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amsterdam_stranded

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Das reicht aber nicht, es hätte immer die Stimmen der afd gebraucht
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Xaver08 schrieb:

Das reicht aber nicht, es hätte immer die Stimmen der afd gebraucht


Ja, aber die Opposition von Linke und AfD wird nahezu nie zusammen für oder gegen etwas abstimmen, sondern sich stets neutralisieren. Partiell ließen sich daher Mehrheiten finden. Kaum lebensfähig wäre eine solche Minderheitsregierung natürlich unbesehen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Man kann Kemmerich viel vorwerfen. Aber die Details des Thüringer Ministergesetzes zum Übergangsgeld werden ihm kaum bekannt gewesen sein. Das dürfte das Letzte gewesen sein, woran die Protagonisten gestern gedacht haben.


Aber was soll denn sonst der Grund gewesen sein, die Wahl anzunehmen, wenn eine Zusammenarbeit mit der AfD zu keinem Zeitpunkt in erwägung gezogen wurde. Also entweder das ist gelogen, wovon ich ausgehe oder es war das Geld.

Oder glaubst du an geistige Verwirrungszustände, die durch extremen Stress o.Ä. induziert wurden, könnten ihn zu dem Satz verleitet haben?
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Ich vermute eher, dass es die persönliche Eitelkeit eines Hinterbänklers und die sehr naive Hoffnung war, sich teilweise von SPD/Grünen tolerieren lassen zu können.
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bla_blub schrieb:


         Ach ja, mindestens 93.000 Euro hat Kemmerich durch den Satz "Ich nehme die wahl an" verdient.


Also doch ein typischer FDP-Politiker. Wobei die 93.000 Euro meines Erachtens letztlich das Gehalt als Abgeordneter ersetzen, demnach netto (93000 sind eh brutto) weniger raus kommt.
Der Mann sollte sich schämen.
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SGE_Werner schrieb:

bla_blub schrieb:


         Ach ja, mindestens 93.000 Euro hat Kemmerich durch den Satz "Ich nehme die wahl an" verdient.


Also doch ein typischer FDP-Politiker. Wobei die 93.000 Euro meines Erachtens letztlich das Gehalt als Abgeordneter ersetzen, demnach netto (93000 sind eh brutto) weniger raus kommt.
Der Mann sollte sich schämen.



Man kann Kemmerich viel vorwerfen. Aber die Details des Thüringer Ministergesetzes zum Übergangsgeld werden ihm kaum bekannt gewesen sein. Das dürfte das Letzte gewesen sein, woran die Protagonisten gestern gedacht haben.

Aber die Schlagzeile 93.000 € für einen Satz macht schon was her.
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Nix.

Kann nix anmerken, da er hinter der paywall ist.
Offenbar kannst du ihn ja lesen ohne extra dafür zu bezahlen.
Daher würden mich ein paar Eckpunkte der Inhalte (wenngleich der Artikel ja auch schon dreieinhalb Jahre alt ist) interessieren.
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OK, danke für den Hinweis. Ich kann den Artikel merkwürdiger Weise ohne paywall aufrufen. Ich fasse heute oder morgen einige Eckpunkte zusammen.
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Adlerdenis schrieb:

Ich finde hier halt entscheidend, was wirklich gelaufen ist. Natürlich kann die FDP nicht per se was dafür, dass ihr Kandidat von den AFDler gewählt wird. Aber dass die FDP mit ihren paar kümmerlichen Sitzen plötzlich einen eigenen Kandidaten aus dem Hut zieht und von der AFD plötzlich kein einziger Typ den eigenen Kandidaten wählt (das ist ja allein eigentlich schon echt ne Story)...also ich sags mal so, da muss man jetzt kein Verschwörungstheoriteker sein um an ne Absprache zu glauben.
Gewagt finde ich es nur, der CDU einen Vorwurf zu machen, dafür dass eine andere Fraktion den Kandidaten einer wiederrum anderen Fraktion gewählt hat. Da geb ich dir Recht.

