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Schönesge

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hawischer schrieb:


Und ich bin mir sicher, Du gehörst zu den 13%.
Dann wäre das auch geklärt.



Nein, ich möchte einfach verstehen, ob wir hier ein Problem haben. Ob Leute der Überzeugung sind, dass nur die Dummen sehr viel arbeiten, beantwortet nicht die Frage, ob wir ein Problem mit Bürgergeldempfängern haben, die zu Unrecht Bürgergeld empfangen.

Wir wollen ja erörtern, was uns gegen den demographischen Wandel hilft bzw wieviel Einwanderer wir brauchen, um unseren Wohlstand halten zu können. Bürgergeldempfänger, die zu Unrecht Bürgergeld empfangen, könnten hier ja theoretisch einen Faktor ausmachen.

Vor Jahren hatten auch schon Menschen geglaubt, dass ein Mindestlohn unsere Wirtschaft schwächen würde. In den USA glaubte man das auch. War jeweils nicht so.

Glauben ist toll, Wissen ist besser. Wir sollten auf Basis von Fakten diskutieren. Haben wir Fakten zum Diskutieren, oder nicht?
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Transfererlöse zählen auch zum Umsatz? Ob wir die so dauerhaft erzielen ist fraglich, insofern ist das erstmal ne schöne Momentaufnahme.
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sgevolker schrieb:

Transfererlöse zählen auch zum Umsatz? Ob wir die so dauerhaft erzielen ist fraglich, insofern ist das erstmal ne schöne Momentaufnahme.


Ist wohl ohne Transfererlöse.
Das hier hast du zB gepostet:

Besonders in den schwächeren sozialen Schichten ist mittlerweile auch die Überzeugung weit verbreitet, dass in Deutschland diejenigen, die sich anstrengen und viel arbeiten die Dummen sind. In den schwächeren sozialen Schichten vertreten 67 Prozent diese Position, in der breiten Mittelschicht ebenfalls die Mehrheit; nur die höheren Schichten teilen diese Meinung mehrheitlich nicht.

Und annähernd drei Viertel der Bevölkerung glauben, dass das Bürgergeld in seiner derzeitigen Höhe viele Empfänger davon abhalte, sich reguläre Arbeit zu suchen.

Und wie groß ist jetzt unser Problem. Darüber würde ich gerne mit dir diskutieren. Wieviele Bürgergeldempfänger könnten gerne arbeiten und beziehen zu Unrecht Bürgergeld.

Hast du eine Grundlage zum diskutieren, oder nicht?

Dein Verweis auf Statistiken zur Schwarzarbeit gibt hier leider keinerlei Aufschluss. Auch Menschen mit regulärer Arbeit, arbeiten schwarz. Und gerade in Zeiten einer Krise in der Baubranche kann man sich da sehr viel ausmalen. Ich würde diese Statiken jetzt umgekehrt nicht für Missbrauch in der Baubranche anführen, weil auch dafür die Grundlage fehlt.
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Danke.
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Bei Bild steht irgendwas mit "Riesen Krach mit diesem Eintracht Boss" hinter der Bezahlschranke, ist das Riesen Kack oder irgendwas interessantes? Vielleicht weiß das ja jemand hier.
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Nach dem Wirtschaftsdienstleister Deloitte ist die Eintracht auf Platz 16 der umsatzstärksten Fußball Clubs.
Und das ohne Transfererlöse!
Aus Deutschland sind sonst nur noch Bayern und Dortmund dabei.

https://www.kicker.de/die-20-umsatzstaerksten-klubs-frankfurt-wieder-dabei-fcb-und-bvb-stabil-992205/slideshow
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Tschock schrieb:

Nach dem Wirtschaftsdienstleister Deloitte ist die Eintracht auf Platz 16 der umsatzstärksten Fußball Clubs.
Und das ohne Transfererlöse!
Aus Deutschland sind sonst nur noch Bayern und Dortmund dabei.

https://www.kicker.de/die-20-umsatzstaerksten-klubs-frankfurt-wieder-dabei-fcb-und-bvb-stabil-992205/slideshow


Das ist schon eine Hausnummer, zudem steht unsere Eintracht nicht zum ersten Mal unter den ersten 20 Klubs.

Dortmund ist noch ein Stück weg, aber auch nicht mehr so weit.
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PSG könnte wieder bis zuletzt zocken wollen. Ich glaube die Eintracht wäre gut beraten nicht eingleisig zu fahren, was sehr wahrscheinlich auch nicht der Fall sein wird, sofern man noch einen weiteren Stürmer verpflichten möchte bzw dies für notwendig betrachtet. Andernfalls steht man halt ohne weiteren Stürmer da.

