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hawischer

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hawischer schrieb:

Ja peter, Du hast völlig recht. Mich stört noch etwas anderes. Leider mußte ich mehrmals in meiner beruflichen Tätigkeit erleben, was Drogen anrichten.

es stellt sich die frage ob dies am drogenkonsum liegt oder an den umständen unter denen er stattfindet. ich vermute stark, dass zumindest einige der gesundheitlichen risiken und auf jeden fall die beschaffungskriminalität, mal ganz abgesehen von den unglaublichen profiten die andere damit machen, deutlich abgefedert würden.

es gibt ein menschliches bedürftnis nach drogen, von koffein bis heroin, das kann man nicht abschaffen und es ist gesellschafts- und regionsübergreifend. und eine freigabe (egal in welchem umfang) bedeutet nicht, dass plötzlich alle heroin spritzen, sondern dass diejenigen die es sowieso tun würden, nicht mehr auf ein kriminelles umfeld und das glück relativ sauberen stoff zu erhalten angewiesen sind.

die prohibition ist eine sehr teure angelegenheit und erfahrungsgemäß weitestgehend nutzlos. wenn es gelingt abhängige in einen normalen kreislauf zu integrieren und gesundheitsrisiken und kriminalität zu minimieren wäre schon sehr viel erreicht, auch wirtschaftlich brächte das nur vorteile.

aus meinen gesprächen mit menschen die eine freigabe ablehnen höre ich immer wieder heraus, dass dies dazu führen würde, dass menschen ihren spaß hätten und der staat das auch noch finanziert. vielleicht liegt es da im argen. es fehlt das verständnis dafür, dass sucht in den meisten fällen eine krankheit ist und kein hobby.

für "leichtere" drogen gilt das ganze sowieso nicht. dass thc-produkte deutlich weniger schaden anrichten, sowohl gesellschaftlich als auch gesundheitlich, dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein. und das umsteigen auf andere drogen erfolgt in der regel über den illegalen dealer. wobei, das kann ich so deutlich sagen, es gibt in meinem bekanntenkreis fast keinen kiffer der nicht auch und zuvor nikotinabhängig war. die einstiegsdroge zum kiffen ist und bleibt die zigarette.
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peter schrieb:

es gibt ein menschliches bedürftnis nach drogen, von koffein bis heroin, das kann man nicht abschaffen und es ist gesellschafts- und regionsübergreifend. und eine freigabe (egal in welchem umfang) bedeutet nicht, dass plötzlich alle heroin spritzen, sondern dass diejenigen die es sowieso tun würden, nicht mehr auf ein kriminelles umfeld und das glück relativ sauberen stoff zu erhalten angewiesen sind.

Ich bin entschieden anderer Meinung.
Ein quasi freier Zugang zu harten Drogen würde das Problem verschlimmern.
Übrigens, lies heute mal den Artikel in der FAS über die Berliner Szene in der Herr Beck wohl auffällig geworden ist. Danach gibt es trotz Verbot null Probleme an den Stoff zu kommen. Jetzt aber den Schluß zu ziehen, dann könne man es auch gleich freigeben, halte ich für fatal.
Egal, wir sind hier nicht auf einer Wellenlänge und werden es wohl auch bleiben und damit sollten wir es auch im "grünen" thread auch belassen.
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nein, die meisten drogenbenutzer erkranken weil sie auf der strasse kaufen müssen. wenn du es mit alkohol vergleichen möchtest: das ist wie mit dem erhöhten risiko wenn menschen erblinden oder sterben weil sie selbstgebrannten fusel gekauft haben.

davon abgesehen, findest du bei harten drogen lediglich das risiko für die abhängigen problematisch oder stört dich noch etwas anderes wenn menschen drogen nehmen(dürften)?
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peter schrieb:

nein, die meisten drogenbenutzer erkranken weil sie auf der strasse kaufen müssen. wenn du es mit alkohol vergleichen möchtest: das ist wie mit dem erhöhten risiko wenn menschen erblinden oder sterben weil sie selbstgebrannten fusel gekauft haben.


davon abgesehen, findest du bei harten drogen lediglich das risiko für die abhängigen problematisch oder stört dich noch etwas anderes wenn menschen drogen nehmen(dürften)?

