
skyeagle
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skyeagle
Gleich rappelts
WuerzburgerAdler schrieb:Denis schrieb:skyeagle schrieb:
Ich hab hier schon wieder was von Event-Fans gelesen...und was jetzt kommt ist sicher off topic, aber mich regt dieses zwei Klassen Fan-Gehabe ein bisschen auf. Was ist denn bitte "der" Event-Fan? Der, der nicht jedes Spiel im Stadion sitzt? Der, der nur zu besonderen Spielen geht? Ich mein im Ernst, für mich ist jedes Spiel, das ich live sehe ein Event. Ist das jetzt schlimm? Wenn diese Event-Fans nicht ins Stadion kämen, wären viele viele Plätze frei. Das will doch bitte auch niemand. Vielleicht verstehe ich den Begriff Event-Fan auch einfach falsch. Aber für mich hat das was von besserer Fan und schlechterer Fan und das schmeckt mir nicht.
Event-Fan = Der, der nur gegen Bayern, Schalke und Dortmund ins Stadion kommt. Aber dann gegen Freiburg & Augsburg nicht ins Stadion möchte. Alle anderen Spiele sind ihm praktisch egal. Uninteressant um ins Stadion zu gehen.
Die Antwort auf alle deine Fragen findest du derzeit ca. 100 km weiter südöstlich.
Die Würzburger Kickers, ein Traditionsverein von 1907, in Glanzzeiten Zweitligist, im Kern aber ein sehr familiärer Klub mit großem Zusammenhalt unter den Mitgliedern. Das Abenteuer 2. Liga hat man dank dieser eher schlichten Strukturen schadlos überstanden (im Gegensatz zum Ebenso-Traditionsklub und Ebenso-Zweitligist Würzburg 04, der daran zugrunde ging).
Nun hat Flyeralarmchef Fischer sein Herz für die Kickers entdeckt, er ist nicht nur Sponsor, sondern echter Fan, der bei Auswärtsspielen mitfährt und in der Kurve steht. In einem 3-Jahresplan möchte man die 3. Liga entern, und es sieht bereits nach wenigen Monaten schon sehr gut aus (Tabellenführer Regionalliga). Trainer ist Bernd Hollerbach, selbst Jugendspieler bei den Kickers gewesen, Mannschaft wurde wüst zusammengekauft und von Hollerbach eindrucksvoll zu einer Spitzenmannschaft geformt.
So weit so gut. Natürlich gehört zu so einem Aufstiegsplan auch ein bisschen Marketing, und natürlich auch ein (neu geschaffener) VIP-Bereich. Der ist zwar nicht sehr bequem, man hat auch gar keine so gute Sicht aufs Spielfeld, aber es ist ein VIP-Bereich. Und außerdem müssen alle Zuschauer, die auf die Haupttribüne wollen, knapp einen Meter unterhalb dieses VIP-Bereichs vorbeilaufen. Perfekt.
Und Schwuppdiwupp wurden aus den durchschnittlich 3 - 400 treuen Zuschauern, zu denen ich mich auch zähle (ich hab mal für die gespielt), 1.500 bis 2.000. Wie gesagt, im Schnitt. Zum Heimspiel morgen, dem ersten Spiel unter dem neu errichteten Flutlicht, werden 3.500 Zuschauer erwartet, gegen Bayern II im Spiel darauf bis zu 5.000.
Und der VIP-Bereich quillt über. A nicht, aber B-, C- und sonstige Prominenz geben sich hier mit ihren Begleitungen ein Stelldichein, Gesichter, die du schon überall mal gesehen hast, nur nicht im Kickers-Stadion. Aber jetzt. Im angeregten Gespräch, zum Teil den Pudel im Arm und das Schampusglas in der Hand. Herausgeputzt wie zum Almabtrieb und den gerade am Kiosk erstandenen Kickers-Schal modisch um den Hals geknüpft fressen sie einem wie mir die Bratwurst weg.
Noch Fragen?
Vielen Dank. Jetzt kann ich den Unmut wenigstens nachvollziehen durch Dein Beispiel. Damit sollte meine Frage beantwortet sein und man kann wiederzu dem ursprünglichen Thema diskutieren.