Wenn die CDUler dieses Spiel nicht durchschaut haben,
scheint da kognitiv tiefste Wüstenei zu sein in Thüringen.
Ich weiß ja nicht, ob es das besser machen würde ...
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Meine ich auch. Dass die CDU/FDP keinen Kandidaten für den 1. und 2. Wahlgang aufgestellt haben, ist schon ein deutliches Indiz dafür, dass damit gerechnet wurde, dass die AfD im Fall eines bürgerlichen Kandidaten auf diesen umschwenken würde. Das Wahlverhalten der AfD im 3.Wahlgang dürfte daher für die CDU kaum überraschend gewesen sein
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amsterdam_stranded schrieb:

In diesem Artikel findet sich übrigens eine
Einschätzung des parlamentarischen Finanzausschuss zu einigen der geäußerten Behauptungen der Brexit-Gegner und der Befürworter:

https://www.handelsblatt.com/politik/brexit-referendum/eu-referendum-die-brexit-argumente-im-wahrheitscheck/13766612.html

Hast du den Artikel gelesen?
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Was hast Du denn anzumerken?
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In diesem Artikel findet sich übrigens eine
Einschätzung des parlamentarischen Finanzausschuss zu einigen der geäußerten Behauptungen der Brexit-Gegner und der Befürworter:

https://www.handelsblatt.com/politik/brexit-referendum/eu-referendum-die-brexit-argumente-im-wahrheitscheck/13766612.html
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Adlerdenis schrieb:

ich persönlich finde ehrlich gesagt die hier vertretene Sicht auf die "dummen Briten" ziemlich rassistisch.        

Es geht nicht um dumme Briten, sondern um dumme Brexiteers. Fast die Hälfte der Briten war ja damals schlau genug, gegen den Brexit zu stimmen. Die andere Hälfte hat am Tag nach der Abstimmung erstmal googlen müssen, was Brexit eigentlich bedeutet.
Aber die dummen Leute, die in UK für den Brexit gestimmt haben, würden hierzulande auch auf die AFD-Lügen reinfallen. So wie es ein beachtlicher Teil dummer Leute in Deutschland tut.
Wenn man was gegen dumme Leute hat, dann gegen dumme Leute jeglicher Nationalität.
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Raggamuffin schrieb:

Es geht nicht um dumme Briten, sondern um dumme Brexiteers. Fast die Hälfte der Briten war ja damals schlau genug, gegen den Brexit zu stimmen. Die andere Hälfte hat am Tag nach der Abstimmung erstmal googlen müssen, was Brexit eigentlich bedeutet.
Aber die dummen Leute, die in UK für den Brexit gestimmt haben, würden hierzulande auch auf die AFD-Lügen reinfallen. So wie es ein beachtlicher Teil dummer Leute in Deutschland tut.
Wenn man was gegen dumme Leute hat, dann gegen dumme Leute jeglicher Nationalität.


Deiner Meinung nach ist also die Bevölkerungsmehrheit eines Landes mit einer Akademikerquote von 41 % und einem Alphabetisierungsgrad von 99,9 % nicht in der Lage, eine einigermaßen durchdachte Abstimmungsentscheidung zu treffen.

Stattdessen glaubt diese Mehrheit unbesehen alles, was im Wahlkampf so behauptet wird, auch wenn der politische Gegner dies umgehend widerlegt. Die Bedeutung des Brexit musste am Tag nach der Abstimmung gegoogelt werden.

Immerhin sind aber etwas weniger als die Hälfte der Bevölkerung des UK nicht dumm, denn sie haben so abgestimmt, wie Du es für richtig hältst.

Zur Sicherheit frage ich lieber noch einmal nach: Habe ich Deine Auffassung zutreffend wiedergegeben?

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Azur
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Die Linksgrünversifften sind in ihrem Element
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Moment.

Was die Brexit-Gegner vorgebracht haben, waren Vermutungen, was nach dem Brexit passieren wird. Ob sich diese bewahrheiten, wird sich zeigen.
Was die Brexiteers vorgebracht haben, waren Lügen und Falschmeldungen über den status quo und unseren AfD-Untergangsszenarien ähnliche Schreckensvisonen von über die Briten herfallenden Migrantenhorden.
Das ist ein erheblicher Unterschied.

Damit ist wohl auch die Frage von Adlerdenis beantwortet, welches "Spiel" ich meine.

Im Übrigen ist über das Wirtschaftliche hinaus die Frage des Zusammenhalts der europäischen Länder, der Bedeutung Europas in der Welt sowie des Dauerfriedens in Europa mit keinen sozialen oder wirtschaftlichen Argumenten zu relativieren. Diese Punkte stehen wohl über all den diversen Rechenspielen um den Brexit, da unstrittig. Nur nicht für Johnson und seine Genossen.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Im Übrigen ist über das Wirtschaftliche hinaus die Frage des Zusammenhalts der europäischen Länder, der Bedeutung Europas in der Welt sowie des Dauerfriedens in Europa mit keinen sozialen oder wirtschaftlichen Argumenten zu relativieren. Diese Punkte stehen wohl über all den diversen Rechenspielen um den Brexit, da unstrittig. Nur nicht für Johnson und seine Genossen.


