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Luzbert

18933

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Brodowin schrieb:

Exil-Adler-NRW schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Meine Chefin war heute Morgen schon kurz vorm Amok, weil laut Plan die Fittis zugemacht werden. Ehrlich gesagt fehlt mir da auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis, wenn ein Fitnessstudio ein gutes Konzept hat und Kurse etc. absagt und nur Geräte-Training machen lässt.


Wie gesagt, ich glaube hier geht es, wie bei der Gastronomie, dem Amateursport etc. gar nicht darum, ob jetzt bei X oder Y man sich anstecken kann. Es geht darum den Leuten so wenig wie möglich Anreiz zu schaffen was anderes nach der Arbeit zu machen, als nach hause zu gehen (wenn die nicht ebenfalls bestenfalls von zu Hause erledigt wird)

Ja, so sehe ich das auch. Und wenn man sich z.B. entscheidet, den Bildungs- und Betreuungssektor weiter laufen zu lassen, dann müssen andere Bereich umso konsequenter beschränkt werden, wenn Kontaktreduzierung das Ziel ist.  


Wenn die Idee dahinter ist wenig Anreiz zu schaffen raus zu gehen, frage ich mich wieso man nicht auch z.B Bekleidungs oder Schuhgeschäfte schließt?

Vielleicht denke ich nicht weit genug aber wenn wir von einer "sich anbahnenden Katastrophe" sprechen, muss ich jetzt auch nicht shoppen gehen. Wenn man das ganze mit Vorlauf macht hat man da auch noch Zeit sich einzudecken inkl. Internethandel.

Muss das Fahrradgeschäft offen bleiben? Der Friseur? Muss ich jetzt einen Flug buchen wenn ich weiß von Tag x bis y beginnt ein Lockdown(light)? Unaufschiebare Dinge ausgenommen.

Aber natürlich steht die Gastronomie wieder mit ganz oben auf der Liste. Wie in dem hier genannten Beispiel mit dem Fitnessstudios kann ich es einfach nicht verstehen.

Gute Hygienekonzepte, Kontaktformular, Abstände möglich, Maskenpflicht außerhalb des Tisches.

Weitere Optionen wären weitere Kontaktbeschränkungen wie z.B nur noch zu Zweit oder ein Aushalt, Zeitfenster beim Aufenthalt und vielleicht noch andere Dinge und dies kann man sich auch für andere Bereiche erarbeiten.

Ich kann verstehen das die Zeit knapp wird und gehandelt werden muss. Spätestens nach dem wohl möglichen Lockdown müssen andere Mechanismen her. Ich sehe hier kein Allheilmittel.

Ich könnte noch so viel mehr schreiben wie den Besuchsverbot im Pflegeheim über Monate im Frühjahr und jetzt vor 3 Wochen der mir Zeit mit meinen Papa gekostet hat. Über Besuchsverbote im Krankenhäusern wodurch ich meinen Papa 1 Stunde gesehen habe in 10 Tagen und jetzt ist er von mir gegangen.....

Kann gut sein das ich mit der Gastronomie und Angehörigen-Brille auf diese Situation schaue aber man muss den Menschen auch ein Ventil gehen.

Aufstehen, arbeiten gehen oder wohl bald auch das nicht mehr, Zuhause bleiben, schlafen gehen. Als Allein lebender wirklich mehr als bescheiden.
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P.B-89 schrieb:

Ich könnte noch so viel mehr schreiben wie den Besuchsverbot im Pflegeheim über Monate im Frühjahr und jetzt vor 3 Wochen der mir Zeit mit meinen Papa gekostet hat. Über Besuchsverbote im Krankenhäusern wodurch ich meinen Papa 1 Stunde gesehen habe in 10 Tagen und jetzt ist er von mir gegangen.....

[...]

Aufstehen, arbeiten gehen oder wohl bald auch das nicht mehr, Zuhause bleiben, schlafen gehen. Als Allein lebender wirklich mehr als bescheiden.

Das tut mir sehr leid und ich drücke Dir die Daumen, dass Du irgendwie klar kommst!
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anno-nym schrieb:

Ein anderer Freund, der ein Hotel mit Restaurant betreibt, sieht es ähnlich aus. Weniger Gäste, hohe Investitionen und die Ungewissheit wie das ganze weiter geht. Selbst das RKI sagt das ein Restaurantbesuch nicht zum Infektionsgeschehen beiträgt.

