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rotundschwarz

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Schnelles Umschalten und Ballbesitz auf engem Raum. Flanken und Direktschüsse nach schnellem Zuspiel. Unhaltbare Direktschüsse bei ruhendem Ball. Das können wir morgen brauchen    Und wenn die anstürmenden Schützen dann manchmal auch noch aus spitzem Winkel verwandeln, kann ja eigentlich nix mehr schief gehen.  

Danke für den Bericht. Auswärtssieg! (Obwohl: Mit einem Punkt wär ich - zur Not    - auch zufrieden!)
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concordia-eagle schrieb:


Wohl eher unwahrscheinlich. Fenin hat heute das Traiing abgebrochen (Leiste), wie schwer die Verletzung ist, ist noch unbekannt. Schwegler hat jedenfalls heute (noch) nicht trainiert.


Warst du heute beim Training??? Sonst irgendetwas Interessantes?? Stimmung in der Mannschaft?? Bajramovic mit dabei?
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Mittwoch, 12.00 Uhr - da müsste doch wieder... genau: Da ist er auch schon - der gereizte Vorbericht zum Spiel. Kann man fast die Uhr danach stellen  

Mal sehen, ob wir's schaffen diesen ersten wunderbaren Auftakt-Auswärtssieg in dieser Saison zu einer Auswärtsstärke auszubauen... Unterschätzen würd ich sie nicht, die Kölner - aber die haben einfach zu viel mit sich selbst zu tun. Poldi hier, Raffi da - und am Ende endets doch nur wieder  in Streit  

Und dann auch noch das:

 

Mitten in Köln  
Da kann ja nix schief gehen. Meck meck meck, hautse weg.

Danke!
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Kuhl
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Ich seh es vor mir: Da werden die Bälle vom inneren Kreis auf die Füße des äußeren Kreises und dann an, pardon, auf den Kopf geworfen. Es wird Reise nach Jerusalem gespielt, nachdem zuvor bereits in Vierer-Grüppchen ein Parcours durchlaufen wurde. Zwischendurch herrscht Anarchie, aber dann geht's wieder ganz ordentlich weiter, und zwar zunächst mit Beinchen heben.  Caio wird geweckt, während Michael Skibbe sinnend die Flieger über dem Waldstadion betrachtet und Edwin Boekamp "Fang den Ball" spielt. Grün hat keine Lust, Rot den Ball abzujagen, stattdessen trifft Caio in ein zufällig herumstehendes Tor. Erst dürfen alle mitreden, insbesondere Ama, dann redet Skibbe mit Boekamp und schließlich Boekamp mit Jung. Und wenn Skibbe schon mit verschränkten Armen dasteht, braucht er sich auch nicht zu wundern, wenn beim Dehnkreis nur einer klatscht.  

Vielen Dank, dass du weiterschreibst. Vielen Dank für diesen kunterbunten, unterhaltsamen Trainingsbericht  
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Ach wie schön. Vielen Dank für die Erinnerung und für die Ergänzungen, Bilder, Links. Mit solchen Texten und Bildern könnte man doch glatt ein Museum, ein Archiv....ach **stirnpatsch** habbe mer ja zum Glück alles schon   ...  und schon damals waren die Adler in der Überzahl...

@Petermann: **g.... Opel Kadett und abgefallener Auspuff - das Thema hat die autofahrende Menschheit auch noch Jahre später  immer wieder gern beschäftigt  

Weiß jemand, nach welchem Prinzip damals die Endspielorte vergeben worden sind? Warum in diesem Fall nach Düsseldorf?
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Nur zur Info: Mehr Schnipsel und ähnlliches gibt es künftig auchhier. Ich freu mich, wenn ihr mal vorbeischaut  
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Ach du je - eben erst gesehen.

Nachträglich, aber von ganzem Herzen alles Liebe und Gute für dich zum Geburtstag. Ich wünsche dir, dass das neue Lebensjahr dir nur Gutes bringt.

Alles Liebe, Kerstin
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Natürlich ist das Stadionmagazin kein hinlänglicher Grund für eine Mitgliedschaft bei der Eintracht, genauso wenig ist umgekehrt das Nicht-Mehr-Erhalten der Stadionzeitung ein Grund für einen Austritt. Tatsache is aber doch, dass die kostenfreie Zusendung des Stadionmagazins bisher als ein Benefit für Mitglieder ausgelobt worden ist – und dieser Vorteil, den einige offensichtlich stärker, andere weniger empfunden haben, ist jetzt relativ lakonisch abgeschafft worden.

