

amsterdam_stranded
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Brodowin schrieb:
Und wie gesagt: Interkulturelle Aspekte sollten in jedem Bildungsdiskurs eine Rolle spielen, wenn sie lösungsorientiert sind. Separierung ist aber selten lösungsorientiert.
Wenn schon, dann aber bitte auch eine separierende Betrachtung von Kindern, deren Eltern Hartz IV beziehen, Kinder von alkohol- oder sonstigen drogenabhängiger Eltern, Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen, traumatisierter Kinder, missbrauchter Kinder oder Kinder, die ohne stabile Elternbeziehungen oder in Wohngruppen, Jugend-WGs oder sonstigen familien-ersetzenden Projekten aufwachsen.
Naja, Kinder mit Migrationshintergrund, die auf stabilen Familienstrukturen zurückgreifen können, wirst Du kaum mit Kindern von alkohol- oder sonstigen drogenabhängiger Eltern vergleichen können. Die Gründe für den fehlenden Bildungserfolg sind vollständig andere, wie sich auch die Lösungsansätze unterscheiden. Daher wirst Du kaum umhin kommen, für die verschiedenen Ausgangslagen Kategorien zu bilden, die sich natürlich auch überschneiden können.
Davon abgesehen müssen Zusammenfassungen nicht zwingend negativ kontaniert sein. Wenn man sich beispielsweise den Bildungserfolg von Kindern vietnamesischer Einwanderer anschaut (https://www.pedocs.de/volltexte/2017/14639/pdf/El_Mafalaani_Kemper_2017_Bildungserfolgreich_trotz_unguenstiger_Bedingungen.pdf), kann ein Migrationshintergrund unter bestimmten Voraussetzungen auch ein positiver Faktor für eine Bildungskarriere sein.
amsterdam_stranded schrieb:
Davon abgesehen müssen Zusammenfassungen nicht zwingend negativ kontaniert sein. Wenn man sich beispielsweise den Bildungserfolg von Kindern vietnamesischer Einwanderer anschaut (https://www.pedocs.de/volltexte/2017/14639/pdf/El_Mafalaani_Kemper_2017_Bildungserfolgreich_trotz_unguenstiger_Bedingungen.pdf), kann ein Migrationshintergrund unter bestimmten Voraussetzungen auch ein positiver Faktor für eine Bildungskarriere sein.
Von den Persern ganz zu schweigen!
Ab davon, dass man jetzt gruppiert und spezifische Problemstellungen identifiziert, sollte man nicht außer Acht lassen, dass Deutschland weitgehend verheerend aufgestellt ist, wenn es um Bildungsgerechtigkeit geht.
Kaum ein Land in Europa hat eine derart hohe Verbindung zwischen Herkunft und Bildungschsncen aufzuweisen.
Das sind natürlich für alle Kinder aus irgendwie gearteten problematischen Verhältnissen absolut schlechte Voraussetzungen.
Hier ginge es also um grundlegendes. Hier gab es bis vor kurzem dann auch den Versuch, die Kröfte hinsichtlich der Weiterentwicklung schulischer Bildung länderübergreufend zu bündeln.
Aber leider ist die Sache von unserem "Landesvater", auch Fähnchen im Wind Söder genannt in die Tonne geklopft worden.
Interessanterweise ist gerade in Bayern Herkunft, und zwar bezogen auf das Elternhaus UND auf die regionale Herkunft, besonders bestimmend über die Bildungsverläufe von Kindern.
In keinem deutschen Bundesland klafft die Scheere zwischen Stadt und Land weiter auseinander.
Da können wir also noch so viele Problemstellungen aller möglichen Gruppen seperat betrachten - solange die grundsätzlichen Fehlkonstelationen nicht angegangen werden, nutzt alles Wissen über den Bedarf herzlich wenig!
Brodowin schrieb:
Und das macht der Wagner nicht ausversehen
Natürlich nicht.
Brodowin schrieb:
Alle Probleme, für welche er die Einwanderung vor 4-5 Jahren verantwortlich macht, sind nicht durch die Migrationswelle entstanden, sondern fußen auf einer jahrzehntelangen verfehlten Bildungs- Wohnungs- Infrastruktur- und Einwanderungspolitik.
