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brockman

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Zwei Dinge sind bei den guten analytischen Beiträgen seit #735 interessant und das sind die Begriffe "Gefühl" und "Volk" bzw. "Bevölkerung". Gerade Werner hat stark auf das Thema abgehoben, wie sich die Leute "fühlen". Sie fühlen sich unsicher, sie haben Angst, sie fühlen sich nicht ernstgenommen, sie machen sich Sorgen. Und darum geht es immer. Die AfD agiert nach einer einzigen Formel: Perception = Reality. Was ich wahrnehme, ist die Wahrheit. Meinungen und Fakten sind das Gleiche. Ein Flüchtling (oder eine Person, die ich für einen Flüchtling gehalten habe, Unterschied) hat mich dumm angelabert? Die taugen alle nix und müssen weg. Ein Medium hat in einem Beitrag einen sachlichen Fehler begangen? Gesteuerte Lügenpresse. Bei mir in der Nachbarschaft wurde eingebrochen? Kriminalitätseskalation in der ganzen Republik.
Ich stelle die These auf: solange die Fakten nicht von allen Seiten sachlich diskutiert und anerkannt werden können, werden wir AfD und Konsorten nicht los. Das hat nichts damit zu tun, ob auf dem Land Breitbandanschlüsse fehlen oder irgendwelche ollen Diesel vielleicht nicht mehr fahren dürfen. Solange die Möglichkeit besteht, die felsenfest vertretene Meinung der Himmel sei grün, auf gleicher Ebene mit dem physikalischen Nachweis, dass er blau ist, zu diskutieren (weil das wird man ja wohl noch sagen dürfen), wird kein Diskurs möglich sein. Solange ein Einzelfall für ein Ganzes genommen werden kann (oder eben nach Belieben nicht, schönes satirisches Beispiel hier), bewegen wir uns im Reich der Irrationalität.
Und diese Irrationalität dreht sich weiter, solange nicht nur das Gefühl bei Einzelpersonen herrscht, Opfer des Systems zu sein, sondern auch das Gefühl, dass es "im Volk" genauso ist.

Und jetzt kommt der Gag: dieses Volk, das die sich alle vorstellen, dass auch Werner erwähnt mit seiner einheitlich anmutenden Sichtweise auf Politik und Eliten... ich glaube, das gibt es gar nicht. Es gibt gewisse Merkmale, die mal zu einem Zeitpunkt X auf eine gewisse Gruppe gleichermaßen zutreffen können, aber ihr könnt euch ja mal selber fragen: die ganzen rechten Arschgeigen da draußen, die Hetzer und Lügner und Gewalttäter und Betrüger, gehören die zu eurem Volk? Gehört der besorgte Ronny aus dem Erzgebirge zu eurem Volk? Nur weil er mit euch die Staatsbürgerschaft teilt? Welche Verbindung fühlt ihr denn zu dem? Und welche Verbindung fühlt ihr vielleicht im Vergleich mit dem Typen aus eurer Straße, der mit euch in der Schule oder im Fußballverein war und dessen Eltern halt zufällig aus der Türkei kommen?
Wenn Volk auf einer gefühlten Verbindung beruht, gehören zu meinem Volk viele Leute, von denen ich weiß und noch viel mehr, von denen ich gar nichts weiß. Aber ich weiß, dass 13 Prozent nicht dazu gehören. Ach das sind Deutsche, so wie ich? Sonstige Gemeinsamkeiten? Keine sonst? Mensch, das ist jetzt aber zu dumm.
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Ich find's grad witzig.
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Eine Hübsche Prügelei wäre auch mal was.
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Mainhattener schrieb:

Eine Hübsche Prügelei wäre auch mal was.


Ich sehe Rudelbildungen ja eigentlich ganz gerne.
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erwin stein schrieb:

Frankfurt050986 schrieb:


Kurz und knapp, nein! Nicht jeder muss sich zu 100% mit jeder Aktion des Vereins identifizieren.


...und nicht jeder muss verstehen worum es geht...gutes Beispiel...


Wow, Ahnungslosigkeit vorwerfen. Wie erwachsen. Kommt auch noch ein Argument oder war es das schon?
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Frankfurt050986 schrieb:

erwin stein schrieb:

Frankfurt050986 schrieb:


Kurz und knapp, nein! Nicht jeder muss sich zu 100% mit jeder Aktion des Vereins identifizieren.


...und nicht jeder muss verstehen worum es geht...gutes Beispiel...


