
upandaway
22426
z-heimer schrieb:
In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal auf das recht interessante Interview mit Sascha Nieper (Teamarzt bei Chelsea) bei SPIEGEL-Online hinweisen:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,376970,00.html
Vielleicht sollte man bei der Eintracht doch mal über die Gewichtung der Prioritäten nachdenken. Ich denke es wäre dringend angebracht, zukünftig mehr Geld in eine professionelle medizinische Betreuung unserer Spieler zu investieren und mehr für die Prävention zu tun. Anstatt die Spieler nach einer Verletzung wochen- oder gar monatelang zu behandeln, sollte man jede zur Verfügung stehende Möglichkeitkeit ausschöpfen, Verletzungen bereits im Vorfeld auf ein Minimum zu reduzieren. Schließlich sind die Spieler das Kapital der Eintracht Frankfurt Fußball AG, welches tunlichst auch Erträge abwerfen sollte. Liegt dieses Kapital aber zwangsweise auf Eis, sprich befindet sich in der Reha, ist es letztendlich totes Kapital!
So, wie es bisher gelaufen ist, kann es jedenfalls nicht weitergehen - egal, wie oft Funkel erklärt das sei normal, das ist alles Zufall. Und es gibt genügend Clubs, die das offenbar auch anders sehen.
Übrigens ... ganz so entspannt wie ihr Trainer, sehen das einige Spieler anscheinend nicht ... (siehe Beitrag und Gespräch mit Marco Russ aus der letzten Heimspiel-Sendung vom vergangenen Montag)
Habe mir diesen Heimspielbeitrag jetzt zum wiederholten Male zugemutet.
Ist schon bezeichnend, wie Russ selbst bei relativ harmlos gebohrten Fragen ins eiern und schwimmen gerät, wohl wissend, in welche Fettnäpfchen -oder besser Minenfelder- er treten könnte.
Seine Einlassung, welch mannigfaltige Reha-Möglichkeiten die Spieler in Anspruch nehmen "können", impliziert doch sofort, ja, können, aber offenbar nach eigenem Gutdünken, womöglich nach Lust und Laune. Denn daß Reha langweilig ist, keine Laune macht (etwas sein könnte, was man vielleicht auch mal sausen läßt?), das hat er auch deutlich anklingen lassen.
Also hier läuft definitiv was -gelinde ausgedrückt- ungeordnet. Das sagt einem doch der Laienverstand, daß es aus einer Verletzung heraus einen aufgestellten Reha-Plan geben muß, den eine übergeordnete, verantwortliche Kapazität entwirft, ständig Einhaltung und Fortschritt kontrolliert, gegebenenfalls einem negativen Heilungsverlauf anpaßt usw. Auf jedenfall jemandem, dem täglich Bericht erstattet werden muß. Nicht nach dem Motto "Hallo Marco, was macht dein Muskel?" - "Ach, ich glaub` es geht schon besser". - "Na prima".
Und dann wieder mein Friedhelm in seiner Paradedisziplin Öffentlichkeitsarbeit.
"So is`es....seh´n ´se....so is`es....
Und da er der Meinung ist, daß die Verletztenmisere nur Pech ist, "wollen wir in Zukunft versuchen, mehr Glück zu haben".
Oh Mann, wie das schmerzt.
uaa
flow8 schrieb:
ist mir das früher nie so aufgefallen oder hat sich das einfach so entwickelt? MITTELFUßBRUCH ... wie ich dieses wort hassen gelernt habe. Früher dachte ich immer ein Kreuzbandriss is die typische fußballer-verletzung und da kenne ich auch etliche leute, mich inbegriffen. aber in letzter zeit hat "jeder" einen mittelfußbruch. gibts nen grund, warum man davon mittlerweile so viel hört und ließ?
*Gute Besserung Alex K.*
Ich werde den Verdacht nicht los, daß die Ballettschuhe, die heutzutage getragen werden, nicht ganz schuldlos sind.
uaa
gereizt schrieb:
Ein unheimlich intensiver Bericht, danke dafür. Dennoch bleibt die Frage der Vergleichbarkeit. Wäre das Eintracht-Training mit Oral genauso und wenn, hätte dies Einfluß auf das Spiel und die Punkte. Umgekehrt, hätte FF mit seiner Methodik (Hintergrundbeobachtung, während AR das Training leitet) und den taktischen Vorgaben mit einer FSV-Mannschaft mehr rausgeholt als 2 Punkte nach 3 Spielen in Liga2?
Wäre...und hätte...natürlich bleibt alles Hypothese, die Frage nach der Vergleichbarkeit erübrigt sich völlig.
Mir kam während meines Berufslebens nie in den Sinn, ein Eintracht-Training zu besuchen. Jetzt, wo ich Zeit habe, schaue ich dann und wann mal vorbei. Da mir dieses Training nicht gefällt, weder von der Traineransprache her, noch vom Pensum und der dort erbrachten Arbeitsleistung, mußte für mich unbedingt wenigstens eine Vergleichsmöglichkeit her. Das war, aufgrund der leichten Erreichbarkeit, der FSV mit seinem Oral.
Daß mir Orals Methode der ad-hoc-Ansprache seiner Spieler im Moment des Fehlers oder der guten Leistung und der sofortigen Korrektur -und Übungsmöglichkeit besser gefällt und in meinen Augen die wirkungsvollere ist, hat mit meinen eigenen Personalerfahrungen zu tun.
Ich bin immer bestens damit gefahren, mit Mitarbeitern ständig im Dialog zu sein, ihre Befindlichkeit und Leistung zu erhören oder zu erspüren, Lob und Tadel immer direkt und "am Ort und Zeitpunkt des Geschehens" auszusprechen, und sofort weiterführend darüber zu reden, wie wir unsere gemeinsamen Ziele weiterhin angehen, insbesondere uns verbessern können.
Weil ich hier eine Analogie sehe, bin ich von Oral angetan. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich bin kein Funkel-Liebhaber, zugegeben. Ich erkenne seine Leistung für die Eintracht aber selbstverständlich an, an der gibt es nichts zu diskutieren. Ich verteidige ihn sogar im Freundeskreis, weil ich keine vernünftigen Alternativen sehe. Trotzdem glaube ich bestimmt, daß sich hier etwas abgeschliffen hat.
Mir fehlt schlicht und ergreifend die bei diesem Sport so wichtige Emotion und der gewisse Enthusiasmus, aus dem heraus ein Mannschaftsgefüge Feuer fängt und zu brennen beginnt.
uaa
Auf Anregung von HeinzGründel (Hallo Uli!) habe ich das FSV-Training "gesichtet".
Ich bemühe mich, objektiv zu berichten. Trotzdem Achtung, ich muß manchmal Vergleiche zum Eintracht-Training ziehen -wie vielleicht bekannt, bin ich ein Kritiker dieser Trainingsarbeit. Ohne, und auch das habe ich oft genug betont, irgendeine Ahnung von Profifußball-Training zu haben.
Deshalb war es mir wichtig, mir mindestens mal ein alternatives anzuschauen, um überhaupt mal einen Vergleich zu haben.
Der FSV hat montags oder dienstags trainingsfrei, je nachdem, ob sie zuvor ein Samstags -oder Sonntagsspiel hatten. Ansonsten wird jeden Tag zweimal trainiert, vormittags von 10-12Uhr, nachmittags von 15-17Uhr. Und zwar konsequent und pünktlich wie nach einem Stundenplan.
Ich hatte mich natürlich nicht auf der Website informiert und bin einfach letzten Dienstag um 10Uhr hingedackelt. Nix Schwarzblaues nirgendwo zu sehen. Ich entschließe mich, einige Minuten zu warten, vielleicht wird das hier ja nicht ganz so pünktlich gehandhabt. Plötzlich doch ein schwarzblauer Trainingsanzug aus einer Tür heraustretend: Ramon Berndroth. "Moin Herr Berndroth, ist heute kein Training?" Er in seinem sonoren Hessisch: "Naa, heut is träningsfrei. Morje widder, um 10 un um 3 !"