Ja peter, Du hast völlig recht. Mich stört noch etwas anderes. Leider mußte ich mehrmals in meiner beruflichen Tätigkeit erleben, was Drogen anrichten. Nicht nur mit den Konsumenten, sondern besonders mit den Familien der Drogenabhängigen. Es ist kein schönes Erlebnis, wenn eine völlig verzweifelte, heulende Mutter an deinem Tisch sitzt, weil ihr Sohn völlig aus der Bahn war. Nur noch für die Drogen lebte, alles andere ihm sch.eissegal war. Eltern, Geschwister, Freunde, der Arbeitsplatz, einfach alles. Wenn man dann alles mögliche versucht, mit Suchtexperten, Medizinern, der Familie um den Menschen zu helfen. Ich will hier die Stories nicht weiter ausbreiten, aber seitdem ich das erlebt habe, gehe ich nicht so nonchalant mit der Forderung um, auch harte Drogen einfach freizugeben.
Ja, auch bei Alkoholabhängigkeit passiert u.U. das gleiche. Das Erfolgserlebnis, wenn jemand trocken von der "Kur" zurückkommt und trocken bleibt und man hat seinen kleinen Beitrag dazu leisten können, indem man ihm den Arbeitsplatz erhalten hat, das gab es auch. Bei harter Drogenabhängigkeit habe ich es nicht erlebt, leider.  
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Ja, genau so funktioniert der Trick. Man beschreibt die Folgen, die aus dem Konsum von Heroin unter den Bedingungen der Illegalität als Folge der repressiven Drogenpolitik resultieren, und schreibt dies ahnungslos der Substanz an sich zu.
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stefank schrieb:

Ja, genau so funktioniert der Trick. Man beschreibt die Folgen, die aus dem Konsum von Heroin unter den Bedingungen der Illegalität als Folge der repressiven Drogenpolitik resultieren, und schreibt dies ahnungslos der Substanz an sich zu.

Ja sicher doch! Die Drogenabhängigen erkranken nicht weil sie Heroin konsumieren, sondern weil es eine "repressive Drogenpolitik" gibt. Nach der Logik bleiben die Alkoholabhängigen gesund, weil Saufen erlaubt ist.
Völlig abstrus.
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Raggamuffin schrieb:

Ähm, natürlich gilt das für die harten Drogen, die erwiesenermaßen erhebliche gesundheitliche Risiken bergen. Leute die Cannabis, Pilze, Extasy, etc. nehmen wollen, sollten ähnlich wie Alkoholkonsumenten nicht ermutigt aber einfach in Ruhe gelassen werden.

Es ist für mich immer wieder faszinierend, welchen Propagandaerfolg die Verfechter einer repressiven Drogenpolitik durch das jahrzehntelange Wiederholen wissenschaftlich falscher Ansichten erzielt haben. Noch immer sind eigentlich Wohlmeinende der hier geschilderten Auffassung, "Cannabis und Pilze freigeben, aber gegen harte Drogen repressiv vorgehen". Es wird vielleicht manchen hier verwundern, aber Heroin z.B. hat in reiner Form überhaupt keine pathologischen Auswirkungen, wenn man von der für  ein Opiat typischen Abhängigkeit absieht. Und dieser Suchtfaktor ist zwar hoch, wird aber z.B. von Nikotin noch übertroffen.
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stefank schrieb:  


Raggamuffin schrieb:
Ähm, natürlich gilt das für die harten Drogen, die erwiesenermaßen erhebliche gesundheitliche Risiken bergen. Leute die Cannabis, Pilze, Extasy, etc. nehmen wollen, sollten ähnlich wie Alkoholkonsumenten nicht ermutigt aber einfach in Ruhe gelassen werden.


Es ist für mich immer wieder faszinierend, welchen Propagandaerfolg die Verfechter einer repressiven Drogenpolitik durch das jahrzehntelange Wiederholen wissenschaftlich falscher Ansichten erzielt haben. Noch immer sind eigentlich Wohlmeinende der hier geschilderten Auffassung, "Cannabis und Pilze freigeben, aber gegen harte Drogen repressiv vorgehen". Es wird vielleicht manchen hier verwundern, aber Heroin z.B. hat in reiner Form überhaupt keine pathologischen Auswirkungen, wenn man von der für  ein Opiat typischen Abhängigkeit absieht. Und dieser Suchtfaktor ist zwar hoch, wird aber z.B. von Nikotin noch übertroffen.

