
SGE_Werner
74778
Xaver08 schrieb:
aber nochmal, es geht nicht um eine alleinige gabe einer dosis sondern um eine verzögerung der 2. dosis.
Das ist mir schon klar. Wüsste gar nicht, dass man aufgrund meiner Aussagen zu einem anderen Resultat kommen kann. Bei einer Verlängerung auf 12 Wochen wären bei einer Wirksamkeit von 52 % halt in den "9 Wochen mehr" 43 % der Geimpften noch nicht "safe" , die aber nach einer zweiten Dosis safe wären. 43 % sind aber halt weniger als 52 % und damit wäre das UK-Modell natürlich zahlenmäßig erfolgreicher als unser bisher geplantes Modell.
Habe mal das Modell für UK durchgerechnet und kam auf 27,5 % weniger schwere Erkrankungen innerhalb von 12 Wochen, wenn man von den 52 und 95 % ausgeht.
SGE_Werner schrieb:
Wo wir gerade bei schlimmen Zahlen sind:
Corona-Todesopfer vor Dezember: 16.871
Corona-Todesopfer im Dezember: 16.875
Kommen noch paar hundert heute dazu. War aber zu erwarten, hatte ja schon vor 3 Wochen geschrieben, dass 16.000 - 18.000 realistisch sind.
Als wir bei 30 Tsd. Toten waren, waren ca. 20 Tsd davon Ü80. Unter 35 Jahren waren es 60. Bis 59 Jahre ca. 1.000.
D. h. 96% waren über 60 Jahre alt.
Immerhin überleben ca, 3/4 auf den Intensivstationen, das lässt doch hoffen, falls man selber mal (direkt oder indirekt) betroffen sein sollte.
https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_89189776/coronavirus-so-alt-waren-die-covid-19-toten-in-deutschland.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Landroval schrieb:
D. h. 96% waren über 60 Jahre alt.
96,63 % seit September.
95,12 % waren es bis August.
Die Sterblichkeit bis August ist höher (über 4 %) als in den letzten Monaten (2 %) , was wohl ziemlich sicher an der deutlich höheren Dunkelziffer im März / April im Gegensatz zu z.B. Oktober / November liegt. Dazu kommen natürlich jetzt noch ein paar Leute, die schon seit einigen Wochen auf der Intensiv liegen und evtl. noch sterben und dann den Wert auch entsprechend etwas nach oben treiben würden. Daher nur bedingt nutzbar. Aber ein ganz gutes Indiz dafür, wie gefährlich es vor allem für Ältere ist. Selbst mit Dunkelziffer-Einberechnung liegen wir bei den Ü80 gut und gerne bei 10-20 % Sterblichkeit.
Bis jetzt sind 5 % aller über 90-jährigen in Deutschland definitiv infiziert gewesen, 3 % der 85-89 jährigen und knapp 2 % der 80 bis 84 jährigen. Die gesamte Gruppe umfasst knapp 6 Millionen Menschen und allein aus dieser Gruppe heraus gibt es mittlerweile ca. 22.000 - 23.000 Todesfälle. Man stelle sich jetzt mal das "Projekt Herdenimmunität" bei diesen Menschen vor. Wir wären bei einer halben Million Todesopfern.
Aufgrund unserer recht alten Bevölkerung kann man mittlerweile tatsächlich eher von einer durchschnittlichen Sterblichkeit hierzulande von 0,6 bis 0,8 % ausgehen (meine Einschätzung) und nicht von 0,3 - 0,4 % (Heinsberg). Da muss ich mich auch korrigieren und komme wieder zurück auf die erste Zahl, die mal im März/April schon in ner Studie genannt wurde (0,67 % glaube ich).
Das ist eine Strategie, die aktuell in UK erwogen wird. Allerdings soll da die 2. Impfung dann mit Verzögerung nachgeholt werden. Bei einem potentiell schon hohen Wirksamkeit nach der ersten Impfung und der steigenden Gewissheit, dass die neue Mutation ansteckender ist, eine erfolgsversprechenderer Strategie als die Vogel Strauss Politik Deutschlands
Xaver08 schrieb:
Bei einem potentiell schon hohen Wirksamkeit nach der ersten Impfung und der steigenden Gewissheit, dass die neue Mutation ansteckender ist, eine erfolgsversprechenderer Strategie als die Vogel Strauss Politik Deutschlands
Ist die Frage ob 52 % (so bisher das Studienergebnis) eine hohe Wirksamkeit darstellen. Natürlich ist es rechnerisch immer noch dann besser doppelt so viele mit 52 % Wirksamkeit zu impfen als die Hälfte mit 95 %.
Zugegebenermaßen empfinde ich aber ne Studie, bei der es 82 Erkrankungen mit einem Placebo und 39 Erkrankungen mit dem Impfstoff (erste Dosis) gab, als nicht aussagekräftig genug um genau zu bestimmen, wie hoch der Vorteil jetzt ist oder nicht. Da ist schon noch ne Fehlertoleranz von ein paar Prozent drin. Und wären es nur 47 oder 48 % Schutz nach der ersten Dosis ist der Vorteil schon fast wieder weg.
Außer wie gesagt der Impfstoff verhindert auch das Weitergeben von Corona. Dann sind wir in einer ganz anderen Situation. Dann ist jeder Schutz besser als keiner.
sicher muss das diskutiert und bewertet werden, nichts anderes sagt auch streeck.
grossbritannien macht es im übrigen bereits:
https://www.politico.eu/article/uk-decision-to-prioritize-first-coronavirus-vaccine-shots-will-save-lives-say-experts/
grossbritannien macht es im übrigen bereits:
https://www.politico.eu/article/uk-decision-to-prioritize-first-coronavirus-vaccine-shots-will-save-lives-say-experts/
The decision, announced by the government Wednesday, makes the U.K. the first country to publicly adapt its vaccination strategy to prioritize rapid, widespread coverage over sticking to the schedule set by drugmakers.
The move, which follows advice from the Joint Committee on Vaccination and Immunisation (JCVI), is based on data from clinical trials that show recipients of the vaccine seem to acquire a strong degree of immunity after a single dose.
"Everyone will still receive their second dose and this will be within 12 weeks of their first," the government said in a statement. "The second dose completes the course and is important for longer term protection."
SGE_Werner schrieb:
Außer wie gesagt der Impfstoff verhindert auch das Weitergeben von Corona. Dann sind wir in einer ganz anderen Situation. Dann ist jeder Schutz besser als keiner.
nein, das ist nicht der ansatz der in uk dahintersteckt, dort geht es schlicht und einfach um leben retten und natuerlich auf die hoffnung von weniger und leichteren verlauefen, um die krankenhäuser zu entlasten, die gebietsweise (wie z.b. grossraum london) kurz vor dem zusammenbruch sind.
aber nochmal, es geht nicht um eine alleinige gabe einer dosis sondern um eine verzögerung der 2. dosis.