Die letzte Numner mit Muani sollte eigentlich lehrreich gewesen sein.
hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Die Frage ist ja nicht, was Leute "glauben", sondern was die Realität ist. Hierzu, und nicht zum "Glauben" wären Statistiken hilfreich.

Alles andere ist eine Bewertung nach Gefühl.

Na, dann... Die Schwarzarbeit. Von der AG und AN  und Auftraggeber profitieren.
Der AG der Sozialversicherungsbeiträge spart und Lohnkosten, da der Schwarzarbeiter für unter Tarif arbeitet, denn er hat ja brutto gleich netto und immer noch mehr als der Normalarbeitnehmer. Der Auftraggeber, oft der Nachbar, der seine Wohnung "schwarz" renovieren lässt, kriegt er ja keine Rechnung mit Mehrwertsteuer.

"Der Umfang der Schwarzarbeit wird nach einer Prognose in diesem Jahr [2023] in Deutschland auf geschätzt 463 Milliarden Euro steigen. Dies sei eine Zunahme um rund 80 Milliarden Euro im Vergleich zu 2022, berichtete die »Welt am Sonntag« unter Berufung auf Zahlen des Finanzwissenschaftlers Friedrich Schneider. Das Verhältnis der prognostizierten Schattenwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt wächst demnach auf 10,7 Prozent der Wirtschaftsleistung.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/schattenwirtschaft-inflation-treibt-schwarzarbeit-a-08ba1612-ff07-4735-a3a6-3ceac351483f


Kannst ja gerne erläutern, wo hier eine Statistik zu entnehmen sein soll, die zeigt, wie viele Menschen lieber Bürgergeld beziehen (und ggf schwarz abarbeiten), als einem regulären Job nachzugehen (und ggf schwarz arbeiten...).

Nach genau dieser habe ich nämlich gefragt. Darüber könnte man dann gut diskutieren.
Die Frage ist ja nicht, was Leute "glauben", sondern was die Realität ist. Hierzu, und nicht zum "Glauben" wären Statistiken hilfreich.

Alles andere ist eine Bewertung nach Gefühl.
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Um mal das ganze zu verdeutlichen, auch wenn es dazu noch bessere Berechnungen meines Ex-Arbeitgebers bzw. dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung gibt (was m.E. immer noch in WI sitzt).

Die durchschnittliche Anzahl an Personen zwischen 16-24 pro Jahrgang in den jeweiligen Jahren, wenn jetzt niemand sterben und auswandern / einwandern würde:

Aktuell: ca. 815.000 / Jahr
Niedrigster Wert 2029 mit ca. 775.000
danach leicht steigend und bei ca. 800.000 stagnierend bis ins Jahr 2040 (da wären dann die Menschen 16-24, die gerade geboren wurden bis ins niedrige Grundschulalter)

Durchschnittliche Anzahl an Personen 63-66 Jahre pro Jahrgang:

Aktuell: ca. 1,22 Millionen
Schnell steigend auf ca. 1,38 Millionen im Jahr 2029, danach relativ schnell stark sinkend (Babyboomer-Rausfall) auf etwas unter 1 Million im Jahr 2040.
Macht rein von der Gruppe, die im erwerbsfähigen Alter ist, ein Absinken pro Jahr jetzt von ca. einer halben Million, steigend auf 600.000 im Jahr 2029, danach dann ab den frühen 2030er Jahren in größeren Schritten sinkend auf ein Nettominus von 170.000 im Jahr 2040.

Gut 7 Millionen weniger Menschen im erbwerbsfähigen Alter bis 2040. Rechnet man das durch die Jahre kommt man ziemlich gut auf die 400.000. Wobei man sagen muss, dass natürlich bestimmte Dinge schon noch zum Tragen kommen.

Wir haben eine steigende Erwerbsquote, insbesondere bei Frauen. Der Anstieg der Lebensarbeitszeit um 1 Jahr in den nächsten Jahren erhöht den Wert natürlich um fast eine Million potenzielle Erwerbstätige. Demnach bleibt dann noch ein Minus von 6 Millionen. Steigerung von Produktivität, Wegfallen von Arbeitsprozessen etc. könnte genauso noch mal Einsparungen bringen. Dazu muss man natürlich noch Migranten aus Nicht-EU-Ländern, die derzeit eine noch recht niedrige Erwerbsquote haben, in den Arbeitsmarkt bringen. Die sind ja schon da. Das sind auch noch mal sechsstellige Zahlen, die da so oder so dazu kommen.