Also stand ich am Mittwoch 10Uhr pünktlich wieder auf der Matte -gerade um noch mitzubekommen, wie der schwarzblaue Spielertroß im Nieselregen an mir vorbeitrabend in den angrenzenden Schrebergärten verschwand. Verdammt, wieder nix zu sehen vom Training? Und wieder erscheint Berndroth einige Minuten später im Trainingsoutfit, im Gespräch mit jemandem. Wie er mich da so stehen sieht, macht er einen Schlenker auf mich zu, begrüßt mich per Handschlag (!): "Morsche. Sie wolle beim Träning zugucke?" Ich, noch völlig überrascht von seiner persönlichen Begrüßung: "Ja, wollte ich. Wo sind die Jungs denn hin?" - "Die sinn im Ostpark. Heut is Laufträning. Middem Ball abbeidde mer erst heut nachmiddach." - "Okay. Danke."
Ich also rüber in den Ostpark, sind ja nur ein paar hundert Meter. Dort ist die Mannschaft in drei Gruppen geteilt gelaufen, im Intervall, schneller, langsamer, mal kurze Sprints, dann wieder getrabt, unterbrochen von Dehn -und Stretchübungen. Anderthalb Stunden lang. Da sie auf der Großen Runde gelaufen sind, konnte ich nicht alle Wegstrecken einsehen, aber sie sind mindestens sechs Runden gelaufen. Eine Große Runde im Ostpark hat bestimmt zwei Kilometer.
Selber Tag, Mittwoch 15Uhr. Dauerregen. Trainingsleitung Thomas Oral.
Zwei Stunden lang offenbar das Motto Kurzpaß/Flachpaß/one-touch. Es wird geübt in unterschiedlichen Leibchen-Formationen. Es sind in der Regel halbstündige Trainingsspiele. Hier ein Beispiel: Halbes Feld, zusätzlich durch Hütchen verschmälert. Neun Nichtleibchen gegen neun Orangeleibchen, die ballbesitzenden jeweils verstärkt durch zwei Gelbleibchen. "Freies Kombinationsspiel" nennt das Oral, mit "Bestrafung". Ziel ist es, den Ball mindestens zehn Kontakte lang in den eigenen Reihen zu halten. Der Trainer zählt laut mit. Ist das gelungen, müssen die unterlegenen zehn Liegestütze machen. Gelingen einer Mannschaft gar zwanzig ununterbrochene Kontakte, sind für die "Verlierer" zehn Liegestütze und zwanzig mal "Bauch" (sowas ähnliches wie Klappmesser)
fällig. Durch diese "Strafen" entstand eine hochintensive Wettkampfatmosphäre, gespickt mit Ehrgeiz, Emotionen und Freude. Oder auch Schadenfreude, je nachdem, auf welcher Seite man stand. Und mit viel Spaß und Gelächter. Aber, durch Trainer Oral gesteuert, immer den eigentlichen Sinn der Übungseinheit einhaltend.
Und hier komme ich nicht umhin, einen ganz gravierenden Unterschied zum Eintracht-Training herauszustellen. Trainer Oral ist permanent mittendrin. Lautstark, ständig lobend, aber auch tadelnd und kritisierend. Trillerpfiff -Spielunterbrechung. "Männer, ich habe gesagt, es wird flach gespielt. Laßt gefälligst diese Golfbälle. Ich will sauber mit der Innenseite gespielte Kurzpässe sehen, druckvoll, der Ball hebt keinen Zentimeter vom Rasen ab, verstanden? Und weiter..." - "He, Amir, was sollen denn das für Liegestütze sein? Nimm den ***** runter! Hier, schau her, so sehen korrekte Liegestütze aus!" Und geht runter und demonstriert schnell mal zehn Liegestütze, wie er sie ausgeführt haben will. Er ist omnipräsent. Er sieht jedes Detail, jede Ungenauigkeit. Pickt sich sofort den oder die Spieler heraus, erklärt noch mal, wie er`s haben will und wie auf keinen Fall....und weiter.
Nach exakt zwei Stunden ist Schluß. Die Spieler dampfen nur so. Applaudierend geht es in die Kabine.
Hier hat das Wort von der Trainingsarbeit seinen echten Sinn und Inhalt, geht es mir durch den Kopf.
Donnerstag morgen, 10Uhr.
Auf dem Kunstrasenplatz liegen die Spieler in einem großen Kreis auf ihren Isomatten. Shit, denke ich, Gymnastik, langweilig zum Zuschauen, hoffentlich dauert das nicht so lange.
Die Gymnastik wird geleitet von Physiotherapeut Wolfgang Uschek, ein Typ von Statur und Hessisch-Gebabbel wie der Kabarettist Urban Priol. Die anstehende Übung wird von ihm erklärt und veranschaulicht mit Hilfe des Mediums Manni Binz. An und mit ihm wird erklärt, wie die Bewegungsabläufe und die dazugehörige Atemtechnik auszuführen sind. "Verstanden? Simmer all fertisch? Dreißisch Seggunde wird die Übung gehalde, isch guck uff die Uhr....und Achdung....los geht`s! - Männä, isch will saubere Ausführung sehn, Alex, die Beine grad, Rumpf leischt gegrümmt...noch zwanzisch Seggunde, net verkrampfe, ausatme, saubä eiatme, keiner hört uff vor meim Kommando...isch habb die Uhr....uuuuund weg.....Sehr amüsant, der Mann, locker, dabei aber jederzeit Disziplin einfordernd.
So ging das geschlagene anderthalb Stunden. Das ganze nannte sich Kraftgymnastik, nur im Liegen auf Bauch oder Rücken, gelenkeschonend. Und Trainer Oral....immer mittendrin im Kreis. Von Spieler zu Spieler gehend, da eine Korrektur der Körperhaltung, dort in die Hocke gehend und mit dem Spieler ein paar Worte wechselnd, da ein angedeuteter Tritt in einen Spielerhintern, dort wieder ein "Ja Dennis, so will ich das sehen", sich dann Sobotzik herausgreifend, um dem eine zehnminütige Sonderbehandlung zukommen zu lassen -so ging das permanent, ohne Punkt und ohne Komma, immer kritisch, tadelnd, lobend, flachsend- mir wurde beim bloßen Zusehen warm ums Herz. Er ist derart intensiv an jedem einzelnen seiner Spieler dran....sehr schön anzuschauen.
Schlußpfiff. Applaus von der Spielerschar für Uschek.
Heute, Montag, 10Uhr.
25 Mann, eingeteilt in zwei Gruppen. Während die eine Gruppe Fußballtennis spielt, trainiert die andere Gruppe im Slalomstangen-Hürden-Trippel-Parcours. Alle fünfzehn Minuten Tausch der Gruppen. Zwei Stunden lang. Die Tennisspieler sind sich selbst überlassen, das Parcours-Training leitet Trainer Oral in seiner gewohnten Art. Immer wieder steckt er den Parcours um, erklärt, wie er welche Übung ausgeführt sehen möchte. Er greift ständig ein, rennt immer wieder selbst hindurch, demonstrierend, was das entscheidende an der jeweiligen Übung ist, was der Lerneffekt sein soll. Die jeweils Ausführenden beobachtet er genau, aber auch die gerade gelaufenen hat er im Auge. "Männer, nicht stehenbleiben, weiterlaufen, Bewegung, ich will konzentrierte Arbeit sehen - halt, stop ihr zwei, über die Hürden werden die Beine richtig und sauber hochgenommen, das Knie ist rechtwinklig gebeugt, nochmal das ganze...."
Während der gesamten Trainingseinheit standen Ramon Berndroth und Manfred Binz abseits auf dem Feld und diskutierten. Wie man an Händen und Füßen und den kurzen Laufbewegungen unschwer erkennen konnte, über Fußball. Ich muß mich immer wundern, was zwei so alte Haudegen sich noch über Fußball sagen könnten....
