
Aachener_Adler
9375
#
Aachener_Adler
Nachtrag: "Quelle: Stadt Offenbach – Pressestelle". Na, dann ist ja alles klar.
http://www.pressemeldung-hessen.de schrieb:
„Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Bruchhagen einen der wichtigsten Männer des deutschen Fußballes als Eröffnungskeynote gewinnen konnten“, sagt Hans Joachim Wolff, Vorstand des DVPT e.V. und Veranstalter der „VOICE+IP Germany“.
Autsch. Heribert Bruchhagen ist also ein (oder eine?) "Eröffnungskeynote". Ein Journalist, der so die deutsche Sprache vergewaltigt, sollte sich schleunigst selbst erschießen.
Gran_Feudo schrieb:
Ich meine, dass dieses Spiel [gemeint: Freiburg] ein deutlicher Beleg dafür war, warum Skibbe so sehr Lincoln nachtrauert, denn das offensive Mittelfeld ist schlicht nicht vorhanden.
Das ist, mit Verlaub gesagt, Unfug. Wenn Skibbe im Mittelfeld nur Spieler aufstellt, die alle vier ihre Stärke eher in der Defensive haben, dann weiß er sehr wohl, was er tut. In Freiburg war die Taktik die folgende: "Wir wollen zu null spielen, 0:0 wäre durchaus okay, und wenn der Gegner einen Fehler macht, schießen wir vielleicht sogar ein Tor." Wunderbar: die Taktik ist aufgegangen.
sgevolker schrieb:audioTom schrieb:
Hätte er die beiden 100%igen nicht versemmelt, würde ich der FR allerdings zustimmen.
100 prozentige ??? Bei welchem Spiel?
Die Situationen gegen Köln und Dortmund waren es auf jeden Fall nicht.
Die kann man machen, aber 100 prozentig ist für mich was anderes.
Volle Zustimmung. Ich war bei beiden Spielen anwesend.
Die Chance in Köln war bestensfalls eine Halbchance. Der Ball kam etwas höher als halbhoch und etwas in den Rücken. Ein Hobbykicker wie ich wäre wahrscheinlich gar nicht erst an den Ball rangekommen. Geschweige denn hätte er ihn halbwegs fest aufs Tor gebracht. Wenn das nicht in der Nachspielzeit die Siegchance gewesen wäre, würde sich keiner mehr an die Situation erinnern.
Beim Kopfball gegen Dortmund an die Latte: ja, meine Güte, er kriegt den Ball am Torwart vorbei aufs Tor geköpft und dann geht der Ball dummerweise an die Latte... sowas soll vorkommen... Wenn das eine 100%-ige Chance gewesen sein soll, dann gibt's in jedem Spiel mehr als ein Dutzend 100%-ige Chancen.
Wie immer bei solchen (eher sinnfreien) Diskussionen: der Trainer sieht alle seine Schäfchen täglich im Training und wird sich schon etwas dabei denken, wenn er den einen aufstellt und den anderen auf Bank oder Tribüne setzt...
Wenn es mehrere Kandidaten für eine Position gibt, dann kann eben nur einer spielen und die anderen haben Pech gehabt bzw. sollten sich stärker im Training anbieten und auf ihre Chance lauern. So wie das Franz auch gemacht hat. Durch Sperren, Verletzungen oder Formschwächen werden schon genug Spieler ihre Chance bekommen. Ein Bundesligakader umfasst nicht aus Jux und Dollerei 25-30 Spieler.
Lasst Skibbe einfach mal machen, läuft doch im Moment recht gut...
(Und ich möchte nicht in seiner Haut stecken, wenn Ochs' Sperre abläuft.)
Wenn es mehrere Kandidaten für eine Position gibt, dann kann eben nur einer spielen und die anderen haben Pech gehabt bzw. sollten sich stärker im Training anbieten und auf ihre Chance lauern. So wie das Franz auch gemacht hat. Durch Sperren, Verletzungen oder Formschwächen werden schon genug Spieler ihre Chance bekommen. Ein Bundesligakader umfasst nicht aus Jux und Dollerei 25-30 Spieler.
Lasst Skibbe einfach mal machen, läuft doch im Moment recht gut...