Am Ende werden wir aber definitiv auf einem Sockel von 3-5 Millionen Arbeitsplätzen sitzenbleiben, die wir ohne Zuwanderung in den nächsten 15 Jahren nicht besetzt bekommen.
Man hätte halt schon vor vielen Jahren ein gutes Zuwanderungskonzept inklusive Zuwanderungsgesetze und -infrastruktur schaffen können. Aber wenn man so in die Vergangenheit schaut, weiß man ja, an welchen Parteien das gescheitert ist. Selbst die FDP hat sich ja unter Kohl da die Zähne ausgebissen. Man hat viel zu lange geleugnet, dass wir ein Einwanderungsland bereits sind.

Wir brauchen kontrollierte, gesteuerte und dann entsprechend geförderte Einwanderung.
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SGE_Werner schrieb:


Wir brauchen kontrollierte, gesteuerte und dann entsprechend geförderte Einwanderung.


Teile ich. Wir müssen endlich aufhören uns was vor zu machen. Genau das hat zur jetzigen Situation geführt, strukturelle Probleme wie der demografische Wandel, und genau diese jetzige Situation bietet eine sehr große Angriffsfläche für Extremisten. Die reiben sich die Hände.

Klar, wir könnten so tun, als ob die jetzige Regierung so tolle Arbeit mache, weil wir hatten ja nie weniger Arbeitslose, hö, hö. Andere behaupten ja, die jetzige Inflation/ Rezession hätte was mit der derzeitigen "schlechtesten" Regierung zu tun. Beides quatsch, beides hat strukturelle Ursachen. Weitere Nebelkerzen könnten uns irgendwann wirklich die Demokratie kosten.
Adler_im_Exil schrieb:

Ich habe bei einer Bekannten erlebt, dass sie sich als examinierte Altenpfegerin auf einen ausgeschrieben Posten beworben hat, in der man explizit examinierte Altenpflegerinnen gesucht hat. Das Problem war nur, man wollte sie nicht bezahlen wie man eine Person mit dieser Ausbildung bezahlt. Ca. 1.000 Euro brutto weniger war geplant.


War das vor September 2022?

Schönesge schrieb:

Wir brauchen, um unseren Wohlstand halten zu können und um die Sozialsysteme tragen zu können (Rente etc.) ca. 400.000 Menschen/Fachkräfte aus dem Ausland netto (Einwanderer abzüglich Auswanderer), und das jedes Jahr:


Das sehen glücklicherweise auch viele Menschen hierzulande so, zumindest, dass wir diesen Bedarf zum Großteil decken. Die meisten Menschen denken dabei aber eher an qualifizierte und kontrollierte und gewollte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt, wie es im Bereich der Pflege ja schon teilweise in kleinteiliger Arbeit passiert. So gibt es Kooperationen zwischen Behörden, Trägern und Schulen in anderen Ländern. Daher sind in bestimmten Regionen plötzlich viele Menschen aus Madagaskar oder Indonesien im Pflegebereich. Die haben oft auch schon 1 Jahr Deutschkurse hinter sich usw. , Problem aktuell dabei ist neben der Bürokratie vor allem der Wohnungsmangel. Man weiß gar nicht, wo man diese Menschen unterbringen soll.

Die Frage ist halt, wie wir Flüchtlinge zu Fachkräften ausbilden sollen, wenn weiterhin bestimmte Maßstäbe wie Qualifikationen, Zeugnisse, Abschlüsse, deutsche Sprache, Bürokratie den Prozess mitsamt der individuellen Probleme bei den Personen selbst zu einer jahrelangen, wenn nicht fast in Richtung Jahrzehnt gehenden Prozedur geht. Ich sehe es ja an mir bekannten Flüchtlingen, die 2015 hierher kamen, wie unterschiedlich die sich integriert haben. Da gibt es Leute, die keinerlei Antrieb haben irgendwas zu arbeiten und da gibt es Leute, die heute bereits als Juristen bei uns im Amt arbeiten ! , im Einzelhandel stv. Marktleitung sind, in Handwerksbetrieben arbeiten... Also völlig heterogen. Aber das dauert eben zwischen 3 und 10 Jahren und dafür braucht es dann auch eine zusätzliche Infrastruktur und dafür wiederum Personal. Was man halt auch nicht hat. Wir haben nicht mal mehr genug Personal um die minderjährigen Flüchtlinge auch nur im Ansatz adäquat unterzubringen und zu betreuen. Weil wir keines finden. Und weil das bisherige Personal eben auch nur für eine Flüchtlingszahl reicht, die eher in Richtung Seehofers "Obergrenze" geht.
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SGE_Werner schrieb:



Die Frage ist halt, wie wir Flüchtlinge zu Fachkräften ausbilden sollen, wenn weiterhin bestimmte Maßstäbe wie Qualifikationen, Zeugnisse, Abschlüsse, deutsche Sprache, Bürokratie den Prozess mitsamt der individuellen Probleme bei den Personen selbst zu einer jahrelangen, wenn nicht fast in Richtung Jahrzehnt gehenden Prozedur geht.