Und überhaupt merkwürdig, Ramon Bernroth. Als er vor einigen Wochen zum FSV stieß, hieß es, Oral wäre ab sofort Teamchef und Bernroth würde die tägliche Trainingsarbeit leiten. Davon habe ich bei vier kompletten Trainingsbesuchen nichts gesehen. So wie ich Oral "kennengelernt" habe, kann er wohl doch nicht loslassen und bleibt weiterhin hautnah an "seiner" Mannschaft dran. Er scheint mir einer von der ganz intensiven Sorte zu sein.
Und auch merkwürdig anzuschauen die Personalie Binz. Offiziell Assistenztrainer, macht er nichts weiter als Oral mit den Hütchen zu helfen, die verschossenen Trainingsbälle aus den angrenzenden Gebüschen herauszuklauben und den Vorturner bei der Gymnastik darzustellen. Ist fast mitleiderregend, wie er da so rumdabbelt -aber offenbar genügt ihm das. Die Hauptsache scheint ihm zu sein, daß er irgendwo auf `m Platz ist....egal, ob in Offenbach, beim FSV, oder sonstwo....
Damit will ich meinen Bericht mal enden lassen. Ich fasse nochmal kurz die zwei, drei wesentlichen Unterschiede zwischen SGE -und FSV-Training zusammen, so wie ich sie sehe:
1.) Die Eintracht trainiert 60 - 75 Minuten, oft nur einmal pro Tag. Das Training beinhaltet in der Regel einen Mix
aus Aufwärm/Gymnastik/Parcours/Balltraining, also die diversen Elemente praktisch in fast jeder Einheit. Das
bringt es mit sich, daß die Elemente meistens nur 20 - 30 Minuten stattfinden.
Der FSV trainiert in der Regel 2x2 Stunden am Tag, und dabei sozusagen "en bloc". Die 2-Stunden-Einheit hat
ein Thema, und nur das wird trainiert
2.) Der Trainer
Wie bekannt, beteiligt sich FF nicht am Training. Er beobachtet nur, Reutershahn ist der "executive". Dieser
übergibt die Gymnastik an Fabacher, alles andere sagt er an und läßt ausführen. Fabacher kommentiert die
Ausführung der Gymnastikübungen so gut wie garnicht, Reutershahn ist auch eher zurückhaltend mit
Kommentaren -auf jeden und klaren Fall gegenüber Oral. Dessen Art und Weise habe ich oben versucht,
rüberzubringen.
Selbstverständlich kann kann man hier tendenziell herauslesen, welche Art Trainingsarbeit und welche Trainerwesensart mir wesentlich besser gefällt. Ich bitte dennoch eine bestimmte Forums-Klientel davon Abstand zu nehmen, mir die üblichen "Schwimm-doch-rüber"-Ratschläge angedeihen zu lassen, nicht zuletzt, weil der Bornheimer Hang eh` "hippdebach" liegt.
Hingehen? Ja, in der Tat, diesen Trainer muß ich etwas intensiver als bisher beobachten. Er hat mich fasziniert. Mein gutes, altes Bauchgefühl rumort.
Hinter vorgehaltener Hand wage ich sogar die Bemerkung, daß der Oral, so wie ich meinen Heribert Bruchhagen einschätze und liebe, mit diesem ein Kopp und ein ***** sein müßte. Zwei Fußballverrückte eben.
uaa
Ich bemühe mich, objektiv zu berichten. Trotzdem Achtung, ich muß manchmal Vergleiche zum Eintracht-Training ziehen -wie vielleicht bekannt, bin ich ein Kritiker dieser Trainingsarbeit. Ohne, und auch das habe ich oft genug betont, irgendeine Ahnung von Profifußball-Training zu haben.
Deshalb war es mir wichtig, mir mindestens mal ein alternatives anzuschauen, um überhaupt mal einen Vergleich zu haben.
Der FSV hat montags oder dienstags trainingsfrei, je nachdem, ob sie zuvor ein Samstags -oder Sonntagsspiel hatten. Ansonsten wird jeden Tag zweimal trainiert, vormittags von 10-12Uhr, nachmittags von 15-17Uhr. Und zwar konsequent und pünktlich wie nach einem Stundenplan.
Ich hatte mich natürlich nicht auf der Website informiert und bin einfach letzten Dienstag um 10Uhr hingedackelt. Nix Schwarzblaues nirgendwo zu sehen. Ich entschließe mich, einige Minuten zu warten, vielleicht wird das hier ja nicht ganz so pünktlich gehandhabt. Plötzlich doch ein schwarzblauer Trainingsanzug aus einer Tür heraustretend: Ramon Berndroth. "Moin Herr Berndroth, ist heute kein Training?" Er in seinem sonoren Hessisch: "Naa, heut is träningsfrei. Morje widder, um 10 un um 3 !"
Also stand ich am Mittwoch 10Uhr pünktlich wieder auf der Matte -gerade um noch mitzubekommen, wie der schwarzblaue Spielertroß im Nieselregen an mir vorbeitrabend in den angrenzenden Schrebergärten verschwand. Verdammt, wieder nix zu sehen vom Training? Und wieder erscheint Berndroth einige Minuten später im Trainingsoutfit, im Gespräch mit jemandem. Wie er mich da so stehen sieht, macht er einen Schlenker auf mich zu, begrüßt mich per Handschlag (!): "Morsche. Sie wolle beim Träning zugucke?" Ich, noch völlig überrascht von seiner persönlichen Begrüßung: "Ja, wollte ich. Wo sind die Jungs denn hin?" - "Die sinn im Ostpark. Heut is Laufträning. Middem Ball abbeidde mer erst heut nachmiddach." - "Okay. Danke."
Ich also rüber in den Ostpark, sind ja nur ein paar hundert Meter. Dort ist die Mannschaft in drei Gruppen geteilt gelaufen, im Intervall, schneller, langsamer, mal kurze Sprints, dann wieder getrabt, unterbrochen von Dehn -und Stretchübungen. Anderthalb Stunden lang. Da sie auf der Großen Runde gelaufen sind, konnte ich nicht alle Wegstrecken einsehen, aber sie sind mindestens sechs Runden gelaufen. Eine Große Runde im Ostpark hat bestimmt zwei Kilometer.
Selber Tag, Mittwoch 15Uhr. Dauerregen. Trainingsleitung Thomas Oral.
Zwei Stunden lang offenbar das Motto Kurzpaß/Flachpaß/one-touch. Es wird geübt in unterschiedlichen Leibchen-Formationen. Es sind in der Regel halbstündige Trainingsspiele. Hier ein Beispiel: Halbes Feld, zusätzlich durch Hütchen verschmälert. Neun Nichtleibchen gegen neun Orangeleibchen, die ballbesitzenden jeweils verstärkt durch zwei Gelbleibchen. "Freies Kombinationsspiel" nennt das Oral, mit "Bestrafung". Ziel ist es, den Ball mindestens zehn Kontakte lang in den eigenen Reihen zu halten. Der Trainer zählt laut mit. Ist das gelungen, müssen die unterlegenen zehn Liegestütze machen. Gelingen einer Mannschaft gar zwanzig ununterbrochene Kontakte, sind für die "Verlierer" zehn Liegestütze und zwanzig mal "Bauch" (sowas ähnliches wie Klappmesser)
fällig. Durch diese "Strafen" entstand eine hochintensive Wettkampfatmosphäre, gespickt mit Ehrgeiz, Emotionen und Freude. Oder auch Schadenfreude, je nachdem, auf welcher Seite man stand. Und mit viel Spaß und Gelächter. Aber, durch Trainer Oral gesteuert, immer den eigentlichen Sinn der Übungseinheit einhaltend.