Dem ist nicht zu widersprechen. Wohnungsmarkt spätestens seit den 90ern, Einwanderungspolitik eigentlich seit den 60ern (Fehlende Integrationspolitik und Leugnung, ein Einwanderungsland zu sein, selbst als man schon eins war) und Bildungspolitik ist eigentlich immer nur die Reaktion auf etwas, was man schon Jahre zuvor wusste (Bedarfsermittlung).
Brodowin schrieb:
Alles nicht neu, aber von der Politik jahrelang maximal mit Ignoranz begleitet.
Genau das ist ja das Problem. Statt die Dinge anzusprechen und die Probleme zu lösen haben wir jetzt eine Situation, in der eine Steigerung der Bevölkerung um 1-2 % zur Überforderung diverser Institutionen führt und viele Migranten und Menschen mit den Problemen alleine lässt.
Brodowin schrieb:
Die öffentlichen Bildungseinrichtungen sind seit Jahren bundesweit vor allem durch baufällige Gebäude, fehlender Ausstattung und massiv fehlendem Personal gekennzeichnet. Diese Bildungseinrichtungen laufen also eh schon seit Jahren auf der Felge. Wenn sie dann noch mit Herausforderungen wie einem gestiegenen Teil an Klienten mit geringen Sprachkenntnissen alleine gelassen werden oder sie obendrauf noch Sachen wie „die Inklusion“ übergebraten bekommen, bei der eine eigentlich gute Idee als bildungspolitisches Einsparprogramm völlig gegen die Wand gefahren wurde, dann darf man sich nicht wundern, dass die Erfolge der Bildungseinrichtungen überschaubar bleiben.
100 % Übereinstimmung.
Brodowin schrieb:
Wenn nun Menschen mit Migrationshintergrund statistisch geringeren Bildungserfolg als Menschen ohne Migrationshintergrund haben, dann liegt das vor allem erstmal nicht an ihrem Migrationshintergrund, sondern daran, dass diese Menschen überproportional aus benachteiligten gesellschaftlichen Verhältnissen kommen
Soweit korrekt, was der Vergleich zwischen ohne und mit Migrationshintergrund angeht. Der Vergleich zwischen einzelnen Migrationsgruppen wäre da durchaus aber aufschlussreicher, also z.B. die Bildungsunterschiede zwischen Frauen und Männern aus muslimischen Ländern oder die generell schlechtere Bildung von Migranten aus diesen Ländern. Wobei das dann weniger an den Menschen liegt, sondern an der Bildungssituation im Heimatland. Interessant ist hierbei übrigens immer, dass die Gastarbeitergeneration grundsätzlich einen niedrigen Bildungsstand hatte (man hat ja auch Stahlarbeiter etc. gebraucht und keine Ärzte), egal ob Türken, Italiener, Griechen oder Spanier. Dieser Bildungsnachteil wurde bis heute nicht wett gemacht, er hat sich teilweise sogar verstärkt. Die Probleme sind übrigens auch schon seit Anfang der 2000er wissenschaftlich aufbereitet. Wagner bezieht seine Kritik am Defizit an Bildung m.E. zu sehr auf die Menschen und zu wenig darauf, wie die Verhältnisse vor Ort waren. Dass ein 16-Jähriger Syrer angesichts von Bürgerkrieg 4-5 Jahre weniger Bildung auf dem Buckel hat, muss man eben dann auch erwähnen.
Grundsätzlich ist der Migrationshintergrund bei Zuwanderern ein Teil der sozialen Herkunft, aber eben nur ein Teil. Fehlende Integration, die fehlende Bildung der Eltern, fehlende Anreize, fehlende Hilfestellung usw. fließen dann eben auch mit ein.
Brodowin schrieb:
Dass er Lehrer und Pädagogen, die nicht bereit sind, seine Thesen zu stützen, als zu ängstlich, um die Wahrheit zu sagen bezeichnet, ist zwar eine Sauerei, aber geschenkt! Dass er aber in allerbestem AfD-Sprech von einem links-grünen Meinungsdiktat in diesem Land faselt, entlarvt ihn ein weiteres Mal.
Unstrittig. Ist mir auch aufgestoßen. Über seine Thesen kann man in Teilen ja diskutieren, was ich auch getan habe, über die Verschwörungstheorien und Opferrolle nicht. Die disqualifiziert ihn m.E. mehr als seine zu einseitige und beschränkte Betrachtung.
