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amsterdam_stranded

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60revax schrieb:

Die PDS/WASG/Die Linke versucht es seit 30 Jahren. Was ist dabei rausgekommen. Popelige 8%, ein Mietendeckel in Berlin und Ramelow. Wow.


Deine Beispiele illustrieren doch wunderbar, dass der über Jahrzehnte propagierte Antikommunismus nicht mehr so verfängt, wie es einmal war und du es gerne noch immer hättest. Worte wie Enteignung gewinnen an positiver Strahlkraft. Laut Tagespiegel finden es 54,8 Prozent der Bevölkerung richtig, „dass es Bestrebungen gibt, Großvermieter gegen Entschädigung zu enteignen“. Die Fridays for Future Bewegung zeigt nicht nur, dass junge Menschen nicht mehr von der kapitalistischen Wertschöpfungslogik überzeugt sind. Nein, sie möchten mit der neoliberalen Hegemonie brechen, um den Planeten und die Demokratie zu retten. Und selbst die seit Adenauer getätigte Gleichsetzung des deutschen Faschismus und des Sozialismus wird von einer breiten Öffentlichkeit abgelehnt, wie die Diskussionen um die Thüringenwahl in ganz Deutschland zeigen.

Ein Blick in die USA, dem Mutterland des roten Schreckens offenbart, dass den neoliberalen Eliten innerhalb der Democratic Party die Felle wegschwimmen. Dass sich Junge Menschen mehrheitlich dem democratic socialism verschreiben und der nächste demokratische Präsidentschaftskandidat in den USA wohl niemand von Wallstreets Gnaden sein wird. Auch wenn das in der deutschen Presse noch nicht so richtig angekommen sein mag.

Auf dich scheint McCarthy noch einen bleibenden Eindruck gemacht zu haben. Aber mit dieser Generation werden die Konservativen und ihr Antikommunismus aussterben. Es gibt fast keine jungen Menschen die CDU wählen. Die Zeit wird den Konservatismus in Deutschland beerdigen.  
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bla_blub schrieb:


Deine Beispiele illustrieren doch wunderbar, dass der über Jahrzehnte propagierte Antikommunismus nicht mehr so verfängt, wie es einmal war und du es gerne noch immer hättest. Worte wie Enteignung gewinnen an positiver Strahlkraft. Laut Tagespiegel finden es 54,8 Prozent der Bevölkerung richtig, „dass es Bestrebungen gibt, Großvermieter gegen Entschädigung zu enteignen“. Die Fridays for Future Bewegung zeigt nicht nur, dass junge Menschen nicht mehr von der kapitalistischen Wertschöpfungslogik überzeugt sind. Nein, sie möchten mit der neoliberalen Hegemonie brechen, um den Planeten und die Demokratie zu retten. Und selbst die seit Adenauer getätigte Gleichsetzung des deutschen Faschismus und des Sozialismus wird von einer breiten Öffentlichkeit abgelehnt, wie die Diskussionen um die Thüringenwahl in ganz Deutschland zeigen.

Ein Blick in die USA, dem Mutterland des roten Schreckens offenbart, dass den neoliberalen Eliten innerhalb der Democratic Party die Felle wegschwimmen. Dass sich Junge Menschen mehrheitlich dem democratic socialism verschreiben und der nächste demokratische Präsidentschaftskandidat in den USA wohl niemand von Wallstreets Gnaden sein wird. Auch wenn das in der deutschen Presse noch nicht so richtig angekommen sein mag.

Auf dich scheint McCarthy noch einen bleibenden Eindruck gemacht zu haben. Aber mit dieser Generation werden die Konservativen und ihr Antikommunismus aussterben. Es gibt fast keine jungen Menschen die CDU wählen. Die Zeit wird den Konservatismus in Deutschland beerdigen.  



Wenn man die Ergebnisse der Europawahl zugrunde legt, wählen in absoluten Zahlen in Deutschland immer noch mehr junge Menschen die CDU als die Linke und auch die SPD. Die einzige Partei, die wirklich für junge Wähler attraktiv ist, sind die Grünen, die zwar allgemein noch zum linken Lager gezählt werden, aber die soziale Frage komplett ausgeklammert haben. Wirtschaftspolitische Ambitionen losgelöst von ökologischen Aspekten finden sich dort allenfalls in Nuancen. Gleiches lässt sich auch für Fridays For Future-Bewegung konstatieren. Die Versuche der radikaleren Linken dort anzudocken, haben nicht verfangen. Die neoliberale Hegemonie - was immer Du auch darunter verstehst - werden die Grünen und FFF nicht brechen. Beide Bewegungen wollen keinen echten Systembruch, sondern nur eine ökologischere Variante der bestehenden Ordnung.

