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upandaway

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An alle Funkel-Freunde: bitte nicht weiterlesen!!!

Ich bin unzufrieden. Denk´ ich an die Eintracht in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Denk´ ich an die Eintracht in der nächsten Saison, ist mir unwohl. Die horrende Schlußphase dieser Saison hinterläßt gravierende Spuren bei mir.

Sicher, man hat ein vorgegebenes Saisonziel erreicht. Aber auch nur um wenige Punkte besser gegenüber dem Vorjahr (40 Punkte) und mit einer ähnlich dürftigen erzielte Tore/kassierte Tor/ Tordifferenz. Dies noch alles in Relation gesetzt zu einer eher noch mäßiger gewordenen Konkurrenz ergibt mein Bild. Hat zwar genügt, um sich frühzeitig bequem zurückzulehnen -man hat ja mit dem Abstieg nichts zu tun- bleibt für mich dennoch höchst ungenügend.
Meine Unzufriedenheit hat nämlich weniger ihren Auslöser in den nackten Zahlen, als in den Entwicklungen und Strömungen, die sich eingeschlichen haben, einige Zeit kaschiert durch bessere Ergebnisse, die sich jetzt aber, wegen Ausbleiben eben jener, pestilenzartig ausbreiten.

Am meisten erschreckt mich, daß ich beginnen muß, Fragen zu stellen an meine bisherige Ikone, meinen godfather Bruchhagen. Der war für mich bisher über fast jeden Zweifel erhaben, unantastbar.
Warum spüre ich nicht, daß der sich mit deutlichen, souveränen Worten gegen Fehlentwicklungen stemmt? Es kann ihm doch unmöglich in seinen Kram, in seine Visionen passen, daß man eine bis dahin so ordentliche Saison dermaßen dämlich in den Sand setzt. Er als ehemaliger Gymnasiallehrer, also Pädagoge, müßte seinen Trainer doch mal bitten, sein erzieherisches Konzept(?) gegenüber Caio zumindest mal zu hinterfragen. Ihm die eventuellen Erfolgsaussichten eines alternativen Erziehungs- und Ausbildungskonzeptes aufzeigen. So von Pädagoge zu Fußball-Lehrer. Bei absoluter (und zu erwartender) Uneinsichtigkeit seines leitenden Angestellten vielleicht auch mal den Hinweis einstreuen, daß er, Bruchhagen, auch die Möglichkeit einer Chef-Anordnung in Betracht ziehen könnte...
Aber nicht nur die fragwürdige Caio-Integration bauchschmerzt mich, sondern fast noch viel mehr vermisse ich die Weiterentwicklung eben dieses leitenden Angestellten himself. Dessen ewige Verweise auf seine langlanglangjährige Erfahrung, seine wer-will-mir-noch-was-beibringen-Mentalität, diese engstirnige Rechthaberei, lassen erahnen, wie verkrustet, wie stehengeblieben der Mann ist. Das ist ungut, Herr Bruchhagen. Ein Chef muß erkennen, wenn sein wichtigster Angestellter selbst weiterentwickelt werden muß. Per Seminar, per Coaching, es gibt genügend Möglichkeiten. Glaub´ mir Friedhelm, es gäbe tatsächlich Fachkräfte, die Dich trainieren könnten. Es ist keine Schande, wenn man nicht vollkommen ist. Im Gegenteil, es wäre eine enorme Hinwendung zur eigenen Fehlerhaftigkeit, zu mehr persönlicher Flexibilität, zu einer Selbsterkenntnis, die einem im besten Falle womöglich fragen lassen könnte, warum habe ich mich nicht schon längst so um mich bemüht. Naja.

Eine weitere Sorge, die mich umtreibt, ist die sogenannte Weiterentwicklung der Mannschaft. Kann ich partout nicht erkennen. Sehe ich nicht am Tabellenbild, sehe ich nicht auf dem Platz. Nicht nur 45+x wurde proklamiert, sondern auch "attraktivere Heimspiele für unsere Fans". Ich habe alle 16 in natura gesehen und werde auch das 17. gesehen haben. Von Attraktivität keine Spur, jedenfalls nicht für meine Augen und nicht im Vergleich zur Vorsaison. Es mag ja rührend und ehrsam sein, an verdienten Spielern festzuhalten. Aber doch nicht krampfhaft. Erinnert mich sehr an meine merkwürdig sentimentale Verbundenheit, die mich befiel, als ich mich von meinen ersten, liebgewordenen fahrbaren Untersätzen trennen mußte. Doof. Zum Glück war der Wunsch nach mehr PS, nach neuerer Technik, nach weniger Reparaturanfälligkeit, kurz, nach  Erneuerung, übermächtig. Und so war die alte Karre ruckzuck aus dem Sinn. Jaja, ich weiß, Sachen nicht mit Menschen gleichsetzen. Ist aber trotzdem ein schönes Bild. Im Profifußball, der so extrem vom Erfolg abhängig ist, muß erneuert werden. Frisches Blut. Entweder mit jungem, talentiertem Nachwuchs, oder mit erprobten Kalibern. Was ist daran so schlimm oder verwerflich? Spieler ziehen auch weiter, wenn sich woanders "bessere sportliche Perspektiven" oder eine "neue Herausforderung" oder schlicht mehr Mammon ergeben. "Herr XY, wir, die Eintracht, haben sportliche Ambitionen, wir wollen neue, höhere Herausforderungen angehen. Wir sind nicht der Meinung, daß Sie uns dabei noch weiter helfen können. Wir haben immer pünktlich Ihr Gehalt überwiesen. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und Ihre Treue." Blumenstrauß und würdige Verabschiedung vor Publikum. Was ist daran schändlich? Muß nur mit Anstand gemacht werden.
Schön, solche Spieler haben uns schon in der 2. Liga geholfen. Aber kann man allen Ernstes glauben, daß sie uns vier Jahre später "nachhaltig" in das obere Tabellendrittel etablieren könnten?
Die Mannschaft muß verstärkt werden, und zwar mit Leuten, deren Können erprobt und ausgereift ist. Nix gegen perspektivistische junge Leute, aber die brauchen ein stabiles Gerüst um sich herum.

