt bisschen wie bei der Superleague-Geschichte, nur diesmal aus moralischen / strukturellen Gründen. Und für mich ist das die einzige Sache, wie man die FIFA zum Umdenken bewegt.
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SGE_Werner schrieb:

Wenn Europas Topnationen (Also England, Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, evtl. Niederlande, Dänemark, Portugal) sich absprechen und der FIFA mit Austritt drohen, dann wird es für die FIFA eben sehr problematisch.


Die Dänen rasseln scheinbar schonmal ein bissi:

https://www.sport1.de/news/fussball/wm/2022/11/mobbing-vorwurfe-weiter-kritik-an-fifa
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Infantilo hat doch neulich irgendwo mal gesagt, das 70% des FiFA-BIPs in Europa erwirtschaftet wird. Ich habe die Quelle nicht mehr parat, meine aber, das in der FAZ gelesen zu haben. Ohne Europa ist die FIFA am Arxxx. Warum die Europäer vor der FIFA kuschen? Möglicherweise liegt das an einer komplexen Melange aus postkolonialen Phantomschmerzen und Expansionslust.
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Motoguzzi999 schrieb:

Infantilo hat doch neulich irgendwo mal gesagt, das 70% des FiFA-BIPs in Europa erwirtschaftet wird. Ich habe die Quelle nicht mehr parat, meine aber, das in der FAZ gelesen zu haben.


Das würde -mit Blick auf die Sponsorenverteilung- schon ein wenig wundern. Hieße ja, dass der Großteil der TV-Rechte über Europa verdient wird.

Motoguzzi999 schrieb:

Ohne Europa ist die FIFA am Arxxx.


Da sind wir uns ja einig
Alleine, weil Spiele wie "Saudi-Arabien gegen Kamerun" oder "Tunesien gegen Ghana" weniger Zuschauer bocken als "England gegen Deutschland" oder "Italien gegen Frankreich".
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Adler_Steigflug schrieb:

Aber: für die FIFA ist doch das, was die Europäer sagen und machen, doch recht uninteressant.


Finanziell auf den ersten Blick ja. Wobei ich wie gesagt die sportliche Komponente schon erwähnen muss. Wenn die Nationen Europas aus der WM austreten, bleibt nicht mehr viel übrig und dann geht die WM innerhalb von 4-8 Jahren kaputt.

Nur gibt es in Europa eben keine Absatzbewegung. Die Dänen ? haben doch letztens erwähnt, dass bestenfalls 3-4 Nationen überhaupt sich wirklich gegen Infantino und die FIFA stellen. Man muss einfach mal festhalten, dass es keine Mehrheit gegen Infantinos Treiben oder das Treiben der FIFA gibt.

Ein Austreten aus der FIFA macht nur Sinn, wenn die UEFA davon profitiert. Das heißt, man muss den einen korrupten Verband hinter sich bringen um aus dem anderen austreten zu können ohne größeren Schaden.
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SGE_Werner schrieb:

Wobei ich wie gesagt die sportliche Komponente schon erwähnen muss


Jap! Hatte ich ja auch nochmal in meinem Post erwähnt.

Und: Man muss nur mal auf die 4 WM's 2006 - 2018 schauen:
7 der 8 Finalisten kommen aus Europa. Alle 4 Weltmeister kommen aus Europa.


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Exil-Adler-NRW schrieb:

Letztlich muss man halt hoffen, dass es für die FIFA so ein Desaster wird, dass solche Vergaben nicht wieder passieren.


Um ehrlich zu sein: Ich glaube, diese WM wird für die europäischen Verbände mehr ein Desaster als für die FIFA.

