hawischer
6822
hawischer schrieb:
Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.
Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:
Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.
WuerzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.
Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:
Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.
ich will das Thema nicht ausweiten, es gäbe einiges dazu zu sagen. Nur soviel. Warum glaubst Du, dass die Menschen leben sollen nach Deinen Prämissen und Wertvorstellungen. In unserer Gesellschaft kann jeder leben wie er will. Er kann konsumieren oder es sein lassen. Er kann sich in allen bescheiden und lieber großzüger leben. Zu allererst ist jeder aber für sich verantwortlich. Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Das nennt man Eigenverantwortlichkeit.
Und darüberhinaus haben wir ein umfangreiches soziales Netz. Nicht perfekt und immer verbesserungsfähig, aber wir haben es und die Gesellschaft (und damit auch jeder einzelne) hält es am Leben. Mit ihrer Arbeit und mit ihren Steuern und mit ihren ehrenamtlichen Tun. Das ist gelebter Altruismus. Er ist ein zentraler Baustein unserer Gesellschaft und da gehört die freie und soziale Marktwirtschaft dazu.
amsterdam_stranded schrieb:
Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.
Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?
Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.
Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.
Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.
SGE_Werner schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.
Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?
Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.
Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.
Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.
Das ist Markt, Werner. Er entwickelt sich weiter, nach den Bedürfnissen der Menschen, dem Angebot, der technischen Möglichkeiten, der Infrastruktur und und und.
Vor 60 Jahren gab es noch Tante-Emma-Läden und Buchläden, in jedem Dorf. Der Individualverkehr war nicht der von heute.
Es gab den Neckermann- und Quelle- und Otto-Katalog. Dort konnte man bestellen. In größeren Städten gab es Kaufhof, Hertie, Karstadt, Horten, Neckermann-Kaufhäuser.
Heute: Die Tante-Emma.Läden - ausgestorben. Buchhandlungen musst du suchen. Katalogversender - verschwunden. Kaufhäuser reduziert auf Karstadt/Kaufhof mit sinkender Tendenz.
Heute: Es lebe das Internet, Amazon, Ebay und tausend andere haben den klassischen Einzel- und Versandhandel abgelöst. An den Ortsrändern haben sich Lebensmittel- und Discounterläden angesiedelt. Aldi- und Lidl, Rewe und Edeka, Rossmann und und und.
Morgen: Es wird eine Weiterentwicklung geben, Wohin, wir werden es sehen.
Das alles ist Marktwirtschaft. Und natürlich lebt diese auch vom Wachstum. Wachstum gibt es seit Menschengedenken, genauso wie Veränderungen. Ohne dieses Wachstum wäre die Armut und der Hunger in der Welt in den letzten Jahrzehnten nicht so stark zurückgegangen. Nimm nur das Beispiel China, seit der Marktöffnung ist das Land gewachsen, der Hunger besiegt, den Menschen geht es besser. Ja und es gibt auch Reiche, die es vorher nicht gegeben hat. Aber bitte, wer ist dabei ärmer geworden?
Zur sozialen Marktwirtschaft kenne ich keine halbsweg gleichwertige Alternative. Der eine will mehr Markt, der andere mehr Soziales. Das ist normal. Ich denke doch, dass der Ausgleich insgesamt gut gelingt. Eine Parität wird es wahrscheinlich nicht geben, dafür ist das Gefüge von den jeweiligen Konjunkturzyklen beeinflußt. Siehe die damals notwendige Hartz-Gesetzgebeung durch Rot/Grün mit Unterstützung von Schwarz/Gelb. Manches davon ist ja wieder zurückgedreht oder abgeschwächt. Auch hier wird es sich weiterentwickeln.
hawischer schrieb:
Das ist Markt, Werner. Er entwickelt sich weiter, nach den Bedürfnissen der Menschen, dem Angebot, der technischen Möglichkeiten, der Infrastruktur und und und.
(...)
Morgen: Es wird eine Weiterentwicklung geben, Wohin, wir werden es sehen.
Das alles ist Marktwirtschaft. Und natürlich lebt diese auch vom Wachstum. Wachstum gibt es seit Menschengedenken, genauso wie Veränderungen.
(...)
Zur sozialen Marktwirtschaft kenne ich keine halbsweg gleichwertige Alternative.
Du hast völlig Recht. Etwas anderes als die bestehende Ordnung der Dinge wird niemals existieren Sicher, es wird Veränderungen geben. Aber eine halbwegs gleichwertige Alternative zu Königsgnadentum, Zünftewesen und Leibeigenschaft ist undenkbar.
hawischer schrieb:
Das ist Markt, Werner.
Logisch. Was aber nicht heißt, dass man das alles gutheißen und als gottgegeben ansehen muss.
hawischer schrieb:
Und natürlich lebt diese auch vom Wachstum. Wachstum gibt es seit Menschengedenken, genauso wie Veränderungen.
Dumm ist halt nur, dass Wachstum dort endet, wo die Ressourcen enden, um zu wachsen. Aber das werden die Neoliberalen auch noch merken, wenn vor lauter Wachstum irgendwann kein Wachstum mehr möglich ist.
Ob übrigens der Wachstum dafür verantwortlich war, dass es weniger Armut vor allem in Schwellenländern gibt, will ich in Teilen anzweifeln. Ich denke, das Wachstum ist mehr ein Effekt als der eigentliche Grund.
Wichtigster Bestandteil der Marktwirtschaft und der Hauptgrund für den Erfolg dieses Systems (vor allem im Gegensatz zum staatlich gelenkten Sozialismus) ist für mich das Agieren nach Angebot und Nachfrage. Ein Unternehmen, das etwas anbietet, was keiner will oder braucht, geht kaputt. Ein Unternehmen, das etwas nicht anbieten kann, was gebraucht wird, geht auch kaputt. Ein Unternehmen, welches die Nachfrage befriedigt, überlebt und kann Profit erzeugen. Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung etc. werden immer bedient werden müssen. Sorgt der Staat für die nötigen Strukturen (Infrastruktur etc.) und Anreize, kann ein Unternehmen profitabel agieren. Das Wachstum ist dann logische Konsequenz und angesichts steigender Bevölkerungszahlen ohnehin erwartbar.