(Und ich möchte nicht in seiner Haut stecken, wenn Ochs' Sperre abläuft.)
GregorEintrachtFan schrieb:
Schau mal, was man mit dem eingesparten Gehalt alles machen kann. Da tun sich ganz neue Möglichkeiten auf. Da kannst du dann auch mal z.B. einen Lincoln holen.
Nein, bitte keinen Lincoln. Bitte niemanden für nur ein Jahr holen. Hier wird zurecht gelobt, dass die Mannschaft eingespielt ist, die Stammkräfte langfristige Verträge haben und eine ständige Weiterentwicklung das Ziel ist, nicht der Umbruch. Das, was sich Lincoln (nach den uns vorliegenden Information) an Vertragsmodalitäten vorgestellt hat, hätte nicht zu der Eintracht-Philosophie gepasst.
Vor Saisonbeginn hatte auch auf 11-16 getippt, jetzt würde ich es ein bisschen nach oben korrigieren. Aber nur ein bisschen, denn bisher hatten wir noch nicht die supertollen Gegner, die Punktausbeute ist besser als die spielerische Leistung, und wenn die nächsten drei Spiele das erwartete Resultat bringen (siehe z.B. 42-Plan-Thread), dann kann die Anfangseuphorie auch ganz schnell wieder weg sein.
Aber im Moment freue ich mich erstmal über den guten Start. Positiv- wie Negativserien können sich durchaus verselbständigen und Skibbe macht im Moment alles richtig, um den Schwung zu erhalten. Wenn Hamburg, Stuttgart und Schalke diesen Schwung nicht komplett stoppen, ist auch ein Ausrutscher nach oben drin. Erst recht, wenn andere, die "normalerweise" sich vor uns in der Tabelle plazieren, eine Negativserie erwischen, intern sich verkrachen, den Trainer rauswerfen, etc. Als Eintracht-Fan kann man in dieser Saison gut darauf hoffen, dass bei der direkten Konkurrenz in Köln, Bochum, Hannover oder Berlin der Selbstzerstörungsknopf gedrückt wird, eventuell gar auch in Wolfsburg, Schalke oder Bremen; die haben nämlich auch ein paar Leichen im Keller. Wie gut Skibbe Krisen meistern kann, bleibt allerdings genauso noch zu zeigen...
Fazit: Die Chancen für eine positive Überraschung sind gestiegen, aber realistischerweise gehört die Eintracht immer noch ins untere Mittelfeld der Liga. Wir haben finanziell einen Trainerwechsel zu verkraften, vom alten Trainer ausgesuchte Spieler spielen aktuell keine große Rolle mehr und die Finanzkrise trifft Frankfurt härter als andere Städte. Das lässt sich nicht wegdiskutieren.
Aber im Moment freue ich mich erstmal über den guten Start. Positiv- wie Negativserien können sich durchaus verselbständigen und Skibbe macht im Moment alles richtig, um den Schwung zu erhalten. Wenn Hamburg, Stuttgart und Schalke diesen Schwung nicht komplett stoppen, ist auch ein Ausrutscher nach oben drin. Erst recht, wenn andere, die "normalerweise" sich vor uns in der Tabelle plazieren, eine Negativserie erwischen, intern sich verkrachen, den Trainer rauswerfen, etc. Als Eintracht-Fan kann man in dieser Saison gut darauf hoffen, dass bei der direkten Konkurrenz in Köln, Bochum, Hannover oder Berlin der Selbstzerstörungsknopf gedrückt wird, eventuell gar auch in Wolfsburg, Schalke oder Bremen; die haben nämlich auch ein paar Leichen im Keller. Wie gut Skibbe Krisen meistern kann, bleibt allerdings genauso noch zu zeigen...
Fazit: Die Chancen für eine positive Überraschung sind gestiegen, aber realistischerweise gehört die Eintracht immer noch ins untere Mittelfeld der Liga. Wir haben finanziell einen Trainerwechsel zu verkraften, vom alten Trainer ausgesuchte Spieler spielen aktuell keine große Rolle mehr und die Finanzkrise trifft Frankfurt härter als andere Städte. Das lässt sich nicht wegdiskutieren.