Junge Leute? Sorry, ich muß noch mal Caio.....
Ich beobachte ihn intensiv beim Training. Ein großer, unausgereifter Bub, etwas phlegmatisch. Still, kriegt´s Maul nicht auf. Nach fast fünf Monaten immer noch fremdelnd.
Ich denke immer wenn er auf den Trainingsplatz kommt, jetzt müßte da ein eintrachtsprechender Portugiese oder ein portugiesischsprechender Eintrachtassistenztrainer sein, der ihn in seine "Fänge" nimmt. Der ständig mit ihm redet, der ihm ständig positiv in den ***** tritt. "Hey Junge, wir haben sauer erspartes Geld für dich ausgegeben. Du sollst ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft werden, also bitte, wir erwarten eine Menge von dir, beweg´dich, bring´dich ein, biete dich an, fordere den Ball, mach´den Mund auf, deine Mitspieler verstehen schon, was du willst, äußere deinen Unmut, wenn du besser positioniert bist und trotzdem den Ball nicht bekommst. Zeig´deinen Mitspielern, was du kannst. Ja, du wirst einem von denen den Stammplatz wegnehmen, aber so soll es sein. Du hast unsere Rückendeckung. Mach´ruhig Fehler, macht nix, daraus lernst du, egal, aber machmachmach....
Ständig auf Trab halten, ständige Ansprache, positiv fordernd, das wäre, was der junge Mann braucht.
Stattdessen dappt er in seiner Isolation herum.

Was würde ich für eine halbe Stunde geben, in der ich Herrn Bruchhagen mein Herz ausschütten könnte....

uaa
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Ich bin kein Funkel-Freund. Käme in den nächsten Minuten die Meldung, man habe sich von ihm getrennt, würde ich sagen, Gott sei´s getrommelt und gepfiffen.

Dennoch:

Ich weigere mich, ich  kann und will nicht glauben, daß FF diesen Ausspruch ".....wäre er (Caio) schneller, dann hätte er...." so gemeint hat, wie es geschrieben steht. Man kann ihm sämtliche menschlichen, psychologischen, taktischen und sonstwelche Defizite ankreiden - ein Fußballfachmann im eigentlichen Sinne ist er trotzdem, so doof kann er nicht sein!  Alles was recht ist. Wenn ich schon für mich in Anspruch nehme, ein Fachmann zu sein....

Ich sehe Caio sooft wie jeder von Euch während seiner (leider) beschränkten Einsatzzeiten. Ich sehe ihn darüber hinaus oft im Training (die Gnade des Vorruhestandes). Man hat ihn als "Ballack" bezeichnet, um ihn uns, die wir ihn nicht kannten, eine ungefähre Vorstellung zu geben. Ein ziemlich treffender Vergleich, wie ich finde: die Statur ist sehr ähnlich, ebenso der Bewegungsablauf. Also nicht schnell, eher trabend, auf keinen Fall spritzig. Alles der Physik geschuldet, Hebelgesetze. So gesehen, und FF mal ausnahmsweise kein Caio-Mobbing unterstellt, hat der Trainer mit seiner Aussage schlicht und ergreifend recht. Vielleicht hat er gesagt "...tolles Dribbling von Caio, wenn er jetzt noch ein schnellerer Spieler wäre....", oder im Sinne von "....wenn er jetzt noch Messi oder Ronaldo wäre..." (Ich weiß, ich weiß, sollen ja nur als Schnelligkeitsbeispiele herhalten).

Will sagen: das ist der Nachteil des geschriebenen Wortes. Es ist interpretationsfähig. In alle möglichen und unmöglichen, gewollten und ungewollten, gemeinten und nichtgemeinten Richtungen.

Das ist im übrigen auch der Nachteil, das Hauptübel dieses Forums. Säßen wir alle bei einem Schoppen zusammen und würden babbeln, gäbe es viel weniger Zank, Mißverständnisse, Beleidigungen und Totschlag.

Aber will das überhaupt jemand ernsthaft?

uaa
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pipapo schrieb:
upandaway schrieb:
Doch, bei uns ist es auch Ende der Fahnenstange. Dienst nach Vorschrift....

Danke für deine Bereicherung der Diskussion. Entschuldige dass wir derweil mit Inhalt stören.



Warum hast Du das Gleiche nicht eben auch bei miep0202 abgelassen?
Hat Dir das besser gepaßt?
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pipapo schrieb:
Wir hatten 40 Punkte.
Diese 5 Punkte mehr machen, betrachtet man die letztjährige Tabelle, bis zu 7 Tabellenplätze aus.
Letzte Saison wäre man mit 45 Pkt also 7. oder 8. geworden.
Ist das nicht objektiv betrachtet ein akzeptables Saisonziel?