Das Problem am Kapitalismus ist, dass die Nachfrage mittlerweile nicht mehr natürlichen Ursprungs ist (Kleidung, Nahrung etc.) , sondern zu den Grund- und Kulturbedürfnissen noch eine Menge Luxus-Bedürfnisse hinzukommen, die uns als Grundbedürfnisse angepriesen werden (Sinn der Werbung), damit wir sie kaufen. Nur dadurch wird noch sowas wie Wachstum erzeugt. Und nur für diese Güter sind wir interessanterweise bereit, hohe Preise zu bezahlen, während wir für Grundbedürfnisse wie Nahrung oder Kleidung nur das Billigste nehmen.
Und unser Wachstum wird zu Lasten der Umwelt und anderer Menschen erreicht. Wachstum, nur des Wachstums willen, weil andere auch über uns hinaus wachsen wollen und wir mithalten "müssen", das ist das Problem dieses Wirtschaftssystems.
Der Fortschritt wissenschaftlicher Natur hat viel mehr Menschen aus Hunger und Not befreit als es je Wirtschaftswachstum erreichen kann. Von Dividenden werden wir keinen Fortschritt für diese Spezies oder im kleineren für diese Gesellschaft erreichen. Da krankt das System. Und irgendwann, wenn die Ressourcen für dieses Wachstum sich dem Ende neigen und sich die Leute um die letzten Rohstoffe über den Haufen schießen, werden wir wissen, wie toll dieser Wachstumsgedanke war und wie sehr wir uns an diese Ersatzreligion namens Kapitalismus geklammert haben.
Aber vermutlich kriegen wir das nicht mehr zu Lebzeiten mit.
hawischer schrieb:
Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
Welche Analyse hawischer? Und, um Gottes Willen, wie kommst du jetzt auf die Partei die Linke? Schrieb ich da irgendwas davon in meinem Beitrag, oder ist das der schwache und durchschaubare Versuch, das was ich an Missständen in Konsequenz der Marktwirtschaft wie sie derzeit in diesem Land gelebt wird benannt habe auszublenden und mich als Parteigänger von sozialistischen Phantasten und Ex-SED Kadern hinzustellen?
Deiner absolut würdig hawischer! Oder halt einfach: extrem schwach!
Keine Argumente, nur Gedisse.
- Ich hielt Deinen Beitrag auf den ich geantwortet habe für eine Analyse. Wenn es keine war, sorry
- Ich habe die Linke als Beispiel für eine normale Wahlreaktion von Unzufriedenen gewählt, ohne Rücksicht darauf,
ob Du die erwähnt hast. Nichts liegt mir ferner als Dich zu einem Parteigänger von sozialistischen Phantasten und
Ex-SED-Kadern zu machen. Möglicherweise liest Du etwas aus meinem Beitrag, was da nicht steht. Bitte nochmal
um Prüfung.
- Mit Deiner Bewertung muss und kann ich leben.
- Keine Argumente? Seh ich anders. Musste erst mal nachschauen was Gedisse heißt. Jetzt weiß ich es. Aber warum
sollte ich Dich schlechtmachen?
Folgend nocheinmal einen Teil Deiner Ausführungen (auf den Begriff "Analyse" habe ich jetzt verzichtet):
"Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an."
Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.
- Ich habe die Linke als Beispiel für eine normale Wahlreaktion von Unzufriedenen gewählt, ohne Rücksicht darauf,
ob Du die erwähnt hast. Nichts liegt mir ferner als Dich zu einem Parteigänger von sozialistischen Phantasten und
Ex-SED-Kadern zu machen. Möglicherweise liest Du etwas aus meinem Beitrag, was da nicht steht. Bitte nochmal
um Prüfung.
- Mit Deiner Bewertung muss und kann ich leben.
- Keine Argumente? Seh ich anders. Musste erst mal nachschauen was Gedisse heißt. Jetzt weiß ich es. Aber warum
sollte ich Dich schlechtmachen?
Folgend nocheinmal einen Teil Deiner Ausführungen (auf den Begriff "Analyse" habe ich jetzt verzichtet):
"Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an."
Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.
hawischer schrieb:
Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.
Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:
Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.
Bei Netto im Nachbardorf wurde die Bäckerei aus nem Dorf in der Nähe, die neben ihrem Dorfladen noch drei Filialen in der unmittelbaren Umgebung betrirb, rausgeschmissen.
Der Grund: sie konnten nicht gewährleisten, dass bis 20:00 Uhr das gesamte Sortiment bereitstand. Hätte sie wirtschaftlich eher ruiniert.
Jetzt betreibt eine Großbäckerei aus Weiden den Filialbäcker. Diue Qualität ist entsprechend und Abend für Abend wird ohne Ende Essen weggescmissen.
Eine Mitarbeiterin der Filiale ist geblieben. Die hatte vorher ganz ordentlich verdient. Jetzt ist sie auf Mindestlohn.
Man könnte jetzt noch auf die Ökobilanz schauen, aber angesichts des hier vorherrschenden Zynismus kann man sich das auch sparen.
Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an.
Ich danke Kühnert! Nicht dafür, dass er besonders ausgereifte Vorschläge gemacht hat, aber dafür, dass er den Impuls in Alternativen zu denken medial gesetzt hat!
Der Grund: sie konnten nicht gewährleisten, dass bis 20:00 Uhr das gesamte Sortiment bereitstand. Hätte sie wirtschaftlich eher ruiniert.
Jetzt betreibt eine Großbäckerei aus Weiden den Filialbäcker. Diue Qualität ist entsprechend und Abend für Abend wird ohne Ende Essen weggescmissen.
Eine Mitarbeiterin der Filiale ist geblieben. Die hatte vorher ganz ordentlich verdient. Jetzt ist sie auf Mindestlohn.
Man könnte jetzt noch auf die Ökobilanz schauen, aber angesichts des hier vorherrschenden Zynismus kann man sich das auch sparen.
Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an.
Ich danke Kühnert! Nicht dafür, dass er besonders ausgereifte Vorschläge gemacht hat, aber dafür, dass er den Impuls in Alternativen zu denken medial gesetzt hat!
Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
hawischer schrieb:
Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
Welche Analyse hawischer? Und, um Gottes Willen, wie kommst du jetzt auf die Partei die Linke? Schrieb ich da irgendwas davon in meinem Beitrag, oder ist das der schwache und durchschaubare Versuch, das was ich an Missständen in Konsequenz der Marktwirtschaft wie sie derzeit in diesem Land gelebt wird benannt habe auszublenden und mich als Parteigänger von sozialistischen Phantasten und Ex-SED Kadern hinzustellen?
