
2cvrs
5341
FrankenAdler schrieb:
Falls dir das jetzt wieder zu aggressiv war kann ich dir auch nicht helfen!
Nein war es nicht. Ich fände es halt fruchtbarer, sich mit den Gedankengängen eines Kommunikationspartners zu befassen als ihm ins Gesicht zu springen. Geschenkt.
Neuer Versuch?
In meinem Freundeskreis haben wir schon respektable Mengen an Rotwein und Tabak durchgebracht bei Gedankenspielen, wie man eine demokratische Ordnung so umorientieren könnte, dass Entscheidungen sachbezogener (Für mich ist Umweltschutz z.B. keine Frage der Ideologie, sondern unumstösslicher Sachzwang) gefällt und schneller und effizienter umgesetzt werden, dass sich nicht immer mehr Menschen aus politischen Entscheidungen ausgegrenzt und abgehängt fühlen, Politiker in Ermangelung eine funktionierenden Korrektivs Bodenhaftung und Realitätsbezug verlieren, kurzum einen Staatsapparat, der sich gefühlt in einem sehr bequemen Verwaltungsmodus befindet, ein wenig aufzufrischen.
Eine der Ideen, die mir zumindest nicht völlig realitätsfern erscheint, ging tatsächlich in Richtung "differenzierte direkte Demokratie". Ich hole kurz aus: Seit vielen Jahren sehen wir gesamtgesellschaftlich eine Reduzierung der Arbeitszeiten, in einigen produzierenden Branchen wird bereits nur noch an 4 Tagen in der Woche gearbeitet. Wie wäre es, sich in der gewonnenen Freizeit eine Art "Kompetenzführerschein" und damit das Anrecht erwerben zu können, in einzelnen Fachgebieten Richtungsentscheidungen herbeizuführen? Diese "Gemeinwohlarbeitszeit" könnte staatlich vergütet werden, um die Option allen zugänglich zu machen.
Zugegeben, noch nicht ausgereift, aber für mich ein andenkenswerter Ansatz, um auf einen Schlag etliche Spatzen zu fangen.
Und jetzt noch mal der Versuch: Ideen dazu? Oder sind alle zufrieden mit der derzeitigen Situation?
Das darfst du gerne so halten wie du möchtest. Is völlig ok für mich.
Ich finde deine Argumentation in sich unschlüssig und widersprüchlich. Dass von der sogenannten direkten Demokratie ein erstarken des Populismus zu erwarten ist, ist jetzt tatsächlich keine bahnbrechende Erkenntnis.
Die Idee einer Expertenregierung nicht zuletzt aus Kreisen der Wirtschaft, die letztlich nichts anderes als die Manifestation von faktischer Herrschaft der Eliten auch in politischen/legislativen und exekutiven Strukturen darstellen würde, lehne ich aus voller Überzeugung ab.
Und ja, wenn sich eine Koalition bildet, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass die Minister eines der entsprechenden Parteibücher haben.
Wenn du diese Rolle der Parteien in der parlamentarischen Demokratie ablehnst, dann bist eher du eine Erklärung schuldig, wie du - im Rahmen des Grundgesetzes - diese Demokratie ausprägen willst.
Falls dir das jetzt wieder zu aggressiv war kann ich dir auch nicht helfen!
Ich finde deine Argumentation in sich unschlüssig und widersprüchlich. Dass von der sogenannten direkten Demokratie ein erstarken des Populismus zu erwarten ist, ist jetzt tatsächlich keine bahnbrechende Erkenntnis.
Die Idee einer Expertenregierung nicht zuletzt aus Kreisen der Wirtschaft, die letztlich nichts anderes als die Manifestation von faktischer Herrschaft der Eliten auch in politischen/legislativen und exekutiven Strukturen darstellen würde, lehne ich aus voller Überzeugung ab.
Und ja, wenn sich eine Koalition bildet, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass die Minister eines der entsprechenden Parteibücher haben.
Wenn du diese Rolle der Parteien in der parlamentarischen Demokratie ablehnst, dann bist eher du eine Erklärung schuldig, wie du - im Rahmen des Grundgesetzes - diese Demokratie ausprägen willst.
Falls dir das jetzt wieder zu aggressiv war kann ich dir auch nicht helfen!
FrankenAdler schrieb:
Falls dir das jetzt wieder zu aggressiv war kann ich dir auch nicht helfen!
Nein war es nicht. Ich fände es halt fruchtbarer, sich mit den Gedankengängen eines Kommunikationspartners zu befassen als ihm ins Gesicht zu springen. Geschenkt.
Neuer Versuch?
In meinem Freundeskreis haben wir schon respektable Mengen an Rotwein und Tabak durchgebracht bei Gedankenspielen, wie man eine demokratische Ordnung so umorientieren könnte, dass Entscheidungen sachbezogener (Für mich ist Umweltschutz z.B. keine Frage der Ideologie, sondern unumstösslicher Sachzwang) gefällt und schneller und effizienter umgesetzt werden, dass sich nicht immer mehr Menschen aus politischen Entscheidungen ausgegrenzt und abgehängt fühlen, Politiker in Ermangelung eine funktionierenden Korrektivs Bodenhaftung und Realitätsbezug verlieren, kurzum einen Staatsapparat, der sich gefühlt in einem sehr bequemen Verwaltungsmodus befindet, ein wenig aufzufrischen.
Eine der Ideen, die mir zumindest nicht völlig realitätsfern erscheint, ging tatsächlich in Richtung "differenzierte direkte Demokratie". Ich hole kurz aus: Seit vielen Jahren sehen wir gesamtgesellschaftlich eine Reduzierung der Arbeitszeiten, in einigen produzierenden Branchen wird bereits nur noch an 4 Tagen in der Woche gearbeitet. Wie wäre es, sich in der gewonnenen Freizeit eine Art "Kompetenzführerschein" und damit das Anrecht erwerben zu können, in einzelnen Fachgebieten Richtungsentscheidungen herbeizuführen? Diese "Gemeinwohlarbeitszeit" könnte staatlich vergütet werden, um die Option allen zugänglich zu machen.
Zugegeben, noch nicht ausgereift, aber für mich ein andenkenswerter Ansatz, um auf einen Schlag etliche Spatzen zu fangen.
Und jetzt noch mal der Versuch: Ideen dazu? Oder sind alle zufrieden mit der derzeitigen Situation?
2cvrs schrieb:
Aber das ist auch nicht der Ansatz meines Ausgangsbeitrages gewesen. Ich habe einfach erschrocken zugehört, wie überfordert der federführende Mann unserer Wirtschaftspolitik wirkte.
Und da gehen unsere Wahrnehmungen bereits heftig auseinander. Er hat in dieser Sequenz mit der Insolvenz keine gute Figur abgegeben, ansonsten wirkt er mir, auch wenn ich viele seiner Ansätze nicht teile, sehr gut vorbereitet auch gut dazu in der Lage seinen Politikansatz argumentativ zu unterfüttern.
Hier eine parallele zu Scheuer zu ziehen ist einfach billigstes Bashing, das deine Behauptung unabhängig von der Person oder Partei zu bleiben völlig unernst erscheinen lässt.
2cvrs schrieb:
Das, was mich umtreibt, ist, zu sehen, wie wenig Substanz vonnöten ist, um in unserem Staat in Schlüsselpositionen zu gelangen. Und nein, ich kann keine Patentlösung aus dem Ärmel ziehen, die auf einen Schlag alle diesbezüglichen Probleme lösen würde. Aber eine allmähliche Bewegung weg vom angestaubten und ideologisch verkrusteten Parteiensystem hin zu differenzierter, direkter Demokratie erschiene mir zumindest andenkenswert.
Die derzeitige Struktur führt dazu, dass die Feldmänner und Scheuers dieser Republik in Machtpositionen gelangen, während substanzielle Köpfe, die in der Wirtschaft teilweise um den Faktor 100 höher vergütet werden, nicht auf die Idee kämen, sich im Parteiengeklüngel aufreiben zu lassen.
Direkte Demokratie in einer Situation von Destabilisierung in's Feld zu führen, ist ja ein Schrei nach Populismus. Und führt deine Sehnsucht nach ideologiefreier, vernunftgesteuerter Politik ad absurdum.
Oder einfacher ausgedrückt: deine Argumentation, wenn man das so nennen will, ist in sich völlig widersprüchlich!