Und hier komme ich nicht umhin, einen ganz gravierenden Unterschied zum Eintracht-Training herauszustellen. Trainer Oral ist permanent mittendrin. Lautstark, ständig lobend, aber auch tadelnd und kritisierend. Trillerpfiff -Spielunterbrechung. "Männer, ich habe gesagt, es wird flach gespielt. Laßt gefälligst diese Golfbälle. Ich will sauber mit der Innenseite gespielte Kurzpässe sehen, druckvoll, der Ball hebt keinen Zentimeter vom Rasen ab, verstanden? Und weiter..." - "He, Amir, was sollen denn das für Liegestütze sein? Nimm den ***** runter! Hier, schau her, so sehen korrekte Liegestütze aus!" Und geht runter und demonstriert schnell mal zehn Liegestütze, wie er sie ausgeführt haben will. Er ist omnipräsent. Er sieht jedes Detail, jede Ungenauigkeit. Pickt sich sofort den oder die Spieler heraus, erklärt noch mal, wie er`s haben will und wie auf keinen Fall....und weiter.
Nach exakt zwei Stunden ist Schluß. Die Spieler dampfen nur so. Applaudierend geht es in die Kabine.
Hier hat das Wort von der Trainingsarbeit seinen echten Sinn und Inhalt, geht es mir durch den Kopf.
Donnerstag morgen, 10Uhr.
Auf dem Kunstrasenplatz liegen die Spieler in einem großen Kreis auf ihren Isomatten. Shit, denke ich, Gymnastik, langweilig zum Zuschauen, hoffentlich dauert das nicht so lange.
Die Gymnastik wird geleitet von Physiotherapeut Wolfgang Uschek, ein Typ von Statur und Hessisch-Gebabbel wie der Kabarettist Urban Priol. Die anstehende Übung wird von ihm erklärt und veranschaulicht mit Hilfe des Mediums Manni Binz. An und mit ihm wird erklärt, wie die Bewegungsabläufe und die dazugehörige Atemtechnik auszuführen sind. "Verstanden? Simmer all fertisch? Dreißisch Seggunde wird die Übung gehalde, isch guck uff die Uhr....und Achdung....los geht`s! - Männä, isch will saubere Ausführung sehn, Alex, die Beine grad, Rumpf leischt gegrümmt...noch zwanzisch Seggunde, net verkrampfe, ausatme, saubä eiatme, keiner hört uff vor meim Kommando...isch habb die Uhr....uuuuund weg.....Sehr amüsant, der Mann, locker, dabei aber jederzeit Disziplin einfordernd.
So ging das geschlagene anderthalb Stunden. Das ganze nannte sich Kraftgymnastik, nur im Liegen auf Bauch oder Rücken, gelenkeschonend. Und Trainer Oral....immer mittendrin im Kreis. Von Spieler zu Spieler gehend, da eine Korrektur der Körperhaltung, dort in die Hocke gehend und mit dem Spieler ein paar Worte wechselnd, da ein angedeuteter Tritt in einen Spielerhintern, dort wieder ein "Ja Dennis, so will ich das sehen", sich dann Sobotzik herausgreifend, um dem eine zehnminütige Sonderbehandlung zukommen zu lassen -so ging das permanent, ohne Punkt und ohne Komma, immer kritisch, tadelnd, lobend, flachsend- mir wurde beim bloßen Zusehen warm ums Herz. Er ist derart intensiv an jedem einzelnen seiner Spieler dran....sehr schön anzuschauen.
Schlußpfiff. Applaus von der Spielerschar für Uschek.
Heute, Montag, 10Uhr.
25 Mann, eingeteilt in zwei Gruppen. Während die eine Gruppe Fußballtennis spielt, trainiert die andere Gruppe im Slalomstangen-Hürden-Trippel-Parcours. Alle fünfzehn Minuten Tausch der Gruppen. Zwei Stunden lang. Die Tennisspieler sind sich selbst überlassen, das Parcours-Training leitet Trainer Oral in seiner gewohnten Art. Immer wieder steckt er den Parcours um, erklärt, wie er welche Übung ausgeführt sehen möchte. Er greift ständig ein, rennt immer wieder selbst hindurch, demonstrierend, was das entscheidende an der jeweiligen Übung ist, was der Lerneffekt sein soll. Die jeweils Ausführenden beobachtet er genau, aber auch die gerade gelaufenen hat er im Auge. "Männer, nicht stehenbleiben, weiterlaufen, Bewegung, ich will konzentrierte Arbeit sehen - halt, stop ihr zwei, über die Hürden werden die Beine richtig und sauber hochgenommen, das Knie ist rechtwinklig gebeugt, nochmal das ganze...."
Während der gesamten Trainingseinheit standen Ramon Berndroth und Manfred Binz abseits auf dem Feld und diskutierten. Wie man an Händen und Füßen und den kurzen Laufbewegungen unschwer erkennen konnte, über Fußball. Ich muß mich immer wundern, was zwei so alte Haudegen sich noch über Fußball sagen könnten....
Und überhaupt merkwürdig, Ramon Bernroth. Als er vor einigen Wochen zum FSV stieß, hieß es, Oral wäre ab sofort Teamchef und Bernroth würde die tägliche Trainingsarbeit leiten. Davon habe ich bei vier kompletten Trainingsbesuchen nichts gesehen. So wie ich Oral "kennengelernt" habe, kann er wohl doch nicht loslassen und bleibt weiterhin hautnah an "seiner" Mannschaft dran. Er scheint mir einer von der ganz intensiven Sorte zu sein.
Und auch merkwürdig anzuschauen die Personalie Binz. Offiziell Assistenztrainer, macht er nichts weiter als Oral mit den Hütchen zu helfen, die verschossenen Trainingsbälle aus den angrenzenden Gebüschen herauszuklauben und den Vorturner bei der Gymnastik darzustellen. Ist fast mitleiderregend, wie er da so rumdabbelt -aber offenbar genügt ihm das. Die Hauptsache scheint ihm zu sein, daß er irgendwo auf `m Platz ist....egal, ob in Offenbach, beim FSV, oder sonstwo....
Damit will ich meinen Bericht mal enden lassen. Ich fasse nochmal kurz die zwei, drei wesentlichen Unterschiede zwischen SGE -und FSV-Training zusammen, so wie ich sie sehe:
1.) Die Eintracht trainiert 60 - 75 Minuten, oft nur einmal pro Tag. Das Training beinhaltet in der Regel einen Mix
aus Aufwärm/Gymnastik/Parcours/Balltraining, also die diversen Elemente praktisch in fast jeder Einheit. Das
bringt es mit sich, daß die Elemente meistens nur 20 - 30 Minuten stattfinden.
Der FSV trainiert in der Regel 2x2 Stunden am Tag, und dabei sozusagen "en bloc". Die 2-Stunden-Einheit hat
ein Thema, und nur das wird trainiert
2.) Der Trainer
Wie bekannt, beteiligt sich FF nicht am Training. Er beobachtet nur, Reutershahn ist der "executive". Dieser
übergibt die Gymnastik an Fabacher, alles andere sagt er an und läßt ausführen. Fabacher kommentiert die
Ausführung der Gymnastikübungen so gut wie garnicht, Reutershahn ist auch eher zurückhaltend mit
Kommentaren -auf jeden und klaren Fall gegenüber Oral. Dessen Art und Weise habe ich oben versucht,
rüberzubringen.
Selbstverständlich kann kann man hier tendenziell herauslesen, welche Art Trainingsarbeit und welche Trainerwesensart mir wesentlich besser gefällt. Ich bitte dennoch eine bestimmte Forums-Klientel davon Abstand zu nehmen, mir die üblichen "Schwimm-doch-rüber"-Ratschläge angedeihen zu lassen, nicht zuletzt, weil der Bornheimer Hang eh` "hippdebach" liegt.
Hingehen? Ja, in der Tat, diesen Trainer muß ich etwas intensiver als bisher beobachten. Er hat mich fasziniert. Mein gutes, altes Bauchgefühl rumort.
Hinter vorgehaltener Hand wage ich sogar die Bemerkung, daß der Oral, so wie ich meinen Heribert Bruchhagen einschätze und liebe, mit diesem ein Kopp und ein ***** sein müßte. Zwei Fußballverrückte eben.
uaa
emjott schrieb:
Die Passage übers KSC-Spiel wird hier gar nicht erwähnt?!
