
Luzbert
18933
Xaver08 schrieb:
ich denke, dass es noch alternativen gibt. die schweiz ist uns im verlauf ein paar wochen voraus. der ethikrat der schweiz hat einen massnahmen katalog veroeffentlich, um einen lockdown zu vermeiden und nach einschaetzung der schweizer die zahlen inert von 3-4 wochen deutlich zu senken:
-> 10 Punkte
Das Vorgehen, flankiert von den vier Punkten des Ethikrats, scheint mir ein vernünftiger Handlungsrahmen zu sein.
Da sind so einige falsche Behauptungen im Beitrag. Man darf sich mit zwei Haushalten treffen, man soll nur keine größeren Treffen veranstalten. Dann trifft man halt an dem einen Tag die einen Freunde, am nächsten Tag die anderen Freunde. Wo ist da das Problem, man muss keinem die Tür vor der Nase zumachen und es wird dadurch auch nicht die Entwicklung des Kindes behindert wenn man nicht die Bude komplett voller Menschen hat.
propain schrieb:
Da sind so einige falsche Behauptungen im Beitrag. Man darf sich mit zwei Haushalten treffen, man soll nur keine größeren Treffen veranstalten. Dann trifft man halt an dem einen Tag die einen Freunde, am nächsten Tag die anderen Freunde. Wo ist da das Problem, man muss keinem die Tür vor der Nase zumachen und es wird dadurch auch nicht die Entwicklung des Kindes behindert wenn man nicht die Bude komplett voller Menschen hat.
So hat Sandra Ciesek letzte Woche im Podcast auch die Geburtstagsaktivitäten eines ihrer Kinder beschrieben. Da gab es zwei Feiern mit zwei verschiedenen Kindergruppen, die ansonsten keinen oder wenig Kontakt zueinander haben. Und es wurde die Überlegung eingebracht, Aktivitäten nach draußen zu verlegen.
Ich weiß nicht... Wurde im April hier nicht noch ein Shutdown bestritten, weil es sich nur um einen Lockdown handele?
Das warst vielleicht nicht explizit Du, aber dennoch hat sich die Begrifflichkeit Lockdown für das breite Maßnahmenbündel im Frühjahr eigentlich etabliert.
In der Wikigemeinde wurde die Begrifflichkeit ebenfalls übernommen, obwohl sie in ihrer engen Bedeutung nicht passt.
Das warst vielleicht nicht explizit Du, aber dennoch hat sich die Begrifflichkeit Lockdown für das breite Maßnahmenbündel im Frühjahr eigentlich etabliert.
In der Wikigemeinde wurde die Begrifflichkeit ebenfalls übernommen, obwohl sie in ihrer engen Bedeutung nicht passt.
Ich wollte mich hier zwar nicht mehr äußern aber die Dynamik der Lage hinterlässt bei mir eine brennende Frage, gerichtet ist sie an alle Lockdown-Forderer:
Wie soll das ganze strategisch ablaufen? Wir haben den Monat Oktober, die Corona-Saison geht bis ca. Mai, danach wird es vermutlich eine Entspannung der Lage geben, wegen dem Wetter und evtl. einem Impfstoff.
Einen totalen, radikalen Lockdown bis Mai? Oder nur einen temporären Lockdown für 2-3 Wochen?
Bei der Variante A wird unser Land ziemlich sicher am Ende sein, wirtschaftlich und gesellschaftlich gesehen, das Virus wird aber vermutlich stark eingedämmt sein.
Bei der Variante B hätten wir eine kurzzeitige Eindämmung des Virus, spätestens mit den ersten moderaten Lockerungen werden die Infektionen aber wieder hoch gehen, da wir uns mitten in der Winter-Saison befinden. Das ganze wäre also eine Art Achterbahn-Fahrt mit immer wieder kurzen Lockdowns bis Ende April/Anfang Mai... kann das eine sinnvolle Lösung sein? Jetzt mal ernsthaft?
Die jetzige Situation ist doch eine völlig andere wie im Frühjahr. Als wir den Sommer quasi vor der Haustür hatten.
Wie soll das ganze strategisch ablaufen? Wir haben den Monat Oktober, die Corona-Saison geht bis ca. Mai, danach wird es vermutlich eine Entspannung der Lage geben, wegen dem Wetter und evtl. einem Impfstoff.
Einen totalen, radikalen Lockdown bis Mai? Oder nur einen temporären Lockdown für 2-3 Wochen?
Bei der Variante A wird unser Land ziemlich sicher am Ende sein, wirtschaftlich und gesellschaftlich gesehen, das Virus wird aber vermutlich stark eingedämmt sein.
Bei der Variante B hätten wir eine kurzzeitige Eindämmung des Virus, spätestens mit den ersten moderaten Lockerungen werden die Infektionen aber wieder hoch gehen, da wir uns mitten in der Winter-Saison befinden. Das ganze wäre also eine Art Achterbahn-Fahrt mit immer wieder kurzen Lockdowns bis Ende April/Anfang Mai... kann das eine sinnvolle Lösung sein? Jetzt mal ernsthaft?
Die jetzige Situation ist doch eine völlig andere wie im Frühjahr. Als wir den Sommer quasi vor der Haustür hatten.
Diegito schrieb:
Bei der Variante B hätten wir eine kurzzeitige Eindämmung des Virus, spätestens mit den ersten moderaten Lockerungen werden die Infektionen aber wieder hoch gehen, da wir uns mitten in der Winter-Saison befinden. Das ganze wäre also eine Art Achterbahn-Fahrt mit immer wieder kurzen Lockdowns bis Ende April/Anfang Mai...
kann das eine sinnvolle Lösung sein? Jetzt mal ernsthaft?
Vor einem halben Jahr ging ich davon aus, dass es dauerhaft so kommen würde. Die Frage ist, welche Alternativen man hat.
Gut wäre es, wenn Schnelltests verbreitet auf den Markt kommen, mit denen eine aktuelle Infektion oder Infektiösität bestimmt werden kann. Damit könnte die Notwendigkeit von Maßnahmen reduziert und Besuche im Altenheim oder z.B. in Stadien ermöglicht werden.