Man kann das den Leuten doch nicht mehr erklären. Statt sich immer was neues einfallen zu lassen, sollte man das unterbinden was die Infektionszahlen nach oben treibt.


Die Schwierigkeit ist, dass es den einen Treiber der Pandemie nicht gibt.

Ein nicht unerheblicher Anteil der Infektionen findet in der Familie und den Freundeskreisen statt, Freundeskreise kann man einschraenken oder die Anzahl reduzieren, das wird auch schon gemacht, Familien kann man auf die Kernfamilie reduzieren (in gewissen Grenzen).

Aber irgendwoher kommen die Infektionen auch in die Familien und Freundeskreise, das ist Arbeit, Schulen, Kindergaerten, Kneipen, private Feiern und und und mit sicher unterschiedlicher Wichtung.

Jeder traegt seinen Anteil zur Pandemie in unterschiedlicher Gruppenwichtung und dann innerhalb der Gruppen natuerlich nochmal individuell unterschiedlich.

Ich hatte vor einigen Tagen das Schweizer Konzept geteilt, das nicht so harte Massnahmen, wie der circuit breaker vorsieht, den die deutsche Regierung aktuell plant. Nun ist uns die Schweiz aktuell voraus, d.h. moeglicherweise waere eine Moeglichkeit sich das Schweizer Konzept als Vorbild zu nehmen.

Allerdings laeuft uns auch die Zeit davon, wir haben die Wochen und Monate der ueber den Sommer verbracht darueber zu diskutieren, was den Buergern wo zugemutet werden kann. Wir haben es versaeumt Plaene zu erarbeiten, Schulen auszustatten und und und. Das war die Zeit, in der man indiviueller haette planen koennen, aber auch zu diesem Zeitpunkt hat sich schon jede Fraktion gewehrt, die potentiell haette betroffen sein koennen, dass es den Untergang der Gesellschaft bedeuten wuerde, wenn gerade sie durch Praeventionsmassnahmen betroffen waere.

Ich befuerchte, dass wir aktuell an einem Stand sind, an dem wir nicht mehr die Zeit haben, fein ausgewogene Massnahmen zu erarbeiten, jeder Tag Verschleppung bedeutet einen weiteren exponentiellen Anstieg der Zahlen und auch eine Vernichtung von Existenzen, aber auf eine andere Art.

Ich hoffe, dass die Regierung einen Weg findet, die Menschen unbuerokratische zu unterstuetzen und ich hoffe, dass die Betriebe vernuenftig genug sind, nicht eine Klagewelle gegen Massnahmen anzuzetteln, denn dann bleibt zu befuerchten, dass ein folgender Lockdown intensiver und laenger werden muss und neben mehr wirtschaftlichen existenzen auch mehr physische Existenzen (sprich Menschenleben) vernichtet werden.
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Xaver08 schrieb:

Ich hatte vor einigen Tagen das Schweizer Konzept geteilt, das nicht so harte Massnahmen, wie der circuit breaker vorsieht, den die deutsche Regierung aktuell plant. Nun ist uns die Schweiz aktuell voraus, d.h. moeglicherweise waere eine Moeglichkeit sich das Schweizer Konzept als Vorbild zu nehmen.

Allerdings laeuft uns auch die Zeit davon, wir haben die Wochen und Monate der ueber den Sommer verbracht darueber zu diskutieren, was den Buergern wo zugemutet werden kann. Wir haben es versaeumt Plaene zu erarbeiten, Schulen auszustatten und und und. Das war die Zeit, in der man indiviueller haette planen koennen, aber auch zu diesem Zeitpunkt hat sich schon jede Fraktion gewehrt, die potentiell haette betroffen sein koennen, dass es den Untergang der Gesellschaft bedeuten wuerde, wenn gerade sie durch Praeventionsmassnahmen betroffen waere.

Das von Dir vorgestellte Schweizer Konzept ist kein Hexenwerk und hätte über den Sommer hervorragend ausgearbeitet und kommuniziert werden können.
Es drängt sich wirklich der Eindruck auf, dass "die Politik" völlig überrascht davon sind, dass jetzt Dinge beschlossen werden müssen.
Sie hatten Monate Zeit einen gestaffelten Maßnahmenplan auszuarbeiten und sanft einzumassieren und haben es komplett verpennt. Mich kotzt das wirklich an.

Persönlich bin ich übrigens kaum betroffen. Wegen eines Bänderrisses kann ich die nächsten Wochen meinen Hobbies ohnehin nicht nachkommen und für meine Kinder wird es aufgrund der individuellen Situation erträglich sein.