Das hat schon eine stark populistische Note. Mit dem Austritt aus dem gemeinsamen Wirtschaftsraum wird das UK nicht zur feindlichen Nation. Die europäische Zusammenarbeit gab es vor dem späten Beitritt des UK und sie wird auch nach dessen frühen Austritt ihre Fortsetzung finden. Naturgemäß aufgrund der territorialen Nähe und den wirtschaftlichen Verflechtungen auch zwischen der EU und dem UK, nur eben auf einer anderen Grundlage, wie sie jetzt beispielsweise mit der Schweiz oder Norwegen erfolgt.  

So zwingend sind diese Punkte also nicht, dass sie quasi alle anderen Argumente stechen und nur noch eine vertretbare Entscheidungsmöglichkeit verbleibt. Das mag für dich subjektiv der Fall sein. Objektiv ist das nicht.
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Naja. Das ist jetzt alles ein bisschen sehr plakativ.

Selbstgerecht und irreführend ist also die deutsche Sicht. Warum? Weil man auf Johnsons Lügen hingewiesen hat? Weil man darauf hingewiesen hat, dass hinter dem Brexit (auch) ein Riesenhaufen Ausländerfeindlichkeit in Zusammenwirken mit diesem Drecks-Nationalismus (nicht nur in England) steckt? Ich finde das nicht irreführend und auch nicht selbstgerecht. Jeder, der diese Kritik übt, weiß, dass es das alles auch bei uns gibt.

Und warum dieses Konstrukt evtl. scheitert, kann ich dir sagen: weil die einen dieses Konstrukt als Selbstbedienungsladen betrachten, der ihnen zum Vorteil, aber um Gottes Willen nicht zur Verpflichtung gereichen möge. Und weil die anderen bei jedem kleinen Scheiß, den EU-Institutionen zu verantworten haben (ja, natürlich gibt es das!), sofort das ganze Konstrukt in Frage stellen, anstatt daran mitzuarbeiten, dass der Verein besser wird.

Und weil es inzwischen eine Riesenmenge findiger und pfiffiger Populistenschwätzer gibt, die in der EU den Sündenbock gefunden haben, den sie für ihre Drecksnationalistischen Ideen brauchen.

Ich zum Beispiel sage nicht, dass die Briten zu doof sind, das Spiel zu durchschauen - aber eine knappe Mehrheit von ihnen schon. Und ich sage auch nicht, dass dies eine Sache der Briten ist - bei uns gibt es genau so viele Deppen wie dort.

Na gut, vor dem 1. WK gab es die selbe Situation auch schon. Globalisierung, Verschmelzung der Wirtschaft und dann als Gegenreaktion den Nationalismus, weil das andere den Menschen Angst gemacht hat. Mal schauen, wie es dieses Mal ausgeht. Genug Idioten an führenden politischen Stellen sind ja vorhanden.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Ich zum Beispiel sage nicht, dass die Briten zu doof sind, das Spiel zu durchschauen - aber eine knappe Mehrheit von ihnen schon. Und ich sage auch nicht, dass dies eine Sache der Briten ist - bei uns gibt es genau so viele Deppen wie dort.



Die Tatsache, dass teilweise mit falschen Fakten argumentiert wurde, ist unstreitig. Auch den Hinweis auf diese Falschbehauptungen hat niemanden als selbstgerecht bezeichnet.

Allerdings wird geflissentlich ausgeblendet, dass neben einigen Falschbehauptungen auch bestimmte tragfähige Argumente existieren, die für und gegen den Brexit sprechen.

Für mich streiten zwar die besseren Argumente für den EU-Verbleib. Jedoch kann man durch eine andere Gewichtung der Argumente - bedingt durch die eigene Lebenssituation, den sozialen Hintergrund etc. - auch zu dem gegenteiligen Ergebnis kommen. Die Entscheidung ist dann nicht weniger durchdacht.

Genau das wird hier aber pauschal abgestritten. Auch Du sprichst davon, dass die knappe Mehrheit der Briten, die sich für den Brexit entschieden haben, zu doof sei, das Spiel zu durchschauen. Anders kann es ja nicht sein.

Diese Haltung bezeichne ich als selbstgerecht.

Lediglich der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass auch die Brexit-Gegner mit irreführenden Behauptungen beispielsweise zum Jobabbau, etwaigen Einkommensverlusten usw. argumentiert haben. War die Remain-Fraktion alleine deshalb zu doof, das Spiel zu durchschauen? Das würdest Du doch auch nicht ernsthaft behaupten.

