wenkonaut
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EFCB schrieb:
Man kann sowohl größenwahnsinnig als auch publicityscheu sein.
Erinnerst Du Dich z.B. an Adolf Merckle? Der hat in seinem Größenwahn ein Firmenimperium zusammengezimmert (Heidelberger Zement, Ratiopharm etc. etc.) und hat sich dann vorletztes Jahr vor den Zug geworfen als er sich in seinem Größenwahn übernommen hatte. Sonst hat man von ihm aber nur sehr wenig mitbekommen.
Viele erfolgreiche Unternehmer sind eher publicityscheu. Die treten nicht im Fernsehen auf und man sieht sie auch bei kaum einer Bussi-Bussi Veranstaltung oder einem Bling-Bling Event. Da spielen sich dann eher die angestellten Manager auf und gockeln rum was das Zeug hält.
Wir sind ein wenig OT. Ich habe doch lediglich angemerkt, dass Herr Grupp mE nicht richtig liegt mit seiner Einschätzung und allgemein besser seinen Mund hielte. Dabei bleibe ich auch. Es sei denn man definiert Größenwahn als unternehmerisches Wachstumsstreben. Aber schau mal in WP Größenwahn nach. Da fällt mir eher Grupp ein ("Weltverbesserungs- bzw. Welterneuerungswahn").
Grupp ist es ja auch, der nicht müde wird uns zu erklären, wie böse und schlecht doch angestellte Manager sind und dass alleine inhabergeführte Unternehmen gut für die Gesellschaft sind. Ein Lied, dass ja auch zu weilen von der Politik übernommen wird. Ich verkürze mal seine Begründung für diese These: weil nur inhabergeführte Unternehmen wirkliche Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft übernehmen. Nun, dann sollte es sich diese Insolvenz gut anschauen...
Ich finde den Typ zK und ganz allgemein sollte man sich aufgrund der dünnen Informationslage mit Vorverurteilungen und merkwürdigen Ferndiagnosen ein wenig zurück halten. Man kann viel über AS denken, aber man muss es nicht gleich zur dpa tragen.
DougH schrieb:wenkonaut schrieb:Das sind Albrechts...Schwarz...Heinig ect. auch...komisch, sind alles Leutscher mit wenig positiven Kritiken
Ich kenne AS nicht, im Unterschied zu Grupp ist er wohl sehr scheu.
Ah, so einfach ist das also. Danke für diesen wertvollen Einwand. Wusste doch, dass der Loddar im Grunde ein Guter ist.
EFCB schrieb:
Hast Du Dir durchgelesen, was die eigentlichen Kritikpunkte von Grupp im Falle Schlecker gewesen sind? Darin sehe ich nämlich nichts verwerfliches. Auch die gewandelte Rechtsform von Grupps Firmen disqualifizieren ihn da nicht. Daß Grupp in meinen Augen mediengeil ist steht auf einem anderen Blatt.
Im Übrigen diesen die sogenannten Veröffentlichungspflichten im eigentlichen Sinne dazu, bei beschränkt haftenden Gesellschaften die Gläubiger durch Informationen zu schützen. Da ein eingetragener Kaufmann unbeschränkt nach außen und mit seinem gesamten Privatvermögen haftet besteht auch keine Veröffentlichungspflicht. Gegenüber wem auch, denn Banken bekommen eh aktuelle Zahlen und Großgläubiger haben auch weitgehendere Informationen.
Du veröffentlichst Deine Einkünfte sicher auch nicht.
Ich weiß nicht wie Du auf verwerflich kommst. Ich bezog mich auf den verlinkten Artikel und ja, ich habe mir das von Grupp durchgelesen. So wahnsinnig viel substantielles hat er ja dazu gar nicht gesagt. Nach meiner Lesart (lasse mich da gerne korrigieren) 2 Punkte: "Ihm erscheine vor allem suspekt, dass die Auslandsgesellschaften von Schlecker nicht in die Insolvenz gegangen sein." und "Zuvor hatte Grupp Schlecker als mahnendes Beispiel von zu viel "Größenwahn" bezeichnet. "In solchen Fällen muss früher die Notbremse gezogen werden", sagte der Trigema-Chef in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa."
Zum Auslandsgeschäft kann niemand ohne Insiderwissen etwas sagen, das wird man sehen. Alles andere ist Spekulation. Der Insolvenzverwalter wird diesen Punkt sicher genauestens unter die Lupe nehmen.