Ich bin mittlerweile auch gedanklich bei Werner, der schon sagte, dass man die Chance eine Abkapselung von der FIFA verpasst hat.
Aber: für die FIFA ist doch das, was die Europäer sagen und machen, doch recht uninteressant. Welche Drohung können die denn aussprechen? Nur noch ein einziger Hauptsponsor der FIFA kommt aus Europa (Adidas), zudem ein paar größere Sponsoren in den USA (z.B. Coca Cola, Visa und bereits genannte Budweiser). Der hauptsächliche Teil der Sponsoren (9 von 14) und somit der hauptsächliche Teil der Werbe-Finanzierung kommt aus dem asiatischen Raum.
https://www.ksta.de/sport/2022-wm/wm-2022-das-sind-die-marken-die-in-katar-werben-372570
https://www.rnd.de/sport/wm-2022-in-katar-wer-verdient-eigentlich-an-der-fussball-wm-I2ZV5ER37VCKNDMT7BRXUUMMPU.html
Was ich nicht weiß, ist, wie weit der Anteil asiatischer Zuschauer gegenüber europäischen Zuschauern ist.

Aber man merkt schon, dass der Leitsatz "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" bei der FIFA wohl ganz oben steht. Europäische Medien haben aber halt permanent den Fokus nicht nur auf die Korruption der FIFA sondern auch auf die Missstände in Katar und derben Werteunterschiede zu Europa gelegt. Die Europäer wollten zumindest ein klitzekleines Statement abgeben... und die Sache ist nach hinten losgegangen. Und so eine Aktion von REWE bockt die FIFA mal genau 0,0, kann aber für den DFB unangenehm werden, wenn da noch andere Werbepartner folgen sollten.

Wenn die FIFA halt die Kohle aus moralisch fragwürdigen Ländern erhält und auch deren Interessen und Werte gezielt anspricht, dann ist eine Abspaltung und eigene Veranstaltung interessanter. Interessant wäre dann, wohin sich Afrika und Amerika orientieren würden. Und: die FIFA hätte dann halt qualitativ einen riesigen Einbruch zu erleiden. Der Top-Fußball kommt aus Europa. Keine Ahnung, wie viel Trikots ein PSG, Man City, Real Madrid etc. ins Ausland verkaufen.
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P.S.: Die Marsch-Richtung ist ja auch schon seit ein paar Jahren klar, wie der RND-Bericht schreibt:

Zu der fernöstlichen Dominanz hat die Fifa mit Korruptionsskandalen und umstrittenen Austragungsorten selbst beigetragen. Bereits zur WM in Russland sprangen mit Continental (Deutschland), Castrol (UK) und Johnson & Johnson (USA) große westliche Partner als WM-Sponsoren ab. Sechs chinesische Firmen kamen damals neu hinzu und nahmen teils ihre Plätz ein. Das Image-Risiko ist für sie gering: Anders als westliche Firmen müssen chinesische sich nicht in den Medien für die Gastgeberländer rechtfertigen.
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Irgendwie können auch derzeit alle nur alles falsch machen.

Siehe die Mund zu halten Aktion. Die einen sagen, dass das nicht gereicht hätte und schimpft auf den DFB wegen dem Einknicken vor der FIFA. Die anderen meckern, man solle sich gefälligst auf den Sport konzentrieren und sowas ganz lassen.

Da ergeben sich ja fast schon lustige Konstellationen. Die AfD lästerst nach der Niederlage, dass man sich weniger auf so "Woken" Unsinn konzentrieren sollte, während der BILD, die sonst gegen alles was "Woke" sein soll in den Krieg gezogen ist, das Zeichen nicht reichte und man forderte trotzdem die Binde zu tragen.

Ich verstehe, wenn man von der Berichterstattung des ÖRR genervt ist. Würden sie es zu wenig thematisieren, würde aber wahrscheinlich auch geschimpft, dass dem ÖRR ja alles egal zu sein scheint, Hauptsache die Werbeeinnahmen stimmen.

Letztlich macht die WM genau so wenig Spaß, wie man es die ganze Zeit vermuten durfte. Die Gründe dafür sind fast schon egal. Keine Ahnung, wie es in anderen Ländern aussieht. Welchen Einfluss es in Italien, Spanien, Frankreich etc. auf die WM Stimmung in der Bevölkerung hat, dass es kein Sommer Turnier ist.