Weiß auch nicht, wie sinnvoll das ist. Letztlich sind natürlich etwas über 50 % Impfschutz mehr als die Hälfte von den besagten 95 % am Ende und somit sind natürlich schnellere Erstimpfungen insgesamt etwas "effektiver" , aber am Ende ist der Effekt doch recht gering. Wäre der Schutz nach der ersten Impfung bereits bei 70, 75 % und nicht bei "über 50 %" , bräuchten wir nicht zu diskutieren, dann würde ich Streeck recht geben, aber so ist das eher ein geringer Effekt. Zumindest solange wir nicht wissen, ob eine Ansteckung anderer durch Geimpfte deutlich unwahrscheinlicher wird. Wenn das der Fall wäre und schon bei der ersten Impfung deutlich abnehmen würde, wäre das auch ein Argument für Streecks Ansatz. Das werden wir aber mW erst im Februar wissen, wenn wohl Studien dazu veröffentlicht werden.
SGE_Werner schrieb:
Weiß auch nicht, wie sinnvoll das ist. Letztlich sind natürlich etwas über 50 % Impfschutz mehr als die Hälfte von den besagten 95 % am Ende und somit sind natürlich schnellere Erstimpfungen insgesamt etwas "effektiver" , aber am Ende ist der Effekt doch recht gering.
Das sehe ich ähnlich.
Wenn es wirklich 50% gegenüber 95% sind, wäre ein Vorgehen wie Streeck es vorschlägt marginal besser.
In Zahlen ausgedrückt müssten von 10.000.000 einfach geimpften Personen 5.000.000 den Schutz genießen, wohingegen unter 5.000.000 doppelt geimpften nur 4.750.000 geschützt sein sollten.
Nach meinem Empfinden ist der Unterschied so gering, dass er mit seinem Vorschlag wieder einmal nur für Unruhe sorgt.
Als gering schätze ich den Unterschied, weil ich davon ausgehe dass wir ab ca März täglich in sechsstelligen Bereichen Menschen impfen werden können.
SGE_Werner schrieb:
Weiß auch nicht, wie sinnvoll das ist. Letztlich sind natürlich etwas über 50 % Impfschutz mehr als die Hälfte von den besagten 95 % am Ende und somit sind natürlich schnellere Erstimpfungen insgesamt etwas "effektiver" , aber am Ende ist der Effekt doch recht gering. Wäre der Schutz nach der ersten Impfung bereits bei 70, 75 % und nicht bei "über 50 %" , bräuchten wir nicht zu diskutieren, dann würde ich Streeck recht geben, aber so ist das eher ein geringer Effekt. Zumindest solange wir nicht wissen, ob eine Ansteckung anderer durch Geimpfte deutlich unwahrscheinlicher wird. Wenn das der Fall wäre und schon bei der ersten Impfung deutlich abnehmen würde, wäre das auch ein Argument für Streecks Ansatz. Das werden wir aber mW erst im Februar wissen, wenn wohl Studien dazu veröffentlicht werden.
Ob man jemand, der Mitte Oktober 200 Todesfälle pro Tag für „hoch gerechnet“ hielt, in diesem Zusammenhang überhaupt irgendwie Glauben schenken sollte, steht auf einem anderen Blatt.
Zugegebenermaßen hat aber kein Land in Europa (außer Island und abgelegene skandinavische Regionen) es geschafft ohne scharfe Maßnahmen in diesem Winter auszukommen, Würzi. Ich weiß gar nicht, ob es ohne das Lockerungsgeschrei und die Lockerungen im Sommer wirklich so viel besser gelaufen wäre. Vllt. 20 % niedriger, um mal ne spekulative Zahl zu nennen. Gut. 20 % weniger wären 5.000 Tote weniger in der 2. Welle bisher. So gesehen ist das jetzt auch keine geringe Zahl. Aber dass wir ohne das Geschrei im Sommer unter Inzidenz 50 oder so geblieben wären, halte ich nach den Entwicklungen in allen demokratischen Ländern der nördlichen Hemisphäre für mittlerweile ausgeschlossen.
Soll nix relativieren, aber m.E. können wir die hohen Zahlen nicht nur auf Schwurbler und Laschet-Anhänger zurückführen.
Soll nix relativieren, aber m.E. können wir die hohen Zahlen nicht nur auf Schwurbler und Laschet-Anhänger zurückführen.
Das sehe ich auch so. Ich meinte das auch gar nicht national bezogen. Auch jetzt ist es doch so, dass die einen glauben, sie könnten auf Skitouristen nicht verzichten und andere machen alles dicht. Und die einen bleiben zu Hause und andere posaunen ihr: Ist doch im Freien, was soll den da passieren! hinaus.
Sich gemeinsam gegen die Pandemie stemmen: Pustekuchen.
Fest steht jedenfalls, dass die Fallzahlen in direkter Korrelation zu den getroffenen Maßnahmen standen und noch immer stehen. Sonderkonstellationen wie Insellage etc. mal außen vor gelassen.
Sich gemeinsam gegen die Pandemie stemmen: Pustekuchen.
Fest steht jedenfalls, dass die Fallzahlen in direkter Korrelation zu den getroffenen Maßnahmen standen und noch immer stehen. Sonderkonstellationen wie Insellage etc. mal außen vor gelassen.
SGE_Werner schrieb:
Zugegebenermaßen hat aber kein Land in Europa (außer Island und abgelegene skandinavische Regionen) es geschafft ohne scharfe Maßnahmen in diesem Winter auszukommen, Würzi. Ich weiß gar nicht, ob es ohne das Lockerungsgeschrei und die Lockerungen im Sommer wirklich so viel besser gelaufen wäre. Vllt. 20 % niedriger, um mal ne spekulative Zahl zu nennen. Gut. 20 % weniger wären 5.000 Tote weniger in der 2. Welle bisher. So gesehen ist das jetzt auch keine geringe Zahl. Aber dass wir ohne das Geschrei im Sommer unter Inzidenz 50 oder so geblieben wären, halte ich nach den Entwicklungen in allen demokratischen Ländern der nördlichen Hemisphäre für mittlerweile ausgeschlossen.
Soll nix relativieren, aber m.E. können wir die hohen Zahlen nicht nur auf Schwurbler und Laschet-Anhänger zurückführen.
Das Beispiel Israel zeigt z.B. dass ein nicht mal ein harter Lock-Down das "Allheilmittel" ist das garantiert, dass die Infektions-Zahlen anschliessend nicht mehr in die Höhe schiessen.
Die waren Anfang November nach dem Lock-Down mit der Inzedenz unter 50 und jetzt ist man wieder auf 350.
Wo wir gerade bei schlimmen Zahlen sind:
Corona-Todesopfer vor Dezember: 16.871
Corona-Todesopfer im Dezember: 16.875
Kommen noch paar hundert heute dazu. War aber zu erwarten, hatte ja schon vor 3 Wochen geschrieben, dass 16.000 - 18.000 realistisch sind.