Den substantiellen Köpfen steht es frei sich für das Gemeinwohl, incl. Gehaltsverzicht, einzubringen. Da scheint alkerdings kein allzugroßes Interesse zu bestehen.
Ganz davon abgesehen ist gerade am Beispiel Habeck überideologisierte Politik zu belegen wirklich ein schlechter Witz.
DerWirtschaftsminister Habeck gibt grüne Kernthemen schneller preis, als ich Waldsterben buchstabieren kann.
Auch die zweite Spitzenfrau der Grünen im Kabinett ist ein ganz schlechtes Beispiel für mangelnde Substanz und Expertise. Baerbock ist tatsächlich genau in dem Themenfeld unterwegs, zu dem sie sich akademisch und politisch Expertise erworben hat und ich meine auch wahrzunehmen, dass ihr das eine gute fachluche Basis für ihren Ministerjob bietet.
FrankenAdler schrieb:
Direkte Demokratie in einer Situation von Destabilisierung in's Feld zu führen, ist ja ein Schrei nach Populismus. Und führt deine Sehnsucht nach ideologiefreier, vernunftgesteuerter Politik ad absurdum.
Oder einfacher ausgedrückt: deine Argumentation, wenn man das so nennen will, ist in sich völlig widersprüchlich!
Den substantiellen Köpfen steht es frei sich für das Gemeinwohl, incl. Gehaltsverzicht, einzubringen. Da scheint alkerdings kein allzugroßes Interesse zu bestehen.
Ganz davon abgesehen ist gerade am Beispiel Habeck überideologisierte Politik zu belegen wirklich ein schlechter Witz.
DerWirtschaftsminister Habeck gibt grüne Kernthemen schneller preis, als ich Waldsterben buchstabieren kann.
Auch die zweite Spitzenfrau der Grünen im Kabinett ist ein ganz schlechtes Beispiel für mangelnde Substanz und Expertise. Baerbock ist tatsächlich genau in dem Themenfeld unterwegs, zu dem sie sich akademisch und politisch Expertise erworben hat und ich meine auch wahrzunehmen, dass ihr das eine gute fachluche Basis für ihren Ministerjob bietet.
Okay, meine Erkenntnisse aus dem Versuch, mich mit dir auszutauschen:
Die Idee, mehr direkte Demokratie (darauf, dass ich "differenziert" vorangestellt habe, gehst du ignoranterweise nicht ein oder fragst zumindest nach was ich damit meine) zu wagen, hältst du für einen Schrei nach Populismus. Muss man auch erst mal drauf kommen- Respekt!
Vom Ansatz, für die Lenkung unserer Staatsgeschicke die substantiellsten Köpfe zu ihren Marktpreis einzukaufen hätst du auch nichts: Die können ja auch einfach auf den Löwenanteil ihres Gehaltes verzichten und sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Auch hier: Chapeau! Erstaunlich, dass sie noch nicht selbst darauf gekommen sind, so als substanzielle Köpfe
Die Parallele Scheuer/Habeck war mir Beleg dafür, dass nicht fachliche Eignung sondern Parteibuch und Position in der Parteihierarchie darüber entscheiden, wer ministerielle Verantwortung übertragen bekommt. Das halte ich nicht für zielführend; du bezichtigst mich "billigsten Bashings"
An einem konstruktiven Austausch bist du nicht interessiert, du gefällst dir in deiner selbstgefälligen Aggressivität. Keine Ahnung ob du im echten Leben auch so drauf bist, fände ich schade.
Das darfst du gerne so halten wie du möchtest. Is völlig ok für mich.
Ich finde deine Argumentation in sich unschlüssig und widersprüchlich. Dass von der sogenannten direkten Demokratie ein erstarken des Populismus zu erwarten ist, ist jetzt tatsächlich keine bahnbrechende Erkenntnis.
Die Idee einer Expertenregierung nicht zuletzt aus Kreisen der Wirtschaft, die letztlich nichts anderes als die Manifestation von faktischer Herrschaft der Eliten auch in politischen/legislativen und exekutiven Strukturen darstellen würde, lehne ich aus voller Überzeugung ab.
Und ja, wenn sich eine Koalition bildet, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass die Minister eines der entsprechenden Parteibücher haben.
Wenn du diese Rolle der Parteien in der parlamentarischen Demokratie ablehnst, dann bist eher du eine Erklärung schuldig, wie du - im Rahmen des Grundgesetzes - diese Demokratie ausprägen willst.
Falls dir das jetzt wieder zu aggressiv war kann ich dir auch nicht helfen!
Ich finde deine Argumentation in sich unschlüssig und widersprüchlich. Dass von der sogenannten direkten Demokratie ein erstarken des Populismus zu erwarten ist, ist jetzt tatsächlich keine bahnbrechende Erkenntnis.
Die Idee einer Expertenregierung nicht zuletzt aus Kreisen der Wirtschaft, die letztlich nichts anderes als die Manifestation von faktischer Herrschaft der Eliten auch in politischen/legislativen und exekutiven Strukturen darstellen würde, lehne ich aus voller Überzeugung ab.
Und ja, wenn sich eine Koalition bildet, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass die Minister eines der entsprechenden Parteibücher haben.
Wenn du diese Rolle der Parteien in der parlamentarischen Demokratie ablehnst, dann bist eher du eine Erklärung schuldig, wie du - im Rahmen des Grundgesetzes - diese Demokratie ausprägen willst.
Falls dir das jetzt wieder zu aggressiv war kann ich dir auch nicht helfen!
2cvrs schrieb:
Die Parallele Scheuer/Habeck war mir Beleg dafür, dass nicht fachliche Eignung sondern Parteibuch und Position in der Parteihierarchie darüber entscheiden, wer ministerielle Verantwortung übertragen bekommt. Das halte ich nicht für zielführend;
Das ist allerdings in einer Demokratie immer so. Stell dir mal deine Idee des Einkaufs der "fähigsten" Personen für ein Ministeramt in der Realität vor: Dann wäre nicht Habeck Wirtschaftsminister, sondern ein Mann oder eine Frau der Wirtschaft - ein Profi eben. Dann wäre aber nicht ein sozialer und umweltgerechter Umbau der Wirtschaft das (Fern)ziel, sondern ein Weiter so eines Wirtschaftssystems, das uns - profitgesteuert - dahin gebracht hat, wo wir heute sind - sozialpolitisch, umwelttechnisch und vollkommen abhängig.
Es ist der Wille der Wähler*innen gewesen, hier etwas zu verändern. Deshalb sind SPD und Grüne in der Regierung und versuchen, ihre Vorstellung durchzusetzen - genau wie zuvor die Union. So gut es eben geht, resp. nicht geht in dieser Krisensituation. Und mit einer FDP als Bremsklotz am Bein.
Im Übrigen hatten wir die Diskussion schon mal sehr ausführlich hier. Und auch da gab es gute Gründe dafür, dass ein Minister nicht zwingend als erste Qualifikation die Expertise auf seinem Amtsgebiet haben muss.
Ich bin ja jetzt beileibe kein Habeck Fan, muss aber sagen, dass ich den Shitstorm nach ansehen des Interviews nicht wirklich nachvollziehen kann.
DIW Chef Fratzscher übrigens auch nicht. Der vertritt die Auffassung, dass Habeck das durchaus richtig aber etwas unglücklich formuliert hat, bzw eher schlecht untermauert.
Fratzscher dürfte unverdächtig sein, als Grünen-Fanboy zu gelten, aber das wird die die nur auf irgendeine Gelegenheit zum ausspeien von Häme warten eh nicht erreichen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/robert-habeck-diw-chef-marcel-fratzscher-verteidigt-aussage-des-ministers-zu-insolvenzen-a-04c64885-53f0-4461-9d2c-40531faadadb?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
DIW Chef Fratzscher übrigens auch nicht. Der vertritt die Auffassung, dass Habeck das durchaus richtig aber etwas unglücklich formuliert hat, bzw eher schlecht untermauert.