Deiner absolut würdig hawischer! Oder halt einfach: extrem schwach!
Keine Argumente, nur Gedisse.
hawischer schrieb:
Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
Und ca. 8% bundesweit leben weitgehend klimaneutral. Darunter noch jede Menge alte Hippie-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt das mit dem Klimawandel gar nicht.
Wenn es der Erde so dreckig ginge, warum leben die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens interessiert sie nix anderes.
hawischer schrieb:
Verstehe ja, dass Du die Gesellschaft arm rechnen musst, weil ansonsten Dein ganzes politisches Weltbild zusammenbricht.
Ja, du mich auch.
hawischer schrieb:
Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.
Super Beispiel. Gerade schreibe ich an einem Artikel über die Situation der Bäckereien. Die stellt sich nämlich so dar:
Das traditionelle Bäckerhandwerk stirbt aus. Der Billig-Konkurrenz der Discounter, die mit Fertigbackmischungen und Teiglingen aus dem nahen und fernen Osten ohne jegliche Nährwerte Dumpingpreise aufrufen, können sie lediglich ihre Qualität entgegenhalten - was von immer mehr Verbrauchern allerdings immer weniger geschätzt wird. Vielleicht, weil sie bei 800 bis 900 Euro netto auf den Cent schauen müssen? Keine Ahnung.
Die Folge: ihren Mitarbeiter/innen können die traditionellen Bäcker kaum noch ein vernünftiges Gehalt bieten. Also fehlt es an Azubis und Mitarbeiter/innen an allen Ecken und Enden.
Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Discounter. Hier gehören die Mitarbeiter/innen in der Backwarenabteilung (die ja nur noch aufbacken müssen) zu den Gehaltsempfängern am unteren Ende der Skala.
Traditionelle Bäckereien sind seit Jahren auf dem Rückzug. Gerade erst gestern ein Rechercheinterview mit einem alteingesessenen Bäcker geführt, der seine Bäckerei zugesperrt hat und nun in einer Fabrik arbeitet.
Deutschland ging es nie besser als heute.
hawischer schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Gerade schreibe ich an einem Artikel.
Dann solltest Du bei der Jobbörse beim Jobcenter oder anderen Portalen nach Bäckereien suchen, die Personal einstellen wollen. Und die auch befragen. Damit der Artikel ausgewogen wird.
Das habe ich doch genau so recherchiert und beschrieben:
WuerzburgerAdler schrieb:
Die Folge: ihren Mitarbeiter/innen können die traditionellen Bäcker kaum noch ein vernünftiges Gehalt bieten. Also fehlt es an Azubis und Mitarbeiter/innen an allen Ecken und Enden.
OK?
Einen weiteren Grund für den Personalmangel hat FA genannt: Die Leute kriegen keinen bezahlbaren Wohnraum. Gut, dies betrifft jetzt Kliniken und Seniorenheime stärker als Bäckereien. Aber gerade dort ist das nicht nur in Ballungsräumen schon sehr kritisch. Und genau das macht mich extrem wütend und lässt mich bei Kühnert aufhorchen.
Ob das nun Söder in München, Rot/Rot in Berlin oder andere (wie eintrachtfrankfurt2005 beschrieb) verbrochen haben, ist mir schnurzpiepegal.
hawischer schrieb:
Die Kritiker an Kühnerts Thesen haben recht. Der Mann hat keine Ahnung von der realen Arbeitswelt. Seine Vorstellungen stammen von vorgestern.
7,4 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland auf 450-Euro-Basis, für 4,7 Millionen von ihnen ist es die einzige Einkommensquelle. Die Zahl der atypisch Beschäftigten ist seit 1991 stark gewachsen.
Aus dem „Atlas der Arbeit“ der Hans-Böckler-Stiftung und des Deutsche Gewerkschaftsbunds 2018. Und da sind die zahllosen befristeten und auf Leihbasis arbeitenden Menschen noch gar nicht dabei. Aber wir haben ja praktisch "Vollbeschäftigung".
Vielleicht hast du gerade nicht so richtig Ahnung von der "realen" Arbeitswelt? Ich frag ja nur.
Was die Wohnungsbaugesellschaften anbelangt: frag mal bei den Münchner Mietern nach, deren Wohnungen Söder vor Jahren verkauft hat. Sofern sie dort überhaupt noch Mieter sind.
Als Diskussionsgrundlage dienen jedenfalls die reflexartigen Aufschreie gegen Kühnerts Gedanken nicht.
Verstehe ja, dass Du die Gesellschaft arm rechnen musst, weil ansonsten Dein ganzes politisches Weltbild zusammenbricht. Die Vertreter der politischen Ränder links oder rechts brauchen das Negative.
Um es mal drastisch auszudrucken. Nur wenn es den Menschen richtig dreckig geht, entsteht eine Basis für soziale Unruhen, aus der dann die Radikalen hoffen an die Macht zu kommen.
Warum erwähnst Du den Verkauf von Wohnungen in Bayern und nicht den in Berlin durch Rot/Rot, die sie jetzt versuchen durch Enteignung wieder zurück zu holen. Zumindest will das die Linke und Teile der SPD und der Grünen.
Und noch eine Zahl. Aktuell sind 800.000 offene Stellen gemeldet. Real werden es noch mehr sein.
Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.
Um es mal drastisch auszudrucken. Nur wenn es den Menschen richtig dreckig geht, entsteht eine Basis für soziale Unruhen, aus der dann die Radikalen hoffen an die Macht zu kommen.
Warum erwähnst Du den Verkauf von Wohnungen in Bayern und nicht den in Berlin durch Rot/Rot, die sie jetzt versuchen durch Enteignung wieder zurück zu holen. Zumindest will das die Linke und Teile der SPD und der Grünen.
Und noch eine Zahl. Aktuell sind 800.000 offene Stellen gemeldet. Real werden es noch mehr sein.
Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.
hawischer schrieb:
Verstehe ja, dass Du die Gesellschaft arm rechnen musst, weil ansonsten Dein ganzes politisches Weltbild zusammenbricht.
Ja, du mich auch.
hawischer schrieb:
Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.