SGE_rules schrieb:
Davon gehen die Prognosen aus. Also 6-34 Spieltag = 4. Platz. Oben hatte ich das irgendwann mal geschrieben.
Ich denke, dass man hier von einem ausgeprägten Realitätssinn sprechen kann
Unfug! Nur 4. Platz?! Das nennst du realitätsnah? Da sind doch noch drei Plätze nach oben frei!
Okay, schon gut, ich geh rüber in den Größenwahn-Thread...
mosh82 schrieb:
Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Geldtopf von einer Saison auf die Spieltage und entsprechend die einzelnen Platzierungen aufgeteilt wird?
Im Prinzip ja. Die Clubs wollen ja nicht ein Jahr lang auf ihr Geld warten. Genauso wie wir Arbeitnehmer monatlich unser Gehalt auf dem Konto haben wollen, brauchen das auch die Clubs, um über die Runden zu kommen. Daher gibt's monatliche Überweisungen von der DFL an die Clubs.
Vielleicht nochmal eine anschauliche Erklärung; es lohnt sich, die Verteilung der TV-Gelder zu verstehen, denn es ist die beste Methode, mit gesundem Wachstum in kleinen Schritten nach oben zu klettern -- also genau das, was die offizielle Eintracht-Strategie ist. Die TV-Gelder-Rangliste bestimmt sich zu:
[ulist] 10% Abschlussplazierung der drittletzten Saison 20% Abschlussplazierung der vorletzten Saison 30% Abschlussplazierung der letzten Saison 40% durchschnittliche Plazierung der aktuell laufenden Saison. [/ulist]
Jeder Spieltag zählt also für 1/34 von 40%, d.h. für gut 1% von der Rangliste, nach der der gesamten Kuchen verteilt wird. (Es bestimmt nicht direkt, wieviel Prozent vom Kuchen man bekommt, sondern wer sich das größte, zweitgrößte usw. Stück nehmen darf. Der Kuchen ist vorher schon in 18 Stücke unterschiedlicher Größe geschnitten.)
Das erste Saisonviertel zählt soviel wie die drittletzte Saison. Und eigentlich sogar mehr, weil die Ergebnisse der ersten 8 Spiele natürlich in die Tabellenberechnungen vom 9., 12., 20. oder 34. Spieltag jedesmal wieder einfließen. Der gute Start der Eintracht spült also ein paar Euros mehr in die Kassen als eingeplant. Keine Unsummen, aber immerhin...
Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass die von HB für dieses Jahr (erstmalig!) angekündigten erheblichen roten Zahlen in der Saisonbilanz doch nicht so rot werden, vielleicht sogar doch schwarz. Ich hab's lieber, wenn jemand defensiv plant und rote Zahlen ankündigt (und ich weiß, dass das der "worst case" ist) als andersrum. Bestimmte andere Clubs würden die gleichen Zahlen mit unrealistischen Annahmen auf der Einnahmenseite schwarz lügen, und dann die Saison ggf. mit einem dicken "unerwarteten" Minus abschließen.
Danke an SGE_Rules für die Aufarbeitung. Die Prognosen dürften davon ausgehen, dass wir 4. bleiben. Die Prognosen für kommende Jahre setzen das dann als Plazierung der Abschlusstabelle 2009/10 ein. Da wir hier nicht im Größenwahn-Thread sind, muss ich aber leider sagen, dass mir ein Verbleib auf dem vierten Tabellenplatz bis zum Saisonende nicht allzu realistisch erscheint.
[ulist]
Jeder Spieltag zählt also für 1/34 von 40%, d.h. für gut 1% von der Rangliste, nach der der gesamten Kuchen verteilt wird. (Es bestimmt nicht direkt, wieviel Prozent vom Kuchen man bekommt, sondern wer sich das größte, zweitgrößte usw. Stück nehmen darf. Der Kuchen ist vorher schon in 18 Stücke unterschiedlicher Größe geschnitten.)