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Adlerdenis schrieb:

Lauterbach fordert jetzt Kontrollen von Privatwohnungen:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article218800984/Corona-Regeln-Lauterbach-fordert-Kontrollen-in-Privatwohnungen.html

Das wird seine große Beliebtheit in der Bevölkerung wohl nochmal auf ein ganz neues Niveau heben




Ich finde Lauterbach "als Typ" einfach super. Heute Abend wird er, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wieder einmal bei Lanz sein. Sicher werden seine Einschätzungen zum Thema "nationaler Notstand" ausführlich behandelt werden. Ich bin gespannt, was bis dahin noch an Neuigkeiten hinzukommen wird.

Da Lauterbach meistens recht dratische Massnahmen fordert, stehen meine geschäftlichen Interessen sehr häufig im Gegensatz dazu. Trotzdem muss ich ihm oft recht geben. Eine blöde Situation ...
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Landroval schrieb:

Da Lauterbach meistens recht dratische Massnahmen fordert, stehen meine geschäftlichen Interessen sehr häufig im Gegensatz dazu. Trotzdem muss ich ihm oft recht geben. Eine blöde Situation ...

Wenn jeder so vernünftig und differenziert an die Sache heranginge, gäbe es deutlich weniger Probleme.
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Im Spiegel gibt es eine Grafik über die Wirksamkeit von Kontaktreduzierungen und dazu die folgende Aussage:

"Im Frühjahr haben wir gesehen, dass sich die Zahl der Neuinfektionen jede Woche ungefähr halbiert hat, sobald ein Shutdown Wirkung zeigte", sagte Priesemann. Anders gesagt: "Jedes Mal, wenn sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt, braucht es rund eine zusätzliche Woche starke Einschränkungen, um sie wieder zu halbieren."

Das finde ich spannend, weil es zeigt, warum ein möglicher Lockdown möglichst früh kommen sollte.
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propain schrieb:

Das hört man überall das die Schulen alleine gelassen werden, das sich darum nicht gekümmert wurde. Da hatten die verantwortlichen Politiker wochenlang Zeit und nichts ist gemacht worden, lässt Schulleiter und Lehrer im Regen stehen. Alles was von verantwortlicher Seite kam war das regelmäsig gelüftet werden soll, was bei zunehmender Kälte zum Problem wird.

Das ist in der Tat eine Bankrotterklärung, dass denen nichts besseres eingefallen ist. Man hatte genug Zeit z.B. Luftfilter zu organisieren, Stundenpläne umzugestalten bzw. sich Modelle zu überlegen wie ein Mix aus Präsenz und digitaler Unterricht aussehen könnte. Und meine Güte, dann müssen solche Fächer wie Religion und Kunst auch mal ausfallen. Aber da kam ja nichts, absolut gar nichts. Und man konnte das alles vorhersehen. Aber Weihnachten kommt ja auch immer überraschend.
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sonofanarchy schrieb:

Das ist in der Tat eine Bankrotterklärung, dass denen nichts besseres eingefallen ist. Man hatte genug Zeit z.B. Luftfilter zu organisieren, Stundenpläne umzugestalten bzw. sich Modelle zu überlegen wie ein Mix aus Präsenz und digitaler Unterricht aussehen könnte. Und meine Güte, dann müssen solche Fächer wie Religion und Kunst auch mal ausfallen. Aber da kam ja nichts, absolut gar nichts. Und man konnte das alles vorhersehen. Aber Weihnachten kommt ja auch immer überraschend.

Das sehe ich in der Tat genauso.
Eine großflächige Verteilung von Luftfiltern ist wahrscheinlich unrealistisch. Die Lehrer und die Schulen aber auf alternative Unterrichtsformen vorzubereiten wurde anscheinend komplett versäumt.
Der Sportunterricht bei meinem älteren Sohn bestand letzte Woche übrigens aus einem größeren gemeinsamen Spaziergang.
Ich finde da hat die Lehrerin noch das Beste aus der Situation gemacht. Es zeigt aber, dass die Schulen mit der Thematik komplett allein gelassen wurden und werden.
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Conner30 schrieb:

Knapp unter 15.000.                                              


Ja. Für die Meldungen ans RKI am gestrigen Dienstag. Ich gehe nach den Risklayer-Zahlen, die immer die tagesaktuellen Veröffentlichungen aller 401 Stadt- und Landkreise zusammen rechnen. RKI veröffentlicht zB morgen früh dann die Zahlen, die bis heute Nachmittag bei ihnen persönlich eingegangen sind. Die, die erst am späten Abend veröffentlichen, kommen erst dann 28-30 Stunden später bei ihnen "online".