Noch eine kleine inhaltliche Ergänzung:
Hier ist in vielen Beiträgen vom Käs- oder Anzeigenblättsche die Rede, das des Lesens  ohnehin nicht lohnt. Ich weiß nicht so recht – klar, ein kommerzielles, ziemlich an der Oberfläche des Vereinsgeschehens entlang schreibendes, aber doch immerhin  ordentlich gemachtes Heft, das eine relative breite Palette von Informationen abdeckt, insbesondere auch rund ums Spiel, Infos zum Gegner, relativ gut bebildert, breiter Statistikteil.  Ich kenne nicht alle Stadionmagazine, da ich nicht so häufig auswärts dabei bin, aber die, die mir in die Hände fallen, schaue ich mir – aus fußballerischem, aber auch aus beruflichem Interesse - an – und da ist das Eintracht-Stadion-Magazin  besser als die, die ich aus anderen Stadien kenne. Zumindest war das bisher so.

Denn der Nicht-Mehr-Versand an Mitglieder ist ja nicht die einzige Änderung, die es gab  - und das geht hier im Fred ein bisschen unter.  Ohne ein Wort darüber zu verlieren, beziehen sich die Einsparungen nämlich  nicht nur auf das Einsparen der Versandkosten, sondern auch auf die Machart des Hefts.  In der Ankündigung des ersten Heftes zum Spiel gegen Nürnberg (in der der künftige Nicht-mehr-Versand an Mitglieder mit keinem Wort erwähnt wurde) steht auf der Homepage, dass das Heft  handlicher ist und der Preis unverändert.  Bei genauerer Betrachtung ist das, freundlich gesagt, aber  nur die halbe Wahrheit. Das von ursprünglich DIN A4 auf 19 x 26 cm verkleinerte Format, ist, wenn man es in der Hand hat ein „gefühltes“ A5-Format (natürlich IST es kein A5, aber die Verkleinerung ist schon relativ massiv).  Das Papier ist dünner. Die redaktionellen Anteile  sind  nicht erweitert, sondern viele redaktionelle Beiträge sind  stärker als bisher mit Werbeanteilen versetzt.  So weit , so gut. Der massivste Einschnitt ist  jedoch (wie oben schon von wib angesprochen), dass das großformatige Einlegeposter weggefallen ist, das  bisher ein echter Vorteil war, den das Heft geboten hat.  Für den unveränderten Preis bekommt man also deutlich weniger.

Unabhängig davon habe ich noch eine Frage zur Redaktion des Heftes, die mir vielleicht hier jemand beantworten kann: Im Impressum habe ich gelesen, dass unter „redaktionelle Mitarbeit“  auch einige aus dem Forum und dem Fangeschehen bekannte Namen genannt werden.  Da die Artikel im Magazin nicht namentlich gekennzeichnet sind (oder hab ich das übersehen?), kann man nicht nachvollziehen, wie diese Mitarbeit aussieht. Eigene Beiträge? Redaktionelle Mitgestaltung? Weiß das jemand?  

@Man U:  Den kleinen David Berking finde ich im Heft leider nicht … (hoffe ich hab ihn nicht übersehen, glaub aber nicht. Gibt nur ein Baby-Foto, und der Bub heiß Jan)
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Es war überwältigend.  Großartig. Anrührend. Ich konnte nicht anders: Mir sind echt Tränen die Wangen runter gekullert. Dazu noch das Meisterschaftslied. Und Don Alfredo auf dem Videowürfel. Der Nürnberger Block wollte erst noch dagegen halten, hat dann aber gemerkt, da geht  etwas  ganz besonderes ab. Stille.

Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben. Die Spende nach dem Spiel war das mindeste, was man tun konnte, um etwas dazu beizutragen.
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Eischendlisch bin ich schon fast auffem Weg ins Stadion - aber bei so einer grandiosen Spieltags-Thread Eröffnung muss ich mich nochma kurz einloggen. Wunderbar, lusdisch, stimmungsvoll. Und die Link-für-Link-Geschichte - einfach schee Viiiiiiiielen Dank!