Das erste Saisonviertel zählt soviel wie die drittletzte Saison. Und eigentlich sogar mehr, weil die Ergebnisse der ersten 8 Spiele natürlich in die Tabellenberechnungen vom 9., 12., 20. oder 34. Spieltag jedesmal wieder einfließen. Der gute Start der Eintracht spült also ein paar Euros mehr in die Kassen als eingeplant. Keine Unsummen, aber immerhin...
Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass die von HB für dieses Jahr (erstmalig!) angekündigten erheblichen roten Zahlen in der Saisonbilanz doch nicht so rot werden, vielleicht sogar doch schwarz. Ich hab's lieber, wenn jemand defensiv plant und rote Zahlen ankündigt (und ich weiß, dass das der "worst case" ist) als andersrum. Bestimmte andere Clubs würden die gleichen Zahlen mit unrealistischen Annahmen auf der Einnahmenseite schwarz lügen, und dann die Saison ggf. mit einem dicken "unerwarteten" Minus abschließen.
Danke an SGE_Rules für die Aufarbeitung. Die Prognosen dürften davon ausgehen, dass wir 4. bleiben. Die Prognosen für kommende Jahre setzen das dann als Plazierung der Abschlusstabelle 2009/10 ein. Da wir hier nicht im Größenwahn-Thread sind, muss ich aber leider sagen, dass mir ein Verbleib auf dem vierten Tabellenplatz bis zum Saisonende nicht allzu realistisch erscheint.
@vladt: Einen hochinteressanten Vergleich unserer Jahresbilanz (eben das, was man als AG veröffentlichen muss) zu der von Hannover und ich denke auch von Köln gab es hier mal zu lesen. Was mir noch in Erinnerung geblieben ist, ist die Tatsache, dass wir noch relativ viel Geld für 10+ Jahre alte Altlasten zahlen: Vermarktervertrag und Stadionmietvertrag. Wenn man das heute selbständig neu verhandeln könnte, wäre wesentlich mehr Geld drin.
Vor vielen, vielen Jahren haben Geldgeber die Eintracht vor dem Lizenzverlust gerettet, aber zu verschenken hatten diese Geldgeber natürlich nichts. Da wurden dann extrem langfristige Veträge gemacht, wo die Eintracht viele, viele Jahre Geld zurückzahlen muss bzw. an einen Vermarkter gekoppelt ist, der sich jetzt eine goldene Nase verdient.
Da hilft nur: Die alten Fehler aussitzen und bloß keine neuen machen. Und sich klammheimlich freuen, wenn Hertha weit in der Zukunft liegende Werberechte heute schon zu Geld macht. So einen Sch**ß will ich bei der Eintracht nie wieder sehen.
Vor vielen, vielen Jahren haben Geldgeber die Eintracht vor dem Lizenzverlust gerettet, aber zu verschenken hatten diese Geldgeber natürlich nichts. Da wurden dann extrem langfristige Veträge gemacht, wo die Eintracht viele, viele Jahre Geld zurückzahlen muss bzw. an einen Vermarkter gekoppelt ist, der sich jetzt eine goldene Nase verdient.
Da hilft nur: Die alten Fehler aussitzen und bloß keine neuen machen. Und sich klammheimlich freuen, wenn Hertha weit in der Zukunft liegende Werberechte heute schon zu Geld macht. So einen Sch**ß will ich bei der Eintracht nie wieder sehen.
Die Statistik der Transferbilanzen ist sehr interessant, danke für die Mühe.
Was man dabei aber nicht vergessen sollte (gerade z.B. im Vergleich zu Hannover) ist die Tatsache, dass neben einmaligen Ablösen auch noch regelmäßig Spielergehälter zu zahlen sind. Wenn Hannover mit Ismael, Eggimann, Forssell, Schlaudraff usw. Spieler unter Vertrag nimmt, die die Hälfte aller Bundesligisten verpflichten wollen, darunter einige Spieler, die zuvor bei Bayern oder Werder gekickt haben und dort sicher nicht schlecht verdient haben, dann kommen da auch noch beträchtliche weitere Kosten zusammen. Von zusätzlichen Handgeldern, die in der Transferstatistik auch nicht drin sind, ganz zu schweigen. Nee, nur die Transferbilanz anzuschauen, ist deutlich zu kurz gesprungen. Auch wenn 10 Mio für Marcell Jansen oder 30+ Mio für Gomez ein ganz warmer Geldregen für die betreffenden Vereine bedeuten, viel mehr als man in der TV-Rangliste in absehbarer Zeit gut machen kann. Ein bisschen ist das auch ein Fall von "einfach Glück gehabt"; planen lässt sich das schlecht.