Und das "Größenwahn" die Ursache sei, ist doch albern. Schlechtes Image (v.a. durch schlechte Behandlung der Mitarbeiter), z.T. üble Läden mit sichtbarem Renovierungsstau, schwer nachvollziehbare Preispolitik bzw. Marktpositionierung, etc. Alles hier bereits von anderen genannt und m.E. anteilig richtig. Eine Firmeninsolvenz hat selten (ich würde sagen nie) nur einen einzigen Grund.
Ich kenne AS nicht, im Unterschied zu Grupp ist er wohl sehr scheu. Also Größenwahn passt da nicht wirklich, da fielen mir andere ein. Das ist kein Fakt, sondern nur meine private Meinung.
SGERafael schrieb:
Bei aller Liebe, Schlecker wäre ja schön blöd, wenn er seine Kohle nicht zuvor geschenkt, überschrieben, umgelagert oder was auch immer hätte.
Nun ist natürlich nix mehr da. Mir stellt sich die Frage, weshalb Schlecker e.K. als Rechtsform gewählt hat. Wahrscheinlich nur, weil er damit das alleinige Recht auf den Gewinn hat... , nun kommt aber der Insolvenzverwalter und sucht sich dumm und dämlich... Bin mal gespannt, was passiert, sollte jemand aus dem Umfeld plaudern...
Die Thesen von Grupp mögen keinesfalls dämlich sein.
Welche Thesen? Etwa die, dass Größenwahn ursächlich für die Insolvenz sei? Da hatten wir hier im Thread aber schon bessere Erklärungen.
Grupp gehört zu den "sympathischen" Menschen, die meinen überall ihren Senf dazugeben zu müssen. Er hat seine (ursprünglich als GmbH & Co. KG firmierende) Trigema selbst in eine andere Rechtsform (TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K) umgewandelt, um Veröffentlichungspflichten zu umgehen. Also von daher ist er sicher nicht der richtige, um über AS zu richten oder zu urteilen.
Grundsätzlich sind doch fast alle Insolvenzen mehr oder minder anrüchig. Das deutsche Insolvenzrecht begünstigt eindeutig den Schuldner, aber das ist ein anderes Thema. Peinlich finde ich den mitleidigen Auftritt der Familie Schlecker, nach dem Motto "seht her, wir haben auch nichts mehr". Das ist natürlich Unsinn und verhöhnt Beschäftigte und Gläubiger.
stefank schrieb:
(...) Die Insolvenz erfolgte wegen eines zweistelligen Millionenbetrags an Lieferantenforderungen. Eben diese Lieferanten erklären sich aber bereit, weiter an Schlecker zu liefern. (...)
Auch wenn ich AS jede dubiose Aktion zutraue und deine Vermutung bzgl. Mietverträgen teile. Dieser Punkt ist allerdings relativ üblich. Zumal ein Großteil der Forderungen über eine Ausfallversicherung abgesichert gewesen sein dürfte. Und für neue Lieferungen ist das Risiko ja recht überschaubar.
sotirios005 schrieb:
Profivereine kann man noch am ehesten mit Non-Profit-Organisationen im öffentlichen oder kirchlichen Bereich vergleichen, die sollen auch nur z. B. Altenpflege oder Krankenhäuser betreiben und möglichst keine nachhaltigen Verluste produzieren, sondern im Rahmen der Einnahmen (Pflegesätze) so gut wie möglich für die Patienten und Heimbewohner auf möglichst hoher Qualitätsstufe Dienstleistungen erbringen. Keine Ausschüttungen an die Anteilseigner, um ihre steuerliche Gemeinnützigkeit nicht zu gefährden.
Profivereine in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft sollen sportliche Erfolge "produzieren". Sie haben freilich keine steuerliche "Gemeinnützigkeit". Diese haben die "e. V.'s" mit Jugendabteilung, anderen Amateursportarten usw.
Hm ja, vielleicht. Ich würde es dennoch etwas anders sehen. Ich würde einen Profiverein mit einem Autohersteller vergleichen wollen. Ein Altersheim hat nämlich keinen Markenwert. Ein Fußballverein (mit Tradition) schon. Und der wird von den Topclubs auch exzellent eingesetzt. Selbst wir haben natürlich einen enormen Markenwert, der natürlich Kratzer erleiden kann. Aber das ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann (und muss).Die Mannschaft wäre bei mir die Modellpalette. Hier muss das Mannschaftsgefüge (der Modellmix) stimmen. Ich muss regelmäßig in neue Spieler (Modelle) investieren, ich muss die neuen Spieler selbst ausbilden oder zukaufen (forschen und entwickeln). Natürlich kann man das nicht 1:1 übertragen. Aber ich bestreite, dass sich jeder Vergleich von vornherein verbietet.