Die Kreise, die heute schon geliefert haben, weisen ein Plus von 60,5 % gegenüber dem letzten Mittwoch aus.
Hochgerechnet hätten wir also heute mit 16738 Fällen zu rechnen. Plus Minus 1000 vllt.
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SGE_Werner schrieb:

Die Kreise, die heute schon geliefert haben, weisen ein Plus von 60,5 % gegenüber dem letzten Mittwoch aus.
Hochgerechnet hätten wir also heute mit 16738 Fällen zu rechnen. Plus Minus 1000 vllt.

Ok, danke Dir!
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Nunja, die Wahrscheinlichkeit, eine inhaltliche Antwort zu erhalten, steigt, wen man selbst was Inhaltliches beiträgt, anstatt sich zweimal nur mit Unterstellungen und Beleidigungen zu Wort meldet, und dazwischen zu schweigen.
Du unterstellst mir hier, einen knallharten & Order-Ansatz zu fordern, und meinen niederen Instinkten zu folgen, weil ich unter 5 Jahre für Vergewaltigung zu wenig finde? Oder anders gefragt: Findest du das denn angemessen?

Dass die Leute im Gefängnis häufig nicht weniger kriminell werden, weiß ich auch. Die Resozialisierung in Deutschland ist aber keineswegs eine derartige Erfolgsstory ist, dass jeder, der sich die Frage stellt, ob man schwere Gewaltverbrecher nicht vielleicht doch etwas länger als ein häufig nur ein paar Jährchen einsitzen lassen könnte, das Gemeinwohl gefährdet, oder was du mir da gerade erzählen wolltest. Ja ich weiß, das Problem liegt auch im System, und nicht alle rückfälligen Gewaltverbrecher begehen auch wieder Gewaltverbrechen, das kann man ja alles ausdiskutieren, aber das willst du offenbar nicht, sondern lieber diese Diskussion ersticken, als ob die Themen Strafmaß und Resozialisierung völlig unstrittig wären.

Und was das Thema Islamismus und Linke angeht:

Beschäftige dich mal mit der Arbeit von sakuläres Muslimen wie Seyran Ates oder Güner Balci, und wie sie von Linken und Grünen so "unterstützt" werden. Und welche islamistischen Personen und Anliegen hingegen so von links unterstützt wurden und werden.
Der Artikel, den du da verlinkt hast, wirft halt einfach mal Konservative, Linke und Liberale in einen Topf und richtet sich außerdem gegen einen Vorwurf, der gar nicht gemacht würde, nämlich dass "die Linken", also alle Linken, so wären.
Als ich dann gelesen habe, wer der Autor ist, hab ichs verstanden.
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Adlerdenis schrieb:

Du unterstellst mir hier, einen knallharten & Order-Ansatz zu fordern, und meinen niederen Instinkten zu folgen, weil ich unter 5 Jahre für Vergewaltigung zu wenig finde? Oder anders gefragt: Findest du das denn angemessen?

Ich glaube es sollte in der Rechtsprechung höchstens marginal darum gehen, was Du oder ich für gerecht empfinden.

Ich finde die Einlassung von Thomas Fischer dazu sehr passend.


Es gilt bei vielen als ausgemacht, dass die Strafhöhen der deutschen Strafjustiz fast immer zu niedrig sind. In den einschlägigen Foren fehlt kaum ein Ausdruck der Verächtlichkeit gegenüber den angeblich "lächerlichen", unzureichenden, wirkungslosen Strafen, mit denen der Sage nach selbst Schwerverbrecher - oder solche, die es werden wollen oder könnten – rechnen können, weil die deutsche Strafjustiz nach genauer Kenntnis von Zeitungslesern, Magazin-Zuschauern und Internet-Rechtspolitikern fast ausschließlich aus "Gutmenschen", Betschwestern, Weicheiern und Illusionisten besteht, die Gewaltverbrechern schelmisch mit dem Finger drohen, Opfer missachten und schlimmste Straftaten entweder gar nicht ahnden oder mit Strafen belegen, über deren Milde hart gesottene Intensivtäter ab dem 14. Lebensjahr nur lachen können.
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Die Infektionszahlen verheerend im Anstieg, heute zudem 82 Todesopfer, das sind aber zum Glück "nur" 25 mehr als am letzten Dienstag. Grundsätzlich ist Dienstag oft der Tag mit den meisten Todesmeldungen.