(Was man in dieser Richtung machen kann, z.B. beim Jugendleistungszentrum, wird in Frankfurt doch getan. Es gab/gibt Rückstände aufzuholen, aber diese werden angepackt. Die Skibbe-Verpflichtung kann man übrigens auch als Jugendförderung verstehen, denn der hat als Jugendtrainer mehrere deutsche Meisterschaften geholt und war auch beim DFB für die Jugendförderung zuständig.)
Außerdem: wenn Verein X einen Spieler an den Verein Y verkauft und sich alle Beteiligten auf eine Ablöse einigen, dann macht nicht Verein X plus und Verein Y minus, sondern es ist eher ein Tausch: Spieler gegen Geld; beides hat den gleichen "Wert", den der Markt bestimmt. Die entscheidende Wertsteigerung ist doch vorher passiert, nämlich indem ein Spieler billig gekauft und dann gut weiterentwickelt wurde (bei Marin ist das z.B. tatsächlich allein Gladbachs Leistung, nicht unsere; keiner weiß, ob das bei uns genau gut geklappt hätte, ich denke nein). Aber wenn ich mir unsere Stammelf anschaue, dann sieht das doch auch gar nicht so schlecht aus: davon war niemand übermäßig teuer (Köhler, Meier, Schwegler,...) und einige Spieler (Nikolov, Ochs, Russ) kommen sogar aus der eigenen Jugend.
Tatsache ist aber, dass HB & Co nach jahrelangem Sparen dann mal (für unsere Verhältnisse) mehrfach richtig groß investiert haben und das hat sich bislang noch nicht so gerechnet, wie man sich das hätte wünschen können, oft wegen Verletzungen. Aber das ist keine Kritik: Talente kaufen ist als Investition in die Zukunft allemal sinnvoller als Spieler zu holen, hinter denen die halbe Liga her ist. Das bringt zwar für den Moment halbwegs zuverlässige Leistung (oder noch nicht mal das, siehe Eggimann in Hannover), aber null Perspektive für die Zukunft und kostet dabei mindestens genauso viel Geld.
Was man dabei aber nicht vergessen sollte (gerade z.B. im Vergleich zu Hannover) ist die Tatsache, dass neben einmaligen Ablösen auch noch regelmäßig Spielergehälter zu zahlen sind. Wenn Hannover mit Ismael, Eggimann, Forssell, Schlaudraff usw. Spieler unter Vertrag nimmt, die die Hälfte aller Bundesligisten verpflichten wollen, darunter einige Spieler, die zuvor bei Bayern oder Werder gekickt haben und dort sicher nicht schlecht verdient haben, dann kommen da auch noch beträchtliche weitere Kosten zusammen. Von zusätzlichen Handgeldern, die in der Transferstatistik auch nicht drin sind, ganz zu schweigen. Nee, nur die Transferbilanz anzuschauen, ist deutlich zu kurz gesprungen. Auch wenn 10 Mio für Marcell Jansen oder 30+ Mio für Gomez ein ganz warmer Geldregen für die betreffenden Vereine bedeuten, viel mehr als man in der TV-Rangliste in absehbarer Zeit gut machen kann. Ein bisschen ist das auch ein Fall von "einfach Glück gehabt"; planen lässt sich das schlecht.
(Was man in dieser Richtung machen kann, z.B. beim Jugendleistungszentrum, wird in Frankfurt doch getan. Es gab/gibt Rückstände aufzuholen, aber diese werden angepackt. Die Skibbe-Verpflichtung kann man übrigens auch als Jugendförderung verstehen, denn der hat als Jugendtrainer mehrere deutsche Meisterschaften geholt und war auch beim DFB für die Jugendförderung zuständig.)