Saisonziel ist ja immer das erwünschte Minimum, nicht das Ende der Fahnenstange.




Doch, bei uns ist es auch Ende der Fahnenstange. Dienst nach Vorschrift....

uaa
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Feninist schrieb:
WELT ONLINE: Sie hatten einst einen Betreuer für Ihre Spieler aus Brasilien in Leverkusen engagiert, weil die Frau eines Profis im Supermarkt kurz davor war, statt Gulasch Hundefutter für die Familie einzukaufen. Hängt auch der sportliche Erfolg von der individuellen Betreuung ab?

Calmund: Wenn die Sprache und die Kultur eine andere sind, ist es wichtig, dass dir jemand hilft, wenn du neu irgendwo hinkommst. Es müssen ja nicht immer nur Probleme dieser Art sein. Es würde doch einem deutschen Arbeiter, wenn er beispielsweise seinen Arbeitsplatz nach Spanien verlegen würde, anfangs auch leichter fallen, wenn er jemanden zur Unterstützung an seiner Seite hätte. Ich habe immer gesagt, wenn einer sehr viel Geld in einen Spieler investiert, dann soll er auch noch die paar tausend Euro im Monat haben, um eine optimale Betreuung sicher zu stellen. Denn nur dann zahlt sich das Investment am Ende auch aus.

Kümmert sich die Eintracht zu wenig um ihn, müsste der Klub ihm nicht rund um die Uhr einen Betreuer zur Seite stellen?

Funkel: Nein, das sehe ich anders. Caio muss selbständig werden und zur Persönlichkeit reifen. Das wird er nur, wenn er sich im normalen Leben durchsetzt. Er darf nicht auf Mitleid machen. Wenn er Hilfe braucht, kriegt er sie, auch innerhalb der Mannschaft. Aber wir dürfen ihm nicht alles abnehmen. Er ist jetzt bald ein halbes Jahr hier, die Schonzeit geht zu Ende. Auch wenn er etwas länger braucht, glaube ich, dass er sich durchsetzt. Wenn er im Sommer aus dem Urlaub kommt, muss es ab dem ersten Trainingstag der neuen Saison funktionieren.





Bauchschmerzen pur bei dieser Aussage.

Ich will dem Trainer nicht gar zu nahe treten, da ich seine Vita zu wenig kenne.

Hätte aber erwartet, daß er noch ähnliches obendraufsetzt:

"Mir hat in meiner langen Profilaufbahn auch niemand geholfen. Ich mußte mir alles selbst erarbeiten. "

Die Schule des Lebens. Gelobt sei, was hart macht....

uaa
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@miep0202

Entschuldige, aber die Diskussion wurde mir heute nacht dann doch zu spät.

Jetzt wäre ich wieder da. Noch Bock?

Wir reden ziemlich deutlich aneinander vorbei, weil wir den Kyrgiakos-Ausspruch sehr unterschiedlich interpretieren. Das beginnt schon damit, daß Du reflexartig darauf reagierst, weil er eben von ihm kommt. Das war für mich überhaupt nicht relevant. Wäre mir sogar lieber gewesen, wenn sowas mal von Käptn Ama oder gar von "leisen" Spielern wie z.B. Fink oder Galindo kommen würde. Weiterhin beziehe ich die Aussage nur und ausschließlich auf das Sportliche und innerhalb dessen auf das, wie könnte man es ausdrücken, das mentale Standing, welches man durch Körper und Sprache den Gegnern vermitteln, aufdrücken muß..
Will sagen, wir reden unsere Wettbewerber zu stark und damit uns, beinahe automatisch, zu schwach. Keine Frage, Respekt vor jedem Gegner ist in Ordnung. Aber wir übertreiben das. So tritt die Mannschaft in den letzten Spielen auf. Sicher, es gibt genügend andere Gründe für den momentanen Leistungsabfall, aber eine wichtige Komponente ist die mentale Schwäche. Das vermitteln Trainer und Spieler "auf´m Platz" eindeutig. Warum werden die 1:0 Führungen regelmäßig vergeigt? Warum geht immer dann die Kampfkraft, die Konzentration, die Kompaktheit verloren? Warum zerfällt die Mannschaft mitsamt ihrem Trainer immer dann in Zweifel, Angst und Schrecken?
Dies, glaube ich, ist der mentale Faktor. Zweifel, ob man gut genug ist, die Führung zu halten oder gar auszubauen. Angst vor der eigenen Courage und erschrocken über die eigenen Fähigkeiten. Wie, was? Das sieht ja tatsächlich so aus, als könnten wir das Spiel dominieren, sogar gewinnen? Nicht möglich, "wir sind doch noch nicht soweit", "wir sind doch höchstens Mittelmaß", "der Gegner ist viel stärker als sein Tabellenplatz besagt", undsoweiterundsoweiter.

Diese ewigen Worthülsen (sosehr sie vielleicht auch wahrhaftig sind), wurden den Spielern über die gesamte Saison sozusagen "ins Gehirn gestanzt". Ich weiß, das ist Amateurpsychologie, aber wer selbst Sport betreibt oder betrieben hat, insbesondere Mannschaftssport, wird wissen, wie ein solcher Virus um sich greift. Erst recht in einer Gruppe, deren Verhalten ja nochmal diffiziler ist als das eines Einzelkämpfers. Der könnte sich vielleicht aufgrund seiner mentalen Stärke noch schützen und hochpushen (I am the Greatest!). Aber in einer Mannschaft entwickelt sich halt eine eigene Dynamik, meistens schleichend und zunächst ungefährlich. Harmlos.