Erstmal ist es wichtig, diese beiden Bereiche voneinander zu trennen. Natürlich müssen wir auch schauen, dass wir Menschen, die hier her geflüchtet sind schnell in Arbeit bekommen.

Den 400.000 Gap sollte aber selbstverständlich mit gesteuerter Zuwanderung entgegengewirkt werden.

In diesem Kontext wollte ich nur darauf hinweisen, dass wir nach allen mir bekannten Berechnungen darauf angewiesen sind, diesen Gap so gut es geht zu schließen, um unseren Wohlstand nicht zu verlieren. Mit den von hawischer aufgezeigten Maßnahmen wird es bei weitem nicht ausreichen. Und hier stehen wir in einem extrem harten Wettbewerb mit anderen Industrienationen (USA, Kanada, etc.). Wir werden diesen Menschen etwas bieten müssen, Deutschland ist gerade nicht der Nabel der Welt. Und die AfD sowie entsprechendes Gedankengut sind ein Wohlstandskiller par excellence. Da kann man grundsätzlich gerne Jahre lang über drei Atomkraftwerke mehr oder weniger diskutieren, unsere strukturellen Probleme, die sich über die letzten Jahrzehnte aufgebaut haben, wie den demographischen Wandel, nicht ausreichend stattgefundene Digitalisierung Deutschlands und Transformation der Wirtschaft, werden wird damit aber definitiv nicht lösen können. Die Auswirkungen spüren wir so langsam. Aus meiner Sicht hilft nur ehrlich sein und anpacken. Verdrängung und Wunschdenken hatten wir einfach viel zu lange.
hawischer schrieb:

Wir sollten damit beginnen die Zahl der 80.000 Schüler, die ohne Abschluss jedes Jahr die Schule verlassen und oft genug auch ohne Berufsausbildung bleiben zu minimieren .
Und stärker daran arbeiten möglichst viele der zwei Millionen Bürgergeldempfänger, die Arbeitsfähigkeit haben, wieder in Beschäftigung zu bringen. Wir können auch daran denken, die Rente mit 63 zu überprüfen. (ja ich weiß, der hart arbeitende Dachdecker) und durch Anreize einen späteren Renteneintritt zu realisieren.



Den Vorschläge die du hier machst, müssen wir definitiv nachgehen und diese prüfen.

Nur, das wird allen Berechnungen nach, die ich in den Medien mitbekommen habe, nicht reichen bzw solche Maßnahmen waren schon eingepreist. Wir brauchen, um unseren Wohlstand halten zu können und um die Sozialsysteme tragen zu können (Rente etc.) ca. 400.000 Menschen/Fachkräfte aus dem Ausland netto (Einwanderer abzüglich Auswanderer), und das jedes Jahr:

https://www.google.com/amp/s/amp.dw.com/de/deutschland-braucht-400000-migranten-pro-jahr/a-58962209

Wie passt das zu deinen Ausführungen bzw Hinweisen zu Fachkräfte aus dem Ausland? Wohlstand opfern?
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Misanthrop. Weißt Du, ich würde ja Deine Fragen durchaus beantworten. Aber dann hast Du selbst immer noch nicht gesagt, was Du für richtig hältst. Bis jetzt habe ich jedenfalls nicht gesehen, dass die liberalen und demokratischen Teile unserer Gesellschaft auch nur ein funktionierendes Konzept haben den Aufschwung der Rechten zu stoppen. In Frankreich steht Le Pen vor dem Wahlsieg, in den USA wird Trump die Demokratie in einem Jahr aushöhlen und in anderen Ländern sind ebenfalls schon Populisten an der Macht.

Ich habe nicht behauptet, dass man nun die Politik der Rechten 1:1 übernehmen soll, sondern hin und wieder auch mal einem irrationalen Gefühl der Bevölkerung nachgeben muss, damit diese die Schulterklopfer mit "Du hast ja recht" nicht nur von der AfD bekommt. Ich finde das nicht gut, aber ich sehe, wie sich das Gefühl bei den Menschen summiert, dass die "da oben" nie auf den Bürger hören.