Wieso hat der arme klamme KSC beim großen reichen HSV acht glasklare Konterchancen? Wie lange braucht die Eintracht für acht Konter? Ein Jahr?
Und wann wird die Eintracht überhaupt mal die achte glasklare Chance der Saison herausspielen? Oktober?
Aber vielleicht ist ja einfach der KSC-Trainer der noch größere Experte und beschäftigt sich noch mehr mit Fußball...
@emjott
Schön herausseziert aus dem Interview und mal auf SGE-Verhältnisse umgelegt.
Schade, daß nicht der FR-Mann so scharfsinnig war und nachgefragt hat.
Auch die Einlassung zu Klinsmann ist nicht ganz stimmig. Er war mitnichten Trainer in Amerika, sondern Privatmann, der oft genug betont hat, daß er Abstand vom Fußball und sich seiner Familie widmen will. Dann erst hat ihn der DFB ausgegraben...
Natürlich trotzdem:
Schönschönschön HB, wunderbar, daß Du hier bei uns bist, unsere Geschicke leitest. Allen Respekt und allen Dank dafür. Ich lehne mich entspannt zurück, denn ich weiß meine Eintracht bei Dir in den bestmöglichen Händen. Herzlichste Glückwünsche, gute Gesundheit und noch einen langen Atem mit uns...mach möglichst eine Lebensaufgabe daraus...
uaa
mosh82 schrieb:HeinzGründel schrieb:mosh82 schrieb:
was ist eigentlich mit caio, ist er noch verletzt?
Nee Fukel täuscht die Verletzung nur vor um ihn zu demontieren.
und vielleicht noch eine echte infromation? :neutral-face
Ja, er hat heute mittrainiert. Sah beschwerdefrei aus.
Das Häuflein der Übriggebliebenen. Plus vier U23er. Dabei ist schon Juvhel bei den Übriggebliebenen mitgezählt. Ergab 14 Feldspieler und 4 Torleute.
uaa
seventh_son schrieb:upandaway schrieb:
Und ganz gewiß -und warum sollte das nicht möglich sein- ich vergleiche sehr wohl die Arbeitsleistung eines Fußballprofis mit jedwedem anderen Beruf. Und komme dabei zu bitterbösen Resultaten zu Ungunsten der Kicker. Meinen Respekt hat viel mehr die Putzfrau, die für einen kargen Stundenlohn buckelt, als der hochbezahlte Fußballer, der für seine oftmals kargen Leistungen sich nicht entblödet, dem geneigten Publikum auch noch die dämlichsten Entschuldigungen aufzutischen.
Wer wird denn schon wirklich in seinem Job leistungsgerecht bezahlt? Und wie will man diese Leistung "messen"? Ok, vielleicht an den Arbeitszeiten. Aber es ist ja schon in meinem Bürojob so, dass ich mengenmäßig in manchen Monaten mehr getan habe als in anderen, obwohl in zeitmäßig nicht länger auf der Arbeit war, trotzdem bekomme ich in beiden Monaten das gleiche Geld.
Die Frage für den Arbeitgeber ist doch immer: Wieviel Geld kann ich mit der Arbeit meines Arbeitnehmers verdienen. Dementsprechend werde ich entlohnt. Wenn ich ein Programm schreibe und ein Kunde ist bereit dafür 5000 Euro zu zahlen, bekomme ich eben einen Anteil daran, natürlich hochgerechnet auf einen längeren Zeitraum und verschiedene Programme.
Fußballspieler sorgen durch ihre Arbeit dafür, dass viele Menschen ins Stadion kommen, sich Premiere-Abos kaufen oder im Eintrachtshop einkaufen gehen. Die Eintracht nimmt dadurch viel Geld ein. Entsprechend werden die Spieler bezahlt. Hätte Fußball nicht den Stellenwert in unserer Gesellschaft, würde damit nicht soviel Geld umgesetzt, würden Profis auch nicht so viel verdienen. Das alles ist allerdings nicht unbedingt abhängig von den gezeigten Leistungen. Das ist vielleicht der große Unterschied zu "normalen" Jobs. Ein Fußballerspieler kann auch vermeintlich schlechte Leistungen bringen, und wird trotzdem fürstlich entlohnt.
Das liegt aber vorallem daran, dass man Leistung im Fußball nicht so leicht messen kann. Das Ergebnis eines Spiels ist von so vielen Faktoren abhängig: persönliche Fähigkeiten der einzelnen Spieler, Zusammenspiel der Mannschaft, Stimmung im Team, die gegnerische Mannschaft, und nicht zuletzt Glück oder Pech.
So kann ein Spieler durchaus gute Leistungen bringen, aber mit seiner Mannschaft ständig verlieren. Soll ihm dann das Gehalt gekürzt werden? Ein bißchen wird ja darauf reagiert über Siegprämien, Titelprämien, Einsatzprämien etc. Und wenn sie sich gar nicht durchsetzen können, wird der Vertrag eben nicht verlängert und der Spieler steht erstmal auf der Straße.
Ein anderer Aspekt: Der Arbeitsmarkt ist eben auch ein Markt. Für den Beruf Fußballer wird eben ein bestimmtes Gehaltsniveau bezahlt. Fußballer sind nunmal Spezialisten die man nicht unbegrenzt adäquat ersetzen kann. Ohne einen bestimmten Berufsstand diskreditieren zu wollen, können eben eine Putzfrau oder ein Bandarbeiter einfach ersetzt werden, da viele Menschen diese Jobs ausüben könnten und somit ein hohes Angebot an Arbeitskräften besteht.
Nichtsdestotrotz haben Fußballer natürlich selbst bei schlechten Leistungen und wenigen Einsätzen ein fürstliches Grundgehalt. Und nicht zu vergessen: Sie haben ihr Hobby zum Beruf gemacht, haben also in der Regel sehr viel Spaß an ihrer Arbeit, was ja heutzutage in der Gesellschaft sicher nicht mehr der Normalzustand ist.
Stimme durchaus mit Deiner Ausführung überein.
Dennoch einen Schlenker zu dem, was ich eigentlich ausdrücken wollte.
Fußballer spielen nicht zum Selbstzweck. Sie spielen für ein Publikum.
Und gerade wegen ihres Privilegs, gerade wegen ihrer fürstlichen Entlohnung (die ich ihnen mitnichten neide), sollten sie sich vermehrt immer und zu jedem Zeitpunkt ihres öffentlichen Auftretens daran erinnern.
uaa
seventh_son schrieb:upandaway schrieb:
Und ganz gewiß -und warum sollte das nicht möglich sein- ich vergleiche sehr wohl die Arbeitsleistung eines Fußballprofis mit jedwedem anderen Beruf. Und komme dabei zu bitterbösen Resultaten zu Ungunsten der Kicker. Meinen Respekt hat viel mehr die Putzfrau, die für einen kargen Stundenlohn buckelt, als der hochbezahlte Fußballer, der für seine oftmals kargen Leistungen sich nicht entblödet, dem geneigten Publikum auch noch die dämlichsten Entschuldigungen aufzutischen.
Wer wird denn schon wirklich in seinem Job leistungsgerecht bezahlt? Und wie will man diese Leistung "messen"? Ok, vielleicht an den Arbeitszeiten. Aber es ist ja schon in meinem Bürojob so, dass ich mengenmäßig in manchen Monaten mehr getan habe als in anderen, obwohl in zeitmäßig nicht länger auf der Arbeit war, trotzdem bekomme ich in beiden Monaten das gleiche Geld.
Die Frage für den Arbeitgeber ist doch immer: Wieviel Geld kann ich mit der Arbeit meines Arbeitnehmers verdienen. Dementsprechend werde ich entlohnt. Wenn ich ein Programm schreibe und ein Kunde ist bereit dafür 5000 Euro zu zahlen, bekomme ich eben einen Anteil daran, natürlich hochgerechnet auf einen längeren Zeitraum und verschiedene Programme.