Nebenbei bemerkt waren die liberalen Parteien der zweite große Gewinner der Europawahl.
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Die "Wir sind vorbereitet"-Aussage hatte Bobic auf alle Büffel bezogen, nicht erst bei Rebic. Rebic' Hinhaltetaktik hat sich als problematisch erwiesen und die Verpflichtung Silvas finde ich auch heute noch angemessen - auch Rebic hatte seine Anlaufzeiten und war auch danach oftmals nicht immer der Superbrecher, sondern auch wirkungslos bis kontraproduktiv (Rote Karte im Europacup).

Dost und Joveljic für Haller und Jovic allerdings sprechen nicht unbedingt für eine gute Vorbereitung.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Dost und Joveljic für Haller und Jovic allerdings sprechen nicht unbedingt für eine gute Vorbereitung.


Ich vermute, dass beabsichtigt war, dass Paciência "aufrutscht" und einen der beiden Büffel ersetzt, während Joveljic die vorherige Rolle von Paciência als Joker übernimmt. Insgesamt hätte ich mir aber auch etwas ambitioniertere Transfers im Sturm gewünscht.
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Xaver08 schrieb:

Keine Ahnung, wie man auf die Idee kommen kann, der Typ habe sowas wie Umgangsformen


Er ist halt genau das, was sich das rechte Drittel der CDU und der "moderatere" Teil der AfD-Wählerschaft wünscht.

Ich würde mich über Merz als Vorsitzenden nicht ärgern, einfach weil ich sehen möchte, ob dann nicht mehr von der CDU zu den Grünen fliehen als er von FDP und AfD evtl zugewinnen kann.
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Vermutlich dürfte es im Ergebnis ziemlich egal sein, wer Vorsitzender der CDU wird. Der Regierungswechsel zu den Grünen hin ist unabhängig von der Person des Vorsitzenden nur eine Frage der Zeit, wenn nichts gravierend außergewöhnliches passiert. Erst danach wird die wirkliche Neuausrichtung der CDU und FDP beginnen.
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Walter White
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Ramelow und die Linke bewegen sich ein Stück auf die CDU zu:

"Ein Weiter-so mit dem einfachen Einzug einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung kann es nach den Ereignissen am 5. Februar nicht geben", sagte Ramelow. Sollte er gewählt werden, nehme die Minderheitsregierung die Arbeit auf. "Die Erstellung des Haushalts würde aber gemeinsam mit CDU und FDP erfolgen", sagte er. "Auch eine Vereinbarung für Neuwahlen müssen wir zusammen treffen."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/thueringen-bodo-ramelow-ist-zu-zugestaendnissen-an-cdu-bereit-a-4f62bb1f-c8f2-4d05-8239-8dd98603be12

Das dürfte der richtige Weg sein. Den Karren wird man nur mit einer für beide Seiten gesichtswahrenden Lösung aus dem Dreck bekommen.
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PAWEL POPOLSKI: Raps-Musik hackedicht am Schlagzeug mit ordentlich Hips und Hops |

https://www.youtube.com/watch?v=CaLSa1fgT48

Schön Löten
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Danke, sehr schön!
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Du bist schon mitteilungsbedürftig.
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Sieh es mir nach. Die autobiographische Einkleidung diente nur als Überleitung zu dem Lied, welches ein Gefühl perfekt beschreibt, das wohl jeder kennt.

Zurück zur Musik:

Lloyd Cole and the Commotions - Lost Weekend
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Tja, heute zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit wieder in den Niederlanden gewesen und in Schiphol steht am Gate plötzlich meine damalige Affäre hinter mir.

