HostiBros
1065
Exil-Adler-NRW schrieb:
Ist mir auch aufgefallen. Das waren doch eigentlich letzte Saison mal sehr offensive Außenverteidiger. Hütter wurde gelobt, wie er aus Kostic nen überragenden LV gemacht hat.
Jetzt warten die beiden eher auf die Bälle, ab der Mittellinie. Hinti und Abraham, übernehmen jetzt fast die Rolle der offensiven Außenverteidiger (auch wenn Hinti das teilweise gut macht). Kein Wunder, dass wir bei Gegenstößen so offen sind.
Ohne Dost passt für mich auch aktuell das System mit zwei Stürmern nicht. Sowohl Paciencia als auch Silva gefielen mir mit Dost an Ihrer Seite besser,
Mit. Das Thema mit den extrem hohen AV hatten wir ja seit der Vorbereitung immer mal kritisch diskutiert, wegen der vielen Nachteile (Kostic u Danny brauchen viel Raum vor sich; SGE Defensive bei Ballverlust extrem offen). Nach dem FCB Spiel hatten dann viele gedacht, dass der eine Vorteil überwiegt (kurzer Weg zum Tor bei eigenem Umschalten). Nun siehts aber sehr so aus, als klappe Letzteres nur mit Dosts geilen Schnellmach-Ablagen. Ohne ihn haben wir dasselbe Problem wie letzte Rückrunde ohne Haller. Nur eben durch das extreme AV schieben + fehlende Knipser verstärkt. Frage: warum nicht einfach wieder AVs 7m weiter nach hinten in der Winterpause?
HostiBros schrieb:
Frage: warum nicht einfach wieder AVs 7m weiter nach hinten in der Winterpause?
Kann man machen. Und was machen wir dann nach der Winterpause?
Nur Spaß. Aus Freude übers Weiterkommen.
Jojo1994 schrieb:
Ich will hier nicht klugscheißen, aber ich meine mal irgendwo gelesen zu haben das Hütter da "Feintuning" betrieben hat. Abraham als auch Hinti schalten sich aktuell etwas mehr nach vorne ein (so generell). Da müssen sie zwar etwas mehr laufen, allerdings sind die beiden damit auch (wie man sieht) gefährlicher. Ist meiner Meinung nach ein Spiel mit dem Feuer, falls der Gegner mal richtig schnelle Spieler hat, kann man da unter die Räder kommen.
Das ist schon seit Saisonbeginn, inklusive Vorbereitung und EL-Quali, so.
Eine ganz klar taktische Anweisung von Hütter, dass die beiden äußeren Innenverteidiger in Ballbesitz als Außenverteidiger agieren und mit vorrücken, dafür rückt dann der bzw. einer der beiden Sechser in die Innenverteidigung, so dass wir da quasi eine Viererkette bilden.
Erstmals so richtig ausgeprägt hat man es in Mannheim sehen können, mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt. War aber wie geschrieben schon in den vorherigen Spielen immerhin im Ansatz zu erkennen, dass Adi sich da wohl etwas ausgedacht hat.
phanthom schrieb:
Das ist schon seit Saisonbeginn, inklusive Vorbereitung und EL-Quali, so.
Eine ganz klar taktische Anweisung von Hütter, dass die beiden äußeren Innenverteidiger in Ballbesitz als Außenverteidiger agieren und mit vorrücken,
Exakt - und in den ersten Saisonspielen haben diese extrem hoch stehenden äußeren IV auch Einigen Sorgen bereitet (im Aufbau und bei Ballverlust mehr Risiko; Kostic weniger Raum) - u.a. auch mir. Da muss ich nun Abbitte leisten: mit etwas Eingewöhnung scheinen die Vorteile deutlich zu überwiegen.
Das ist sehr krass
Vom eigenen 16er erst den Pass auf Durm
Der nagelt das ding nach rechts vorne raus
Da ist schon wieder Sow
Ein Kontakt um sich die Pille vorzulegen
Und dann einer der besten Flanken,
die wir seit Jahren gesehen haben
Top
Vom eigenen 16er erst den Pass auf Durm
Der nagelt das ding nach rechts vorne raus
Da ist schon wieder Sow
Ein Kontakt um sich die Pille vorzulegen
Und dann einer der besten Flanken,
die wir seit Jahren gesehen haben
Top
@101: Genau so(w)!
Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie direkt nach diesem unwiderstehlichen Lauf, nach DER flanke aus vollem Speed, tatsächlich erstmal wieder gleich mehrere Foristen irgendwelche langweiligen Haare in Sows Suppe suchen mögen. Echt jetzt - selbst WENN der ansonsten schlecht gespielt hätte (was gar nicht der Fall war finde ich): das war Fußball-Ästhetik in Vollendung, wie man das selten so sieht. Und das von unserer SGE. Auswärts. UND noch gewonnen. Da bin ich doch erstmal einfach nur emotional on fire und freu mich über den krassen Moment.
Ich kann mich an so einem Ding tagelang freuen.
Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie direkt nach diesem unwiderstehlichen Lauf, nach DER flanke aus vollem Speed, tatsächlich erstmal wieder gleich mehrere Foristen irgendwelche langweiligen Haare in Sows Suppe suchen mögen. Echt jetzt - selbst WENN der ansonsten schlecht gespielt hätte (was gar nicht der Fall war finde ich): das war Fußball-Ästhetik in Vollendung, wie man das selten so sieht. Und das von unserer SGE. Auswärts. UND noch gewonnen. Da bin ich doch erstmal einfach nur emotional on fire und freu mich über den krassen Moment.
Ich kann mich an so einem Ding tagelang freuen.
Bei Kostic hat gestern aber auch die Körpersprache einiges verraten. Ich kann ihn teilweise da verstehen, weil Silva, Kamada und Paciencia ihn noch nicht so einbinden, wie es vor allem Haller und auch Kumpel Rebic gemacht haben.
Silva hat ihn da gestern mehrfach ins Trockene laufen lassen, ist mit dem Ball am Fuß nach links raus und hat dann den Ball viel zu spät abgespielt, meist dann als Kostiv keinen Platz mehr hatte und auch schon zwei Verteidiger sich nach rechts raus orientiert hatten.
Beim BVB hat man gesehen, dass man das auch anders machen kann. Die spielen schnell ab, laufen ohne Ball hinterher und bieten sich als Anspielstation an. Will sagen, sie versuchen den Raum zu nutzen, bevor sich die Abwehr wieder zusammenzieht.