Super Beispiel. Gerade schreibe ich an einem Artikel über die Situation der Bäckereien. Die stellt sich nämlich so dar:
Das traditionelle Bäckerhandwerk stirbt aus. Der Billig-Konkurrenz der Discounter, die mit Fertigbackmischungen und Teiglingen aus dem nahen und fernen Osten ohne jegliche Nährwerte Dumpingpreise aufrufen, können sie lediglich ihre Qualität entgegenhalten - was von immer mehr Verbrauchern allerdings immer weniger geschätzt wird. Vielleicht, weil sie bei 800 bis 900 Euro netto auf den Cent schauen müssen? Keine Ahnung.
Die Folge: ihren Mitarbeiter/innen können die traditionellen Bäcker kaum noch ein vernünftiges Gehalt bieten. Also fehlt es an Azubis und Mitarbeiter/innen an allen Ecken und Enden.
Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Discounter. Hier gehören die Mitarbeiter/innen in der Backwarenabteilung (die ja nur noch aufbacken müssen) zu den Gehaltsempfängern am unteren Ende der Skala.
Traditionelle Bäckereien sind seit Jahren auf dem Rückzug. Gerade erst gestern ein Rechercheinterview mit einem alteingesessenen Bäcker geführt, der seine Bäckerei zugesperrt hat und nun in einer Fabrik arbeitet.
Deutschland ging es nie besser als heute.
hawischer schrieb:
Warum erwähnst Du den Verkauf von Wohnungen in Bayern und nicht den in Berlin durch Rot/Rot, die sie jetzt versuchen durch Enteignung wieder zurück zu holen.
Deshalb werden es die Enteignungsforderer auch sehr schwer haben zu argumentieren. Ich hab damals die Diskussionen und Entwicklungen sehr genau mitverfolgt. Wegen völliger Überschuldung mussten sich Städte von Assets trennen, im Westen wie im Osten.
Düsseldorf entschuldete sich mit dem Verkauf seiner Wohnungsbaugesellschaft komplett, Dresden ebenso. In der sächsischen Landeshauptstadt wurde der Verkauf der Wohnungen auch mit Hilfe von Die Linke ermöglicht.
Übrigens hat man damals die Konzerne als Investoren klar bevorzugt. Wohnungen in Berlin und Dresden wurden im Schnitt für
35.000 EUR verkauft. Es gab durchaus Stimmen, die forderten, dass man lieber den Mietern zu diesem Preis die Wohnungen anbieten solle. Pikanterweise gab es aber zwei Gegenmeinungen: Die Politik erstens wollte lieber im Gesamtpaket mit Sanierungs- und Instandhaltungsvorgabe verkaufen statt Einzelvermakelung und zweitens wollten damals viele Mieter schlicht nicht zu diesem Preis kaufen, obwohl sie sich das hätten leisten können. Der Zins war zwar deutlich höher, aber mit dem Verweis dass man als Mieter keine Nachteile hätte, vor allem in Bezug auf lfd. Kosten wie Instandhaltung, Hausgeldern, etc. nahmen viele von Anfang an davon Abstand.
Zahlreiche Kommunen quer durch Deutschland folgten dann den Beispielen. Vor allem Berlin, aber auch quasi-staatliche Gesellschaften wie die Bahn verkauften durchweg Pakete mit Wohnungen an Deutsche Annington, Gagfah, usw. Das war alles so 2005-2008.
Mit Lehman und der Subprime-Krise, abstürzenden Aktienmärkten wurden dann die Karten neu gemischt. Die Wirtschaft taumelte, Staaten mussten hunderte Milliarden in die Hand nehmen, damit es nicht zu schwersten Verwerfungen kommt. AIG, Bear Stearns, BoA, GM, RBoS, alles musste gerettet werden. Eine Entwicklung, die sich so nicht vorhersehen ließ. Wer nur ein paar Monate vor Lehman gesagt hätte, die Bank ginge komplett pleite wäre als Aluhut-Träger in jedem Forum verspottet worden.
Der EZB blieb nichts mehr anderes übrig, als den Realzins auf Null zu setzen. Und wo kein Geld mehr zu verdienen ist, wird logischerweise das Kapital abgezogen und woanders angelegt.
Heute strömt alles in die Aktienmärkte und eben Immobilien. Beide Investitionsfelder erklimmen Rekordhöhen. Wer will auch schon freiwillig einem Staat wie Deutschland noch sein Geld leihen, wenn er für 1000 angelegte Euros 990 in zehn Jahren garantiert zurückbekommt? Die Papiere werden zwar abgesetzt, aber nur weil Versicherungen gesetzlich dazu gezwungen sind, in diese AAA-gerateten Papiere zu investieren. Die würden auch lieber auf dem freien Kapitalmarkt investieren, können aber nicht. Der Staat hat sich gesetzlich mit den Rentenversicherungsträgern einen Garantieabnehmer für seine Anleihen geschaffen. Das blickt nur kaum jemand. Übrig bleiben jene Staaten mit Ramschstatus, die ebenfalls ihre Anleihen absetzen müssen, um nicht Insolvenz erklären zu müssen. Das übernimmt großzügig die EZB selbst und türmt die Risiken prozentual zulasten ihrer Eigentümer.
Kein Mensch kann so einen irrationalen Wahnsinn vorhersehen. Aber das Marktgeschehen wurde und wird von Staatshandeln bestimmt. Der Staat wird daher vor Gericht wie gesagt schwer zu argumentieren haben, warum er plötzlich die Wohnungen zurückhaben will, die er einst bevorzugt an ebenjene Investoren verkaufte.
Na klar. Alles kollektiviert bei BMW. Quant und Kladen ziehen zwar Jahr für Jahr gut 2,5 Milliarden Dividende, aber sonst ...
Die IG Metal ist bei BMW außerdem natürlich sehr erfolgreich. Dass es da auch immer mal Probleme geben kann und dass es dabei nicht nur um die Arbtnehmerinnen geht, vor allem wenn diese Arbeitnehmerinnen zu den 12% der betriebsvereinbarten Leiharbeiterschaft gehört, is ja nicht so schlimm.
Hier mal ein netter Artikel über die IGM bei BMW
Die IG Metal ist bei BMW außerdem natürlich sehr erfolgreich. Dass es da auch immer mal Probleme geben kann und dass es dabei nicht nur um die Arbtnehmerinnen geht, vor allem wenn diese Arbeitnehmerinnen zu den 12% der betriebsvereinbarten Leiharbeiterschaft gehört, is ja nicht so schlimm.