Ansonsten schließe ich mich gerne dem Lob für Deinen ausführlichen Beitrag an, auch, weil dieser die Probleme nicht verschweigt, sondern sie in einen entsprechenden Kontext setzt und gleichzeitig die Vorbehalte mit Wagners Art und Weise zurecht aufzeigt. So lässt sich m.E. auch gerne diskutieren, auch wenn man in paar Punkten unterschiedlicher Meinung sein mag oder manches stärker oder schwächer interpretiert.
Danke, Werner. Jemand, der wie Du, sachlich und substantiell Dinge beschreibt und Eigenarten und auch Ungereimtheiten herausarbeitet, klar definiert und in vielen Vergleichen darstellt, bekommt selten den vordergründigen Applaus. Das ist Dein Los.
amsterdam_stranded schrieb:
Danke, Werner. Jemand, der wie Du, sachlich und substantiell Dinge beschreibt und Eigenarten und auch Ungereimtheiten herausarbeitet, klar definiert und in vielen Vergleichen darstellt, bekommt selten den vordergründigen Applaus. Das ist Dein Los.
Siehst du, so sind die Unterschiede. Du willst vordergründigen Applaus für Werners Beitrag, mich kotzt er an. Und sorry, Werner, ich meine, wie wir schon oft ausgetragen haben, nicht dich persönlich, aber sehr wohl deine hier veröffentlichte Meinung. Und das bin ich jederzeit bereit, mit dir persönlich auszudiskutieren.
Die betroffenen Kommunen können wirklich von Glück reden, dass sich die Presse bei ihrer Recherche offenbar mit den relativ zurückhaltend formulierten Pressemitteilung des OLGs zu den Beschlüssen begnügt hat.
Das genannte Urteil kann hier im Volltext abgerufen werden:
https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/LARE200000091
Es lohnt sich auch für Laien. Eine derart unverblümte Abrechnung eines Gerichtes mit einer anderen staatlichen Institution habe ich selten gelesen:
"Stattdessen verwendet sie ihre hoheitliche Sanktionsmacht Verwarngelder zu erheben dazu, das Geschäftsmodell eines privaten Dienstleisters zu finanzieren. Damit dies nicht auffällt, lässt sie die Verkehrsüberwachung den privaten Dienstleister im strafbewehrten Gewand einer Polizeiuniform durchführen (vgl. §§ 132, 132a StGB).
Damit täuscht die Stadt1 [gemeint ist die Stadt Frankfurt] strukturell und systemisch den Bürger und die Gerichte und zwar im vollem Bewusstsein, dass sie geltendes Recht umgeht."
Und nochmals:
"Die Stadt1 hat damit nicht nur systemisch gegen geltendes Recht verstoßen, sondern darüber hinaus in Kenntnis dieses Verstoßes im Zusammenwirken mit einem privaten Dienstleister ein System der Verschleierung und Täuschung aufgebaut, das nicht nur den Bürger, sondern vorliegend auch die Gerichte über Jahre hin getäuscht hat."
https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/LARE200000091
Es lohnt sich auch für Laien. Eine derart unverblümte Abrechnung eines Gerichtes mit einer anderen staatlichen Institution habe ich selten gelesen:
"Stattdessen verwendet sie ihre hoheitliche Sanktionsmacht Verwarngelder zu erheben dazu, das Geschäftsmodell eines privaten Dienstleisters zu finanzieren. Damit dies nicht auffällt, lässt sie die Verkehrsüberwachung den privaten Dienstleister im strafbewehrten Gewand einer Polizeiuniform durchführen (vgl. §§ 132, 132a StGB).
Damit täuscht die Stadt1 [gemeint ist die Stadt Frankfurt] strukturell und systemisch den Bürger und die Gerichte und zwar im vollem Bewusstsein, dass sie geltendes Recht umgeht."
Und nochmals:
"Die Stadt1 hat damit nicht nur systemisch gegen geltendes Recht verstoßen, sondern darüber hinaus in Kenntnis dieses Verstoßes im Zusammenwirken mit einem privaten Dienstleister ein System der Verschleierung und Täuschung aufgebaut, das nicht nur den Bürger, sondern vorliegend auch die Gerichte über Jahre hin getäuscht hat."
Gelöschter Benutzer
SGE_Werner schrieb:
Möglich wäre natürlich auch eine Jamaika-Koalition unter der Führung der Grünen, wenn die Ergebnisse es zulassen. Aber das halte ich in Hamburg für völlig unrealistisch.