Und das Hauptproblem, das ich derzeit sehe, ist die Art und Weise, wie sich Menschen informieren (da wären wir auch bei Motoguzzis Ergänzung). Während wir bis vor 10-20 Jahren durchweg Informationen per Zeitung, TV, Radio aufgenommen haben und diese meistens keine extremistischen Interessen hatten, haben wir in den letzten Jahren massive (Des)informationsstränge von Online-Medien, deren Interesse extremistisch ist.
Du bist doch Anwalt. Sag doch mal, wie Du als liberaler Demokrat und jemand mit Rechtsverständnis dagegen effektiv vorgehen willst? Glaubst Du, dass da Aufklärung noch was hilft, wenn diese Medien jede Aufklärung außerhalb ihrer eigenen Blase ablehnen und als Lügenpresse titulieren?

Man muss die Reichweite von extremistischen Desinformationsträgern einschränken. Ansonsten werden die Extremisten gewinnen. Nur wird das nicht passieren, weil diese Einschränkung nur mit Maßnahmen geht, die nicht zu einer liberalen Demokratie passen würden. Und da weigern sich die Menschen am ehesten, die als erstes von den Extremisten verfolgt werden würden, wenn diese an der Macht wären. Ich sage es frei raus: Man muss die Gesetze so ändern, dass es ungemütlich wird. Warum ist die Leugnung des menschengemachten Klimawandels eigentlich keine Straftat? Warum werden Menschen, die fordern, dass Deutsche ausgewiesen gehören aus diesem Land, weil sie arabische Großeltern haben, nicht strafrechtlich verfolgt?
Die Nazis haben schon einmal die Gesetze und Prinzipien der Demokratie ausgenutzt um sich an die Macht zu bringen und dann die Demokratie abzuschaffen. Und statt die Extremisten damals loszuwerden, hat man lieber die Demokratie abgewertet, indem man die Demokratie schon in den 2-3 Jahren davor ausgehöhlt hat mit entsprechenden Änderungen der Befugnisse etc.

Bzgl. der 60-70 %, die sich vor allem auf das Zitat bezogen mit dem:

>>Die Gesellschaft sei „offenbar gefühlt oder tatsächlich mit der Anzahl von Migrantinnen und Migranten überfordert“, heißt es in dem 31-seitigen Dokument.

https://www.stern.de/politik/deutschland/umfrage--mehrheit-haelt-deutschland-mit-300-000-asylbewerbern-fuer-ueberfordert-33878668.html

Recht und Ordnung und dass es da hapert, würde ich kaum niedriger einschätzen. Zumindest bewegten sich die Umfragen, dass die Leute Angst haben Opfer einer Straftat zu werden im selben Spektrum. Das ist zwar irrational, weil die Wahrscheinlichkeit, dass sie das werden, eher gering ist. Aber es gibt ja auch Menschen, die weit mehr Angst haben mit nem Flugzeug abzustürzen, obwohl die Wahrscheinlichkeit von nem Auto totgefahren zu werden, um ein vielfaches größer ist.

Ich will nur betonen, dass die Gefühle und Stimmungen in der Bevölkerung wenig mit der Realität oft zu tun haben. Aber sie zu ignorieren und ihnen gar nicht nachzugeben nur den Extremisten hilft und diese nur dann Erfolg haben, wenn man die Menschen mit deren Desinformation alleine lässt bzw. gegen diese nicht vorgeht.

Immerhin hat die Mehrheit mittlerweile erkannt, dass die AfD eine Gefahr für unsere Demokratie ist und es sich lohnt dafür auf die Straße zu gehen. Bisschen spät, aber immerhin.
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SGE_Werner schrieb:


Ich habe nicht behauptet, dass man nun die Politik der Rechten 1:1 übernehmen soll, sondern hin und wieder auch mal einem irrationalen Gefühl der Bevölkerung nachgeben muss, damit diese die Schulterklopfer mit "Du hast ja recht" nicht nur von der AfD bekommt. Ich finde das nicht gut, aber ich sehe, wie sich das Gefühl bei den Menschen summiert, dass die "da oben" nie auf den Bürger hören.



Ich denke an dieser Stelle muss man genau hinschauen. Themen nicht nicht zu thematisieren oder gar zu ignorieren, ist auf jeden Fall falsch.