Luzbert schrieb:Diegito schrieb:
Bei der Variante B hätten wir eine kurzzeitige Eindämmung des Virus, spätestens mit den ersten moderaten Lockerungen werden die Infektionen aber wieder hoch gehen, da wir uns mitten in der Winter-Saison befinden. Das ganze wäre also eine Art Achterbahn-Fahrt mit immer wieder kurzen Lockdowns bis Ende April/Anfang Mai...
kann das eine sinnvolle Lösung sein? Jetzt mal ernsthaft?
Vor einem halben Jahr ging ich davon aus, dass es dauerhaft so kommen würde. Die Frage ist, welche Alternativen man hat.
Gut wäre es, wenn Schnelltests verbreitet auf den Markt kommen, mit denen eine aktuelle Infektion oder Infektiösität bestimmt werden kann. Damit könnte die Notwendigkeit von Maßnahmen reduziert und Besuche im Altenheim oder z.B. in Stadien ermöglicht werden.
Ja, diese Schnelltests wären eine große Hilfe.
Ich sehe einen Lockdown überhaupt nicht als zielführend an, egal in welcher Ausprägung, ob jetzt öfter temporär kurz oder einmal radikal lange... beides ist Mist, wie man es dreht und wendet.
Kontakteinschränkungen, massiv harte Strafen für Verweigerer, Corona App-Pflicht für alle (zumindest jene die ein neues Handy haben), aber ein weitesgehend normal laufender Alltag, mit offenen Schulen, Restaurants, Einzelhandel etc... das muß jetzt der Weg für die nächsten Monate sein.
Und ein schärferer Fokus auf die "Risikogruppen" wäre gut. Mehr Schutz und Sensibilisierung. Das es immer noch Ansteckungen in Pflegeheimen gibt ist unglaublich. Vielleicht kann man auch gesonderte Zeiten einrichten für ältere Menschen zum einkaufen, FFP2 Masken kostenlos an ältere verteilen. Eigentlich müsste jeder Ü-70jährige im Land eine FFP2 Maske tragen.
Na ja, wir werden sehen. Ich denke, die nächsten Tage, allenfalls noch die nächsten 2 Wochen werden Klarheit bringen, wie es weiter geht.
In ganz Europa startet die Pandaemie derzeit heftig durch. Auch bei uns, allerdings von einem niedrigeren Level aus, erarbeitet im Frühjahr.
Entgegen der allgemeinen Tendenz bin ich vorsichtig optimistisch. Wir wissen zwar nach wie vor Vieles über das Virus noch nicht. Aber wir wissen deutlich mehr als noch vor einem halben Jahr. Dies sollte uns in die Lage versetzen, wirksam, dabei aber selektiv und präzise zu reagieren.
Dabei kommt es, banal genug, auf uns alle an. Entweder wir verstehen die Lage und handeln entsprechend. Oder wir können oder wollen dies nicht, und dann kommts halt schlechter als es hätte kommen müssen.
Keep the spirit!
In ganz Europa startet die Pandaemie derzeit heftig durch. Auch bei uns, allerdings von einem niedrigeren Level aus, erarbeitet im Frühjahr.
Entgegen der allgemeinen Tendenz bin ich vorsichtig optimistisch. Wir wissen zwar nach wie vor Vieles über das Virus noch nicht. Aber wir wissen deutlich mehr als noch vor einem halben Jahr. Dies sollte uns in die Lage versetzen, wirksam, dabei aber selektiv und präzise zu reagieren.
Dabei kommt es, banal genug, auf uns alle an. Entweder wir verstehen die Lage und handeln entsprechend. Oder wir können oder wollen dies nicht, und dann kommts halt schlechter als es hätte kommen müssen.
Keep the spirit!
adlerkadabra schrieb:
Wir wissen zwar nach wie vor Vieles über das Virus noch nicht. Aber wir wissen deutlich mehr als noch vor einem halben Jahr. Dies sollte uns in die Lage versetzen, wirksam, dabei aber selektiv und präzise zu reagieren.
Das gleiche gilt dummerweise auch für Belgien, Spanien und Italien und dennoch geht es dort durch die Decke.
Trotzdem teile ich Deinen vorsichtigen Optimismus, weil diese Länder als mahnende Beispiele dienen und bei uns notwendige Maßnahmen früh genug getroffen werden können.
So, mal zu paar Fakten am Ende der Woche.
https://jwl869.wixsite.com/corona
Deutschland
Die Zahlen sind oben ja zu sehen. Wir haben diese Woche 70.718 Neuinfektionen gehabt, das ist ein Anstieg von 74 %. Das sind umgerechnet also 10.103 Neuinfektionen pro Tag.
Gestorben sind 272 Menschen (also 39 pro Tag), auch diese Zahl hat sich um 68 % erhöht.
Da man davon ausgehen kann, dass die aktuellen Fallzahlsteigerungen sich erst in 1-3 Wochen auch bei den Todeszahlen zeigen, muss man damit rechnen, dass die Zahl der Todesfälle noch mindestens 2-3 Wochen stark weiter steigt, egal was wir tun. Dann wären wir bei 150-200 Todesfällen pro Tag.
Auch die Zahl der Intensivpatienten ist diese Woche um 69 % gestiegen. Wie man sieht, sind alle Steigerungsraten fast identisch. Zwar sind noch gut 8000-9000 Intensivbetten frei (plus Reserve) , aber auch hier ist ja noch mit 1-2 Wochen Anstieg zu rechnen, egal, was passiert. Wir nähern uns da recht schnell dem Stand von Anfang April (knapp 3000 Intensivpatienten), der dürfte jedenfalls in spätestens zwei Wochen erreicht sein.
Insgesamt sind 68 % aller Stadt- und Landkreise mittlerweile über der 50er Marke. Vor einer Woche waren es noch 28 % !!! Der Anteil der Ü100-Kreise ist von 5 auf 22 % gestiegen. Berchtesgaden ist heute sogar über die 300er Marke gestiegen.
Ich habe keinerlei positive Nachrichten. Gar keine. Kann man noch positiv erwähnen, dass die Infektionszahlen in Berlin und MV um "nur" knapp 40 % gestiegen sind? Es gibt einfach nix Positives (außer viel zu viele Tests, die positiv sind).