Corona-Todesopfer vor Dezember: 16.871
Corona-Todesopfer im Dezember: 16.875
Kommen noch paar hundert heute dazu. War aber zu erwarten, hatte ja schon vor 3 Wochen geschrieben, dass 16.000 - 18.000 realistisch sind.
SGE_Werner schrieb:
Wo wir gerade bei schlimmen Zahlen sind:
Corona-Todesopfer vor Dezember: 16.871
Corona-Todesopfer im Dezember: 16.875
Kommen noch paar hundert heute dazu. War aber zu erwarten, hatte ja schon vor 3 Wochen geschrieben, dass 16.000 - 18.000 realistisch sind.
Als wir bei 30 Tsd. Toten waren, waren ca. 20 Tsd davon Ü80. Unter 35 Jahren waren es 60. Bis 59 Jahre ca. 1.000.
D. h. 96% waren über 60 Jahre alt.
Immerhin überleben ca, 3/4 auf den Intensivstationen, das lässt doch hoffen, falls man selber mal (direkt oder indirekt) betroffen sein sollte.
https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_89189776/coronavirus-so-alt-waren-die-covid-19-toten-in-deutschland.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
SemperFi schrieb:
Und damit wurde die SPD erstmals 2020 als Gewinner bezeichnet
Ich hab ja seit der Wahl 2013 die Statistik und mal geschaut, wann die SPD am Ende eines Jahres einen höheren Umfrage-Schnitt hatte als im Dezember zuvor. Das ist jetzt tatsächlich das erste Mal.
Diegito schrieb:
schlicht und ergreifend MENSCH sein.
Der eine leidet mehr, der andere weniger unter der Situation. Und ich gestehe es jedem zu, sich subjektiv scheiße zu finden.
Und ich bin jetzt wahrlich kein Freund von Verweisen auf andere, denen es schlechter geht.
Aber wenn für dich MENSCH sein das bedeutet, was du gerade aufgezählt hast, komme ich nicht umhin auf Menschen zu verweisen, die Angehörige oder Freunde an Corona verloren haben.
Oder die Lipa verrotten.
Oder die Job, Wohnung oder Zukunftsperspektive verloren.
Die auf den Intensivstationen bis zur Selbstaufgabe rackern. Usw.
Ich würde auch gerne wieder Urlaub machen und Freunde umarmen.
Daran aber MENSCH sein und Menschenwürde festmachen, halte ich für sehr dreist, verglichen mit Menschen, die nun wirklich so richtig durch die Pandemie gefickt wurden.
reggaetyp schrieb:
Daran aber MENSCH sein und Menschenwürde festmachen, halte ich für sehr dreist, verglichen mit Menschen, die nun wirklich so richtig durch die Pandemie gefickt wurden.
Schwieriges Thema. Erinnert mich immer an die Phasen meiner Depression, wenn mir jemand sagt "In Afrika verhungern Kinder, jetzt sei doch mal froh, Du hast doch so viel". Ich weiß, anderes Thema, aber jeder definiert doch sein eigenes Ich und sein eigenes Wohlbefinden anders.
Gemessen an vielen anderen haben wir es doch recht gut. Ich hab zB keine Jobängste, keine Existenzängste usw. , mich trifft eher, dass viele um mich herum deprimiert sind und ich ständig versuche, sie aufzubauen.
Auch wenn es anstrengend ist, immer wieder darauf hinzuweisen: es gab nach der ersten Welle und auch noch im Sommer viele Stimmen, die eindringlichst darauf verwiesen, dass uns ein zweiter Lockdown viel härter treffen würde und dieser deshalb unter allen Umständen verhindert werden müsse.
Andere schrien Angstmacherei und wollten lieber wieder ins Stadion. Jetzt können sie deshalb nicht mehr Mensch sein.
Andere schrien Angstmacherei und wollten lieber wieder ins Stadion. Jetzt können sie deshalb nicht mehr Mensch sein.
Heute erfasste 32.500 Neuninfektionen von gestern. Lockdown scheint irgendwie ins Leere zu laufen.
adlerkadabra schrieb:
Heute erfasste 32.500 Neuninfektionen von gestern. Lockdown scheint irgendwie ins Leere zu laufen.
Noch mal ak: Bitte keine Tageswerte aktuell ernst nehmen. Da sind so unfassbar viele Nachmeldungen, dazu kommt, dass heute und morgen die Arztpraxen zu haben, die Labore teils nicht offen haben und ganz viel jetzt auf Montag und Dienstag gelegt wurde (und einige auch gewartet haben, weil sie ja an Weihnachten nicht konnten usw.). Genauso wenig die Wochenwerte ernst nehmen, da haben wir nämlich derzeit 27 % weniger Neuinfektionen als in der Woche zuvor und man könnte meinen, der Lockdown funktioniert prima.
Die Tages-Fallzahlen werden ab ca. dem 8. Januar wieder brauchbar. Vorher sind die fürn Bobbes.
Tests letzte Woche nur 1,06 Millionen (zuvor 1,6 Millionen), Anstieg der Positivquote damit auf 13 %.
Diese Woche eine ähnliche Testkapazität wie in der Weihnachtswoche.
In den beiden Wochen dürften uns wohl 60.000 - 80.000 Neuinfektionen "durch die Lappen" gehen. Insbesondere bei den Jüngeren, die eher leichte Symptome entwickeln. Das zeigt sich auch an der Altersstruktur bei den positiven Tests der letzten Woche. Da sanken die Zahlen bei den Kindern um 30-35 %, bei den Erwachsenen im Erwerbsalter um ca. 25 % und bei den Senioren um 15 %.
Diese Woche eine ähnliche Testkapazität wie in der Weihnachtswoche.
In den beiden Wochen dürften uns wohl 60.000 - 80.000 Neuinfektionen "durch die Lappen" gehen. Insbesondere bei den Jüngeren, die eher leichte Symptome entwickeln. Das zeigt sich auch an der Altersstruktur bei den positiven Tests der letzten Woche. Da sanken die Zahlen bei den Kindern um 30-35 %, bei den Erwachsenen im Erwerbsalter um ca. 25 % und bei den Senioren um 15 %.
Umfragen-Schnitt Dezember 2020
Union: 36,2 (- 0,1)
SPD: 15,9 (+ 0,4)
Grüne: 19,1 (+ 0,2)
FDP: 6,3 (+ 0,2)
Linke: 7,6 (0)
AfD: 9,5 (- 0,3)
Sonstige: 5,4 (- 0,4)
Veränderung zum Dezember 2019
Union: + 8,9
SPD: + 2,2
Grüne: - 2,3
FDP: - 1,9
Linke: - 1,1
AfD: - 5,0
Sonstige: - 0,9
Gewinner 2020 damit die große Koalition. Verlierer damit eindeutig die AfD.
