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singender_adler

10630

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KSV-Jens schrieb:
@Singender_Adler
Mit Robert Enke verrennst du dich ein bisschen. Seine Depressionen waren im Umfeld schon sehr viele Jahre bekannt. Und im Medienzeitalter besteht eine sehr große Versionierungsgefahr mit schnellem Verbreitunsgrad. Das sieht man bei tatsächlichen und angeblichen Fanausschreitungen, oder nehmen wir die Alvarez-Geschichte in Kassel. Da habe ich vor lauter Versionen auch nicht mehr gewusst, was eigentlich tatsächlich vorgefallen war. Da gab es u. a. auch viele "wörtliche" Aussagen von Alvarez, die sich einander völlig widersprachen. Das lag vielleicht gar nicht am Eintracht-Spieler selbst, sondern jedes Print- und Online-Medium bastelte sich seine eigene Version zurecht.


Das mit der Versionierungstendenz ist eine sehr gute Erklärung der widersprüchlichen Darstellungen. Ich gehe auch davon aus, dass Enke Selbstmord gemacht hat und habe - wie geschrieben hoch spekulativ - anhand der Hinweise von Declan Hill (http://www.telegraph.co.uk/sport/football/competitions/premier-league/3224065/Match-fixing-Premier-League-footballs-dark-and-dangerous-side-Football.html) bzw. den teils mit der Wettmafia assoziierten Mordfällen in Deutschland (http://www.sueddeutsche.de/panorama/mysterioese-doener-morde-die-spur-fuehrt-zur-wettmafia-1.142502) überlegt, wie ein realistisches Bedrohungspotential für Spieler in Deutschland aufgebaut sein könnte.

Das Szenario von Rene Schnitzler halte ich nämlich in der tatsächlichen Durchführung für unrealistisch ("Fesselung an Pfahl in der Elbe vor der Flut", "Pistole"), da ein toter Fussballer an einem Pfahl in der Elbe oder ein Spieler mit einer Kugel im Kopf ein für die Wettmafia unbrauchbares Aufsehen mit Ermittlungen wegen einem Kapitalverbrechen nach sich gezogen hätte.

Wenn man also ein Bedrohungspotential zwecks sicherer Durchsetzung der Wettinteressen eines Milliardengeschäfts der Mafia annehmen würde, dann kämen Autounfälle oder im Extremfall ein fingierter Selbstmord eher in Betracht, da sie unauffälliger sind.

Enke war auf jeden Fall schon lange depressiv. Ich habe damals auch keine Sekunde an einer ausreichenden Motivation für einen Suizid gezweifelt. Allein schon der Tod seiner Tochter ist eine mehr als ausreichende Erklärungsmöglichkeit für die Depressionen.

Allerdings habe ich halt die bisherigen Spielervorfälle in Deutschland unter dem Blickwinkel des Wettskandals angeschaut, wobei mir das Bergmann-Interview zu Enke auffiel, in dem verschiedene, seinem Tod direkt nachfolgende Spiele ("Drei Eigentore. Das waren unfassbare Zufälle", http://www.youtube.com/watch?v=X6ZZM3u8JfM und zum nächsten "Wir haben 2:0 geführt und sind dann weggebrochen. Ob es da einen Zusammenhang gab, kann keiner erklären... Wenn das mit Robert nicht passiert wäre, wäre wahrscheinlich alles anders gekommen.")
und das Bergmann von Enke nach seinem Tod bleibende Bild angesprochen werden. Bergmann bleibt als Bild von Robert Enke, dass der am Tag seines Selbstmords noch mit dem Torwarttrainer trainieren wollte. Das hat gar nix zu sagen und kann auch ganz anders verstanden werden. Ich fand die Inhalte als Robert Enke-Gedächtnis-Interview nur etwas ungewöhnlich.
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double_pi schrieb:
puh, ganz schön kompliziert. ich fasse mal zusammen was ich verstanden hab:

1. wir bekommen im kommenden sommer vermutlich eine inflation, weil die fed dann ca. 1 billion $ auf den markt schiessen wird.

Frage: wird das eine amerikanische inflation oder eine globale? wenn eine globale... wieso?

2. staaten [mit eigener notenbank] können in sachen finanzen theoretisch eigentlich alles tun und lassen was sie wollen.

Frage: wieso sind dann irland und griechenland unter den eu-rettungsschirm geschlüpft? weil sie keine eigene notenbank mehr haben, sondern die euro-notenbank die notenbank der euro-länder ist?


Zu 1: Hier gibt's bestimmt ein paar VWL'ler, die das besser beurteilen können - ich interpretiere es so:
Wenn die Fondsmanager-Angaben stimmen, dann bekommen die Amerikaner ab dem Sommer (wobei Zeitvorhersagen von Analysten garantiert mit Vorsicht zu geniessen sind) aufgrund der dann "überschwappenden" Geldmenge eine zunehmende Inflation (bei der rasanten Zunahme der Staatsverschuldung und dem Geldregen daraus für die Märkte).

Jetzt kommt es darauf an, was sich im Euroraum in Sachen Zinspolitik der EZB, Geldschöpfung der Privatbanken und Lebensmittel/Rohstoffpreisentwicklung tut. Momentan liegt die Inflation im Euroraum bei 2,2%, die FTD sieht weitere Steigerungen vorprogrammiert (http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-die-inflation-ist-programmiert/50211406.html) - was allerdings keine Horror-Hyperinflation bedeutet. Dennoch gibt's ja weiter einen Run auf Gold (wobei das schon so gestiegen ist, das ich mir - wenn ich in der Verlegenheit wäre Geld zu haben - eher eine nicht überteuert ausgewählte Immobilie/Grundstück kaufen würde).



Zu 2: Die Notenbank kann Scheine drucken, aber auch wenn die Amerikaner sagen, dass sie Dollars auch notfalls mit dem Hubschrauber unters Volk bringen würden (http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_478008&go=performance) bringen in der Realität die Banken das Geld via Kredite an den Mann. Also müsste der Staat diese Geldschöpfung von den Privatbanken übernehmen, um Geld verteilen und von den Zinszahlungen unabhängig zu sein (mit den Inflationsbegrenzungen aus Hessis Video-Link).

Die direkte Vergabe von Krediten an die öffentliche Hand durch die Zentralbank ist im Euroraum seit der zweiten Stufe der Europäischen Währungsunion von 1994 verboten, d. h. der Staat muss sich Geld bei Geschäftsbanken bzw. am Rentenmarkt leihen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung

Die eigene Notenbank würde Irland und Griechenland also nix bringen, sie sind vielmehr von den Privatbanken abhängig - und die machen ihre Kreditvergabe von der Produktivität der Volkswirtschaft und Fähigkeit zur Zinszahlung abhängig.
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Der Wettskandal wird bei diversen noch bevorstehenden Prozessen und 14.000 Seiten Ermittlungsakten zum Dauerthema:

süddeutsche

Unruhe im Fußball...Der Prozess vor dem Bochumer Landgericht, bei dem sich vier mutmaßliche Betrüger verantworten müssen, dürfte nur der Auftakt zu einem juristischen Marathon sein. Schließlich tun sich in den rund 14 000 Seiten umfassenden Ermittlungsakten der Staatsanwalt noch mehr Abgründe auf.
...
Demnach war die Rollenverteilung bei vielen Manipulationsversuchen weniger eindeutig als gemeinhin vermutet. Mancherorts sollen nicht nur die Wettpaten als Hauptdarsteller aufgetreten sein. In ihrem Werben um willfährige Profis, die zu einer Spielmanipulation animiert werden sollten, hatten sie offenbar allzu oft leichtes Spiel.
...
In einem Fall soll sogar ein Junioren-Spieler von Arminia Bielefeld von sich aus die Zocker zu einem Spieleinsatz bei asiatischen Buchmachern animiert haben.
...
So belastete Ante Sapina den ehemaligen Osnabrücker Profi Thomas Cichon schwer: «Er war für mich der Häuptling.» Deshalb sei nur auf Spiele gesetzt worden, bei denen Cichon auf jeden Fall auf dem Platz gestanden habe. Der Profi selbst bestreitet die Vorwürfe. Sapina bestätigte allerdings auch ein persönliches Treffen mit Cichon.

Mit seiner Zockerleidenschaft scheint Cichon kein Einzelfall gewesen zu sein. «Es gibt viele Fußballer, die ihre komplette Freizeit im Wettbüro verbringen», hatte der Mitangeklagte Marijo C. vor dem Bochumer Gericht ausgesagt...

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1092347


Basketball-Spiele wurden wohl auch manipuliert:

...Ivan P. gilt als ehemals engster Vertrauter Sapinas. Der frühere Top-Basketballer saß zwei Monate in Untersuchungshaft und war dann von der Haft verschont worden. Wie nun bekannt wurde, hatte sich P. weitgehend unerkannt unter die Zuschauer gemischt.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1092368


Sapina sagt, dass er 20-30 Wetten pro Tag laufen gehabt hätte, 1-2 Spiele pro Woche will er manipuliert haben - bei einem angeblichen Monatsumsatz von einer Million Euro:

der westen

...Am zweiten Tag seiner Vernehmung im Bochumer Prozess zum Wettskandal hat einer der beiden Hauptzeugen, Ante Sapina, für ungläubiges Staunen im Saal gesorgt. „Ich habe 20 bis 30 Wetten am Tag gespielt“, sagte der 34-Jährige, der durch den Bestechungsskandal um Ex-Schiri Robert Hoyzer bekannt geworden war. Seinen Wettumsatz in einem Monat bezifferte er auf rund eine Million Euro. Auf manipulierte Spiele habe er aber nur ein- bis zweimal pro Woche gesetzt.
...
Als er das gesagt hatte, herrschte erst einmal Schweigen im Saal. Verteidiger Fritz von Beesten fragte dann den Zeugen: „Sind Sie jetzt ein reicher Mann?“ Antwort: „Mal gewinnt man, mal verliert man. Letztlich hat es aber nichts gebracht.“ Richter Carsten Schwadrat ergänzte, dass von allen Steuerhinterziehern, die er in seiner Wirtschaftsstrafkammer verurteilt habe, auch „kein einziger gesagt hat, dass es sich gelohnt hat“.