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Im Glashaus nackt mit Steinen zu schmeißen, macht offen gestanden Laune. Vermutlich haben sich das die Briten beim Brexit auch gedacht .
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amsterdam_stranded schrieb:

Nach meiner subjektiven Wahrnehmung können die Briten Johnson und das, was er so von sich gibt, ziemlich genau einordnen. Auch dort weiß jeder, dass Johnson ein mit fluide Scheinwahrheiten hantierendes populistisches Schlitzohr ist.

Und genau deswegen bezeichne ich es als Dummheit der Briten und da in erster Linie die Engländer.
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Adler_im_Exil schrieb:


Und genau deswegen bezeichne ich es als Dummheit der Briten und da in erster Linie die Engländer.



Komm las gut sein. Du siehst halt die Dummheit der Engländer und ich sehe die Überheblichkeit zumindest eines Deutschen. Die Haltung "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" stinkt nicht nur, wenn sie nationalistisch formuliert ist, sondern auch wenn sie in einer Gemeinschaftskundelehrer-Cordhose gekleidet daherkommt.
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amsterdam_stranded schrieb:

reggaetyp schrieb:


Wann hatten sie sich denn vorher neu erfunden?
Frage wegen "abermals".

Das würde mich wirklich sehr interessieren.


Die Briten haben beispielsweise ihre Rolle von der militärischen und politischen Weltmacht noch in den 40er und 50er Jahren hin zum kulturellen Hotspot in den 60er Jahren, von der Industrienation zu dem führenden Finanzdienstleistungsplatz etc. beständig neu definiert.

Verstehe. Im Rest Europas war seit Ende des 19. Jahhunderts nur Stillstand, da hat sich nichts getan und alles ist stehen geblieben, aber in England gings immer nur voran.
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Adler_im_Exil schrieb:

Verstehe. Im Rest Europas war seit Ende des 19. Jahhunderts nur Stillstand, da hat sich nichts getan und alles ist stehen geblieben, aber in England gings immer nur voran.


Und das habe ich wo behauptet?
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amsterdam_stranded schrieb:

Adler_im_Exil schrieb:

Ich hatte einfach nicht mit so viel Dummheit der britischen Bevölkerung gerechnet.


Schuld ist also die Dummheit der britischen Bevölkerung und der Zombie BoJo. Anders kann es ja nicht erklärbar sein, dass die Briten eine Situation mehrheitlich anders bewerten als die Deutschen.

Persönlich habe ich zwar auf einen Verbleib des UKs in der EU gehofft, aber ich kann den Mut für den Schritt ins Ungewisse anerkennen. Und diesen Mut hat das UK bei aller Traditionsverbundenheit letztlich schon immer ausgezeichnet. Bevor man in einer als unbefriedigend empfundenen Situation verharrt, wird halt das Wagnis gewählt.

Und ich bin mir sicher, dass das UK daran nicht untergehen wird, sondern sich abermals neu erfinden wird. Ob diese Entscheidung wirklich dumm war, wird ohnehin erst die Zeit zeigen. Zuverlässige Prognosen lassen sich angesichts der Einmaligkeit des Ereignisses und der Vielzahl der Parameter schlicht nicht treffen. Möglicherweise steht das UK in zwanzig Jahren auch besser dar, als die Länder Kontinentaleuropas.

Und noch eine - wie üblich - provokante Bemerkung zu Johnson. Wenn Churchill heute leben würde, bin ich mir sicher, dass die deutsche Öffentlichkeit ihn ebenfalls als durchgeknallten Exzentriker wahrnehmen würde.

Natürlich ist es Dummheit, denn die Engländer scheinen zu glauben, was der Johnson ihnen erzählt, nämlich dass sie die "Besseren" sind und nur Geld in die Europäische Union pumpen. In meinen Augen ist es ein falscher Nationalgedanke, der die Briten zum Ausstieg bewogen hat.
Aber du scheinst diese falschen nationalen Gedanken ja auch zu unterstützen ...

Und komm nicht mit so blöden Vergleichen zu Churchill. Jesus wäre heute auch ein irrer Freak.
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Adler_im_Exil schrieb:

Natürlich ist es Dummheit, denn die Engländer scheinen zu glauben, was der Johnson ihnen erzählt, nämlich dass sie die "Besseren" sind und nur Geld in die Europäische Union pumpen. In meinen Augen ist es ein falscher Nationalgedanke, der die Briten zum Ausstieg bewogen hat.
Aber du scheinst diese falschen nationalen Gedanken ja auch zu unterstützen ...