Morgen auf jeden Fall eine Inzidenz von über 100 in Deutschland. Man kann morgen dann auch locker mit 15000-18000 Neuinfektionen rechnen und übermorgen dann mit ca. 20000.



Übrigens nur noch zwei hessische Kreise unter 50 (Vogelsberg, Werra-Meißner). In Deutschland insgesamt noch 99 Kreise unter 50, das ist mittlerweile dann nur noch ein Viertel. Am letzten Donnerstag waren es noch 50 % , vor einer Woche noch 65 %.
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SGE_Werner schrieb:

Man kann morgen dann auch locker mit 15000-18000 Neuinfektionen rechnen und übermorgen dann mit ca. 20000.

Ok irgendwie stehe ich heute auf dem Schlauch.
Wir hatten in den letzten Tagen 10.500, 12.500, 13.500, 10.500, 10.000, 12.750 und 13.000 Infektionen.
Warum muss das in den nächsten zwei Tagen so hoch gehen? Besteht keine Chance, dass sich der Anstieg bereits abschwächt?
Für morgen würden mich weder 12.500 noch 15.000 wundern. Aber 18.000 wäre für mich durchaus irritierend.
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Schönesge schrieb:

dass sich ein durchgeknallte Kapitalist ja nicht in die Luft sprenge: Dennoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass mich so einer erwischt sehr viel höher als ein fanatischer Islamist, der sich in die Luft sprengt.

Nur einen Unterschied gibt es: auf den einen warten etliche Jungfrauen und auf den anderen etliche Millionen $

Werner, Deine Hilfe ist gefragt (nicht ganz ernst gemeint!): wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass man in Deutschland von einem durchgeknallter Kapitalisten in die Luft gesprengt wird?

Ich freue mich, dass man bei dem doch sehr ernsten Thema auch mal schmunzeln kann ...

Habe jetzt nochmal ein wenig in den Berichten gestöbert und ein paar Aussagen prominenter Politiker gefunden. 3 davon (CDU/CSU) seien hier kurz erwähnt:

Seehofer sagte, dass er sehr dafür eintreten werde, dass überprüft wird, ob man in die befriedeten Gebiete in Syrien abschieben kann.

Herrmann sagte, dass Flüchtlinge, die schwere Straftaten (bis hin zum Mord) begehen oder als Gefährder auftreten, nicht erwarten können, dass sie bei uns Hilfe oder Schutz finden.

Reul sagte, dass sein Gastrecht verwirke, wer einen terroristischen Anschlag verübe und er eine sofortige Abschiebung für wünschenswert erachte.

Fortsetzbar ...

Selbstverständlich weisen die genannten Personen z. B. darauf hin, dass geklärte rechtliche Fragen, die Beachtung der Menschenrechte und die differenzierte Betrachtung des Einzelfalls, etc. wesentlich sind.

Der Abschiebstopp nach Syrien gilt bis zum Jahresende. Mal sehen wie es dann weitergeht.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/seehofer-abschiebestopp-syrien-messerattacke-von-dresden-1.5091114

P.S.: Ich finde die 3 "benutzten" Politiker normalerweise nicht besonders unterstützenswert, in diesem Fall plapperten sie aber teilweise meine Beurteilung der Situtation nach (ein Witzle ...), deswegen liess ich sie hier zu Wort kommen.
Shame on me!
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Landroval schrieb:

P.S.: Ich finde die 3 "benutzten" Politiker normalerweise nicht besonders unterstützenswert, in diesem Fall plapperten sie aber teilweise meine Beurteilung der Situtation nach (ein Witzle ...), deswegen liess ich sie hier zu Wort kommen.
Shame on me!

Das ist der Moment an dem ich immer nochmal in mich gehe und überlege, ob das Gesagte mit meinen Werten übereinstimmt
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Conner30 schrieb:

Ich bin mittlerweile für einen 14 tägigen komplett Lockdown, mit 14 tägigen Vorlauf.  Ausgangssperre ab 18 Uhr. Raus nur noch zum Arzt, Krankenhaus oder Apotheke. Einzelhandel dicht machen. Gastro dicht machen. 14 Tage Zeit geschäftliches zu erledigen oder auf danach zu verschieben.Keine Gottesdienste, keine Demos, nichts.
Nahverkehr auf ein Minimum reduzieren. Fernverkehr komplett lahm legen. So das jeder mit seinem ***** daheim bleibt.