So und jetzt haun mer se wäch. Sieg!
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@AA: So isses.  Zumal es, da bin ich mir ziemlich sicher, es gewiss nicht in uaa’s Sinn ist, wenn hier das eine gegen das andere ausgespielt wird. Jeder hat seinen Schreibstil und seine Sichtweise. Und genau so soll es sein

Freue mich auf künftige Trainingsberichte, -Krümel, -Beobachtungen, - Eindrücke von allen Seiten!  Aber jetzt freu ich mich vor allem erstmal auf das rasante Kurzpass-Spiel und auf einen Sieg
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Freu mich, dass euch die Schnipsel gefallen haben. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit fürs Lesen genommen habt, und für die netten Kommentare.

PS @AA: Ei, mir kriege doch all die Grätze,  beim Namen des Rotköpfigen, Unaussprechlichen. Steht doch irgendwie auch da

Und  dann noch eine kleine Korrektur:

rotundschwarz schrieb:

We are all free? Zumindest dürfen wir aufstehen, wenn wir wollen. Heißt ja auch: Steht auf, wenn ihr Adler seid!
So is richtig  

In diesem Sinne - es kann losgehen!
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Bajramovic für morgen tatsächlich eine ernsthafte Option? Genial. Ümit leider weiterhin unauffällig? Schade.  Auskunftsfreudiger Skibbe? Das glaub ich, dass du da mit heiterer Miene nach Hause gestapft bist. Vorboten der Choreo bereits in Sicht?  Ja - das deutete sich ja auch schon in der Ankündigung der Ultras an, dass das e größer Sach wird, die viel Schweiß (und wahrscheinlich net nur den) gekostet hat. Freu mich, freu mich, freu mich auf morsche!

Vielen Dank für diesen gutgelaunten, informativen, wunderbar subjektiven Bericht. Und das schnelle Kurzpassspiel, bei dem man kaum mit den Augen folgen kann und das ich letzte Woche leider nur am Bildschirm verfolgen konnte - genau das will ich dann sehr gerne morgen auch live im Stadion sehen!  Gimme more  Sieg!
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17. Juli
Das zweite Trainingslager geht allmählich zu Ende. Während die Freundin von Paddy Ochs  auf der Fressgass duscht, lodern  nach der Testspiel-Niederlage gegen Osijek überall kleine Schwelbrände. Libero will kein Alleinunterhalter im Sturm sein. T-   meint, dass wir uns Hoffenheim zum Vorbild nehmen sollten und  Trainer Skibbe ist ernüchtert und  möchte, dass wir offensiver defensiv spielen.  Offensiver defensiv? Stutz.  Aber doch – der Gedanke ist ausbaufähig. Im Forum – da könnten wir z.B. freundlicher unfreundlich sein. Und die, die immer ein Haar in der Suppe finden, könnten positiver negativ sein. Und manchmal, da gibt es eigentlich nur eins: leiser laut.

18. Juli
Das gibt es nur bei Eintracht Frankfurt. Noch drei Wochen bis zum Bundesligaauftakt und schon abgestiegen. Vor dem letzten Testspiel gegen Kärnten steigt die Spannung ins Unermessliche. Asterix bei den Briten fällt mir ein. Wird es der Mannschaft gelingen, zu geben der Vorbereitung eine Wende?

Faton Toski hat vergessen, seinen Zivildienst anzutreten.  Von  Feldjägern   wird er jetzt  wieder daran erinnert. Unterdessen   stößt der neu verpflichtete Pirmin Schwegler noch während des Trainingslagers  zur Mannschaft. Ex Zeugwart Friedel Lutz soll ihn mit dem Ausruf "Was en Derrappel!"   begrüßt haben.  Derrappel – den Ausdruck hab ich langlang net mehr gehört. Erinnerungen  an Krümmelkuchen, warme Decken, Kaba und  Dämmerstündchen in der Küche meiner Oma. Kann man jemand herzlicher willkommen heißen?

20. Juli
"Der Fluch unter der Latte"   - darunter kann man sich allerlei vorstellen. Gemeint ist in diesem Fall die Verletzungsanfälligkeit der Eintracht-Torhüter. Kurz gesagt: Gestern hatten wir noch zu viele Torhüter, heute müssen wir froh sein, dass wir noch einen haben, der…ähem… aufrecht zwischen den Pfosten steht.