Union: 36,2 (- 0,1)
SPD: 15,9 (+ 0,4)
Grüne: 19,1 (+ 0,2)
FDP: 6,3 (+ 0,2)
Linke: 7,6 (0)
AfD: 9,5 (- 0,3)
Sonstige: 5,4 (- 0,4)
Veränderung zum Dezember 2019
Union: + 8,9
SPD: + 2,2
Grüne: - 2,3
FDP: - 1,9
Linke: - 1,1
AfD: - 5,0
Sonstige: - 0,9
Gewinner 2020 damit die große Koalition. Verlierer damit eindeutig die AfD.
Wie erwartet heute noch mal über 1.000 weitere Todesfälle. Intensivpatientenzahl mal nicht gestiegen. Fallzahl nähert sich wieder den Werten vor Weihnachten an. Ach ja, der Vogtlandkreis mit Inzidenz 865 (kein Witz). Weltweit erstmals an einem Tag über 15.000 Todesfälle. Die USA nun über 20.000.000 Fälle.
Könnten wir mal wieder das persönliche Geplänkel weglassen? Danke.
SGE_Werner schrieb:
Könnten wir mal wieder das persönliche Geplänkel weglassen? Danke.
Werner, vielleicht muß man das Kind auch mal beim Namen nennen.
FA sorgt mit seinen provokanten, stets ins persönlich gehenden Beiträgen regelmäßig dafür das das ganze hier abdriftet... es ist immer das gleiche.
Mal im VfB-Forum gelesen. Da sind sie eher gegen Hitz. Auch weil er dadurch eine Machtfülle bekommen würde. Man stelle sich vor, Bobic wäre auch Vereinspräsident.
Sicher, das wäre wahrlich nicht im Interesse von Traditionalisten.
Allerdings sagt das nichts über das Potenzial eines Präsidenten Hitzlsperger aus. Im Gegenteil: er hat vielleicht schon bestimmte Vorstellungen, wie man den VfB in die Plastikriege einreihen kann. Da wartet doch das Ländle schon lange drauf, dass der VfB endlich die Rolle in Fußballdeutschland einnimmt, die ihm als Vertreter des wirtschaftlich potentesten Bundeslands zusteht, stimmts?
Allerdings sagt das nichts über das Potenzial eines Präsidenten Hitzlsperger aus. Im Gegenteil: er hat vielleicht schon bestimmte Vorstellungen, wie man den VfB in die Plastikriege einreihen kann. Da wartet doch das Ländle schon lange drauf, dass der VfB endlich die Rolle in Fußballdeutschland einnimmt, die ihm als Vertreter des wirtschaftlich potentesten Bundeslands zusteht, stimmts?
Würzi, natürlich haben wir jetzt noch ganz andere Probleme. Aber ein bisschen Zukunftsblick schadet auch nicht. Ist bissl so, als wäre man schwanger im 3. Monat und hat Komplikationen und diskutiert darüber, wann man wieder Sport machen kann nach der Schwangerschaft.
Ich will jetzt damit auch keinen Laschet-Effekt auslösen und Lockerungen den Weg ebnen, wenn wir noch weit genug weg sind. Ich bin aber auch wissend genug, dass da noch viel Zeit vergehen wird und wir nicht nach Impfgruppe1 die Masken runter reißen. Vor Ostern reden wir bestenfalls von wieder geöffneten Geschäften und Restaurants.
Ich will jetzt damit auch keinen Laschet-Effekt auslösen und Lockerungen den Weg ebnen, wenn wir noch weit genug weg sind. Ich bin aber auch wissend genug, dass da noch viel Zeit vergehen wird und wir nicht nach Impfgruppe1 die Masken runter reißen. Vor Ostern reden wir bestenfalls von wieder geöffneten Geschäften und Restaurants.
SGE_Werner schrieb:
Der Tag X ist ja nicht genau bekannt. Das wird wohl irgendwann nächstes Jahr im Sommer oder Herbst sein, wenn wirklich alle geimpft sind, die sich impfen lassen wollten.
Und genau das stelle ich in Abrede. Es gibt die Leute, die krank sind und gar nicht geimpft werden können und die große Mehrheit all derjenigen Frauen, die schwanger werden, dürften auch irgendwo unter 60 Jahre alt sein, also nicht schon demnächst geimpft werden und dann vielleicht frühestens in einem Jahr die Chance erhalten.
Dass das vielleicht auch nicht die sind, die dann ab Sommer wieder die Kneipen fluten steht auf einem anderen Blatt. Aber dann per se zu bekunden, dass man sich im öffentlichen Raum ohne Maske bewegen wird, halte ich eben für unsolidarisch und asozial. Oder will man den betreffenden Personen z.B. das Bahnfahren verwehren? Dass die eine oder andere Lockerung kommen wird, halte ich für ausgemachte Sache. Aber jetzt schon in Springer-Manier zu bohren, Druck auszuüben und eine Drohkulisse aufzubauen, beißt sich mit meinem Gerechtkeitsempfinden und Anstandsgefühl.
SGE_Werner schrieb:
Aber gut zu wissen, dass alle mit anderer Meinung mittlerweile asozial oder dämlich sind.
Dann empfindest Du das eben so. Offenbar bist Du gesteigert empfindsam und erlaubst Dir meine inhaltliche Einlassung in schönstem schwarz-weiß-Denken abzubügeln. Nicht mein Fehler, dass ich es dafür keine Zahlen gibt, mit denen man das jedem verständlich machen kann. Dann fass es eben so auf, wenn Du es anders nicht annehmen kannst.
Haliaeetus schrieb:
Offenbar bist Du gesteigert empfindsam
Als wäre ich damit alleine.
Egal. Lassen wir das.
Werner, mir geht es um etwas ganz anderes.
Ich habe hier schon des öfteren geäußert, dass ich ursprünglich in der Pandemie auch eine große Chance gesehen habe. Nämlich die, aus einer Bedrohung, die für alle Menschen gleichermaßen gefährlich ist, so etwas wie eine Rückbesinnung auf vergessene Werte und eine Rückkehr zu einer sozialen und solidarischen Antwort auf diese Bedrohung zu machen.
In der ersten Welle und während des ersten Lockdowns konnte man auch den Eindruck gewinnen, dass wir hier auf dem richtigen Weg waren. Das fing bei Kleinigkeiten an (Nachbarschaftshilfen, mehr Aufmerksamkeit für die zahllosen "kleinen" Leute, die aber unsere Gesellschaft tragen, von der Verkäuferin bis zur Krankenschwester), ging über sehr fruchtbare Diskussionen darüber, was wir aus der Pandemie lernen können bis hin zu Menschen, die sich aktiv Spinnern und Egoisten entgegenstellten oder Menschen, die sich im Kampf gegen das Virus bis zur Selbstaufgabe aufopferten.