Aber nach irrationalen Ängsten von Teilen der Bevölkerung Politik auszurichten, anstatt die Themen auf einer sachlichen Ebene anzugehen, halte ich für fast schon gefährlich bzw einen Teufelskreislauf. Weil, wo soll das hinführen. Wir alle haben Angst vor Veränderungen, wir unterliegen alle Vorurteilen gegenüber anderen Menschen, wir sind alle zu einem bestimmten Teil von Ängsten getrieben. Rassismus zB ist eine Reaktion auf Angst. Wir können hier nur sachliche Antworten liefern und Politik danach ausrichten, andernfalls kommt man schnell in Teufels Küche.

Denn wer garantiert uns, dass wenn wir irrationalen Ängsten der Bevölkerung nachgeben, nicht um die Ecke der nächste Angstmacherpopulist/Extremist mit nidereren Motiven kommt und sich damit unser "Nachgeben" in Luft auflöst bzw wir sogar eine Vorlage dafür liefern, dass man an dieser Stelle vollkommen berechtigt Angst haben muss. Der Extremist würde uns in dieser Realität nur zu leicht in den Schatten stellen.

Aus Angst zB den Wandel nicht anzustoßen, wie mE teilweise unter Merkels Zeiten mit Blick auf die Automobilindustrie geschehen, führt nur zu noch unvorteilhafteren Situationen, die noch mehr Raum für Angst schaffen.

Ich denke man muss die Ängste der Bevölkerung selbstverständlich sehr ernst nehmen, sie klar adressieren, transparent informieren und Lösungen anbieten. Zb keine Kontrolle beim Thema Migration ist definitiv ein Thema, wo nachhaltige Lösungen her müssen. Hier gibt es auch aus Sicht der Bevölkerung ein berechtigtes Interesse an den Staat, Kontrolle so gut es geht herzustellen.

Aber irrationalen Gefühlen sollte man mE nicht nachgehen. Und man sollte sie schon gar nicht verstärken. Denn genau das hat mE den Weg der USA und anderen Ländern bereitet. Am Ende leben wir in extrem dynamischen Zeiten, die sehr viel Raum für Angst bieten. Die Menschen mit niederen Motiven haben das erkannt, und darauf braucht es Antworten.
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Adler_im_Exil schrieb:

Allerdings zeigt die Aussage Aiwangers natürlich wo die Freien Wähler einzugruppieren sind. Würde mich nicht wundern wenn der in der Vergangenheit irgendwas mit antisemitischen Flugblättern zu tun gehabt hätte


Nochmal! Es ist hanebüchener Unsinn wegen Aiwanger alle FW ins rechte Eck zu stellen.
Der Fraktionsvorsitzende Streibl hat die Demos gefeiert, etliche Kreisverbände, vor allem der FW Jugend sind als Bündnispartner oder Unterstützerinnen von Bündnissen aufgetreten.
Man muss die FW damit konfrontieren, dass ihr Vorsitzender auf der Klaviatur des Rechtspopulismus spielt. Es ist aber Quatsch die gesamte Partei in die rechte Ecke zu stellen.
Man sollte sich auch bewusst darüber sein, dass die FW heterogener als die meisten anderen Parteien sind, weil sie aus der Tradition der parteifreien Wählerlisten kommen. Da waren keine zwei Ortsverbände gleich. Das wirkt da noch nach.
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FrankenAdler schrieb:

Adler_im_Exil schrieb:

Allerdings zeigt die Aussage Aiwangers natürlich wo die Freien Wähler einzugruppieren sind. Würde mich nicht wundern wenn der in der Vergangenheit irgendwas mit antisemitischen Flugblättern zu tun gehabt hätte


Nochmal! Es ist hanebüchener Unsinn wegen Aiwanger alle FW ins rechte Eck zu stellen.
Der Fraktionsvorsitzende Streibl hat die Demos gefeiert, etliche Kreisverbände, vor allem der FW Jugend sind als Bündnispartner oder Unterstützerinnen von Bündnissen aufgetreten.
Man muss die FW damit konfrontieren, dass ihr Vorsitzender auf der Klaviatur des Rechtspopulismus spielt. Es ist aber Quatsch die gesamte Partei in die rechte Ecke zu stellen.
Man sollte sich auch bewusst darüber sein, dass die FW heterogener als die meisten anderen Parteien sind, weil sie aus der Tradition der parteifreien Wählerlisten kommen. Da waren keine zwei Ortsverbände gleich. Das wirkt da noch nach.


Es ist einfach schön zu sehen, dass es hier einen Konsens zwischen allen demokratischen Parteien gibt, auch die Konservativen sind klar dabei, wer Wüst gehört hat, weiß das, deine Infos zu den Aufrufen der FW unterstreicht das.