Letztlich muss man halt hoffen, dass es für die FIFA so ein Desaster wird, dass solche Vergaben nicht wieder passieren.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Letztlich muss man halt hoffen, dass es für die FIFA so ein Desaster wird, dass solche Vergaben nicht wieder passieren.


Um ehrlich zu sein: Ich glaube, diese WM wird für die europäischen Verbände mehr ein Desaster als für die FIFA.

Ich bin mittlerweile auch gedanklich bei Werner, der schon sagte, dass man die Chance eine Abkapselung von der FIFA verpasst hat.
Aber: für die FIFA ist doch das, was die Europäer sagen und machen, doch recht uninteressant. Welche Drohung können die denn aussprechen? Nur noch ein einziger Hauptsponsor der FIFA kommt aus Europa (Adidas), zudem ein paar größere Sponsoren in den USA (z.B. Coca Cola, Visa und bereits genannte Budweiser). Der hauptsächliche Teil der Sponsoren (9 von 14) und somit der hauptsächliche Teil der Werbe-Finanzierung kommt aus dem asiatischen Raum.
https://www.ksta.de/sport/2022-wm/wm-2022-das-sind-die-marken-die-in-katar-werben-372570
https://www.rnd.de/sport/wm-2022-in-katar-wer-verdient-eigentlich-an-der-fussball-wm-I2ZV5ER37VCKNDMT7BRXUUMMPU.html
Was ich nicht weiß, ist, wie weit der Anteil asiatischer Zuschauer gegenüber europäischen Zuschauern ist.

Aber man merkt schon, dass der Leitsatz "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" bei der FIFA wohl ganz oben steht. Europäische Medien haben aber halt permanent den Fokus nicht nur auf die Korruption der FIFA sondern auch auf die Missstände in Katar und derben Werteunterschiede zu Europa gelegt. Die Europäer wollten zumindest ein klitzekleines Statement abgeben... und die Sache ist nach hinten losgegangen. Und so eine Aktion von REWE bockt die FIFA mal genau 0,0, kann aber für den DFB unangenehm werden, wenn da noch andere Werbepartner folgen sollten.

Wenn die FIFA halt die Kohle aus moralisch fragwürdigen Ländern erhält und auch deren Interessen und Werte gezielt anspricht, dann ist eine Abspaltung und eigene Veranstaltung interessanter. Interessant wäre dann, wohin sich Afrika und Amerika orientieren würden. Und: die FIFA hätte dann halt qualitativ einen riesigen Einbruch zu erleiden. Der Top-Fußball kommt aus Europa. Keine Ahnung, wie viel Trikots ein PSG, Man City, Real Madrid etc. ins Ausland verkaufen.
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Interessante Sichtweise in der SZ (Bezahlschranke): "An dieser Stelle muss auch der unzynischste Beobachter zugeben, dass es bei den Regenbogenbinden nicht um Moral, Solidarität und Menschenrechte geht - sonst wäre man nicht, lange geplant, in Katar -, sondern um Werbedeals. Darum, in einem Milliardengeschäft noch den letzten Cent mitzunehmen. Man möchte sowohl am homophoben Katar wie auch am Homophobie stigmatisierenden Westen verdienen."
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zappzerrapp schrieb:

Interessante Sichtweise in der SZ (Bezahlschranke): "An dieser Stelle muss auch der unzynischste Beobachter zugeben, dass es bei den Regenbogenbinden nicht um Moral, Solidarität und Menschenrechte geht - sonst wäre man nicht, lange geplant, in Katar -, sondern um Werbedeals. Darum, in einem Milliardengeschäft noch den letzten Cent mitzunehmen. Man möchte sowohl am homophoben Katar wie auch am Homophobie stigmatisierenden Westen verdienen."


Und dann muss die SZ auch zugeben, wer bei all dem Trubel um die WM ebenfalls ganz gut mitverdient: Die Medien. Und somit auch die SZ. Denn Katar, die FIFA , der DFB und die deutsche Nationalmannschaft bieten denen gerade Material gefühlt im Minutentakt außerhalb der Sportberichterstattung. Also gilt ebenfalls für die Medien:
Man möchte sowohl am homophoben Katar wie auch am Homophobie stigmatisierenden Westen verdienen.