Genug des Forums. Die Jahrhunderthalle in Höchst liegt im milden Abendlicht. Die untergehende Sonne glitzert im Teich. Patti Smith gibt hier heute abend ihr einziges Deutschlandkonzert  . Die Halle ist bestuhlt? Wer kommt denn auf so was? Auf der Bühne improvisiert Patti zur Gitarre einen Text über Frankfurt. „Visiting Goethes House.“ Beginn eines magischen Abends.  Hier soll sitzen bleiben wer will – wir nicht. Mein Mit-Adler und ich bilden gemeinsam mit einem kleinen Trupp eine aufständische Vorhut am seitlichen Bühnenrand. Tanze. Hüpfe – zunächst unbehelligt, dann nähert sich eine weibliche Ordnungskraft. Patti verkündet auf der Bühne „We are all freeeeeeeeeeeeeee.“ Die Ordnungskraft fragt: „Haben Sie Sitzplatzkarten?“ Ich: „Ja.“ OK: „Dann müssen Sie sich hinsetzen.“ Ich: „Muss ich?“ OK: „Das hier ist ein Fluchtweg. Ich räume jetzt nach und nach alle weg.” Ich: “Seien Sie doch nicht albern.” OK: „Ich hole jetzt meinen Chef…“  Ich: „Ja, dann…“ Die mit der Wahrung der Ordnung beauftragte Dame verschwindet und ward nicht mehr gesehen. We are all free? Zumindest dürfen wir aufstehen, wenn wir wollen. Na ja - es sei denn wir sind im Waldstadion.

Die Eintracht gewinnt 5:0 gegen Austria Kärnten.

22. Juli
In Marburg wird ein interdisziplinäres Allergieforschungszentrum eröffnet.  Das juckt mich überhaupt nicht.

Michael Skibbe zieht ein erstes Trainingslagerfazit. Einige Verhaltensweisen neben dem Platz gehören „ausgerottet“. Hä? „Wer sich nicht an die Marschroute hält, wird „aussondiert“? Doppel-Hä. Na ja.  Über die endgültige Formulierung kann man sich ja dann noch einigen.

23. Juli
Es regnetregnetregnet. Die Welt ist grün und duftet. Der Cheftrainer unserer U17 wird heute 38 Jahre alt.

24. Juli
Jedes Jahr die gleiche Diskussion und am Ende steht wieder er im Tor: Oka Nikolov

25.7.
Letztes Testspiel der Eintracht in Kaiserslautern. Wir sind dabei, erklimmen den Berg und dürfen in Eintracht-Montur sogar durchs Horst-Eckel-Tor  auf der Westseite.  Wir gewinnen einen Eindruck vom neuen Fritz-Walter-Stadion und  in Ansätzen auch von der neuen Frankfurter Spielkultur. Doch. Das sieht gut aus. Beides.

27.7.
Ein Adler-Freund, der in Bremen im Exil lebt, hibbelt  schon seit der Bekanntgabe der Bundesliga-Termine auf das erste August-Wochenende hin.Heute endlich die erlösende Nachricht. Die Tickets sind im Briefkasten.

28.7.
"Frau erobert Tribüne!" unter dieser Überschrift vermeldet HR Online einen Zuwachs an weiblichen Zuschauern im Stadion. „Warum sollten sich Frauen nicht genauso für Fußball begeistern wie Männer?“  Fragt  keck der Pressesprecher der Eintracht. Stimmt. Warum sollten Chinesen nicht genauso gerne Fleisch essen wie Italiener? Warum sollten Schweden keine braunen Haare haben? Sind Hunde Tiere? Und wo ist eigentlich die nächste Nordsee? Das sind so Fragen. Wegtreten.

29.7.
Michael Skibbe ernennt Christoph Spycher zum neuen Eintracht Kapitän. Zweifelsohne wird er seine Sache gut machen. Genau wie Ama seine Sache gut gemacht hat. Finde diesen Wechsel überflüssig und ärgere mich.  Ama ärgert sich auch. Sehr.  Vielleicht kann die Anwesenheit des Dalai Lama im Waldstadion zur Beruhigung der Lage beitragen?

Lieber Dalai Lama
Mach, dass unser Ama.
Nicht mehr so steht unter Stromm.
Ommm.