Viel ist davon nicht übriggeblieben. Der Wunsch nach Wiederherstellung des status quo, also einer Gesellschaft, in der jeder wieder machen und tun kann, was er will und wozu er Lust hat, gewinnt mehr und mehr die Oberhand. Der Egoismus kehrt zurück, man verzichtet wohl oder übel dieses eine Mal noch auf das Böllern an Silvester, aber dann, dann ist ja der Impfstoff da, und wehe, es fällt irgendeinem ein, sich nicht impfen zu lassen! Der stellt sich meinem Wunsch nach wieder grenzenlosem Urlaub, endlosem Feiern und unbeschränkter Handlungsfähigkeit in den Weg!
Und dem schieben wir jetzt gleich mal einen Riegel vor, obwohl wir nichts über die Übertragung bei geimpften Personen wissen, nichts über die Dauer der Wirksamkeit des Impfstoffes, wenig über Nebenwirkungen, ja, wir wissen noch nicht einmal, ob man sich überhaupt noch ansteckt oder ob der Impfstoff lediglich einen schweren Verlauf verhindert, wir wissen nichts darüber, wie viele Menschen es sein werden, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, wir wissen eigentlich gar nichts.
Aber gesagt haben wollen wir es schon mal, rein vorsorglich, dass alle Bescheid wissen, dass die Zeit der Solidarität und des Beifalls fürs Pflegepersonal vorbei ist, jetzt sind wir wieder dran, wir haben lange genug verzichtet, gelitten haben wir und damit ist jetzt Schluss. Es geht nämlich um UNS!!!!
Ich überspitze bewusst, damit man besser versteht, was ich meine.
Ich habe hier schon des öfteren geäußert, dass ich ursprünglich in der Pandemie auch eine große Chance gesehen habe. Nämlich die, aus einer Bedrohung, die für alle Menschen gleichermaßen gefährlich ist, so etwas wie eine Rückbesinnung auf vergessene Werte und eine Rückkehr zu einer sozialen und solidarischen Antwort auf diese Bedrohung zu machen.
In der ersten Welle und während des ersten Lockdowns konnte man auch den Eindruck gewinnen, dass wir hier auf dem richtigen Weg waren. Das fing bei Kleinigkeiten an (Nachbarschaftshilfen, mehr Aufmerksamkeit für die zahllosen "kleinen" Leute, die aber unsere Gesellschaft tragen, von der Verkäuferin bis zur Krankenschwester), ging über sehr fruchtbare Diskussionen darüber, was wir aus der Pandemie lernen können bis hin zu Menschen, die sich aktiv Spinnern und Egoisten entgegenstellten oder Menschen, die sich im Kampf gegen das Virus bis zur Selbstaufgabe aufopferten.
Viel ist davon nicht übriggeblieben. Der Wunsch nach Wiederherstellung des status quo, also einer Gesellschaft, in der jeder wieder machen und tun kann, was er will und wozu er Lust hat, gewinnt mehr und mehr die Oberhand. Der Egoismus kehrt zurück, man verzichtet wohl oder übel dieses eine Mal noch auf das Böllern an Silvester, aber dann, dann ist ja der Impfstoff da, und wehe, es fällt irgendeinem ein, sich nicht impfen zu lassen! Der stellt sich meinem Wunsch nach wieder grenzenlosem Urlaub, endlosem Feiern und unbeschränkter Handlungsfähigkeit in den Weg!
Und dem schieben wir jetzt gleich mal einen Riegel vor, obwohl wir nichts über die Übertragung bei geimpften Personen wissen, nichts über die Dauer der Wirksamkeit des Impfstoffes, wenig über Nebenwirkungen, ja, wir wissen noch nicht einmal, ob man sich überhaupt noch ansteckt oder ob der Impfstoff lediglich einen schweren Verlauf verhindert, wir wissen nichts darüber, wie viele Menschen es sein werden, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, wir wissen eigentlich gar nichts.
Aber gesagt haben wollen wir es schon mal, rein vorsorglich, dass alle Bescheid wissen, dass die Zeit der Solidarität und des Beifalls fürs Pflegepersonal vorbei ist, jetzt sind wir wieder dran, wir haben lange genug verzichtet, gelitten haben wir und damit ist jetzt Schluss. Es geht nämlich um UNS!!!!
Ich überspitze bewusst, damit man besser versteht, was ich meine.
Würzi, ich schließe mich durchaus Deinem Wunsch an. Aber bei allem Verständnis kann es nicht sein, dass die Leute, die zumeist solidarisch waren, weiterhin sich für die einschränken sollen, die nicht solidarisch sind und keine Opfer bringen wollen (zB Impfen lassen).
Andere mögen es als Egoismus bezeichnen meinerseits, aber hier geht es für mich auch um das Wahren meiner Würde. In einer Gesellschaft sollen die Starken die Schwachen stützen. Ich bin jemand, der immer hilft, immer zurücksteckt zB auf der Arbeit, der voran geht, der andere auffängt. Aber nicht mehr bis zur Selbstaufgabe für Menschen, die nicht mal bereit sind, ich impfen zu lassen. Wer sich nicht schützen lassen will, soll das tun. Aber niemand kann von mir erwarten, dass ich diese Personen schütze.
Einziger Punkt, den ich akzeptiere, sind die schon genannten temporär nicht Impfbaren. Hier sind wir in einer Zwickmühle.
Aber eine Gesellschaft, wie Du sie möchtest, funktioniert nur, wenn alle mitziehen. Ich bin dazu gerne bereit, aber nicht, wenn 50 Prozent das gar nicht wollen und meine Gutmütigkeit und meine Opferbereitschaft ausnutzen wollen. Nein.
Natürlich ist das Thema erst in einigen Monaten von konkreter Bedeutung. Aber es ist klar, dass eine solche Situation kommen wird.
Andere mögen es als Egoismus bezeichnen meinerseits, aber hier geht es für mich auch um das Wahren meiner Würde. In einer Gesellschaft sollen die Starken die Schwachen stützen. Ich bin jemand, der immer hilft, immer zurücksteckt zB auf der Arbeit, der voran geht, der andere auffängt. Aber nicht mehr bis zur Selbstaufgabe für Menschen, die nicht mal bereit sind, ich impfen zu lassen. Wer sich nicht schützen lassen will, soll das tun. Aber niemand kann von mir erwarten, dass ich diese Personen schütze.
Einziger Punkt, den ich akzeptiere, sind die schon genannten temporär nicht Impfbaren. Hier sind wir in einer Zwickmühle.
Aber eine Gesellschaft, wie Du sie möchtest, funktioniert nur, wenn alle mitziehen. Ich bin dazu gerne bereit, aber nicht, wenn 50 Prozent das gar nicht wollen und meine Gutmütigkeit und meine Opferbereitschaft ausnutzen wollen. Nein.