Z.B. auch mit einem solchen Artikel. Da soll der Beobachter noch unzynisch bleiben?
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Schönesge schrieb:

Adler_Steigflug schrieb:

SGE_Werner schrieb:

aber auch ein generelles Abkühlen des WM/EM-Interesses in den letzten Jahren.


2014 hat man zumindest noch massiv Deutschland-Fahnen (oder von anderen Nationen) an den Fenstern und Balkonen gesehen. Und diese ganzen kleinen Autofahnen. Das ist schon 2018 meines Erachtens ziemlich zurückgegangen. Letztes Jahr bei der EM habe ich so gut wie nix mehr irgendwo hängen sehen, geschweige denn Autofahnen etc. Und da hätte ich eigentlich gedacht, dass die Leute mal etwas Abwechslung in der Corona-Zeit brauchen.
Zwischen 2014 und 2018 ist halt einige Kacke passiert: Sommermärchen-Affäre, Verhaftungswelle bei der FIFA.
Oberster Marketingexperte Bierhoff führt Die Mannschaft™ ein. Zudem halt der sportliche Misserfolg nach 2014, gekrönt durch die Verlängerung Löw's durch Grindel direkt VOR der WM 2018. Und dann natürlich die Blamage 2018, die ohne richtig schwerwiegende Konsequenzen blieb.


Wohingegen die Bundesliga boomt.

Das zeigt einfach, dass alles eine Auswirkung hat, welche sich mittel- bis langfristig zeigt.

Die Bundesliga bzw die Vereine haben da etwas fanfreundlicher agiert. Mal sehen wie 50+1 etc ausgeht.


Wobei das mit der Nationalelf schon immer gewisse Wellen hatte. Nach meiner Erinnerung war jetzt so zwischen 92 und 2001 auch nie so eine wirkliche Euphorie für die Nationalmannschaft da. Das muss sich nicht in den Einschaltquoten messen lassen. Aber ich erinnere mich noch, wie ich 98 mit Kumpels im Kino die Länderspiele angeguckt habe und man anschließend von anderen deutschen eher dafür verspottet wurde Fan Sachen zu tragen.

2002 habe ich dann eigentlich erstmal wirklich mitbekommen, dass sich viele von unerwarteten weit kommen begeistern ließen.

Zwischen Ab 2006 gab es dann die Euphorie und eine große Sehnsucht nach dem großen Titel, die dann 2014 auch erfüllt war.

Was für mich auch ein Grund ist, den ich auch in meiner Familie wahrgenommen habe. Mit der WM 2006 hat halt auch eine Stimmung im Land Einzug gehalten, bei dem jetzt die Deutschlandflagge halt ein Fan-Utensil war und man Deutschland Fan sein durfte, ohne komisch angeguckt zu werden. Diese Stimmung ist für mich dann mit dem Aufkommen von Pegida und Co. oder dem stärker werden der AfD nach und nach abhanden gekommen, da man seither die Deutschland Fahne eher wieder mit Montagsdemonstrationen und Co. verbindet.  Dann kommen dazu noch sportlich schwächere Leistungen und die zunehmende Entfremdung der Fußballfans mit dem DFB.

So empfinde ich gerade die Stimmung um die Nationalelf eher wieder so wie 1998, wo ich das Gefühl hatte, das viele die auch scheitern sehen wollen.