Alles nur Propaganda, klar doch. Folgeschäden Heroin:
"Zu den häufigsten gesundheitlichen Folgeschäden gehören Leberschäden sowie Magen- und Darmstörungen bis hin zum Darmverschluss, starke Gebissveränderungen durch Karies und Zahnausfall sowie Erkrankungen der Atemorgane, insbesondere der Lunge. Infolge der intravenösen Verabreichung kommt es häufig zu lokalen Infektionen, beispielsweise in Form von Abszessen oder Entzündungen von Lymphgefäßen oder Zellgewebe, zu schweren Schädigungen der Venen und zu Herzentzündungen. Nicht selten ziehen sich Konsumenten im Rauschzustand oder im Rahmen von Hirnkrämpfen Arm-, Bein- oder Schädelbrüche zu. Bei Männern kann es zudem zu Potenzstörungen, bei Frauen zu Menstruationsstörungen kommen."
   http://www.dhs.de/suchtstoffe-verhalten/illegale-drogen/heroin.html
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hawischer schrieb:

Nicht alles was hinkt, taugt als Vergleich.

Was hinkt daran?
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Brodowin schrieb:  


hawischer schrieb:
Nicht alles was hinkt, taugt als Vergleich.


Was hinkt daran?

Dein Vergleich hinkt, da ich nicht juristisch, sondern moralisch argumentiert habe. Keiner muss sich selbst anzeigen oder belasten. Kein Abgeordneter und kein autofahrender Normalbürger. Die Beweislast liegt bei den Strafverfolgungsbehörden. Und das ist gut so.

Wenn man sich als Abgeordneter in den Bundestag wählen läßt um dort über die Gesetze des Landes zu entscheiden, dann allerdings hängt die Meßlatte, sich an Gesetz und Ordnung zu halten, wohl noch etwas höher. Und wenn man, wie Herr Beck, als wandelnde Moralinstanz durchs Land geht erst recht.
Was bitte hat ihn davon abgehalten - parteiintern und vertraulich, von mir aus - zu sagen: "Leute ich habe ein Problem, ich lege meine Ämter erst mal nieder und versuche mein Problem zu lösen, wäre schön, ihr würdet mir dabei helfen."
Dieses Vorgehen hätte meinen Respekt gefunden.

Aber hinzugehen, nachdem er mit Chrystal Meth (noch nicht amtlich bestätigt) erwischt wurde zu sagen, dass er sich immer für eine liberale Drogenpoltik eingesetzt habe, geht überhaupt nicht. Was hat das Dreckszeug mit liberaler Drogenpoltik zu tun? Nichts. Das Zeug kriegt man nur wenn man sich in kriminelle Kreise begibt. Dadurch wird man ja auch als Abgeordneter erpressbar. Die Unterstützung seiner "Parteifreunde" fällt auch nicht gerade freundlich aus.
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hawischer schrieb:

Respekt hätte er verdient, wenn er vorher seine Ämter niedergelegt hätte und nicht erst nachdem man ihn erwischte.

Ja. Genau so viel Respekt wie jemand, der mit 60 Sachen zu viel in die Ortschaft rein brettert und nicht geblitzt wird und dann trotzdem freiwillig seinen Führerscheien abgibt.
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hawischer schrieb:

Respekt hätte er verdient, wenn er vorher seine Ämter niedergelegt hätte und nicht erst nachdem man ihn erwischte.

Ja. Genau so viel Respekt wie jemand, der mit 60 Sachen zu viel in die Ortschaft rein brettert und nicht geblitzt wird und dann trotzdem freiwillig seinen Führerscheien abgibt.

Nicht alles was hinkt, taugt als Vergleich.
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Also ich verstehe hier was nicht.
Ist Herr Beck jetzt von seinen Ämtern zurückgetreten, weil er ein Drogenproblem hat? Oder ist er zurückgetreten weil er gegen Gesetze verstoßen hat? Oder ist er zurückgetreten, weii man ihn erwischt hat und sein Problem nun öffentlich ist?

Das er ein Problem mit harten Drogen hat und sich bei der Beschaffung auf kriminelle Strukturen stützt, hat er schon vorher gewußt. Dazu brauchte es die Poizeiüberprüfung nicht. Beck habe "schnell die Konsequenzen gezogen, das ist bei der Schwere der Vorwürfe auch angemessen", sagte Özdemir dem Sender N24.