Hier mal ein netter Artikel über die IGM bei BMW
Die IG-Metall ist in ihrem Bereich eine überaus erfolgreiche Gewerkschaft, von der Arbeitszeit bis zur Bezahlung und vielfältigen betrieblichen Regelungen.
Sie hat gemeinsam mit dem DGB und den Arbeitgeberverbänden in der Geschichte der Republik große Verdienste für den sozialen Frieden erreicht. Die soziale Marktwirtschaft ist ohne starke Gewerkschaften nicht so erfolgreich,wie sie heute ist.
Noch ein Wort zur Dividende der Quantfamilie. Als Aktionär bekommen sie entsprechend ihrer Aktienzahl ihre Dividende. Wie alle anderen Aktionäre auch.
Vermag da nichts kritikwürdiges erkennen.
Sie hat gemeinsam mit dem DGB und den Arbeitgeberverbänden in der Geschichte der Republik große Verdienste für den sozialen Frieden erreicht. Die soziale Marktwirtschaft ist ohne starke Gewerkschaften nicht so erfolgreich,wie sie heute ist.
Noch ein Wort zur Dividende der Quantfamilie. Als Aktionär bekommen sie entsprechend ihrer Aktienzahl ihre Dividende. Wie alle anderen Aktionäre auch.
Vermag da nichts kritikwürdiges erkennen.
Kleine. Rückschau. Marx ist davon ausgegangen, dass der Kapitalismus durch in ihm liegenden Gründen (der Profit wird immer geringer) immer neue Krisen produziert und sich letztlich selbst zerstört. Oder anders ausgedrückt : „Gesetz über den tendenziellen Fall der Profitrate“.
Hier irrte Marx, der Kapitalismus hat sich nicht zerstört, er ist flexibel und lernfähig und passt sich gesellschaftlichen Entwicklungen an. So entstand auch die soziale Marktwirtschaft mit all ihren Arbeitnehmerrechten.
Auch die Finanzkrise, die manche glauben ließ, Marx könnte doch richtig liegen, hat nichts daran geändert.
Ich empfehle dem WA und FA einmal in die Mantel- und Era-Tarifverträge der Metallindustrie zu schauen, oder bei der Chemie, beim Bau usw. Dann bitte auch sich von der Vielzahl von Betriebsvereinbarungen berichten lassen, die besondere Regelungen für die die Beschäftigten beinhalteten. Vom Gesundheitsschutz bis zu Betriebsrenten, von Aktienprogrammen bis zu Ergebnis abhängigen Sonderzahlungen.
Natürlich finden sich Beispiele der Ausbeutung, das ist aber bitte nicht die Regel.
Ich habe mein ganzes Berufsleben mit Betriebsräten und Gewerkschaften zusammengearbeitet, der Vorwurf vom FA ist absurd. Auch hier findet man Gegenbeispiele. Aber auch dies sind Ausnahmen.
Bei der Hessenwahl haben 7% der Arbeiter die Linke gewählt, 6% der Selbständigen, 6% der Beamten und 6% der Angestellten.
Also etwa gleich über alle Berufsgruppen.
Glaubt denn heute noch jemand ernsthaft, an die Ausbeutung und Kapitalisten-Story, bei den kleinen Werten. Würde man nicht erwarten, dass die drangsalierten Arbeitnehmer massenhaft die einzige antikapitalistische Partei wählen würden.
Tun sie aber nicht.
Wahrscheinlich weil das Bild nicht stimmt, dass FA und WA und andere hier zeichnen.
Es stimmt vielleicht für 7%, aber für 93% nicht.
Marx hätte an diesen Verhältnissen die wahre Freude gehabt, das Kapital wäre nie geschrieben worden und der Menschheit viel erspart worden.
Die Kritiker an Kühnerts Thesen haben recht. Der Mann hat keine Ahnung von der realen Arbeitswelt. Seine Vorstellungen stammen von vorgestern. Seiner Partei hat er für die bevorstehenden Wahlen einen Bärendienst erwiesen. Seiner Parteichefin merkte man es an.
Hier irrte Marx, der Kapitalismus hat sich nicht zerstört, er ist flexibel und lernfähig und passt sich gesellschaftlichen Entwicklungen an. So entstand auch die soziale Marktwirtschaft mit all ihren Arbeitnehmerrechten.
Auch die Finanzkrise, die manche glauben ließ, Marx könnte doch richtig liegen, hat nichts daran geändert.
Ich empfehle dem WA und FA einmal in die Mantel- und Era-Tarifverträge der Metallindustrie zu schauen, oder bei der Chemie, beim Bau usw. Dann bitte auch sich von der Vielzahl von Betriebsvereinbarungen berichten lassen, die besondere Regelungen für die die Beschäftigten beinhalteten. Vom Gesundheitsschutz bis zu Betriebsrenten, von Aktienprogrammen bis zu Ergebnis abhängigen Sonderzahlungen.
Natürlich finden sich Beispiele der Ausbeutung, das ist aber bitte nicht die Regel.
Ich habe mein ganzes Berufsleben mit Betriebsräten und Gewerkschaften zusammengearbeitet, der Vorwurf vom FA ist absurd. Auch hier findet man Gegenbeispiele. Aber auch dies sind Ausnahmen.
Bei der Hessenwahl haben 7% der Arbeiter die Linke gewählt, 6% der Selbständigen, 6% der Beamten und 6% der Angestellten.
Also etwa gleich über alle Berufsgruppen.
Glaubt denn heute noch jemand ernsthaft, an die Ausbeutung und Kapitalisten-Story, bei den kleinen Werten. Würde man nicht erwarten, dass die drangsalierten Arbeitnehmer massenhaft die einzige antikapitalistische Partei wählen würden.
Tun sie aber nicht.
Wahrscheinlich weil das Bild nicht stimmt, dass FA und WA und andere hier zeichnen.
Es stimmt vielleicht für 7%, aber für 93% nicht.
Marx hätte an diesen Verhältnissen die wahre Freude gehabt, das Kapital wäre nie geschrieben worden und der Menschheit viel erspart worden.
Die Kritiker an Kühnerts Thesen haben recht. Der Mann hat keine Ahnung von der realen Arbeitswelt. Seine Vorstellungen stammen von vorgestern. Seiner Partei hat er für die bevorstehenden Wahlen einen Bärendienst erwiesen. Seiner Parteichefin merkte man es an.
hawischer schrieb:
Die Kritiker an Kühnerts Thesen haben recht. Der Mann hat keine Ahnung von der realen Arbeitswelt. Seine Vorstellungen stammen von vorgestern.