Und damit könnte ich zum Trainer kommen. Genau das eben Angesprochene muß seine eigentliche Stärke sein, nicht die Reutershagen-Arbeit. Der Mannschaft positive Stärken eintrichtern, womöglich sogar über das objektive Leistungsvermögen hinaus. Beispiele könnten Klinsmann oder auch Herberger sein. Hey Jungs, ihr seid stark, der Gegner kocht auch nur mit Wasser, ihr könnt das, seid überzeugt von euch....

Ich komme vom hundertsten ins tausendste. Das führt zu weit.

So ähnlich habe ich jedenfalls Kyrgiakos` Statement interpretiert. Einen "Anspruch" an sich haben und den auch nach außen deutlich zeigen.

Das hat nichts mit Tabellen- oder Punktestand zu tun. Ich möchte klarstellen, daß ich mit dem in dieser Saison Erreichten im großen und ganzen zufrieden bin. Ich als Realist babbele schon gar nicht von einem internationalen Spielplatz. Unzufrieden bin ich mit dem nicht mal mehr mittelmäßigen Ausklang der Saison. Fader Beigeschmack.

Und - meine persönliche Meinung sei gestattet und muß hier nicht unbedingt diskutiert werden - unser Trainer hat mich diese Saison nicht überzeugt. Meine obigen Ausführungen deuten dies an. Seine Aufstellungen, seine Auswechslungen, seine Taktiken(?) habe ich oft nicht verstanden. Da ihm ein weiteres Jahr verlängert wurde, halte ich mich bedeckt und werde mich bemühen, ihm weiteren Kredit einzuräumen.

uaa
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miep0202 schrieb:
upandaway schrieb:
Arena, 6.5.2008


"Herr Kyrgiakos, hat sich die Eintracht weiterentwickelt, seit sie hier sind, und was fehlt Ihrer Meinung nach noch zum Spitzenteam?"

"Ich glaube, was dieser Mannschaft noch fehlt, ist der Anspruch an sich selbst."


Hörthörthört....!!!

Es fehlt sicher noch etwas mehr, aber er hat recht, diese Komponente fehlt auf jeden Fall. Ist eine typische Traineraufgabe, sowas der Mannschaft anzuerziehen (wenn man denn Fußball-Lehrer wäre).

Dieser "Anspruch an sich selbst" ist übrigens die Grundvoraussetzung für Weiterentwicklung, Weiterbildung, Vorwärtskommen, Erfolg haben....

uaa




In der Tat. Herr Kyrgiakos hat gesprochen. Wenn er sich schon mal dazu herablässt, überhaupt irgend etwas zu sagen, dann sollte man schon genauer hinhören, nicht?

Kyrgiakos wußte vor 2 Jahren um diese Zeit kaum, daß es die Eintracht überhaupt gibt.

Ganz zu schweigen davon,  daß er wohl kaum etwas über die jüngere Entwicklungsgeschichte des Vereins vor seiner Zeit weiß.
Er weiß sicher auch nicht viel darüber, wie die Eintracht gegenwärtig im Detail aufgestellt ist, geschweige denn darüber, wie die Konkurrenz dasteht - mal abgesehen vom Sportlichen.

Und wenn wir gerade davon sprechen - sich selbst kann Kyrgiakos dabei wohl kaum gemeint haben, bei allem Respekt vor seinem Einsatzwillen.

Mir scheint, er ist einer derjenigen, die ihre Fähigkeiten etwas zu hoch einschätzen. Dafür spricht sein Verhalten in Wolfsburg.

Ich höre aus seiner Äusserung eher das Kokettieren mit einem besseren Arbeitsplatz heraus. Dieser Wunsch ist ja bekannt.




Also ich höre gern Spieler-Statements. Müssen dafür keine Dampfplauderer sein. Eher selten ist völlig in Ordnung.
Und selbstverständlich bezieht sich seine Aussage auf das rein Sportliche.
Was sollte ihn auch die jüngere Historie interessieren oder wie die Eintracht
sonst(?) aufgestellt ist. Wird auch wenige andere seiner Mitspieler interessieren.
Und doch - sich selbst wird er schon gemeint haben. Und wenn es bloß der von Dir respektierte Einsatzwillen wäre. Der alleine ist schon viel ausgeprägter als bei vielen anderen. Und wenn er sich eventuell etwas überschätzt, so ist er auf jeden Fall einer der wenigen in der Mannschaft, der ein gewisses europäisches Renommee vorweisen kann.
Und - wieso formulierst Du so spitz, daß er mit einem besseren Arbeitsplatz kokettiert? Was ist denn dagegen zu sagen? Ist doch wohl völlig normal. Und nicht nur für Fußballprofis.

Fest steht, daß er einer der wenigen echten Typen in diesem Team ist, dementsprechend natürlich Macken inklusive. Insofern wiederum schade, daß er sich nicht mehr in die Mannschaft eingebracht hat. So was van Bommeliges könnte er gut darstellen und hätte sehr hilfreich in dieser weichgespülten und glattgebügelten Tanzgruppe sein können...

uaa
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gorgonaut schrieb:
upandaway schrieb:
Arena, 6.5.2008


"Herr Kyrgiakos, hat sich die Eintracht weiterentwickelt, seit sie hier sind, und was fehlt Ihrer Meinung nach noch zum Spitzenteam?"

"Ich glaube, was dieser Mannschaft noch fehlt, ist der Anspruch an sich selbst."