Nach meiner subjektiven Wahrnehmung können die Briten Johnson und das, was er so von sich gibt, ziemlich genau einordnen. Auch dort weiß jeder, dass Johnson ein mit fluide Scheinwahrheiten hantierendes populistisches Schlitzohr ist.

Aber letztlich dürfte die Diskussion wenig ergiebig sein. Wir haben halt ein unterschiedliches Bild von den Briten.
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amsterdam_stranded schrieb:

Und ich bin mir sicher, dass das UK daran nicht untergehen wird, sondern sich abermals neu erfinden wird.

Wann hatten sie sich denn vorher neu erfunden?
Frage wegen "abermals".

Das würde mich wirklich sehr interessieren.
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reggaetyp schrieb:


Wann hatten sie sich denn vorher neu erfunden?
Frage wegen "abermals".

Das würde mich wirklich sehr interessieren.


Die Briten haben beispielsweise ihre Rolle von der militärischen und politischen Weltmacht noch in den 40er und 50er Jahren hin zum kulturellen Hotspot in den 60er Jahren, von der Industrienation zu dem führenden Finanzdienstleistungsplatz etc. beständig neu definiert.
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amsterdam_stranded schrieb:

Irgendwie favorisiere ich aber doch eher die Möglichkeit, dass die britische Bevölkerung eine für die eigene Position durchdachte Entscheidung getroffen hat.


Und zwar, nachdem sie permanent mit Lügen und Falschinformationen (Medien, Politiker) konfrontiert waren.
Die Anzahl der Lügen, die in den englischen Medien standen oder die Johnson so herausposaunt hat, dürfte in die Hunderte gehen.

Weiß nicht, ob man dadurch eine angemessene und durchdachte Entscheidung treffen kann.

Sicherlich wird es auch genug Brexiter geben, die unabhängig von diesen Lügen für einen Brexit gestimmt haben bzw. hätten. Aber sicherlich nicht alle Brexit-Anhänger.
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Das ist sicherlich nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Es dürfte aber kaum messbar sein, ob und wie sehr die selbst für britische Verhältnisse extrem polarisierende und oft auch unlautere Berichterstattung die Ent­schei­dung der Wähler beein­flusst hat. Beide Seiten haben ein­an­der unablässig vor­ge­wor­fen, Ängste zu schüren, zu lügen und die Öffent­lich­keit in die Irre zu führen

Nach meiner subjektiven Einschätzung haben sich "Leave" - Befürworter nicht erst durch beispielsweise das falsche Kostenargument für "Leave" entschieden. Die Briten wussten ziemlich genau, worüber sie abgestimmt haben. Die schon vorher bestehende Spal­tung der Tories in der EU-Frage, die Unzu­frie­den­heit der Arbei­ter­klasse und des unteren Teils der Mit­tel­schicht, sind m.E. die entscheidenden Weichenstellungen zum Brexit gewesen. Die Medien haben zwei­fels­ohne oft die bestehen­den Vor­ur­teile ver­stärkt und die Spal­tung ver­tieft.
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Roller

Mods oder Rockers?
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amsterdam_stranded schrieb:

Schuld ist also die Dummheit der britischen Bevölkerung und der Zombie BoJo. Anders kann es ja nicht erklärbar sein, dass die Briten eine Situation mehrheitlich anders bewerten als die Deutschen.


wenn man die basis der entscheidung bewertet, die informationsgrundlage, fakenews wie es würden wöchentlich 350 millionen pfund gespart, ja dann würde ich es natuerlich auch als anderen standpunkt und durchdachte, mutige entscheidung bezeichnen.

ja genau so würde ich das dann bewerten, nur mal so als provokante bemerkung zur situation.
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Xaver08 schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Schuld ist also die Dummheit der britischen Bevölkerung und der Zombie BoJo. Anders kann es ja nicht erklärbar sein, dass die Briten eine Situation mehrheitlich anders bewerten als die Deutschen.


wenn man die basis der entscheidung bewertet, die informationsgrundlage, fakenews wie es würden wöchentlich 350 millionen pfund gespart, ja dann würde ich es natuerlich auch als anderen standpunkt und durchdachte, mutige entscheidung bezeichnen.

ja genau so würde ich das dann bewerten, nur mal so als provokante bemerkung zur situation.


Danke für den Hinweis! Dann haben wir jetzt auf der Liste: die Dummheit der britischen Bevölkerung, der Zombie BoJo und die Fake-News.

Kann ja jeder für sich selbst bewerten. Irgendwie favorisiere ich aber doch eher die Möglichkeit, dass die britische Bevölkerung eine für die eigene Position durchdachte Entscheidung getroffen hat. Ist natürlich ziemlich crazy.