Fratzscher dürfte unverdächtig sein, als Grünen-Fanboy zu gelten, aber das wird die die nur auf irgendeine Gelegenheit zum ausspeien von Häme warten eh nicht erreichen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/robert-habeck-diw-chef-marcel-fratzscher-verteidigt-aussage-des-ministers-zu-insolvenzen-a-04c64885-53f0-4461-9d2c-40531faadadb?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
Lieber FrankenAdler,
Fratzscher vergleicht ein touristisches saisonales Gewerbe, bei dem in der Boomzeit das Geld für's ganze Jahr verdient wird, mit Branchen, in denen oft schon ein schlechter Monat ausreicht, um das Jahr zu verhageln. Das ist argumentativ auch mehr so mittel-sattelfest. Darüber hinaus geht es in die Richtung: Macht euch keine Sorgen, bislang haben wir ja auch immer genug Geld nachgedruckt, wenn es eng wurde.
Aber das ist auch nicht der Ansatz meines Ausgangsbeitrages gewesen. Ich habe einfach erschrocken zugehört, wie überfordert der federführende Mann unserer Wirtschaftspolitik wirkte.
Und bitte glaub mir eines: Es geht mir nicht um Habecks Parteizugehörigkeit. Nicht ohne Grund habe ich den unsäglichen Herrn Scheuer im gleichen Atemzug erwähnt.
Das, was mich umtreibt, ist, zu sehen, wie wenig Substanz vonnöten ist, um in unserem Staat in Schlüsselpositionen zu gelangen. Und nein, ich kann keine Patentlösung aus dem Ärmel ziehen, die auf einen Schlag alle diesbezüglichen Probleme lösen würde. Aber eine allmähliche Bewegung weg vom angestaubten und ideologisch verkrusteten Parteiensystem hin zu differenzierter, direkter Demokratie erschiene mir zumindest andenkenswert.
Die derzeitige Struktur führt dazu, dass die Feldmänner und Scheuers dieser Republik in Machtpositionen gelangen, während substanzielle Köpfe, die in der Wirtschaft teilweise um den Faktor 100 höher vergütet werden, nicht auf die Idee kämen, sich im Parteiengeklüngel aufreiben zu lassen.
Die monumentale Herausforderung, deren wir uns stellen müssen, ist nach meiner Einschätzung, uns unter Wahrung unserer sozialen und demokratischen Errungenschaften effizienter Aufzustellen. Der bräsige antiquierte Verwaltungsmodus, den wir uns in den Wirtschaftsboomjahren angeeignet haben, fällt uns im Globalisierungszeitalter empfindlich auf die Füsse. Und, so empfinde ich es in meinem Umfeld zumindest: Die Bereitschaft der Menschen, alle Reibungsverluste und Fehlentwicklungen durch Erhöhung von Arbeitseinsatz und Hinnehmen von Mehrbelastungen zu kompensieren, erschöpft sich immer mehr.
Ideen dazu?
Fratzscher vergleicht ein touristisches saisonales Gewerbe, bei dem in der Boomzeit das Geld für's ganze Jahr verdient wird, mit Branchen, in denen oft schon ein schlechter Monat ausreicht, um das Jahr zu verhageln. Das ist argumentativ auch mehr so mittel-sattelfest. Darüber hinaus geht es in die Richtung: Macht euch keine Sorgen, bislang haben wir ja auch immer genug Geld nachgedruckt, wenn es eng wurde.
Aber das ist auch nicht der Ansatz meines Ausgangsbeitrages gewesen. Ich habe einfach erschrocken zugehört, wie überfordert der federführende Mann unserer Wirtschaftspolitik wirkte.
Und bitte glaub mir eines: Es geht mir nicht um Habecks Parteizugehörigkeit. Nicht ohne Grund habe ich den unsäglichen Herrn Scheuer im gleichen Atemzug erwähnt.
Das, was mich umtreibt, ist, zu sehen, wie wenig Substanz vonnöten ist, um in unserem Staat in Schlüsselpositionen zu gelangen. Und nein, ich kann keine Patentlösung aus dem Ärmel ziehen, die auf einen Schlag alle diesbezüglichen Probleme lösen würde. Aber eine allmähliche Bewegung weg vom angestaubten und ideologisch verkrusteten Parteiensystem hin zu differenzierter, direkter Demokratie erschiene mir zumindest andenkenswert.
Die derzeitige Struktur führt dazu, dass die Feldmänner und Scheuers dieser Republik in Machtpositionen gelangen, während substanzielle Köpfe, die in der Wirtschaft teilweise um den Faktor 100 höher vergütet werden, nicht auf die Idee kämen, sich im Parteiengeklüngel aufreiben zu lassen.
Die monumentale Herausforderung, deren wir uns stellen müssen, ist nach meiner Einschätzung, uns unter Wahrung unserer sozialen und demokratischen Errungenschaften effizienter Aufzustellen. Der bräsige antiquierte Verwaltungsmodus, den wir uns in den Wirtschaftsboomjahren angeeignet haben, fällt uns im Globalisierungszeitalter empfindlich auf die Füsse. Und, so empfinde ich es in meinem Umfeld zumindest: Die Bereitschaft der Menschen, alle Reibungsverluste und Fehlentwicklungen durch Erhöhung von Arbeitseinsatz und Hinnehmen von Mehrbelastungen zu kompensieren, erschöpft sich immer mehr.
Ideen dazu?
2cvrs schrieb:
Das, was mich umtreibt, ist, zu sehen, wie wenig Substanz vonnöten ist, um in unserem Staat in Schlüsselpositionen zu gelangen.
Das ist doch schon ewig so. Nur jetzt bei den Grünen wird aus jedem Furz ein Elefant gemacht und da merken einige Leute so Dinge auf einmal und wird ganz groß heraus gestellt.
2cvrs schrieb:
Aber das ist auch nicht der Ansatz meines Ausgangsbeitrages gewesen. Ich habe einfach erschrocken zugehört, wie überfordert der federführende Mann unserer Wirtschaftspolitik wirkte.
Und da gehen unsere Wahrnehmungen bereits heftig auseinander. Er hat in dieser Sequenz mit der Insolvenz keine gute Figur abgegeben, ansonsten wirkt er mir, auch wenn ich viele seiner Ansätze nicht teile, sehr gut vorbereitet auch gut dazu in der Lage seinen Politikansatz argumentativ zu unterfüttern.
Hier eine parallele zu Scheuer zu ziehen ist einfach billigstes Bashing, das deine Behauptung unabhängig von der Person oder Partei zu bleiben völlig unernst erscheinen lässt.
2cvrs schrieb:
Das, was mich umtreibt, ist, zu sehen, wie wenig Substanz vonnöten ist, um in unserem Staat in Schlüsselpositionen zu gelangen. Und nein, ich kann keine Patentlösung aus dem Ärmel ziehen, die auf einen Schlag alle diesbezüglichen Probleme lösen würde. Aber eine allmähliche Bewegung weg vom angestaubten und ideologisch verkrusteten Parteiensystem hin zu differenzierter, direkter Demokratie erschiene mir zumindest andenkenswert.
Die derzeitige Struktur führt dazu, dass die Feldmänner und Scheuers dieser Republik in Machtpositionen gelangen, während substanzielle Köpfe, die in der Wirtschaft teilweise um den Faktor 100 höher vergütet werden, nicht auf die Idee kämen, sich im Parteiengeklüngel aufreiben zu lassen.
Direkte Demokratie in einer Situation von Destabilisierung in's Feld zu führen, ist ja ein Schrei nach Populismus. Und führt deine Sehnsucht nach ideologiefreier, vernunftgesteuerter Politik ad absurdum.
Oder einfacher ausgedrückt: deine Argumentation, wenn man das so nennen will, ist in sich völlig widersprüchlich!
Den substantiellen Köpfen steht es frei sich für das Gemeinwohl, incl. Gehaltsverzicht, einzubringen. Da scheint alkerdings kein allzugroßes Interesse zu bestehen.
Ganz davon abgesehen ist gerade am Beispiel Habeck überideologisierte Politik zu belegen wirklich ein schlechter Witz.
DerWirtschaftsminister Habeck gibt grüne Kernthemen schneller preis, als ich Waldsterben buchstabieren kann.
Auch die zweite Spitzenfrau der Grünen im Kabinett ist ein ganz schlechtes Beispiel für mangelnde Substanz und Expertise. Baerbock ist tatsächlich genau in dem Themenfeld unterwegs, zu dem sie sich akademisch und politisch Expertise erworben hat und ich meine auch wahrzunehmen, dass ihr das eine gute fachluche Basis für ihren Ministerjob bietet.