Wenn die Grünen knapp hinter der SPD landen, bei Rot-Grün die SPD dann den Bürgermeister stellt, könnten doch die Grünen auf die Idee kommen Fegebank mit den Stimmen von CDU und FDP zur Bürgermeisterin zu wählen. Also Jamaika wie die Nachbarn aus Schleswig-Holstein.
60revax schrieb:
Wenn die Grünen knapp hinter der SPD landen, bei Rot-Grün die SPD dann den Bürgermeister stellt, könnten doch die Grünen auf die Idee kommen Fegebank mit den Stimmen von CDU und FDP zur Bürgermeisterin zu wählen. Also Jamaika wie die Nachbarn aus Schleswig-Holstein.
Richtig. Und umgekehrt könnte auch eine knapp unterlegene SPD auf die Idee kommen, Peter Tschentscher mithilfe der CDU und FDP zum Bürgermeister wählen zu lassen. Das Selbstverständnis der SPD in Hamburg geht dahin, dass nur sie den Bürgermeister stellt.
SPD und Grüne kommen derzeit auf 55-58 % zusammen. Benötigt werden wohl ca. 48 %, um eine Mehrheit zu erlangen (da die Kleinparteien ja nicht in die Bürgerschaft einziehen). Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es irgendwie einen dritten Koalitionspartner braucht.
Möglich wäre natürlich auch eine Jamaika-Koalition unter der Führung der Grünen, wenn die Ergebnisse es zulassen. Aber das halte ich in Hamburg für völlig unrealistisch. Es gibt eine Mehrheit für Rot-Grün bzw. Grün-Rot und in Umfragen führen die beiden Koalitions-Modelle mit Abstand an. Es geht wohl hauptsächlich darum, wer Erster wird und nicht, welche beiden Parteien in der Regierung sind. Das steht zu 99 % fest.
Möglich wäre natürlich auch eine Jamaika-Koalition unter der Führung der Grünen, wenn die Ergebnisse es zulassen. Aber das halte ich in Hamburg für völlig unrealistisch. Es gibt eine Mehrheit für Rot-Grün bzw. Grün-Rot und in Umfragen führen die beiden Koalitions-Modelle mit Abstand an. Es geht wohl hauptsächlich darum, wer Erster wird und nicht, welche beiden Parteien in der Regierung sind. Das steht zu 99 % fest.
SGE_Werner schrieb:
Es geht wohl hauptsächlich darum, wer Erster wird und nicht, welche beiden Parteien in der Regierung sind. Das steht zu 99 % fest.
Ganz so sicher wäre ich mir nicht. Dafür überwiegen die persönlichen Abneigungen der Betreffenden inzwischen zu sehr. Mit der Machtverschiebung zu den Grünen hin und dem damit verbundenen Rollenwechsel tut sich die Hamburger SPD extrem schwer. Ich würde etwa auf 85 % tippen, dass SPD und Grünen zusammen die Regierung stellen. Wenn die Grünen oder die SPD in den Koalitionsverhandlungen ihre Ansprüche aus der Sicht des anderen Koalitionspartners zu überzogen formulieren sollten, kommen CDU/FDP ins Spiel.
JNAmthor schrieb:
Ich tippe letztlich darauf, dass es zu grün - rot(-rot) kommt
Die Linke wird in Hamburg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an der Senatskoalition teilnehmen. In der Hamburger SPD ist dafür der Seeheimer Kreis viel zu einflussreich, obschon Tschentscher nicht dazu zählt. Zudem ist die grüne Spitzenkandidatin Katharina Fegebank im Grunde eine Liberale. Vermutlich hat die Linke deshalb von sich aus jede Regierungsverantwortung ausgeschlossen.
Zwischen den Grünen, der CDU und der SPD ist dagegen abhängig von den Mehrheiten jede Koalitionskombination grundsätzlich denkbar, auch wenn es zwischen der SPD und den Grünen zuletzt geknirscht hat. Auf Bezirksebene gibt es in Eimsbüttel bereits eine Koalition zwischen der CDU und den Grünen.
Ggf. wird es noch auf die zusätzliche Beteiligung der FDP ankommen, die in Hamburg programmatisch an jede der drei Parteien anschlussfähig ist, auch wenn sie eine SPD/CDU/FDP-Regierung präferieren würde.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Der Stadtteil ist ein einziges Klischee, dabei allerdings auf eine merkwürdige Art authentisch.