Außerdem: wenn Verein X einen Spieler an den Verein Y verkauft und sich alle Beteiligten auf eine Ablöse einigen, dann macht nicht Verein X plus und Verein Y minus, sondern es ist eher ein Tausch: Spieler gegen Geld; beides hat den gleichen "Wert", den der Markt bestimmt. Die entscheidende Wertsteigerung ist doch vorher passiert, nämlich indem ein Spieler billig gekauft und dann gut weiterentwickelt wurde (bei Marin ist das z.B. tatsächlich allein Gladbachs Leistung, nicht unsere; keiner weiß, ob das bei uns genau gut geklappt hätte, ich denke nein). Aber wenn ich mir unsere Stammelf anschaue, dann sieht das doch auch gar nicht so schlecht aus: davon war niemand übermäßig teuer (Köhler, Meier, Schwegler,...) und einige Spieler (Nikolov, Ochs, Russ) kommen sogar aus der eigenen Jugend.
Tatsache ist aber, dass HB & Co nach jahrelangem Sparen dann mal (für unsere Verhältnisse) mehrfach richtig groß investiert haben und das hat sich bislang noch nicht so gerechnet, wie man sich das hätte wünschen können, oft wegen Verletzungen. Aber das ist keine Kritik: Talente kaufen ist als Investition in die Zukunft allemal sinnvoller als Spieler zu holen, hinter denen die halbe Liga her ist. Das bringt zwar für den Moment halbwegs zuverlässige Leistung (oder noch nicht mal das, siehe Eggimann in Hannover), aber null Perspektive für die Zukunft und kostet dabei mindestens genauso viel Geld.
He, Jungs, der Größenwahn-Thread ist nebenan...
Bei den ersten fünf Spielen waren drei Gegner dabei, die man hinter sich lassen muss, wenn's am Ende 42-45 Punkte werden sollen. Der einzige starke Gegner war Werder zum Saisonauftakt und die haben uns böse unterschätzt.
Ich will nicht behaupten, dass wir zu unrecht da oben stehen, aber noch ist es ein Muster ohne Wert. In drei Spielen wissen wir mehr. Ich freue mich auf die kommenden Härtetests, vor allem für unsere bisher so überzeugende Defensivabteilung. Wenn Russ, Vasi & Co auch gegen Petric, Pogrebnyak oder Kuranyi gut aussehen, wird das eine erfolgreiche Saison. Jetzt kommen ganz andere Kaliber auf uns zu als in den ersten Saisonspielen.
Ich will nicht behaupten, dass wir zu unrecht da oben stehen, aber noch ist es ein Muster ohne Wert. In drei Spielen wissen wir mehr. Ich freue mich auf die kommenden Härtetests, vor allem für unsere bisher so überzeugende Defensivabteilung. Wenn Russ, Vasi & Co auch gegen Petric, Pogrebnyak oder Kuranyi gut aussehen, wird das eine erfolgreiche Saison. Jetzt kommen ganz andere Kaliber auf uns zu als in den ersten Saisonspielen.
Wenn wir über mehrere Jahre hinweg im Mittel so Platz 7 oder 8 in der Hackordnung haben, dann ist ein einem guten Jahr auch mal der UEFA-Cup drin. Hertha hat's vorgemacht. Allerdings hoffe ich, dass HB so vorausschauend plant, dass uns nach einer tollen Saison nicht die beiden besten Stürmer und der Abwehrchef ablösefrei verlassen würden. Damit hat sich die Hertha nämlich schön selbst ins Knie geschossen. Die werden in dieser Saison an Zielen gemessen, die sie unter normalen Bedingungen gar nicht erreichen können.
[Gojko Kačar]
Für mich ist er auch eine der großen Überraschungen der letzten Saison, aber bei so einem jungen Spieler sollte man es nicht als selbstverständlich annehmen, dass er nochmal so eine gute Saison spielt. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass er von der allgemeinen Abwärtstendenz bei Hertha erfasst wird.
Lucien Favre geht jetzt in sein drittes Jahr als Hertha-Trainer und mittlerweile gibt es ein paar Anzeichen für sinnvolle Aufbauarbeit dort. Überraschung, Überraschung, bei einem Club, der seit Jahren eher durch Kurzzeit-Engagements von sündhaft teuren Brasilianern aufgefallen ist, die nachhaltig rein gar nichts bewirkt haben, außer Geldverbrennung.