Respekt hätte er verdient, wenn er vorher seine Ämter niedergelegt hätte und nicht erst nachdem man ihn erwischte.
"Schnell" hat er die Konsequenzen sicher nicht gezogen. Außer man sieht es - erst - als Problem an, wenn es rausgekommen ist. Scheint wohl so.
Gilt im übrigen für alle "Würdenträger". Der Herr von Guttenberg zum Beispiel wußte auch immer, dass er bei seiner Dissertation beschissen hat und nicht erst nachdem es öffentlich wurde.

Dieses reflexartige "hat Respekt verdient" (Altmaier und andere), na ja.... mag jeder sehen wie er will. Meinen Respekt hat sein Rücktritt (und der anderer vergleichbarer) nicht.
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Vielen Dank Herr Russ!
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Da ich ja das Vergnügen hatte, die letzte Woche schweigend hier mitzulesen, konnte ich mir sozusagen ein wenig "Metaebene" gönnen.

Wenn ich solche Beiträge wie die von micl zur Integration anschaue, beschleicht mich wirklich das Gefühl, in einem anderen Land zu leben.
Jetzt bin ich ja aus beruflichen Gründen recht nah dran an denen, die wirklich wenig haben, bildungsfern aufwachsen, keine Chance auf Ausbildung, oft nicht mal Chance auf Arbeit haben. Und dann lese ich hier micls "Sorgen". Lese, wie er angesichts der Menschen, die vor Tod und Verderben, vor Hunger und Ausbeutung, vor radikalen Islamisten, Sklaverei und Unterdrückung davon redet, dass "die Flüchtlinge ja nichts davon hätten, wenn sie hier in ein destabilisiertes Sozialsystem" kommen.
Das ist nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, das ist ein Vergleich zwischen Leben und täglicher Todesgefahr.
Dann hat er noch die Chuzpe die Lager im Libanon als "ganz ok" zu beschreiben.

Warum kann man denn nicht einfach sagen, dass man drauf sch.eißt ob die Leute draufgehen, hauptsache, man hat seine Ruhe? Warum muss man denn so übel zynisches Zeug verbreiten?
Dann dieser pseudo Anti-Kapitalismus!
Permanent wird hier behauptet, dass wegen der vielen Flüchtlinge Sozialstandards nicht zu halten wären. Dass Löhne in Gefahr seien.
Dann die unseelige Aufrechnung nach "guten" also für die kapitalistische Verwertungsstrategie nutzbaren Flüchtlingen und "schlechten" also dafür mangels Bidlung nicht nutzbaren Flüchtlingen zu unterscheiden.
Die Diskussion macht mich beim Thema Zuwanderung (Arbeitsmigration) schon krank. Auf Flüchtlinge, deren Grund des hier her kommens das nackte Überleben ist, ist das maximal unangebracht auch nur darüber zu diskutieren. Wir werden schaun müssen, wie wir Menschen die Möglichkeit geben, sich zu bilden.
Wenn ich lese, dass 1/100 eine Ausbildung machen, welcher Zeitraum ist da dann beobachtet worden?
Ist es bekannt, dass in vielen Regionen, speziell auch Bayerns als Brückenkopf der Zuwanderung, seit Monaten keine Berufsschulplätze für Flüchtlinge mehr vorhanden sind? Ist es bekannt, dass Flüchtlingskinder oft monatelang keinen Schulplatz bekommen, weil die Schulen nicht genug Übergangsklassen bereitstellen?
Das ist für einen wie micl dann wieder ein Beweis, dass wirs nicht schaffen. Für mich ist das ein Beweis dafür, dass wir uns mehr Mühe geben müssen!

Wir leben in einem der reichsten Länder der Erde. Immer noch. Und ich mache diesen Job seit gut 15 Jahren. Und ich schaue mir seitdem an, wie die Kluft zwischen arm und reich immer größer wird.
Glaubt denn irgend einer von den Leuten die ihren Wohlstand heute von den Flüchtlingen bedroht sehen, dass wenn ein einziger Flüchtling im Jahr kommt, sich die Situation derer die arm sind in diesem Land nur um einen Deut bessert? Seit den Hartz IV Reformen klafft die Lücke zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Dafür brauchen wir keine Flüchtlinge, die machen hier das Kraut nicht fett.
Ich kann daher nur annehmen, dass die die sich für die Verlierer dieser Gesellschaf halten, endlich jemanden haben, der noch ärmer dran ist. Und, was ist das traurig, es funktioniert immer noch! Die werden dann von denen getreten die endlich jemanden unter sich wähnen.