Im übrigen kommt kein erfolgreiches Markenunternehmen ohne Fremdkapital aus. Und im Profifußball hat sich so viel verändert (Stichwort Kommerzialisierung), da ist so viel Geld im Spiel. Das ist mittlerweile eine kapitalintensive Branche. Da brauchst du eben auch viel Geld, wenn du oben mitmischen willst. Schön, wenn man das ohne FK stemmen kann.
marcelninho85 schrieb:
Ein Fussballverein kann man nicht mit einem klassischem Unternehmen verglecihen. Während ein Unternehmen zum Ziel hat, denn gewinn zu maximieren, ist dies bei Fussballvereinen kein bischen das Ziel. Der Verein als Eigentümer der AG könnte Gewinne auch gar nicht an seine Mitglieder abführen.
Wir reden hier über Eintracht Frankfurt, also über Profifussball. Also reden wir auch über Gewinne, die der Verein (bzw. hier die AG) machen muss. Nicht in erster Linie, um diese abzuführen. Aber um handlungsfähig zu sein. Um zu investieren. Um auch mal im Abstigesfall einen Verlust auszugleichen. Oder das Risiko einer Fehlinvestition abzufedern. Um bankenunabhängig zu sein. Um nicht in eine Situation wie die 60er zu geraten. Etc.
Und natürlich kann man einen Profiverein mit einem Unternehmen vergleichen. Nicht mit jedem, aber durchaus gibt es viele interessante Parallelen. Im betriebswirtschaftlichen Bereich sowieso, aber auch im operativen Bereich.
f1r3 schrieb:
Das klingt eher nach einer sehr komfortablen Finanzsituation als nach Krise.
Nein. Ein Unternehmen, das (zur Zeit) nicht auf Fremdkapital angewiesen ist, ist noch lange nicht gesund. Eine "komfortable Finanzsituation" ermöglicht den Helmestransfer ohne Probleme. Warum also eiern wir da rum?
Ich kenne unsere aktuellen Zahlen nicht, nur die zuletzt veröffentlichten (Geschäftsjahr 2009). Da wir offensichtlich in 2010 und 2011 Verluste gemacht haben, und 2012 ziemlich sicher erneut Verluste anfallen, dürfte unsere aktuelle Finanzsituation schwierig bis dramatisch sein.
reggaetyp schrieb:
Ich habe den Eindruck, dass bei den Piraten Form vor Inhalt kommt. Das ist mein Hauptproblem mit der Partei.
Ich weiß kaum, welche Positionen die beziehen.
Ja. Genau das ist mein Problem mit allen Parteien. Nur das bei den sog. "etablierten" Parteien Personen vor Inhalten kommen. Unterstütze daher HG: alle beobachten.
Anleihen sind (wie schon gesagt) ein Form der Fremdfinanzierung. In aller Regel zur langfristigen Finanzierung konkreter Projekte (z.B. Stadionbau oder –umbau). Der Zinssatz hängt von sehr vielen Faktoren ab (Marktzins, Bonität der EFAG, Volumen, etc.) und wird schließlich durch den „Fanbonus“ beeinflusst. Sie haben in meinen Augen einen großen Nachteil: die Emissionskosten sind hoch und schmälern den Nettoerlös. Eigentlich begibt man eine Anleihe, wenn man bereits andere Finanzierungsformen weitgehend ausgeschöpft hat.
Grundsätzlich sollte man Kredite (in welcher Form auch immer) nicht per se verteufeln. Nur weil man keine Schulden hat, geht es einem nicht automatisch gut. Hier irrt auch unser Vorstandsvorsitzender regelmäßig. Die Gretchenfrage ist, für was man Schulden aufnimmt und wie hoch das Risiko ist. Insbesondere die Finanzierung von Spielertransfers mit Fremdmitteln ist sehr riskant, da man nur selten wissen kann, wie „werthaltig“ ein Spieler ist bzw. wie sich sein Wert entwickeln wird.
Problematisch wird es, wenn mit Krediten strukturelle Probleme überdeckt werden. Wir haben derzeit eines, deshalb macht die Eintracht ja auch Verluste. Hier ist eine Anleihe imho unsinnig.
Aktuell dürfte eine Anleihe kein Thema sein. Was sollte damit finanziert werden? Helmes? Momentan sollten für unsere zementierte Mittelmäßigkeit übliche Bankdarlehen bzw. die Kontokorrentlinie ausreichend sein. Und um eine große Strategie (Projekt Meisterschaft 2020 ) zu finanzieren, fehlen mir im Augenblick die fähigen Leute an den Schaltstellen der Macht.