Es gibt Ausnahmen, Merz widerspricht scheinbar Wüst bei der Bewertung der AfD, er scheint relativieren und den Blick wieder sofort auf die Ampel richten zu wollen. Aiwanger ist komplett drüber mit seinem Versuch die Demos zu diskreditieren.

Aber die große Mehrheit steht hinter den Demos und dem Anliegen.
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Schönesge schrieb:

Vollkommen richtig, man muss selbst Lösungen aufzeigen und anbieten.
Aber daran scheitert es ja gerade. Bei der Asylpolitik wird doch von einigen auf den AfD Kurs eingeschwenkt und es wird gehofft, dadurch Wähler zu bekommen. Das ist halt der falsche Weg und der wird nicht funktionoieren.
Aber wie soll man auch berechtigte Asylbewerber integrieren, wenn man seit Jahren nicht mal in der Lage ist eine gescheite Kita- und Schulinfrastruktur aufzubauen?

Und statt einer gerechteren Sozialpoltik, werden die Armen gegen die Ärmsten ausgespielt. Nicht die Asylbewerber nehmen den unteren Einkommenschichten Geld weg, sondern die Reichen und Superreichen.
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Adler_im_Exil schrieb:

Schönesge schrieb:

Vollkommen richtig, man muss selbst Lösungen aufzeigen und anbieten.
Aber daran scheitert es ja gerade. Bei der Asylpolitik wird doch von einigen auf den AfD Kurs eingeschwenkt und es wird gehofft, dadurch Wähler zu bekommen. Das ist halt der falsche Weg und der wird nicht funktionoieren.
Aber wie soll man auch berechtigte Asylbewerber integrieren, wenn man seit Jahren nicht mal in der Lage ist eine gescheite Kita- und Schulinfrastruktur aufzubauen?

Und statt einer gerechteren Sozialpoltik, werden die Armen gegen die Ärmsten ausgespielt. Nicht die Asylbewerber nehmen den unteren Einkommenschichten Geld weg, sondern die Reichen und Superreichen.



Inhaltlich gibt es da gar keinen Widerspruch. Am Ende muss man aufzeigen, dass man die bestehenden Probleme auch ohne Migration hat und Migration diese nur verstärkt. Insofern muss man damit einordnend und transparent umgehen. Was man auch oft mitbekommt ist, dass manche Kommunen überfordert sind, andere aber nicht. Evtl stimmt auch in einigen Fällen etwas mit der Verteilung nicht. Und selbstverständlich brauchen wir Kontrolle und Steuerung und darauf muss hingearbeitet werden, selbstverständlich mit der EU zusammen. Es muss alles was legal ist, geprüft werden.

Ähnliches gilt für die Sozialpolitik, wenn man in bestimmten Bezirken Probleme hat, hilft nachhaltig nur Perspektive durch Chancen sowie Bildung. Wenn von Seiten der Union argumentiert wird, die Erhöhung des Bürgegeldes mindert wirtschaftliche Anreize Arbeiten zu gehen, dann ist das natürlich auch richtig. Ursache der Wirkung ist aber nicht die Erhöhung des Bürgegeldes, sondern die niedrigen Löhne und Gehälter. Wenn man das nicht dazu erwähnt lügt man sich und anderen in die Tasche.
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cyberboy schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Gut zu wissen, dass Probleme, die für 60-70 % der Bevölkerung Relevanz haben, dann verschwinden werden, wenn man nicht mehr darüber redet.


Das steht aber nicht da.
Es geht um Agenda Setting und Überhöhung von Themen, die die AfD/Populisten propagieren.


Naja, dafür steht in Punkt 4:
Alle demokratischen Parteien müssen, statt deren Themen zu übernehmen, die Unglaubwürdigkeit und Heuchelei, die Lügen und Scharlatanerie der AfD ins Zentrum stellen.

Geht in dieselbe Richtung, hätte SGE_Werner auch noch aufführen können.
Und beides zusammen ergibt halt das Bild: "Meidet die Themen, die die AfD anspricht - dann werden sie verschwinden". Wird das Problem halt nicht lösen, so wie große Demos wichtig sind, aber auch niemanden zum Umdenken bringen werden, der aktuell AfD wählt.
Es reicht halt nicht (richtigerweise) zu zeigen dass die AfD keine echten Lösungen anbietet, sondern man muss selbst Lösungen anbieten. Dies ist der Schlüssel damit die AfD wieder kleiner wird.
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Eintracht-Laie schrieb:


Es reicht halt nicht (richtigerweise) zu zeigen dass die AfD keine echten Lösungen anbietet, sondern man muss selbst Lösungen anbieten. Dies ist der Schlüssel damit die AfD wieder kleiner wird.