Also Kollektivstrafen!
Ob die was bringen, ist fraglich. Vermutlich werden die Zahlen nach 14 Tagen deutlich runter gehen, um anschliessend wieder sofort zu steigen. Lerneffekt gleich null, vermutlich wird es die Uneinsichtigen sogar freuen, 14 Tage bezahlten Urlaub oder Ferien zu haben. Nachahmereffekte nicht ausgeschlossen.
Blocksperren und Zuschauersperren haben die paar Zündler nicht abgehalten weiter zu machen. Die ganze Klasse nachsitzen lassen, weil ein paar Wenige stören, bringt auch nichts
Man straft letztlich die ab, die sich an die Maßnahmen halten. Die, die sich an alle Regeln halten und sorgsam sind. Diejenigen, die gerade wieder paar Aufträge haben, die viel Geld in Konzepte und Raumbelüftung gesteckt haben. Die, die sich freuen endlich wieder ihre Eltern/Verwandten zu sehen unter Wahrung aller Regeln, und diejenigen die auf  Rehamaßnahmen, Krankengymnastik , Fitnesstudio angewiesen sind etc.

Und was macht man dann wenn wir Mitte Dezember die gleichen Zahlen wieder haben?
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PhillySGE schrieb:

Und was macht man dann wenn wir Mitte Dezember die gleichen Zahlen wieder haben?

Aktuell sehe ich drei Möglichkeiten:
1. Man lässt es laufen und riskiert katastrophale Szenarien.
2. Mit regelmäßigen "bedarfsgerechten" Shutdowns wird eine Balance gehalten.
3. In Eigenverantwortung hält die Gesellschaft durch das Halten von Abstand zueinander, dem Tragen von Alltagsmasken und der Vermeidung unnötiger Kontakte die Fallzahlen stabil.

An die Variante 3 glaube ich nicht. Sie kann tagtäglich umgesetzt werden und scheint derzeit grandios zu scheitern.
Variante 1 käme in meinen Augen einer Kapitulation der Politik gleich.

Insofern lautet meine Antwort: Solange wir es nicht schaffen, die Fallzahlen auf einem erträglichen Niveau stabil zu halten, wird es immer wieder die Notwendigkeit weiterer Shutdowns geben.
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Adlerdenis schrieb:

Brodowin schrieb:

Das Lauterbach medial so schlecht weg kommt, hat meiner Meinung nach was mit dem mittelalterlichen  Gedanken zu tun, dass der Überbringer der schlechten Nachrichten der Sünder ist.

Das hat aber auch mit seinem sehr forschen und teils bevormundendem Auftreten zu tun. Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.

Mediale Onmipräsenz trägt in diesen Zeiten sicher nicht dazu bei um auf größeres Verständnis zu treffen. Da können die Worte noch so wahr und voller Inhalt sein. Wer nimmt denn Drosten ernst oder hört ihm zu? Für viele ist er doch die personifizierte Pandemie. Da hat natürlich auch der Boulevard mächtig zu beigetragen.
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sonofanarchy schrieb:

Mediale Onmipräsenz trägt in diesen Zeiten sicher nicht dazu bei um auf größeres Verständnis zu treffen. Da können die Worte noch so wahr und voller Inhalt sein. Wer nimmt denn Drosten ernst oder hört ihm zu?

Ich höre ihm gerne zu. Seit Ende Juni gab es übrigens nur vier Podcasts mit ihm.
Heute kommt der fünfte dazu.
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Adlerdenis schrieb:

Das hat aber auch mit seinem sehr forschen und teils bevormundendem Auftreten zu tun. Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.




Das geht so in die Richtung "man muss die Leute abholen" oder "mitnehmen"... da muss ich, wenn auch überspitzt und polemisch erwidern: abholen und mitnehmen am *****. Das muss man vielleicht im März oder April. Weil da niemand wusste was überhaupt los ist. Mich eingeschlossen, weil ich mich davor nicht wirklich damit auseinandergesetzt habe, weil es mich noch weit weg war. Naiv, ich weiß. Aber jetzt ist es Ende Oktober. Dazwischen liegt mehr als ein halbes Jahr. Wer da jetzt noch abgeholt werden muss, bei dem ist der Zug doch schon lange abgefahren.Wer den Ernst der Lage bis jetzt nicht kapiert hat, der kapiert ihn auch in einem Jahr noch nicht. Wahrscheinlich nicht mal, wenn er selbst auf der Intensivstations lag.
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skyeagle schrieb:

Das hat aber auch mit seinem sehr forschen und teils bevormundendem Auftreten zu tun. Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.