Natürlich ist das Thema erst in einigen Monaten von konkreter Bedeutung. Aber es ist klar, dass eine solche Situation kommen wird.
Sehe ich genauso. Wir haben jetzt 10 Monate Ausnahmezustand, 2 Lockdowns, viele Tote und Langzeitkranke, Schulden ohne Ende gehäuft und dann scheitert es an einen kleinen Pieks. Wer geimpft ist sollte ruhig Privilegien haben und die die nicht können können das auch ärztlich bescheinigen. Nee hab Null Verständnis wenn man lieber auf YouTube Assis hört, anstatt wirklich den Leuten die es wissen.
Werner, im Prinzip bin ich da vollkommen bei dir und dieser von dir angestoßenen Diskussion würde ich mich auch nicht verschließen. Nur bitte nicht jetzt.
Die Diskussion um Impfgegner resp. -verweigerer ist dann angebracht, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Aber so, wie sich das in manchen Beiträgen hier anhört, ist das eine rein vorsorgliche Kampfansage, eine Warnung, wenn nicht gar eine Drohung. Und das abseits jedweden Wissens um die Umstände.
Eines nach dem anderen. Zuerst müssen wir mal erfolgreich JETZT die Infektionszahlen herunterdrücken, die Todesfälle minimieren und die Intensivstationen entlasten. Das wird schwer genug werden. Aber anstatt sich hierauf zu konzentrieren und gemeinsam alle Anstrengungen dazu zu unternehmen, wird rein vorsorglich schon mal gespalten - in Impfbereite und Impfverweigerer. Das hilft der Sache nicht.
Xaver hat vollkommen recht: die in vorauseilendem Gehorsam vor der Unduldsamkeit von Teilen der Bevölkerung unterlassenen Maßnahmen hat uns, und nicht nur uns hier in Deutschland, viele Probleme und zahlreiche Tote beschert. Aber wieder einmal lernen wir nichts daraus, sondern machen jetzt schon (so ca. 1 Jahr, bevor überhaupt alle geimpft werden können) allen klar, womit sie zu rechnen haben, wenn unser Wunsch nach "Normalität" unerfüllt bleibt.
Warum können wir nicht mal aus gerade mal ein paar Monate zurückliegenden Ereignissen lernen?
Ach ja, noch etwas: wenn es nach mir ginge (und ich denke, ich spreche da im Sinne von mehreren Leuten hier, u. a. der leider nicht mehr schreibende Brodowin), gäbe es gar kein Zurück mehr zur Normalität ante Corona. Denn das hieße - nach jetzigem Erkenntnisstand, die Rückkehr zu einer gesellschaftsspaltenden, egozentrischen, unsolidarischen, bequemlichkeitsorientierten und umweltzerstörenden Eventgesellschaft, die fleißig weiter den Ast absägt, auf dem sie sitzt.
Aber das nur nebenbei.
Die Diskussion um Impfgegner resp. -verweigerer ist dann angebracht, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Aber so, wie sich das in manchen Beiträgen hier anhört, ist das eine rein vorsorgliche Kampfansage, eine Warnung, wenn nicht gar eine Drohung. Und das abseits jedweden Wissens um die Umstände.
Eines nach dem anderen. Zuerst müssen wir mal erfolgreich JETZT die Infektionszahlen herunterdrücken, die Todesfälle minimieren und die Intensivstationen entlasten. Das wird schwer genug werden. Aber anstatt sich hierauf zu konzentrieren und gemeinsam alle Anstrengungen dazu zu unternehmen, wird rein vorsorglich schon mal gespalten - in Impfbereite und Impfverweigerer. Das hilft der Sache nicht.
Xaver hat vollkommen recht: die in vorauseilendem Gehorsam vor der Unduldsamkeit von Teilen der Bevölkerung unterlassenen Maßnahmen hat uns, und nicht nur uns hier in Deutschland, viele Probleme und zahlreiche Tote beschert. Aber wieder einmal lernen wir nichts daraus, sondern machen jetzt schon (so ca. 1 Jahr, bevor überhaupt alle geimpft werden können) allen klar, womit sie zu rechnen haben, wenn unser Wunsch nach "Normalität" unerfüllt bleibt.
Warum können wir nicht mal aus gerade mal ein paar Monate zurückliegenden Ereignissen lernen?
Ach ja, noch etwas: wenn es nach mir ginge (und ich denke, ich spreche da im Sinne von mehreren Leuten hier, u. a. der leider nicht mehr schreibende Brodowin), gäbe es gar kein Zurück mehr zur Normalität ante Corona. Denn das hieße - nach jetzigem Erkenntnisstand, die Rückkehr zu einer gesellschaftsspaltenden, egozentrischen, unsolidarischen, bequemlichkeitsorientierten und umweltzerstörenden Eventgesellschaft, die fleißig weiter den Ast absägt, auf dem sie sitzt.
Aber das nur nebenbei.
SGE_Werner schrieb:
Würzi, ich schließe mich durchaus Deinem Wunsch an. Aber bei allem Verständnis kann es nicht sein, dass die Leute, die zumeist solidarisch waren, weiterhin sich für die einschränken sollen, die nicht solidarisch sind und keine Opfer bringen wollen (zB Impfen lassen).
Andere mögen es als Egoismus bezeichnen meinerseits, aber hier geht es für mich auch um das Wahren meiner Würde. In einer Gesellschaft sollen die Starken die Schwachen stützen. Ich bin jemand, der immer hilft, immer zurücksteckt zB auf der Arbeit, der voran geht, der andere auffängt. Aber nicht mehr bis zur Selbstaufgabe für Menschen, die nicht mal bereit sind, ich impfen zu lassen. Wer sich nicht schützen lassen will, soll das tun. Aber niemand kann von mir erwarten, dass ich diese Personen schütze.
Einziger Punkt, den ich akzeptiere, sind die schon genannten temporär nicht Impfbaren. Hier sind wir in einer Zwickmühle.
Aber eine Gesellschaft, wie Du sie möchtest, funktioniert nur, wenn alle mitziehen. Ich bin dazu gerne bereit, aber nicht, wenn 50 Prozent das gar nicht wollen und meine Gutmütigkeit und meine Opferbereitschaft ausnutzen wollen. Nein.
Natürlich ist das Thema erst in einigen Monaten von konkreter Bedeutung. Aber es ist klar, dass eine solche Situation kommen wird.
Und da bin ich mit dir. Ich werde noch eine Zeitlang die Maske weiter tragen, bis die Impfprogramme dieses Jahr durch sind. Danach können mich die Schwurbler mal., Die sind doch schuld das wir die ganzen Beschränkungen haben, die haben doch dafür gesorgt das die Fallzahlen für den ***** sind. Wegen denen müssen wir das alles ertragen.