7,4 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland auf 450-Euro-Basis, für 4,7 Millionen von ihnen ist es die einzige Einkommensquelle. Die Zahl der atypisch Beschäftigten ist seit 1991 stark gewachsen.
Aus dem „Atlas der Arbeit“ der Hans-Böckler-Stiftung und des Deutsche Gewerkschaftsbunds 2018. Und da sind die zahllosen befristeten und auf Leihbasis arbeitenden Menschen noch gar nicht dabei. Aber wir haben ja praktisch "Vollbeschäftigung".
Vielleicht hast du gerade nicht so richtig Ahnung von der "realen" Arbeitswelt? Ich frag ja nur.
Was die Wohnungsbaugesellschaften anbelangt: frag mal bei den Münchner Mietern nach, deren Wohnungen Söder vor Jahren verkauft hat. Sofern sie dort überhaupt noch Mieter sind.
Als Diskussionsgrundlage dienen jedenfalls die reflexartigen Aufschreie gegen Kühnerts Gedanken nicht.
hawischer schrieb:
Scheint zu funktionieren, der Wahlomat.
Vorne die CDU / CSU, gefolgt mit Abstand die FDP, SPD und Grüne. Am Schluß die AfD und die Linke. Passt.
Aber im Forum hieß es, Du wärst AfDler...
Das sagt der BMW-Betriebsratsvorsitzende zu den Kühnert-Plänen zur Vergesellschaftung von BMW:
„SPD für Arbeiter deutscher Unternehmen nicht wählbar“
Das kann der SPD im Europawahlkampf nicht recht sein. Das Wahlkampfmotto "Zusammenhalt" passt nicht mehr so recht.
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/bmw-betriebsratschef-nach-aeusserungen-von-kuehnert-spd-fuer-arbeiter-deutscher-unternehmen-nicht-waehlbar/24284516.html
„SPD für Arbeiter deutscher Unternehmen nicht wählbar“
Das kann der SPD im Europawahlkampf nicht recht sein. Das Wahlkampfmotto "Zusammenhalt" passt nicht mehr so recht.
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/bmw-betriebsratschef-nach-aeusserungen-von-kuehnert-spd-fuer-arbeiter-deutscher-unternehmen-nicht-waehlbar/24284516.html
Ja Klasse. Wenn man solche "Arbeitnehmervertreter" mitbekommt, bekommt richtig Lust auf ne nette syndikalistische Gewerkschaft ohne Aufsichtsratsmandat und gekaufte Funktionäre.
hawischer schrieb:
Das wäre doch sinnvoll die soziale Marktwirtschaft im GG zu haben um u. a. dem ungezügelten Kapitalismus, insbesondere dem Finanzkapitalismus in einer immer globaleren Welt Einhalt zu gebieten.
Genau das steckt vermutlich hinter der Initiative von Sinn & Konsorten.
Aber selbst wenn es so wäre: das Recht auf eine bestimmte Wirtschaftsform ist kein Grundrecht.
WuerzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Das wäre doch sinnvoll die soziale Marktwirtschaft im GG zu haben um u. a. dem ungezügelten Kapitalismus, insbesondere dem Finanzkapitalismus in einer immer globaleren Welt Einhalt zu gebieten.
Genau das steckt vermutlich hinter der Initiative von Sinn & Konsorten.
Aber selbst wenn es so wäre: das Recht auf eine bestimmte Wirtschaftsform ist kein Grundrecht.
Dann machen wir es eben zu einem. Wo ist das Problem wenn man Art. 15 erweitert?
„Bund, Länder und Kommunen sind in ihren wirtschaftspolitisch relevanten Entscheidungen und Maßnahmen grundsätzlich den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft verpflichtet.“
(Vorschlag von Prof. Ulrich van Suntum, Uni Münster)
Ist doch sinnvoll und tut keinem weh. Und setzt die Ziele der EU um.
hawischer schrieb:
Dann machen wir es eben zu einem. Wo ist das Problem wenn man Art. 15 erweitert?
„Bund, Länder und Kommunen sind in ihren wirtschaftspolitisch relevanten Entscheidungen und Maßnahmen grundsätzlich den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft verpflichtet.“
(Vorschlag von Prof. Ulrich van Suntum, Uni Münster)
Ist doch sinnvoll und tut keinem weh. Und setzt die Ziele der EU um.
Voll dafür. Man muss nur eine winzige Korrektur vornehmen:
„Bund, Länder und Kommunen sind in ihren wirtschaftspolitisch relevanten Entscheidungen und Maßnahmen grundsätzlich den Prinzipien des "Jeder nach seinen Fähigkeiten jedem nach seinen Bedürfnissen" verpflichtet.“
(Vorschlag von Dr. Karl Marx, Uni Jena)
Ist doch sinnvoll und tut keinem weh. Und setzt die Ziele der Menschen um.
[/quote]
Das wäre überhaupt nicht sinnvoll. Die Gestaltung der jeweiligen Wirtschaftsform hat - anders als bei anderen Grundrechten - nichts mit der Systematik des Grundgesetzes zu tun.
Das wäre doch sinnvoll die soziale Marktwirtschaft im GG zu haben um u. a. dem ungezügelten Kapitalismus, insbesondere dem Finanzkapitalismus in einer immer globaleren Welt Einhalt zu gebieten.
Verweise auf die Lissaboner Verträge der EU, wo die soziale Marktwirtschaft bereits als Ziel festgelegt wurde.
https://dejure.org/gesetze/EU/3.html
Verweise auf die Lissaboner Verträge der EU, wo die soziale Marktwirtschaft bereits als Ziel festgelegt wurde.
https://dejure.org/gesetze/EU/3.html
hawischer schrieb:
Das wäre doch sinnvoll die soziale Marktwirtschaft im GG zu haben um u. a. dem ungezügelten Kapitalismus, insbesondere dem Finanzkapitalismus in einer immer globaleren Welt Einhalt zu gebieten.
Genau das steckt vermutlich hinter der Initiative von Sinn & Konsorten.
Aber selbst wenn es so wäre: das Recht auf eine bestimmte Wirtschaftsform ist kein Grundrecht.
hawischer schrieb:Wedge schrieb:
Der Juso-Chef spricht über sozialistische Modelle? Quel surprise.