Das kann sich in 1 1/2 Jahren, wenn die Vorfreude auf die EM steigt, auch wieder ändern. Kann mir sogar vorstellen, dass das dann richtig abgeht wieder. Man hat zwischen 2006 und 2014 (2016) viel gefeiert und war dann vielleicht auch erstmal satt. 2018 war die WM Stimmung durch Vorrundenaus früh gekillt. 2021 gingen viele auch wegen Corona mit sehr angezogener Handbremse da rein. Da gab es ja auch durchaus Diskussionen, ob man das überhaupt so stattfinden lassen kann. Und jetzt haben wir dank Winter-Katar-WM eh gar keine Turnier Stimmung im Land.
Da könnte 2024 EM im eigenen Land, wieder eine ganz andere Stimmung sein. Dann feiert auch Großteils wieder eine andere Generation, als die die von 2006-2016 auf den Straßen gefeiert hat.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Wobei das mit der Nationalelf schon immer gewisse Wellen hatte. Nach meiner Erinnerung war jetzt so zwischen 92 und 2001 auch nie so eine wirkliche Euphorie für die Nationalmannschaft da. Das muss sich nicht in den Einschaltquoten messen lassen. Aber ich erinnere mich noch, wie ich 98 mit Kumpels im Kino die Länderspiele angeguckt habe und man anschließend von anderen deutschen eher dafür verspottet wurde Fan Sachen zu tragen.

2002 habe ich dann eigentlich erstmal wirklich mitbekommen, dass sich viele von unerwarteten weit kommen begeistern ließen.


1990 war halt die Beckenbauer-Ära vorüber, mit dem WM-Titelgewinn als Highlight. Die perfekte Revanche für 86. Die Ansprüche nach "Vizeweltmeister 86" und "Weltmeister 90" waren wohl recht hoch.
Die Vogts-Ära begann dann erst einmal damit, dass 92 mit einer Topmannschaft der Titel gegen das kleine Dänemark verspielt worden ist. Das Aus jeweils im Viertelfinale der WM 1994 und 1998 war halt sportlich zu mager, EM Titel ' 96 hin oder her. Von dem blamablen Vorrunden-Aus bei der EM 2000 unter Ribbeck ganz zu schweigen. Der dankte nach dem Debakel aber wenigstens ab... nicht so wie ein Herr Löw 18 Jahre später.
Dann war da noch das Bosman-Urteil 1995. Alles eventuell Faktoren für dieses Tief.

2002 ging vllt schon die Vorfreude für 2006 los. Damals war eigentlich schon recht viel los auf den Gassen und mit Public Viewing. Auch wenn die Art und Weise, wie sich Deutschland durch die WM laborierte, nicht unbedingt ein Schmankerl war. Aber ein Aus im Halbfinale gegen Brasilien lässt sich wohl schon irgendwie verkraften.
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Man muss sagen, dass während der EM zB die Quoten bei solchen Spielen auch schon nur noch bei 5-6 Mio lagen. England gegen Kroatien hatte noch nicht mal 5 Mio.

Und das mitten im Sommer. Meines Erachtens sind das hier zwei Effekte, zum einen Katar als solcher mit allen Effekten (auch bzgl. Jahreszeit, Boykott usw.) , aber auch ein generelles Abkühlen des WM/EM-Interesses in den letzten Jahren.
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SGE_Werner schrieb:

aber auch ein generelles Abkühlen des WM/EM-Interesses in den letzten Jahren.


2014 hat man zumindest noch massiv Deutschland-Fahnen (oder von anderen Nationen) an den Fenstern und Balkonen gesehen. Und diese ganzen kleinen Autofahnen. Das ist schon 2018 meines Erachtens ziemlich zurückgegangen. Letztes Jahr bei der EM habe ich so gut wie nix mehr irgendwo hängen sehen, geschweige denn Autofahnen etc. Und da hätte ich eigentlich gedacht, dass die Leute mal etwas Abwechslung in der Corona-Zeit brauchen.
Zwischen 2014 und 2018 ist halt einige Kacke passiert: Sommermärchen-Affäre, Verhaftungswelle bei der FIFA.
Oberster Marketingexperte Bierhoff führt Die Mannschaft™ ein. Zudem halt der sportliche Misserfolg nach 2014, gekrönt durch die Verlängerung Löw's durch Grindel direkt VOR der WM 2018. Und dann natürlich die Blamage 2018, die ohne richtig schwerwiegende Konsequenzen blieb.