Europa
1,39 Millionen Neuinfektionen in Europa diese Woche. Letzte Woche waren es noch 965.000. Ende September 440.000.
Sinkende Zahlen haben wir nur in Island und Irland. Luxemburg hat 185 % Anstieg, Kroatien 110 %, Schweiz 125 %, Serbien 142 %, Slowenien 119 % , Italien 88 % und so weiter und so weiter.
Geht man anteilig nach der Bevölkerung hat zB Belgien diese Woche 50 % mehr Neuinfektionen gehabt als Deutschland. Und zwar nicht Deutschland diese Woche. Sondern Deutschland seit Beginn der Corona-Epidemie. Belgiens Corona-Zahlen diese Woche würden in Deutschland umgerechnet 650.000 Neuinfektionen bedeuten. In einer Woche. Tschechien mit ähnlichen Werten. "Humane" Werte gibt es vor allem noch in Skandinavien (Schweden ist da noch am schlechtesten unterwegs). Und selbst diese Werte sind aufm Niveau von Deutschland oder nur knapp drunter.
Gestorben sind knapp 12.000 Menschen nach 8.500 letzte Woche. Frankreich und GB mit je ca. 1250 Todesfällen. Italien mit 800. Rumänien mit über 500, Polen mit fast 900, Spanien mit knapp 1000, das kleine Tschechien mit 765, Ungarn mit fast 300, Russland mit fast 1900...
Europa ist im Ar...
Nord- und Mittelamerika
Alle großen Länder wieder mit steigenden Fallzahlen, die USA mit 28 % Anstieg, Mexiko mit 21 %. Ähnlich bei den Todeszahlen. Hier steigt die USA wieder auf über 5.800 in dieser Woche an, einen Wert, den man zumindest seit 5 Wochen nicht mehr hatte.
Südamerika
In Südamerika ein moderater Anstieg bei den Fallzahlen, besonders getrieben durch Brasilien, Ecuador und Kolumbien. Die Todeszahlen sind in Südamerika sogar leicht gefallen. Trotzdem allein in Argentinien noch 2500 und in Brasilien 3200. Grundsätzlich ist es natürlich so, dass in Südamerika jetzt allmählich der Sommer naht. Das dürfte die Zahlen zumindest nicht so stark steigen lassen.
Afrika
Knapp 1600 Todesfälle und 74.000 Neuinfektionen. Leicht steigend. Afrika wie gesagt mit ziemlichen Schwankungen bei den einzelnen Werten, daher keine Länderbeurteilung.
Nahost
Spürbarer Anstieg in Armenien und im Iran. Israel hingegen mit einem weiteren Einbruch der Infektionszahlen um 50 %. Da wirkt der Lockdown.
In Israel sind entsprechend auch die Todeszahlen um knapp 30 % gesunken, der spürbare Anstieg im Iran sorgt aber im Nahen Osten ingesamt für einen leichten Anstieg der Todeszahlen.
Asien
Malaysia und Kasachstan mit steigenden Zahlen, Indien und die Philippinen mit sinkenden Zahlen. Daher insgesamt sogar sinkende Fallzahlen in Asien. Ähnlich bei den Todeszahlen, hier sinkt Indien um 23 % zur Vorwoche.
Weltweit
3,04 Millionen Neuinfektionen in dieser Woche (heute erstmals über 3 Millionen im 7-Tage-Zeitraum), vor einer Woche waren wir noch bei 2,5 Millionen. Der Großteil des Anstiegs durch Europa und Nordamerika, einzig Asien (besonders Indien) schwächt den Anstieg etwas ab.
Gestorben sind 40.500 Menschen. Das ist, wenn man mal die durch Nachmeldungen verfälschten Daten außen vor lässt, der höchste Wert seit 2 Monaten und ein Anstieg von ca. 10 % zur Vorwoche. Mitte April waren wir mal bei ca. 51000 Todesfällen je Woche. Es spricht nicht viel dafür, dass wir diesen Wert nicht in der ersten Novemberhälfte überbieten.
Mittlerweile damit 43,2 Millionen Infektionen und 1.158.000 Todesfälle.
https://jwl869.wixsite.com/corona
Deutschland
Die Zahlen sind oben ja zu sehen. Wir haben diese Woche 70.718 Neuinfektionen gehabt, das ist ein Anstieg von 74 %. Das sind umgerechnet also 10.103 Neuinfektionen pro Tag.
Gestorben sind 272 Menschen (also 39 pro Tag), auch diese Zahl hat sich um 68 % erhöht.
Da man davon ausgehen kann, dass die aktuellen Fallzahlsteigerungen sich erst in 1-3 Wochen auch bei den Todeszahlen zeigen, muss man damit rechnen, dass die Zahl der Todesfälle noch mindestens 2-3 Wochen stark weiter steigt, egal was wir tun. Dann wären wir bei 150-200 Todesfällen pro Tag.
Auch die Zahl der Intensivpatienten ist diese Woche um 69 % gestiegen. Wie man sieht, sind alle Steigerungsraten fast identisch. Zwar sind noch gut 8000-9000 Intensivbetten frei (plus Reserve) , aber auch hier ist ja noch mit 1-2 Wochen Anstieg zu rechnen, egal, was passiert. Wir nähern uns da recht schnell dem Stand von Anfang April (knapp 3000 Intensivpatienten), der dürfte jedenfalls in spätestens zwei Wochen erreicht sein.
Insgesamt sind 68 % aller Stadt- und Landkreise mittlerweile über der 50er Marke. Vor einer Woche waren es noch 28 % !!! Der Anteil der Ü100-Kreise ist von 5 auf 22 % gestiegen. Berchtesgaden ist heute sogar über die 300er Marke gestiegen.
Ich habe keinerlei positive Nachrichten. Gar keine. Kann man noch positiv erwähnen, dass die Infektionszahlen in Berlin und MV um "nur" knapp 40 % gestiegen sind? Es gibt einfach nix Positives (außer viel zu viele Tests, die positiv sind).
Europa
1,39 Millionen Neuinfektionen in Europa diese Woche. Letzte Woche waren es noch 965.000. Ende September 440.000.