Kostic braucht ein bisschen Platz vor sich. Deswegen war es ja so ein genialer Schachzug von Hütter ihn in die 5er-Kette zurückzuziehen. Wenn er aber dann den Ball nicht bekommt, weil Silva oder teils auch Kamada erstmal mit dem Ball am Fuß laufen, dann kommt es eben auch zu dieser leicht gefrusteten Körpersprache: Arme hoch, Achselzucken, sich wegdrehen ...
Ich denke, Hütter wird das auch gesehen haben und das im Training angehen, um das Zusammenspiel weiter zu verbessern. Denn so bleibt die Waffe Kostic stumpf.
Silva hat ihn da gestern mehrfach ins Trockene laufen lassen, ist mit dem Ball am Fuß nach links raus und hat dann den Ball viel zu spät abgespielt, meist dann als Kostiv keinen Platz mehr hatte und auch schon zwei Verteidiger sich nach rechts raus orientiert hatten.
Beim BVB hat man gesehen, dass man das auch anders machen kann. Die spielen schnell ab, laufen ohne Ball hinterher und bieten sich als Anspielstation an. Will sagen, sie versuchen den Raum zu nutzen, bevor sich die Abwehr wieder zusammenzieht.
Kostic braucht ein bisschen Platz vor sich. Deswegen war es ja so ein genialer Schachzug von Hütter ihn in die 5er-Kette zurückzuziehen. Wenn er aber dann den Ball nicht bekommt, weil Silva oder teils auch Kamada erstmal mit dem Ball am Fuß laufen, dann kommt es eben auch zu dieser leicht gefrusteten Körpersprache: Arme hoch, Achselzucken, sich wegdrehen ...
Ich denke, Hütter wird das auch gesehen haben und das im Training angehen, um das Zusammenspiel weiter zu verbessern. Denn so bleibt die Waffe Kostic stumpf.
philadlerist schrieb:
Bei Kostic hat gestern aber auch die Körpersprache einiges verraten. Ich kann ihn teilweise da verstehen, weil Silva, Kamada und Paciencia ihn noch nicht so einbinden, wie es vor allem Haller und auch Kumpel Rebic gemacht haben.
Deine richtige Beobachtung wird m.E. erst vollständig, wenn Du sie mit der #261 von Maddux verbindest. Die diese Saison so extrem hoch die Seitenlinie lang geschobenen äusseren IV und AV führen nämlich nicht nur 1. zu längeren Rückwegen für diese und 2. zu mehr Stress für Hasebe+x beim Aufbau. Sondern vor allem auch 3. dazu dass Kostic seine SGE Paradeposition gar nicht mehr voll ausspielen kann. Ich finde ihm fehlt der von Dir ja auch angesprochene nötige Raum den er für sein Spiel braucht vor allem wegen dieses Hochstehens im geordneten Aufbau. Die neue Formation mag andere Vorteile haben, aber Kostic wird eingeschränkt, weil grade der kluge Schachzug ihn bei uns zum AV zu machen (und so Raum zu schaffen für die begeisternden Läufe) dadurch konterkariert wird.
Wie lang soll man deiner Meinung nach dran erinnern?
#166: für immer erinnern, finde ich. so lange es menschen gibt.
#159: ganz schön starker Tobak, hast du jetzt hier ernsthaft behauptet, wer "nach so langer zeit" an den holocaust erinnert, nähme sich zu wichtig? das kann nicht dein ernst sein?!! ich hoffe da hab ich was falsch verstanden..
#161: ich sehe darin nichts unlogisches. an schmerz erinnern verhindert neuen schmerz.
#159: ganz schön starker Tobak, hast du jetzt hier ernsthaft behauptet, wer "nach so langer zeit" an den holocaust erinnert, nähme sich zu wichtig? das kann nicht dein ernst sein?!! ich hoffe da hab ich was falsch verstanden..
#161: ich sehe darin nichts unlogisches. an schmerz erinnern verhindert neuen schmerz.
HostiBros schrieb:
#166: für immer erinnern, finde ich. so lange es menschen gibt.
Seh ich nicht so.
HostiBros schrieb:
#159: ganz schön starker Tobak, hast du jetzt hier ernsthaft behauptet, wer "nach so langer zeit" an den holocaust erinnert, nähme sich zu wichtig? das kann nicht dein ernst sein?!! ich hoffe da hab ich was falsch verstanden..
Ich habe damit nichts zu tun nichtmal meine Eltern.
HostiBros schrieb:
#161: ich sehe darin nichts unlogisches. an schmerz erinnern verhindert neuen schmerz.
Wenn du einem Indianer zB erzählst das er keine Frauen vergewaltigen soll, und er antwortet was ist das vergewltigen, dann hast du diesem eine schreckliche Option beigebracht an welche er möglicherweise niemals, nichtmal im Traum gedacht hätte. Meiner Meinung nach erhält man den Schmerz und die Option dazu aufrecht mit dem erinnern daran.
Ich fand den Zeitpunkt von Unterzeichnung und PK schon ziemlich smart, vor einem der letzten Sommerspiele wo es recht wahrscheinlich um nix mehr geht. So hat man (i) zusätzliche Aufmerksamkeit (später in der Saison geht es den Medien dann mehr um den Sport) und (ii) zusätzliche finanzielle Planungssicherheit (vielleicht intern wichtig für das endgame bei Verhandlungen mit den noch ausstehenden Spielern?).
Was mich eher wundert (oder hab ichs verpasst?) ist, dass die naheliegende Analogie zwischen SGE Stürmersuche und dem Zweck von indeed bisher nicht stärker medial verwendet wird. Zum Beispiel so ein lustiger clip wie Bobic und Hübner per indeed den Kracher finden oder so. Aber vielleicht bin ich da zu albern.
Was mich eher wundert (oder hab ichs verpasst?) ist, dass die naheliegende Analogie zwischen SGE Stürmersuche und dem Zweck von indeed bisher nicht stärker medial verwendet wird. Zum Beispiel so ein lustiger clip wie Bobic und Hübner per indeed den Kracher finden oder so. Aber vielleicht bin ich da zu albern.
HostiBros schrieb:
Aber vielleicht bin ich da zu albern.
Indeed!
Leute ich muss hier mal ein bisschen einlenken auch wenn das Thema 100 mal durchgekaut wurde, weil manche verstehen die politische Situation in der Türkei nicht.
In der Türkei kannst du dich nicht öffentlich gegen Erdogan stellen ohne Konsequenzen zu befürchten (siehe Deniz Naki, Enes Kanter)!!!