Es ist einfach Quatsch einen Minister als ahnungslos oder inkompetent zu betiteln, weil er mal in einer Talkshow unlogisch rumlabert.
Die reisen den ganzen Tag herum, sitzen in irgendwelchen Verhandlungen bei denen jedes Detail sitzen muss, und gehen dann abends nach nem vollen Arbeitstag in Nachrichtensendungen und Talkshows, bei denen jedes Wort sitzen muss. Klar, das ist der Job. Aber würdet ihr den machen wollen? Ich nicht. Beziehungsweise: Wenn man sich schon beschwert, dass die ganzen Politiker kein Fachwissen und keine Expertise haben, dann liegt das vielleicht auch daran, dass Leute mit Expertise genau so viel oder mehr Geld mit Arbeit verdienen können, die deutlich weniger stressig ist.
Aber hauptsache, der TV-Zuschauer sitzt mit seinem Pils in der Hand vor der Glotze und kann sich aufregen, was da für ne Flachpfeife auftritt. Vielleicht auch notwendig für den gesellschaftlichen Frieden, seitdem nur noch so wenig Fußball im Free-TV läuft - da können's die gleichen Leute ja auch meistens besser.
Die reisen den ganzen Tag herum, sitzen in irgendwelchen Verhandlungen bei denen jedes Detail sitzen muss, und gehen dann abends nach nem vollen Arbeitstag in Nachrichtensendungen und Talkshows, bei denen jedes Wort sitzen muss. Klar, das ist der Job. Aber würdet ihr den machen wollen? Ich nicht. Beziehungsweise: Wenn man sich schon beschwert, dass die ganzen Politiker kein Fachwissen und keine Expertise haben, dann liegt das vielleicht auch daran, dass Leute mit Expertise genau so viel oder mehr Geld mit Arbeit verdienen können, die deutlich weniger stressig ist.
Aber hauptsache, der TV-Zuschauer sitzt mit seinem Pils in der Hand vor der Glotze und kann sich aufregen, was da für ne Flachpfeife auftritt. Vielleicht auch notwendig für den gesellschaftlichen Frieden, seitdem nur noch so wenig Fußball im Free-TV läuft - da können's die gleichen Leute ja auch meistens besser.
210597 schrieb:
Wenn man sich schon beschwert, dass die ganzen Politiker kein Fachwissen und keine Expertise haben, dann liegt das vielleicht auch daran, dass Leute mit Expertise genau so viel oder mehr Geld mit Arbeit verdienen können, die deutlich weniger stressig ist.
Aber das ist doch genau des Pudels Kern. Wir leisten es uns, die entscheidenden Schaltstellen unseres Staatskonstruktes in die Hände von hauptberuflichen Schwätzern zu legen, weil es für "Leute mit Fachwissen und Expertise" lukrativer ist, sich in der Wirtschaft zu verdingen. Das halte ich für kurzsichtig und unklug.
Ganz kurz zur Frage nach Habecks Aussagen im Interview: Im Kern hat er Maischbergers Frage, ob er mit einer Insolvenzwelle im Herbst/Winter rechne geantwortet, dass er zwar die Gefahr sehe, dass in einigen Branchen Produktion und Verkauf eingestellt würden, aber das sei ja keine klassische Insolvenz. Da half auch mehrfaches Nachfragen, wie das denn gemeint sei, nicht. Aber: Das ganze Dilemma dauert 2 Minuten, und vielleicht kannst du dir ja selbst einen Eindruck verschaffen. Die (Original-)quelle ist hoffentlich über den Verdacht erhaben, aus einer politisch unliebsamen Richtung lanciert worden zu sein.
planscher08 schrieb:2cvrs schrieb:
Hat jemand das Maischberger/Habeck Interview verfolgt? Dieser Mann leitet das Bundeswirtschaftsministerium.
Das Fehlen eines Korrektivs, ist ein Minister erst installiert, ist aus meiner Sicht eine der fatalen Schwachstellen unseres Systems. Man erinnere sich an die Unsäglichkeiten um ex-Verkehrsminister Scheuer. Und jetzt die öffentlich vorgetragene Habecksche Inkompetenz. Wie kann es sein, dass Menschen trotz offensichtlicher fachlicher Ahnungslosigkeit Bundesministerien führen??? Politikverdrossenheit hat schon ihre Ursachen...
Ein Minister ist nur so gut wie seine Berater und Stuff im Hintergrund. Scheinbar wird er nicht so beraten das es auch der Realität entspricht. Bin echt langsam enttäuscht von dem aktuellen Weg. Da gibt man keine gute Figur ab mit der Situation.
Die Frage ist nur: Wer würde denn eine gute Figur abgeben?
Auch wenn mein politisches Beurteilungsvermögen eher laienhaft ist wird mir vermutlich keiner widersprechen wenn ich sage das die aktuelle Krisensituation wahrscheinlich die schwierigste ist seit dem 2.Weltkrieg.
Pandemie, Klimakrise, Energiekrise, Krieg vor unserer Haustür. Alles auf einmal.
Das ist schon ne Hausnummer, dagegen waren die letzten 20, 25 Jahre das pure Paradies.
Ne kleine Finanzkrise und ne kleine Flüchtlingskrise, das wars... pipifax
Diegito schrieb:
Die Frage ist nur: Wer würde denn eine gute Figur abgeben?
Auch wenn mein politisches Beurteilungsvermögen eher laienhaft ist wird mir vermutlich keiner widersprechen wenn ich sage das die aktuelle Krisensituation wahrscheinlich die schwierigste ist seit dem 2.Weltkrieg.
Pandemie, Klimakrise, Energiekrise, Krieg vor unserer Haustür. Alles auf einmal.
Das ist schon ne Hausnummer, dagegen waren die letzten 20, 25 Jahre das pure Paradies.
Ne kleine Finanzkrise und ne kleine Flüchtlingskrise, das wars... pipifax
Du hast das Interview nicht gesehen oder?
https://www.ardmediathek.de/video/maischberger/robert-habeck-ueber-entlastungen-und-akw-laufzeiten/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL21lbnNjaGVuIGJlaSBtYWlzY2hiZXJnZXIvNjdiYzRiNDQtODAzMi00ZGE4LTgzYjEtNDRkYWM0Y2E0ODli
So ab ca. Minute 19, da fällt dir nichts mehr ein...
2cvrs schrieb:Diegito schrieb:
Die Frage ist nur: Wer würde denn eine gute Figur abgeben?
Auch wenn mein politisches Beurteilungsvermögen eher laienhaft ist wird mir vermutlich keiner widersprechen wenn ich sage das die aktuelle Krisensituation wahrscheinlich die schwierigste ist seit dem 2.Weltkrieg.
Pandemie, Klimakrise, Energiekrise, Krieg vor unserer Haustür. Alles auf einmal.
Das ist schon ne Hausnummer, dagegen waren die letzten 20, 25 Jahre das pure Paradies.
Ne kleine Finanzkrise und ne kleine Flüchtlingskrise, das wars... pipifax
Du hast das Interview nicht gesehen oder?
https://www.ardmediathek.de/video/maischberger/robert-habeck-ueber-entlastungen-und-akw-laufzeiten/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL21lbnNjaGVuIGJlaSBtYWlzY2hiZXJnZXIvNjdiYzRiNDQtODAzMi00ZGE4LTgzYjEtNDRkYWM0Y2E0ODli
So ab ca. Minute 19, da fällt dir nichts mehr ein...
Postillion hatte heute sein Zitat schön abgewandelt "Oma ist nicht tot, sie hat nur aufgehört zu atmen"
2cvrs schrieb:
Hat jemand das Maischberger/Habeck Interview verfolgt? Dieser Mann leitet das Bundeswirtschaftsministerium.
Das Fehlen eines Korrektivs, ist ein Minister erst installiert, ist aus meiner Sicht eine der fatalen Schwachstellen unseres Systems. Man erinnere sich an die Unsäglichkeiten um ex-Verkehrsminister Scheuer. Und jetzt die öffentlich vorgetragene Habecksche Inkompetenz. Wie kann es sein, dass Menschen trotz offensichtlicher fachlicher Ahnungslosigkeit Bundesministerien führen??? Politikverdrossenheit hat schon ihre Ursachen...
