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Raggamuffin

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In den letzten Jahren wurde also nichts, wirklich gar nichts, absolut nichts für den Umweltschutz gemacht?
Gut, dass ich das jetzt auch mal weiß. Nur die Grünen kennen Umweltschutz.
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Basaltkopp schrieb:

In den letzten Jahren wurde also nichts, wirklich gar nichts, absolut nichts für den Umweltschutz gemacht?
Gut, dass ich das jetzt auch mal weiß. Nur die Grünen kennen Umweltschutz.

Ich weiß es nicht. Sag du's mir.
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Raggamuffin schrieb:

In der Woche, in der in Kanada 50° C gemessen werden und Landshut sich in ein Raftingparadies verwandelt, steigt die CDU wieder auf 30%.

Ist ja nun nicht so, als würde die CDU Umweltschutz als komplett absurd abtun und gar nichts machen wollen.
Zudem wage ich mal zu behaupten, dass es mit einem grünen Bundeskanzler in Kanada kein Zehntelgrad kälter gewesen wäre und es in Landshut keinen Tropfen weniger geregnet hätte.
Leider habe ich dafür keine Quelle, die Nachfrage kann man sich also sparen.
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Basaltkopp schrieb:

Ist ja nun nicht so, als würde die CDU Umweltschutz als komplett absurd abtun und gar nichts machen wollen.

Was hat die CDU denn konkret für den Umweltschutz getan? Im Parteiprogramm steht auch nur (sinngemäß) "weiter, immer weiter".

Basaltkopp schrieb:

Zudem wage ich mal zu behaupten, dass es mit einem grünen Bundeskanzler in Kanada kein Zehntelgrad kälter gewesen wäre und es in Landshut keinen Tropfen weniger geregnet hätte.

Das habe ich auch nicht behauptet. CDU-Bundeskanzler haben aber auch nichts dagegen unternommen und werden das auch in Zukunft nicht tun, solange irgendein Wirtschaftslobbyist was dagegen hat.
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Ich kann mich nur noch wundern über dieses Land, in dem es anscheinend schlimmer ist, wenn A. Baerbock aus ihrem Parteiprogramm zitiert und ein wenig ihren CV frisiert, als wenn der Klimawandel verheerende Wirkungen entfaltet. In der Woche, in der in Kanada 50° C gemessen werden und Landshut sich in ein Raftingparadies verwandelt, steigt die CDU wieder auf 30%.

Ich wäre ja auch gerne CDU-Wähler. Dann wäre die Welt offenbar völlig in Ordnung.
Armin geh voran, wir folgen, immer weiter und weiter in die Scheiße.
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Falls wer noch sehnsüchtig auf einen Impftermin in Frankfurt wartet, so wie ich bis Anfang der Woche, denjenigen kann ich vielleicht etwas beruhigen: Ich habe gestern (nach Registrierung am 5. Mai) erfahren, dass ich nächste Woche im Impfzentrum BionTech bekommen kann. Den Termin habe ich aber prompt abgesagt, denn bereits zwei Tage vorher habe ich einen Termin bei einem Facharzt (bei denen gibt es wohl wirklich noch viel Impfstoff) bekommen. Einen Tag vor dem genannten Termin im Impfzentrum und für J&J. Dann zählt der alte Raggamuffin in zweieinhalb Wochen nämlich schon als durchgeimpft. Und wie es der Zufall will, hatte ich gestern dann noch einen verpassten Anruf auf meinem Handy. Rückruf ergab, dass mich eine Arztpraxis, die mich vor Wochen ausdrücklich nicht auf die Warteliste setzen wollte, weil viel zu viele Anfragen reinkamen, mittlerweile auch impfen würde. Drei Impfangebote in einer Woche, es geht also voran und offenbar werden immer mehr Kapazitäten frei. Und wer noch aufs Frankfurter Impfzentrum wartet, der ist nun auch wieder einen Platz vorgerückt.
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Ich fand ja Xavier Naidoo schon Scheiße, bevor es cool wurde.
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Es besteht Ausweispflicht aber ein Reisepass ist ein gültiger Ausweis und normalerweise habe ich den Führerschein dabei (Bild+persönliche Daten), was in Polizeikontrollen -erwiesenermaßen- ausreicht.