Hörthörthört....!!!

Es fehlt sicher noch etwas mehr, aber er hat recht, diese Komponente fehlt auf jeden Fall. Ist eine typische Traineraufgabe, sowas der Mannschaft anzuerziehen (wenn man denn Fußball-Lehrer wäre).

Dieser "Anspruch an sich selbst" ist übrigens die Grundvoraussetzung für Weiterentwicklung, Weiterbildung, Vorwärtskommen, Erfolg haben....

uaa



ist es nicht ein wenig viel verlangt, dass eine mannschaft, die letzte saison noch hochgradig abstiegsgefährdet war, diese saison auf einmal dermaßen an sich selbst glaubt, dass ihr ziel das internationale geschäft sein müsste? unser ziel war es, nichts mit dem abstieg zu tun zu haben. das haben wir erreicht, nächstes jahr gibt es vielleicht mehr.




Ich habe nicht verlangt, daß das Ziel "Internationales Geschäft" heißen muß. Ich bin doch nicht blind. Ich sehe doch, welche Defizite Mannschaft und Trainer haben.

Mir hat nur Sotos Antwort gefallen. Irgendwie interpretiere ich da sogar hinein:

Was diesem Verein noch fehlt, ist der Anspruch an sich selbst.

Und so wird der Ausspruch noch treffender. Das ist nämlich genau das, was sämtliche handelnden Personen (Management, Trainer, Mannschaft) in der Außendarstellung vermissen lassen - einen gehörigen Schuß Selbstsicherheit, das  Überzeugtsein vom eigenen Können. Bitte keinesfalls mit Überheblichkeit verwechseln. Nein, einfach überzeugt sein von den eigenen Fähigkeiten. Und das entsprechend selbstbewußt rüberbringen - verbal und nonverbal. Körper und Sprache.

uaa
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Arena, 6.5.2008


"Herr Kyrgiakos, hat sich die Eintracht weiterentwickelt, seit sie hier sind, und was fehlt Ihrer Meinung nach noch zum Spitzenteam?"

"Ich glaube, was dieser Mannschaft noch fehlt, ist der Anspruch an sich selbst."


Hörthörthört....!!!

Es fehlt sicher noch etwas mehr, aber er hat recht, diese Komponente fehlt auf jeden Fall. Ist eine typische Traineraufgabe, sowas der Mannschaft anzuerziehen (wenn man denn Fußball-Lehrer wäre).

Dieser "Anspruch an sich selbst" ist übrigens die Grundvoraussetzung für Weiterentwicklung, Weiterbildung, Vorwärtskommen, Erfolg haben....

uaa
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Ich habe gestern nacht noch einen Beitrag geschrieben, in dem ich mich in Defätismus gegenüber FF geübt habe. Aufgrund von HBs ausgeprägt gelebter Kontinuität und sowieso fehlender Trainer-Alternativen hatte ich mich damit  abgefunden, daß uns FF mit seinem verlängerten Einjahresvertrag erhalten bleibt.

Die neuesten Interviews, die ich heute morgen aber schon wieder lesen muß, lassen mein Gemüt erkranken. Magenschmerzen pur. Seine verbalen Absonderungen sind die reine Zumutung. Rechthaberisch, besserwisserig, unbelehrbar, widersprüchlich. Irgendwie ist er verkrustet stehengeblieben, null Weiterentwicklung...

FR online

"Herr Funkel, glauben Sie, daß ihre Spieler sich von Zeitungsberichten haben blenden lassen?"

"Ja, das Gefühl habe ich. Sie haben sich von Schlagzeilen leiten lassen und glauben der veröffentlichten Meinung mehr als der des Trainerteams. Das hat fatale Folgen. Denn wir wissen es besser. Die ganze Träumerei von Angeboten anderer Klubs und das Gerede vom UEFA-Cup - das ist Utopie. Aber wenn man immer wieder liest, was man für ein Weltmeister ist, dann glaubt man es irgendwann...."

Genau da ist es. Das, was hier von vielen Fans angeprangert wird, was so fürchterlich nervt in der Umkehrung: wenn man den Spielern unaufhörlich eintrichtert, sie seien Mittelmaß, dann glauben und handeln sie irgendwann wie Mittelmaß...

".....Mehdi Mahdavikia, der zurzeit eine unglückliche Figur abgibt...?"

"Mit ihm hatte ich ein langes Gespräch. Er hatte sich im Training ganz ordentlich präsentiert, aber Training und Spiel sind dann doch zwei paar Schuhe...."

Noch so eine Wahnsinnsaussage. Eigentlich eine Binsenweisheit, die hier viele Fans immer wieder anführen. Aber damit widerspricht er sich in der Caio-Thematik doch total. Den will er doch im Training und in der Vorbereitung integrieren. Wenn er aber  um diese eben noch formulierte Binsenweisheit weiß....?

Ich werde in diesen Tagen das Gefühl nicht los, daß FF mit der Situation, in die er sich hineinmanövriert hat, nicht mehr klar kommt. Irgendwie verstrickt er sich in seinen Erklärungsversuchen immer mehr in seine Hirngespinste.
Wirkt wahrlich nicht souverän, eher hilflos, nicht mehr klar argumentations- und handlungsfähig....Verfolgungswahn?

uaa
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Ich war, wie viele hier, nach dem Stuttgart-Schock und den 4 vorherigen Spielen, definitiv bereit, jetzt endlich auch meinem Unmut freien Lauf zu lassen und FFs Entlassung zu fordern.
Zum Glück hatte ich über das ganze Wochenende keine Zeit, mich hier im Forum zu tummeln.
Wie schon bei der Bundeswehr gelernt: man durfte eine Beschwerde über ein Ereignis oder einen Vorgesetzten erst nach 24 Stunden schreiben. Sehr sinnvoll. Ist eines der ganz wenigen positiven Dinge, die ich von dieser Einrichtung mit ins wirkliche Leben genommen habe.