Sapina wiederholte am Donnerstag noch einmal, dass er den früheren Osnabrücker Spieler Thomas Cichon zwecks Manipulation persönlich in einem Schnellrestaurant in Osnabrück getroffen und weitere Kontakte übers Internet zu ihm gehabt habe. Dem Zeugen wurde ein Bericht des NDR vom Mittwochnachmittag vorgehalten, in dem Cichon jeden Kontakt zu Sapina bestritt. Dieser blieb aber bei seiner Aussage. 20 000 bis 25 000 Euro Schmiergeld seien im Gespräch gewesen. Cichon habe „mehr Spieler anwerben“ sollen.

Ohnehin zeichnet sich nach zwölf Prozesstagen immer mehr ab, dass konkrete Manipulationen auf dem Spielfeld nur schwerlich oder gar nicht nachzuweisen sind. Allerdings ist auch der bloße Versuch strafbar.
Bald werden die ersten Fußballspieler in dem Prozess als Zeugen gehört.

http://www.derwesten.de/staedte/bochum/gericht/Wettpate-hat-20-bis-30-Wetten-am-Tag-gespielt-id4132605.html

sport.t-online

...Der kommende Prozess wird umfangreicher und brisanter als der aktuelle werden. "Wenn man bedenkt, dass gegen 300 Leute ermittelt wird und momentan nur vier Leute vor Gericht stehen, wird klar, wie viel Arbeit noch vor uns liegt", sagte Staatsanwalt Andreas Bachmann. Ivan P., der als Mittelsmann zwischen Ante S. und Marijo C. agiert haben soll, ist derzeit auf freiem Fuß und verfolgte den Prozess in Bochum sogar als Besucher.
http://sport.t-online.de/wettskandal-um-ante-s-ein-bis-zwei-manipulierte-spiele-pro-woche/id_43945918/index


sport1 zieht einen interessanten Vergleich zum Bundesliga-Skandal von 1971:

sport1.de

...Die Funktionäre und ermittelnden Behörden sprechen derzeit vom größten Fußball-Betrug aller Zeiten. Doch meist geht es um inzwischen bekannte Wettpaten wie Ante Sapina, aber um weniger bekannte Spieler.

Anders als 1971 - beim zuvor größten Bundesliga-Skandal. Das waren damals ganz andere Kaliber. Nach den Manipulationen von nachweislich zehn Spielen der Bundesliga wurden insgesamt 52 Spieler verurteilt….Prominente Profis wie die Schalker Reinhard "Stan" Libuda, Klaus Fichtel und Klaus Fischer erhielten nach den Ermittlungen von DFB-Ankläger Hans Kindermann ebenso wie der Kölner Manfred Manglitz lebenslange Sperren…Da waren Vereine wie Arminia Bielefeld, der FC Schalke, VfB Stuttgart, Hertha BSC, MSV Duisburg und Eintracht Braunschweig betroffen.

Ausgelöst wurde der Skandal durch das Abspielen einer Tonbandaufzeichnung des damaligen Offenbacher Präsidenten Horst-Gregorio Canellas, der später auch in der von Terroristen entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" saß.

Auf der Party zum 50. Geburtstag am 6. Juni 1971 präsentierte Canellas Mitschnitte von Telefonaten mit Spielern, die Canellas eindeutige Bestechungsangebote machten…Darunter waren die Nationalspieler Bernd Patzke (Hertha BSC) und Manglitz. Der damalige Bundestrainer Helmut Schön, Gast auf der Party, war entsetzt und flüchtete.
...
So ließ sich die Schalker Mannschaft am 17. April 1971 für eine Niederlage gegen die abstiegsbedrohten Bielefelder 40.000 Mark auszahlen. Am 22. Mai kassierte Nationaltorwart Manglitz von RW Oberhausen 25.000 Mark für einen 4:2-Sieg von RWO.
Drei Spieler des VfB Stuttgart sackten am 29. Mai für eine freiwillige Niederlage auf der "Alm" 45.000 Mark von Arminia Bielefeld ein.
...
Die Krönung war aber die Partie zwischen Hertha BSC und Bielefeld am 5. Juni 1971. Arminia-Funktionäre hatten jedem Berliner Spieler 15.000 Mark zugesteckt, wenn sie absichtlich die Partie im Olympiastadion verlieren - insgesamt 250.000 Mark.

Kuriose Szenen aus dem Olympiastadion bleiben in Erinnerung: Der Berliner Zoltan Varga rief während der Halbzeit-Pause - es stand 0:0 -, umringt von Journalisten, seine Frau an und fragte: "Ist das Geld da?" Es ging um 40.000 Mark....Seine bestochenen Mitspieler witterten den "drohenden Sieg", deckten ihn mehr als die Gegner, rempelten Varga auch um und stießen ihm den Ball vom Fuß...

http://www.sport1.de/de/fussball/artikel_329539.html
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Habe mich aufgrund des etwas merkwürdigen Bergmann- Interviews, aus dem sich ein Zusammenhang mit Spielmanipulationen retroperspektiv theoretisch herauslesen liesse (s.o.), nochmal kurz mit dem Fall Enke beschäftigt.

Er war zweifellos depressiv, aber Anzeichen für einen Selbstmord hatte das Umfeld inkl. Therapeut selbst wenige Stunden vor seinem Tod nicht gesehen, was man aber als äussert entschlossenes Umsetzens seines Plans werten kann.

Allerdings sind die genauen Todesumstände nach den Zeitungsberichten etwas widersprüchlich (ausser den beiden Lokführern gibt es laut Medien keine Augenzeugen - nachts und im Wald eine logische Sache).

Zur Situation gibt es drei unterschiedliche Meldungen.

Zeitung 1: Enke habe auf den Schienen gelegen:

Enke hatte sich nach ersten Erkenntnissen auf die Schienen gelegt und überrollen lassen.
http://www.focus.de/panorama/welt/robert-enke-pfundskerl-und-riesenmensch_aid_453355.html

Zeitung 2: eine Person habe auf den Gleisen gesessen:

Am Dienstag um 18.24 Uhr hatte der 42-jährige Lokführer des Regionalexpress 4427, der mit Tempo 160 von Bremen nach Hannover unterwegs war, kurz vor dem Bahnhof Eilvese den Alarm ausgelöst. Er habe eine Person auf den Gleisen sitzen gesehen, teilte er mit und betätigte gleichzeitig die Notbremse.
http://www.sn-online.de/Nachrichten/Hannover/Uebersicht/35.000-Hannoveraner-nehmen-Abschied-von-Enke

Zeitung 3: eine Person habe auf den Gleisen gestanden:

In einer ersten Befragung gab der Zugführer zu Protokoll, dass er eine Person auf den Gleisen habe stehen sehen. Er und ein weiterer im Führerhaus anwesender Lokführer hätten sofort eine Notbremsung eingeleitet, berichtete Wittke
http://www.merkur-online.de/sport/fussball/fassungslosigkeit-nach-enkes-selbstmord-525427.html

Bei Zeitung 2 und 3 wird direkt auf den Lokführer Bezug genommen, so dass sich der Widerspruch der Zeitungen in meinen Augen nicht einfach auflösen lässt. Nur wenn die Person sicher gestanden hat, kann man eine Fremdeinwirkung relativ sicher ausschliessen, denn - jetzt hochspekulativ (aber die Wettmafia hatte ja laut Bochumer Prozess durchaus überlegt einen Torwart auszuschalten, allerdings nur kurzfristig via Betäubungsmittel oder Schlägerei) - wenn man den
fingierten Selbstmord zwecks Ausschaltung des Stammtorwarts in Betracht ziehen wollte, dann würde man am ehesten einen vorher bewusstlosen Menschen erwarten, also eine liegende oder zusammengekauerte Person auf dem Gleis.

Damit bleibt die Frage, ob es sich bei den widersprüchlichen Zeitungsberichten um eine Schludrigkeit/ungenaue Wiedergabe oder zwei verschiedene Aussagen der Lokführer handelt.

Mit dem gefundenen Abschiedsbrief ging die Polizei von einem Selbstmord aus. Die Ermittlungen wurden keine 24h nach seinem Tod eingestellt, eine Obduktion fand nicht statt (http://www.sn-online.de/Nachrichten/Hannover/Uebersicht/35.000-Hannoveraner-nehmen-Abschied-von-Enke).
Ein Zusammenhang zum Fussball schloss Hannover-Boss Kind aus:

...„Ich bin sicher, dass es nichts mit Fußball zu tun hat. Er war labil, er hat das überlagert“, sagte Martin Kind, Boss von Enkes Klub Hannover 96...

Zu schaffen machte Enke in der Vergangenheit unter anderem, dass er ausgerechnet beim WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan in Hannover am 9. September wegen seiner mysteriösen Erkrankung aussetzen musste.

http://www.merkur-online.de/sport/fussball/fassungslosigkeit-nach-enkes-selbstmord-525427.html

Also widersprüchliche Pressemeldungen zur Situation an den Gleisen, kurze Ermittlungen, keine Obduktion. Macht eine perfekte Verschwörungstheorie - obwohl ein Freitod aufgrund akuter schwerer Depressionen die Ursache gewesen sein dürfte (Pressekonferenz seiner Frau, http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/vereine/hannover/2009/11/11/pressekonferenz-jetzt-live/robert-enkes-frau-teresa-spricht-_C3_BCber-den-tod-ihres-mannes.html).
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singender_adler schrieb:
double_pi schrieb:
singender_adler schrieb:


Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger



sehr interessanter ansatz von mundell und von Kühn, dem verfasser des godmode-artikels. hab ich so noch nie wirklich drüber nachgedacht. ich bin langfristig immer von kontinentaler blockbildung ausgegangen... also EU, AU, NAU, Arabische Liga, usw. Der ansatz von den beiden wiederspricht dem zwar nicht, aber rückt andere faktoren ins licht. wenn es in 10 jahren eine noch extremere wirtschaftskriese geben sollte, als die aktuelle, wäre ein solches szenario durchaus denkbar.

besonders verrückt finde ich folgendes:
godemode-trader schrieb:
Der Staat hat in einem solchen Falle eine ungeheure Machtposition. Der eigentliche Witz – verzeihen Sie den Ausdruck – an einer Währungsrefom ist die unterschiedliche Behandlung von Bestands-(Schulden, Guthaben, Bargeld) und Stromgrößen (Löhne, Mieten etc). Eine Möglichkeit wäre z.B. festzulegen: 1000 EUR Lohn sind nach der Reform 1000 Euro-Dollar Lohn. 1000 EUR Bankguthaben sind 500 Euro-Dollar Bankguthaben. 1000 EUR Miete sind 1000 Euro-Dollar Miete. 1000 EUR Schulden sind 500 Euro-Dollar Schulden…


kennt sich hier jmd genauer aus? kann das jeder staat einfach machen? auch die usa, deren notenbank ja ein privatunternehmen ist?


singender_adler schrieb:



Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)


http://www.stepmap.de/karte/staatlicher-schuldenstand-pro-einwohner-118400

Interessant ist auch die Leistungsbilanz:

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cumulative_Current_Account_Balance_per_capita.png



danke trotzdem! das bedeutet wenn der schuldenstand vor einer währungsreform praktisch egal ist, weil man die schulden anders bewerten darf als das geld was im umlauf ist, dann sind schulden kein argument um eine währungsreform/-union zu verneinen. dementsprechend wäre ein zusammenschluss des europäischen und des amerikanischen wirtschaftsraums ein großer vorteil für beide parteien, egal wie hoch eine partei verschuldet ist.

das hat dann aber mit sicherheit ne inflation zur folge, denk ich mal.