Wow, Ahnungslosigkeit vorwerfen. Wie erwachsen. Kommt auch noch ein Argument oder war es das schon?


Wenn irgendwann mal Mittwochvormittag um halb 11 gespielt wird, weil in China gerade Feiertag ist, wirst du's verstehen.
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diese Schwachköpfe
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FredSchaub schrieb:

diese Schwachköpfe


Ist abgesprochen. Also Klappe.
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Nach Lektüre der Beiträge seit gestern (inklusive meines eigenen) bietet es sich wohl an, dass wir uns die verschiedenen Richtungen dieser Diskussion hier verdeutlichen. Wir alle miteinander werfen nämlich Flüchtlinge, Parteipolitik, Moral und Ethik, Kultur, Migration, Meinungserhebungen, historische Analogien, kurz gesagt Emotionen und Ratio fröhlich durcheinander und am Ende gipfelt das in gegenseitigen Vorwürfen unter Leuten, die so wie ich das hier lese, alle auf der richtigen Seite stehen. Ich versuche mal, das irgendwie zu verdeutlichen, so wie ich das wahrnehme.

1. Natürlich war die Flüchtlingspolitik ein mit heißer Nadel gestricktes Provisorium. Als der große Ansturm kam, herrschte schon jahrelang Krieg in Syrien, Krieg im Irak, Krieg in Afghanistan. Es herrschten Diktaturen und Armut in mehreren afrikanischen Ländern. Libyen war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht erst seit gestern ein blutiges Durcheinander. Das Schlepperwesen über das Mittelmeer mit all seinen Opfern lief bereits wie geschmiert. Da hat Deutschland schon versagt, indem man die Italiener mit ihren Rettungsmissionen schon viel zu wenig unterstützt hat, man hat die Augen davor verschlossen, dass irgendwann eine Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten kommen würde. Und als sie dann kam, war die Überraschung allenthalben groß und man merkte, dass man zwar ein schönes EU-Recht und ein Dublin-System etablieren kann, dass Migration in Form einer Massenflucht nicht aber mir nichts, dir nichts, brav und friedlich an irgendeiner willkürlichen EU-Außengrenze stoppt. Hätten viele, die dann bei uns ankamen, theoretisch und rein rechtlich in Griechenland oder Italien oder Ungarn bleiben oder registriert werden müssen? Sicherlich. Hat das vorher aufgebaute System hier funktioniert? Offenkundig nicht. Hätte man auf den dann eingetretenen Fall vorbereitet sein können? Ohne jeden Zweifel. Es ist mehr als angemessen, auf die Fehler, die in der Politik bereits lange vor 2015 gemacht worden, hinzuweisen. Die Fakten gebieten das.

2. Und dann die Flüchtlinge selbst. Menschen mit einfachen Weltbildern mochten abgerissene, halb verhungerte Gestalten erwarten, mit Mühe und Not das nackte Leben gerettet, am besten noch Kinder mit großen Augen, so richtig was zum Liebhaben. Dann aber das: Menschen mit Handys, Menschen mit Sneakern und noch fremder als gedacht, schwarz, muslimisch und junge Männer, mein Gott, JUNGE MÄNNER! Und nichts nimmt der eine oder andere Bürger in diesem Land übler, als wenn seine Klischee-Erwartungen nicht erfüllt werden, in diesem Fall, was Zahl, Aussehen oder Verhalten der Flüchtlinge anging, die (das sollte man nicht vergessen) aber trotzdem im überwiegenden Fall Flüchtlinge waren.

3. Und dann noch der Schock für die faktisch bis zu diesem Punkt marginalisierte extreme politische Rechte. Die Unterstützung am Anfang war riesig. Viele Leute spendeten, fanden die Aufnahme richtig, hatten überhaupt keine Angst, dass der Neger ihre Kinder frisst! Aber zum Glück nicht alle. Die Überfremdungsangst, die man sich auch in der Auf-keinen-Fall-rechts-AfD (*zwinkerzwinker*) rasch zu eigen machte, zog ja bei vielen Leuten doch. Und ließ sich so super mit Globalisierungsproblemen, mangelndem Verständnis für die Komplexität politischer Prozesse und einem herbeikonstruierten Wunsch nach Gemeinschaft verbinden. Und Parolen musste man sich nicht mal selber ausdenken, die gab's ja schon seit '89 ("Wir sind das Volk"). Und weil man ja gerade so schön auf der Gefühlswelle ritt, musste man sich um Fakten nicht kümmern, sondern nur darum, dass auch jeder ostdeutsche Halbdemokrat, jeder konservative Möchtegernintellektuelle, jeder Youtube-Verschwörungstheoretiker und jeder besorgte Bürger mitkam. Und jedes vorher schon vorhandene Unwohlsein gegenüber dem Islam, jedes Vorurteil gegen Zuwanderer, jedes kulturelle Konstrukt von einem weißen Europa oder einem Volkswillen ließ sich super verwursten und populistisch ausschlachten und die Hetze konnte weitergetrieben werden, bis zu dem Punkt an dem wir heute stehen.