Fußballspieler sorgen durch ihre Arbeit dafür, dass viele Menschen ins Stadion kommen, sich Premiere-Abos kaufen oder im Eintrachtshop einkaufen gehen. Die Eintracht nimmt dadurch viel Geld ein. Entsprechend werden die Spieler bezahlt. Hätte Fußball nicht den Stellenwert in unserer Gesellschaft, würde damit nicht soviel Geld umgesetzt, würden Profis auch nicht so viel verdienen. Das alles ist allerdings nicht unbedingt abhängig von den gezeigten Leistungen. Das ist vielleicht der große Unterschied zu "normalen" Jobs. Ein Fußballerspieler kann auch vermeintlich schlechte Leistungen bringen, und wird trotzdem fürstlich entlohnt.
Das liegt aber vorallem daran, dass man Leistung im Fußball nicht so leicht messen kann. Das Ergebnis eines Spiels ist von so vielen Faktoren abhängig: persönliche Fähigkeiten der einzelnen Spieler, Zusammenspiel der Mannschaft, Stimmung im Team, die gegnerische Mannschaft, und nicht zuletzt Glück oder Pech.
So kann ein Spieler durchaus gute Leistungen bringen, aber mit seiner Mannschaft ständig verlieren. Soll ihm dann das Gehalt gekürzt werden? Ein bißchen wird ja darauf reagiert über Siegprämien, Titelprämien, Einsatzprämien etc. Und wenn sie sich gar nicht durchsetzen können, wird der Vertrag eben nicht verlängert und der Spieler steht erstmal auf der Straße.
Ein anderer Aspekt: Der Arbeitsmarkt ist eben auch ein Markt. Für den Beruf Fußballer wird eben ein bestimmtes Gehaltsniveau bezahlt. Fußballer sind nunmal Spezialisten die man nicht unbegrenzt adäquat ersetzen kann. Ohne einen bestimmten Berufsstand diskreditieren zu wollen, können eben eine Putzfrau oder ein Bandarbeiter einfach ersetzt werden, da viele Menschen diese Jobs ausüben könnten und somit ein hohes Angebot an Arbeitskräften besteht.
Nichtsdestotrotz haben Fußballer natürlich selbst bei schlechten Leistungen und wenigen Einsätzen ein fürstliches Grundgehalt. Und nicht zu vergessen: Sie haben ihr Hobby zum Beruf gemacht, haben also in der Regel sehr viel Spaß an ihrer Arbeit, was ja heutzutage in der Gesellschaft sicher nicht mehr der Normalzustand ist.
Stimme durchaus mit Deiner Ausführung überein.
Dennoch einen Schlenker zu dem, was ich eigentlich ausdrücken wollte.
Fußballer spielen nicht zum Selbstzweck. Sie spielen für ein Publikum.
Und gerade wegen ihres Privilegs, gerade wegen ihrer fürstlichen Entlohnung (die ich ihnen mitnichten neide), sollten sie sich vermehrt immer und zu jedem Zeitpunkt ihres öffentlichen Auftretens daran erinnern.
uaa
War ja klar, das dies ein hochgefährlicher Fred wird.
Hat man eine Meinung zu Trainingsmethoden, balanciert man ab Abgrund, weil man ja völlig offensichtlich das Trainerteam kritisiert. Klar, ein Zusammenhang besteht. War nicht im geringsten meine Intention. Habe ich hinreichend betont, wird aber nicht akzeptiert. Nicht zu ändern.
Wie Lenny5aces ganz richtig anmerkt, wird hier grundsätzlich über alles und jeden diskutiert, allermeistens ohne wirkliches Expertenwissen.
Hat man lediglich vom intensiven Hinschauen eine schlichte Meinung und tut diese kund, gibt es dennoch eine Menge wirklicher Experten.
@rotund schwarz
Schade um unsere schöne Diskussion. Wir beenden sie gütlich, weil auch Du offenbar hinter jedem User den eventuellen "Brandstifter" lauern siehst.
Sollte ich Dich in irgendeiner Weise zu sarkastisch oder sonstwie angegangen sein, tut es mir leid.
Noch zwei Dinge: Isser tot, der Henscheid? Nee. Warum nicht? Weil er im zitierten Moment eben kein Kind mehr war, sondern ein erwachsener Mann, wahrscheinlich durch`s Erwachsenwerden den "kindlichen Zauber" hinter sich gelassen hat.
Und Dein Hinweis auf den Hosenbandorden zieht auch nicht, siehe oben.
Es lag mir fern, den Übungsleiter zu kritisieren.
Halt, noch eins, und bitte nicht böse sein: Monotonität? Monotonie ist völlig ausreichend. Sorry, das mußte jetzt noch sein....
uaa
Hat man eine Meinung zu Trainingsmethoden, balanciert man ab Abgrund, weil man ja völlig offensichtlich das Trainerteam kritisiert. Klar, ein Zusammenhang besteht. War nicht im geringsten meine Intention. Habe ich hinreichend betont, wird aber nicht akzeptiert. Nicht zu ändern.
Wie Lenny5aces ganz richtig anmerkt, wird hier grundsätzlich über alles und jeden diskutiert, allermeistens ohne wirkliches Expertenwissen.
Hat man lediglich vom intensiven Hinschauen eine schlichte Meinung und tut diese kund, gibt es dennoch eine Menge wirklicher Experten.
@rotund schwarz
Schade um unsere schöne Diskussion. Wir beenden sie gütlich, weil auch Du offenbar hinter jedem User den eventuellen "Brandstifter" lauern siehst.
Sollte ich Dich in irgendeiner Weise zu sarkastisch oder sonstwie angegangen sein, tut es mir leid.
Noch zwei Dinge: Isser tot, der Henscheid? Nee. Warum nicht? Weil er im zitierten Moment eben kein Kind mehr war, sondern ein erwachsener Mann, wahrscheinlich durch`s Erwachsenwerden den "kindlichen Zauber" hinter sich gelassen hat.
Und Dein Hinweis auf den Hosenbandorden zieht auch nicht, siehe oben.
Es lag mir fern, den Übungsleiter zu kritisieren.
Halt, noch eins, und bitte nicht böse sein: Monotonität? Monotonie ist völlig ausreichend. Sorry, das mußte jetzt noch sein....
uaa
Maggo schrieb:
Also ich hatte aufgrund der Trainingsberichte den selben Eindruck, also dass im Training keine Spielzüge geübt werden, kein Verschieben etc. Allerdings sehe ich das nun anders:
- in einer Zeitung habe ich nach dem Berlin-Spiel gelesen, dass FF die Situation nachgestellt hat und den Spielern erklärt hat, wie sie sich zu verschieben haben
- in Berichten über die Trainingslager wurde auch davon berichtet, dass FF intensiv das 4-1-4-1 hat trainieren lassen
- das Training bei der Saisoneröffnung fand ich sehr gut. Erst aufwärmen (jeder Spieler gewöhnt sich an den Ball), dann Schnelligkeit; dann Passspiel für sich, dann Passspiel mit Gegner (5 gegen 2), dann Testspiel - also vom Üben der einzelnen Fähigkeit ausgegangen und dann immer Spielnäher. Das ist genau so wie man es machen soll.
Ja, hatte ich in meinem Trainingsbericht geschrieben, wie er nach dem Berlinspiel die Spieler in "Handarbeit" auf dem Platz aufgestellt, ihnen ihre Fehler erklärt und gegenüber Ochs den "Erdbeerpflücker"-Bonmot kreiert hat.
Ich bin mir sicher, die betreffenden "Schuldigen" wußten auch vorher schon, wer welche Fehler im Berlinspiel gemacht hat.
Nur -wo ist da was geübt?