Daher habe ich den Perso schon immer als ein -kostspieliges- Gimmick betrachet.
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Nachtrag: Es besteht aber keine Mitführungspflicht, deshalb kann man auch ohne jeden Ausweis rumlaufen, man muss halt einkalkulieren, dass die Polizei zur Not mit nach Hause kommt, um das zu checken. Aber ich hatte nie Probleme und habe auch schon erlebt, dass man einfach die Namen der Eltern nennen muss, damit die Polizei über Funk die Identität checken kann.
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Raggamuffin schrieb:

Mein Problem lautet Reisepassantrag. Selbst wenn ich im Sommer Reisen dürfte, könnte ich das wohl vergessen, denn Termine beim Frankfurter Bürgeramt sind begehrter als Eintracht-Dauerkarten. Keine Chance, immer gleich alles ausgebucht.
Ja, theoretisch würde ein Perso reichen, für die Reiseziele die wohl realistisch sind aber ich habe gar keinen Perso. Ich sehe es einfach nicht ein, dafür auch noch 60 Euro (oder was das mittlerweile kostet) zu berappen.
Zum Glück peile ich sowieso eher einen Urlaub im Herbst an aber wer weiß wie lange es dauert, bis die den ganzen Rückstau abgearbeitet haben.
So fühlt sich übrigens Entwicklungsland an.



Hi Raggamuffin,

es stimmt, dass es zur Zeit sehr schwierig ist, an Termine beim Bürgeramt zu kommen.
Wir brauchten für unseren Sommer Urlaub im August einen neuen Reisepass für unsere Tochter.
Ich kann dir da den Tipp geben, dass du es mal sehr spät am Abend auf der Seite versuchst, da werden wohl alle stornierten Termine eingearbeitet und dann sind auch wieder einige Termine frei. So haben wir unseren Termin dann doch ziemlich schnell bekommen.  
Es hat übrigens nur drei Wochen gedauert und der neue Reisepass war abholbereit.
War Ffm-Dornbusch
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Danke für den Tipp. Das check ich mal.
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Herrscht in Deutschland nicht Ausweispflicht? Musstest Du den noch nie vorzeigen?

Und die Logik, einen Reisepass zu beantragen, einen Perso aber nicht, erschließt sich mir nicht.
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Es besteht Ausweispflicht aber ein Reisepass ist ein gültiger Ausweis und normalerweise habe ich den Führerschein dabei (Bild+persönliche Daten), was in Polizeikontrollen -erwiesenermaßen- ausreicht.

Daher habe ich den Perso schon immer als ein -kostspieliges- Gimmick betrachet.
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Mein Problem lautet Reisepassantrag. Selbst wenn ich im Sommer Reisen dürfte, könnte ich das wohl vergessen, denn Termine beim Frankfurter Bürgeramt sind begehrter als Eintracht-Dauerkarten. Keine Chance, immer gleich alles ausgebucht.
Ja, theoretisch würde ein Perso reichen, für die Reiseziele die wohl realistisch sind aber ich habe gar keinen Perso. Ich sehe es einfach nicht ein, dafür auch noch 60 Euro (oder was das mittlerweile kostet) zu berappen.
Zum Glück peile ich sowieso eher einen Urlaub im Herbst an aber wer weiß wie lange es dauert, bis die den ganzen Rückstau abgearbeitet haben.
So fühlt sich übrigens Entwicklungsland an.
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Können wir einen Eintracht-Forum-Links-Mitte-Rechts-Skala-Einordungs-Diskussionsthread für solches Geplänkel eröffnen?
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Schöne gude Morsche allerseits!
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Ich bin bei dem Thema völlig bei Würzi, der das schon ziemlich ausführlich und geduldig ausgebreitet hat.