Da ist was dran. Ich empfehle eine Kneipentour über den Kiez an Werktagen. Da zeigt sich das wahre Gesicht am ehesten. Rau, dreckig aber auch herzlich und fast ein bisschen dörflich.
Da gebe ich Dir recht.
Vielleicht sollte man dabei den 365/24 geöffneten Elbschlosskeller meiden. Zwei Google-Rezension treffen den Nagel auf dem Kopf:
"Etwas schnöseliges Publikum, wahrscheinlich teilweise aus Hamburgs reichsten Reederfamilien. Unter einem 100.000 Euro Auto wird man freundlich gebeten das Auto um die Ecke zu Parken. Ist man aber erst mal am Türsteher (nicht jeder kommt rein, Dresscode beachten!) vorbei, kann die Champagnerparty beginnen."
" Hervorragende, wenn auch etwas schnößelige Lokalität. Für die ein oder andere politische Debatte mit der Hamburger Oberschicht bei einem Glas Macallan 1940 und einer Kubanischen ist dieses Etablissement dennoch zu empfehlen. Leider muss ich einen Stern abziehen, da bereits ab 23 Uhr kein frisches Obst mehr gereicht wurde."
Vielleicht sollte man dabei den 365/24 geöffneten Elbschlosskeller meiden. Zwei Google-Rezension treffen den Nagel auf dem Kopf:
"Etwas schnöseliges Publikum, wahrscheinlich teilweise aus Hamburgs reichsten Reederfamilien. Unter einem 100.000 Euro Auto wird man freundlich gebeten das Auto um die Ecke zu Parken. Ist man aber erst mal am Türsteher (nicht jeder kommt rein, Dresscode beachten!) vorbei, kann die Champagnerparty beginnen."
" Hervorragende, wenn auch etwas schnößelige Lokalität. Für die ein oder andere politische Debatte mit der Hamburger Oberschicht bei einem Glas Macallan 1940 und einer Kubanischen ist dieses Etablissement dennoch zu empfehlen. Leider muss ich einen Stern abziehen, da bereits ab 23 Uhr kein frisches Obst mehr gereicht wurde."
Brodowin schrieb:
Wer auf der U3 erst auf den Landungsbrücken raus geht, hat definitiv die Party-Hotspots an der Sternschanze, Feldstraße und St.Pauli verpennt. Dem ist dann im Zweifel auch nicht mehr an den Landungsbrücken zu helfen. Weil da außer Touri-Gedöns(geschlossen ab 19:00 Uhr) nix los sein wird.
Naja, irgendwo muss man halt anfangen und nachts sind die Landungsbrücken ohne Touristen schon nice. Wenn Du dort startest, bewegst Du Dich auf die Party-Spots zu. Die Feldstrasse ist zu Fuß vielleicht 20 Minuten entfernt und dabei kreuzt man auch die Reeperbahn. Die Sternschanze gehört schon nicht mehr zu St. Pauli.
Und wenn Du in den Morgenstunden zu den Landungsbrücken zurückkehrst, kannst Du im Sonnenaufgang auf dem Fischmarkt zusammen mit geschätzt 20.000 Touristen, zerstörten Clubbesuchern, Prostituierten und dem restlichen Strandgut der Nacht Fischbrötchen essen. Wer keine Klischees mag, ist auf St.Pauli ohnehin falsch. Der Stadtteil ist ein einziges Klischee, dabei allerdings auf eine merkwürdige Art authentisch.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Der Stadtteil ist ein einziges Klischee, dabei allerdings auf eine merkwürdige Art authentisch.
Da ist was dran. Ich empfehle eine Kneipentour über den Kiez an Werktagen. Da zeigt sich das wahre Gesicht am ehesten. Rau, dreckig aber auch herzlich und fast ein bisschen dörflich.
Nimm die U3, Station Landungsbrücken raus.
Gelöschter Benutzer
Wer auf der U3 erst auf den Landungsbrücken raus geht, hat definitiv die Party-Hotspots an der Sternschanze, Feldstraße und St.Pauli verpennt. Dem ist dann im Zweifel auch nicht mehr an den Landungsbrücken zu helfen. Weil da außer Touri-Gedöns(geschlossen ab 19:00 Uhr) nix los sein wird.
Nee, dank ok.
Bitte oder Danke?
Bitte oder Danke?
Cowboy
Ritterorden: Johanniter oder Templer?