Armseelig und eklig ist das alles.
Gefährlich und desillusionierend.
Ich war wirklich versucht zu glauben, wir hätten in den letzten 70 Jahren ein paar Fortschritte gemacht.
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Damit ich seine Position verstehen und einordnen kann, eine Frage an FrankenAdler.

Bist Du ein Anhänger der Idee, dass Grenzen grundsätzlich abgeschafft gehören, dass jeder Mensch das Recht hat, dort zu leben wo er möchte, gleichgültig in welchem Land?
Wenn ja, dann habe ich keine Fragen mehr.

Wenn nein, wo würdest Du die Grenzen der Mikration ziehen? Und wovon sind diese Grenzen dann - konkret - abhängig?

PS:
Über die Frage des Asylrechts brauchen wir hier nicht zu diskutieren, da gibt es nur die Frage, Asylgrund gegeben oder nicht. ich meine hier mehr die Mikration ohne Asylgrund nach GG.
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Tafelberg schrieb:

zum Thema: Was soll der Unsinn von Oettinger mit dem blöden Spruch "er würde sich erschießen wenn er der Ehemann von Frau Petry wäre"..muss man(n) so persönlich werden? Herr Oettinger hat sich damit selber disqualifiziert.

Naja, Oettinger ist nicht gerade für seine geistreiche Art bekannt. Aber der Moment eben in der Tagesschau, als die Sprecherin das Zitat wörtlich wiedergegeben hat, war unbezahlbar.

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Raggamuffin schrieb:  


Tafelberg schrieb:
zum Thema: Was soll der Unsinn von Oettinger mit dem blöden Spruch "er würde sich erschießen wenn er der Ehemann von Frau Petry wäre"..muss man(n) so persönlich werden? Herr Oettinger hat sich damit selber disqualifiziert.


Naja, Oettinger ist nicht gerade für seine geistreiche Art bekannt. Aber der Moment eben in der Tagesschau, als die Sprecherin das Zitat wörtlich wiedergegeben hat, war unbezahlbar.

Da fällt mir die Anekdote vom alten Churchill ein:
Im Parlament wird Churchill von einer Oppositionspolitikerin direkt angegangenmit dem Satz:
„Wenn ich mit dem Mann verheiratet wäre, würde ich ihm Arsen in den Kaffee geben.“
Darauf Churchill:
„Und wenn ich mit der Dame verheiratet wäre, würde ich ihn trinken.“
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brockman schrieb:  


Aragorn schrieb:
Am 02.02. hat der Politikwissenschaftler Werner Patzelt einen Kommentar zum Interview von Frauke Petry in der "Münchner Runde" abgegeben, welchen ich für plausibel erachte und deutlich sachlicher argumentiert, als dieser hetzerische Tagesthemen-Kommentar des Herrn Becker und anderer Empör-Medienvertreter. Aber wie gesagt...es stehen Wahlen vor der Tür.


https://m.youtube.com/watch?v=jWVvkS29zjs


Stimmt, Pegida-Versteher Patzelt ist auch einer, der da sicher unvoreingenommen dran geht.

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Das unvoreingenommene Herangehen an ein Thema ist auch eine besondere Stärke vieler User dieses Forums.

Ironie aus.
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hawischer schrieb:

Meine Anerkennung zu Deiner Äußerung.
Wenn wir uns noch darauf einigen können, dass es nicht nur die eine und die andere Seite gibt, sondern auch Ansichten, die sich dazwischen bewegen und die auch ihre Berechtigung haben, dann hat sich der abendliche Besuch im D&D gelohnt.

Naja, klar können wir uns darauf einigen. Ich bezeichne mich selbst ja auch nicht als "links".
Es gibt aber auch Dinge die nicht verhandelbar sind und viele der Forderungen von rechtsaußen - die dann eben auch hier ihren Wiederhall finden - münden zuende gedacht bei entscheidenden Fragen der Ethik und der Menschenrechte. Und solange mir niemand plausibel erklären kann, wie man z.B. Obergrenzen und Menschenrechte in Einklang bringen soll, solange finden wir keinen echten Konsens.
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Raggamuffin schrieb:  


hawischer schrieb:
Meine Anerkennung zu Deiner Äußerung.
Wenn wir uns noch darauf einigen können, dass es nicht nur die eine und die andere Seite gibt, sondern auch Ansichten, die sich dazwischen bewegen und die auch ihre Berechtigung haben, dann hat sich der abendliche Besuch im D&D gelohnt.