Grundsätzlich sollte man Kredite (in welcher Form auch immer) nicht per se verteufeln. Nur weil man keine Schulden hat, geht es einem nicht automatisch gut. Hier irrt auch unser Vorstandsvorsitzender regelmäßig. Die Gretchenfrage ist, für was man Schulden aufnimmt und wie hoch das Risiko ist. Insbesondere die Finanzierung von Spielertransfers mit Fremdmitteln ist sehr riskant, da man nur selten wissen kann, wie „werthaltig“ ein Spieler ist bzw. wie sich sein Wert entwickeln wird.
Problematisch wird es, wenn mit Krediten strukturelle Probleme überdeckt werden. Wir haben derzeit eines, deshalb macht die Eintracht ja auch Verluste. Hier ist eine Anleihe imho unsinnig.
Aktuell dürfte eine Anleihe kein Thema sein. Was sollte damit finanziert werden? Helmes? Momentan sollten für unsere zementierte Mittelmäßigkeit übliche Bankdarlehen bzw. die Kontokorrentlinie ausreichend sein. Und um eine große Strategie (Projekt Meisterschaft 2020 ) zu finanzieren, fehlen mir im Augenblick die fähigen Leute an den Schaltstellen der Macht.
sotirios005 schrieb:
Das Beispiel kann als Warnung an alle Leser dienen:
Mit einem geschlossenen Fonds bist Du immer Unternehmer, genauer Mit-Unternehmer. Nur, da Du nicht tätiger Teilhaber bist, hast Du auch nix zu sagen...
Egal, ob Immobilienfonds, Flugzeugfonds, Schiffsfonds, Filmfonds, usw.
An geschlossene Fonds sollten sich grundsätzlich nur "Großverdiener" wagen, die locker mal den Einsatz als "Spielgeld" wagen können und denen der Totalverlust nicht wehtut.
Sehr richtig. Darüber hinaus sollte man seine Investments nie ausschließlich oder vorwiegend aus steuerlichen Gründen tätigen. Steuerberater sind i.d.R. keine guten Anlageberater. Möchte nicht wissen, wieviele Milliarden bereits mit "Steuersparmodellen" versenkt wurden.
Konkret: Gehe bitte schnellstens zu einem (guten) Anwalt und lass dich beraten. Du bist schon spät dran, denn das Ding ist wenigstens seit 2008 Schrott. In Abhängigkeit der Umstände beim Kauf gibt es doch Chancen, dass du aus der Nummer herauskommst und zumindest nicht weiter zahlen musst. Wird wohl im wesentlichen von der "Beratungsleistung" bei bzw. vor dem Kauf abhängen und in wieweit die Fehlberatung belegbar ist. Wird sehr schwierig, aber ein Versuch ist es Wert.
1amanatidis8 schrieb:
Ich habe einen Fall erlebt, wo ein Mitarbeiter aus der Mülltonne seines Arbeitgebers 2 leere Pappkartons rausgefischt hat. Hat diese benötigt für seine Ebayverkäufe und wollte sich den Neukauf sparen.
Der Arbeitgeber hat ledier davon Wind bekommen und den Mitarbeiter knallhart abgemahnt. Weggeworfene Sachen dürfen nur mitgenommen werden, wenn man sich vorher einen Schrottschein (kein Scheiss) aushändigen lässt. Dieser muss aber durch seinen Vorgesetzten und dessen Vorgesetzten genehmigt werden
Wo genau liegt eigentlich das Problem, seinen Arbeitgeber vorher zu fragen? Die wenigsten AG werden ein Problem damit haben, dass sich jemand die Kartons nimmt. So toll sind die Rückvergütungen für Altpapier nun auch nicht mehr. Und das gilt auch für sonstige Dinge, ob sie im Abfalleimer liegen oder sonstwo. Ich frage meinen Chef ob das noch gebraucht wird und ob ich es mitnehmen darf. Wenn man nett fragt, gibt es meistens eine positive Antwort. Wenn nein, ist es zu respektieren.
TiNoSa schrieb:
Irgendwie ist diesmal das Zeitfenster bis zum nächsten Rennen viiiiiel zu lang!
Ja, komischer Rennkalender dieses Jahr. Mein Tipp für die, die das Brüggli-S nicht mehr sehen können ist dieser Minimode, den man alternativ spielen kann. Derzeit läuft dort "Gröden Rowdy". Man muss einfach schnellstmöglich runterbrettern, ohne Rücksicht auf Tore und Piste. Finde ich ganz nett. Ist was für Pistenhools
BlackDeath2k5 schrieb:
Ich kriege nicht eine gute Fahrt runter. Jedes mal mache ich einen krassen Fehler....