Ein Minister ist nur so gut wie seine Berater und Stuff im Hintergrund. Scheinbar wird er nicht so beraten das es auch der Realität entspricht. Bin echt langsam enttäuscht von dem aktuellen Weg. Da gibt man keine gute Figur ab mit der Situation.
Hat jemand das Maischberger/Habeck Interview verfolgt? Dieser Mann leitet das Bundeswirtschaftsministerium.
Das Fehlen eines Korrektivs, ist ein Minister erst installiert, ist aus meiner Sicht eine der fatalen Schwachstellen unseres Systems. Man erinnere sich an die Unsäglichkeiten um ex-Verkehrsminister Scheuer. Und jetzt die öffentlich vorgetragene Habecksche Inkompetenz. Wie kann es sein, dass Menschen trotz offensichtlicher fachlicher Ahnungslosigkeit Bundesministerien führen??? Politikverdrossenheit hat schon ihre Ursachen...
Das Fehlen eines Korrektivs, ist ein Minister erst installiert, ist aus meiner Sicht eine der fatalen Schwachstellen unseres Systems. Man erinnere sich an die Unsäglichkeiten um ex-Verkehrsminister Scheuer. Und jetzt die öffentlich vorgetragene Habecksche Inkompetenz. Wie kann es sein, dass Menschen trotz offensichtlicher fachlicher Ahnungslosigkeit Bundesministerien führen??? Politikverdrossenheit hat schon ihre Ursachen...
2cvrs schrieb:
Hat jemand das Maischberger/Habeck Interview verfolgt? Dieser Mann leitet das Bundeswirtschaftsministerium.
Das Fehlen eines Korrektivs, ist ein Minister erst installiert, ist aus meiner Sicht eine der fatalen Schwachstellen unseres Systems. Man erinnere sich an die Unsäglichkeiten um ex-Verkehrsminister Scheuer. Und jetzt die öffentlich vorgetragene Habecksche Inkompetenz. Wie kann es sein, dass Menschen trotz offensichtlicher fachlicher Ahnungslosigkeit Bundesministerien führen??? Politikverdrossenheit hat schon ihre Ursachen...
Ein Minister ist nur so gut wie seine Berater und Stuff im Hintergrund. Scheinbar wird er nicht so beraten das es auch der Realität entspricht. Bin echt langsam enttäuscht von dem aktuellen Weg. Da gibt man keine gute Figur ab mit der Situation.
Eintracht-Laie schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
Lieber 2cvrs, das mag vielleicht daran liegen, dass es darüber nichts zu diskutieren gibt. Insofern herrscht doch vollkommene Einigkeit darüber, dass mangelnder Respekt, Zwang oder gar Gewalt gegenüber Frauen verurteilt wird, unabhängig davon, ob es die eines Zuhälters oder eines Moslems (darauf wolltest du doch sicher hinaus?) ist. Da gibt es überhaupt weder einen Anknüpfungspunkt noch einen Anlass zur Diskussion.
Super, da können wir uns doch auch viele Diskussionen z.B. über rechte Straftaten sparen.
Dies wird die Mods freuen - reduziert es doch deren Arbeit enorm.
Ich glaube, niemand hier diskutiert über rechte Straftaten. Man diskutiert die Entwicklung, z. B. wenn inzwischen Mord dazugehört. Man diskutiert über die Hintergründe, die geistigen Brandstifter, die politischen Aspekte und über die Opfer. Dass rechte Straftaten verurteilt werden, muss hier glaube ich ebenso wenig diskutiert werden wie Gewalttaten gegen Frauen.
Im Fall 2cvrs könnte ich ja auch argumentieren: wo bleibt der Aufschrei gegen Gewalt und Menschenhandel im Bahnhofsviertel?
WürzburgerAdler schrieb:
Im Fall 2cvrs könnte ich ja auch argumentieren: wo bleibt der Aufschrei gegen Gewalt und Menschenhandel im Bahnhofsviertel?
Absolut berechtigte Frage. Das fällt glaube ich unter die Kategorie "geht mich nichts an, damit habe ich nichts zu tun". Die betroffenen Menschen dort haben keine Lobby und sind für Medien nicht attraktiv. Welchen unfasslichen Einfluss Medienpräsenz mittlerweile auf Fokussierungen und Befindlichkeiten in den Gesellschaften weltweit erlangt hat beängstigt mich seit vielen Jahren.
2cvrs schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
Im Fall 2cvrs könnte ich ja auch argumentieren: wo bleibt der Aufschrei gegen Gewalt und Menschenhandel im Bahnhofsviertel?
Absolut berechtigte Frage. Das fällt glaube ich unter die Kategorie "geht mich nichts an, damit habe ich nichts zu tun". Die betroffenen Menschen dort haben keine Lobby und sind für Medien nicht attraktiv. Welchen unfasslichen Einfluss Medienpräsenz mittlerweile auf Fokussierungen und Befindlichkeiten in den Gesellschaften weltweit erlangt hat beängstigt mich seit vielen Jahren.
Vielleicht liegt es daran, dass wir es hier mit Problemen unterschiedlicher Größe zu tun haben.
Homophobie ist eben ein Gesamtgesellschaftliches Problem.
Bei Rassismus ist das genauso.
Hier werden Minderheiten von (größeren) Teilen der Mehrheitsgesellschaft in ihrem Alltag diskriminiert. Und so werden diese Probleme eben auch auf einer größeren Breite adressiert.
Dass die anderen Themen gar nicht adressiert werden, stimmt mE auch überhaupt nicht. Es gibt sicherlich genügend Reportagen oder Filme über Menschenhandel, Ehrenmorde (https://www.spiegel.de/wirtschaft/volkswirte-zum-entlastungspaket-das-wird-eine-rezession-nicht-verhindern-a-3dd34486-9fb3-4c63-9025-381ad9477637?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ sehenswerter Film), oder andere Problemfelder.
Für die einzelnen Betroffenen macht es gewiss keinen Unterschied, warum sie ermordet, geschlagen oder sonst wie misshandelt/ diskriminiert werden.
Dass aber über Probleme, die die gesamte Gesellschaft betreffen und die sich eben auf ganze Gruppen von Minderheiten auswirken, einen anderen Fokus erfahren, ist für mich dennoch irgendwie logisch. Auch, dass so etwas hier eher diskutiert wird.
Und deshalb sprechen wir hier auch über Sprache. Dass deren Wirkung auf Betroffene hier gerne heruntergespielt wird, zeigt, dass wir noch einen gewissen Weg vor uns haben. Du tust es ja selbst als ideologisch oder Akademikertopic ab. Bist du dir sicher, dass das Thema von Akademikern kommt und nicht etwas von Betroffenen?
2cvrs schrieb:
Über Gendersternchen und sprachlichen Schluckauf ereifert man sich hier mit großer Verve, wenn von Menschen, deren Sozialisierung den Respekt vor Frauen oder Minderheiten ausgespart hat, Gewalt ausgeübt wird, ruht der See hier im Forum still. Sehr still. Und das finde ich bedauerlich. Schubladig. Scheuklappig. Und ich bin davon enttäuscht, vor allem, wenn ich erlebe, dass hier eine erkleckliche Zahl von reflektierten Köpfen unterwegs ist.
Lieber 2cvrs, das mag vielleicht daran liegen, dass es darüber nichts zu diskutieren gibt. Insofern herrscht doch vollkommene Einigkeit darüber, dass mangelnder Respekt, Zwang oder gar Gewalt gegenüber Frauen verurteilt wird, unabhängig davon, ob es die eines Zuhälters oder eines Moslems (darauf wolltest du doch sicher hinaus?) ist. Da gibt es überhaupt weder einen Anknüpfungspunkt noch einen Anlass zur Diskussion.
Gleichwohl ist das kein Grund, z. B. eine Glaubensgemeinschaft per se und generell unter Anklage zu stellen, aber da sind wir uns wohl auch einig.
Umgekehrt fußt beispielsweise mein Wissen und mein Bewusstsein über die Auswirkungen von Sprache, auch und vor allem in Bezug auf Diskriminierung oder Benachteiligung, auf der Lektüre eines Buches einer Muslima.