Udo Lindenberg - Ich lieb' Dich überhaupt nicht mehr

"Der Fernseher, den ich eingetreten hab',
den hat die Versicherung voll bezahlt.."
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Leute, offenbar habt ihr das Grundprinzip nicht begriffen, das seit Jahrtausenden praktiziert wird und offenbar trotz aller Proteste mit Erfolg.
Es kann nicht allen gut gehen, aber auch nicht allen schlecht....also stellt man einen Zustand her, in dem es zwar immer Gewinner und Verlierer gibt, die Letzteren aber in der Mehrzahl sind.
Das hatte immer zur Folge, das wenige viel und viele wenig haben, bis heute ein allgemein akzeptierter Zustand und anders auch politisch noch nie gewollt.
Ich bin der festen Überzeugung, das sich das auch nicht ändern wird.
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Naja, es gab im letzten Jahrhundert durchaus auch ein anderes wirtschaftspolitisches Experiment. Allerdings hat das System, welches das Ziel verfolgte, dass es allen gleich gut geht, in der Realität eher dazu geführt, dass es allen gleich schlecht ging. Was natürlich auch eine Form von gerechter Gleichheit ist, wenn man Differenzierungen per se als ungerecht und ausgrenzungswürdig ansieht.
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Amthor sorgt über Lagergrenzen hinweg für einen Konsens in „Versuche einer Regierungsbildung (GroKo ab 2018)“. Vieleich wär das doch einer für den Chefsessel im Kanzleramt
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Gar nicht so abwegig. Auch Helmut Kohl hat sich als Witzfigur getarnt durch die Eingangskontrolle zum Kanzleramt gemogelt .
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Vael schrieb:

Dem stimmt, allerdings sollte man da einfach ein Referendum abhalten,jetzt da Nordirland nicht mehr in der EU ist, wollen die aber auch nicht abgeschottet mehr sein zu ihren südlichen Vettern.
     


Ich bin mir halt nicht sicher, die einen wollen einen Anschluss an Irland, die anderen wollen bei GB bleiben. Das wird schwierig. Ich vermute tatsächlich, dass auch Variante Nr. 3 möglich ist. Dass Nordirland einfach unabhängig wird.
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Die Unabhängigkeit Nordirlands dürfte wirtschaftlich sehr schwierig zu realisieren sein. Wie hawischer in dem obigen Beitrag angeführt hat, allimentiert das UK Nordirland derzeit mit rund zehn Milliarden Pfund jährlich.

Um diese Zahl in Relation zu setzen: Die jährlichen Gesamthaushaltseinnahmen der Hansestadt Hamburg, die wie Nordirland ca. 1,8 Millionen Einwohner hat, belaufen sich auf rund 15 Milliarden Euro, was etwa 12,6 Milliarden Pfund entspricht.

Man kann sich also ausmalen, was der Wegfall dieser Summe bedeuten würde. Zumal auf Nordirland bei einer echten Unabhängigkeit weitere Aufwendungen wie die Kosten für Verteidigung, diplomatische Vertretungen etc. hinzukommen würden.
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Also ich hab mir mal eben paar Sachen zu denen durchgelesen, die Frage ist für mich nicht, ob die nationalistisch sind, sondern eher, ob die wirklich links sind. Man akzeptiert offenbar Homosexuelle und möchte Großkonzerne besteuern, ok, das klingt erstmal links, aber die, nennen wir es mal "panirische" Ausrichtung mit dem Ziel einer "neuen, nationalen Demokratie" (wenn auch nur Wikipedia) klingt schon eher ultranationalistisch und völkisch. Die Parteien der Mitte lehnen eine Zusammenarbeit wohl übrigens auch kategorisch ab.
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Doch, die sind wirklich links. Auf die deutsche Parteienlandschaft übertragen, wäre Sinn Féin etwa mit der Linken vergleichbar.

Im europäischen Parlament haben sich beide Parteien der Fraktion "European United Left/Nordic Green Left" angeschlossen. Dieser Fraktion gehören auch - allerdings in der deutlichen Mindheit -  kommunistische Parteien an.

Was Sinn Féin von der Linken trennt, ist der Nationalismus, obwohl es bei der Linken mit Wagenknecht ebenfalls Versuche gab, einen neuen Nationalismus zu formulieren.
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Paar Hundert Jahre geschichtliche Entwicklung einfach in die Tonne gekloppt.

Ich warte noch darauf, dass man einer Partei in Jamaika Nationalismus vorwirft
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Naja, Gerry Adams beruft sich in dem Zitat auf die traditionelle Linie mit dem Aufstand von 1798 und dem Osteraufstand 1916.

Siehst du denn bei Sinn Féin keine nationalistische Komponente?
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60revax schrieb:

Im immer stärker durch nationale Bestrebungen geprägten Europa hat der Wahlsieg der linksnationalistischen Partei einen weiteren deutlichen Akzent gesetzt.