Rein theoretisch kann der Staat bzw. eine ihn regierende politische Mehrheit alles machen - mit der Begrenzung durch Grundgesetz/Grundrechte. Vor einer Währungsreform könnten also zB etwaige Inlandsgläubiger mit einer angemessenen Entschädigung enteignet (Art. 14 III GG) oder evtl. vergesellschaftet (Art. 15 GG) werden (ob Banken als Produktionsmittel gelten ist umstritten), die Entschädigung würde dann während der Währungsreform im vom Staat festgesetzten Verhältnis umgetauscht.
Der Kerngehalt der Grundrechte (Menschenwürdegehalt) ist glücklicherweise über die Ewigkeitsgarantie in Art. 79 III GG gewährleistet (http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitsklausel), allerdings theoretisch wiederum nur bis zum Verabschieden einer anderen Verfassung (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_146.html).
Das ist aber sehr unrealistisch. So wie bisher innerhalb der Finanzkrise gehandelt wird, enteignen die Privatbanken eher den Staat, als umgekehrt - d.h. die Bedingungen einer Währungsreform würden wohl mit einflussreichen Gläubigern ausgehandelt.

Ein interessanter Beitrag zu einer in den Augen eines Fondsgeschäftsführes sicher kommenden Inflationierung:

...Die Notenbanken drucken mehr Geld und pumpen den Markt voll, im Gegenzug reduzieren jedoch die normalen Geschäftsbanken ihr Risiko und damit deren Geldschöpfung und das neutralisiert den Effekt der Notenbanken.

Nicht nur die Notenbanken stellen dem Markt Geld zur Verfügung, sondern auch die normalen Geschäftsbanken tun dem über die berühmte „Geld- und Kreditschöpfung“.

Jedoch sind viele Banken in den letzten Jahren in Schwierigkeiten geraten bzw. misstrauen den anderen Geschäftsbanken und daher wird der Interbankenhandel sehr stark belastet (Geldschöpfung zwischen den Banken).

Durch Maßnahmen wie Basel I, II und Basel III werden die Banken zusätzlich dazu angehalten, ihr Risiko zu reduzieren bzw. ihr Eigenkapital zu erhöhen und die ausgegebenen Kredite mit Eigenkapital der Banken zu unterlegen.

Dieses Rückführen des Risikos führt zum Reduzieren der reellen Geldmenge im Markt. Die Notenbank versucht aber, wie „wild“ diese Geldmengenreduzierung auszugleichen, um auch den gewünschten Effekt vom billigen Geld (wie zum Beispiel Wirtschaftswachstum, geringe Arbeitslosigkeit, Inflationierung der Schulden) am Markt durchzusetzen.

Die nächste Geldspritze der FED wird daher im Sommer 2011 erfolgen und wahrscheinlich ein Volumen von annähernd 1.000 Mrd. US$ erreichen. Ab dieser Kapitalrunde wird es sehr spannend werden, denn die könnte den Durchbruch zur Inflation bedeuten.
...
Wir haben daher noch immer Zeit, uns auf die kommende Inflationierung vorzubereiten.

http://www.be24.at/blog/entry/650869


ps. Das Konstrukt über erst enteignen und dann umtauschen würde sich natürlich nur lohnen, wenn es via Enteignung für die Gläubiger weniger Cash gibt, als beim direkten Umtausch. Würde so in meinen Augen aber zu 99,9999% nicht kommen!

@propain
Die aktuell ca. 1,92 Billionen Euro Staatsschulden umfassen Bund, Länder und Kommunen - langt ja auch (trotz den Spielgeld-Anteilen an der Bundesschuld).



Gläubiger der Schulden (Stand 2005, http://www.bauernkriege.de/reparation.html)


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double_pi schrieb:
singender_adler schrieb:


Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger



sehr interessanter ansatz von mundell und von Kühn, dem verfasser des godmode-artikels. hab ich so noch nie wirklich drüber nachgedacht. ich bin langfristig immer von kontinentaler blockbildung ausgegangen... also EU, AU, NAU, Arabische Liga, usw. Der ansatz von den beiden wiederspricht dem zwar nicht, aber rückt andere faktoren ins licht. wenn es in 10 jahren eine noch extremere wirtschaftskriese geben sollte, als die aktuelle, wäre ein solches szenario durchaus denkbar.

besonders verrückt finde ich folgendes:
godemode-trader schrieb:
Der Staat hat in einem solchen Falle eine ungeheure Machtposition. Der eigentliche Witz – verzeihen Sie den Ausdruck – an einer Währungsrefom ist die unterschiedliche Behandlung von Bestands-(Schulden, Guthaben, Bargeld) und Stromgrößen (Löhne, Mieten etc). Eine Möglichkeit wäre z.B. festzulegen: 1000 EUR Lohn sind nach der Reform 1000 Euro-Dollar Lohn. 1000 EUR Bankguthaben sind 500 Euro-Dollar Bankguthaben. 1000 EUR Miete sind 1000 Euro-Dollar Miete. 1000 EUR Schulden sind 500 Euro-Dollar Schulden…


kennt sich hier jmd genauer aus? kann das jeder staat einfach machen? auch die usa, deren notenbank ja ein privatunternehmen ist?


singender_adler schrieb:



Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)


http://www.stepmap.de/karte/staatlicher-schuldenstand-pro-einwohner-118400

Interessant ist auch die Leistungsbilanz:

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cumulative_Current_Account_Balance_per_capita.png



danke trotzdem! das bedeutet wenn der schuldenstand vor einer währungsreform praktisch egal ist, weil man die schulden anders bewerten darf als das geld was im umlauf ist, dann sind schulden kein argument um eine währungsreform/-union zu verneinen. dementsprechend wäre ein zusammenschluss des europäischen und des amerikanischen wirtschaftsraums ein großer vorteil für beide parteien, egal wie hoch eine partei verschuldet ist.

das hat dann aber mit sicherheit ne inflation zur folge, denk ich mal.


Rein theoretisch kann der Staat bzw. eine ihn regierende politische Mehrheit alles machen - mit der Begrenzung durch Grundgesetz/Grundrechte. Vor einer Währungsreform könnten also zB etwaige Inlandsgläubiger mit einer angemessenen Entschädigung enteignet (Art. 14 III GG) oder evtl. vergesellschaftet (Art. 15 GG) werden (ob Banken als Produktionsmittel gelten ist umstritten), die Entschädigung würde dann während der Währungsreform im vom Staat festgesetzten Verhältnis umgetauscht.
Der Kerngehalt der Grundrechte (Menschenwürdegehalt) ist glücklicherweise über die Ewigkeitsgarantie in Art. 79 III GG gewährleistet (http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitsklausel), allerdings theoretisch wiederum nur bis zum Verabschieden einer anderen Verfassung (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_146.html).
Das ist aber sehr unrealistisch. So wie bisher innerhalb der Finanzkrise gehandelt wird, enteignen die Privatbanken eher den Staat, als umgekehrt - d.h. die Bedingungen einer Währungsreform würden wohl mit einflussreichen Gläubigern ausgehandelt.

Ein interessanter Beitrag zu einer in den Augen eines Fondsgeschäftsführes sicher kommenden Inflationierung:

...Die Notenbanken drucken mehr Geld und pumpen den Markt voll, im Gegenzug reduzieren jedoch die normalen Geschäftsbanken ihr Risiko und damit deren Geldschöpfung und das neutralisiert den Effekt der Notenbanken.

Nicht nur die Notenbanken stellen dem Markt Geld zur Verfügung, sondern auch die normalen Geschäftsbanken tun dem über die berühmte „Geld- und Kreditschöpfung“.

Jedoch sind viele Banken in den letzten Jahren in Schwierigkeiten geraten bzw. misstrauen den anderen Geschäftsbanken und daher wird der Interbankenhandel sehr stark belastet (Geldschöpfung zwischen den Banken).

Durch Maßnahmen wie Basel I, II und Basel III werden die Banken zusätzlich dazu angehalten, ihr Risiko zu reduzieren bzw. ihr Eigenkapital zu erhöhen und die ausgegebenen Kredite mit Eigenkapital der Banken zu unterlegen.

Dieses Rückführen des Risikos führt zum Reduzieren der reellen Geldmenge im Markt. Die Notenbank versucht aber, wie „wild“ diese Geldmengenreduzierung auszugleichen, um auch den gewünschten Effekt vom billigen Geld (wie zum Beispiel Wirtschaftswachstum, geringe Arbeitslosigkeit, Inflationierung der Schulden) am Markt durchzusetzen.

Die nächste Geldspritze der FED wird daher im Sommer 2011 erfolgen und wahrscheinlich ein Volumen von annähernd 1.000 Mrd. US$ erreichen. Ab dieser Kapitalrunde wird es sehr spannend werden, denn die könnte den Durchbruch zur Inflation bedeuten.
...
Wir haben daher noch immer Zeit, uns auf die kommende Inflationierung vorzubereiten.

http://www.be24.at/blog/entry/650869

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adifferentleague.co.uk

http://www.adifferentleague.co.uk/p6_1_5692_bundesliga-daily-the-enigma-of-eintracht-frankfurt.html
Bundesliga Daily - The Enigma of Eintracht Frankfurt
Will the enigmatic Eintracht remain for the second half of the season, or can the club finally find some consistency?