Wie intensiv FF in den Trainingslagern 4-1-4-1 hat üben lassen, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis. Aber auch hier wieder -was können in diesen 2x8 Tagen schon für Automatismen entstanden sein? Und das noch mit (nee ohne) diversen fehlenden oder verletzten Spielern? Zum Beispiel Liberopoulos. Und wann wird weitergeübt? Denn das es zunächst mal ja überhaupt noch nicht "sitzt", ist wohl offensichtlich.
Das Training zur Saisoneröffnung hat Dir gefallen? Okay, aber so, mit kleinen Abwandlungen immerhin, sieht jedes, jedes Training aus. Kann man sich wirklich vorstellen, daß aus sowas Fortschritte -und ich meine deutliche Fortschritte- ergeben könnten?
Ich kann`s mir einfach nicht vorstellen. Das ist so wenig, so oberflächlich...
Ganz krass gesprochen wirkt das Training auf mich, als würden die Spieler Bewegungstherapie machen, damit sie im Laufe der Woche nicht einrosten....
Aber wie schon weiter oben betont: vielleicht ist alles genau richtig so. Ich habe von dieser Materie keine Ahnung. Asche auf mein Haupt und 3 meaculpa, falls ich dem Trainerteam mit meinen Ansichten grobes Unrecht antue.
uaa
@rotundschwarz
Schön beschrieben, Deine Trainingsintentionen von damals bis heute. Kann während des Lesens nachvollziehen, was Du meinst. Komme aber am Ende für mich zu ganz anderen Quintessenzen.
Du siehst das ganze -entschuldige bitte- wie ein schwärmerisches Mädchen, Dich befällt gar ein "Zauber" im Angesicht mit den Spielern. Irgendwie romantisierend, fast bissi pilcherig. Erahne ich da etwa Spuren Deiner Profession?
Da bin ich knallhart. Sowas ist mir, wie man sich denken kann, natürlich völlig fremd. Gerade im Profisport mit seiner engen Leistungsdichte ist die unbedingte Bereitschaft gefordert, gewissenhaft, gezielt, hart und ausdauernd an der individuellen Verbesserung zu arbeiten. Nur so erzielt man einen, womöglich den entscheidenden Schritt gegenüber dem Konkurrenten im eigenen Verein, noch besser natürlich gegenüber den gegnerischen Konkurrenten.
Mag sein, daß die Trainingsroutine auf der ganzen Welt die gleiche ist -was mir beim Eintracht-Training fehlt, ist die Schulung des Individuums.
Sagen wir zum Beispiel mal Spycher.
Wenn der von hinten heraus spielt, sage ich Dir bis zum endgültigen Ballverlust jeden seiner Schritte exakt voraus. Das ist dermaßen stereotyp -für jeden Gegner in seiner Vorhersagbarkeit ein gefundenes Fressen. Daran könnte man, müßte man gezielt, eben individuell, arbeiten.
Und so kann man praktisch jeden Spieler durchdeklinieren, jeder hat ein Bündel von Stärken, aber gewiß auch ein Sträußchen Schwächen.
Solche Dinge habe ich im Training definitiv noch nie gesehen. Vielleicht wird es in den Katakomben oder nachts trainiert.
Allein - ich sehe bei den wochenendlichen Arbeitsproben keinen Hinweis auf etwaiges Geheimtraining.....
uaa
Schön beschrieben, Deine Trainingsintentionen von damals bis heute. Kann während des Lesens nachvollziehen, was Du meinst. Komme aber am Ende für mich zu ganz anderen Quintessenzen.
Du siehst das ganze -entschuldige bitte- wie ein schwärmerisches Mädchen, Dich befällt gar ein "Zauber" im Angesicht mit den Spielern. Irgendwie romantisierend, fast bissi pilcherig. Erahne ich da etwa Spuren Deiner Profession?
Da bin ich knallhart. Sowas ist mir, wie man sich denken kann, natürlich völlig fremd. Gerade im Profisport mit seiner engen Leistungsdichte ist die unbedingte Bereitschaft gefordert, gewissenhaft, gezielt, hart und ausdauernd an der individuellen Verbesserung zu arbeiten. Nur so erzielt man einen, womöglich den entscheidenden Schritt gegenüber dem Konkurrenten im eigenen Verein, noch besser natürlich gegenüber den gegnerischen Konkurrenten.
Mag sein, daß die Trainingsroutine auf der ganzen Welt die gleiche ist -was mir beim Eintracht-Training fehlt, ist die Schulung des Individuums.
Sagen wir zum Beispiel mal Spycher.
Wenn der von hinten heraus spielt, sage ich Dir bis zum endgültigen Ballverlust jeden seiner Schritte exakt voraus. Das ist dermaßen stereotyp -für jeden Gegner in seiner Vorhersagbarkeit ein gefundenes Fressen. Daran könnte man, müßte man gezielt, eben individuell, arbeiten.
Und so kann man praktisch jeden Spieler durchdeklinieren, jeder hat ein Bündel von Stärken, aber gewiß auch ein Sträußchen Schwächen.
Solche Dinge habe ich im Training definitiv noch nie gesehen. Vielleicht wird es in den Katakomben oder nachts trainiert.
Allein - ich sehe bei den wochenendlichen Arbeitsproben keinen Hinweis auf etwaiges Geheimtraining.....
uaa
HeinzGründel schrieb:upandaway schrieb:
gereizt schrieb:
Mal zum Vergleich ein Trainingsbericht aus Gladbach, klingt ähnlich wie bei uns, sogar die Trinkpause (allerdings beschreibt WIB das schöner):
http://fohlenhautnah.de/2008/08/15/die-borussia-trainiert-fur-stuttgart-trainingsbericht-vom-150808-1030-uhr/
Okay, wenigstens mal ein kleiner Quervergleich möglich.
Und in der Tat, das sieht genauso übersichtlich aus wie bei uns.
Ich würde hier liebend gerne mitdiskutieren, aber dies ist nun wirklich ein Thema, von dem ich Null Ahnung habe und bin deshalb out.
Nur noch einen weiteren bescheidenen Vergleich, von dem ich auch nicht weiß, wie ich ihn einordnen soll:
Mein Sohn, Eintracht-Fan wie sein Vater, 32 Jahre alt, spielt in der Landesliga Büdingen, also sehr bescheidenes Niveau. Nachdem ich ihn einige Male mit zum Eintracht-Training geschleppt habe, zieht er folgende Bilanz.
Sie trainieren 2x2 Stunden in der Woche. Macht 4 Stunden.
Die Eintracht trainiert 1x am Tag ca. 75 Minuten, ganz selten 2x am Tag, und manchmal haben die Jungs auch noch trainingsfrei, wie diese Woche zum Beispiel der Großteil der Mannschaft am Montag und am Dienstag (wegen Leeheim).
Eine überschlägige Rechnung ergibt also -allenfalls- 8 Stunden in der Woche.
Die Trainingsinhalte sieht er als absolut gleich an, natürlich wieder eingerechnet das bescheidene Niveau des Spielermaterials in dieser Landesliga.
Ich weiß einfach nicht, welchen Schluß ich aus diesen Vergleichsmöglichkeiten ziehen könnte....noch bin ich geneigt, den Profis ein Trainingsdefizit vorzuhalten.
Wahrscheinlich völlig falsch, siehe oben, Null Ahnung....
uaa
Man müßte zum Vergleich mal ein Training beim FSV sichten.
Genau, warum komme ich darauf nicht selbst? Ist doch gerade bei mir um die Ecke. Ich werde berichten..
gereizt schrieb:
Mal zum Vergleich ein Trainingsbericht aus Gladbach, klingt ähnlich wie bei uns, sogar die Trinkpause (allerdings beschreibt WIB das schöner):
http://fohlenhautnah.de/2008/08/15/die-borussia-trainiert-fur-stuttgart-trainingsbericht-vom-150808-1030-uhr/
Okay, wenigstens mal ein kleiner Quervergleich möglich.
Und in der Tat, das sieht genauso übersichtlich aus wie bei uns.
Ich würde hier liebend gerne mitdiskutieren, aber dies ist nun wirklich ein Thema, von dem ich Null Ahnung habe und bin deshalb out.