30.7.
Will mir in dem kleinen Laden bei uns im Ort den aktuellen Kicker besorgen. Eine ältere Dame erzählt gerade,  dass ihr Mann jetzt Rentner ist und sie es deswegen zu Hause kaum noch aushält. „Da musst mer so alt wern, um sich jetzt anzuhöre, was mer  seit 40 Jahr alles falsch macht.“  Gibt’s noch einen Kicker? „Nö, leider net. Ich hatt nur noch einen und den hat grad der Herr Kramny geholt.“  Na ja. Man hilft wo man kann.

31. Juli
Im weißen Haus treffen sich vier Männer, zwei davon weiß, zwei davon afroamerikanischer Herkunft. Sie sitzen um einen runden weißen Tisch und wollen unter Männern eine Sache bereinigen.   White Houses Beer Chat Irgendwie erinnert mich die Szenerie an einen Roman von Tom Wolfe.  Pah. Sachsehäuser Ebbelwoi Gebabbel is mir lieber.

Wiederholung einer Straßenstarsfolge im  ischen Rundfunk. Gefragt wird nach dem Datum des amerikanischen Nationalfeiertags. Kandidat Helmut kennt nicht nur das Datum, sondern weiß außerdem,  dass George dabbelju Busch an diesem Tag Geburtstag hat. Roberto Capelluti , der in einer besseren Welt längst Heimspiel-Moderator wäre, ist erstaunt: „Woher weißt du denn so was?“ „Ei .. der hat doch am gleiche Daach wie de Sylvester Stallone.“ Stutz. Ach wirklich? Na dann.

31.7.09
Eckhard Henscheid erhält den  Jean Paul-Preis. Henscheid ist nicht nur Autor der legendären Ode an Bum Kun Cha, sondern hat auch die "Trilogie des laufenden Schwachsinns"  verfasst. Der erste Band (= Die Vollidioten) spielt mitten in Frankfurt, auch an der Eintracht führt da natürlich kein Weg vorbei. Ausschließlich um Fußball geht es in Henscheids subtilen Fußballanekdoten. Blättere. Aaah ja…. Die passt doch: „Das waren noch Zeiten! Immer wenn Fahrudin Jusufi damals bei der Frankfurter Eintracht spielte (offensiver Verteidiger!), dann wurde in der Südkurve das Lied gesungen: ‚Ju-ju-ju-ju-ju-jusufi legt den Volkert übers Kni e– ju-ju-ju-ju-jusufi.‘ Schlagartig antwortete jeweils die Nordkurve: ‚Ein-tracht-Frankfurt – eieieiei!‘ Versteht sich, dass die Nürnberger Schlachtenbummler da nur noch betreten dreinschauen konnten…“  Sowieso. Genau.

1.August
Mainz. Tabakgeschäft mit 05er-Inhaber. Beim Kauf einer Schachtel Gauloise ohne Filter fragt mein einschlägig als Eintrachtler bekannter Mit-Adler beiläufig, wie denn die 05er gespielt haben.  „Hab’s gestern abend gar net mitgekriegt…“  Statt Antwort nur ein Grummeln. O, du schöner Moment. Spüre gleichzeitig so ein komisches Kribbeln im Bauch. Wenn sich die Schadenfreude bloß net rächt.

Abends im Sportstudio ist Michael Önning zu Gast, der, wie ich gelesen habe, den neuen Typus des Trainers verkörpert. Beim Torwandschießen tritt er gegen eine junge Frau an, die Eintracht-Fan ist. Was für eine schöne Vorlage für  Wolf-Dieter Poschmann , um zumindest kurz auf das Pokalspiel morgen oder auf das Aufeinandertreffen von Eintracht und Club am zweiten BuLi-Spieltag hinzuweisen. Denkste.

2. August
Gestern abend haben wir noch lange draußen gesessen, heute Nacht kippt das Wetter. Regen. Wild. Stürmisch. Sitze im Morgengrauen, eingewickelt in eine Decke auf der überdachten Terasse, kucke zusammen mit meinem Kater (nein, nicht dem, dem:    ) in den Platterregen und krieche dann noch einmal unter die Bettdecke. Ein guter Tag für das Derby.

Der Sky-Sprecher behauptet,  dass das letzte Derby auf dem Bieberer Berg vor sechs Jahren stattgefunden hat und  wiederholt mehrfach, dass es im heutigen Spiel darum geht herauszufinden, wer denn die Nummer 1 am Main sei. Irgendwie hat der Mann etwas falsch verstanden.  Das hindert die Eintracht trotzdem nicht, den 3:0-Sieg von vor zwei Jahren zu wiederholen.