Kurzer historischer Überblick über die SGE, nicht am Anfang, aber mit 1960 beginnend, dann über Gründungsmitglied der Bundesliga zu Yeboah und yo-yo. "The Enigma of Eintracht Frankfurt" ist die englische Umschreibung von "Diva vom Main"
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Update-Auswahl zu Schnitzler und dem von ihm mit hineingezogenen Hain (10.000 Euro für ein Danebengreifen wären wohl ein bisschen wenig):

taz

...Haben auch andere Spieler des Kiezclubs davon gewusst, dass Schnitzler sich mit der Wettmafia eingelassen hatte? Der Spieler behauptet, zwei nicht benannte Teamkollegen, zu einem Treffen mit dem Wettpaten mitgenommen zu haben, um diesem zu beweisen, dass er Komplizen im Team habe. Denn in den ersten vier Partien, die Schnitzler verschieben sollte, war er dreimal gar nicht eingesetzt worden, zudem war das vierte Spiel - entgegen der Verabredung - nicht verloren gegangen.
...
5.000 Euro habe er jedem der beiden Mitspieler für ihren Auftritt bezahlt, behauptet Schnitzler. Stimmt das, dann hat es zwei bezahlte Mitwisser im Team gegeben, die Schnitzlers kriminelle Aktivitäten gedeckt haben. "Wir können nicht mehr tun, als da die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abzuwarten", sagt Christian Bönig.
...
Schnitzlers Spielsucht, die ihm ein Hausverbot in allen Hamburger Kasinos eingebracht und ihn in den Ruin getrieben hat, blieb allein sein Problem.Schnitzler, der in Gladbach, Leverkusen und Hamburg nicht nur auf dem grünen Rasen spielte, berichtet dem Magazin Stern, dass Spielsucht unter Fußballprofis Gang und Gäbe sei: "Viele Profis haben gewettet wie Wahnsinnige. 70 oder 80 Prozent der Spieler einer Mannschaft setzen auf irgendwelche Partien in irgendwelchen Ligen."

Das Thema Glücksspiel sollte man nun ernster nehmen, sagt Bönig und ergänzt: "Fußballer können offensichtlich schnell in so eine Schiene kommen."

Die Diskussion, welche Fürsorgepflicht Vereine gegenüber jungen, charakterlich unausgereiften Spielern haben, die von jetzt auf gleich in eine Welt voller Glanz und Medienhype, schnellen Autos und vollen Brieftaschen geschossen werden, steht noch ganz am Anfang.

http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/ein-falsches-spiel/

süddeutsche

...Auf das Geständnis des früheren St.-Pauli-Stürmers René Schnitzler, der nach eigenen Angaben 100 000 Euro von einem Wettpaten kassierte, haben seine ehemaligen Mitspieler Mathias Hain und Marcell Jansen geschockt reagiert.

Schnitzler soll nach eigener Aussage auch 10 000 Euro von einem Wettpaten angenommen haben, um Hain bei einem Spiel in Augsburg zu bestechen. «Das ist für mich die größte Enttäuschung. Das ist ein absolutes Horror-Szenario und das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann, dass mein Name in den Zusammenhang mit so einer Scheiße gebracht wird», sagte der Torhüter dem Sender «Sport1». Er erwägt rechtliche Schritte wegen Schnitzlers Aussagen.

Tatsächlich unterlief Hain ein Patzer, der zur 2:3-Niederlage führte. St. Paulis Pressesprecher Christian Bönig nahm den Keeper in Schutz: «Er ist seit zwei Jahrzehnten ein absolut ehrbarer Spieler, einer der immer seine Meinung sagt und ehrlich ist. Es ist eine Frechheit, seinen Namen zu nennen.»

Auch Schnitzlers ehemaliger Mönchengladbacher Mitspieler Marcell Jansen war geschockt. «Ich bin froh, dass er überhaupt noch lebt», sagte der Abwehrspieler des Bundesligisten Hamburger SV im Trainingslager in Dubai dem «Hamburger Abendblatt». Der spielsüchtige Schnitzler hatte im «Stern» über Morddrohungen berichtet.

Jansen durchlief mit dem ehemaligen U20-Nationalspieler bei Borussia Mönchengladbach alle Nachwuchsabteilungen: «Er war schon immer ein verrückter Typ. Jetzt muss er die Konsequenzen tragen», meinte der Nationalspieler.

Der Verein riet seinen Spielern von Äußerungen in der Öffentlichkeit ab. Angesichts der intensiven Vorbereitung auf die Rückrunde sollen die Profis sich nicht mehr mit dem Fall befassen.

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1091990

berlinonline

...Als Marcell Jansen jetzt im HSV-Trainingslager in Dubai davon hört, ist er über seinen ehemaligen Weggefährten aus der Jugend erschüttert, aber nicht wirklich überrascht. "Ich bin froh, dass er überhaupt noch lebt", er. Tatsächlich musste Schnitzler um sein Leben bangen.

Jansen: "Man hat schon öfter mal gehört, dass er wieder in irgendetwas verwickelt war. Er war schon immer ein verrückter Typ, der meistens ein sehr spezielles Umfeld hatte." Nett umschrieben ...

Die Wege der beiden Freunde trennten sich irgendwann. Für Jansen ging es bergauf, für Schnitzler nur abwärts, dazu diese verdammte Spielsucht, die jeden klaren Gedanken verkleistert. "Ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm", sagt Außenverteidiger Jansen. Echte Freunde könnte Schnitzler jetzt gebrauchen...

http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/sport/331935.html

mopo

…Das Bestechungs-Geständnis von Ex-Profi René Schnitzler im „Stern“ (MOPO berichtete) ist kaum noch Thema, weil es keines mehr sein darf….Der Sport soll wieder im Vordergrund stehen, die Profis sollen sich nicht mehr zu den unglaublichen Vorfällen äußern. Nur einer darf sprechen. Weil er muss, ohne irgendetwas dafürzukönnen: Mathias Hain. Ausgerechnet der so tadellose Routinier wurde in der Story in den Schmutz gezogen.

Zur Erinnerung: Schnitzler hatte 100.000 Euro von einem Wettpaten erhalten um dafür zu sorgen, dass St. Pauli insgesamt fünf Auswärtsspiele verliert. Dazu zählte unter anderem das 2:3 von Augsburg am 19. Oktober 2008, als Hain in letzter Minute einen harmlosen Freistoß passieren ließ. Im "Stern" erzählt Schnitzler, dass er ausgerechnet vor dieser Partie mehr Geld vom Wettpaten gefordert habe, weil er noch den Torwart bezahlen müsse.
...
"Mein Name in Zusammenhang mit so einer Scheiße – das ist ein absolutes Horrorszenario", schimpft Hain. Der 38-Jährige, Musterbeispiel eines bodenständigen Vollprofis, sieht sich derzeit "in der schlimmsten Situation, die man sich überhaupt vorstellen kann".

Von Schnitzler sei er nie angesprochen oder gefragt worden, "weil der genau wusste, was dann passiert". Er hätte ihn in die Kabine vor die Mannschaft gezerrt, die Polizei gerufen und so lange gewartet, bis die auch dagewesen wäre, um schließlich Anzeige zu erstatten.

Seit fast zwei Dekaden ist der Schlussmann nun im Geschäft, seit fast 20 Jahren "sehe ich die Mannschaft häufiger als die Familie. Das, was René gemacht hat, ist gleichbedeutend damit, seine Frau oder Mutter zu betrügen. Das ist Hochverrat".

Bleibt zu hoffen, dass der Schmutz der Schmiergeld-Affäre alsbald vom vorbildlichen Sportsmann weggefeudelt wird.

http://www.mopo.de/2011/20110106/sport/stpauli/hain_ein_absolutes_horrorszenario.html
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Bei Schnitzlers Bericht der direkten Todesdrohungen via Elbpfahl, Pistole, etc. durch die Wettmafia im Falle der Nichtkooperation habe ich ehrlich gesagt leichte Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit. Standarderpressungen (Weitergeben von irgendwelchen Informationen, Fotos, Videos, etc.), Androhung von Folter, Androhung von Gewalt gegen Familienangehörige gehört wohl eher zum Programm der Wettmafia, als das Killen oder Entführen von Spielern, da das maximale Aufmerksamkeit erzeugen würde, also nicht in ihrem Interesse sein kann.

Andererseits könnte die Drohung/Tat auch - wie von Declan Hill beschrieben - als fingierter Autounfall oder auch Selbstmord (http://www.howtofixasoccergame.com/blog/) ablaufen. Das sind dann allerdings sehr gewagte Spekulationen, obwohl es unklare (http://www.morgenpost.de/sport/article566115/Polnischer_Fussballer_erhaengt_sich_in_Klagenfurt.html) oder mit plausiblen Gründen (zB Depressionen)  begründbare Selbstmorde bei Fussballspielern gibt (http://www.goal.com/de/news/1020/magazin/2009/11/11/1618565/selbstmord-bei-fu%C3%9Fballern-robert-enke-kein-einzelfall). Allerdings bleiben unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Bedrohung bei Enke ein paar Restzweifel, vor allem wenn man sich Interviews nochmal anschaut:

Bergmann Interview (damaliger Trainer von Hannover)

...Der neue Torhüter Florian Fromlowitz wurde ständig angesprochen, er hätte ja fast das Gefühl bekommen können, sich entschuldigen zu müssen, dass er nun im Tor steht.

Dann kam das Spiel gegen Schalke.

Ja - da haben wir anständig gespielt, aber 0:2 verloren. Vor dem Spiel herrschte eine unglaublich bewegende Atmosphäre. Danach waren wir alle sehr emotional. Und dann kamen einige ganz normale Spiele.

Bis Gladbach.

Ja, das ist schwer zu erklären. Dieses Spiel werde ich nie in meinem Leben vergessen. Drei Eigentore. Das waren unfassbare Zufälle. Das war vogelwild, aber es ist viel in dieses Spiel hineingelesen worden.

Dann kam Bochum.