Ich habe auch das Gefühl, dass es letztlich darauf hinausläuft wie jeder die Gleichung Gewissen ungleich Recht auflöst. Ich denke auf unserer Seite wird dem Gewissen hoher Wert eingräumt, auf eurer Seite steht das Recht über allem.

Ich bin keiner, der die Wichtigkeit eines funktionierenden Rechtstaats leugnen würde und natürlich kann ein Rechtstaat nicht einfach hinnehmen, dass dieses Recht aufgrund persönlicher Entscheidungen ausgelegt wird.

Aber ebenso - und deshalb werden hier Beispiele aus dem Dritten Reich angebracht und der eigene Standpunkt hart verteidigt - hadere ich sehr mit der Haltung, dass das eigene Gewissen hinter jedem geltenden Recht zurückstehen muss, denn das widerspricht allem wofür ich eintrete. Ein mündiger Bürger soll Einspruch erheben, wenn etwas nicht richtig ist und eine kritische Haltung "dem Staat" und vor allem auch sich selbst gegenüber ist eigentlich die Quintessenz der Frankfurter Schule.
Falls irgendetwas an mir ideologisch sein sollte, dann auf jeden Fall die Überzeugung, dass der eigene Verstand benutzt werden muss - und deshalb die gesamte Organisation sozialen Zusammenlebens darauf ausgerichtet sein sollte, diesem Verstand bestmögliche Voraussetzungen zu geben, vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Deshalb werde ich mich von euch auch nicht davon überzeugen lassen, dass jede eigene Meinung sich dem Gesetz, der Erwartungshaltung, der Norm unterordnen muss.

Having said that, ich denke, dass wir da einfach auch irgendwie gar nicht so unterschiedlich denken, es geht mehr darum, worin man die vermeintlich größere Gefahr sieht, wodurch man mehr in die eine oder andere Richtung denkt.
Ich sehe weniger Gefahr darin, dass Menschen sich ihres eigenen Verstandes bedienen und auch geltendes Recht in Frage stellen, wenn es denn sein muss. Es handelt sich um individuelle Problematiken und dass es wirklich auf eine "Gewissensentscheidung" hinausläuft, passiert äußerst selten. Kinder schlagen ist natürlich keine Gewissensentscheidung. Und Straftäter decken kann auch nur dann sinnvoll sein, wenn ihnen eine unverhältnismäßig harte Strafe drohen würde. Querdenkertum ist nochmal was ganz anderes, lieber Werner. Kurzum: es geht um extrem seltene Fälle.
Ihr denkt, dass sowas unmittelbar der Anarchie Tür und Tor öffnet und wenn an einer Stelle das Recht mal gebeugt wird, das ganze Recht zusammenbricht. Das ist aber erwiesenermaßen nicht der Fall.

Weder möchte Schwester Juliana das Rechtssystem aus den Angeln heben, noch wollt ihr, dass wir nur noch alle funktionierende Untertanen sind, die nichts hinterfragen.
Unser ganzes System funktioniert nur, weil auch mal Fünfe gerade sein können und nicht jeder "Rechtsbruch" gleich ein Rechtsbruch ist. Wenn die Polizei jeden bestrafen würde, der mal bei Rot über die Ampel läuft, hätten sie erstens eine Menge zu tun und zweitens würden bald große Teile der Gesellschaft im Knast sitzen. Das funktioniert nicht. Was funktioniert, ist dass bei Verbrechen ohne Opfer auch mal weggeschaut wird, dass die persönliche Motivation in die rechtliche Bewertung miteinfließt und dass besonders komplizierte Fälle dann eben vor Gericht entschieden werden.