Wäre es so, wäre Erdogan kein Despot, oder?
Hier aus Deutschland ist es einfach zu sagen, er ist Erdogananhänger weil er ein Bild mit ihm gemacht hat. Wissen wir wirklich, ob er ihn gewählt hat?
Bei Özil ist es offensichtlich, aber bei Gündogan und Tosun sollte man das nicht aufgrund eines Bildes sagen.
Wenn man sich ein bisschen mit der türkischen Politik beschäftigen würde, wüsste man das auch. Sportler, Musiker, Journalisten und Geschäftsleute können sich nicht öffentlich gg Erdogan stellen. Ich kann hier 10 Namen nennen Von Personen die das getan haben und was dann passiert wurde.
Verurteilt ihn nicht aufgrund eines Bildes, niemand von euch kennt Tosun persönlich. Er folgt bei Instagram niemandem der dieser Partei angehört und meine persönliche Meinung ist, dass er pro Atatürk ist (Stichwort Säkular).
Alles was hier geschrieben wird, für was die Eintracht steht (liberal, offen, multikulti etc.) wird bei ihm untergraben und niemand macht sich wirklich die Mühe herauszufinden was wirklich hinter diesem Bild steckt und ob er wirklich pro Erdogan. Stattdessen wird er direkt verurteilt!
Falls jmd andere Argumente außer dem Bild hat, die er belegen kann, bin ich gerne bereit meine Meinung zu überdenken. Falls die Leute ihn weiter verurteilen wegen einem Bild, dann sorry aber das ist Bild Niveau!
In der Türkei kannst du dich nicht öffentlich gegen Erdogan stellen ohne Konsequenzen zu befürchten (siehe Deniz Naki, Enes Kanter)!!!
Wäre es so, wäre Erdogan kein Despot, oder?
Hier aus Deutschland ist es einfach zu sagen, er ist Erdogananhänger weil er ein Bild mit ihm gemacht hat. Wissen wir wirklich, ob er ihn gewählt hat?
Bei Özil ist es offensichtlich, aber bei Gündogan und Tosun sollte man das nicht aufgrund eines Bildes sagen.
Wenn man sich ein bisschen mit der türkischen Politik beschäftigen würde, wüsste man das auch. Sportler, Musiker, Journalisten und Geschäftsleute können sich nicht öffentlich gg Erdogan stellen. Ich kann hier 10 Namen nennen Von Personen die das getan haben und was dann passiert wurde.
Verurteilt ihn nicht aufgrund eines Bildes, niemand von euch kennt Tosun persönlich. Er folgt bei Instagram niemandem der dieser Partei angehört und meine persönliche Meinung ist, dass er pro Atatürk ist (Stichwort Säkular).
Alles was hier geschrieben wird, für was die Eintracht steht (liberal, offen, multikulti etc.) wird bei ihm untergraben und niemand macht sich wirklich die Mühe herauszufinden was wirklich hinter diesem Bild steckt und ob er wirklich pro Erdogan. Stattdessen wird er direkt verurteilt!
Falls jmd andere Argumente außer dem Bild hat, die er belegen kann, bin ich gerne bereit meine Meinung zu überdenken. Falls die Leute ihn weiter verurteilen wegen einem Bild, dann sorry aber das ist Bild Niveau!
@Birimba3000: Das ist ein sehr kluger Beitrag finde ich, bei dem ich mich in meiner eigenen (bisher zum Glück ungeäußerten) Haltung zum Tosun-Gerücht ein wenig ertappt fühle. Vorverurteilungen gilt es in der Tat grade im Kontext der wichtigen Demokratieschutz-Diskussion zu vermeiden. Klar bleibt für mich: ein erwiesenermaßen aktiver Erdogan-Supporter X hätte in "meiner" SGE nix zu suchen, analog zur deutlichen Positionierung durch Peter Fischer. Auf die liberale Haltung der Eintracht war ich spätestens seit Bembeltown immer stolz. Aber Du hast natürlich Recht - ich persönlich habe im konkreten Fall nach kurzer Web- und Forums-Lektüre überhaupt nicht genügend Anhaltspunkte, um mir "sicher genug" meine Meinung zu bilden, wes Geistes Kind der Tosun ist. Danke für den Hinweis!
In meiner SGE hat ein Erdogan - Anhänger auch nix verloren. Genau so wenig wie in meinem persönlichen Umfeld. Um das auch mal klar zu stellen!
grossaadla schrieb:
Das Spiel Rb gg S06 ist auch nicht wirklich besser.
Auch den Teams merkt man die Euro an.
Und sogar auch noch torlos ... Wohl dem der einen "Helmut" Haller hat
Sammy1 schrieb:
Dann hat Bobic klar Mitschuld .
Das sind natürlich alles Spekulationen - aber FALLS es so war, dann denke ich es war nicht nur riskant von uns gepokert, sondern lag uU auch an den kurzfristig weggefallenen fabian-erlösen. Das erklärt dann auch weshalb B so wütend war. Und als er dann wieder beim vorstand das ok für mehr hatte, war spycher schon weiter. Ich denke schon die haben alles versucht. Is halt einfach viel dumm gelaufen die letzten Tage. Fortuna treibt sge-Schulden ein. Langt jetzt, finde ich.
HostiBros schrieb:Sammy1 schrieb:
Dann hat Bobic klar Mitschuld .
Das sind natürlich alles Spekulationen - aber FALLS es so war, dann denke ich es war nicht nur riskant von uns gepokert, sondern lag uU auch an den kurzfristig weggefallenen fabian-erlösen. Das erklärt dann auch weshalb B so wütend war. Und als er dann wieder beim vorstand das ok für mehr hatte, war spycher schon weiter. Ich denke schon die haben alles versucht. Is halt einfach viel dumm gelaufen die letzten Tage. Fortuna treibt sge-Schulden ein. Langt jetzt, finde ich.
Ja aber die Führung hat 2 Jahre wirklich gut gearbeitet. Nur jetzt sind halt wirklich Fehler aufgetreten.