Wir haben 2:0 geführt und sind dann weggebrochen. Ob es da einen Zusammenhang gab, kann keiner erklären. Später, nach der Niederlage gegen Hertha nach der Winterpause, da habe ich mir schon gesagt: Wenn das mit Robert nicht passiert wäre, wäre wahrscheinlich alles anders gekommen.

Gibt es so etwas wie ein Bild von Robert Enke, das bleibt?

Viele. Aber vor allem eines: Am Sonntag, nach dem Spiel gegen den HSV, zwei Tage vor seinem Selbstmord. Wir sind hier in Hannover ausgelaufen und wir haben uns über das bevorstehende Schalke-Spiel unterhalten. Und er hat mich gefragt, ob er am Montag und Dienstag mit unserem Torwarttrainer Jörg Sievers trainieren kann. Klar, hab ich gesagt, du weißt am besten, was für dich richtig ist.
http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/in-der-nacht-habe-ich-nicht-geschlafen/


Jetzt ein paar wilde Spekulationen:
Der Ersatztorwart Fromlowitz kam  vom durch Lim (Kontaktmann der chinesischen Mafia) während seiner dortigen Zeit unterwanderten Kaiserslautern (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-59673704.html , http://www.welt.de/welt_print/article2484815/Stieg-Kaiserslautern-wegen-Wettmanipulation-ab.html , http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-59890009.html), was per se natürlich nichts zu bedeuten hat. In der Zusammenschau mit den Äusserungen von Trainer Bergmann ("das waren unfassbare Zufälle") finde ich es schon ein wenig strange, ist aber natürlich auch durch die emotionale Mitgenommenheit kurz nach dem Freitod von Enke begründbar.

Autounfälle wiederum sind auch bei bekannten Fussballern oder Funktionären häufig (http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=autounfall+site%3Akicker.de&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=905072200cf3e114 , http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/international/2009/01/08/cristiano-ronaldo/baut-crash-mit-ferrari.html , http://de.wikipedia.org/wiki/Abdelaziz_Ahanfouf , http://www.fr-online.de/sport/patriarch-mit-vielen-gesichtern/-/1472784/3270690/-/index.html , http://www.kicker.de/news/fussball/chleague/startseite/356377/artikel_Borimirov-bei-Autounfall-unverletzt-.html), haben in der Regel aber wohl normale Ursachen (menschliches Versagen, Alkohol, etc.). Dennoch könnte das im Falle des Falles eine plausible Methode zur Durchsetzung von Milliarden-Interessen sein.
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oko1979 schrieb:
Soweit ich das verstanden habe, gehts aber im speziellen Fall nicht um ein Pflegeheim, sondern um häusliche Pflege! Hab nur mitbekommen, dass er bis Freitag hierbleibt und dann zu seinem Sohn kommt!

Offenbar war er auch bereits in häuslicher Pflege, hat Schmerzen bekommen und ist daher ins KH eingeliefert worden! Bei der Untersuchung hat man aber wohl nix festgestellt (keine Brüche o.ä.) so dass ihm lediglich Schmerzmittel verabreicht werden.

Wie gesagt - wenn ich das alles so richtig mitbekommen hab ...


Ohne die Details zu kennen, kann man zu dem Fall nix sagen (er kann's dir ja auch nicht erzählen).

Gründe ernsthaft krank zu sein gibt's im Alter aber leider genügend. Irgendwann sammelt sich in jedem Organ eine mehr oder weniger gravierende Fehlfunktion an. Dies entspricht jedoch oft einer chronischen Erkrankung, die - vom Hausarzt ausreichend therapiert - eigentlich keiner Akutversorgung im Krankenhaus bedürfte. Allerdings können natürlich jederzeit plötzliche, lebensbedrohliche Verschlechterungen oder die lebensbedrohliche Manifestation einer Zusatzerkrankung auftreten, weshalb bei unklarer Lage viele Pflegebedürftige ja dann auch vorsichtshalber im Krankenhaus landen. Bei einigen stellt man dann im Nachhinein fest, dass eigentlich keine Krankenhausindikation vorlag. Da man hinterher aber immer schlauer ist, ist das Vorsichtsprinzip mit "better safe than sorry" bei Verdacht auf eine gravierende Erkrankung die beste Lösung. Nach deinen Beschreibungen (Untersuchung auf Brüche) dürfte der Patient zuhause aus seinem Pflegebett gefallen sein (passiert bei Demenzen häufiger), was natürlich eine radiologische Untersuchung erforderlich machen kann (besonders, wenn der sich zur Ursache von Schmerzen nicht mehr äussern kann).

Gute OP und gutes Heilfleisch!
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Danke Echt ein erschreckendes Thema. Man spielt mit dem Gedanken, manche Spiele mit ganz anderen Augen zu sehen. Dies ist das Gift an der Sache, denn man weiss nicht was echt und geschoben ist, sprich der Schatten einerseits der FIFA, andererseits des organisierten Verbrechens (Fussballs hätte ich fast geschrieben) - fällt auf den deutschen Fussball (bzw. ist schon vor Jahren gefallen, vgl. das Verfahren um Lim 2006 und die Millioneneinsätze auch auf Erstliga-Spiele).


Sapina hat in Bochum - passend zur vermutlichen Verteidigungsstrategie (zugeben, was eh schon bekannt ist, den Ball ansonsten flach halten) - nix Neues gesagt, sondern u.a. nur die Anschuldigungen gegen die bereits gesperrten FIFA/UEFA Schiedsrichter wiederholt.

Vom finanziellen Volumen der Manipulationen (die FR geht von möglicherweise Milliardengewinnen aus) und weiteren Details trotzdem sehr interessante Artikel:

...Das war ein Weckruf für alle. Das traut sich keiner mehr“, sagte der Kroate... Und weil er im gleichen Atemzug seinen verstorbenen Vater erwähnte und die Mutter, die ihn und seine kriminellen Brüder alleine aufgezogen hatte, und die so sehr litt unter den Taten ihrer Söhne, klang Sapina, der das Vertrauen in die Unberechenbarkeit des Sports so sehr erschüttert hatte, irgendwie geläutert.

Es war…wieder nur ein Täuschungsmanöver, eine dreiste Lüge. Man hätte darauf wetten können… Sapina ist rückfällig geworden, er wurde es schon, noch während er im offenen Vollzug seine Strafe verbüßte. Was immer er auch beteuert hatte, es war eine Farce.

Verkürzt geht es um etwa 170 verschobene Fußballspiele, in der zweiten deutschen Liga und unterklassigen Ligen, Spielen in der Schweiz, Belgien, Slowenien, Serbien und Kroatien, Ungarn, der Türkei und in Kanada. Die Dimensionen sind schwer zu glauben, zu begreifen allemal.

Wie viele Millionen Sapina bei Wetten einsetzte, wie viele, um Spieler, Schiedsrichter und Funktionäre zu bestechen, wie viele Millionen, womöglich Milliarden an Gewinnen im Spiel sind, das ganze Ausmaß wird vermutlich erst ans Licht kommen, wenn Sapina selbst wieder auf der Anklagebank sitzt. Das Mammutverfahren mit dem Aktenzeichen „35 Js 40/09“ wurde gerade erst eröffnet,

Er erzählte von 30000 Euro- Zahlungen an Schiedsrichter, die WM-Qualifikationsspiele verpfiffen, von Geld, das an Spieler geflossen sei, etwa Profi Thomas Cichon. Und mit jedem weiteren Satz drängte sich die Frage auf, wie leicht es sein muss, ein globales Geschäft wie das des Fußballs zu unterwandern und wie leicht erst für einen bekannten und verurteilten Betrüger? „Wenn ich sicher war, dass ein Spiel manipuliert war, habe ich 200000 oder 300000 Euro gesetzt“, sagte Sapina, einen Verlust von 400000 Euro inklusive Schmiergeld nannte er „schmerzhaft“, zum Glück hat er nicht Peanuts gesagt...

http://www.fr-online.de/panorama/der-feind-des-fussballs/-/1472782/5065364/-/view/asFirstTeaser/-/index.html

...Der kroatische Betrüger sagte nun zudem aus, zwei Fifa-Schiedsrichter und einen Uefa-Funktionär bestochen zu haben. Der bosnische Referee Novo Panic erhielt 40000 Euro, damit er beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Liechtenstein und Finnland am 9. September 2009 dafür sorgte, dass nach der Halbzeit zwei Tore fielen.

Zudem versprach er dem Schiedsrichter eine Höherstufung bei der Uefa. Panic pfiff einen sehr zweifelhaften Elfmeter nach der Pause, zudem fiel in der Schlussphase der 1:1-Ausgleich. Zudem habe er dem ukrainischen Schiedsrichter Oleg Orijechow „30.000 bis 50.000 Euro“ gezahlt, damit beim Europa-League-Spiel zwischen dem FC Basel und ZSKA Sofia „zwei Tore in der zweiten Halbzeit fallen“. Er habe damit rund 150.000 Euro Wettgewinne verbucht, so Sapina. Beide Referees sind von der Uefa inzwischen lebenslang gesperrt worden.

http://www.fr-online.de/sport/-cichon-war-der-haeuptling-/-/1472784/5065350/-/index.html
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double_pi schrieb:
religion hat mit dem thema schulden wenig zu tun, denke ich. es verkompliziert das ganze eher noch. insofern würde ich das thema lieber aus dem thread raushalten.

@singender_adler
wieder mal ein sehr schöner beitrag von dir! und danke für die vielen weiterführenden links... werd ich heute abend in ruhe mal durchforsten.

ebenfalls nett finde ich die gegenüberstellung von deutscher pro kopf verschuldung gegenüber der amerikanischen. hast du da zufällig auch werte, die den eu-raum betreffen? ich wundere mich nämlich mächtig darüber, dass der euro-kurs gegenüber dem dollar zuletzt so abgesackt ist, wenn man die wirtschaftsdaten und die verschuldungsrate der usa im hinterkopf hat. ich kann mir nicht vorstellen, dass die spekulanten ernsthaft denken, dass die eu auseinanderbricht und so einzelne staaten auf ihren schulden sitzenbleiben. aber es ist derzeit ne menge geld im umlauf, was aus meiner sicht genau diese theorie stützt. ich denke, dass der euro derzeit auf lange sicht äußerst günstig bewertet ist und hab schon überlegt, ob ich nicht bald mal etwas geld in währungsspekulationen investieren sollte.


Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger





Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)


http://www.stepmap.de/karte/staatlicher-schuldenstand-pro-einwohner-118400

Interessant ist auch die Leistungsbilanz:

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cumulative_Current_Account_Balance_per_capita.png
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Snuffle82 schrieb:
mickmuck schrieb:
Snuffle82 schrieb:
mickmuck schrieb:
Snuffle82 schrieb:
oko1979 schrieb:
Snuffle82 schrieb:
oko1979 schrieb:

Der hat mich  noch gar net registriert ... vollkommen apatisch liegt der da ... aber nicht mein Problem!


Mir tut sowas Leid ...


Versetz dich mal in meine Lage ... ich bin selber schwer verletzt - mein Fuß wird wohl mindestens n halbes Jahr brauchen, bis er wieder ok ist - ich bin selber unheimlich eingeschränkt ... da will man einfach nur seine Ruhe haben und sich in Ruhe erholen! Stattdessen darf man permanent noch aufpassen, dass der Zimmernachbar keinen Blödsinn macht - das kanns nicht sein ...

Ansonsten tun mir solche Leute natürlich auch leid - aber die Leutz in ein krankenhaus abschieben, wo aufgrund der Personalsituation keiner Zeit hat sich zu kümmern - das is einfach nicht die Lösung!


Dass Dich das aufregt ist doch selbstverständlich, würde es mich auch. Vollkommen berechtigt!

Was ich nur eigentlich sagen will: Unser Gesundheitssystem oder was auch immer ist daran Schuld. Der Opa kann da überhaupt nichts für und daran dass er apathisch daliegt höchstwahrscheinlich auch nicht.


aber was sollen die pfleger machen? wenn es ein medizinisches problem gibt, werden sie sicher reagieren.  


Pflegern mache ich da überhaupt keinen Vorwurf, die sind selbst Opfer.


wem sonst?

wie gesagt, wenn er apathisch ist, kann man nicht viel machen.



Ich kenne mich bei den Strukturen nicht aus. Aber was kann ein Pfleger dafür wenn a) Irgendein Verwandter oder das Pflegeheim nen Krankenwagen ruft. b) Der Rettungsdienst den Kerl ins Krankenhaus bringt. c) Der Arzt meint, dass der Kerl da bleiben soll. d) Der Kerl dann auf die Station von Pfleger xy kommt.


Der kann nix dafür, der Stationsarzt auch nicht und selbst die Notaufnahme kann's nicht immer entscheiden. Das System ist für Notfälle ausgelegt und damit in gewissem Masse im Sinne des Vorsichtsprinzips ausbeutbar. Zur Sicherung der Gesundheit ist das auch richtig und wichtig (better safe than sorry)! Wobei der temporäre Pflegefall-Transfer aus Altersheimen offenbar stark zunimmt (demographische Entwicklung).

Meine bisherigen (Studenten)Erfahrungen und Erklärungsversuche dazu sind:

Die Entscheidung Krankenhaus ja/nein ist bei den KTW/Sanka-Fällen der Knackpunkt, denn über die notwendige Krankenhausbehandlung hat dann schon der Hausarzt oder sein Vertreter (ärztlicher Notdienst) verbindlich entschieden, den Patienten also eingewiesen.

Demgegenüber steht die Notfallrettung via RTW. Kommt jemand via RTW als Notfall in eine Notaufnahme, dann besteht für das Krankenhaus meines Wissens de facto ein Kontrahierungszwang. Bei Unfällen natürlich richtigerweise sofort, in anderen Fällen ist die Entscheidung nach pflichtgemässem Ermessen aufgrund der zum Einsatz eines RTWs notwendigen Notfallsituation meines Wissens schon ziemlich vorbestimmt.

Diese Entscheidung ist in vielen Fällen (schwerer Unfall, Symptome eines Herzinfarkts, Schlaganfalls, Bewusstlosigkeit, etc.) klar und einfach. Deutschland hat glücklicherweise ein ziemlich gut ausgebautes Rettungsdienst-, Notarzt-, und Notdienstsystem (je weniger dringend, desto länger dauert's personalbedingt). Die Notfallanrufe von zuhause sind gut zu handeln. Entweder die Situation ist nach Abfragetechnik klar akut (dann RTW mit ggf. NEF) oder eher eine Sache für den ärztlichen Notdienst, Hausarzt oder den eigenständigen Arztbesuch. Natürlich kann auch da selten eine Situation von den Angehörigen übertrieben werden, um zu versuchen, den Pflegefall während dem eigenen Urlaub im Krankenhaus zu lagern.

Problematisch sind meiner Erfahrung nach einige (selbstverstänlich nicht alle) Notfallanmeldungen aus manchen Pflegeheimen. Diese resultieren oft aus deren ebenfalls katastrophaler Personalsituation. Wo die Krankenhäuser schon mit der Dauerpflege von - oft dementen - alten Patienten ohne akute Erkrankung (bei massiver chronischer körperlicher oder geistiger Erkrankung) überfordert sind, da sind es jedenfalls die Armenheime auch (ob deren Betreiber auch arm sind sei dahin gestellt, aber die Bewohner haben jedenfalls nicht das Geld für ein besseres Pflegeheim - und selbst diese Standardaltersheime scheinen ein Vermögen zu kosten).

Aufgrund ihrer Personaleinsparungen und wegen einigen nur bedingt qualifizierten Aushilfskräften (die ausgebildeten sind demgegenüber zumeist super fit, aber teurer) sind viele Pflegeheime offensichtlich nicht mehr bereit, leichte Entscheidungen (Was tun bei niedrigem Fieber? Was tun bei erhöhtem Blutzucker? Was tun bei erhöhtem Blutdruck?) selbst zu treffen und schon symptomspezifisch auf Notfälle wie z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, GIT-Blutungen, usw. vorzuprüfen. So schaukeln sich dann fehlende Arbeitskräfte, mangelnde Erfahrung und Angst vor damit vorprogammierten Fehlentscheidungen (ggf. mit juristischen Konsequenzen) zur Lösung des Problems via juristisch sicherem und lokal arbeitsentlastendem Transfer ins Krankenhaus hoch (pflegebedürftige, aber geistig fitte Patienten wollen dann teils gar nicht mehr aus dem Krankenhaus ins Altersheim zurück, weil sich im Vergleich immer noch besser versorgt fühlen, permanent die Pflege terrorisieren können und Leute manchmal ihren Sorgen zuhören).

Soviel als mögliche Erklärung des Pflegefall-Opas neben dem Unfall-Oko
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Die US-Staatsverschuldung ist Ende Dezember auf 14 Billionen Dollar gestiegen (=45.000 USD/Einwohner). Deutschland liegt insgesamt bei knapp 1,9 Billionen Euro (knapp 23.000 Euro/Einwohner).

Die staatlichen Schulden der USA haben Ende Dezember die Marke von 14 Billionen US-Dollar überschritten. Für die letzte Billion waren gerade einmal sieben Monate notwendig, im Juni des vergangenen Jahres lag der Schuldenstand noch bei 13 Billionen, Ende 2008 bei 10 Billionen
http://www.heise.de/tp/blogs/8/149023

Europa: http://www.staatsverschuldung.de/ausland.htm

Praktisch die ganze Welt ist zudem mehr oder weniger massiv verschuldet:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Public_debt_percent_gdp_world_map.svg&filetimestamp=20091209083525

Historisch gesehen wird der enorme Anstieg der Geldmenge zur Inflation führen.

Interessant ist die Frage, wo so astronomische Kreditsummen überhaupt herkommen können. Nach dem allgemeinen Verständnis müsste das komplette Geld von den Banken bei den Bürgern eingesammelt und an die Kreditnehmer weitergegeben werden. Die Höhe der deutschen Spareinlagen ist etwas umstritten, wurde seitens der Bundesregierung aber 2008 zB auf 511 Milliarden Euro beziffert (http://www.morgenpost.de/wirtschaft/article917228/Deutscher_Staat_buergt_fuer_alle_Sparguthaben.html).
Diese und knapp 1,4 Billionen ausländischer Anleger müssten also ausschliesslich in der deutschen Bundesschuld angelegt sein.

Lustigerweise ist dies aber überhaupt nicht notwendig, da die Privatbanken Geld für Kredite ohne Gegenwert erfinden dürfen (offenbar nur begrenzt durch die Mindestreserve bei der EZB von 2% und der Pflicht zu 8% Eigenkapital bei Risikokrediten). Die fünfzigfache Geldmenge der Zentralbankeinlage kann also seit Durchsetzung der Banking-Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Banking-Theorie) durch jede Privatbank geschöpft (also per Kreditvergabe geschaffen) und gegen Zinsen verliehen werden - eine sehr clevere Idee und natürlich ein Bombengeschäft sowie überzeugendes Argument bei der Mitgestaltung der Politik (Merkel zur Erpressung: http://www.youtube.com/watch?v=67GZ1s9sdC0).

In der EU gilt ein Mindestreservesatz von 2 %, d. h. Geschäftsbanken können das 50fache ihrer Zentralbankgeldguthaben als Kredite in Form von Buchgeld vergeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung

Genauso sieht's in den USA aus:

Der Federal Reserve Act ermöglicht es der Federal Reserve bis heute, Geld ohne Gegenwert zu schaffen und es beispielsweise der amerikanischen Regierung gegen Zinsen zu leihen
http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System

Für dieses grösstenteils ohne Gegenwert geschöpfte Geld fallen astronomische Zinsen an - Geld, dass bei Schulen und Hochschulen, im Gesundheitssystem und für die weitere Infrastruktur dringend gebraucht wird.

Bundeshaushalt 2014 drohen 50 Milliarden Euro Zinsen

Der Etat „Bundesschuld“ wachse damit deutlich stärker als der für Bildung und Forschung, für den im Jahr 2014 mit dann 13,3 Milliarden Euro um 2,5 Milliarden Euro höhere Ausgaben vorgesehen sind als in diesem Jahr.

http://www.focus.de/politik/deutschland/bundeshaushalt-2014-drohen-50-milliarden-euro-zinsen_aid_527277.html

Dabei ist natürlich auch klar, dass die Politik sich freiwillig in die Abhängigkeit begeben hat (zB zwecks Finanzierung von Wahlverprechen). Dennoch ist nicht ersichtlich, warum unseriöse Privatbanken, die mit ihrem Spielgeld auf der ganzen Welt zocken (u.a. Verschärfung der Rohstoffpreiese) ein staatlich garantiertes Recht zum Abkassieren haben sollen.