Eine Zustimmung, dass ein mündiger Bürger sich in seinem Verhalten unbedingt an die Gesetze halten muss, auch wenn es seinen innersten menschlichen Werten widerstrebt, die werdet ihr von mir nicht bekommen.
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Als General Osborne nach dem Sieg zu mir kam, fragte er, was denn meiner Meinung nach getan werden sollte, um die Deutschen umzuerziehen. Ich sagte, da gibt es nur eins und das ist ihnen Ungehorsam beizubringen, so lange sie gehorsam sind, so lange werden sie früher oder später von einem Schurken herumkommandiert und es wird Unheil geben. Lehren Sie sie Ungehorsam, sagte ich, lassen Sie jedes deutsche Kind wissen, dass es seine Pflicht ist, wenigstens einmal am Tag seine gute Tat zu tun und nicht zu glauben, was sein Vater oder Lehrer ihm sagt, verwirren Sie ihnen die Köpfe, richten Sie Verwirrung an in ihren Köpfen und vielleicht werden sie dann ungehorsam sein und die Welt wird Frieden haben. Gehorsame Völker gehen in den Krieg, ungehorsame Völker lieben Frieden, das ist der Grund, warum Italien keine gute Achse wurde, die Menschen waren nicht gehorsam genug, die Japaner und die Deutschen sind die einzigen wirklich gehorsamen Völker auf der Erde, und seht, was herauskommt, lehren Sie sie Ungehorsam, verwirren Sie ihre Köpfe, lehren Sie sie Ungehorsam und die Welt kann friedlich sein.

Getrude Stein, 1945
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Raggamuffin schrieb:

Schade dass der Wahlkampf auf diesem Niveau und nicht etwa anhand der drängenden politischen Fragen geführt wird.

Ja, ich würde mir hier auch weniger sinnbefreites Anti-CDU-Gehetze wünschen.
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Adlerdenis schrieb:

Raggamuffin schrieb:

Schade dass der Wahlkampf auf diesem Niveau und nicht etwa anhand der drängenden politischen Fragen geführt wird.

Ja, ich würde mir hier auch weniger sinnbefreites Anti-CDU-Gehetze wünschen.

Ach Denis...
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Dass in der CDU, im Vergleich zu anderen relevanten Parteien, der Hang zu gefährlichen Formen des Rechtsnationalismus, sowie zu Korruption, nicht zu vergessen zu ideologischer Fortschrittsverweigerung, mit Abstand am ausgeprägtesten ist, darüber besteht aus meiner Sicht kein Zweifel. Die konservativeren Foristen mögen das anders sehen aber die machen sich in meinen Augen selbst was vor, wenn sie das Haar in der Suppe der anderen suchen. Sorry, meine Meinung.

Schade dass der Wahlkampf auf diesem Niveau und nicht etwa anhand der drängenden politischen Fragen geführt wird.
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Raggamuffin schrieb:

Es wäre zu klären, ob die Leute aus deinem Beispiel, wegen ihres ehrlichen Gewissens dem Kindwohl gegenüber handeln, oder aus anderen Motiven, wie Egozentrik oder Antipathie gegenüber dem Ex-Partner. Im ersten Fall hast du recht, im anderen Fall ist es nicht so einfach.



Und genau das ist der Punkt. Es wäre zu klären... Du müsstest ständig "klären", wenn es um den Bereich Gewissensentscheidungen geht, aus welchen Motiven heraus jemand agiert und ob diese berechtigt sind. Da bin ich doch eher bei "Was Regel ist, ist Regel", einfach damit man nicht unzählige Male in die Klärung begeben muss.

Ansonsten hat FA recht... Wenn Regeln und Gesetze scheisse sind, sollte man sie nicht umgehen, sondern alles dafür tun, dass die Regeln und Gesetze geändert werden.
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SGE_Werner schrieb:

Du müsstest ständig "klären", wenn es um den Bereich Gewissensentscheidungen geht, aus welchen Motiven heraus jemand agiert und ob diese berechtigt sind. Da bin ich doch eher bei "Was Regel ist, ist Regel", einfach damit man nicht unzählige Male in die Klärung begeben muss.