3.8.
Letzten Dezember war ich bei einem Kid Rock-Konzert in der Stadthalle in Offenbach. Kaltes Bier, coole Athmo. Doch ehrlich. Mitten in Offenbach. Ich kenne sogar – wirklich wahr! - jemand, der an seinem ersten Arbeitstag während des Schülerpraktikums in einer Anwaltskanzlei live bei einer Bordell-Eröffnung dabei sein durfte. Auch das mitten in Offenbach.  So erzählt jede Stadt ihre eigenen Geschichten.

Mainz 05 gibt die Trennung von Jörn Andersen und Co-Trainer Kramny bekannt. Da kam die Kicker-Fachlektüre anscheinend doch zu spät.

Beim Pokalspiel in Düsseldorf erklingt in der Halbzeitpause  "Boys don’t cry". Hätten Sie vielleicht eher nach dem Ende des Elfmeterschießens spielen sollen.

4.8.
Mohammed, das ist ein Prophet, der von Fußball nichts versteht. An Gott kommt keiner  vorbei - außer Libuda. Die Zeugen Yeboahs. Thomas Zampach Fußballgott. Werde ich jetzt verhaftet?

Erfreut nehme ich zur Kenntnis, dass ein Teil des Glanzes unseres Trainers auch auf Alex Meier abfällt. Ein Forumsfreund meint: „Da musste ein Trainer kommen, der ihn richtig einsetzt, als hängende Spitze, und schon blüht der auf.“  Wenn ich mich nicht schwer täusche, hat Meier auch  unter FF häufig hängende Spitze gespielt. Merke: Glanz entsteht (auch)  im Auge des Betrachters.

Geburtstagsknotenpunkt: Heute feiern Michael Skibbe, Nikos Liberopoulos, Marco Russ und Benny Köhler Geburtstag.  Lauter    Ob es da astrologische Schnittmengen gibt? Auf den ersten Blick nicht. Naja: Sie sind alle Adler geworden.

6.8.
Trainer Baade  kürt „Im Herzen von Europa“ zur besten Hymne der Liga. So hat sich das jahrelange  Schunkeln  am Ende doch ausgezahlt.

Das Bremer Weserstadion ist eine Baustelle. Auch Diego  ist nicht mehr da. Dafür bleibt den Bremern Sarah Connor erhalten. Auch ein Trost.

Ein lieber Freund, der leider ein 05er ist, heiratet nach vielen Jahren des Zusammenlebens. Bin zu spät. Lande mit quietschenden Reifen grade noch pünktlich vor dem Standesamt. Die Zeremonie ist kurz, rührend, lustig, schmerzlos. Hupend und rasselnd fahren wir über Land zu einem  kleinen Sektumtrunk. Fußballgespräche am Rande. „Also ein Brasilianer der auch im dritten Bundesligajahr immer noch net seinen Laktattest besteht…“ Hey. Stimmt doch gar net. Zweites Jahr. Und das war doch dieses Jahr alles ganz anners mit dem Laktattest. „Ach was.  Ich hab des gelesen. So jemand ist einfach net Profi-Fußball-tauglich…“   Ein sehr schönes Beispiel aus der Kategorie:  Hauptsache erst mal hingeschrieben -  irgendwas bleibt schon hängen.

7.8.
Heute verkündet  Michael Skibbe seine Zielvorgabe für die Saison 2009/10: Platz 9 soll es werden, 46 Punkte. Alla gut.

Ein Freund war drei Wochen in den USA , in Florida, und berichtet über die Sportabteilung von Wal Mart. Ganz vorne gibt es Baseballschläger, dann Tennisschläger.  In der dritten Reihe – Waffen aller Art:  Jagdgewehre. Messer. Schnellfeuerwaffen. Allerdings: „Abgabe von Munition nur in haushaltsüblichen Mengen.“ Das beruhigt ungemein.

Sommereinkaufsversammlung der Rheinhessenliga, unserer virtuellen Managerliga. Trage mein 11 Freunde –Eintracht- Fab-4-Shirt:  Ulli, Uwe, Jay-Jay & Tony – klar, das waren die Helden des Fußball 2000. Wir überlegen weitere Namenskombinationen. Der Meistermix: „ Loy, Sztani, Feigenspan und Don Alfredo“.  Der beste-Eintracht-aller-Zeiten-Mix:  „Grabi, Holz, Dr. Hammer & Charly“. Die Übersteiger: „Alex, Zico, Jan-Age und Thomas“.