Naja, klar können wir uns darauf einigen. Ich bezeichne mich selbst ja auch nicht als "links".
Es gibt aber auch Dinge die nicht verhandelbar sind und viele der Forderungen von rechtsaußen - die dann eben auch hier ihren Wiederhall finden - münden zuende gedacht bei entscheidenden Fragen der Ethik und der Menschenrechte. Und solange mir niemand plausibel erklären kann, wie man z.B. Obergrenzen und Menschenrechte in Einklang bringen soll, solange finden wir keinen echten Konsens.

Ich versuche es mal mit einem Satz des Grazer Publizisten Jakob Ehrhardt zum Thema Flüchtlingskrise und der Frage Gesinnungsethik versus Verantwortungsethik:
"Die Realität kennt immer wieder Situationen, in denen keine richtige, sondern allenfalls eine bessere Entscheidung getroffen werden kann. Und es gibt – sehr oft – das sprichwörtliche geringere Übel. Um mich da zu entscheiden, muss ich Abschied nehmen von polarisierenden Paarungen, von Haltungen, die Verantwortung und Gesinnung als Gegensatz konstruieren."
Wir alle werden den "Einklang" hinkriegen müssen. Einfache Lösungen gibt es hier nicht und ich habe nicht den Größenwahn mir einzubilden, ich hätte eine.
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Nochmal was dazu: Ich sehe schon auch einen "Sinn" darin, dass wir hier darüber diskutieren (abgesehen davon, ob man das auch woanders tun könnte) und finde nicht, dass sich die gegensätzlichen Meinungen nicht auch "befruchten". So wie bei mir, konnte ich bei vielen im Laufe der Flüchtlings/AFD/Pegida/Linke/....-Diskussionen eine Entwicklung zu einer weniger idealistischen Verharmlosung der Situation hin zu einer pragmatischeren Sicht feststellen. Wenn mir hier jemand vor einem Jahr die Szenen aus Köln prophezeit hätte, hätte ich diesen wahrscheinlich als rassistischen Spinner abgetan. Mittlerweile sehe ich, dass auch einige der Sorgen durchaus einen ernsten Hintergrund haben und es in der Tat einige Dinge gibt, die uns vor Probleme stellen werden. Andererseits hoffe ich, dass auch auf der anderen Seite ein wenig angekommen ist, dass einige der Forderungen, die man leicht daher sagt, in Wahrheit deutlich komplizierter in der Umsetzung sind und dass die Art der Argumentation auch das hervorruft, wovor die Gegenmeinung warnt. Nämlich, dass auch die Zahl derer steigt, die diese Stimmung nutzen, um eine höchst gefährliche Ideologie in die Parlamente zu bringen und dumme Menschen dazu bewegen gegen die ach so bösen Flüchtlinge zur Tat zu schreiten.
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Meine Anerkennung zu Deiner Äußerung.
Wenn wir uns noch darauf einigen können, dass es nicht nur die eine und die andere Seite gibt, sondern auch Ansichten, die sich dazwischen bewegen und die auch ihre Berechtigung haben, dann hat sich der abendliche Besuch im D&D gelohnt.
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Dirty-Harry schrieb:

Adlerjunge.


Ich will dir deinen Standpunkt damit nicht kompl. nehmen .
Unterschiedliche Meinungen sind prima.


Aber das sogenannte " Sommermärchen " und die WM 2006 würde ich dabei nicht zu hoch hängen .


Es war nicht nur wegen der Vergabe ein gewolltes Märchen der Poltik,der Medien,einschlägiger Verbände und Wirtschaftsunternehmen .