Ich weiß nicht, wie oft es vorkommt, dass ein Gericht über eine Gewissensentscheidung zu entscheiden hat. Ich kenne aktuell nur den Fall der Schwester Juliana, den Würzi angesprochen hat. Unzählige Male ist deshalb in meinen Augen ziemlich übertrieben. Da gibt es dann doch noch Bereiche, die die Justiz in größerem Ausmaß sinnlos überlasten.
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SGE_Werner schrieb:

Aber genau das ist ja das Problem, dass jeder völlig unterschiedliche Gewissensentscheidungen treffen würde. Es gibt ja auch Elternteile, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, dass das Kind beim anderen getrennten Elternteil lebt und nehmen dann auch das Recht selbst in die Hand. Ich glaub einfach, dass da die Grenzen einfach viel zu subjektiv sind. So mal grundsätzlich.                                                        

Es wäre zu klären, ob die Leute aus deinem Beispiel, wegen ihres ehrlichen Gewissens dem Kindwohl gegenüber handeln, oder aus anderen Motiven, wie Egozentrik oder Antipathie gegenüber dem Ex-Partner. Im ersten Fall hast du recht, im anderen Fall ist es nicht so einfach.

Adlerdenis schrieb:

Über den Teil und das mit dem Gewissen als Richtschnur bin ich auch gestolpert. Da bin ich dann schon beim Franken, dass das geltende Recht diese Richtlinie sein muss, und nicht das individuelle Gewissen.


Ich denke in vielen Belangen orientiert sich auch das Gewissen am geltenden Recht. Aber das kann ja nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn wenn Recht zu Unrecht wird, muss jeder entscheiden, wonach er sich richtet. Wenn jemand weiß, dass er Unrecht tut, wenn er sich ans geltende Gesetz hält oder das tut, was von ihm verlangt wird, dann wird er erstens mit einem schlechten Gewissen leben müssen, er wird sich aber zweitens auch verantworten müssen, sollte das Unrecht mal beseitigt werden.

FrankenAdler schrieb:

Das Bundeswehrbeispiel hier ist Quatsch. Es gibt dazu explizit ne rechtliche Regelung, dass jemand der/die den Einsatz mit der Waffe nicht mit seinem/ihrem Gewissen vereinbaren kann, ein Recht auf die Verweigerung des Kriegsdienstes hat.


Ich finde zur Versinnbildlichung, worum es bei einer Gewissensentschidung geht, dient das Bundeswehrbeispiel ganz gut. Denn auch das ist eine Entscheidung, die jeder mit sich und seinem Gewissen ausmachen muss. Und es gibt ein Recht auf Verweigerung, es gibt aber auch das Kirchenasyl in unserer Rechtsprechung und in beiden Fällen klärt eben eine rechtliche Instanz, ob es richtig oder falsch ist. Auch eine Kriegsdienstverweigerung konnte damals abgelehnt werden, wenn sie nicht überzeugt hat. Die Nonne muss ihre Entscheidung ebenfalls vor Gericht verteidigen. Sie setzt das Recht mit ihrer Entscheidung nicht außer Kraft.

FrankenAdler schrieb:

Und komm mir jetzt keiner mit dem 3. Reich! Dies ist grundsätzlich ein demokratisch verfasster Rechtsstaat


Ich habe das Beispiel absichtlich vermieden, auch wenn es mir unter den Fingern gebrannt hat.
Nach der Auffassung, dass sich alle an geltendes Recht halten müssen, wären verurteilte Deserteure oder die ganzen Leute, die als sogenannter "Volkssturm" sinnlos verbrannt wurden, zurecht gestorben. Das kann ja nicht euer Ernst sein. Solche Entscheidungen werden aber in jedem Krieg getroffen, das hat nichts exklusiv mit dem Dritten Reich zu tun. Und was im Krieg gehäuft vorkommt, findet auch in unserem demokratisch verfassten Rechtsstaat statt. Es gibt jede Menge Gewissensentscheidungen, denen sich Menschen stellen müssen. Und im schlimmsten Fall musst du darüber urteilen, ob du jemandem Asyl gewährst oder ob du ihn der Abschiebung überlässt, mit allen möglichen Folgen. Es wäre sicher mal eine interessante Statistik, wieviele Leute, die die Bundesrepublik abgeschoben hat (nach Somalia, Afganistan, Irak, etc.) , dafür mit dem Leben bezahlen mussten.
Ich möchte diese Entscheidung jedenfalls nicht treffen und ich finde es befremdlich, wenn das Gewissen dabei als etwas völlig unerhebliches dargestellt wird.