Linksnationalistisch? Links stimmt, aber bei solchem humanistischen Gequatsche dreht sich doch jeder anständige Nationalist im Grabe rum:
" Ich bin fest davon überzeugt, dass es wirkliche Gleichberechtigung nur in einem wiedervereinten Irland geben kann. Die sechs Grafschaften waren angelegt als ein Ort, wo Unionisten ungehindert regieren konnten. Und das Gebaren der unionistischen Parteien, den Menschen grundsätzliche Rechte zu verweigern, wird so lang weitergehen, wie dieser Ort besteht. Wir als Partei kämpfen aber nicht nur für die Rechte der Katholiken im Norden, sondern für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, für die Fahrenden, die travellers, für Schwule und Lesben…, und, ja, klar, für die Unionisten natürlich auch. Wir stehen in einer historischen Tradition. Schon beim Osteraufstand 1916, schon beim Aufstand von 1798, da ging es um Gleichheit und Brüderlichkeit. Darum, Menschen so zu behandeln, wie du selbst behandelt werden willst. " (Gerry Adams)
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stefank schrieb:


" Ich bin fest davon überzeugt, dass es wirkliche Gleichberechtigung nur in einem wiedervereinten Irland geben kann. Die sechs Grafschaften waren angelegt als ein Ort, wo Unionisten ungehindert regieren konnten. Und das Gebaren der unionistischen Parteien, den Menschen grundsätzliche Rechte zu verweigern, wird so lang weitergehen, wie dieser Ort besteht. Wir als Partei kämpfen aber nicht nur für die Rechte der Katholiken im Norden, sondern für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, für die Fahrenden, die travellers, für Schwule und Lesben…, und, ja, klar, für die Unionisten natürlich auch. Wir stehen in einer historischen Tradition. Schon beim Osteraufstand 1916, schon beim Aufstand von 1798, da ging es um Gleichheit und Brüderlichkeit. Darum, Menschen so zu behandeln, wie du selbst behandelt werden willst. " (Gerry Adams)


Ehrlich gesagt erkennne ich da schon einen deutlichen nationalistischen Kern. Allerdings im Sinne der ursprünglichen Idee des Nationalismus, der zwar die eigene nationale Identität betont, aber nicht andere Nationen abwertet.
Denn in seinem Grundgedanken war der Nationalismus ein Gegenentwurf zur feudalen Klassengesellschaft. Judenemanzipation, freies Wahlrecht, einheitliche Gesetzgebung, Gleichberechtigung aller Bürger sind im Rahmen des Nationalstaatsgedankens realisiert worden. Auch die französische Revolution und die amerikanische Unabhängigkeit sind untrennbar mit der Idee des Nationalismus verbunden.
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Lost in Translation
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Sieht recht souverän aus.
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eigentlich traurig, dass man eine analogie braucht, um es verstaendlich zu machen,
aber wie man die letzten tage sieht, ist vieles, was verstaendlich und/oder selbstverstaendlich schien, eben doch nicht so.

wer ist denn ihr und wo steht das?
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Du hast nicht kapiert, dass dein Beispiel das Gegenteil von dem verdeutlicht, was Du ausdrücken wolltest, oder?
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nun ja, man liest und hoert auch seit jahrzehnten vom ozonloch, das mittlerweile fast nicht mehr existent ist.

heisst das nun wirklich, dass das problem nicht existent ist und nie war oder koennte es vielleicht auch heissen, das was dagegen unternommen wurde, weil man das problem erkannt und angeprangert hat?

ein wenig schlicht dein gedankengang, lieber hawischer.
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Xaver08 schrieb:

nun ja, man liest und hoert auch seit jahrzehnten vom ozonloch, das mittlerweile fast nicht mehr existent ist.

heisst das nun wirklich, dass das problem nicht existent ist und nie war oder koennte es vielleicht auch heissen, das was dagegen unternommen wurde, weil man das problem erkannt und angeprangert hat?

ein wenig schlicht dein gedankengang, lieber hawischer.


Nette Analogie, Xaver. Aber war es nicht eure Argumentation, dass gerade nichts gegen das mutmaßliche Problem unternommen wurde bzw. wird?
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Meiner Meinung nach war es aus Sicht des sogenannten Ministerpräsidenten der schnelle Ruf der Macht und ein völliges Unverständnis der Konsequenzen. Und natürlich eine völlig naive Einstellung zu denen, vor deren Karren er sich hat spannen lassen.

Also alles in allem eher dämlich, statt bösartig aber natürlich untragbar für eine weitere politische Karriere.
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Ja. Zumal es für einen Politiker wie Kemmerich unter normalen Bedingungen so gut wie ausgeschlossen ist, jemals auch nur in die Nähe eines Amtes wie dem des Ministerpräsidenten zu kommen. Als sich dann gegen jede Erwartung plötzlich doch die Möglichkeit geboten hat, war die Verlockung der Macht umso größer.