Doch mittlerweile hat die Hertha viele junge talentierte Spieler im Kader, Kačar ist einer davon (dazu z.B. Ebert oder Lustenberger; Cícero ist auch gerade erst 25 geworden). Diese Spieler sind auch alle länger vertraglich gebunden, anders als z.B. Voronin oder Pantelic, die ihnen im letzten Jahr die Kohlen aus dem Feuer geholt haben und jetzt so fehlen. (Wer sieht Parallelen zu einem möglichen 1-Jahres-Vertrag für Lincoln? Gott sei Dank ist das nicht passiert!)
Vielleicht macht Hertha ja noch den Fehler, Favre zu feuern, wenn sie weiter unten drin stehen. Kommt drauf an, wie realistisch Fans und Umfeld die Lage sehen. Wenn sie eine Wiederholung der letztjährigen Erfolge erwarten, dann kann das meiner Meinung nach nicht klappen. Das würde dann früher oder später Favre den Job kosten. Könnte uns Eintracht-Fans nur recht sein. Was in zwei Jahren aufgebaut wurde, kann man in wenigen Wochen komplett zerdeppern... Nur zu, Hertha!
Für mich ist er auch eine der großen Überraschungen der letzten Saison, aber bei so einem jungen Spieler sollte man es nicht als selbstverständlich annehmen, dass er nochmal so eine gute Saison spielt. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass er von der allgemeinen Abwärtstendenz bei Hertha erfasst wird.
Lucien Favre geht jetzt in sein drittes Jahr als Hertha-Trainer und mittlerweile gibt es ein paar Anzeichen für sinnvolle Aufbauarbeit dort. Überraschung, Überraschung, bei einem Club, der seit Jahren eher durch Kurzzeit-Engagements von sündhaft teuren Brasilianern aufgefallen ist, die nachhaltig rein gar nichts bewirkt haben, außer Geldverbrennung.
Doch mittlerweile hat die Hertha viele junge talentierte Spieler im Kader, Kačar ist einer davon (dazu z.B. Ebert oder Lustenberger; Cícero ist auch gerade erst 25 geworden). Diese Spieler sind auch alle länger vertraglich gebunden, anders als z.B. Voronin oder Pantelic, die ihnen im letzten Jahr die Kohlen aus dem Feuer geholt haben und jetzt so fehlen. (Wer sieht Parallelen zu einem möglichen 1-Jahres-Vertrag für Lincoln? Gott sei Dank ist das nicht passiert!)
Vielleicht macht Hertha ja noch den Fehler, Favre zu feuern, wenn sie weiter unten drin stehen. Kommt drauf an, wie realistisch Fans und Umfeld die Lage sehen. Wenn sie eine Wiederholung der letztjährigen Erfolge erwarten, dann kann das meiner Meinung nach nicht klappen. Das würde dann früher oder später Favre den Job kosten. Könnte uns Eintracht-Fans nur recht sein. Was in zwei Jahren aufgebaut wurde, kann man in wenigen Wochen komplett zerdeppern... Nur zu, Hertha!
yeboah1981 schrieb:
Schöne Aufarbeitung, aber sind die TV-Gelder wirklich so relevant?
Für mich ist es in erster Linie ein brauchbares Maß für die "Hackordnung" im deutschen Fußball, was auch beim Definieren realistischer Ziele hilft. Eine Abschlussplazierung im Bereich der Position der TV-Rangliste ist z.B. ein normales zu erwartendes Ergebnis.
Praktische Relevanz hat die Rangliste natürlich auch. Es sind feste Einnahmen, die sich besser verplanen lassen als Transfererlöse. Mit höheren TV-Einnahmen kann man sich bessere Spieler leisten und weiter nach oben kommen, so dass man wieder mehr TV-Gelder bekommt. Das ist ein System, das die Zementierung der Liga im Prinzip erstmal verstärkt. Umso schöner ist es, wenn die Eintracht seit Jahren langsam, aber sicher in dieser Rangliste nach oben klettert. Das belegt für mich, dass in Frankfurt gut gewirtschaftet wird.