Ich komme jetzt zu folgender Erkenntnis:
Die Bundesliga ist eine mäßige Liga mitsamt all ihren Akteuren, wie Spielern, Trainern, Managern, Präsidenten. Sie ist ebenfalls eine berechenbare Liga, sie ist in der Tat zementiert. Die 6 Teams, die im Vorjahr vorne waren, sind auch dieses Jahr wieder dort, Ausnahme Nürnberg. Das Mittelfeld, in das wir uns vorgeschafft haben, ist ebenfalls etabliert. Und ziemlich ausgeglichen. Gewinnt man in dieser Gruppe 2 bis 3 Spiele mehr, bekommt man überraschend Kontakt zu internationalen Plätzen; verliert man 2 bis 3 Spiele mehr, rückt man gefährlich an die Abstiegsplätze.
Ich denke, die Eintracht steht mit ihren vielen mittelmäßigen Spielern und ihrem dazugehörigen Trainer genau, um nicht zu sagen haargenau, dort, wo sie hingehört. Punktum.
Man hat, wie in vielen Firmen heutzutage üblich, Zielvereinbarungen für die Angestellten formuliert. Vielleicht sogar mit entsprechendem finanziellen Bonus oder Malus. Management by objection, oder so. Ziel ziemlich genau, um nicht zu sagen punktgenau, erreicht. Punktum.

Wir wollen einen neuen Trainer?  Wen?
Schaut Euch bitte mal in der Tabelle jeden Verein mit seinem Trainer (oder auch seinem während der Saison gewechselten Trainer) an. Erinnert Euch an deren Saisonverlauf und dem erreichten Ziel. Hier nur ein paar Stichpunkte.

Bayern - was wären die gewesen ohne Ribery und Toni? Denkt an die durchwachsene Saison von z.B. Klose, Lahm, Schweinsteiger.

Hamburg - Stevens, weiß Gott ein angesehener Trainer, aber sieht es nicht so aus, als könnten sie sogar noch das minimalste Saisonziel verkacken?

Leverkusen - Skibbe, dümpeln wie immer auf und ab, hüh und hott, hui und pfui?

Schalke - Slomka, Erwartungen nicht erfüllt, entlassen. Hurra mit Büskens und Mulder. Endlich wieder befreit spielen!   0 : 1 Auswärtssieg in Hamburg. Grandios! Am Samstag gegen Hannover plötzlich wieder ein ernüchternd graues Heimspiel. Ratzfatz. Schon wieder Ende der Euphorie-Durchsage?

Stuttgart - hatten als Meister in der Vorrunde große Probleme, haben sich aufgrund des guten Kaders, insbesondere Gomez, und ihres Trainers (?) Veh gefangen.

Bremen - hatte auch erhebliche Schwierigkeiten, ist aber neben Bayern die einzige wirklich verläßliche Konstante.

So lassen sich sämtliche Vereine dieser Liga durchdeklinieren. Man wird feststellen, daß durchweg alle ihre Schwierigkeiten, Probleme, Durchhänger, Krisen, Verletzten undundund hatten. Egal mit welchen Trainern, ob renommiert, ob alt, ob jung, ob Routinier oder Newcomer oder Ausländer,ob Defensivmaurer oder offensiver Himmelsstürmer, ob Dummbabbler oder Dozent: alle haben sich mit ihren Vereinen eingereiht in eine Tabelle, die auf wundersame Weise genauso ist wie sie ist....man möchte fast sagen, wie man sie erwartet hat. Außer Nürnberg...die hätten gerne unsere Probleme!

Ich bin ein absoluter Gegner des Mittelmaßes, ich hasse es. Aber unter den gegebenen Umständen finde ich mich damit ab. Es ist zementiert, nein, betoniert, daß FFs Vertrag um ein Jahr verlängert ist. Das muß ich wohl durchstehen. Dann wird man weitersehen.  Kann mich nach 45 Jahren Eintracht aber auch nicht mehr erschüttern.

Die Alternative wäre, daß ich mir vielleicht mal 1 bis 2 Jahre Auszeit nehme?

Ich kann´s mir ja während der Sommerpause durch den Kopf gehen lassen....

uaa
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upandaway schrieb:
peter_aus_wiesbaden schrieb:
@ upandaway:
Was war mit Spycher?
Gruß
paw


Spycher hat nicht mal bei den "Gegnern" mitgespielt.

Er ist mit Galm Runden getrabt während des Tainingsspiels.

uaa



Uuuups...habe im Hof Winterreifen gewechselt. Gonzales 25 hat´s ja schon beantwortet..

uaa
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peter_aus_wiesbaden schrieb:
@ upandaway:
Was war mit Spycher?
Gruß
paw


Spycher hat nicht mal bei den "Gegnern" mitgespielt.

Er ist mit Galm Runden getrabt während des Tainingsspiels.

uaa
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Nachdem FF angekündigt hat, rotieren zu wollen, könnten die gelben Leibchen im Trainings-Abschlußspiel heute tatsächlich ein Hinweis gewesen sein.