Das geht so in die Richtung "man muss die Leute abholen" oder "mitnehmen"... da muss ich, wenn auch überspitzt und polemisch erwidern: abholen und mitnehmen am *****. Das muss man vielleicht im März oder April. Weil da niemand wusste was überhaupt los ist.

Normalerweise würde ich in kommunikativen Prozessen Dennis' Aussage, man müsse die Leute abholen, zustimmen.
Mit einem Vorlauf von Monaten und der völlig offen liegenden Klarheit darüber, was kommen wird, werfe ich den Menschen aber Ignoranz oder Dummheit vor.

Mit meiner Frau hatte ich gestern eine Diskussion genau darüber. Ihre Haltung ist, dass die Menschen mahnungsmüde wurden und sich angesichts der verbesserten Situation des Gefährfungspotentials nicht mehr bewusst waren.
Für mich völlig ok, wenn man dann, wie Du es tust, seinen Irrtum erkennt und die Situation einordnen kann.
Diejenigen, die jetzt in große Verwunderung verfallen, erzeugen in mir ganz große Fassungslosigkeit.

Mir kam eben ein Interview (Bezahlschranke) in den Sinn, dessen Kernaussage lautet, dass dem Großteil der Bevölkerung die mathematischen Grundlagen fehlen, um Statistiken verstehen und einordnen zu können.
Das gilt ähnlich auch für den Umgang mit Aussagen von Wissenschaftlern und denen, die sich als solche ausgeben.
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Ok, um es nochmal klarzustellen: Ich will auch nicht, dass Leute einfach mal prophylaktisch in den Knast kommen. Aber, dass man das Strafmaß bei gewissen Taten oder Serientätern zumindest mal voll ausschöpft, und Leute nicht noch auf Bewährung rauslässt, und dass man, wenn zulässig, die Möglichkeit der Abschiebehaft in Anspruch nimmt.

Das mit den Gesetzesänderungen stimmt, aber wenn es um den Umgang mit Mord und Terror geht, bin ich gerne bereit, in Kauf zu nehmen, dass mich das rein theoretisch auch selbst treffen könnte.
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Adlerdenis schrieb:

Aber, dass man das Strafmaß bei gewissen Taten oder Serientätern zumindest mal voll ausschöpft, und Leute nicht noch auf Bewährung rauslässt

Im Prinzip forderst Du hier für bestimmte Taten, bestimmte Tätergruppen oder der Kombination aus beidem pauschal das Strafhöchstmaß anzusetzen und die Möglichkeit der Bewährung auszusetzen.

Gleichzeitig unterstellst Du den Strafbehörden implizit, regelmäßig falsche Urteile zu Fällen und Leute ohne Aussicht auf Bewährung frei zu lassen.

Ziemlich harter Tobak finde ich!
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Äh Luzbert, Du bist mE auf dem falschen Dampfer.
Wir hatten letzten Montag knapp 7000 Neuinfektionen und damals gab es am Wochenende zuvor einige Kreise mehr, die nicht gemeldet hatten. Gestern hatten wir 13000, obwohl es deutlich weniger Nachmeldungen geben müsste, weil am Wochenende nun deutlich mehr Kreise wieder melden.

Dass gestern das Plus zum Vorwochenmontag höher war als sonst das Vorwochenplus ist daher noch erschreckender. Ehrlich gesagt ist es eine Katastrophe.

Geht der Trend so weiter, haben wir die Woche mindestens 2 Tage mit 20.000 Neuinfektionen und mehr.

Xaver hat es schon richtig gesagt.
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Ok, wahrscheinlich liege ich falsch.
Wenn es so kommt wie befürchtet, steht der nächste Lockdown tatsächlich unmittelbar bevor.
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Früher nannte man das in Fachkreisen Mimimi.
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Selbst mit drastischen Maßnahmen bin ich mir da nicht mehr so wirklich sicher, wenn ich mir die Nachbarländer so anschaue. Da folgte in den letzten Wochen Verschärfung auf Verschärfung und die Zahlen steigen trotzdem munter weiter.
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Kevin_Wetzlar schrieb:

Selbst mit drastischen Maßnahmen bin ich mir da nicht mehr so wirklich sicher, wenn ich mir die Nachbarländer so anschaue. Da folgte in den letzten Wochen Verschärfung auf Verschärfung und die Zahlen steigen trotzdem munter weiter.