Die Frage ist: Was jetzt?

Neigen 15 oder 20 oder 30 Prozent der Bevölkerung rassistischen, antisemitischen, antiislamischen, fremdenfeindlichen, nationalistischen Meinungen zu? Definitiv.
Werden diese Meinungen verschwinden? Definitiv nein.

Es gibt Dinge, die wir wissen und die wir nicht wissen. Wir wissen relativ genau, wie viele Flüchtlinge hier bei uns sind, was sie uns kosten, was ihr Rechtsstatus ist und was ihre Bleibeperspektive. Wir wissen aber nicht, wie viele hier in drei oder fünf oder zehn Jahren wirklich bleiben können und wollen, wie gut der Integrationsprozess verlaufen wird, für die, die bleiben, wir wissen nicht, wie groß der Kulturunterschied, das Familienbild, das Konzept von Religion, der Spracherwerb, der Anpassungswille wirklich sind. Wir wissen nicht mal, ob wir je pauschale Aussagen über das, was eine willkürlich definierte Gruppe ("Flüchtling") denken oder tun wird, treffen können.
Wir wissen aber eins: die Flüchtlinge haben diesen auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne ausgetragenen Konflikt nicht verursacht. Sie haben ihn lediglich sichtbar gemacht. Und Leute haben Farbe bekannt und zwar in positiver wie in negativer Hinsicht.

Unsere Kameraden von der AfD, um die es in diesem Thread ja letztendlich gehen soll, haben einen Weg gefunden, den Rassismus, der vorher nur am Dorfstammtisch oder im stillen Kämmerlein ein Zuhause hatte, auf die legitime politische Bühne zu holen, ihn (zumindest am Anfang) als "Sorge" oder berechtigtes politisches Anliegen zu verkleiden, weil der Resonanzraum plötzlich sichtbar war, in dem man Dinge laut sagen durfte und in dem man sich als Opfer darstellen konnte, wenn man für diese Dinge kritisiert wurde.

Und jetzt (falls ihr noch mitlest) kommen wir zur Problematik, die die Diskussionen hier und draußen in der richtigen Welt auch untereinander so schwierig macht: die Dreistigkeit, mit der diese Hetze betrieben wird, treibt mir (und vermutlich auch einigen anderen) den Blutdruck hoch, weil diese Haltungen, diese Weltsicht nicht legitim sind. Sie führen zu Ausgrenzung und zu Gewalt. Es gibt hierfür keine Rechtfertigung.
Diskussionen und Vom-Gegenteil-überzeugen-wollen sind sinnlos, denn schon die Fakten, die hierfür notwendig sind und die nachweisbar sind, werden nicht anerkannt. Und ja, es mag sein, dass im rechten politischen Spektrum durch die Union Positionen geräumt wurden. Und ja, es wurden und werden in der Migrationspolitik Fehler gemacht. Und ja, die Parteien und Medien agieren alles andere als glücklich. Und ja, soziale Medien nerven ohne Ende, weil sie jeden Hirnschiss ungefiltert und gleichrangig und aufgeblasen in die Welt hinauskotzen und gerade die Populisten davon über Gebühr profitieren. Aber das ändert nichts am Kernthema: Rassisten sind Rassisten und sie sind als solche zu bezeichnen. Sie sind identifizierbar, ihre Motive, ihre Sprachmuster, ihre Codewörter.
Wollen wir uns hier wirklich darüber streiten, ob Werners eher analytischer, parteipolitischer Exkurs (dem ich auch nicht in Gänze zustimme) möglicherweise zu verständnisvoll gegenüber der AfD ist oder FrankenAdlers Furor vielleicht Leute mit abräumt, die es nicht verdient haben?
Wäre es nicht zur Abwechslung mal geil darüber zu reden, wie wir alle hier bei Eintracht Frankfurt, in unseren Freundeskreisen, in unseren Wohnorten, in den Kneipen, in denen wir sind, auf den Konzerten, zu denen wir gehen, mit den Menschen oder Initiativen, die wir unterstützen, jedes Mal einen kleinen Raum schaffen, in dem das Gesocks überhaupt gar keine Rolle spielt? Nur mal so als Gedanke.