Sinkende Zahlen haben wir nur in Island und Irland. Luxemburg hat 185 % Anstieg, Kroatien 110 %, Schweiz 125 %, Serbien 142 %, Slowenien 119 % , Italien 88 % und so weiter und so weiter.
Geht man anteilig nach der Bevölkerung hat zB Belgien diese Woche 50 % mehr Neuinfektionen gehabt als Deutschland. Und zwar nicht Deutschland diese Woche. Sondern Deutschland seit Beginn der Corona-Epidemie. Belgiens Corona-Zahlen diese Woche würden in Deutschland umgerechnet 650.000 Neuinfektionen bedeuten. In einer Woche. Tschechien mit ähnlichen Werten. "Humane" Werte gibt es vor allem noch in Skandinavien (Schweden ist da noch am schlechtesten unterwegs). Und selbst diese Werte sind aufm Niveau von Deutschland oder nur knapp drunter.
Gestorben sind knapp 12.000 Menschen nach 8.500 letzte Woche. Frankreich und GB mit je ca. 1250 Todesfällen. Italien mit 800. Rumänien mit über 500, Polen mit fast 900, Spanien mit knapp 1000, das kleine Tschechien mit 765, Ungarn mit fast 300, Russland mit fast 1900...
Europa ist im Ar...
Nord- und Mittelamerika
Alle großen Länder wieder mit steigenden Fallzahlen, die USA mit 28 % Anstieg, Mexiko mit 21 %. Ähnlich bei den Todeszahlen. Hier steigt die USA wieder auf über 5.800 in dieser Woche an, einen Wert, den man zumindest seit 5 Wochen nicht mehr hatte.
Südamerika
In Südamerika ein moderater Anstieg bei den Fallzahlen, besonders getrieben durch Brasilien, Ecuador und Kolumbien. Die Todeszahlen sind in Südamerika sogar leicht gefallen. Trotzdem allein in Argentinien noch 2500 und in Brasilien 3200. Grundsätzlich ist es natürlich so, dass in Südamerika jetzt allmählich der Sommer naht. Das dürfte die Zahlen zumindest nicht so stark steigen lassen.
Afrika
Knapp 1600 Todesfälle und 74.000 Neuinfektionen. Leicht steigend. Afrika wie gesagt mit ziemlichen Schwankungen bei den einzelnen Werten, daher keine Länderbeurteilung.
Nahost
Spürbarer Anstieg in Armenien und im Iran. Israel hingegen mit einem weiteren Einbruch der Infektionszahlen um 50 %. Da wirkt der Lockdown.
In Israel sind entsprechend auch die Todeszahlen um knapp 30 % gesunken, der spürbare Anstieg im Iran sorgt aber im Nahen Osten ingesamt für einen leichten Anstieg der Todeszahlen.
Asien
Malaysia und Kasachstan mit steigenden Zahlen, Indien und die Philippinen mit sinkenden Zahlen. Daher insgesamt sogar sinkende Fallzahlen in Asien. Ähnlich bei den Todeszahlen, hier sinkt Indien um 23 % zur Vorwoche.
Weltweit
3,04 Millionen Neuinfektionen in dieser Woche (heute erstmals über 3 Millionen im 7-Tage-Zeitraum), vor einer Woche waren wir noch bei 2,5 Millionen. Der Großteil des Anstiegs durch Europa und Nordamerika, einzig Asien (besonders Indien) schwächt den Anstieg etwas ab.
Gestorben sind 40.500 Menschen. Das ist, wenn man mal die durch Nachmeldungen verfälschten Daten außen vor lässt, der höchste Wert seit 2 Monaten und ein Anstieg von ca. 10 % zur Vorwoche. Mitte April waren wir mal bei ca. 51000 Todesfällen je Woche. Es spricht nicht viel dafür, dass wir diesen Wert nicht in der ersten Novemberhälfte überbieten.
Mittlerweile damit 43,2 Millionen Infektionen und 1.158.000 Todesfälle.
SGE_Werner schrieb:
Auch die Zahl der Intensivpatienten ist diese Woche um 69 % gestiegen. Wie man sieht, sind alle Steigerungsraten fast identisch. Zwar sind noch gut 8000-9000 Intensivbetten frei (plus Reserve) , aber auch hier ist ja noch mit 1-2 Wochen Anstieg zu rechnen, egal, was passiert. Wir nähern uns da recht schnell dem Stand von Anfang April (knapp 3000 Intensivpatienten), der dürfte jedenfalls in spätestens zwei Wochen erreicht sein.
Laut dem Intensivmediziner im letzten NDR Podcast landeten in den letzten Wochen ca 6% der Infizierten im Krankenhaus. Ein Drittel davon kam auf die Intensivstation. Der zeitliche Verzug liegt bei ca 10 Tagen.
Deine Skalierung passt sehr gut dazu. Nicht dass ich sie anzweifeln würde. Es geht mir nur darum aufzuzeigen, dass von jeder Seite her betrachtet alles auf eine miese Situation zusteuert.
Danke für Deine Übersicht. Es sieht beschissen aus und ich fürchte die Menschen bekommen es nicht von alleine hin, sich am Riemen zu reißen. Immerhin war gestern das Klopapier teilweise schon wieder ausverkauft!
Luzbert schrieb:
Laut dem Intensivmediziner im letzten NDR Podcast landeten in den letzten Wochen ca 6% der Infizierten im Krankenhaus. Ein Drittel davon kam auf die Intensivstation.
Aktuell haben wir jeden Tag ca. 200 +- Neufälle in den Intensivstationen. Circa 100 Behandlungen werden pro Tag "abgeschlossen" (davon ca. 15 % aktuell leider mit tödlichem Ausgang), um circa 100 steigt der Ist-Bestand. Ist ganz gut auszurechnen aufgrund der DIVI-Daten.
Bei 10.000 Neuinfektionen am Tag sind wir da mit dem "Ein Drittel von 6 %" ganz gut dabei.
Bedeutet aber auch, dass wir nächste Woche dann schon 300 Neu-Intensivpatienten am Tag haben und übernächste Woche knapp 500. Dazu eben noch 1500 Krankenhaus-Einweisungen pro Tag.