Das ist mir völlig schleierhaft. Gerade in Spanien und Italien müssten die Menschen nach den Erlebnissen im Frühjahr doch wirklich alles daran setzen, einen zweiten harten Lockdown zu vermeiden.

In Frankreich gehen die Zahlen seit Wochen massiv hoch und es scheint kein Ende in Sicht. Ich habe keinen Einblick in den Alltag dort. Es würde mich interessieren inwiefern das gesellschaftliche Leben weiterhin stattfindet und was die Treiber für die voranschreitende Verbreitung sind.
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Ich glaube nicht, dass es viele Nachmeldungen gab. Dafür sprechen die verhältnismäßig hohen Zahlen am Wochenende sowie die Tatsache, dass die Gesundheitsämter inzwischen wieder 24/7 melden. Zumindest bei uns ist das seit einer Woche so.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich glaube nicht, dass es viele Nachmeldungen gab. Dafür sprechen die verhältnismäßig hohen Zahlen am Wochenende sowie die Tatsache, dass die Gesundheitsämter inzwischen wieder 24/7 melden. Zumindest bei uns ist das seit einer Woche so.

Wenn es aber doch eher wenig Nachmeldungen gab und die Zahlen vom Wochenende relativ vollständig sind, dann wäre das mit Blick auf Donnerstag und Freitag ja immer noch eine leichte Entspannung.

Ich dürfte hier in den letzten Monaten nicht mit Schönfärberei aufgefallen sein und ich möchte auch jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass alles halb so schlimm sei.
Es würde mich nur einfach sehr freuen, wenn der starke Anstieg etwas gebremst würde. Und wenn die Zahlen heute erneut unter 14.000 blieben, wäre das schon eine gewisse Stabilisierung.
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Wird noch schlimmer...

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SGE_Werner schrieb:

Wird noch schlimmer...

Ich weiß nicht. Da Montags in der Regel Nachmeldungen erfolgen, ist das heute keine erschreckend hohe Zahl. Wir liegen trotz möglicher Nachmeldungen unter dem Freitagswert und nur knapp über dem Donnerstagswert.
Meinst Du nicht, es ließe sich auch als ein erstes Zeichen der Entspannung lesen, nachdem es letzte Woche drastisch Anstieg?
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Brodowin schrieb:

Dass die beim letzten Bund-Länder-Treffen beschlossenen Maßnahmen völlig verpufft sind und der Lage nicht angemessen waren, dürfte inzwischen deutlich sein.


Ich denke, dies zeigt sich in den nächsten paar Tagen, ob das war verpufft ist.
Ist ja knapp zwei Wochen her.
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Insofern ist Mittwoch eigentlich zu früh für neue Entscheidungen, oder sehe ich das falsch?
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Der Staat kann seine Bürger natürlich nicht immer und überall beschützen. Wenn ein geduldeter "Gefährder" (oder wie man diese Leute sonst nennen mag) sein Unwesen treibt, geht es dann für den homosexuellen Mittfünfziger, den Kippa-Träger, dem Weihnachtsmarktbesucher oder für das junge Mädchen im Minirock eher rustikal zu.
Wird diesem Trend teilnahmslos zugeschaut, wird es sich schnell weiter entwickeln. Bis ein Lehrer, der im Unterricht Weltoffenheit behandelt, den Kopf abgeschnitten bekommt, wird es dann nicht mehr lange dauern.    

Keine Ahnung was man tun kann, um das künftig besser zu lösen. Grundrechte aufweichen (das war ja meine erste Impuls-Idee) ist es ja dann eher doch nicht. Schade drum, aber da hast Du natürlich das Argument genannt. ...

Was kann man also tun, ohne mit der Geschichte in Konflikt zu geraten? Oder: gibt es überhaupt keinen Handlungsbedarf?    
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Landroval schrieb:

Keine Ahnung was man tun kann, um das künftig besser zu lösen. Grundrechte aufweichen (das war ja meine erste Impuls-Idee) ist es ja dann eher doch nicht. Schade drum, aber da hast Du natürlich das Argument genannt. ...

Ich habe keine Antwort darauf, finde aber Deine Impulssteuerung stark!