Beim nächsten Vorschlag wird es ganz finster:  „Jay-Jay, Tony, Mauri.  Und Jupp.“

Wer traut sich?

8.8.
Bin nicht in Bremen, aber trotzdem mittendrin. Der Bremer Exil-Adler hält mich vom Anmarsch zum Stadion bis nach dem Abpfiff per SMS und Live-Mitschnitt auf dem Laufenden. Der Treff am Bahnhof mit Adler-Freunden. Die nach und nach aus allen Richtungen eintrudelnden Adler-Trupps.  Alle, alle sind da. Nieselregen. Unwirkliche Atmosphäre  rund ums Stadion.  Baustelleneingang.  Gedränge. Viele bekannte Gesichter im Block. Das frühe Tor. Augenreib.  Der Ausgleich. Das fassungslose Staunen über das Spiel. Tooooooor. Okaaa. Maaaaaaaan. Macht nix. Ob sie uns jetzt überrollen? Ama muss draußen bleiben. Hoffentlich nix Schlimmes.  Maddin kommt.  Was machen die da? Kann das wahr sein. Wir halten weiter dagegen. Vielleicht… Das muss doch. Ochs….der kommt…Maddin. Toooooooooooor.  Nur noch zehn Minuten. Aus. Aus. Es ist aus.  Glück. Glück. Überschwappendes Glück. Tränen.  Geschrei.  Jubel. Hüpf. Der Handy-Kontakt bricht ab.  Fotos. Der fast leere Biergarten. Abendstimmung über Bremen. Was für ein Tag.
 (Zeichnung nach einer Idee von Bremen-Exil)

9.8.
War der Wutausbruch von Felix Magath inszeniertes Kalkül  oder war er echt? Vollkommen unbehelligt  von gut oder böse ist jedenfalls der Kommentar in „Alle Spiele, alle Tore“. Magath läuft schimpfend durchs Bild. Kommentar: „…konnte er das erste Tor seiner Mannschaft bejubeln.“ Schnitt an den Mainzer Bruchweg. Dort stapft gerade der stinksaure Rudi Völler über den  Platz. Kommentar: „Auch Rudi Völler nimmt das Unentschieden gelassen…“

10.8.
Erinnert sich noch jemand daran, dass der Spieler Okonski (HSV) irgendwann  (Marcel Reif sei dank) nur noch „Okooinski“ genannt wurde? Vorletzte Saison wurde aus Nutella Kurany kurzerhand Kuranschi. Letzte Saison erwischte es Graffite, der wochenlang als „Graffitsch“ über den Platz geisterte.  Auch diese Saison werden wieder aussprachliche Meilensteine gesetzt.  Jetzt ist nur noch von Ibischewisch die Rede.  Und wie heißt der neue Bayern-Trainer? Richtig: Van Chal. Isch abber eichentlich echal.

10.8.
Das Bremer Glückswochenende ist noch nicht zu Ende. Anruf eines immer noch heiseren Adler-Freundes: Hurra, hurra – nicht nur die Eintracht, auch die Wirtschaft ist aus der Krise.  Job zurück. Glück pur.

11.8.
Heute ist Caaaaaaaaaaio im Fan-Chat. Die wirklich wichtigen Fragen werden jedoch später, im real chat  erörtert.

13.8.
Na also. Jetzt haben wir es auch schriftlich. Wie erwartet, wird die Rezession rechtzeitig vor der heißen Phase des Bundesliga…ähem… Bundestagswahlkampfs für beendet erklärt. Alles richtig gemacht, gelle?

Alex Meier kann beim besten Wissen nicht erkennen, dass sich sein Betätigungsfeld auf dem Platz großartig verändert hat. **habichdochgleichgesagt**
 
Vereins- und FuFa-Mitglieder erhalten künftig kein Stadionmagazin  mehr.  Der Versand ist zu teuer. Mmh.  Ja, ja. Zu wenig Logen verkauft und am Ende trifft es dann doch wieder den **gg kleinen Sparer.