WürzburgerAdler schrieb:
Lieber 2cvrs, das mag vielleicht daran liegen, dass es darüber nichts zu diskutieren gibt. Insofern herrscht doch vollkommene Einigkeit darüber, dass mangelnder Respekt, Zwang oder gar Gewalt gegenüber Frauen verurteilt wird, unabhängig davon, ob es die eines Zuhälters oder eines Moslems (darauf wolltest du doch sicher hinaus?) ist. Da gibt es überhaupt weder einen Anknüpfungspunkt noch einen Anlass zur Diskussion.
Gleichwohl ist das kein Grund, z. B. eine Glaubensgemeinschaft per se und generell unter Anklage zu stellen, aber da sind wir uns wohl auch einig.
Umgekehrt fußt beispielsweise mein Wissen und mein Bewusstsein über die Auswirkungen von Sprache, auch und vor allem in Bezug auf Diskriminierung oder Benachteiligung, auf der Lektüre eines Buches einer Muslima.
Lieber Würzburger,
es ist für mich eine absolute Selbstverständlichkeit, keinerlei (Glaubens)gemeinschaften unter einen Generalverdacht zu stellen, darüber müssen wir wirklich kein Wort verlieren.
Deinem einleitenden Satz möchte ich dennoch widersprechen. Wenn wir in unserer Lebensgemeinschaft in Deutschland hinnehmen, dass gewaltbereite Menschen Schwächere bedrohen und verletzen, ohne dass Judikative und Exekutive in der Lage sind, das nachhaltig zu verhindern, haben wir aus meiner Sicht ein diskussionswürdiges Problem. Im Zweifel kann eine physische Attacke nämlich für die Betroffenen durchaus traumatischer sein als erfahren zu müssen, dass die eigenen sexuellen Präferenzen im Zuge einer allgemeinen Ansprache nicht angemessen berücksichtigt worden sind (sorry, mein loses Mundwerk kann ich mir ab und an nicht verkneifen)
Und ja, ich bin absolut bei dir, dass es ein Höchstmass an Sensibilität und Differenzierung erfordert, bei diesem Thema nicht auf sehr dünnes Eis zu geraten. Sollten wir aber schaffen hier, oder?
2cvrs schrieb:
Im Gegenteil belegen solche Vorfälle doch eher, dass die Diskussion sich - abgehoben von der Realität in der wir Leben (und in der eine Frau mit grosser Selbstverständlichkeit 16 Jahre lang das höchste operative Amt im Staat innehatte) - in ideologisch verhafteten akademischen Sphären bewegt
Sehe ich anders.
Wenn wir Gleichberechtigung nicht auch über Sprache fördern, dann wird das nie was.
Und das ich selbst nicht gendere habe ich einen Beitrag vorher geschrieben.
Was ich sagen wollte ist, solange Menschen wegen Ihrer sexuellen Orientierung zusammen geschlagen werden ist es wichtig dagegen Flagge zu zeigen.
Und da wir in Zeiten leben, in denen solche Angriffe massiv zunehmen erst recht.
Auch sprachlich, wobei Sprache da nur ein Aspekt von vielen ist.
Und am Zähne einhauen ist gar nix akademisch.
Das tut in echt weh.
Wedge schrieb:
Und am Zähne einhauen ist gar nix akademisch.
Das tut in echt weh.
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich bin absolut bei dir, wenn es darum geht Menschen vor Gewalt zu schützen. Ebenfalls ist es mir ein Herzensanliegen, in meinem Umfeld mitzuhelfen, dass allen Menschen gleichermassen Respekt widerfährt.
Mir geht es darum, dass sich 2 Fraktionen aus dem Elfenbeinturm heraus darin gefallen, sich ideologische Scharmützel zu liefern, während vor tatsächlicher, peäsenter Gewalt die Augen verschlossen werden, weil es politisch nicht opportun ist. Über Gendersternchen und sprachlichen Schluckauf ereifert man sich hier mit großer Verve, wenn von Menschen, deren Sozialisierung den Respekt vor Frauen oder Minderheiten ausgespart hat, Gewalt ausgeübt wird, ruht der See hier im Forum still. Sehr still. Und das finde ich bedauerlich. Schubladig. Scheuklappig. Und ich bin davon enttäuscht, vor allem, wenn ich erlebe, dass hier eine erkleckliche Zahl von reflektierten Köpfen unterwegs ist.
2cvrs schrieb:
...wenn von Menschen, deren Sozialisierung den Respekt vor Frauen oder Minderheiten ausgespart hat, Gewalt ausgeübt wird, ruht der See hier im Forum still. Sehr still....
Versteh ich nicht?
Bei z.B. frauenfeindlichen, trans- und homophoben Ausfällen der AFD und ihrer Anhänger haben wir das doch öfters diskutiert.
Oder im Bezug auf ganze Gesellschaften, die sich frauenfeindlich, trans- und homophob entwickelt haben, wie Russland, Türkei, Polen oder Ungarn.
Die sind alle so sozialisiert.
2cvrs schrieb:
Über Gendersternchen und sprachlichen Schluckauf ereifert man sich hier mit großer Verve, wenn von Menschen, deren Sozialisierung den Respekt vor Frauen oder Minderheiten ausgespart hat, Gewalt ausgeübt wird, ruht der See hier im Forum still. Sehr still. Und das finde ich bedauerlich. Schubladig. Scheuklappig. Und ich bin davon enttäuscht, vor allem, wenn ich erlebe, dass hier eine erkleckliche Zahl von reflektierten Köpfen unterwegs ist.
Lieber 2cvrs, das mag vielleicht daran liegen, dass es darüber nichts zu diskutieren gibt. Insofern herrscht doch vollkommene Einigkeit darüber, dass mangelnder Respekt, Zwang oder gar Gewalt gegenüber Frauen verurteilt wird, unabhängig davon, ob es die eines Zuhälters oder eines Moslems (darauf wolltest du doch sicher hinaus?) ist. Da gibt es überhaupt weder einen Anknüpfungspunkt noch einen Anlass zur Diskussion.
Gleichwohl ist das kein Grund, z. B. eine Glaubensgemeinschaft per se und generell unter Anklage zu stellen, aber da sind wir uns wohl auch einig.
Umgekehrt fußt beispielsweise mein Wissen und mein Bewusstsein über die Auswirkungen von Sprache, auch und vor allem in Bezug auf Diskriminierung oder Benachteiligung, auf der Lektüre eines Buches einer Muslima.
WürzburgerAdler schrieb:
Ich sehe das so ähnlich wie die Emanzipationsbewegung von Frauen in den 1970ern. Dieselbe Empörung, dieselben Aussagen, dass so etwas doch nicht nötig sei, dieselben Diffamierungsversuche - bis hin zu "unbefriedigte Mannweiber" und "die gehören doch einfach nur mal richtig....". Und auch damals gab es einen hohen Prozentsatz von Frauen, die die "Emanzen" ablehnten. Weil sie gar nicht wussten, worum es überhaupt geht.
So ist es.
Ich selbst gendere nicht, ich versuche aber mich geschlechtsneutral auszudrücken, als z.B. "Mitarbeitende" auch in der direkten Ansprache einer Gruppe "werte Mitarbeitende".
Sprache ist ein wichtiges Instrument, um zu verändern.
Und ich glaube, dass gendern eben der aktuelle sprachliche Weg ist, um Defizite im Bereich der Gleichbehandlung von Menschen einerseits zu nivellieren und notwendige Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Wenn ich übrigens solche Meldungen lese, dann wird mir etwas komisch, wenn geschlechtsneutrale Sprache als moralisierendes Hobby einer Elite abqualifiziert wird.
CSD-Attacke in Münster - Staatsanwalt vernimmt Begleiter des Tatverdächtigen
Ein 20 Jahre alter Mann soll bei der CSD-Veranstaltung zwei Frauen...queerfeindlich beschimpft und bedroht haben. Als ein 25-Jähriger ihn bat, die Beleidigungen zu unterlassen, soll er...mindestens einmal mit der Faust zugeschlagen haben. Der 25-Jährige kam zunächst ins Krankenhaus...Am vergangenen Freitag erlag der 25-Jährige seinen Verletzungen.
Unbekannte Jugendliche hätten in einer Straßenbahn eine 57 Jahre alte trans Frau beleidigt und durch Schläge schwer verletzt...Einer der Jugendlichen habe der Frau bei dem Angriff mehrfach mit beiden Fäusten ins Gesicht geschlagen. Dabei sei er von seinen knapp 15 Begleitern "lautstark" angefeuert worden.