Während in Berlin Brandsätze auf das RKI geworfen wurden, wird in Spanien der Gesundheitsnotstand ausgerufen. In Belgien sollen derweil asymptomatisch erkrankte Ärzte arbeiten.
Heute Nacht Brandanschlag aufs RKI. Kann man sich nicht ausdenken.
Hm.
Vielleicht die Gewissheit, dass er und die Menschheit von elitegesteuerten, reptilophilen oder-iden kinderausquetschenden Satanisten bedroht wird?
Oder, etwas profaner, es war ein rechtsextremer Dreckspatz, der Zustimmung zu solchen Anschlägen und seinen Umsturzphantasien genau bei solchen Verschwörungsmystikern erhofft.
Vielleicht die Gewissheit, dass er und die Menschheit von elitegesteuerten, reptilophilen oder-iden kinderausquetschenden Satanisten bedroht wird?
Oder, etwas profaner, es war ein rechtsextremer Dreckspatz, der Zustimmung zu solchen Anschlägen und seinen Umsturzphantasien genau bei solchen Verschwörungsmystikern erhofft.
Gelöschter Benutzer
Ich bin kein Experte und kann Zahlen sehr schlecht einordnen. Aber was denkt ihr? Kriegt man die Zahlen ohne Maßnahmen, die einem Lockdown gleich kämen, noch irgendwie anders runter?
Brodowin schrieb:
Ich bin kein Experte und kann Zahlen sehr schlecht einordnen. Aber was denkt ihr? Kriegt man die Zahlen ohne Maßnahmen, die einem Lockdown gleich kämen, noch irgendwie anders runter?
Im Gegensatz zum April scheint es keine weitverbreitete Tendenz zur Reduzierung von Kontakten zu geben. Zumindest kommt es mir nicht so vor.
Sollte dem so sein, müssen die Kontaktreduzierungen wohl von außen auferlegt werden.
Aktuell wird meines Erachtens nach noch sehr stark auf die Selbstverantwortung der Menschen gesetzt und ich glaube nicht, dass nochmal mit einem Schlag vieles geschlossen wird.
Es werden eher so lange Maßnahmen verschärft und an die Vernunft appelliert, bis eine Besserung eintritt.
Der Aha-Moment im März war doch für viele, als man Geschäfte nur noch in begrenzter Personenzahl und mit Maske betreten durfte. Warum diese Maßnahme nicht längst wieder eingeführt wird, ist mir wirklich schleierhaft. Mein Rewe war gestern vollgestopft mit Menschen, lange Schlangen an den Themen, Leergutautomaten und Kassen. Keine Security am Eingang, die dem Einhalt gebot. Wohlgemerkt in FFM...
Gelöschter Benutzer
Ohne Mist: Ich könnte an dieser Stelle auch die Privat-Anschrift und den Wohnsitzt von Attila veröffentlichen. Leider weiß ich sehr genau wo er wohnt. Zudem könnte ich Dinge aus persönlichen Begegnungen mit ihm hier preis geben, die tief blicken lassen. Ich mache es nur aus dem Grund nicht, weil ich nicht auf sein Niveau sinken will. Ich halte ihn trotzdem für einen absoluten Voll-Idiot.
Leute, wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wenn irgendwann einmal Impfung und wirksame Medikamente am Start sind - wird es zumindest eine große Fraktion geben die sich ohne Maske nackt fühlt und darauf besteht, diese beizubehalten. Uns gegenseitig auf die Pelle rücken? Wie unfein. Geschlossene Fenster? Uncool. Zur Arbeit ins Büro? Kommt nicht in Frage.
Wir sind Gewohnheitstiere.
Wir sind Gewohnheitstiere.
Das sehe ich ähnlich. Klar werden Clubs, Stadien und Konzerthallen irgendwann wieder gefüllt werden. Es wird aber auch dann Menschen geben, die dabei eine Maske tragen.
Dabei fällt mir ein - Ich bin gespannt, wie Beuth auf ein mögliches selbstauferlegtes Hygienekonzept der Ultras reagiert.
"Stadion nur noch mit Maske - Sicherheit geht vor" Das wäre ein Ansatz
Das Arbeitsleben wird nicht mehr so werden wie es war. Ich habe Kollegen bei denen ich mir sicher bin, dass sie das Büro zukünftig nur noch quartalsweise aufsuchen werden. Wenn überhaupt.
Das wird die Zusammenarbeit nachhaltig verändern.
Ich bin ohnehin gespannt was mit den Büroflächen geschieht.
Die Kantinen in Niederrad haben teilweise geschlossen und in den Hochhäuser herrscht weitgehend Leere.
Wenn ich mal ins Büro fahre, teile ich mir die Etage mit 1-2 weiteren Besuchern.
Dabei fällt mir ein - Ich bin gespannt, wie Beuth auf ein mögliches selbstauferlegtes Hygienekonzept der Ultras reagiert.
"Stadion nur noch mit Maske - Sicherheit geht vor" Das wäre ein Ansatz
Das Arbeitsleben wird nicht mehr so werden wie es war. Ich habe Kollegen bei denen ich mir sicher bin, dass sie das Büro zukünftig nur noch quartalsweise aufsuchen werden. Wenn überhaupt.
Das wird die Zusammenarbeit nachhaltig verändern.
Ich bin ohnehin gespannt was mit den Büroflächen geschieht.
Die Kantinen in Niederrad haben teilweise geschlossen und in den Hochhäuser herrscht weitgehend Leere.
Wenn ich mal ins Büro fahre, teile ich mir die Etage mit 1-2 weiteren Besuchern.