14.8.
„Ich muss noch backen!“ sagte damals meine fränkische Kollegin und ich wunderte mich, dass sie ausgerechnet heute, am letzten Tag vor ihrem Urlaub, noch einen Kuchen backen wollte. „Basst scho!“ heißt der Standardsatz eines fränkischen Freundes. Und auch wenn ich an Heimspiele im alten Waldstadion und an Auswärtsfan denke, fallen mir merkwürdigerweise besonders viele Clubberer ein, die neben uns im F-Block gestanden haben ( „Wie lang noch bis zur Bause?“) Auch beim vorletzten Heimspiel gegen den Club (Saison 2006/07, 2:2), marschierten wir auf dem Rückweg zusammen mit einem kleinen Trupp Nürnberger durch den Wald. „Mer backe’s beide!“ rief uns der Nürnberger zum Abschied zu. Und auch er meinte damit keinen Kuchen.

In diesem Sinne: „Back mer’s!“ Also wir – nicht die. Sieg!
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Qualität hin oder her. Ich finde das ist ein ganz schöner Hammer, der da eher beiläufig mitgeteilt wird.
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Ach wie schön, wenn der Vorberichtsfred  - vollkommen berechtigterweise    – in den Größenwahn-Fred übergeht und das ganze noch mit Wein, Bier und Worscht garniert wird. Da kriegt doch  die für Samstag geplante Choreo gleich noch eine andere Bedeutung. Rückblick und Würdigung – und Ausblick.

Vielen Dank für den net nur sehr relaxten, sondern auch sehr informativen Vorbericht.  Gereutershahnt ist wirklich eine wunderbare Wortschöpfung – lass das bloß den Afrigaaner net mitkriegen. **gg  
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Matzel schrieb:
rotundschwarz schrieb:

Au ja   :

O, du Ball
Gestreichelter.
Der du vor wenigen Wochen noch flügel- und lendenlahm
Die harten Tritte klaglos ertragend und vor den Kopf gestoßen
Von ach so fernen Genüssen träumend
Jenseits der Grasnabe ein Elend Dasein fristetest.
Und jetzt – wach geküsst.
Vielfüßig nach vorne getragen, schwebend -  flirrend, tanzend gar,
Übers satte Grün.
Zart gelenkt von geistreich Haupt und kühnem Fuß
Direkt ins Tor.
Geil.





Hab's in Anlehnung an die Vorbereitungen der Tore zwei und drei noch ergänzt...

**gnihihi**       Hast recht: Jetzt sind sie alle drei drin  
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Matzel schrieb:
lt.commander schrieb:
DrHammer11 schrieb:
Mir stellt sich allerdings die Frage, ob man bei One-Touch-Fußball noch vom Streicheln des Balles reden kann...


Sehr wohl kann hier von Streicheln die Rede sein.

Die neue Ästhetik, geprägt durch das Streicheln des Balles, gewährt dem Streichelnden nur den Hauch einer Berührung. Mehr des Streichelns ist nicht von Nöten.
Dieser eine Hauch des Streichelns ist die Projektierung all des Wesentlichen auf just den Moment, welcher alle Genialität und Ästhetik verschmelzen lässt.
Exakt der Bruchteil eines Augenblickes, welcher dem Gourmet des nicht verweilenden Balles die Geschmacksnerven erwecket. Jene Nerven, die den Vorgeschmack bilden, auf die unausweichliche Genussexplosion.
Das sachte, aber unweigerliche überschreiten der Torlinie, ungehindert von metallenen Pfosten und hechtenden Torhütern, die hintergründige Statisten bar jeder Ästhetik sind. Statisten, verdammt diesen Genuß nicht geniessen, sondern bedauern zu müssen.

thx @ kaiseradler


Sollte unsere Elf am Samstag ein ähnlich gutes Spiel gegen Nürnberg machen, werden die Sicherheitskräfte in Köln vermutlich mit Zwangsjacken am Bahnhof auf uns warten...    



Au ja   :

O, du Ball
Gestreichelter.
Der du vor wenigen Wochen noch flügel- und lendenlahm
Die harten Tritte klaglos ertragend
Von ach so fernen Genüssen träumend
Jenseits der Grasnabe ein Elend Dasein fristetest.
Und jetzt – wach geküsst.
Vielfüßig nach vorne getragen, schwebend -  flirrend, tanzend gar,
Übers satte Grün.
Zart gelenkt von kühnem Fuß.
Direkt ins Tor.
Geil.

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rotundschwarz schrieb:
Das is ja zum schrein!


So is richtig!