Davor hatten wir zumindest immer noch Ersatzspieler für gewisse Positionen. Auch wenn sie nicht die höchste Qualität hatten. Expl. Tarashaj oder Hector. Nun fehlen uns auf einmal Alternativen. Das gab's zuletzt unter Bruchhagen und erinnert halt schnell an Krisensaisons wie beim letzten Abstieg als die gesamte IV ausgefallen ist und blutjunge A Jugendliche ranmussten die bei weitem nicht die Qualität hatten
Mal weg vom Namensquark: Ich meine gelesen zu haben, dass es im ursprünglichen Statement zum Ausbildungstrainer auch darum ging, dass Hütter kein Bock hat in seinem Salzburg-Training durch Ausbildungswünsche für und aus Leipzig gegängelt zu werden. Und das wäre dann ja sehr verständlich. Zudem ist die jetzt im YB-Interview von ihm statt dessen genannte ENTWICKLUNG von Spielern und Team m.E. exakt das was wir alle wollen.
Seh ich auch so! Denke auch dass die Ausbildungsaussage im Kontext der sagen wir mal speziellen Limostrukturen zu interpretieren ist. Sonst wäre er wohl kaum in Bern Trainer gewesen oder jetzt zu uns gekommen, sondern würd sich seit Jahren daheim im Sessel den Allerwertesten platt sitzen und auf nen Anruf aus Paris, Manchester oder Madrid warten.
Naja. Wenn man sich aber so wie die Eintracht dazu bekennt Ausbildungsverein zu sein und Spieler billig kaufen, entwickeln und teuer verkaufen zu wollen, dann hat ein Trainer hier den gleichen Job wie in Salzburg. Nur dass der "Kunde" dann nicht zwangsläufig Leipzig ist.
Vergangene Saison war ich wirklich drauf und dran, diesen ganzen Eintrachtmist an den Nagel zu hängen. Ich habe bestimmt die Hälfte meiner Heimspiele verschenkt, bin nicht mehr zum Training gegangen. Ich konnte diesen Blender nicht mehr sehen, sein bloßer Anblick hat mir wehgetan. Ich habe ihn zuletzt gehaßt, er hat mir Magenschmerzen verursacht. Mein Entschluß stand fest.
Aber dann haben sie ihn doch noch geschasst. Und sie haben aus der bei der Eintracht traditionell klitzekleinen Trainer-Lostrommel einen gezogen, von dem man sich nicht im entferntesten vorstellen konnte, wie der da wohl hineingeraten war.. Dieser Typ hat mich ab seiner Antrittspressekonferenz dermaßen angefaßt, daß ich mir sofort wünschte, er möge erfolgreich sein, damit die Verantwortlichen erkennen, daß sich ein gewisses Risiko lohnen kann. Und es hat hingehauen, zwar mit Hängen und Würgen, aber doch auf eine Art und Weise, die dem Trainer ein gehöriges Standing bei der Gemeinde bescherte.
Wie aber würde er eine eigene Saison von Beginn angehen, wie würde eine Kovac-Vorbereitung aussehen?
Freunde, Ihr habt alle gelesen, wie und wer vom Team KovacBobicHübner nicht verlängert, entlassen oder sonstwie verschenkt wurde. Meinetwegen hätten sie noch mehr ausmisten können, ist doch schon seit Jahren meine Rede, daß die Mannschaft und das Gefüge drumrum einer jährlichen Fluktuation bedarf, behutsam und gezielt,aber deutlich mehr als zuvor. Eine Mannschaft muß durch ständige Blutauffrischung bis hin zur Transfusion wenn nötig, lebhaft gehalten werden, es müssen ständig die Stammplätze neu erkämpft werden, die oft besungenen neuen Reize resultieren daraus.
Ihr habt auch alle in der Presse gelesen, mit welcher Wucht Kovac nun in die Vorbereitung gestartet ist. Die gewohnten Trainingsumfänge sind völlig über den Haufen geworfen. Drei Vormittagseinheiten habe ich mir diese Woche zu Gemüte geführt, für die Nachmittagseinheiten langte meine Kondition nicht mehr. Spaß beiseite, aber die jahrelangen Gewohnheiten, wie für einen Kiebitz ein Trainingsbesuch zwischen Frühstück und Mittagessen zeitlich einzuordnen sei, inklusive der Terminierung aller etwaig vor- oder nachgelagerter privater Termine und Verabredungen -alles jahrelang verläßlich zu kalkulieren, kaum Ausreißer, Trott. Jetzt aber, schockschwerenot, alles Makulatur, alles perdu, alles muß neu gedacht werden. Nicht so einfach. Ich stelle mir tatsächlich höchst genüßlich vor, wie brachial gerade unsere alteingesessenen Spieler aus ihrem seit Jahrhunderten gewohnten Geleise geworfen werden. Und niemand da, in dessen Büro man sich wie zu seligen Zeiten ausweinen konnte, weil man nicht weiß, wie der neue Chef tickt, keine Presse, der man kurz mal was stecken kann, weil man nicht weiß, auf welche Seite sich diese schlägt. Schwere Zeiten.
Ja, Kovac hat für diese erste Woche ein gewaltiges Programm aufgelegt -aber es ist doch halb so dramatisch. Das gesamte Training, alle Übungen, sind in minutenkurze Einheiten zerlegt, die per Stoppuhr und Trillerpfeife gestartet und beendet werden. Danach folgt eine genauso getaktete Erholungspause. Alles streng nach der reinen Trainingslehre und damit überlebbar. Und es herrscht absolute Disziplin. Acht Argusaugen wachen an allen Ecken des Spielerkaders auf genaue Ausführung, Schludrigkeiten werden sofort deutlich moniert. Das vierte Augenpaaar gehört dem Herrn Luisser, Klaus, dem neuen Athletiktrainer. Allein die Berufsbezeichnung klingt gleich mal erheblich besser wie die des bisherigen Konditionstrainers, das klang so nach Schleifer und irgendwie nicht sportgerecht. Zugegeben, ich war fast erschrocken, als ich von Kolodziejs Demission erfuhr, weil der grundsätzlich gute Arbeit ablieferte, aaaaaaber an dieser Personalie sieht man, wie wenig Einblick man doch in dieses Geschäft hat. Es fehlen halt die Vergleichsmöglichkeiten. Dieser Luisser arbeitet hautnah mitten in der Mannschaft, klare Anweisungen, ständig dran an jedem Spieler mit Korrekturen, jugendlich-frisch, aufgeschlossen, typischer Östereicher halt, verpaßt er den Jungs beispielsweise einen dreiviertelstündigen Gymnastikkreis, der sich gewaschen hat. Ich wette, die verspüren neuerdings Muskeln und Sehnen, die sie an diesen Stellen nicht vermutet hätten. Wenn der die alle so hinkriegt wie er selbst aussieht, dann könnten wir uns Athletico Frankfurt nennen.