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Postillon läuft auch gerade zu Hochform auf, herrlich...

https://www.der-postillon.com/2022/11/schwarz-weiss.html?fbclid=IwAR38vqDbznr7RY--3klh6okzwSJUxDkF_uX5HM0rWmVPphbt4qobpmbOyTc

Ich traue das der FIFA auch noch zu...
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SGE_Werner schrieb:

Postillon läuft auch gerade zu Hochform auf, herrlich...

https://www.der-postillon.com/2022/11/schwarz-weiss.html?fbclid=IwAR38vqDbznr7RY--3klh6okzwSJUxDkF_uX5HM0rWmVPphbt4qobpmbOyTc

Ich traue das der FIFA auch noch zu...


Könnten sie als "Retro" verkaufen. Ist doch zur Zeit "in".
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Ach kommt schon, ihr Miesepeter!

Dann hau ich doch mal was aus der obersten Kreativschublade raus:

That's Götze Power! (zu Snap's I've got the power!)

oder bei einem Tor:

Und Götze trifft wieder, wie er will!
Und Götze trifft wieder, wie er will!
(zu Laurie Londons' He's got the wohle world in his hands)

Na? Naa? Da kann ich doch schon Begeisterung spüren!
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Brodo, der Unterschied zwischen damals und heute ist der, dass man es jetzt auf dem Rücken der Spieler austrägt. Hätte nicht sein müssen. England hat ja bereits kurz nach der Vergabe Ansätze zur Abspaltung von der FIFA gemacht, Deutschland hat da nicht mitgezogen.
Ich weiß nicht. Ich finde, der DFB gefällt sich ganz gut in der "Opferrolle" und fühlt sich da gerade nicht unwohl. Denn, und das wissen wir auch: was die FIFA für den DFB, ist der DFB für die Vereine. Und unser Verband betreibt gerade mal ein schönes, sauberes Greenwashing.
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WürzburgerAdler schrieb:

Brodo, der Unterschied zwischen damals und heute ist der, dass man es jetzt auf dem Rücken der Spieler austrägt. Hätte nicht sein müssen. England hat ja bereits kurz nach der Vergabe Ansätze zur Abspaltung von der FIFA gemacht, Deutschland hat da nicht mitgezogen.
Ich weiß nicht. Ich finde, der DFB gefällt sich ganz gut in der "Opferrolle" und fühlt sich da gerade nicht unwohl.


Wenn man so durch das Netzt streift, muss man aber sagen: Diese Greenwashing-Opferrolle kommt nicht bei den Leuten an. Die sind fast mehr angewidert über das rückgratlose Verhalten des DFB's (genauso wie in England auch gerade gegen die FA geschossen wird) als über die Aktion der FIFA selber.
So geht es halt, wenn man sich mit "Neuer trägt die Armbinde, komme was wolle. Und wenn auch Sanktionen folgen" als armseliger "Rebel without a Spine" inszeniert.

Aber wir reden auch von einem DFB, der vor ein paar Jahren noch die chinesische U20 in der Regionalliga Südwest unterbringen sollte. Da saßen dann Grindel mit Merkel und Xi Jinping zusammen, um den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Dies zum Thema: Politik aus dem Sport fernhalten.
Wir kennen ja noch alle den Ausgang: Tibet-Flaggen im ersten Spiel. Die Chinesen gehen ab in die Opferrolle. Abreise. Deal geplatzt. Da musste sich der DFB wohl zähneknirschend eingestehen, dass leider Meinungsfreiheit in Deutschland herrscht, die dem Verband wohl dann ein paar Milliönchen gekostet hatte. Blöd!
Originalton des damaligen DFB Vize-Präsis:
"Tatsächlich wurde das Projekt von einigen wenigen Zuschauern genutzt, um Botschaften zu setzen, die von der chinesischen Mannschaft (…) als verletzend empfunden wurden. Dass es bei Freundschaftsspielen (…) um politische Aktionen und nicht den Sport geht, kann nicht in unserem Interesse sein."
Eine politische Aktion des DFB wurde somit durch eine politische Aktion von Aktivisten zunichte gemacht... und der DFB heulte rum. Sportswashing ist für die Verbände halt nur relevant, wenn sie das Opfer sind. Von daher können die sich ihre Opferrolle auch gerne wohin schieben.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich finde es ja interessant, dass "Love" heutzutage eine religiöse oder weltanschauliche Botschaft ist.