Wedge schrieb:
Wenn ich übrigens solche Meldungen lese, dann wird mir etwas komisch, wenn geschlechtsneutrale Sprache als moralisierendes Hobby einer Elite abqualifiziert wird.
CSD-Attacke in Münster - Staatsanwalt vernimmt Begleiter des Tatverdächtigen
Ein 20 Jahre alter Mann soll bei der CSD-Veranstaltung zwei Frauen...queerfeindlich beschimpft und bedroht haben. Als ein 25-Jähriger ihn bat, die Beleidigungen zu unterlassen, soll er...mindestens einmal mit der Faust zugeschlagen haben. Der 25-Jährige kam zunächst ins Krankenhaus...Am vergangenen Freitag erlag der 25-Jährige seinen Verletzungen.
Unbekannte Jugendliche hätten in einer Straßenbahn eine 57 Jahre alte trans Frau beleidigt und durch Schläge schwer verletzt...Einer der Jugendlichen habe der Frau bei dem Angriff mehrfach mit beiden Fäusten ins Gesicht geschlagen. Dabei sei er von seinen knapp 15 Begleitern "lautstark" angefeuert worden.
Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, was du damit ausdrücken möchtest. Jedem, der in einer deutschen Großstadt die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, ist vermutlich klar, dass man die "unbekannte Gruppe von Jugendlichen" nicht durchs Gendern dazu bringt, Frauen oder Menschen mit anderer sexueller Orientierung zu respektieren.
Im Gegenteil belegen solche Vorfälle doch eher, dass die Diskussion sich - abgehoben von der Realität in der wir Leben (und in der eine Frau mit grosser Selbstverständlichkeit 16 Jahre lang das höchste operative Amt im Staat innehatte) - in ideologisch verhafteten akademischen Sphären bewegt
2cvrs schrieb:
Im Gegenteil belegen solche Vorfälle doch eher, dass die Diskussion sich - abgehoben von der Realität in der wir Leben (und in der eine Frau mit grosser Selbstverständlichkeit 16 Jahre lang das höchste operative Amt im Staat innehatte) - in ideologisch verhafteten akademischen Sphären bewegt
Sehe ich anders.
Wenn wir Gleichberechtigung nicht auch über Sprache fördern, dann wird das nie was.
Und das ich selbst nicht gendere habe ich einen Beitrag vorher geschrieben.
Was ich sagen wollte ist, solange Menschen wegen Ihrer sexuellen Orientierung zusammen geschlagen werden ist es wichtig dagegen Flagge zu zeigen.
Und da wir in Zeiten leben, in denen solche Angriffe massiv zunehmen erst recht.
Auch sprachlich, wobei Sprache da nur ein Aspekt von vielen ist.
Und am Zähne einhauen ist gar nix akademisch.
Das tut in echt weh.
Guten Morgen, ich habe heute nach längerer Zeit mal wieder ein SHARE NOW Fahrzeug benutzt. Ich war relativ knapp mit der Zeit und musste um 7:00 Uhr am Flughafen sein. Habe in Heddernheim in 3 Minuten Laufdistanz ein Fahrzeug gefunden, mich reingesetzt und festgestellt dass es leer gefahren war. Nach anfänglichem Ärger habe ich die nächste Tankstelle angesteuert und kaum stand ich an der Zapfsäule hat mich die App gebeten, die Säulennummer einzugeben. Der Rest hat geklappt wie von Zauberhand: Getankt, Pistole wieder eingehängt, losgefahren, Abrechnung erfolgt automatisch und 15 Minuten später das Auto im Parkhaus am Flughafen abgestellt . Hat mich jetzt 14 € gekostet und so problemlos und schnell hätte ich sonst absolut keine Chance gehabt. Ganz klare Empfehlung von meiner Seite
Cyrillar schrieb:
Problem ist das die Kellerfraktion alle in den Keller schicken will weil sie ihr Handeln als einzig richtig ansehen und nicht akzeptieren können das andere Menschen im Keller depressiv werden.
Aah die mentale Keule. Die kann man ja schön für seine Sache nutzen um schön Nachsichtig und Menschlich zu sein. Die, die vorher schon ohne Keller depressiv waren, hätten sich bis vor 2 Jahren aber bitte net so anstellen sollen.
vonNachtmahr1982 schrieb:
Aah die mentale Keule. Die kann man ja schön für seine Sache nutzen um schön Nachsichtig und Menschlich zu sein. Die, die vorher schon ohne Keller depressiv waren, hätten sich bis vor 2 Jahren aber bitte net so anstellen sollen.
Jetzt bitte ich um Deine Nachsicht: Ich habe nun 3 mal deinen Beitrag gelesen und verstehe nicht, was du damit sagen wolltest. Mit "mentale Keule" könntest du die "Moralkeule" gemeint haben? Aber der letzte Satz erschliesst sich mir einfach nicht.
Ganz einfach. Es gab vor Corona auch Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen. Das waren für einen Großteil derer, die das jetzt als Argument nehmen man dürfte keine Lockdowns machen weil dann ja jeder depressiv wird, Weicheier die sich nicht so anstellen sollen.
Vorher hat sich keine Sau für Menschen interessiert die psychische Probleme haben. Da hatte auch der Fall Enke nichts dran geändert. In der Gesellschaft wurde dies zum Teil noch nicht mal als Krankheit anerkannt. Und das jetzt genau die Leute ankommen, für die das alles Psychos die einfach balla balla sind, um Depressionen als Argument für ihr Anti-Lockdown/Anti-Corona Geschwafeln zu nutzen ist heuchlerisch und verlogen wie die sau.
Der Lockdown war wenn dann nur ein Beschleuniger für mentale Probleme. In den meisten Fällen dürften da auch schon vorher Probleme existiert haben.
Vorher hat sich keine Sau für Menschen interessiert die psychische Probleme haben. Da hatte auch der Fall Enke nichts dran geändert. In der Gesellschaft wurde dies zum Teil noch nicht mal als Krankheit anerkannt. Und das jetzt genau die Leute ankommen, für die das alles Psychos die einfach balla balla sind, um Depressionen als Argument für ihr Anti-Lockdown/Anti-Corona Geschwafeln zu nutzen ist heuchlerisch und verlogen wie die sau.
Der Lockdown war wenn dann nur ein Beschleuniger für mentale Probleme. In den meisten Fällen dürften da auch schon vorher Probleme existiert haben.
Tafelberg schrieb:
" In Restaurants sowie bei Kultur- und Sportveranstaltungen soll es allerdings Ausnahmen für getestete, frisch geimpfte und frisch genesene Menschen geben."
soll dann der Wirt immer fragen, wenn ich ohne Maske zur Toilette gehe: "Halt, zeigen Sie mir Ihren Impfnachweis"
https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2022/08/infektionsschutzgesetz-entwurf-maskenpflicht-reaktionen.html
Darf er nicht das ordnungsamt müsste das kontrollieren.
Lieber freue ich mich noch ein Jahr über Kostics Flanken und gönne ihm dann 2023 das Handgeld.
Wenn man bedenkt, dass die Spieler sich eh jederzeit Wegstreiken können, kann ich mit auslaufenden Verträgen leben.
Optimal natürlich Verlängerung mit hohem Gehalt und hoher Klausel.
Wenn man bedenkt, dass die Spieler sich eh jederzeit Wegstreiken können, kann ich mit auslaufenden Verträgen leben.
Optimal natürlich Verlängerung mit hohem Gehalt und hoher Klausel.
J_Boettcher schrieb:
Lieber freue ich mich noch ein Jahr über Kostics Flanken und gönne ihm dann 2023 das Handgeld.
Wenn man bedenkt, dass die Spieler sich eh jederzeit Wegstreiken können, kann ich mit auslaufenden Verträgen leben.
Optimal natürlich Verlängerung mit hohem Gehalt und hoher Klausel.
Das summiert sich dann halt auf kolportierte 4 Mio. Gehalt plus ca. 12 Mio. Marktwert, die uns dieses eine Jahr kosten würde. Ich mag ihn ja wirklich auch gerne, aber hmmmm...
Der Fußballromantiker in mir verbietet mir ja ohnehin das fiktive Monetarisieren meiner Buben, die jeweils gerade bei der Eintracht spielen.