Kurze Episode zum Thema Disziplin. Die Mannschaft, aufgeteilt in drei Gruppen, absolvierte ziemlich ausdauernd irgendeine Paßwegeübung. In der einen Gruppe kam wohl heftiger Durst auf, und wie man es so gewohnt ist, rief einer laut nach dem weit entfernt stehenden Mike (dem Herrn der Getränkeflaschen), und bedeutete diesem mit dem gleichzeitig gespreizten kleinen Finger und Daumen am Mund, mal eben mit den Getränkeflaschen anzutanzen. Der, gewohnt zu liefern, schnappte sich die Flaschen und lief los. Wurde allerdings sofort von Kovac zurückgepfiffen. Getrunken wird nur auf Traineranordnung. Hat dann nochmal zehn Minuten gedauert bis zur Löschung.
Zwischendurch vermeint man einen ganz leichten Hauch Funkel zu verspüren. Liegt wohl an Reutershahn.
Und zwischendurch kommt tatsächlich für eine Sekunde dieser Blender ins Hirn, man zuckt.....und ist heilfroh, im Hier und Jetzt zu sein. Alles ist gut.
"Langer, wenn Du den Ball hast, lass den Gegner kommen, wir müssen nicht unbedingt schnell spielen, wir können das Spiel auch mal beruhigen!" Auweia Niko, sowas solltest Du nicht ausgerechnet zu Meier sagen, schoss es mir durch den Kopf.
"Wenn wir den Ball haben, dann gehen wir vom Ball weg, machen uns breit, bieten Anspielstationen an. Wenn wir den Ball nicht haben, gehen wir drauf!"
"Flummi, hast Du Abitur? Spiel doch den einfachen Ball!"
Apropos Flum. Gewiß, er hat ein Jahr nicht gespielt. Wirklich unglücklich, wirklich Pech. Aber er spielt eben weiterhin und wieder wie Flum. Der säbelbeinige Laufstil, das Behäbige, die Ballannahme, die Ballverarbeitung, die lange Leitung, ungenaues Paßspiel -es erscheint mir unvorstellbar, daß er ein Spieler Kovacs sein könnte. Paßt einfach nicht. Hat irgendwie den bedauerlichen Hauch von Gnadenbrot.
Der Israeli gefällt auf Anhieb. Ein drahtiger Typ, natürlich noch fremd, aber doch selbstbewußt. Erfreulich, dieses Selbsbewußtsein, mir fällt im Vergleich zu ihm Gacinovic in seinen Anfangswochen ein, der war dagegen nachgerade schüchtern. Taleb Tawatha hat so seine modischen Eigenheiten, die Hosenbeine seiner Sporthose steckt er irgendwie nach innen, so daß sie wie eine kleine Pumphose aussieht, muß er in seiner Gruppe eine Leibchen tragen, wird es hinten zusammengeknotet, so daß es nicht flattert, sondern eng paßt. Sind zwar völlig Banane, diese Informationen, aber so was registriere ich irgendwie und so puzzelt sich ein Bild zusammen, welches mir auf eine seltsame Art und Weise gefällt und mir den Typen schonmal sehr sympathisch macht. Strange, oder? Jedenfalls ist er tatsächlich schnell, hat ganz eindeutig heftigen Drang nach vorn. Dort flankt er, bevorzugt schmettert er die Bälle in Kopfhöhe nach innen, Bogenlampen hat's in Beduinien nicht. Was sein Naturell nach hinten bedeutet, kann ich noch nicht sehen. Er ist durchaus am Mann, er ist dran, aber was er stellungsspielmäßig kann, müssen die ersten Testspiele zeigen. Ich tue mir schwer bei den kleinen Trainingsspielfeldern und dem unvollständigen Kader und den daraus resultierenden Mannschaftzusammensetzungen en gros und den Abwehrreihen en detail. Also wenn dann beispielsweise Bunjaki notgedrungen rechter Verteidiger spielt.
Bunjaki spielt im Übrigen in allen Trainingsformen und Trainingsspielen durchaus eine gefällige Rolle. Der Junge ist sehr robust, nicht so hiefig wie Waldschmidt war. Habe kurz mit seinem Papa gesprochen, ohne mir konkrete Auskunft zu erwarten, ist klar. Aus allen Poren klingt aber die ungute Ungewißheit über die Hängepartie, in die der Junior sich befindet. Die aber wohl nicht nur vom Verein ausgeht, sondern auch bei dem Jungen selbst besteht offenbar eine ziemliche Zerissenheit darüber, welche Entscheidung für seine zukünftige Karriere die beste sei.
Omar Mascarell scheint mir für sein Alter schon eine gehörige Abgeklärtheit zu besitzen. Bestimmt spielt einem das Wissen um seine Herkunft, um seinen Ausbildungsverein, einen Streich, aber er agiert völlig unaufgeregt im defensiven Mittelfeld, es kommen einem Leute wie Xabi Alonso oder Busquets in den Sinn, so könnten die in jungen Jahren auch gekickt haben. Mascarell ist sehr selbstbewußt, er scheint überzeugt von sich. Jedenfalls zeigt er gute Rundumsicht, er fordert die Bälle mit Handbewegungen wie ein Alter. Und er hat schon einige Bälle in die Spitze gespielt, die wirklich sehr fein waren und vorne prompt verwertet wurden. Seine Schnelligkeit kann ich nicht beurteilen wegen kleinem Spielfeld mit dichter Spielerbesetzung, siehe oben. Handlungs- und entscheidungsschnell im Kopp ist er offenbar. Schon mal was.
Ante Rebic hat noch nicht so viel gezeigt, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, er will es bewußt langsam angehen. Wirkt wie gebremst, um nicht zu überpacen. Als er heute im Trainingsspiel etwas locker ließ, fielen gleich die Tore. Eins gepfeffert, zwei nach kurzen Sololäufen mit sehr geschickten Täuschbewegungen. Sah ziemlich abgebrüht aus, kann so kein Frankfurter Spieler. Er ist ein bulliger Typ, der, wenn er antrit, eine ziemliche Wucht entfaltet. Und er hat was -ich bitte um Entschuldigung- jugohaftes....wenn ihr wisst, was ich meine. So eine klitzekleine Verschlagenheit. Ist nicht bös gemeint. Kann man im Fußball gut gebrauchen.
Branimir Hrgota ist ein Knipser. Im Stile von Meier. Er ist sicher kein großartiger Kombinierer, aber er macht Tore auf die besondere Art. Er ist einfach da und macht sie. Eben wie Meier. Oder auch Klose. Hochgegriffenes Beispiel, aber es sieht schon ähnlich aus.