Das deprimiert mich jetzt wirklich. Wünschte ich hätte deine Zeiten. Luxusproblem von dir. Ich denke mir jedesmal "coole Fahrt" und sehe dann, dass ich immer noch Welten hinter euch her gurke...
ThorstenH schrieb:concordia-eagle schrieb:BryterLyter schrieb:
Die Zahl ist insofern wenig überraschend, als es sich um eine Saison handelt, in der Hoffenheim allein durch Transfers 17 Millionen Euro Verlust gemacht hat. Darunter die Flops Simunic und Maicosuel. (Übrigens handelt es sich auch nicht - wie in manchen Artikel behauptet - um das Vorjahr, sondern um die Vor-Vorsaison.)
Dafür wurden in der Folgesaison Transferüberschüsse von 22 Millionen Euro erzielt.
Von denen aber wieder ca. 10-15 Mio durch Gehaltszahlungen aufgezehrt wurden.
Kämen noch Mietzahlungen für das Stadion dazu, wäre der Verlust noch wesentlich höher.
Ohne werthaltige Sponsoren und mit einem Zuschauerschnitt von ca. 29.000 läßt sich ein Maximalumsatz von ca. 40 Mio generieren, eher 5 Mio weniger. Dafür kann der Lizenzspieleretat im Gegensatz zu anderen "normalen Vereinen" wegen des Stadiongeschenks bei ca. 50-55% liegen.
Das aber ergibt bei einem "sich tragendem Verein" einen Lizenzspieleretat von ca.15-22 Mio. Damit spielt man auf die nächsten 1000 Jahre gegen den Abstieg.
Ergo muss Hopp permanent zuschiessen oder irgendwann erwischt es das Kunstprojekt.
Also Mainz schafft es auch einen Etat von 50 Mio.€ zu stemmen mit einem Stadion von 35.000 Zuschauern.
Das dürfte Hoppenheim ohne Hopp auch gelingen.
Aber eben nicht mehr.
Etat und Umsatz wird ja gerne durcheinander gebracht... Mainz hat in dieser Saison einen Rekordetat von 28 Mio., der Umsatz wird mit 54 Mio. budgetiert. Das geht auch nur, weil die praktisch immer ausverkauft sind und mit dem Verkauf von Schürrle hübsch Kasse gemacht haben. Evtl. spült der europäische Wettbewerb noch was rein. Ich könnt kotzen.
Es ist eine Binsenweisheit, das im Einzelhandel ziemlich wenig verdient wird. Auch wenn man das dort nicht so gerne hörte, gehört diese Branche für mich zum Niedriglohnsektor. Die Löhne werden regional abgeschlossen. Darüber hinaus gibt es Haustarifverträge mit einigen Unternehmen (u.a. Schlecker). Ich weiß nicht, was Schlecker in der untersten Entgeltstufe bezahlt bzw. bezahlt hat. In Hessen liegt der unterste Tariflohn im Verkauf als „Verkaufshilfe“ derzeit bei ca. € 9,12 (Quelle Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung). Eine Kassiererin kommt demnach auf € 10,63. Alles brutto pro Stunde.
@endless: Mit dem Begriff „Ausbeutung“ wäre ich immer etwas vorsichtig. In dieser Branche werden (überwiegend) Tariflöhne bezahlt, die mit ver.di verhandelt wurden. Das ist zunächst nicht anrüchig. Schwerer wiegt in meinen Augen die hiesige Mentalität, was den Einkauf von Lebensmitteln angeht. Renate Künast sagte vor Jahren einmal sinngemäß, die Deutschen leisten sich im europäischen Vergleich die mit Abstand teuersten Einbauküchen, geben aber sehr wenig für Lebensmittel aus. Sicher überspitzt, aber da ist schon was dran. Nicht umsonst gilt der deutsche Einzelhandelsmarkt als einer der härtesten überhaupt. Der Preiskampf ist ruinös und das schlägt sich natürlich auch auf die Löhne nieder. Vom Einkauf will ich erst gar nicht reden.
Auch wenn ich Dir persönlich nichts unterstellen kann und will: Man kann sich immer schön über Missstände („Hungerlöhne“, Legebatterien, Antibiotika im Fleisch, …) aufregen, aber das eigene Verbraucherverhalten darf ruhig auch kritisch hinterfragt werden. Schlecker war im unternehmerischen Sinn über Jahrzehnte sehr erfolgreich. Die vielen Läden sind ja nicht entstanden, weil niemand hin ist. So, wie die Blöd auch keiner liest…