Zwecks Vermeidung der horrenden Zinszahlungen sollte der Staat die Geldschöpfung wieder von den Privatbanken übernehmen:
http://www.youtube.com/watch?v=5-9B3DgxJQc

"Ich befürchte, der Durchschnittsbürger wird es nicht gut finden, wenn er erfährt, dass Banken Geld erschaffen können und dies auch tun... und diejenigen, die über die Geldangebot der Nation bestimmen, kontrollieren damit die politischen Entscheidungen der Regierung und halten so das Schicksal der Menschen in ihren leeren Händen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Reginald_McKenna
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Krasser Vorfall in Pakistan, der die Lage dort destabilisieren könnte: der Gouverneur von Punjab, ein enger Vertrauter des Präsidenten Zardari (Bhutto-Witwer) und Gegner der langjährigen Militärherrschaft, wurde von seinen eigenen Bodyguards erschossen.

Islamabad. In Pakistan ist der einflussreiche Gouverneur der Punjab-Provinz, Salman Taseer, bei einem Attentat ums Leben gekommen. Der liberale Politiker wurde von seinen Bodyguards auf einem Markt in der Hauptstadt Islamabad getötet, wie pakistanische Medien berichteten. Innenminister Rehman Malik erklärte, Taseer sei wegen seiner kritischen Haltung zum Blasphemie-Gesetz umgebracht worden, das Gotteslästerung unter Strafe stellt...

Taseer hatte sich zuletzt vehement für die Abschaffung des umstrittenen Gesetzes ausgesprochen, auf dessen Grundlage die pakistanische Christin Asia Bibi kürzlich zum Tode verurteilt wurde...Der Politiker gehört der Regierungspartei an und galt als enger Vertrauter von Pakistans Präsident Asif Ali Zardari.
...
Der Tod von Taseer schwächt die ohnehin angeschlagene Pakistanische Volkspartei noch weiter. Die Regierung in Islamabad steht nach dem Auszug eines Koalitionspartners ohne Mehrheit da und kämpft ums politische Überleben.
...
Taseer galt als ein ausgesprochener Gegner der Militärherrschaft in Pakistan. Mehr als ein Dutzend Mal wurde er wegen seiner politischen Ansichten inhaftiert.

http://www.abendblatt.de/politik/article1746716/Leibwaechter-erschiesst-einflussreichen-Gouverneur.html
http://www.abendblatt.de/politik/article1746716/Leibwaechter-erschiesst-einflussreichen-Gouverneur.html
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Die von Declan Hill 2008 im Telegraph beschriebenen Methoden der Wettmafia (Anlass waren zwei in England zu Tode gefolterte Mitglieder) umfassen bekanntlich massive Androhungen von Gewalt und Tod gegen Spieler und Funktionäre (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/8/11167361,11871489/goto/):

The fixers are spoken of in whispers by frightened players and sports officials. There are stories of gang attacks, a poisonous cobra being put in a player’s car and of a goalkeeper dying in a “mysterious” car accident...'We know where your sister goes to school’ or 'where your granny shops.’”
http://www.telegraph.co.uk/sport/football/competitions/premier-league/3224065/Match-fixing-Premier-League-footballs-dark-and-dangerous-side-Football.html

Laut dem morgen veröffentlichten Stern-Artikel treffen diese Drohungen angeblich auch für deutsche Spieler zu. Einige Zitate aus der Süddeutschen:

Todesangst am Flughafen, Morddrohungen im Strandcafe, Geheimtreffen im Luxushotel: Der frühere Zweitliga-Profi Rene Schnitzler hat mit einem umfassenden Geständnis einen erschütternden Einblick in die Abgründe des Wettskandals im Fußball gegeben….Unter anderem habe ein Begleiter des mutmaßlichen Wettpaten Paul R. gedroht, den spielsüchtigen Schnitzler "an einen Pfosten in der Elbe zu binden und auf die Flut zu warten". Ein Schuldeneintreiber habe Schnitzler eine Pistole an die Schläfe gehalten; er habe in der Angst gelebt, entführt oder getötet zu werden.
...
Spiele verschoben habe er dennoch nicht: "Ich habe Geld genommen, ja, aber ich habe nicht manipuliert", behauptet er, "ich habe nicht einmal daran gedacht." …Der Verein habe die Spiele, die Schnitzler manipulieren sollte, bereits überprüft. "Sie waren alle nullkommanull auffällig. Rene Schnitzler hat wohl einen Betrüger betrogen.

Auch mit dem mutmaßlichen Drahtzieher Mario C. hatte Schnitzler Kontakt - unter anderem am Flughafen von Amsterdam, den der Spieler angeblich in Todesangst verließ.

Der Profi behauptet, in einer Zwickmühle gesteckt zu haben. Seit einem Kasino-Besuch in Aachen 2003 sei er spielsüchtig. Um seine Verluste auszugleichen, setzte er schließlich seine Karriere aufs Spiel. Am 15. Mai 2008 sei er von Paul R. in einem Hotel in Noordwijk angeworben worden; ab diesem Tag war die Spirale nicht mehr aufzuhalten. Nach und nach verzockte Schnitzler das Geld des Paten, wurde bedroht, stimmte weiteren Manipulationen zu, dann begann alles wieder von vorn.

Dabei habe er, als am Anfang eine Begegnung nach Wunsch mit einer Niederlage geendet habe, gedacht: "Mein Gott, ist das einfach!" Dann lief es nicht mehr, und der Pate machte Druck. Schnitzler erhielt weiteres Geld, um Mitspieler zu bestechen - er leugnet, wirklich etwas davon ausbezahlt zu haben. Angeblich hat er alles verspielt, teilweise im Rausch, 36 Stunden am Stück.

Das Problem: Paul R. wollte nun Spieler sehen, die eingeweiht sind. Zwei Kollegen spielten das Theater für Schnitzler mit. Dennoch wird diesem mit dem Tod gedroht. Schnitzler lässt sich "überreden", ein Spiel in Mainz zu verschieben, doch es endet 2:2. Danach erhält Schnitzler einen Anruf eines Wettbüro-Betreibers, der auch in die Deals involviert gewesen sein soll. "Sieh zu, dass du abhaust", sagt er, "Paul hat zwei Millionen Euro verloren." Am 8. Dezember wird Schnitzler von der Polizei aus dem Bett geholt, die einen Tipp bekommen hat - von Mario C.

Rene Schnitzler ist im Mai 2009 von seinem Vertrag bei St. Pauli "freigestellt" worden, nähere Gründe gab der Klub nicht an.

http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-wettskandal-das-gestaendnis-eines-spielers-1.1042725-2
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Zum Holländer Paul R. (laut Stern Paul Rooij) schreibt die Deutsche Welle, dass er Geschäftspartner Ante Sapinas gewesen sei.

Einer der engeren Geschäftspartner des Holländers war klar Ante Sapina.
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14750857,00.html
http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=hr&tl=de&u=http%3A%2F%2Fwww.dw-world.de%2Fdw%2Farticle%2F0%2C%2C14750857%2C00.html

Sapina wird morgen in Bochum vernommen und könnte laut Stern auch den Namen eines aktuellen Bundesliga-Spielers von St. Pauli nennen. Zumindest wird dieser Name angeblich in der morgigen Ausgabe enthalten sein:

In dem Artikel des Magazins Stern wird auch der Name eines aktuellen Pauli-Spielers genannt, was Bönig als „bodenlose Frechheit” bezeichnet. Er lege für den Spieler seine Hand ins Feuer.
http://sportbild.bild.de/SPORT/fussball/2011/01/04/rene-schnitzler/erster-profi-packt-aus-ich-nahm-100-000-euro-an.html

Mit der Verknüfung Sapina und Paul Rooij ist man auch wieder beim Kontaktmann der chinesischen Mafia, dem aus 2006 bekannten Asiaten Lim (#89 http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/8/11167361,11872122/goto/). Lim wird vom Spiegel als Sapinas Hintermann beschrieben (http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=67964012&aref=image040/2009/11/28/ROSP200904901760178.PDF&thumb=false).

Vor zwei Wochen hat die FAZ den Holländer erwähnt:

...der zweite Auftritt des Schlüsselzeugen Marijo C. am Montag im Bochumer Landgericht macht abermals deutlich, dass die Ausmaße der Korruption im europäischen Fußball kaum zu greifen und längst nicht begriffen sind. C. wartet derzeit mit dem einschlägig vorbestraften Ante Sapina in Untersuchungshaft auf seinen Prozess. Die Zocker mit kroatischen Wurzeln spielen für Ankläger Bachmann „in der Champions League“ des Wettgeschäfts - und tatsächlich: C. ist gut vernetzt.

Von Verbindungen zu „Paul aus Holland“, „Dragan in Slowenien“, dem „Chinesen George“ und - zurück im vermeintlich beschaulichen Ostwestfalen - „dem Spanier“ in Gütersloh ist die Rede. Und weiterhin von Spielen auf dem ganzen Kontinent, von der Bayernliga über Profiligen in halb Europa bis zu internationalen Wettbewerben. 312 Spiele werden derzeit untersucht. Darunter bislang keines in der ersten Bundesliga. Marijo C. sagt, dass es wohl mehr Geld erfordere, dort Spieler zu ködern. „Wenn sich die Gelegenheit ergeben hätte, wäre mit Sicherheit auch die Bundesliga dran.“

http://www.faz.net/s/RubFB1F9CD53135470AA600A7D04B278528/Doc~E2E8A0AF534AC40B1BA6DBD881E49DB61~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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peter schrieb:
und weiter geht´s.

http://www.sport1.de/de/fussball/artikel_332411.html

anscheinend ein fass ohne boden.