Das sah so aus:

                                       Pröll

       Mehdi        Galindo           Kyrgiakos       Ochs

                     Russ                 Inamoto

                Caio                Toski              Köhler

                                  Amanatidis


Also ohne Fink und Fenin. Wobei ich nicht an Caio glauben kann. Auf der Gegenseite hat Fenin wieder gewerkelt wie üblich und bekannt.

uaa
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@HeinzGründel

Wo endet meine Toleranz?

Wie schon gesagt, ganz bestimmt nicht am rosa Kinkerlitzchen.

Das hängt sicher damit zusammen, daß ich in meinem langen Eintrachtleben schon an ganz andere Toleranzschwellen herangeführt wurde, an denen ich spontan sagte, jetzt langt´s, ab jetzt ohne mich, leckt mich endgültig am *****.
Wie Du siehst, bin ich immer noch dabei, mehr denn je. Keine noch so dramatische Entwicklung war bisher einschneidend genug, mich von meinem Herzblut zu trennen. Und es gab wahrlich etliche!

Einige Posts über mir hat der User @singender Hesse eine ganz passable Abhandlung verfaßt. Insbesondere die Passage, in der er beschreibt, wie man als Kind oder Jugendlicher erstmals Zugang zur Eintracht bekommt oder bekommen könnte, hat mich zurückerinnert. Vor allem an die damit verbundenen Jugendsünden und Torheiten, an die albernen Verirrungen, die man selbst begangen hat. Das hat er bildlich treffend mit dem Begriff "Eintracht-Küken" dargestellt.  Unter diesem Aspekt toleriere ich das rosa Kinkerlitzchen.

Wie hier mit fast schon religiösem Eifer der rosa Schal als ultimativer Maßstab hochstilisiert wird, um gute Fans/schlechte Fans einzuteilen, ist nichts anderes als anmaßend.

Traditionsbewußtsein ist ein moralisch-ethischer Wert, der in unserer modernen Gesellschaft nur noch in geringem Umfang (Elternhaus, Schule, Politik) vermittelt wird. Er wird bei einigen durch zunehmende Reife und Lebenserfahrung womöglich zu einem wichtigen Element im Leben werden, für andere wird er nie eine entscheidende Bedeutung erlangen, weil...er ist nicht zwingend notwendig für´s Leben.
Will sagen: wer wöchentlich ins Eintrachtmuseum geht und darniederkniet, bitte, jeder nach seiner Facon. So mag sich starkes Interesse an Historie und Herkunft, nach Wurzeln und Chronologie äußern, macht aber diesen Fan nicht erhaben über den anderen.

Das rosa Kinkerlitzchen wird sich a) überleben, b) vom nächsten Kinkerlitzchen abgelöst werden, oder, c) in einigen Jahren die altmodischen Farben abgelöst haben  

uaa
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concordia-eagle schrieb:
Schobberobber72 schrieb:
Ist doch eigentlich ganz einfach. Es gibt die jenigen, die die Eintracht lieben und vor allem leben und es gibt die, die einfach nur am Wochenende zum Fußball gehen. Zweitere tragen gerne mal rosa Schals, was natürlich ihr gutes Recht ist. Nur sollten sie nicht den Anspruch haben, als Fan ernstgenommen zu werden.



Ähm,

könnte man Schobbes post nicht zum Schlusswort erklären? Passt doch.

Gruß
concordia-eagle



Nein, paßt nicht.

Ich erhebe den Anspruch, als Fan ernst genommen zu werden.
Ich liebe und lebe die Eintracht.
Ich gehe einfach nur am Wochenende zum Fußball.
Den rosa Schal toleriere ich.

Verbundenheit und Traditionsbewußtsein zur Eintracht hat man im Herzen - und nicht in einem Kinkerlitzchen.

uaa
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upandaway / 15.02.08 13:42
HB ist ja in Sachen Chris-Vertragsverlängerung wiedermal cool vom Herz bis an die Füße.
"Herr Bruchhagen, wann wird der Vertrag mit Chris verlängert?"

"Chris hat noch Vertrag bis 2009. Er hat der Eintracht viel zu verdanken, und es wird höchste Zeit, daß er es mit den von uns erwarteten Leistungen zurückzahlt."

Da bleibt einem doch die Spucke weg. HB at it´s best. Der Mann weiß auf alles die jeweils beste Antwort.
Ich bin sicher, daß er auch in diesem Falle wieder die richtigen Fäden zieht... der alte Fux.  

Das war vor zwei Monaten. Sollte auch heute noch richtig sein...
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@Pedrogranata

Sehr ausführlich geschrieben, klingt wie aus dem Fußball-Lehrbuch, bleibt aber Deine subjektive Anschauung (was per se völlig in Ordnung ist!).

Deiner Anforderung an die Aufgaben eines Spielmachers würde ich nicht komplett, aber in mindestens zwei wichtigen Aspekten deutlich widersprechen.

Er muß nicht "die Defensive koordinieren". Dafür hätte ich gerne einen eigenen
"Defensiv-Chef", z.B. Sotos oder Russ, am besten aber Chris. Sobald der Gegner die Mittellinie überschreitet, hat der das Kommando.
Er muß "mit körperlichem Einsatz den Gegner stören und die Mannschaft als Leithammel aufpushen".  Nein - muß er nicht! Könnte er es - sozusagen aus seiner eigenen Charakteristik heraus - wäre es in Ordnung. Kann er es nicht, macht es eben ein anderer, wie zur Zeit Käpt´n Ama.