Da ich gerade Meier erwähne. Ich bin ja kein ausgewiesener Meier-Fan, ganz im Gegenteil, der steht seit mindestens fünf Jahren auf meiner Abhakliste. Auch ist mir durch den Kopf gegangen, inwieweit er wohl ein Kovac-Spieler sein könnte und hatte da meine Skepsis. Aber wie er in diesen Tagen wieder auftritt, nötigt mir Respekt ab. Trainingsfleißig war er ja schon immer. Die Ansprüche, die Kovac jetzt aktuell stellt, spult er mit stoischer Miene problemlos ab. Und wie er es in den Trainingsspielen wieder förmlich Tore hageln läßt, eins kaltblütiger als das andere, das ist schon sehr beeindruckend, chapeau. Aber ich weiß, wenn er demnächst wieder unsichtbar unter der Grasnabe agiert, werde ich ihn wieder verfluchen. An ihm scheiden sich meine Geister.
Danny Blum bleibt mir zunächst mal null einschätzbar. Ich wage keine Aussage zu seinem fußballerischen Können. Ein adonischer Körper, Beine wie gemeißelt, ja, homoerotische Anflüge blitzen auf, sorry Danny. Um das wieder auszubügeln, schreibe ich schnell, daß die weibliche Fangemeinde Gefallen an ihm finden könnte. Also: er ist sauschnell, er ist wuchtig....aber wie man das in Bahnen lenken kann, was man daraus entwickeln könnte? Hoffentlich hat Kovac eine wirkliche Idee mit ihm.
Marco Fabian wird. Ist auf einem vielversprechenden Weg. Steckt das Training locker weg, ihm macht die viele Arbeit sichtlich Freude. Er blüht auf mit dem Spanier, harmoniert gut mit Rebic und Hrgota. Er traut sich plötzlich zu, Schüsse abzufeuern, hat viel mehr Selbstvertrauen. Er agiert zentral, deutlich aufbauend und spielmachend. Ähnlich gewinnt Gacinovic Statur und Dominanz auf dem Platz, der fordert den Ball und gibt Anweisungen, wie er ihn gern hätte, was sagt man dazu? Ist bei den beiden offenbar wie damals, als man die Schule wechselte und der Neue war. Dieses blöde hemmende Neugefühl verschwand erst wirklich, wenn der nächste Neue einem von diesem Status befreite.
Und jetzt zwinge ich mich, aus diesem Ding auszusteigen. Peinlich, wieder einen solchen Mammutpost zu schreiben. Das ist doch echt beknackt. Jedesmal lasse ich mich wieder hinreißen in meiner Empathie für die Eintracht. Viele werden sich erinnern an meine Begeisterung für Christoph Daum und seinen Co Roland Koch, in eine ähnliche Richtung ging meine Sympathie für die Arbeitsweise von Thomas Schaaf und seiner Crew, aber Niko Kovac und sein Bruder stellen diese beiden Trainer nochmal deutlich in den Schatten. Diesem Brüderpaar traue ich eine beträchtliche Karrierestory zu. Wäre schön, wenn sie im ersten Kapitel uns mal nachhaltig aus dem Quark bringen könnten.
Darf ich schließen mit der strapaziertesten Bemerkung der meisten Eintrachtsympathisanten, nämlich daß ich diesmal ein wirklich gutes Gefühl habe?
Aber dann haben sie ihn doch noch geschasst. Und sie haben aus der bei der Eintracht traditionell klitzekleinen Trainer-Lostrommel einen gezogen, von dem man sich nicht im entferntesten vorstellen konnte, wie der da wohl hineingeraten war.. Dieser Typ hat mich ab seiner Antrittspressekonferenz dermaßen angefaßt, daß ich mir sofort wünschte, er möge erfolgreich sein, damit die Verantwortlichen erkennen, daß sich ein gewisses Risiko lohnen kann. Und es hat hingehauen, zwar mit Hängen und Würgen, aber doch auf eine Art und Weise, die dem Trainer ein gehöriges Standing bei der Gemeinde bescherte.
Wie aber würde er eine eigene Saison von Beginn angehen, wie würde eine Kovac-Vorbereitung aussehen?
Freunde, Ihr habt alle gelesen, wie und wer vom Team KovacBobicHübner nicht verlängert, entlassen oder sonstwie verschenkt wurde. Meinetwegen hätten sie noch mehr ausmisten können, ist doch schon seit Jahren meine Rede, daß die Mannschaft und das Gefüge drumrum einer jährlichen Fluktuation bedarf, behutsam und gezielt,aber deutlich mehr als zuvor. Eine Mannschaft muß durch ständige Blutauffrischung bis hin zur Transfusion wenn nötig, lebhaft gehalten werden, es müssen ständig die Stammplätze neu erkämpft werden, die oft besungenen neuen Reize resultieren daraus.
Ihr habt auch alle in der Presse gelesen, mit welcher Wucht Kovac nun in die Vorbereitung gestartet ist. Die gewohnten Trainingsumfänge sind völlig über den Haufen geworfen. Drei Vormittagseinheiten habe ich mir diese Woche zu Gemüte geführt, für die Nachmittagseinheiten langte meine Kondition nicht mehr. Spaß beiseite, aber die jahrelangen Gewohnheiten, wie für einen Kiebitz ein Trainingsbesuch zwischen Frühstück und Mittagessen zeitlich einzuordnen sei, inklusive der Terminierung aller etwaig vor- oder nachgelagerter privater Termine und Verabredungen -alles jahrelang verläßlich zu kalkulieren, kaum Ausreißer, Trott. Jetzt aber, schockschwerenot, alles Makulatur, alles perdu, alles muß neu gedacht werden. Nicht so einfach. Ich stelle mir tatsächlich höchst genüßlich vor, wie brachial gerade unsere alteingesessenen Spieler aus ihrem seit Jahrhunderten gewohnten Geleise geworfen werden. Und niemand da, in dessen Büro man sich wie zu seligen Zeiten ausweinen konnte, weil man nicht weiß, wie der neue Chef tickt, keine Presse, der man kurz mal was stecken kann, weil man nicht weiß, auf welche Seite sich diese schlägt. Schwere Zeiten.