Sorry für den langen Text.
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Man kann sich das ja eigentlich sparen. Jeder Tweet ein neuer Tiefpunkt, jede Rede trieft vor Rassismus, über das Personal gehen einem die negativen Superlative aus. Wir wissen, was die sind, was die wollen und wohin das führen würde, wenn die irgendwie an die Macht kämen, kann sich jeder durchschnittlich Intelligente ausmalen. Es gibt nichts mehr schön zu reden. Habe gerade den Kontakt zu einem langjährigen Kumpel zu den Akten gelegt, der seit einiger Zeit entsprechende Parolen raushaut und zugehörige Internetseiten goutiert.
Da gibt's nichts mehr zu überzeugen oder zu disktuieren, ob der Sorgen hat, die ich ernstnehmen müsste, ist mir scheißegal, ob Leute im Osten ihre Nachwendeerfahrungen nicht ausreichend gewürdigt sehen, ist mir scheißegal, ob irgendwer Angst hat oder Befürchtungen oder Frust oder ob Merkel weg muss oder nicht, ob wir gesellschaftliche Gräben überwinden müssen, Ist. Mir. Alles. Scheißegal. AfD = Hetzer = Lügner = Rassisten = Faschos. Und ihre Wähler sind im besten Fall Feiglinge und im Normalfall das eben Erwähnte. Was soll die Rumlaviererei.
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Blöd ist halt nur, dass bei Spielen gegen Bayern bei denen immer 12 Mann auf dem Platz stehen...
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Kleiner Blick in die Reihen der AfD während der Holocaust-Gedenkfeier im Bundestag. Alles lupenreine Unterstützer des jüdischen Volkes.

https://twitter.com/ARDKontraste/status/961696104277512192
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Ja, deswegen ist eine praktizierende Lesbe auch an der Parteispitze und genau deswegen hat die AfD mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund als jede andere Partei. Sorry, aber das ist lächerlich!
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adalbert78 schrieb:

Ja, deswegen ist eine praktizierende Lesbe auch an der Parteispitze und genau deswegen hat die AfD mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund als jede andere Partei. Sorry, aber das ist lächerlich!


Habe mal einen Blick auf die Abgeordnetenliste des Deutschen Bundestags geworfen und finde drei, mit gutem Willen vier Abgeordnete mit Migrationshintergrund. Wollen wir noch den Gegencheck bei Linken oder Grünen machen oder bist du einfach schon jetzt ein Lügner?
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Ich sehe, man hat uns wieder eine Perle der Schiedsrichterzunft geschickt.
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Naja bei dieser Medienhetze und diesen permanenten NAZIKEULEN sind 14% schon eine Leistung.
Dabei darf die Regierung und Bevölkerung dankbar für sowas wie die AFD sein,will mir gar nicht vorstellen das nur die NPD eine nationale Option wäre.
Auf sowas wie die NPD in der Regierung, hätte ich nämlich null Bock und man sollte nicht vergessen, mit was für populistischen Zügen die FDP (Lindner) im rechten/wutbürger Becken gefischt hat.
Die CSU wird in Bayern (dank der AFD)koalieren müssen,da hilft auch kein Schulterschluss zu Orban.
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touch7 schrieb:

Naja bei dieser Medienhetze und diesen permanenten NAZIKEULEN sind 14% schon eine Leistung.
Dabei darf die Regierung und Bevölkerung dankbar für sowas wie die AFD sein,will mir gar nicht vorstellen das nur die NPD eine nationale Option wäre.
Auf sowas wie die NPD in der Regierung, hätte ich nämlich null Bock und man sollte nicht vergessen, mit was für populistischen Zügen die FDP (Lindner) im rechten/wutbürger Becken gefischt hat.
Die CSU wird in Bayern (dank der AFD)koalieren müssen,da hilft auch kein Schulterschluss zu Orban.