Du sprichst wiederholt von verschiedenen Systemen und Varianten, und wie diese "eingeübt", "erprobt" und "erlernt" werden müssten. Und daß dies während einer laufenden Saison nicht ginge.
Das genau ist ein Trugschluß. Denn gerade diese Systeme und Taktiken lassen sich nur ganz bedingt im Training üben.
Wir sind uns hoffentlich einig, daß eine Saisonvorbereitung, auf die Du so sehr abzielst, üblicherweise so abläuft:
Man übt, probt und lernt, auch mit "Gegnern", die aber von eigenen Mannschaftsteilen "dargestellt" werden. Nebenbei, oder in der Hauptsache, muß aber an der so wichtigen Kondition, Fitness, Ausdauer, gearbeitet werden. Die Grundlage für eine lange Saison muß gelegt werden, wie es heißt. Dann folgen zweidrei Spiele gegen unterklassige Mannschaften. Zum Abschluß einszweidrei Spiele gegen BuLi- oder sonstige europäische Mannschaften, die auch in Portugal oder Österreich ihr Trainingsquartier aufgeschlagen haben. Um zu sehen, wo wir stehen, wie weit wir sind.
Um dann in 1 bis 17 Meisterschaftsspielen festzustellen, daß man zwar prima trainiert habe, die Bedingungen seien wie immer hervorragend gewesen,
daß man sich aber erst noch einspielen müsse, daß man nicht auf Anhieb erwarten könne, daß die Harmonie zwischen den Mannschaftsteilen schon
100%ig sei. Daß brauche seine Zeit.  Wer etwas anderes erwartet habe, sei naiv, man hatte ja schließlich die und die wichtigen Abgänge, ja, und die Neuen (aus Israel und Österreich), die müßten sich erst noch an die Bundesliga gewöhnen, und daß sich der und der wichtige Spieler in der wichtigsten Phase der Saison verletzt habe, sei ausgesprochenes Pech. Und die EM. Die Spieler hatten zu wenig Erholung. Sie seien nicht mehr frisch im Kopf. Es könnte die ganze Hinrunde dauern...man würde dann in der Winterpause...undundund. Jedes Jahr grüßt das Murmeltier auf´s Neue.

Deswegen:  man hat eine günstige Konstellation verpaßt, Caio an "die Bundesliga zu gewöhnen", ihm Spielpraxis zu geben, Laufwege der Kollegen kennenzulernen, und, ganz wichtig, man hätte ihm über das, was er kann -nämlich Fußballspielen- die sicher schwierige Umgewöhnungsphase menschlich erleichtern können. Man hätte mit diesem hoffentlich wichtigen Spieler einen Vorsprung vor der Konkurrenz haben können.  Verdaddelte Zeit....

uaa
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Vogelchen schrieb:
Vom 25.Nov 2002 (http://nlarchiv.israel.de/2002_html/11/251102a.htm#(7))

"FUSSBALL: ISRAEL BESIEGT MAZEDONIEN MIT 3:2
Israels vierter Sieg in Folge unter seinem neuen Trainer Avraham Grant bescherte Israel einen 3:2 Sieg über Mazedonien, nach einem 2:2 Unentschieden gegen England im letzten Monat.

Israels Nationalteam verdiente sich durch ein spätes Tor von Einwechselspieler Eli Biton den Sieg, nachdem es in der ersten Halbzeit sicher mit 2:0 führte und den Vorsprung durch eine überzeugende zweite Halbzeit der Mazedonier noch fast verspielte.

Die Tore für Israel in der ersten Halbzeit schossen Michael Zandberg (19. Minute) und Avi Nimni in der 28 Minute.

Avraham Grant begann das Spiel am letzten Mittwoch in Mazedoniens Hauptstadt Skopje mit sieben Veränderungen gegenüber dem Qualifikationsspiel zur EM gegen Malta letzten Monat und stellte das 19jährige Supertalent Gal Albermann von Maccabi Petach Tikva in die Anfangsformation. Albermann, der diese Saison in die Profimannschaft von Petach Tikva wechselte, schaffte nach nur sechzehn Ligaspielen den Sprung in die Nationalmannschaft und entwickelt sich immer mehr zu Israels grosser Fußballhoffnung. (Ha’aretz)"



Dafür, daß Albermann als "19jähriges Supertalent" von Avraham Grant (z.Zt.Trainer FC Chelsea) in die israelische Nationalmannschaft berufen wurde und als Israels große Fußballhoffnung apostrophiert wurde, ist es seit nunmehr fast 6 Jahren aber merkwürdig ruhig um ihn geworden. Stagnation. Irgendwie nicht gelaufen wie prognostiziert.

Nun, trotzdem muß es für einen Karriereschub nicht zu spät sein....

uaa
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Maggo schrieb:
Gegen Stuttgart müssen wir gewinnen, um nach oben zu kommen. Wenn wir verlieren, dann ist das verkraftbar. Also alles nach vorne, Pressing und eine spielstarke Elf:

Pröll
Ochs - Galindo - Kyrgiakos - Köhler
Inamoto - Russ
Caio - - - - - - - Toski
Ama - Fenin




@maggo

Oh Mann, was wäre ich froh, wenn unser Trainer sowas in der jetzigen
(Tabellen)situation mal riskieren würde....

Grandiose Überraschung oder grandiose Pleite. Wäre mir wurscht. Die Hauptsache, ich hätte es mal gesehen...

uaa