Ja, Kovac hat für diese erste Woche ein gewaltiges Programm aufgelegt -aber es ist doch halb so dramatisch. Das gesamte Training, alle Übungen, sind in minutenkurze Einheiten zerlegt, die per Stoppuhr und Trillerpfeife gestartet und beendet werden. Danach folgt eine genauso getaktete Erholungspause. Alles streng nach der reinen Trainingslehre und damit überlebbar. Und es herrscht absolute Disziplin. Acht Argusaugen wachen an allen Ecken des Spielerkaders auf genaue Ausführung, Schludrigkeiten werden sofort deutlich moniert. Das vierte Augenpaaar gehört dem Herrn Luisser, Klaus, dem neuen Athletiktrainer. Allein die Berufsbezeichnung klingt gleich mal erheblich besser wie die des bisherigen Konditionstrainers, das klang so nach Schleifer und irgendwie nicht sportgerecht. Zugegeben, ich war fast erschrocken, als ich von Kolodziejs Demission erfuhr, weil der grundsätzlich gute Arbeit ablieferte, aaaaaaber an dieser Personalie sieht man, wie wenig Einblick man doch in dieses Geschäft hat. Es fehlen halt die Vergleichsmöglichkeiten. Dieser Luisser arbeitet hautnah mitten in der Mannschaft, klare Anweisungen, ständig dran an jedem Spieler mit Korrekturen, jugendlich-frisch, aufgeschlossen, typischer Östereicher halt, verpaßt er den Jungs beispielsweise einen dreiviertelstündigen Gymnastikkreis, der sich gewaschen hat. Ich wette, die verspüren neuerdings Muskeln und Sehnen, die sie an diesen Stellen nicht vermutet hätten. Wenn der die alle so hinkriegt wie er selbst aussieht, dann könnten wir uns Athletico Frankfurt nennen.
Kurze Episode zum Thema Disziplin. Die Mannschaft, aufgeteilt in drei Gruppen, absolvierte ziemlich ausdauernd irgendeine Paßwegeübung. In der einen Gruppe kam wohl heftiger Durst auf, und wie man es so gewohnt ist, rief einer laut nach dem weit entfernt stehenden Mike (dem Herrn der Getränkeflaschen), und bedeutete diesem mit dem gleichzeitig gespreizten kleinen Finger und Daumen am Mund, mal eben mit den Getränkeflaschen anzutanzen. Der, gewohnt zu liefern, schnappte sich die Flaschen und lief los. Wurde allerdings sofort von Kovac zurückgepfiffen. Getrunken wird nur auf Traineranordnung. Hat dann nochmal zehn Minuten gedauert bis zur Löschung.
Zwischendurch vermeint man einen ganz leichten Hauch Funkel zu verspüren. Liegt wohl an Reutershahn.
Und zwischendurch kommt tatsächlich für eine Sekunde dieser Blender ins Hirn, man zuckt.....und ist heilfroh, im Hier und Jetzt zu sein. Alles ist gut.
"Langer, wenn Du den Ball hast, lass den Gegner kommen, wir müssen nicht unbedingt schnell spielen, wir können das Spiel auch mal beruhigen!" Auweia Niko, sowas solltest Du nicht ausgerechnet zu Meier sagen, schoss es mir durch den Kopf.
"Wenn wir den Ball haben, dann gehen wir vom Ball weg, machen uns breit, bieten Anspielstationen an. Wenn wir den Ball nicht haben, gehen wir drauf!"
"Flummi, hast Du Abitur? Spiel doch den einfachen Ball!"
Apropos Flum. Gewiß, er hat ein Jahr nicht gespielt. Wirklich unglücklich, wirklich Pech. Aber er spielt eben weiterhin und wieder wie Flum. Der säbelbeinige Laufstil, das Behäbige, die Ballannahme, die Ballverarbeitung, die lange Leitung, ungenaues Paßspiel -es erscheint mir unvorstellbar, daß er ein Spieler Kovacs sein könnte. Paßt einfach nicht. Hat irgendwie den bedauerlichen Hauch von Gnadenbrot.
Der Israeli gefällt auf Anhieb. Ein drahtiger Typ, natürlich noch fremd, aber doch selbstbewußt. Erfreulich, dieses Selbsbewußtsein, mir fällt im Vergleich zu ihm Gacinovic in seinen Anfangswochen ein, der war dagegen nachgerade schüchtern. Taleb Tawatha hat so seine modischen Eigenheiten, die Hosenbeine seiner Sporthose steckt er irgendwie nach innen, so daß sie wie eine kleine Pumphose aussieht, muß er in seiner Gruppe eine Leibchen tragen, wird es hinten zusammengeknotet, so daß es nicht flattert, sondern eng paßt. Sind zwar völlig Banane, diese Informationen, aber so was registriere ich irgendwie und so puzzelt sich ein Bild zusammen, welches mir auf eine seltsame Art und Weise gefällt und mir den Typen schonmal sehr sympathisch macht. Strange, oder? Jedenfalls ist er tatsächlich schnell, hat ganz eindeutig heftigen Drang nach vorn. Dort flankt er, bevorzugt schmettert er die Bälle in Kopfhöhe nach innen, Bogenlampen hat's in Beduinien nicht. Was sein Naturell nach hinten bedeutet, kann ich noch nicht sehen. Er ist durchaus am Mann, er ist dran, aber was er stellungsspielmäßig kann, müssen die ersten Testspiele zeigen. Ich tue mir schwer bei den kleinen Trainingsspielfeldern und dem unvollständigen Kader und den daraus resultierenden Mannschaftzusammensetzungen en gros und den Abwehrreihen en detail. Also wenn dann beispielsweise Bunjaki notgedrungen rechter Verteidiger spielt.
Bunjaki spielt im Übrigen in allen Trainingsformen und Trainingsspielen durchaus eine gefällige Rolle. Der Junge ist sehr robust, nicht so hiefig wie Waldschmidt war. Habe kurz mit seinem Papa gesprochen, ohne mir konkrete Auskunft zu erwarten, ist klar. Aus allen Poren klingt aber die ungute Ungewißheit über die Hängepartie, in die der Junior sich befindet. Die aber wohl nicht nur vom Verein ausgeht, sondern auch bei dem Jungen selbst besteht offenbar eine ziemliche Zerissenheit darüber, welche Entscheidung für seine zukünftige Karriere die beste sei.