Nö. Aber wenn man sich die Beweggründe auf der Adidas-Seite durchliest, wofür das Love stehen soll, dann kann man es durchaus als gesellschaftspolitisches Statement ansehen. Dafür braucht es nur 30 Sekunden Recherche. Aber ja, es ist armselig, dass die FIFA da nicht vorher aus dem Quark kommt, wenn sie schon unbedingt frei drehen wollen.
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Irgendwo ist DAS dann auch wieder ein Statement der FIFA. Sag ich mal... so kurz nachdem in Colorado ein Anschlag in einem LGBTQ-Club erfolgt ist, mit 5 Toten und 25 Verletzten.
Schweigeminuten sind aber normalerweise erlaubt im Fußball... da könnte doch die Nationalmannschaft eine Schweigeminute einlegen, oder?
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Und die FIFA denkt sich: "Wenn wir uns schon einmal bezüglich Zensuren warm gemacht haben, können wir ja auch munter weiter machen."

Auf dem Kragen des belgischen Trikots steht das Wort "Love". Liebe? Kennt man bei der FIFA nicht... verwirrt also nur. Uuuund gestrichen:

https://www.sport1.de/news/fussball/wm/2022/11/wm-2022-belgien-trikot-fifa-uberrascht-mit-nachstem-verbot

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Ablass
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Mich würde es ja auch nicht wundern, wenn sowohl die Bier-Aktion, als auch die Nummer mit der Binde schon weit im Vorfeld so zwischen Katar und der Fifa abgesprochen wurde und auch die Termine, wann etwas veröffentlicht wird.
Auffällig finde ich z.b. dass es noch keine Aussage von Budweiser bzw. Anheuser.Busch in den Medien gab. Oder habe ich das nur nicht mitbekommen?
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Adler_im_Exil schrieb:

Mich würde es ja auch nicht wundern, wenn sowohl die Bier-Aktion, als auch die Nummer mit der Binde schon weit im Vorfeld so zwischen Katar und der Fifa abgesprochen wurde und auch die Termine, wann etwas veröffentlicht wird.


Solange Anheuser Busch da nicht an Bord war, wäre der Move sehr merkwürdig. Dann hätte die FIFA ja schon von Anfang an gesagt: Hey, wir wollen doch mal vertragsbrüchig werden und einen 75 Millionen Euro-Deal versenken. Mal schauen, was wir so an Strafe zahlen dürfen und wieviel Imageverlust wir erleiden. Was wir davon haben? Pfff... jaaa... ähhh. Spaß!

Adler_im_Exil schrieb:

Auffällig finde ich z.b. dass es noch keine Aussage von Budweiser bzw. Anheuser.Busch in den Medien gab. Oder habe ich das nur nicht mitbekommen?


Die halten sich bisher tatsächlich wohl bedeckt. Man hört nicht viel. Nur ein Tweet "Well this is akward." Naja. So eine knappe Reaktion ist eher akward. Und ein Infantino hat diese Angelegenheit auch erst mal kleingeredet. Und nur ein paar Gazetten spekulieren, was das die FIFA kosten könnte. Konsequenzen wird das schon haben. Das ist jetzt aber auch erst ein paar Tage her. Da werden wohl die Rechtsabteilungen von Anheuser Busch und der FIFA gerade am ehesten beschäftigt sein.
Aber: Anheuser Busch und FIFA kooperieren ja auch in Zukunft miteinander. Für die WM 2026 in Amerika stehen ja auch schon Millionen-Deals. Wenn Anheuser Busch das Gebahren von der FIFA zu blöd wird, könnten sie ja auch sagen: Nix mehr Kooperation. Dann dürfte die FIFA auch nach einem neuen Bier-Produzenten suchen, wenn der weltweit größte Bierkonzern aus den USA für so ein Mega-Event in Amerika abspringen würde. Und die Fans aus den USA, Mexiko und Kanada könnten eher pisst sein, wenn kein Bier am Stadion angeboten wird.
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Landroval schrieb:

So sollte es kommen. Als DFB-Präsident würde ich darauf hinarbeiten. Das Problem wäre dann, dass die UEFA auch nicht viel besser ist, als die FIFA ... Allerdings hätten die Verbände schon deutlich mehr Einfluss und wären nicht mehr ganz so leicht zu erpressen.  