Wenn alles durchgeimpft ist, können die mich endlich mal. Wollen sich nicht impfen lassen? Bitte, können von mir aus dann auch versterben, mein Mitleid haben die nicht, die das alles für nen Grippchen halten und lieber sehen wie jeden Tag tausend Menschen und mehr elendlich verrecken und trauernde Familien hinterlassen.
Ich hab sowas die schnautze voll von denen...
Ich bin auch überzeugt, dass die Bereitschaft nach zunehmender Durchimpfung noch Maske zu tragen sinken wird. Aber einstweilen halte ich das verfrüht, darüber zu spekulieren, ab wann man ins alte Leben zurückkehren will. Womöglich sollte man sich da wirklich mal zügeln und abwarten, welche Erkenntnisse wir noch erlangen. Denn es gibt neben all den nicht bekannten Folgen der Impfung (das führt von Immunität über Schutz vor Ausbruch der Krankheit bis hin zur ggf. dennoch bestehenden Möglichkeit der Weitergabe) ja nicht alleine die Impfverweigerer, sondern auch Leute, die wegen allgemeiner gesundheitlicher Beschwerden, Schwangerschaft o.ä. gar nicht geimpft werden können. Und da halte ich es für unsolidarisch bis hin zu asozial, da jetzt schon den Vorsatz zu äußern, ab dem Tag X partout nur noch ohne Maske herum rennen zu wollen.
Haliaeetus schrieb:
sondern auch Leute, die wegen allgemeiner gesundheitlicher Beschwerden, Schwangerschaft o.ä. gar nicht geimpft werden können. Und da halte ich es für unsolidarisch bis hin zu asozial, da jetzt schon den Vorsatz zu äußern, ab dem Tag X partout nur noch ohne Maske herum rennen zu wollen.
Der Tag X ist ja nicht genau bekannt. Das wird wohl irgendwann nächstes Jahr im Sommer oder Herbst sein, wenn wirklich alle geimpft sind, die sich impfen lassen wollten.
Das Argument mit den Leuten, die sich nicht impfen lassen können, ist bekannt. Das heißt also, dass wir dann leider bis zum St.Nimmerleinstag Maßnahmen erdulden müssen, weil es immer Leute geben wird, die nicht nur temporär sich nicht impfen lassen können.
Bei anderen Krankheiten versucht man ja deswegen eine hohe Impfrate zu haben um diese durch Herdenimmunität großteils mitzuschützen. Aber ich sehe nicht ein, jetzt ewig Maßnahmen zu erdulden, weil sich 50 Prozent nicht impfen lassen wollen. Betonung auf wollen. Dann soll man die kritisieren und nicht die gängeln, die sich haben impfen lassen.
Aber gut zu wissen, dass alle mit anderer Meinung mittlerweile asozial oder dämlich sind.
SGE_Werner schrieb:
Der Tag X ist ja nicht genau bekannt. Das wird wohl irgendwann nächstes Jahr im Sommer oder Herbst sein, wenn wirklich alle geimpft sind, die sich impfen lassen wollten.
Und genau das stelle ich in Abrede. Es gibt die Leute, die krank sind und gar nicht geimpft werden können und die große Mehrheit all derjenigen Frauen, die schwanger werden, dürften auch irgendwo unter 60 Jahre alt sein, also nicht schon demnächst geimpft werden und dann vielleicht frühestens in einem Jahr die Chance erhalten.
Dass das vielleicht auch nicht die sind, die dann ab Sommer wieder die Kneipen fluten steht auf einem anderen Blatt. Aber dann per se zu bekunden, dass man sich im öffentlichen Raum ohne Maske bewegen wird, halte ich eben für unsolidarisch und asozial. Oder will man den betreffenden Personen z.B. das Bahnfahren verwehren? Dass die eine oder andere Lockerung kommen wird, halte ich für ausgemachte Sache. Aber jetzt schon in Springer-Manier zu bohren, Druck auszuüben und eine Drohkulisse aufzubauen, beißt sich mit meinem Gerechtkeitsempfinden und Anstandsgefühl.
SGE_Werner schrieb:
Aber gut zu wissen, dass alle mit anderer Meinung mittlerweile asozial oder dämlich sind.
Dann empfindest Du das eben so. Offenbar bist Du gesteigert empfindsam und erlaubst Dir meine inhaltliche Einlassung in schönstem schwarz-weiß-Denken abzubügeln. Nicht mein Fehler, dass ich es dafür keine Zahlen gibt, mit denen man das jedem verständlich machen kann. Dann fass es eben so auf, wenn Du es anders nicht annehmen kannst.
Werner, mir geht es um etwas ganz anderes.
Ich habe hier schon des öfteren geäußert, dass ich ursprünglich in der Pandemie auch eine große Chance gesehen habe. Nämlich die, aus einer Bedrohung, die für alle Menschen gleichermaßen gefährlich ist, so etwas wie eine Rückbesinnung auf vergessene Werte und eine Rückkehr zu einer sozialen und solidarischen Antwort auf diese Bedrohung zu machen.
In der ersten Welle und während des ersten Lockdowns konnte man auch den Eindruck gewinnen, dass wir hier auf dem richtigen Weg waren. Das fing bei Kleinigkeiten an (Nachbarschaftshilfen, mehr Aufmerksamkeit für die zahllosen "kleinen" Leute, die aber unsere Gesellschaft tragen, von der Verkäuferin bis zur Krankenschwester), ging über sehr fruchtbare Diskussionen darüber, was wir aus der Pandemie lernen können bis hin zu Menschen, die sich aktiv Spinnern und Egoisten entgegenstellten oder Menschen, die sich im Kampf gegen das Virus bis zur Selbstaufgabe aufopferten.
Viel ist davon nicht übriggeblieben. Der Wunsch nach Wiederherstellung des status quo, also einer Gesellschaft, in der jeder wieder machen und tun kann, was er will und wozu er Lust hat, gewinnt mehr und mehr die Oberhand. Der Egoismus kehrt zurück, man verzichtet wohl oder übel dieses eine Mal noch auf das Böllern an Silvester, aber dann, dann ist ja der Impfstoff da, und wehe, es fällt irgendeinem ein, sich nicht impfen zu lassen! Der stellt sich meinem Wunsch nach wieder grenzenlosem Urlaub, endlosem Feiern und unbeschränkter Handlungsfähigkeit in den Weg!
Und dem schieben wir jetzt gleich mal einen Riegel vor, obwohl wir nichts über die Übertragung bei geimpften Personen wissen, nichts über die Dauer der Wirksamkeit des Impfstoffes, wenig über Nebenwirkungen, ja, wir wissen noch nicht einmal, ob man sich überhaupt noch ansteckt oder ob der Impfstoff lediglich einen schweren Verlauf verhindert, wir wissen nichts darüber, wie viele Menschen es sein werden, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, wir wissen eigentlich gar nichts.