Kaum auszudenken wenn sich jetzt noch die Grüne Jugend erdreistet Klimaschutz einzufordern oder die JA rassistische Statements raushaut.
Ich versteh' die Aufregung ehrlich gesagt nicht.
Alles richtig, was glaubst du was es eine Aufregung gäbe, wenn z. B. die jungen Liberalen die Abschaffung des Tarifvertragsgesetzes, des Betriebsverfassungsgesetzes, des Kündigungsschutzgesetzes etc. fordern würden.
Na ja was soll's, die FDP spräche halt über kapitalistische Modelle.
https://www.freitag.de/autoren/ute-behrens/fdp-will-artikel-15-grundgesetz-abschaffen
Die Autorin ist ja noch konfuser als Kühnert.
Sinnvoll wäre die Festschreibung der "Sozialen Marktwirtschaft" im Art. 15 GG.
Eine Initiative hierfür ist gestartet.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/oekonomen-initiative-soziale-marktwirtschaft-soll-ins-grundgesetz/24272868.html
Sinnvoll wäre die Festschreibung der "Sozialen Marktwirtschaft" im Art. 15 GG.
Eine Initiative hierfür ist gestartet.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/oekonomen-initiative-soziale-marktwirtschaft-soll-ins-grundgesetz/24272868.html
Das wäre überhaupt nicht sinnvoll. Die Gestaltung der jeweiligen Wirtschaftsform hat - anders als bei anderen Grundrechten - nichts mit der Systematik des Grundgesetzes zu tun.
Wedge schrieb:
Der Juso-Chef spricht über sozialistische Modelle? Quel surprise.
Kaum auszudenken wenn sich jetzt noch die Grüne Jugend erdreistet Klimaschutz einzufordern oder die JA rassistische Statements raushaut.
Ich versteh' die Aufregung ehrlich gesagt nicht.
Alles richtig, was glaubst du was es eine Aufregung gäbe, wenn z. B. die jungen Liberalen die Abschaffung des Tarifvertragsgesetzes, des Betriebsverfassungsgesetzes, des Kündigungsschutzgesetzes etc. fordern würden.
Na ja was soll's, die FDP spräche halt über kapitalistische Modelle.
hawischer schrieb:Wedge schrieb:
Der Juso-Chef spricht über sozialistische Modelle? Quel surprise.
Kaum auszudenken wenn sich jetzt noch die Grüne Jugend erdreistet Klimaschutz einzufordern oder die JA rassistische Statements raushaut.
Ich versteh' die Aufregung ehrlich gesagt nicht.
Alles richtig, was glaubst du was es eine Aufregung gäbe, wenn z. B. die jungen Liberalen die Abschaffung des Tarifvertragsgesetzes, des Betriebsverfassungsgesetzes, des Kündigungsschutzgesetzes etc. fordern würden.
Na ja was soll's, die FDP spräche halt über kapitalistische Modelle.
https://www.freitag.de/autoren/ute-behrens/fdp-will-artikel-15-grundgesetz-abschaffen
hawischer schrieb:
Dass Frau Kipping das Gemeinwohl rechts verortet, schließt sich doch aus, oder?
Du willst wirklich noch nie bemerkt haben, dass bei Völkischen das Gemeinwohl zum Kern ihrer Ideologie gehört? Unfassbar.
Allerdings haben sie eine verachtenswerte, weil inhumane Vorstellung davon, was zum "Wohl" gehört und wer zu der "Gemeinschaft", die vorgeblich davon profitieren soll.
Das bestreite ich. Das Allgemeinwohl geht denen am Allerwertesten vorbei, sie glauben es nur. Genauso wie so Träumerle wie Kevin.
Am Ende steht immer Armut und Unfreiheit.
Und jetzt erzähl bitte nicht den Blödsinn von dem Sozialismus der Vergangenheit, der angeblich keiner war.
So und nun kommt bald die Choreo.
Fähnchen schwenken.
Am Ende steht immer Armut und Unfreiheit.
Und jetzt erzähl bitte nicht den Blödsinn von dem Sozialismus der Vergangenheit, der angeblich keiner war.
So und nun kommt bald die Choreo.
Fähnchen schwenken.
Naja, ich finde durchaus, dass sich sein Idealismus positiv vom Mainstream abhebt. Aber als vernünftig würde ich ihn nicht bezeichnen, sondern eher als naiv.
Obschon er zugibt, dass es seine sozialistische Ordnung, wie sie ihm vorschwebt, bisher nie gegeben hat, führt er in dem Interview als Positiv-Beispiel ausgerechnet die Kibbuz-Bewegung während der Gründungsphase Israels an. Es dürfte auf der Hand liegen, dass derartige Kollektive allenfalls dann funktionieren, wenn sich deren Mitglieder persönlich kennen und sich als Gemeinschaft abgrenzen können. Als Idee für eine staatliche Ordnung dürfte die Kibbuz-Bewegung indes kaum tragen.
Obschon er zugibt, dass es seine sozialistische Ordnung, wie sie ihm vorschwebt, bisher nie gegeben hat, führt er in dem Interview als Positiv-Beispiel ausgerechnet die Kibbuz-Bewegung während der Gründungsphase Israels an. Es dürfte auf der Hand liegen, dass derartige Kollektive allenfalls dann funktionieren, wenn sich deren Mitglieder persönlich kennen und sich als Gemeinschaft abgrenzen können. Als Idee für eine staatliche Ordnung dürfte die Kibbuz-Bewegung indes kaum tragen.
amsterdam_stranded schrieb:
Naja, ich finde durchaus, dass sich sein Idealismus positiv vom Mainstream abhebt. Aber als vernünftig würde ich ihn nicht bezeichnen, sondern eher als naiv.
"Seine Aussagen sind ein Ausdruck dafür, dass sich der Zeitgeist gerade verändert", sagte Kipping im SWR. Viele in der Gesellschaft wollten weg von der reinen Profitlogik. "Das Gemeinwohl steht wieder mehr im Mittelpunkt und das ist gut so", bewertete die Chefin der Links-Partei Kühnerts Forderung, große Firmen sollten auf demokratischem Wege kollektiviert werden.
Irgendwas läuft da schief. Ich dachte wir wären gerade im dem Zug nach rechts.
"Wir erleben gerade einen extrem gefährlichen Rechtsruck." sagte Frau Kipping am 16.03.2019 in einem WELT Interview.