Es war der Mißbrauch des Sports in höchstem Maße.
Und zur Untermauerung könnte man ein ewiges Listsche mit entsprechenden Dingen machen


Und insofern kommt dein Standpunkt aus meiner Sicht  besser rüber, wenn wir dafür  die WM 2006 lieber nicht bemühen  .

irgendwie kann ich den Bezug zur AFD nicht finden
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Tafelberg schrieb:

irgendwie kann ich den Bezug zur AFD nicht finden

Na, wenn ich an die Bilder denke...
Die vielen schwarz-rot-goldenen Fahnen. Der AfDler freut sich und den Linksautonomen ärgerts.  
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micl schrieb:

Diese Forderung haben die Grünen so nicht gestellt.

als nicht grün wähler mal zwei fragen. was hat denn das mit der afd zu tun was die grünen treiben? und könnte es sein, dass grün wähler nicht die flüchtlingssituation zum alleinigen entscheidungskriterium ihrer wahlentscheidung machen?

ganz ehrlich, wenn jemand lediglich die flüchtlingsthematik zum entscheidungsträger bei wahlen macht, dann ist er noch nicht einmal in der nähe des tellerrandes, der einen blick auf die ganze welt ermöglicht.
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peter schrieb:  


micl schrieb:
Diese Forderung haben die Grünen so nicht gestellt.


als nicht grün wähler mal zwei fragen. was hat denn das mit der afd zu tun was die grünen treiben? und könnte es sein, dass grün wähler nicht die flüchtlingssituation zum alleinigen entscheidungskriterium ihrer wahlentscheidung machen?


ganz ehrlich, wenn jemand lediglich die flüchtlingsthematik zum entscheidungsträger bei wahlen macht, dann ist er noch nicht einmal in der nähe des tellerrandes, der einen blick auf die ganze welt ermöglicht.

Na ja, die Flüchtlingsfrage ist aktuell das beherrschende Thema und hat natürlich besondere Relevanz bei Wahlentscheidungen. War ja auch bei der Wahlentscheidung zu Gunsten der Grünen nach der Fukushima-Katastrophe deutlich, dass so aktuelle Themen Wahlen entscheiden können.
Was die Flüchtlingsfrage angeht, habe ich inzwischen den Eindruck, dass die Trennlinie der Gesellschaft nicht vertikal ist, also links sind die Willkommens-Befürworter und rechts sind die "Das Boot ist voll"-Befürworter, sondern die Linie verläuft horizontal. Oben die Eliten in den Verlagshäusern, Fernsehanstalten, Universitäten, Volksparteien,  die die Merkel-Politik verteidigen, unten die sogenannten besorgten Bürger. Die Umfrageergebnisse sagen quer durch alle Parteien eine kritische Haltung gegenüber der sogennannten Wilkommenskultur. Diese kritische Haltung der Basis, macht allen Parteien zu schaffen. Mit Ausnahme der AfD, mit ihrer einfachen populistischen Botschaft.  
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Hallo,

ich habe für ein Studienprojekt zusammen mit einem Kommilitonen eine kurze Umfrage erstellt, die sich an alle Autofahrer richtet. Das ganze ist nur für uns und dauert nur ca. zwei Minuten. Wäre echt toll wenn möglichst viele dran teilnehmen würden. Unter Adlern hilft man sich doch

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Zu gewinnen gibts leider nichts, da wir für das Projekt schon genug Ausgaben haben, die wir leider nicht erstattet bekommen. Wer am Ende an den Ergebnissen interessiert ist, kann sich gerne mit mir per PN in Verbindung setzen.

Ich danke euch!
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Vielleicht hab ich es übersehen, aber was bitte ist bei der Frage 4 (Skala von 1-7) die 1 und was die 7?
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Grenzsicherung ohne Schusswaffen ist ziemlicher Mumpitz. Das gibt es nirgendwo. Von daher ist auch die Aufregung über das "Interview" im Mannheimer Morgen Mumpitz. Da haben "Journalisten" so lange nachgefragt, bis sie einen Satz hatten, den sie irgendwie ausschlachten konnten. Der Satz hat aber nur eine profane Selbstverständlichkleit wiedergegeben. Nämlich das bei der Grenzsicherung als Ultima Ratio auch die Schusswaffe zum Einsatz kommen kann.

Würde man Gabriel dazu befragen, müsste er ehrlicherweise das gleiche antwortet. Er würde sich aber wahrscheinlich über den Fragesteller aufregen und die Antwort verweigern, so wie man ihn eben kennt.
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micl schrieb:

Grenzsicherung ohne Schusswaffen ist ziemlicher Mumpitz. Das gibt es nirgendwo. Von daher ist auch die Aufregung über das "Interview" im Mannheimer Morgen Mumpitz. Da haben "Journalisten" so lange nachgefragt, bis sie einen Satz hatten, den sie irgendwie ausschlachten konnten. Der Satz hat aber nur eine profane Selbstverständlichkleit wiedergegeben. Nämlich das bei der Grenzsicherung als Ultima Ratio auch die Schusswaffe zum Einsatz kommen kann.