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Raggamuffin schrieb:

Wer gegen sein eigenes Gewissen handelt, macht ziemlich sicher einen Fehler.


Ich glaub, das solltest Du noch mal überdenken, wenn ich so überlege, welche "Werte" manche haben.
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SGE_Werner schrieb:

Raggamuffin schrieb:

Wer gegen sein eigenes Gewissen handelt, macht ziemlich sicher einen Fehler.


Ich glaub, das solltest Du noch mal überdenken, wenn ich so überlege, welche "Werte" manche haben.

Ich sprach ja von einer aufgeklärten Gesellschaft.
Darüber könnte man sicher noch ausgiebig diskutieren. Ich finde aber, wer etwas unrecht findet, sollte auf sein Gewissen hören. Blinden Gehorsam wollen wir alle nicht oder?
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Raggamuffin schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Wer kann sich anmaßen eine irgendwie geartete Gewissensentscheidung als höherwertig als eine andere einzuschätzen?

Hast du gedient?

Ich war drei Monate beim Bund und nach meiner Verweigerung dann anschließend noch ein Jahr Zivi.
Warum?
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FrankenAdler schrieb:

Raggamuffin schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Wer kann sich anmaßen eine irgendwie geartete Gewissensentscheidung als höherwertig als eine andere einzuschätzen?

Hast du gedient?

Ich war drei Monate beim Bund und nach meiner Verweigerung dann anschließend noch ein Jahr Zivi.
Warum?

Naja, weil die Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen erfolgte. Dann hast du dein Gewissen auch höherwertig, als die Verpflichtung zum Wehrdienst eingeschätzt oder über das Gewissen von Leuten gestellt, die den Wehrdienst nicht verweigert haben.
Ich wollte einfach deine Aussage mal in ihrer Totalität herausstellen. Sie impliziert für mich nämlich, dass niemand das Recht hätte, sein Verhalten mit seinem Gewissen abzustimmen. Und das ist, da sind wir uns sicher einig, Humbug. Ich finde, das eigene Gewissen sollte in einer aufgeklärten Gesellschaft die Richtschnur für jedes menschliche Verhalten sein, auch oder vielleicht gerade, wenn man damit gegen Gesetze verstoßen muss - was hier übrigens nicht der Fall ist. Wer gegen sein eigenes Gewissen handelt, macht ziemlich sicher einen Fehler.
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Wenn man Recht als grundsätzlich objektiv einstuft (und wie könnte man anders eine demokratisch-rechtsstaalich verfasste Gesellschaft am Laufen halten), kann eine Haltung im Sinne von "ich kann nicht anders" eigentlich nicht hingenommen werden.
So sehr ich die Beweggründe und das Ziel des entsprechenden Rechtsverstoßes in diesem Fall auch teile, ist mir bei dem Gedanken Recht zu beugen um "edle Gesinnung" zu schützen doch sehr zuwider!
Denn wer entscheidet letztlich darüber, was dann eine schützenswerte Haltung ist?
Wer kann sich anmaßen eine irgendwie geartete Gewissensentscheidung als höherwertig als eine andere einzuschätzen?
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FrankenAdler schrieb:

Wer kann sich anmaßen eine irgendwie geartete Gewissensentscheidung als höherwertig als eine andere einzuschätzen?

Hast du gedient?