Aber gesagt haben wollen wir es schon mal, rein vorsorglich, dass alle Bescheid wissen, dass die Zeit der Solidarität und des Beifalls fürs Pflegepersonal vorbei ist, jetzt sind wir wieder dran, wir haben lange genug verzichtet, gelitten haben wir und damit ist jetzt Schluss. Es geht nämlich um UNS!!!!
Ich überspitze bewusst, damit man besser versteht, was ich meine.
Ich habe hier schon des öfteren geäußert, dass ich ursprünglich in der Pandemie auch eine große Chance gesehen habe. Nämlich die, aus einer Bedrohung, die für alle Menschen gleichermaßen gefährlich ist, so etwas wie eine Rückbesinnung auf vergessene Werte und eine Rückkehr zu einer sozialen und solidarischen Antwort auf diese Bedrohung zu machen.
In der ersten Welle und während des ersten Lockdowns konnte man auch den Eindruck gewinnen, dass wir hier auf dem richtigen Weg waren. Das fing bei Kleinigkeiten an (Nachbarschaftshilfen, mehr Aufmerksamkeit für die zahllosen "kleinen" Leute, die aber unsere Gesellschaft tragen, von der Verkäuferin bis zur Krankenschwester), ging über sehr fruchtbare Diskussionen darüber, was wir aus der Pandemie lernen können bis hin zu Menschen, die sich aktiv Spinnern und Egoisten entgegenstellten oder Menschen, die sich im Kampf gegen das Virus bis zur Selbstaufgabe aufopferten.
Viel ist davon nicht übriggeblieben. Der Wunsch nach Wiederherstellung des status quo, also einer Gesellschaft, in der jeder wieder machen und tun kann, was er will und wozu er Lust hat, gewinnt mehr und mehr die Oberhand. Der Egoismus kehrt zurück, man verzichtet wohl oder übel dieses eine Mal noch auf das Böllern an Silvester, aber dann, dann ist ja der Impfstoff da, und wehe, es fällt irgendeinem ein, sich nicht impfen zu lassen! Der stellt sich meinem Wunsch nach wieder grenzenlosem Urlaub, endlosem Feiern und unbeschränkter Handlungsfähigkeit in den Weg!
Und dem schieben wir jetzt gleich mal einen Riegel vor, obwohl wir nichts über die Übertragung bei geimpften Personen wissen, nichts über die Dauer der Wirksamkeit des Impfstoffes, wenig über Nebenwirkungen, ja, wir wissen noch nicht einmal, ob man sich überhaupt noch ansteckt oder ob der Impfstoff lediglich einen schweren Verlauf verhindert, wir wissen nichts darüber, wie viele Menschen es sein werden, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, wir wissen eigentlich gar nichts.
Aber gesagt haben wollen wir es schon mal, rein vorsorglich, dass alle Bescheid wissen, dass die Zeit der Solidarität und des Beifalls fürs Pflegepersonal vorbei ist, jetzt sind wir wieder dran, wir haben lange genug verzichtet, gelitten haben wir und damit ist jetzt Schluss. Es geht nämlich um UNS!!!!
Ich überspitze bewusst, damit man besser versteht, was ich meine.
Ergänzend: Es geht bei den Impfungen auch nicht nur darum sich selbst zu schützen, sondern eben auch wie so oft gesagt wurde, zurück zur Normalität zu können.
Wer verlangt, dass Geimpfte im Herbst 2021 noch die selben Maßnahmen mittragen sollen wie die Menschen, die sich nicht impfen lassen, der darf sich dann wirklich nicht wundern, wenn die Leute auf die Straße gehen und nie wieder sich impfen lassen in so einer Situation.
Wer verlangt, dass Geimpfte im Herbst 2021 noch die selben Maßnahmen mittragen sollen wie die Menschen, die sich nicht impfen lassen, der darf sich dann wirklich nicht wundern, wenn die Leute auf die Straße gehen und nie wieder sich impfen lassen in so einer Situation.
Xaver08 schrieb:Diegito schrieb:
Ich auch nicht. Wenn dieser Punkt erreicht ist fällt bei mir quasi der Hammer. Dann werde ich die Maske wegwerfen und Abstandregeln höchstens noch bei alten Menschen beachten.
da noch nicht geklaert ist, ob man nicht trotzdem noch Uebertraeger sein kann, waere das ziemlich ungeschickt.
ich moechte nicht soweit gehen, es daemlich zu nennen... obwohl, doch!
Wenn jeder die Möglichkeit hatte und diese nicht wahrnimmt ist es das Problem des Gegenübers.
Nichts anderes hat er geschrieben. Also ist dein Statement, um es nett zu umschreiben, dämlich.
Es zeigt das einige dann doch nicht wirklich lesen sondern nach Nick urteilen.
Und genauso wie die Vtler nerven langsam die Hardliner die ggf die Welt bis das Virus komplett ausgerottet ist anhalten wollen.
Cyrillar schrieb:
Wenn jeder die Möglichkeit hatte und diese nicht wahrnimmt ist es das Problem des Gegenübers.
Nichts anderes hat er geschrieben. Also ist dein Statement, um es nett zu umschreiben, dämlich.
Dem möchte ich mich anschließen. Sorry, nein, das sehe ich genauso wie Diegito und ich kenne bisher keinen, der es anders sieht aus meinem Personenkreis von denen, die sich impfen lassen wollen.
Wenn ich geimpft bin und alle, die geimpft worden sind, die sich impfen lassen wollen, dann bin ich persönlich nicht mehr zu größeren Einschränkungen bereit, um die Impfverweigerer mitzuschützen, weil ich eventuell immer noch Corona weitergeben kann (das wird sich wohl ja im Februar rausstellen laut Wissenschaftlern, ob das bei dem Biontech-Impfstoff so ist). Nein, das sehe ich nicht ein. Ich schränke meine Freiheiten nicht mehr ein für Menschen, die eine Impfung verweigern. Ich halte mich doch nicht 16, 17 Monate an die Regeln und nehme dann Rücksicht auf die Leute, die sich nicht impfen lassen wollen. Von mir aus kann man das als dämlich bezeichnen. Ich würde es als dämlich empfinden die Impfverweigerer noch zu schützen, weil sie sich selbst nicht schützen wollen.
Einziges Problem bleiben die paar Menschen, die sich aus bestimmten Gründen nicht impfen lassen können. Die Frage ist nur, ob für diesen kleinen Kreis eine Einschränkung von zig Millionen Menschen noch berechtigt wäre.
nein, das ist nicht der ansatz der in uk dahintersteckt, dort geht es schlicht und einfach um leben retten und natuerlich auf die hoffnung von weniger und leichteren verlauefen, um die krankenhäuser zu entlasten, die gebietsweise (wie z.b. grossraum london) kurz vor dem zusammenbruch sind.
aber nochmal, es geht nicht um eine alleinige gabe einer dosis sondern um eine verzögerung der 2. dosis.