Nur noch einen weiteren bescheidenen Vergleich, von dem ich auch nicht weiß, wie ich ihn einordnen soll:
Mein Sohn, Eintracht-Fan wie sein Vater, 32 Jahre alt, spielt in der Landesliga Büdingen, also sehr bescheidenes Niveau. Nachdem ich ihn einige Male mit zum Eintracht-Training geschleppt habe, zieht er folgende Bilanz.
Sie trainieren 2x2 Stunden in der Woche. Macht 4 Stunden.
Die Eintracht trainiert 1x am Tag ca. 75 Minuten, ganz selten 2x am Tag, und manchmal haben die Jungs auch noch trainingsfrei, wie diese Woche zum Beispiel der Großteil der Mannschaft am Montag und am Dienstag (wegen Leeheim).
Eine überschlägige Rechnung ergibt also -allenfalls- 8 Stunden in der Woche.
Die Trainingsinhalte sieht er als absolut gleich an, natürlich wieder eingerechnet das bescheidene Niveau des Spielermaterials in dieser Landesliga.
Ich weiß einfach nicht, welchen Schluß ich aus diesen Vergleichsmöglichkeiten ziehen könnte....noch bin ich geneigt, den Profis ein Trainingsdefizit vorzuhalten.
Wahrscheinlich völlig falsch, siehe oben, Null Ahnung....
uaa
womeninblack schrieb:
[quote=upandaway]
Damit will ich jetzt nicht unsere Mannschaft als Dilletanten bezeichnen, aber eben als "Künstler" denen ich keinen Pfennig - oh den gibt es ja net mehr - neide.
Wieso das jetzt hier ausgerecht Fußballfans tun..
Es ist schlicht +ergreifend nicht möglich die "Arbeistsleitung" eines Fußballprofis mit der einer Putzfrau, eines Bankangestellten, eines Berufssoldaten, einer Managerin zu vergleichen...
Obwohl was hat Josef Ackermann geleistet um sein Gehalt zu verdienen???
OhOh, WiBSabine, es ist nicht wirklich schlimm, aber wir haben ziemlich konträre Auffassungen. Die Spieler als "Künstler" zu bezeichnen, ist imo stark überhöht. Es genügt, wenn man sie als privilegierte Sportler sieht, denen auch ich ihr Privileg und ihr damit verbundenes Gehalt nicht wirklich neide -mir wird leider nur oft zu wenig Gegenleistung geboten, das Preis/Leistungsverhöltnis stimmt nicht, sie treten ihr Privileg oft genug mit Füßen und damit dem Fan vor den Kopf.
Und ganz gewiß -und warum sollte das nicht möglich sein- ich vergleiche sehr wohl die Arbeitsleistung eines Fußballprofis mit jedwedem anderen Beruf. Und komme dabei zu bitterbösen Resultaten zu Ungunsten der Kicker. Meinen Respekt hat viel mehr die Putzfrau, die für einen kargen Stundenlohn buckelt, als der hochbezahlte Fußballer, der für seine oftmals kargen Leistungen sich nicht entblödet, dem geneigten Publikum auch noch die dämlichsten Entschuldigungen aufzutischen.
Nichts für ungut und bis bald wieder auf`m Trainingsplatz
uaa
MagischesViereck schrieb:
Also man kann wirklich aus einer (Journalisten-) Muecke einen Elefanten machen. Es scheint mir manchmal, als laege das Wohl der Eintracht in den Haenden (oder Beinen) der Eintracht.
Man muss konstatieren, dass Caio gegen Koeln 30 Minuten gespielt hat, obwohl Funkel dies vorher ausdruecklich ausgeschlossen hatte. Das laesst fuer mich den Schluss zu, dass Funkel situationsbedingt durchaus in der Lage ist, ueber seinen eigenen Schatten zu springen. Zudem laesst sich auch sagen, dass das Spiel mit Caio zumindest nicht schlechter geworden ist. Meine persoenliche Einschaetzung ist, dass Caio der Eintracht auf absehbare Zeit nur in Sonderfaellen (Cottbus und Koeln waren solche speziellen Momente) weiterhelfen kann und wird - ob nun der Trainer Funkel heisst oder nicht.
Das eigentliche Problem ist fuer mich eher der Mangel an Konstanz und das eher unrobuste Nervenkostuem unserer Mannschaft. Momentan gibt die Mannschaft wenig Anlass dazu, sich nicht an die Nuernberger Manschaft der letzten Saison erinnert zu fuehlen.
Als eine der (leider z. Zt. wenigen) Lichtblicke sehe ich die gesteigerte Effizienz vor dem Tor (Liberopoulus und Fenin) und Spieler wie Korkmaz und Bajramovic, die der Mannschaft spielerisch und mental eien Schub geben koennen - wenngleich wahrscheinlich erst nach der Winterpause.
Ich denke, die Eintracht hat im Rahmen ihrer Moeglichkeiten sehr gute Einkaeufe getaetigt. Vor allem Liberopoulos und Bellaid werden uns ueber die Saison hindurch vertsaerken. Steinhoefer braucht wohl noch Zeit und bei Bajramovic und Korkmaz muss man abwarten, wie gut der Heilungsprozess verlaeuft. Diese beiden Spieler haben aber durchaus eine hohe Qualitaet und sind mehr als eine Verstaerkung in die Breite. Caio wird wohl auch diese Saison nicht zu einer richtigen Verstaerkung werden, aber wenn es zu mehr halbsteundigen Kurzeinsaetzen, konnte auch dies zu dem einen oder anderen Punkt verhelfen. gegen Cottbus war sein Anteil am Sieg auf jeden Fall nicht zu unterschaetzen.
Ich denke, der Boden ist bereitet, dass wir trotz verhaltenem Start und sichtbaren Problemen (die schon ueberwunden schienen) nicht zum Nuernberg der vergangenen Saison mutieren.
Oh Mann, ich halte nichts von 100% agree und absoluter Zustimmung.....aber könnte ich mich so ausdrücken wie Du, dann könnte Dein Beitrag ebenso von mir sein.....aber auch sowas von detailgetreuer Übereinstimmung....
uaa
Ephiltranc schrieb:
ich glaube, ich hab's...
...herausgefunden, warum Caio im Training nicht auf sich aufmerksam machen kann.
Nun, wie ich heute mit Entsetzen erfahren habe, besteht eine Trainingseinheit aus irgendwas zwischen 75 und 90 Minuten a m T a g
d.h. so um die 20 Leute (der Rest ist im Lazarett) buhlen neben Stangen- und Hütchen- und Trainingstorenauf- und abbauen in den paar verbliebenen Mintuten um die Aufmerksamkeit der Trainer. Caio, der wahrscheinlich immer noch gar nicht so recht weiß, wo welche Stange steht und welches Hütchen wohin muss, und der nebenbei erstmal Chris fragen muss, was heute überhaupt auf dem Programm steht, ist dann natürlich immer ein bisschen spät dran.
Und wenn er dann alles mal beisammen hat und aufdrehen will, ist das Training auch schon wieder vorbei.
Da hätte ich auch meine Schwierigkeiten, vor allem, wenn ich kein Wort verstehen würde von dem, was AR und FF so von sich geben den lieben langen Tag...also...in der knappen Stunde.
Kaum zu glauben, aber in dieser sarkastischen Momentaufnahme stecken etliche
Körner Realität. Caio kann froh sein, in dieser heute von WiB beschriebenen
1/2/3/4/5/6/a/b/c-Trainingsnummer nicht dabeigewesen zu sein. Da hatten ja sogar Eigengewächse ihre Raff-Schwierigkeiten...
uaa
Hmmmmm......danke. Aha. Ja.
Zielt wohl alles weitestgehend auf Witterungsausfälle ab.....
Mal sehen, wie es heute nachmittag beim Training dort so aussieht.
Hoffentlich kommt man vor lauter Rasen-Lastzügen überhaupt rein.
uaa