Gelöschter Benutzer
Unterdessen kam es dort, wo die Verstrahlten das Zentrum des "Satanismus" vermuten, am 3. Oktober offenbar zu massivem Vandalismus, um nicht zu sagen zu einem Anschlag auf ausgestellte Kunst- und Kulturobjekte.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/63-kunstwerke-in-berlin-angegriffen-museen-gehen-von-groesstem-schaden-seit-dem-zweiten-weltkrieg-aus/26294504.html
Zur Erklärung für alle, die nicht so tief drin stecken in der Thematik der selbsternannten "Erwachten": Im Pergamonaltar auf der Berliner Museumsinsel sehen die Kaputten um Xavier, Attila und co. den Thron des Satans und somit das Zentrum der satanistisch-bolschewistischen Weltverschwörung um Gates und Merkel. Von dort wird nicht nur die Pandemie geplant und koordiniert, dort werden demnach auch Verbrechen an entführten Kindern usw. begangen. Eine detailliert Darlegung dieser völlig wirren Gedanken erspare ich uns an dieser Stelle.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/63-kunstwerke-in-berlin-angegriffen-museen-gehen-von-groesstem-schaden-seit-dem-zweiten-weltkrieg-aus/26294504.html
Zur Erklärung für alle, die nicht so tief drin stecken in der Thematik der selbsternannten "Erwachten": Im Pergamonaltar auf der Berliner Museumsinsel sehen die Kaputten um Xavier, Attila und co. den Thron des Satans und somit das Zentrum der satanistisch-bolschewistischen Weltverschwörung um Gates und Merkel. Von dort wird nicht nur die Pandemie geplant und koordiniert, dort werden demnach auch Verbrechen an entführten Kindern usw. begangen. Eine detailliert Darlegung dieser völlig wirren Gedanken erspare ich uns an dieser Stelle.
Hirn einschalten und hinschauen. Es ist alles offensichtlich!!!
Hildmann reagierte derweil per Nachrichtendienst Telegram auf Gerüchte, seine Äußerungen hätten die Täter womöglich angestiftet: "Getroffene Hunde bellen! ... Wir werden Eure kinderschändende Satanisten-Szene bis zum letzten Mann aufdecken."
Außerdem veröffentlichte er eine Karte, auf der das Pergamonmuseum und der Wohnsitz der Kanzlerin hervorgehoben wurden, dazu schrieb er: "Pergamon Museum beherbergt den Thron Satans (Baal)! 50 Meter davon entfernt am Kupfergraben 6 wohnt B'nai-B'rith-Illuminati Merkel! Zufall?"
Hildmann reagierte derweil per Nachrichtendienst Telegram auf Gerüchte, seine Äußerungen hätten die Täter womöglich angestiftet: "Getroffene Hunde bellen! ... Wir werden Eure kinderschändende Satanisten-Szene bis zum letzten Mann aufdecken."
Außerdem veröffentlichte er eine Karte, auf der das Pergamonmuseum und der Wohnsitz der Kanzlerin hervorgehoben wurden, dazu schrieb er: "Pergamon Museum beherbergt den Thron Satans (Baal)! 50 Meter davon entfernt am Kupfergraben 6 wohnt B'nai-B'rith-Illuminati Merkel! Zufall?"
Gelöschter Benutzer
Ohne Mist: Ich könnte an dieser Stelle auch die Privat-Anschrift und den Wohnsitzt von Attila veröffentlichen. Leider weiß ich sehr genau wo er wohnt. Zudem könnte ich Dinge aus persönlichen Begegnungen mit ihm hier preis geben, die tief blicken lassen. Ich mache es nur aus dem Grund nicht, weil ich nicht auf sein Niveau sinken will. Ich halte ihn trotzdem für einen absoluten Voll-Idiot.
sonofanarchy schrieb:
...
Kontext.
Das Argument "wir müssen lernen damit zu leben" wird in der Covidsituation ausschließlich zur Verharmlosung und Förderung nicht Covid bezogener Argumente genutzt.
Und nein, in diesem Kontext will ich nicht lernen damit zu leben, weil dieses hier argumentativ vorgebrachte leben = sich ergeben.
Wäre es wirklich in der Debatte als "wir lernen Abstand zu halten und die Maßnahmen einzuhalten", dann ja dann würde ich dir zustimmen, weil dies ein produktives "wir lernen damit zu leben" wäre.
Ist es aber nicht. Es ist ein, lasst halt die sterben, die daran sterben, ich will nur nicht eingeschränkt werden.
Es ist ein verlogenes "lernen" und da kommt mir die Galle hoch.
SemperFi schrieb:
Wäre es wirklich in der Debatte als "wir lernen Abstand zu halten und die Maßnahmen einzuhalten", dann ja dann würde ich dir zustimmen, weil dies ein produktives "wir lernen damit zu leben" wäre.
Ist es aber nicht. Es ist ein, lasst halt die sterben, die daran sterben, ich will nur nicht eingeschränkt werden.
Es ist ein verlogenes "lernen" und da kommt mir die Galle hoch.
So sieht es aus.
@sonofanarchy Ich schätze, das hast Du einfach missverstanden.
Luzbert schrieb:Schönesge schrieb:
Das würde dann bedeuten, dass eine Mehrheit der CSU Wähler rassistisches Gedankengut pflegen und Seehofer sich daran bedienen würde. Krasse These.
Ich denke eher, dass eine Mehrheit der CSU Wähler in einer Räuber Hotzenplotz Welt lebt in der Gut und Böse klar getrennt vorliegen. Gut ist die Polizei und Böse sind alle, die das nicht so sehen.
Dessen bedient sich Seehofer.
So wie die Mehrheit der Linken Wähler die Polizei als das Böse ansieht.
Ich denke das du falsch denkst und die Mehrzahl da differenzieren kann, auf beiden Seiten.
Adlerdenis schrieb:
Es ist wirklich ein Jammer. Ich fürchte auch, dass die Bereitschaft in Teilen der Bevölkerung einfach nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Offenbar müssen wir erst so richtig aufs Maul fallen, bevor sie es einsehen. Nur dummerweise sind es andere, die dafür sterben werden.
Das ist es, was mich in solchen Diskussionen unfassbar wütend werden lässt.
Für mich ist klar absehbar was passieren wird. Es steigen die Fallzahlen, die Krankenhäuser füllen sich langsam und die Anzahl der Todesopfer steigen verzögert.
Es wird womöglich ein ein Punkt kommen, an dem das Ganze an die Grenze der Überlastung kommt und es wird ggf weitere Maßnahmen geben müssen.
Wenn mir dann jemand sagt, dass er nicht versteht, warum jetzt die Fallzahlen so stark steigen, obwohl das genau so vor Monaten von C. Drosten aufgezeigt wurde, zweifle ich am Verstand der Menschen.