Er gehört offensichtlich zu den 300 (http://www.zeit.de/sport-newsticker/2010/12/16/262045xml), gegen die die Bochumer Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelt :

Die Staatsanwaltschaft Bochum, die im Zuge des großen Wettskandals die Ermittlungen leitet, habe bereits vor Tagen Kontakt mit dem Klub aufgenommen. "Alles, was wir wissen, teilen wir der Staatsanwaltschaft mit", sagte Bönig. Schnitzler sei ein Mensch, von dem er glaube, dass er eine "gewisse Suchtstruktur in sich getragen hat. Er hat eine Lebensbeichte abgelegt."
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/546905/artikel_Schnitzler-nahm-Geld-und-bestreitet-Manipulation.html

Die Stern-Zitate für's Archiv, als Prävention von ungültigen Links und einer Paywall

.René Schnitzler - ein Spieler packt aus

Es war einst ein hoffnungsvoller junger Stürmer mit einem großen Problem: Er war spielsüchtig. Das wurde René Schnitzler zum Verhängnis, deshalb köderte die Wettmafia den früheren Stürmer des FC. St. Pauli.

Erstmals packt ein deutscher Fußball-Profi über Spielmanipulationen aus: Der frühere St.-Pauli-Stürmer René Schnitzler gibt im neuen stern zu, mehr als 100.000 Euro dafür genommen zu haben, dass er insgesamt fünf Spiele des FC St. Pauli manipuliere.
...
Schnitzler ist seit Jahren spielsüchtig… Seinen Schilderungen sind die meisten seiner Kollegen chronische Zocker. "Viele Profis haben gewettet wie Wahnsinnige. 70 oder 80 Prozent der Spieler einer Mannschaft setzen auf irgendwelche Partien in irgendwelchen Ligen", sagte Schnitzler, der vor seinem Engagement in Hamburg in der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach und bei Bayer Leverkusen spielte.
...
Der Wettpate heißt nach Recherchen des stern Paul Rooij, ist Niederländer und eine zentrale Figur im Bundesliga-Wettskandal. Akten der Bochumer Staatsanwaltschaft, die dem stern vorliegen, zeigen, dass Rooij mit vielen der im Bochumer Wettskandal-Prozess Beschuldigten engen Kontakt hatte - er war ein "Boss und Lenker" schreibt das Magazin. Die Unterlagen belegen weiterhin, dass Paul Rooij für zahlreiche mutmaßliche Spielmanipulatoren hohe Wetten in Asien platzierte, die von deutschen Wettanbietern nicht gehalten worden wären.

In Deutschland setzte Rooij laut René Schnitzler fünfmal hohe Beträge auf Niederlagen des FC St. Pauli bei Auswärtsspielen. Konkret ging es um die Partien bei Mainz 05 (Saison 2007/2008), bei Hansa Rostock, dem FC Augsburg, dem MSV Duisburg und erneut bei Mainz 05 (jeweils Saison 2008 /2009).

http://www.stern.de/sport/fussball/fussball-wettskandal-rene-schnitzler-ein-spieler-packt-aus-1639675.html


Die Reaktion der DFL wie üblich...

DFL: "Kein Bundesliga-Wettskandal"

Die DFL erklärte, sie habe unverzüglich Maßnahmen eingeleitet. "Nach gegenwärtigem Stand sind uns keine Auffälligkeiten bekannt. Weder haben wir seitens Sportradar Hinweise zu auffälligen Wettbewegungen erhalten noch hat der Spieler, der bei drei der fünf angegebenen Partien auch gar nicht zum Einsatz gekommen ist, Spielmanipulationen zugegeben. Bis zum Beweis des Gegenteils kann daher nicht von einem Bundesliga-Wettskandal gesprochen werden." Außerdem habe der Ligaverband bei Sportradar die erneute Prüfung der Spiele in Auftrag gegeben. Zudem wird er die ermittelnde Staatsanwaltschaft Bochum und den Kontrollausschuss des DFB mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen.

2008 löste St. Pauli den Vertrag mit Schnitzler zwei Monate vor Ablauf auf. "Wir wussten, dass René viel spielt, uns war allerdings nicht die Tiefe seines Problems klar", erinnert sich Bönig bei Spiegel Online. "Er hat sich am Ende einfach nicht mehr wie ein Profi verhalten", so Bönig.

http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/546905/artikel_Schnitzler-nahm-Geld-und-bestreitet-Manipulation.html


Sportradar ist bekanntlich unwirksam (keins der im Zuge der Bochumer Ermittlungen entdeckten Spiele wurde von Sportradar (=DFB, DFL und UEFA-System) als auffällig gemeldet, http://www.fr-online.de/sport/lame-duck-namens-taskforce/-/1472784/3273440/-/index.html). Nur offizielle & europäische Wettanbieter sind beteiligt, der entscheidende 450 Milliarden Euro-Wettmarkt in Asien und seine Anbieter werden gar nicht erfasst...
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Als ursächlich ist hier zum einen auch mal wieder die Massentierhaltung (zB http://www.myvideo.de/watch/6124979/Massentierhaltung - bei YouTube sind alle anmeldepflichtig) mit ihren diversen Hilfsmitteln  (im aktuellen Fall Wachstumsförderer), zum anderen die Lieferung billigster Lebensmittel und der unkritische Umgang vieler Konsumenten zu sehen. Wobei sich billigste Lebensmittel und billigste Produktion natürlich gegenseitig bedingen.

Aufgrund der inzwischen allgemeinen Dioxinbelastung der Umwelt (zB http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:PCDD_Sedimentkern.svg&filetimestamp=20071029011933) lässt die Dioxinaufnahme leider auch nicht mit echten Biolebensmitteln ausschliessen. Diese haben aber aufgrund u.a. der nicht verwendeten Futtermischungen eine geringere Konzentration.

Addon zu Dioxinen:

Als langlebige organische Schadstoffe werden sie in der Umwelt kaum abgebaut…Über die Nahrungskette reichern sie sich in lebenden Organismen an…Da Dioxine ubiquitär sind, lässt sich ihre Aufnahme nicht vermeiden. Beim Menschen erfolgt die Aufnahme von Dioxinen zu 90–95% über die Nahrung, besonders über fetthaltige tierische Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch und Fisch, aber auch Gemüse. In Schweden beträgt die Aufnahme durch die Nahrung rund 100 pg I-TEQ/Tag, wovon die Hälfte auf den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten zurückzuführen ist.
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Die Weltgesundheitsorganisation empfahl 1991 eine TDI von 1–10 pg I-TEQ/kg Körpergewicht und Tag,1998 wurde die empfohlene TDI auf 1–4 pg I-TEQ/kg gesenkt.

Zur chronischen Toxizität… gehört ihre fetotoxische und fruchtschädigende (teratogene) Wirkung. Bei der Maus führen bereits sehr niedrige Dosierungen von 1 ng/kg Körpergewicht/Tag zur Bildung von Gaumenspalten oder Schäden an Niere und Schilddrüse. Bei Affen traten bei dieser Dosierung keine fruchtschädigenden Wirkungen auf, allerdings war die Zahl der Fehlgeburten erhöht.

Das 2,3,7,8-TCDD gilt als eine der am stärksten tumorpromovierenden Substanzen überhaupt. Bei Ratten können Dioxine Leberkrebs, aber auch Karzinome in Lunge, Schilddrüse und Nebenniere auslösen. Ob Dioxine beim Menschen Krebs auslösen können, ist nicht abschließend gesichert. Verschiedene Studien fanden bei stark exponierten Personen ein erhöhtes Auftreten von Leukämie, Tumoren der Atmungsorgane und der Gallenblase sowie des Weichteilsarkoms.
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Im aktuellen Dioxin-Skandal (Vertriebswarnung des Herstelles am 23.12.2010) hat man die Dioxinverseuchung der Eier (120.000) auf einen Futtermittelhersteller zurückverfolgen können. Wie nun bekannt wurde, hatte dieser illegal unzulässige Fette zur Futtermittel-Produktion verwendet - und 527 Tonnen der Mischung verkauft. Die genaue chemische Variante des bereits in den Verzehr gelangten Dioxins ist noch unbekannt. Einige Formen der Dioxine zählen in hoher Dosierung zu den stärksten Giften überhaupt (akut siehe Juschtschenko), in kleinen Dosen - und bei Überschreitung der in den letzten Jahren immer weiter abgesenkten Grenzwerte - können bei chronischer Belastung Krebserkrankungen stark gefördert werden (im Tierversuch zB Leber-, Lungen-, Schilddrüsen- und Nebennierenkrebs).

Nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist technische Mischfettsäure für die Futterproduktion eingesetzt worden, die für diesen Zweck ungeeignet ist.
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Ein Sprecher der Behörde sagte dem "Westfalen-Blatt", durch die richtige Kennzeichnung sei klar gewesen, dass die Ware nur für die technische Industrie, etwa zur Herstellung von Schmiermitteln, geeignet gewesen sei. Der Futtermittelhersteller Harles & Jentzsch in Schleswig-Holstein habe die von einem niederländischen Unternehmen gelieferte Fettsäure zur Herstellung von Futterfett verwendet.
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527 Tonnen des Futterfetts seien dann an sieben Futtermittelbetriebe in Niedersachsen, drei Futtermittelhersteller in Nordrhein-Westfalen und jeweils einen Hersteller in Hamburg und Sachsen-Anhalt geliefert worden.
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Wegen des Funds von dioxinverseuchtem Hühnerfutter sperrte das Land Niedersachsen am Montagabend vorsorglich 1.000 Bauernhöfe.

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/Dioxin103.html

Wie lange wurde das Fett schon verwendet?
Harles & Jentzsch hat nach eigenen Angaben jahrelang Reste aus der Biodieselherstellung sowie der Nahrungsmittelindustrie aufgekauft und verarbeitet. Das Landesamt für Verbraucherschutz in Niedersachsen erklärte, es könne sein, dass das Fett etwa sechs Wochen verunreinigt worden sei.

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Futtermittelhersteller-raeumt-Fehler-ein_aid_948793.html

In Deutschland werden jährlich fünf Millionen Tonnen Mischfutter an Legehennen und vor allem Mastgeflügel verfüttert. Das Spezialfutter hat einen Fettanteil von 15 bis 20 Prozent und wird eingesetzt, damit Hühner und Puten schneller wachsen. Getreide hat einen Fettanteil von nur drei bis vier Prozent.
http://www.abendblatt.de/region/article1746473/Biodiesel-Firma-hatte-Futtermittelhersteller-gewarnt.html