Ritterorden: Johanniter oder Templer?
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Ich halte ihn aus moralischen Gesichtspunkten für falsch und abseits der subjektiven Komponente auch juristisch für fehlerbehaftet. Reicht Dir das vorerst?
Für jemanden, der sich mit eigenen Standpunkten hier eher selten aus der Deckung wagt, dafür die Standpunkte anderer gerne bewertet, finde ich das schon mal einen guten Schritt in die richtige Richtung. Daher reicht mir das vorerst.
An allem anderen arbeiten wir dann. Rom wurde auch nicht auch einem Tag erbaut.
Ich bin gerührt, Drecksfotze!
Gelöschter Benutzer
Moin amsterdam_stranded,
mich würde deine Meinung zu dem Beschluss interessieren. Herzlichen Dank im Voraus!
mich würde deine Meinung zu dem Beschluss interessieren. Herzlichen Dank im Voraus!
Ich halte ihn aus moralischen Gesichtspunkten für falsch und abseits der subjektiven Komponente auch juristisch für fehlerbehaftet. Reicht Dir das vorerst? Für juristische Abhandlungen fehlt mir heute Abend etwas die Lust.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Ich halte ihn aus moralischen Gesichtspunkten für falsch und abseits der subjektiven Komponente auch juristisch für fehlerbehaftet. Reicht Dir das vorerst?
Für jemanden, der sich mit eigenen Standpunkten hier eher selten aus der Deckung wagt, dafür die Standpunkte anderer gerne bewertet, finde ich das schon mal einen guten Schritt in die richtige Richtung. Daher reicht mir das vorerst.
An allem anderen arbeiten wir dann. Rom wurde auch nicht auch einem Tag erbaut.
Wer Interesse hat, kann den Beschluss des Landgerichts Berlin im Volltext hier lesen:
https://openjur.de/u/2180445.html
Als kleine Kostprobe, um die Wirkung der Lektüre auf den eigenen Blutdruck abzuschätzen:
"Die in ein Bild von Starwars eingefügte Äußerung "Knatter sie doch mal einer so richtig durch, bis sie wieder normal wird!" ist eine sicherlich geschmacklose Kritik, die mit dem Stilmittel der Polemitik sachliche Kritik übt. Es geht dem Äußernden erkennbar nicht darum, die Antragstellerin als Person zu diffamieren, sondern an der von ihr getätigten Äußerung Kritik zu üben."
https://openjur.de/u/2180445.html
Als kleine Kostprobe, um die Wirkung der Lektüre auf den eigenen Blutdruck abzuschätzen:
"Die in ein Bild von Starwars eingefügte Äußerung "Knatter sie doch mal einer so richtig durch, bis sie wieder normal wird!" ist eine sicherlich geschmacklose Kritik, die mit dem Stilmittel der Polemitik sachliche Kritik übt. Es geht dem Äußernden erkennbar nicht darum, die Antragstellerin als Person zu diffamieren, sondern an der von ihr getätigten Äußerung Kritik zu üben."
Gelöschter Benutzer
Moin amsterdam_stranded,
mich würde deine Meinung zu dem Beschluss interessieren. Herzlichen Dank im Voraus!
mich würde deine Meinung zu dem Beschluss interessieren. Herzlichen Dank im Voraus!
Danke, dass du den Beschluss verlinkt hast. Was man dem LG sicherlich nicht vorwerfen kann ist die Tatsache, dass es durchweg konsequent eine Linie in seiner Argumentation verfolgt. Interessant ist auch, dass das LG Berlin in allen konkreten Punkten einen Sachbezug erkennt und in wirklich keinem konkreten Beispiel eine persönliche Herabsetzung erblickt. Das muss man erst mal schaffen.
Mit meiner Frau mit den Motorrädern nach Indien fahren!
FrankenAdler schrieb:
Mit meiner Frau mit den Motorrädern nach Indien fahren!
Es scheiterte bisher immer daran, dass Du dafür länger als fünf Wochen am Stück weg von Franken sein müsstest, oder?
amsterdam_stranded schrieb:FrankenAdler schrieb:
Mit meiner Frau mit den Motorrädern nach Indien fahren!
Es scheiterte bisher immer daran, dass Du dafür länger als fünf Wochen am Stück weg von Franken sein müsstest, oder?
Ich wollte einfach zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wie oft kommt es schließlich vor, dass man die Möglichkeit hat zwei Threads gleichzeitig abzuhaken?