Würde man Gabriel dazu befragen, müsste er ehrlicherweise das gleiche antwortet. Er würde sich aber wahrscheinlich über den Fragesteller aufregen und die Antwort verweigern, so wie man ihn eben kennt.

Micl, das kann so nicht stehenbleiben. Schußwaffengebrauch als ultima ratio? Um einen unerlaubten Grenzübertritt zu verhindern? Ne, beim besten Willen nicht. Nur in Ausnahmefällen sagt das Gesetz, wenn:

"..um eine Person, die sich der Festnahme oder der Feststellung ihrer Person durch die Flucht zu entziehen versucht, anzuhalten, wenn sie
a)
bei einer rechtswidrigen Tat auf frischer Tat betroffen wird, die sich den Umständen nach als ein Verbrechen darstellt oder als ein Vergehen, das unter Anwendung oder Mitführung von Schußwaffen oder Sprengstoffen begangen wird,
b)
eines Verbrechens dringend verdächtig ist oder
c)
eines Vergehens dringend verdächtig ist und Anhaltspunkte befürchten lassen, daß sie von einer Schußwaffe oder einem Sprengstoff Gebrauch machen werde;..."

"Verbrechen" sind rechtswidrige Taten, die im Mindestmaß mit Freiheitsstrafe von einem Jahr oder darüber bedroht sind. (§12 StGB).
Kann man wohl bei Flüchtlingen ausschließen. Oder unterstellt die AfD bei jedem Flüchtling er sei ein bewaffneter Terrorist?  
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Tafelberg schrieb:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-alexander-gauland-lehnt-gezielte-schuesse-auf-menschen-ab-a-1075053.html


jetzt bringen AFD Spitzenpolitiker erneut die Diskussion mit Schusswaffen gegen Flüchtlinge vorzugehen auf....! Es ist einfach unglaublich, davon abgesehen scheinen Petry und Co. die Rechtslage gar nicht zu kennen

Wie ist denn die Rechtslage?
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1958 schrieb:  


Tafelberg schrieb:http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-alexander-gauland-lehnt-gezielte-schuesse-auf-menschen-ab-a-1075053.html


jetzt bringen AFD Spitzenpolitiker erneut die Diskussion mit Schusswaffen gegen Flüchtlinge vorzugehen auf....! Es ist einfach unglaublich, davon abgesehen scheinen Petry und Co. die Rechtslage gar nicht zu kennen


Wie ist denn die Rechtslage?

Siehe §10 Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG)
http://www.gesetze-im-internet.de/uzwg/BJNR001650961.html
Inhaltsgleich §54 Polizeigesetz (PolG)
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hawischer schrieb:

So ist das Geschäft....

Und was ist, wenn man sich eher aus der Mitte kommend sieht?
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Aragorn schrieb:  


hawischer schrieb:
So ist das Geschäft....


Und was ist, wenn man sich eher aus der Mitte kommend sieht?

Dann arbeiten sich beide Seiten an Dir ab.
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reggaetyp schrieb:

Ähnlich wie viele andere Attacken auf andere Menschen, die dich allerdings so gar nicht bewegen.

Du weißt also wer oder was mich bewegt. Erstaunlich!
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Aragorn schrieb:  


reggaetyp schrieb:
Ähnlich wie viele andere Attacken auf andere Menschen, die dich allerdings so gar nicht bewegen.


Du weißt also wer oder was mich bewegt. Erstaunlich!

Ist doch ganz einfach, Aragorn.
Diejenigen, die eher dem linken Seite zugehörig sind, veröffentlichen hier Straftaten, die von den Rechtsradikalen verübt werden und verlassen sich darauf, dass Strattaten die von Linksradikalen verübt werden, von denjenigen veröffentlicht werden, die eher der rechten Seite zugehörig sind. Das Ganze natürlich auch umgekehrt.
Dazu gehört, dass die jeweilige andere Seite beschimpft wird, sie sei einäugig.
So ist das Geschäft....