Wenn dazu Killerphrasen kommen, die völlig ohne Substanz in den Raum gestellt werden, schwillt mir völlig der Kamm.
"Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben" ist so eine leere Worthülse. Das ist wie Weltfrieden. Den hat auch noch niemand abgelehnt
Fassungslos bin ich, wenn mit großer Verwunderung darauf verwiesen wird, dass es doch vor kurzem noch so gut aussah.
Luzbert schrieb:
Wenn mir dann jemand sagt, dass er nicht versteht, warum jetzt die Fallzahlen so stark steigen, obwohl das genau so vor Monaten von C. Drosten aufgezeigt wurde, zweifle ich am Verstand der Menschen.
Sandra Ciesek und ein Intensivmediziner haben sich diese Woche im NDR Podcast übrigens überrascht gezeigt und erst in ein paar Wochen mit der Explosion gerechnet.
Sie sind aber nicht fassungslos ob der Zahlen und vermuten dahinter auch nicht irgendein großes Ding
Landroval schrieb:
Ich hoffe, dass er recht schnell von seinem Amt entbunden werden wird, da er seine fachliche Inkompetenz in dieser sehr wichtigen Sache nun deutlich genug unter Beweis gestellt hat.
Im Nachgang hat er ja gesagt, wie er es wohl auch gemeint hat. Aber man muss einfach an seiner Position auch bedenken, was er sagt und wie genau er es sagt.
SGE_Werner schrieb:
Hm, den Satz kann man aber auch nicht widerlegen. Das ist halt Relativierung, aber inhaltlich ja nicht mal falsch. Da habe ich schon viel miesere Diskussionen führen müssen, da haste noch fast Glück gehabt. Musste gestern mich wieder mit jemanden auseinander setzen, der immer noch behauptet hat, dass die Fallzahlen nur steigen, weil die Tests ausgeweitet wurden. Das ist seit 6 Wochen bereits nicht mehr richtig, aber da kannste den Mund fusselig reden, das dringt dann nicht durch.
Ja, das ist das Problem in solchen Gesprächen. Dadurch, dass sich die Relativierungen nicht widerlegen lassen, kann man da auch nicht durchdringen. Da fühlen sich die Leute dann mit ihren offiziellen Zahlen zu sicher und zu sehr auf der Seite der Vernunft, um sich von jemandem wie mir von irgendwas überzeugen zu lassen.
SGE_Werner schrieb:
In dieser Woche sind übrigens tatsächlich schon mehr Menschen gestorben in Deutschland als an Corona im ganzen Jahr in diesem Land.
Das ist halt auch Fakt. Aber wenn 100 Menschen am Tag sterben, dann sind das eben auch 100 Schicksale, hundert Familien, die trauern usw. und das wird mE grundsätzlich vergessen in der Diskussion. Es geht am Ende natürlich immer noch um Menschen.
So sehe ich das eben auch. Für mich sind 100 Corona-Todesfälle vor allem 100 Todesfälle, die vielleicht nicht hätten sein müssen (alle kann man natürlich nicht retten). Das kann ich mir auch nicht damit schönrechnen, dass es ja "nur" unter 1% der täglichen Todesfälle in Deutschland sind.
SGE_Werner schrieb:
Mir macht immer noch am meisten Sorgen, wie unkontrolliert und stark das alles ansteigt. Irgendwann geraten wir wirklich in Lauterbach-Visionen hinein. Dann reden wir nicht mehr von "sind ja eh nur 40 Tote am Tag" oder "sind ja eh nur 100 Tote am Tag", sondern dann reden wir von 300, 400 am Tag. Die Leute schauen immer auf den aktuellen Stand, selten aber auf eine Entwicklung. Und die ist derzeit sehr mies.
Es ist wirklich ein Jammer. Ich fürchte auch, dass die Bereitschaft in Teilen der Bevölkerung einfach nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Offenbar müssen wir erst so richtig aufs Maul fallen, bevor sie es einsehen. Nur dummerweise sind es andere, die dafür sterben werden.
Adlerdenis schrieb:
Es ist wirklich ein Jammer. Ich fürchte auch, dass die Bereitschaft in Teilen der Bevölkerung einfach nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Offenbar müssen wir erst so richtig aufs Maul fallen, bevor sie es einsehen. Nur dummerweise sind es andere, die dafür sterben werden.
Das ist es, was mich in solchen Diskussionen unfassbar wütend werden lässt.
Für mich ist klar absehbar was passieren wird. Es steigen die Fallzahlen, die Krankenhäuser füllen sich langsam und die Anzahl der Todesopfer steigen verzögert.
Es wird womöglich ein ein Punkt kommen, an dem das Ganze an die Grenze der Überlastung kommt und es wird ggf weitere Maßnahmen geben müssen.
Wenn mir dann jemand sagt, dass er nicht versteht, warum jetzt die Fallzahlen so stark steigen, obwohl das genau so vor Monaten von C. Drosten aufgezeigt wurde, zweifle ich am Verstand der Menschen.
Wenn dazu Killerphrasen kommen, die völlig ohne Substanz in den Raum gestellt werden, schwillt mir völlig der Kamm.
"Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben" ist so eine leere Worthülse. Das ist wie Weltfrieden. Den hat auch noch niemand abgelehnt
Fassungslos bin ich, wenn mit großer Verwunderung darauf verwiesen wird, dass es doch vor kurzem noch so gut aussah.
Luzbert schrieb:
"Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben"
Antwort: Nein.
Ich will auch nicht lernen mit HIV zu leben oder Krebs, sondern lernen wie wir die Bitches ausrotten können.
Ich will nicht lernen mit Alzheimer oder Demens zu leben, sondern lernen, wie wir das verhindern und behandeln.
Solche Ausdrücke kommen fast nur von Leuten, die in ihrem Leben noch nie lernen mussten mit etwas wirklich beschissenem zu leben.
Luzbert schrieb:
Wenn mir dann jemand sagt, dass er nicht versteht, warum jetzt die Fallzahlen so stark steigen, obwohl das genau so vor Monaten von C. Drosten aufgezeigt wurde, zweifle ich am Verstand der Menschen.