Omar Mascarell scheint mir für sein Alter schon eine gehörige Abgeklärtheit zu besitzen. Bestimmt spielt einem das Wissen um seine Herkunft, um seinen Ausbildungsverein, einen Streich, aber er agiert völlig unaufgeregt im defensiven Mittelfeld, es kommen einem Leute wie Xabi Alonso oder Busquets in den Sinn, so könnten die in jungen Jahren auch gekickt haben. Mascarell ist sehr selbstbewußt, er scheint überzeugt von sich. Jedenfalls zeigt er gute Rundumsicht, er fordert die Bälle mit Handbewegungen wie ein Alter. Und er hat schon einige Bälle in die Spitze gespielt, die wirklich sehr fein waren und vorne prompt verwertet wurden. Seine Schnelligkeit kann ich nicht beurteilen wegen kleinem Spielfeld mit dichter Spielerbesetzung, siehe oben. Handlungs- und entscheidungsschnell im Kopp ist er offenbar. Schon mal was.
Ante Rebic hat noch nicht so viel gezeigt, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, er will es bewußt langsam angehen. Wirkt wie gebremst, um nicht zu überpacen. Als er heute im Trainingsspiel etwas locker ließ, fielen gleich die Tore. Eins gepfeffert, zwei nach kurzen Sololäufen mit sehr geschickten Täuschbewegungen. Sah ziemlich abgebrüht aus, kann so kein Frankfurter Spieler. Er ist ein bulliger Typ, der, wenn er antrit, eine ziemliche Wucht entfaltet. Und er hat was -ich bitte um Entschuldigung- jugohaftes....wenn ihr wisst, was ich meine. So eine klitzekleine Verschlagenheit. Ist nicht bös gemeint. Kann man im Fußball gut gebrauchen.
Branimir Hrgota ist ein Knipser. Im Stile von Meier. Er ist sicher kein großartiger Kombinierer, aber er macht Tore auf die besondere Art. Er ist einfach da und macht sie. Eben wie Meier. Oder auch Klose. Hochgegriffenes Beispiel, aber es sieht schon ähnlich aus.
Da ich gerade Meier erwähne. Ich bin ja kein ausgewiesener Meier-Fan, ganz im Gegenteil, der steht seit mindestens fünf Jahren auf meiner Abhakliste. Auch ist mir durch den Kopf gegangen, inwieweit er wohl ein Kovac-Spieler sein könnte und hatte da meine Skepsis. Aber wie er in diesen Tagen wieder auftritt, nötigt mir Respekt ab. Trainingsfleißig war er ja schon immer. Die Ansprüche, die Kovac jetzt aktuell stellt, spult er mit stoischer Miene problemlos ab. Und wie er es in den Trainingsspielen wieder förmlich Tore hageln läßt, eins kaltblütiger als das andere, das ist schon sehr beeindruckend, chapeau. Aber ich weiß, wenn er demnächst wieder unsichtbar unter der Grasnabe agiert, werde ich ihn wieder verfluchen. An ihm scheiden sich meine Geister.
Danny Blum bleibt mir zunächst mal null einschätzbar. Ich wage keine Aussage zu seinem fußballerischen Können. Ein adonischer Körper, Beine wie gemeißelt, ja, homoerotische Anflüge blitzen auf, sorry Danny. Um das wieder auszubügeln, schreibe ich schnell, daß die weibliche Fangemeinde Gefallen an ihm finden könnte. Also: er ist sauschnell, er ist wuchtig....aber wie man das in Bahnen lenken kann, was man daraus entwickeln könnte? Hoffentlich hat Kovac eine wirkliche Idee mit ihm.
Marco Fabian wird. Ist auf einem vielversprechenden Weg. Steckt das Training locker weg, ihm macht die viele Arbeit sichtlich Freude. Er blüht auf mit dem Spanier, harmoniert gut mit Rebic und Hrgota. Er traut sich plötzlich zu, Schüsse abzufeuern, hat viel mehr Selbstvertrauen. Er agiert zentral, deutlich aufbauend und spielmachend. Ähnlich gewinnt Gacinovic Statur und Dominanz auf dem Platz, der fordert den Ball und gibt Anweisungen, wie er ihn gern hätte, was sagt man dazu? Ist bei den beiden offenbar wie damals, als man die Schule wechselte und der Neue war. Dieses blöde hemmende Neugefühl verschwand erst wirklich, wenn der nächste Neue einem von diesem Status befreite.
Und jetzt zwinge ich mich, aus diesem Ding auszusteigen. Peinlich, wieder einen solchen Mammutpost zu schreiben. Das ist doch echt beknackt. Jedesmal lasse ich mich wieder hinreißen in meiner Empathie für die Eintracht. Viele werden sich erinnern an meine Begeisterung für Christoph Daum und seinen Co Roland Koch, in eine ähnliche Richtung ging meine Sympathie für die Arbeitsweise von Thomas Schaaf und seiner Crew, aber Niko Kovac und sein Bruder stellen diese beiden Trainer nochmal deutlich in den Schatten. Diesem Brüderpaar traue ich eine beträchtliche Karrierestory zu. Wäre schön, wenn sie im ersten Kapitel uns mal nachhaltig aus dem Quark bringen könnten.
Darf ich schließen mit der strapaziertesten Bemerkung der meisten Eintrachtsympathisanten, nämlich daß ich diesmal ein wirklich gutes Gefühl habe?
Ist mir auch aufgefallen. Das waren doch eigentlich letzte Saison mal sehr offensive Außenverteidiger. Hütter wurde gelobt, wie er aus Kostic nen überragenden LV gemacht hat.
Jetzt warten die beiden eher auf die Bälle, ab der Mittellinie. Hinti und Abraham, übernehmen jetzt fast die Rolle der offensiven Außenverteidiger (auch wenn Hinti das teilweise gut macht). Kein Wunder, dass wir bei Gegenstößen so offen sind.
Ohne Dost passt für mich auch aktuell das System mit zwei Stürmern nicht. Sowohl Paciencia als auch Silva gefielen mir mit Dost an Ihrer Seite besser, als miteinander, Da sind sie sich einfach zu ähnlich und stehen sich öfter im Weg, als sich gut zu ergänzen. Vielleicht besser mal nur einen der Stürmer als einzige Spitze und Gaci und Kamada auf den Flügeln, die von den Außenverteidigern Kostic und Da Costa (oder Durm, oder Touré) unterstütz werden. Dass die Außenseite vielleicht öfter mal durch einen Doppelpass in den Strafraum eindringt, Abwehrspieler auf sich zieht und dann der Pass auf den Stürmer kommt.
Ansonsten ist es aktuell weiterhin viel zu oft. Lass immer jemanden nah bei Kostic sein, ein anderer stellt sich zwischen Kostic und die Stürmer und schon passiert nicht viel mehr, als ne Ecke.