Nur mal so: die Nazikeule ist genauso ein Mythos wie der Schuldkult. Ich für meinen Teil benötige den Begriff "Nazi" nicht, um eine Bande von rassistischen, völkischen, nationalistischen, ausländerfeindlichen, antisemitischen, islamhassenden, homophoben, heuchlerischen, verlogenen, geschichtsvergessenen, antidemokratischen, verfassungsfeindlichen Hetzern als solche zu bezeichnen. Rechtsextreme gab's schon lange vor Adolf und seinen Kumpels und danach bedauerlicherweise auch.
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Ich die Gutmenschen CDU SPD Grünen usw.....
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touch7 schrieb:

Ich die Gutmenschen CDU SPD Grünen usw.....


Den Präsidenten und die Mitglieder deines Lieblingsvereins haste noch vergessen.
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Geht es hier noch um Fischer's Aussagen oder wird gerade ein kleiner Grabenkampf ausgetragen?
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SamuelMumm schrieb:

Geht es hier noch um Fischer's Aussagen oder wird gerade ein kleiner Grabenkampf ausgetragen?


Du musst das verstehen. Der Vereinspräsident wird trotz seiner bööööööösen ausgrenzenden Aussagen mit 99 Prozent im Amt bestätigt. Die Mannschaft auf dem Platz ist so multikulti, dass sogar Marco Russ Kroate ist. Keiner gibt einen Fliegenschiss auf die ganz bestimmt kurz bevorstehende Islamisierung, die Legende vom Schuldkult, das christliche Abendland, weiße Europäer oder "die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen". Da muss man sich als total nicht-rechter, dafür besorgter AfDler, der aber irgendwie ja doch Eintrachtfan sein will, irgendwie die Realität zurechtlügen und dann mal wieder den Klassiker "Aber die Anderen...", gefolgt von "Mimimi zu Unrecht in die rechte Ecke gestellt..." und "Pauschalisierungen sind voll gemein..." rausholen. Letzteres ist übrigens mein neuer Liebling im Opferkartoffel-Repertoire.
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Sehr geil Kollege!
Ich habe heute meinen Mitgliedsantrag abgeschickt.
Bei dem was hier läuft will ich gerne dabei sein!
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FrankenAdler schrieb:

Sehr geil Kollege!
Ich habe heute meinen Mitgliedsantrag abgeschickt.
Bei dem was hier läuft will ich gerne dabei sein!


Schon seit 2008 dabei. War schon Mitglied, bevor es cool war.
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Ich finde, das eigentlich Spannende an der ganzen Peter-Fischer-Episode, ist die Lehre, die man aus seinem Agieren ziehen kann. Man hat immer den Eindruck, die AfD setzt Themen. Sie treibt Politik, Medien, Gesellschaft vor sich her und Deppen wie die CSU springen noch drauf an und machen deren Themen zu ihren eigenen. Und so stärkt und legitimiert man diese Rassistenbande immer wieder aufs Neue.

Aber Peter Fischer ist in die Offensive gegangen, er hat im ersten Moment auf die Entwicklungen in diesem Land reagiert, aber dann sofort agiert, indem er gesagt hat: "Ihr gehört nicht zu uns. Eintracht Frankfurt hat Werte, die stehen unveränderlich und ihr könnt die annehmen oder abziehen. Die wären so wie sie sind, wenn's euch gar nicht geben würde." Und so kriegt man sie. Nicht indem man versucht, so eine Art Lightversion zu werden, sondern indem man einen klaren Gegenentwurf kreiert, der völlig autark funktioniert. Einen Entwurf, der nicht "die Sorgen der Menschen ernstnehmen" will und damit meint, man müsste auch rassistische Einstellungen tolerieren, der nicht den Popanz von "Politik gehört nicht ins Stadion und wir sind doch alles Eintrachtfans und damals Neunzehnhundertblaundachtzig hat's ja auch keinen interessiert" mitmacht, der klare Entscheidungen verlangt. Und um klare Entscheidungen drücken sie sich ja immer. Rechts wählen wollen, aber nicht rechts sein. Recht auf Asyl ja, aber nur wenn's nicht um Afrikaner, Muslime, junge Männer, Frauen mit Kopftüchern, Familien mit vielen Kindern oder Ungelernte geht. Vom christlichen Abendland schwadronieren, aber atheistischer Ossi sein. Auf besorgter Bürger machen, aber Gewaltfantasien in What's-App-Gruppen. Reichsbürger sein, aber Arbeitslosengeld wollen. Holocaustopfer kleinreden, aber Bomben- oder Vertreibungsopfer glorifizieren. Und tausend Beispiele mehr.