Sandra Ciesek und ein Intensivmediziner haben sich diese Woche im NDR Podcast übrigens überrascht gezeigt und erst in ein paar Wochen mit der Explosion gerechnet.
Sie sind aber nicht fassungslos ob der Zahlen und vermuten dahinter auch nicht irgendein großes Ding
Schönesge schrieb:
Das würde dann bedeuten, dass eine Mehrheit der CSU Wähler rassistisches Gedankengut pflegen und Seehofer sich daran bedienen würde. Krasse These.
Ich denke eher, dass eine Mehrheit der CSU Wähler in einer Räuber Hotzenplotz Welt lebt in der Gut und Böse klar getrennt vorliegen. Gut ist die Polizei und Böse sind alle, die das nicht so sehen.
Dessen bedient sich Seehofer.
Luzbert schrieb:Schönesge schrieb:
Das würde dann bedeuten, dass eine Mehrheit der CSU Wähler rassistisches Gedankengut pflegen und Seehofer sich daran bedienen würde. Krasse These.
Ich denke eher, dass eine Mehrheit der CSU Wähler in einer Räuber Hotzenplotz Welt lebt in der Gut und Böse klar getrennt vorliegen. Gut ist die Polizei und Böse sind alle, die das nicht so sehen.
Dessen bedient sich Seehofer.
So wie die Mehrheit der Linken Wähler die Polizei als das Böse ansieht.
Ich denke das du falsch denkst und die Mehrzahl da differenzieren kann, auf beiden Seiten.
So, Urlaub in der Schweiz, der am Samstag angetreten werden sollte, absagen müssen. Mist.
Las heute ein statement, demzufolge Deutschland, um in die Situation von Frankreich jetzt zu kommen, noch circa 5 Wochen Zeit hätte. Zeit eben auch, um etwas zur Verlangsamung der Progression zu tun. Quelle war, glaube ich, das RKI, bin mir aber nicht ganz sicher, sorry.
Würde sich dieser Prognose hier jemand anschließen? Ich zweifle, scheint mir zu optimistisch.
Las heute ein statement, demzufolge Deutschland, um in die Situation von Frankreich jetzt zu kommen, noch circa 5 Wochen Zeit hätte. Zeit eben auch, um etwas zur Verlangsamung der Progression zu tun. Quelle war, glaube ich, das RKI, bin mir aber nicht ganz sicher, sorry.
Würde sich dieser Prognose hier jemand anschließen? Ich zweifle, scheint mir zu optimistisch.
wer ist denn aus deiner sicht ein lockdown forderer? auch wenn ich mich bei dem thema nicht angesprochen fuehle, moechte ich die frage trotzdem beantworten: ich moechte keinen lockdown, weder temporaer noch laenger, ich habe auch keinen gelesen, der einen lockdown moechte.
lauterbach z.b. hat sich die letzten wochen den mund funzelig geredet, massnahmen gefordert, mit dem ziel so wenig massnahmen wie moeglich verhaengen zu muessen.
ich hatte einen artikle verlinkt, in dem es lauterbach darum ging, dass es ziel sein muss, die groesstmoegliche normalitaet aufrechtzuerhalten.
schulen, kindergaerten offenhalten etc.
alleine lauterbach wurde niedergeschrien. man hatte angst vor den coronamueden, die streecks und laschets dieser welt haben sich leider durchgesetzt. ich denke, dass man einen lockdown bzw. was lockdown aehnliches noch verhindern kann, man muss allerdings schnell und intensiv handeln.
jeder weitere tag, den man wartet, jeder weitere tag, den man aus angst vor coronamuedigkeit noch zoegert, vergroessert das problem und verlaengert die zeit, die man nachher die massnahmen aufrechterhalten muss und vergroessert die probleme unserer wirtschaft, vergroessert die folgen fuer die menschen.
ich moechte dir eine gegenfrage stellen, da du massiv gegen einen lockdown argumentierst, wuerde ich gerne von dir wissen, wieviele wochen lockdown du gegen eine ueberlastung der krankenhaeuser tauschen moechtest.
frankreich steht kurz vor der triage. wieviele wochen lockdown moechtest du gegen triage tauschen?
ich denke, dass es noch alternativen gibt. die schweiz ist uns im verlauf ein paar wochen voraus. der ethikrat der schweiz hat einen massnahmen katalog veroeffentlich, um einen lockdown zu vermeiden und nach einschaetzung der schweizer die zahlen inert von 3-4 wochen deutlich zu senken:
1. Das Tragen von Masken durch Jugendliche & Erwachsene in allen Innenräumen & in überfüllten Aussenbereichen (Strassenmärkte usw)
2. Telearbeit (Home-Office) für alle Mitarbeitenden, für die dies möglich ist
3. Die Schliessung von Unterhaltungs- & Erholungsstätten in engen & schlecht belüfteten Innenräumen, wo die Bedingungen die Übertragung des Coronavirus zwischen Menschen in engem Kontakt erlauben.
4. Beschränkung privater Zusammenkünfte, z.B. auf weniger als 10 Personen
5. Beschränkung öffentlicher Versammlungen, z.B. auf weniger als 50 Personen
6. Beschränkung der Öffnungszeiten von Restaurants und Bars, z. B. auf 21.00 Uhr
7. Einstellung von Aktivitäten mit einem hohen Risiko der Übertragung des Coronavirus, z. B. Sportarten mit direktem Kontakt, Gesang oder mit Blasinstrumenten
8. Umstellung auf ausschl. Online-Bildung in allen sekund. & höh. Bildungseinricht., für die eine solche Bildung möglich ist
9. Erhöhung der Zahl der #Coronavirus-Testzentren & der Zahl der Contact-Tracer
10. Regelmässige Tests von Arbeitnehmenden in Hochrisiko-Umgebungen"
Quelle ist dieser Bericht hier:
https://ncs-tf.ch/de/policy-briefs/beurteilung-der-lage-23-okt-20-de
Als Ziele formuliert der Schweizer Ethikrat:
Das sind Forderungen und Ziele mit denen ich persoenlich mich identifizieren kann, die ich fuer sinnvoll halte und die wir auch in Deutschland angehen sollten.