Die UEFA ist definitiv nicht weniger korrupt, kann sich aber so ein Diktatoren-Geklüngel nicht so sehr leisten und zudem sind fast alle europäischen Staaten demokratisch.

Mich stört einfach in den letzten Tagen, dass es nur noch darum geht politische Zeichen gegenüber Katar zu setzen, dabei ist und bleibt das Grundproblem in meinen Augen die FIFA. Katar ist einer von unzähligen Staaten, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden und kaum einer schert sich um die anderen. Wie müssen sich denn Menschen im Südsudan oder Somalia fühlen? Sind wohl nicht so wichtig, weil deren Länder keine WM austragen?

Ne, es ist nicht die Aufgabe des DFB die Welt zu retten, es ist die Aufgabe des DFB nicht freiwillig in Strukturen zu bleiben, die den eigenen Werten widersprechen (zumindest behauptet das ja der DFB).
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SGE_Werner schrieb:

Die UEFA ist definitiv nicht weniger korrupt, kann sich aber so ein Diktatoren-Geklüngel nicht so sehr leisten und zudem sind fast alle europäischen Staaten demokratisch.


Und zum Thema: Fußballverband beugt sich den Autokraten und verbietet den Regenbogen als Zeichen... das hatten wir doch schon letztes Jahr. Remember?

München so: Wir würden gerne beim Spiel gegen Ungarn die Allianz-Arena in den Regenbogenfarben erstrahlen lassen.
Die UEFA so: Njoaa. Mal schauen.
Demokratiefeind Orban so: Gefällt mir mal so gar nicht! *schnippst mit den Fingern* UEFA, mach was!
Und die UEFA so: Jawoll! Nix Regenbogen für das Stadion! Das ist ein politisches Zeichen!
Und die Presse und sozialen Medien so: Uuund ab geht der Shitstorm.

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zappzerrapp schrieb:

Hatte kurzzeitig gedacht, ich wäre unbeabsichtigt im Thread über die Stimmung im Waldstadion gelandet,


Vorsicht, solche Vergleiche sind hier nicht erwünscht, durfte ich schon hier zur Genüge erfahren.

Einheitliche Kleidung, einstudierte Lieder, ein Capo, der die Lieder vorgibt und man ist vom Spielgeschehen abgelöst und feiert sich notfalls selbst...

Ansonsten ist zum DFB zu sagen: Was für ein Ar...kriecher-Verband.

Die Quoten waren etwa im erwarteten Bereich. Ca. 40 % weniger, das Spiel völlig uninteressant und noch uninteressanter als Russland-Saudi-Arabien , würde sagen unterm Strich ein Drittel weniger. Das ist auch eine realistische "Minuskalkulation" für diese WM. Ein Drittel weniger.
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SGE_Werner schrieb:

zappzerrapp schrieb:

Hatte kurzzeitig gedacht, ich wäre unbeabsichtigt im Thread über die Stimmung im Waldstadion gelandet,


Vorsicht, solche Vergleiche sind hier nicht erwünscht, durfte ich schon hier zur Genüge erfahren.

Einheitliche Kleidung, einstudierte Lieder, ein Capo, der die Lieder vorgibt und man ist vom Spielgeschehen abgelöst und feiert sich notfalls selbst...


Njaaa. Es gibt hier auch im Forum Leute, die den Dauersingsang der Selbstdarsteller in unserer Kurve kritisieren. Basalti fällt mir da schon mal auf Anhieb ein.