Also: wenn man die AfD und ihr Umfeld kleinkriegen will, sollte man sich Räume schaffen, in denen sie und ihr Denken, ihre Sichtweise keine Rolle spielen. Man sollte nichts verdrängen, Aufmerksamkeit steht ganz oben. Aber wie geil ist es denn, zu Tausenden ins Stadion zu gehen und einfach, indem man Fan vom Juddebubbe-Verein ist, indem man Leute supportet, die Boateng oder Chandler oder Hasebe heißen, genauso wie Leute, die Meier oder Wolf oder Russ heißen, indem man auf diese einfache Weise, diesen ganzen Hetzern und Heuchlern und Lügnern und Gewalttätern den dicken Mittelfinger zeigen kann?
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Das ist doch dasselbe!
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WuerzburgerAdler schrieb:

Das ist doch dasselbe!


Gut, also nicht rechts. Das war meine größte Sorge. Puh, bin erleichtert.
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Dulcolax schrieb:

deshalb nochmals meine frage an die afd wähler.
aus welchen gründen wählt ihr die afd?


einen versuch einer antwort zu dieser frage findest du in folgendem posting angerissen, wo ich zusammenfasend wiedergebe, was mir ehemalige cdu und nun afd-wähler dazu gesagt haben; es geht ihnen - was jetzt nicht überraschen sollte - im wesentlichen um die flüchtlingspolitik:

https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/129394/goto/4760764
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Lattenknaller__ schrieb:

Dulcolax schrieb:

deshalb nochmals meine frage an die afd wähler.
aus welchen gründen wählt ihr die afd?


einen versuch einer antwort zu dieser frage findest du in folgendem posting angerissen, wo ich zusammenfasend wiedergebe, was mir ehemalige cdu und nun afd-wähler dazu gesagt haben; es geht ihnen - was jetzt nicht überraschen sollte - im wesentlichen um die flüchtlingspolitik:

https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/129394/goto/4760764


Moment, jetzt bin ich verwirrt. Ich dachte immer, es ginge um die Euro-Politik?
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Ist doch mehr als offensichtlich warum...


Richtig, man hat einfach keine Lust sich mit dem Unsinn der Regenschirmfraktion herumzuschlagen. Es ist viel spannender von aussen zuzusehen wie sich die Leute gegenseitig auf die Schulter klopfen in ihrem Naziwahn
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audioTom schrieb:

vonNachtmahr1982 schrieb:

Ist doch mehr als offensichtlich warum...


Richtig, man hat einfach keine Lust sich mit dem Unsinn der Regenschirmfraktion herumzuschlagen. Es ist viel spannender von aussen zuzusehen wie sich die Leute gegenseitig auf die Schulter klopfen in ihrem Naziwahn


Was hast du hier eigentlich noch verloren? Sollte so ein Vorzeigedemokrat nicht anerkennen, wenn das Volk eine eindeutige Entscheidung trifft und zwar nicht mit 13 sondern mit 99 Prozent?
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Eintracht Mitglied und AFD Wähler, das geht anscheinend nicht.
???
Im Stadion sind aber nicht nur SGE-Mitglieder sondern FANS, ganz einfach Eintracht-Fans welche auch rechts wählen ohne SGE-Mitgliedsausweis..
Dann isses halt so, ich gehe doch zur SGE weil ich einen SGE-Sieg sehen möchte.
70er /anfang 80 er Jahre gab es viele ideologisch-rechte im G-Block, aber zusammen hatten wir die SGE supported, so war´s und wird´s immer sein.
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adlerbube schrieb:

Eintracht Mitglied und AFD Wähler, das geht anscheinend nicht.
???
Im Stadion sind aber nicht nur SGE-Mitglieder sondern FANS, ganz einfach Eintracht-Fans welche auch rechts wählen ohne SGE-Mitgliedsausweis..
Dann isses halt so, ich gehe doch zur SGE weil ich einen SGE-Sieg sehen möchte.
70er /anfang 80 er Jahre gab es viele ideologisch-rechte im G-Block, aber zusammen hatten wir die SGE supported, so war´s und wird´s immer sein.



Nee, wird es nicht. Wer rechts wählt und denkt, er könnte gleichzeitig den Multikulti-Verein Eintracht Frankfurt unterstützen, leidet mindestens unter Wahrnehmungsstörungen. Wer auf der anderen Seite denkt, man müsste mit jedem die SGE supporten, bloß weil der auch den Weg ins Stadion und in den Block gefunden hat, sollte sich mal über Prioritäten klar werden. Der Rassismus wird leider nicht aus den Köpfen verschwinden. Aus dem Stadion aber hoffentlich schon.