Vollkommen richtig, man muss selbst Lösungen aufzeigen und anbieten. Die Themen sollten man Insofern nicht meiden, sonder sachlich proaktiv angehen.

Man darf aber auch mit Pauschalierungen keine Ängste schüren, dann spielt man das Spiel der AfD. Letzteres ist ein großer Faktor, wie man weltweit sehen kann.

Punkt 4 würde ich also nicht mitgehen bzw anders formulieren. Man sollte Themen nicht überhöhen und Ängste schüren.
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Schönesge schrieb:

Den Versuch die sehr großen Demos kleinreden zu wollen, halte ich schon für einen Ausdruck von Angst. Passt eben überhaupt nicht mit der eigenen Überzeugung zusammen, dass man das Volk sei. Nur wurde auf den Straßen deutlich, wer das Volk ist und was dieses von der Nazipartei hält. Nämlich gar nichts.

Hoffen wir mal, dass bei ein paar Prozentpunkten der AfD Wählerschaft die Augen geöffnet werden ... aber Merz ist ja schon wieder fleißig am Relativieren, dass man die Menschen nicht mit der "Nazikeule" verschrecken dürfe ...
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Adler_im_Exil schrieb:

Schönesge schrieb:

Den Versuch die sehr großen Demos kleinreden zu wollen, halte ich schon für einen Ausdruck von Angst. Passt eben überhaupt nicht mit der eigenen Überzeugung zusammen, dass man das Volk sei. Nur wurde auf den Straßen deutlich, wer das Volk ist und was dieses von der Nazipartei hält. Nämlich gar nichts.

Hoffen wir mal, dass bei ein paar Prozentpunkten der AfD Wählerschaft die Augen geöffnet werden ... aber Merz ist ja schon wieder fleißig am Relativieren, dass man die Menschen nicht mit der "Nazikeule" verschrecken dürfe ...


Das habe ich auch gelesen, aber nicht gesehen. Muss es mir mal anschauen.

Wenn man die AfD als das bezeichnet, was sie ist, beschimpft man gewiss nicht Wähler. Und gute Politik zu machen, ist ein Faktor, Ängste zu schüren und genau da mitzumachen ein anderer. Bei Letzterem ist Merz nunmal leider dabei. Es wird Zeit, dass alle Demokraten zusammen halten.
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Schönesge schrieb:

franzzufuss schrieb:

Schönesge schrieb:

Original-dpa-Foto

Hier gibts sehr, sehr, viel zum nachlesen 👇 (Hamburg und noch viel mehr)
https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/afd-fans-verzweifelt-massen-leugnen/

Es ist die pure Angst, die zu einem solchen Verzweiflungsgelaber führt.

Ich finde es absolut hervorragend, dass überall diese Demos stattfinden, aber wovor sollten denn Leute wie Höcke pure Angst haben? Dass von der AfD nur Scheiße kommt ist ja nichts Neues, aber trotzdem oder vielleicht auch deswegen stehen sie bei über 20% und ich weiß nicht, ob und wann sich das nach unten ändern sollte.

Ich bin mal gespannt, ob die anderen Parteien zukünftig näher zusammen rücken oder ob bestimmte Parteien weiter versuchen werden mit rechter, ausländerfeindlicher, von der AfD übernommener Politik und Rhetorik Wähler der AfD zu sich zu ziehen.
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Den Versuch die sehr großen Demos kleinreden zu wollen, halte ich schon für einen Ausdruck von Angst. Passt eben überhaupt nicht mit der eigenen Überzeugung zusammen, dass man das Volk sei. Nur wurde auf den Straßen deutlich, wer das Volk ist und was dieses von der Nazipartei hält. Nämlich gar nichts.
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Schönesge schrieb:

Original-dpa-Foto


Hier gibts sehr, sehr, viel zum nachlesen 👇 (Hamburg und noch viel mehr)
https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/afd-fans-verzweifelt-massen-leugnen/
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franzzufuss schrieb:

Schönesge schrieb:

Original-dpa-Foto


Hier gibts sehr, sehr, viel zum nachlesen 👇 (Hamburg und noch viel mehr)
https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/afd-fans-verzweifelt-massen-leugnen/


Es ist die pure Angst, die zu einem solchen Verzweiflungsgelaber führt.
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Das Spiel kennt man doch von der Vereidigung des Trump…
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HessiP schrieb:

Das Spiel kennt man doch von der Vereidigung des Trump…


Es muss richtig weg tun, diese kognitive Dissonanz