Ich wünsche mir seit Jahren, dass die Eintracht mal in die Situation kommt, in der man endlich einmal wieder dem Erfolg wirtschaftliche Erwägungen unterordnen kann, und nicht andersherum, man also wichtige Spieler zu halten versucht. Denn bei allem wirtschaftlichen Erfolg ist so ein Fußballwettbewerbn ja letztlich kein wirtschaftlicher Selbstzweck, sondern der alljährliche Versuch, irgendetwas zu gewinnen.
Aber ungeachtet dessen sollten uns doch zumindest die zurückliegenden vier Jahre gezeigt haben, dass solche Rechnungen ohnhin nur einbeinige Gesellen sind.
Man stelle sich vor, Kostic wäre nach seinem Streik nicht zurückgekehrt. Vieles spricht dafür, dass wir dann jetzt zwar knapp zehn Millionen mehr in der Schatulle hätten, aber wohl nicht Europapokalsieger wären.
Und der Gegenwert dieses Titels dürfte in den kommenden Jahren nicht allein wegen der CL-Teilnahme ein Zigfaches der Einnahmen aus einem fiktiven Kostic-Wechsel im Jahr 2021 nebst seitdem eingespartem Gehalt betragen.
Ich wünsche mir seit Jahren, dass die Eintracht mal in die Situation kommt, in der man endlich einmal wieder dem Erfolg wirtschaftliche Erwägungen unterordnen kann, und nicht andersherum, man also wichtige Spieler zu halten versucht. Denn bei allem wirtschaftlichen Erfolg ist so ein Fußballwettbewerbn ja letztlich kein wirtschaftlicher Selbstzweck, sondern der alljährliche Versuch, irgendetwas zu gewinnen.
Aber ungeachtet dessen sollten uns doch zumindest die zurückliegenden vier Jahre gezeigt haben, dass solche Rechnungen ohnhin nur einbeinige Gesellen sind.
Man stelle sich vor, Kostic wäre nach seinem Streik nicht zurückgekehrt. Vieles spricht dafür, dass wir dann jetzt zwar knapp zehn Millionen mehr in der Schatulle hätten, aber wohl nicht Europapokalsieger wären.
Und der Gegenwert dieses Titels dürfte in den kommenden Jahren nicht allein wegen der CL-Teilnahme ein Zigfaches der Einnahmen aus einem fiktiven Kostic-Wechsel im Jahr 2021 nebst seitdem eingespartem Gehalt betragen.
Xaver08 schrieb:
Longcovid heißt ja nicht gleich bettlägerig. So manch einem wird es auch nicht bewusst sein. Beispielsweise mein Kollege, der immer noch ned ordentlich die Treppe hochkommt
Ich habe auch nicht bettlägerig gemeint. "Aus der Puste sein" würde ich auch schon reinnehmen in die Betrachtung. Und da passt 30 % nicht mal im Ansatz zu dem, was ich von meinen Bekannten und Kollegen weiß. Aber letztlich ist es ja nicht repräsentativ, weder bei mir noch bei Dir, was wir da vorbringen.
Und wenn man die Treppe übrigens nicht ordentlich hochkommt paar Wochen nach einer Erkrankung, wäre mir das schon bewusst, dass es damit zusammenhängt. So war es nämlich nach meiner Lungenentzündung oder nach meiner Bronchitis. Da habe ich bis zu 3 Monate gebraucht. Nach der letzten größeren Grippe habe ich auch 6-8 Wochen Probleme gehabt. Und bei anderen ist das auch oft so. Ich frage mich nur, wen das früher so wirklich interessiert hat? Mein Hausarzt hat schon damals gesagt, dass nach einer fetten Grippe es bis zu 6 Monate dauern kann, bis man wieder fit ist.
Das Grundproblem ist doch jetzt, dass es sehr viele auf einmal trifft und zum anderen, dass eben auch Symptome dabei sind, die alles andere als üblich sind nach zB stinknormalen Infekten (neurologische Ausfälle etc.).
SGE_Werner schrieb:
Das Grundproblem ist doch jetzt, dass es sehr viele auf einmal trifft und zum anderen, dass eben auch Symptome dabei sind, die alles andere als üblich sind nach zB stinknormalen Infekten (neurologische Ausfälle etc.).
Exakt das scheint mir das fehlende Informationsmosaiksteinchen zu sein, das dazu führen würde, die Situation ernsthaft bewerten zu können, ebenso die Notwendigkeit eventueller Massnahmen.
Leiden 0,02 - 60 % aller Genesenen unter einer haushaltsüblichen Schwächung, die die meisten von ums im Nachgang einer heftigen Infektionskrankheit schon erlebt haben, mit der der Körper aber nach einer Erholungsphase fertig wird? Oder entstehen in substantiellem Umfang irreversible Schäden, die zu verhindern jede Anstrengung unternommen werden sollte?
Auch wäre es zur entsprechenden Evaluierung unabdingbar, zwischen den Spätfolgen der jeweiligen Mutationsgenerationen zu differenzieren. Denn auch wenn eine "Delta"-Infektion mit einer wie auch immer zu beziffernden Gefahr schwerer LC-Folgen einherginge, lässt das für aktuelle oder künftig dominierende Varianten keinerlei Rückschlüsse zu.
Luzbert schrieb:SGE_Werner schrieb:
Weltweit sind die Todeszahlen im Juni mit ca. 43.400 "erträglich" gewesen, wenn man bedenkt, dass wir im Juni letzten Jahres 282.000 hatten. Der Juni ist damit der niedrigste Monat seit März 2020, damals waren es auch gut 43.000
Wahnsinn. Ich hatte überhaupt nicht mehr auf dem Radar, dass damals bereits so viele Menschen gestorben sind. Um so weniger kann ich verstehen, dass es von Anbeginn an so viele Menschen gab, die jegliche Maßnahmen für sinnlose Staatsschikane hielten.
War der Staat nicht schon immer Schuld an allem?
Erst gestern etwas auswärts zu Essen geholt. Da habe ich außer uns niemanden mit Maske gesehen. Dabei ist das ein einfacher und effizienter Weg sich vor einer Infektion zu schützen. Entweder die Leute haben nicht aufgepasst, oder sie denken Corna wäre schon vorbei, oder die Infektionen sind Ihnen mittlerweile egal.
Im Herbst/Winter kommt dann ggf. das böse Erwachen. Und dann wird es durch die Nachlässigkeit ungleich schwerer, nötige Maßnahmen durchzusetzen.
Endless schrieb:
Im Herbst/Winter kommt dann ggf. das böse Erwachen. Und dann wird es durch die Nachlässigkeit ungleich schwerer, nötige Maßnahmen durchzusetzen.
Professor Stöhr, Epidemiologe und früherer Leiter des globalen Influenzaprogrammes der WHO, aktuell Mitglied des Expertenrates der Bundesregierung, warnt davor, exakt diesen Effekt des "bösen Erwachens" im Herbst durch Vermeidung einer natürlichen Immunisierung qua Infektion zum momentanen Zeitpunkt zu verstärken.
Seine Einschätzung dazu lässt sich, kompakt zusammengefasst, bei Wikipedia nachlesen, ergänzend noch der Link zu einem Interview in der "Welt" vom 23.6.22:
https://www.welt.de/wissenschaft/video239501165/Corona-Virologe-Stoehr-zum-Sinn-eine-Maske-im-Sommer-zu-tragen.html
Ich finde deine Argumentation in sich unschlüssig und widersprüchlich. Dass von der sogenannten direkten Demokratie ein erstarken des Populismus zu erwarten ist, ist jetzt tatsächlich keine bahnbrechende Erkenntnis.
Die Idee einer Expertenregierung nicht zuletzt aus Kreisen der Wirtschaft, die letztlich nichts anderes als die Manifestation von faktischer Herrschaft der Eliten auch in politischen/legislativen und exekutiven Strukturen darstellen würde, lehne ich aus voller Überzeugung ab.
Und ja, wenn sich eine Koalition bildet, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass die Minister eines der entsprechenden Parteibücher haben.
Wenn du diese Rolle der Parteien in der parlamentarischen Demokratie ablehnst, dann bist eher du eine Erklärung schuldig, wie du - im Rahmen des Grundgesetzes - diese Demokratie ausprägen willst.
Falls dir das jetzt wieder zu aggressiv war kann ich dir auch nicht helfen!