Und plötzlich ändert sich der "Zeitgeist" und das "Gemeinwohl steht wieder mehr im Mittelpunkt".
Dass Frau Kipping das Gemeinwohl rechts verortet, schließt sich doch aus, oder?
hawischer schrieb:
Dass Frau Kipping das Gemeinwohl rechts verortet, schließt sich doch aus, oder?
Du willst wirklich noch nie bemerkt haben, dass bei Völkischen das Gemeinwohl zum Kern ihrer Ideologie gehört? Unfassbar.
Allerdings haben sie eine verachtenswerte, weil inhumane Vorstellung davon, was zum "Wohl" gehört und wer zu der "Gemeinschaft", die vorgeblich davon profitieren soll.
Wow. Der Kühnert hört sich ja echt recht vernünftig an. Schau mer mal, was der Gang durch die Institutionen mit ihm anstellt und hoffen wir das Beste
Mit der Einstellung wird er keinen Gang durch die Institutionen machen. Entweder er bleibt bei seiner Weltanschauung, dann ist die politische Karriere schnell zu Ende, oder er ändert sie, dann kann was aus ihm werden, wie bei einem seiner Vorgänger.
Schröder stand z. B. als Hannoveraner Juso theoretisch in der Tradition des SDS und des Offenbacher Sozialistischen Büros. Linker ging es fast nicht. Aber dann setzte sich etwas durch, was die Sozialisten gerne verändern würden. Geht aber nicht.
Schröder stand z. B. als Hannoveraner Juso theoretisch in der Tradition des SDS und des Offenbacher Sozialistischen Büros. Linker ging es fast nicht. Aber dann setzte sich etwas durch, was die Sozialisten gerne verändern würden. Geht aber nicht.
Mal was aus dem Hause CDU:
Nachdem Arbeitsminister Heil (SPD) einen Gesetzesentwurf in die Diskussion gebracht hat, nach dem die Nachunternehmerhaftung für die Paketbranche eingeführt werden soll, wehrt WiMi Altmaier (CDU) sich gegen den Vorstoss mit dem Verweis auf schwächelnde Konjunktur.
Es ist schon bezeichnend, das Altmaier lieber DHL, Amazon und Hermes vor Zusatzkosten schützen möchte, als die Ausbeutung der Fahrer, die teilweise für 4,50 €/Stunde und weniger unterwegs sind, zu begrenzen. Das sind genauso Positionen, die die Menschen den Rattenfängern von AFD und Gelbhirnen in die Arme treiben.
In der Baubranche hat die Nachunternehmerhaftung zumindest eine positive Entwicklung eingeleitet, also für die Arbeiter, nicht für Bilfinger & Berger.
Meiner Meinung nach gehört das sowieso generell eingeführt und nicht auf einzelne Branche beschränkt, auf z.B. den Schlachthöfen sieht's ja auch nicht besser aus.
Hier nocht etwas erläuterndes Hintergundmaterial:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/paketboten-bedingungen-altmeier-gegen-heil-gesetzentwurf-100.html
Nachdem Arbeitsminister Heil (SPD) einen Gesetzesentwurf in die Diskussion gebracht hat, nach dem die Nachunternehmerhaftung für die Paketbranche eingeführt werden soll, wehrt WiMi Altmaier (CDU) sich gegen den Vorstoss mit dem Verweis auf schwächelnde Konjunktur.
Es ist schon bezeichnend, das Altmaier lieber DHL, Amazon und Hermes vor Zusatzkosten schützen möchte, als die Ausbeutung der Fahrer, die teilweise für 4,50 €/Stunde und weniger unterwegs sind, zu begrenzen. Das sind genauso Positionen, die die Menschen den Rattenfängern von AFD und Gelbhirnen in die Arme treiben.
In der Baubranche hat die Nachunternehmerhaftung zumindest eine positive Entwicklung eingeleitet, also für die Arbeiter, nicht für Bilfinger & Berger.
Meiner Meinung nach gehört das sowieso generell eingeführt und nicht auf einzelne Branche beschränkt, auf z.B. den Schlachthöfen sieht's ja auch nicht besser aus.
Hier nocht etwas erläuterndes Hintergundmaterial:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/paketboten-bedingungen-altmeier-gegen-heil-gesetzentwurf-100.html
Wedge schrieb:
Es ist schon bezeichnend, das Altmaier lieber DHL, Amazon und Hermes vor Zusatzkosten schützen möchte, als die Ausbeutung der Fahrer, die teilweise für 4,50 €/Stunde und weniger unterwegs sind, zu begrenzen. Das sind genauso Positionen, die die Menschen den Rattenfängern von AFD und Gelbhirnen in die Arme treiben.
Wenn es denn den Sozis um eine gerechte Zahlung bei dem Gesetzesentwurf ginge, dafür haben wir ja den Mindestlohn. Es geht in erster Linie um die Eintreibung von Sozialversicherungsbeiträgen.
Im Paketgeschäft scheint die Schwarzarbeit zu grassieren. Eigentlich eine Sache des Zoll sich darum zu kümmern. Wer ist der verantwortliche Minister? Richtig, der Obersozi Scholz. Soll er doch die Anzahl der Fahnder aufstocken.
Aber es ist ja Wahlkampf und da macht sich ein "Gute-Paketdienst-Gesetz" natürlich gut.
Und der Altmeier soll nicht von kränkelnder Konjunktur faseln, das ist in dem Fall auch Quatsch. Dem Paketdiensten geht es gut.
ich will das Thema nicht ausweiten, es gäbe einiges dazu zu sagen. Nur soviel. Warum glaubst Du, dass die Menschen leben sollen nach Deinen Prämissen und Wertvorstellungen. In unserer Gesellschaft kann jeder leben wie er will. Er kann konsumieren oder es sein lassen. Er kann sich in allen bescheiden und lieber großzüger leben. Zu allererst ist jeder aber für sich verantwortlich. Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Das nennt man Eigenverantwortlichkeit.
Und darüberhinaus haben wir ein umfangreiches soziales Netz. Nicht perfekt und immer verbesserungsfähig, aber wir haben es und die Gesellschaft (und damit auch jeder einzelne) hält es am Leben. Mit ihrer Arbeit und mit ihren Steuern und mit ihren ehrenamtlichen Tun. Das ist gelebter Altruismus. Er ist ein zentraler Baustein unserer Gesellschaft und da gehört die freie und soziale Marktwirtschaft dazu.