Brodowin schrieb:
Na wie viel waren es denn von SPD und Grünen?
Dass die AfD von Die Linke in Ostdeutschland sehr viele Wähler gewonnen hat, wundert mich überhaupt nicht. Die Linke hat hier jahrelang fast das gleiche Spektrum angesprochen. wie die AfD jetzt. Wendeverlierer, Ängstliche, Leute, die sich als Opfer sehen. Links war von denen kaum einer. Und rassistisches Potential war in weiten Teilen dieser Partei auch immer vorhanden. Lafontaine und Wagenknecht haben sich nicht ohne Grund in dieser Richtung angebiedert. Für mich der entscheidende Punkt, warum diese Partei absolut unwählbar ist. Auch wenn Gysi natürlich charmanter als Gauland ist.
Von der SPD waren es immerhin 500.000 Stimmen. Von den Grünen wurden nur 40.000 Stimmen gewonnen. Ähnlich marginal war der Wählerzuwachs von der FDP mit 50.000 Stimmen. Die sog. Besserverdienenden-Parteien scheinen also einigermaßen resistent gegenüber der AfD zu sein. Möglicherweise liegt hier auch der Punkt. Wie du geschrieben hast, scheint die AfD vornehmlich für die Verlierer des Systems attraktiv zu sein. Mithin einer Bevölkerungsgruppe, mit der die etablierten Parteien mittelinks und mitterechts seit den 1990er Jahren - etwas zugespitzt formuliert - nichts mehr zu tun haben wollten.
Die Wählerwanderung des rechten Flügel der CDU zur AfD liegt ja noch einigermaßen auf der Hand. Überraschender finde ich, dass die AfD etwa bei der Bundestagswahl 2017 ähnlich hohe Stimmgewinne aus dem linken Lager erzielen konnte. Von der CDU und FDP sind 2017 insgesamt 1.120.000 Stimmen zur AfD gewandert. Von der SPD, den Linken und Grünen waren es 970.000 Stimmen. Ein Teil der Stimmen lässt sich sicherlich damit erklären, dass die AfD auch dort das Protestwählerpotential - insbesondere von der Linken - absorbiert hat. Aber der Rest?
Ich hänge meinen Betrag hier dran. Mir macht es große Sorgen, große Sorgen das vermeitlich "Linke Wähler" Verhalten. (Mit besonderem Blick auf die kommende ltw. in Thüringen)
Achso heut' vor 10 Jahren am 06. Februar 2013 wurde die AFD in Oberursel gegründet!
Achso heut' vor 10 Jahren am 06. Februar 2013 wurde die AFD in Oberursel gegründet!
Nur mal schnell dieses Zitat raus gegriffen.
Kinder mit Migrationshintergrund sagt sich immer locker flockig so leicht daher. Und schwupps, hat man eine klar von anderen abzugrenzende Gruppe geschaffen. Aber halt nur fiktiv. Und ich werde den Verdacht nicht los, dass es genau darum geht. Separierung. Aufgrund niederträchtiger Absichten.
Und wie gesagt: Interkulturelle Aspekte sollten in jedem Bildungsdiskurs eine Rolle spielen, wenn sie lösungsorientiert sind. Separierung ist aber selten lösungsorientiert.
Wenn schon, dann aber bitte auch eine separierende Betrachtung von Kindern, deren Eltern Hartz IV beziehen, Kinder von alkohol- oder sonstigen drogenabhängiger Eltern, Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen, traumatisierter Kinder, missbrauchter Kinder oder Kinder, die ohne stabile Elternbeziehungen oder in Wohngruppen, Jugend-WGs oder sonstigen familien-ersetzenden Projekten aufwachsen. All diese aufgezählten (und ich hab auf die Schnelle mit Sicherheit noch einige Zuschreibungsgruppen vergessen), stellen ebenfalls einen nicht unerheblichen Teil der nachwachsenden Generation dar, die geringe Chancen auf Bildungserfolg haben. Und für die gilt es dann auch Wissensbestände zu generieren, die den Ausgangspunkt für die gleichberechtigte Anerkennung und für realitätsadäquate Förderinitiativen dieser Kinder bilden.
Und dann wissen wir irgendwann gar nicht mehr, in welches Kästchen in welcher Schublade wir all die Kinder einsortieren sollen. Aber ist ja auch egal, Hauptsache Schubladen....