Manchmal ist es erstaunlich, wie die wichtigen Meldungen aus dem SAW im dazugehörigen Gebabbel untergehen. Dabei gab es heute folgendes in einem insgesamt eher mäßigen Artikel in der Welt über unseren Großen Vorsitzenden zu lesen: (Link)
Bruchhagen liebt diese Geschichten, bei denen der Kleine den Großen austrickst. So oft kommt das ja nicht vor. Schuld daran ist die ungerechte Verteilung der Fernsehgelder, deren Höhe sich nach dem Tabellenplatz richtet. Findet jedenfalls Bruchhagen. So blieben kleinere Vereine stets auf einem kleineren Level, ohne große Chance auf Verbesserung. Da ändert selbst der dritte Tabellenplatz nichts, den die Frankfurter nach dem gestrigen 2:0-Sieg in Freiburg einnehmen. Eine Momentaufnahme, mehr nicht, sagt Bruchhagen: "Hannover hat versucht, viel Geld in die Hand zu nehmen und aus den Strukturen auszubrechen. Hertha auch. Aber sie haben es nicht geschafft. Das ist ein Vabanquespiel, bei dem die Risiken viel höher sind als die Chancen. Als Frankfurter können wir nur hoffen, dass noch viele Vereine dieses Risiko eingehen."
Er selbst lehnt es ab, mit fremdem Geld nach den Sternen zu greifen: "Soll ich Visionen vorgaukeln? Soll ich einen Ballon aufblasen, von dem keiner weiß, wohin er fliegt und wann er platzt? Im Fußball und der Wirtschaft ist es doch Zeitgeist, Bilder zu zeichnen, die Kinderträumen entsprechen und selten verwirklicht werden können. Da muss es mir doch bitte schön erlaubt sein, dieses Spiel der aufgeblähten Fantasien nicht mitzumachen."
Das sollten sich mal all diejenigen ganz genau ansehen, die sich hier immer wieder beklagen, dass HB keine Visionen hätte und mit dem "Gerede von Zementierung" allen Fortschritt ersticken würde. Vielleicht hilft es dabei, sich vorher nochmal ein paar Fakten anzuschauen:
[ulist] In der Rangliste der TV-Gelder (gewichtete gemittelte Saisonplazierung der letzten drei Jahre) sind wir in den letzten Jahren auf Platz 11 hochgeklettert. Alle Clubs, die (genau wie wir vor wenigen Jahren noch) als "Fahrstuhlmannschaft" bezeichnet werden konnten, haben wir bereits überholt: Köln, Gladbach, Bochum, Nürnberg. Vor uns liegen nur noch etablierte Bundesliga-Clubs, die alle seit 8 Jahren (Hannover) oder noch deutlich länger in der ersten Liga spielen. Zur Erinnerung: wir sind drei Jahre nach Hannover aufgestiegen. Hertha ist #7 (vier Plätze vor uns), Hannover #10 (direkt vor uns). Dazwischen liegen noch Leverkusen und Dortmund. Und um übertriebene Erwartungen gleich zu ersticken: all das ist noch weit vom UEFA-Cup entfernt. TV-Rangliste: (Link) Zeitliche Entwicklung der durchschnittlichen Tabellenplätze (nach TV-Ranglisten-Kriterien) über die Jahre: (Link) (Und bevor jemand mich darauf hinweist: ja, ich weiß, da könnte ich mal ein Update machen. Ist auf meine To-Do-Liste gesetzt.)
[/ulist]
Ich freue mich aktuell über Platz 3-5 nach dem 5. Spieltag (je nach Ergebnis der Sonntagsspiele heute). Aber noch mehr freut mich die Perspektive, dass die Eintracht langfristig und dauerhaft weiter nach oben kommen kann, wieder in die Top-10 des deutschen Fußballs. Gut möglich, dass die Finanzkrise dazu beiträgt, anderswo Träume platzen zu lassen. Falls jemand jetzt sagt: "Es ist nicht das Verdienst der Eintracht-Führung, wenn Hannover wirtschaftlichen Schiffbruch erleidet." -- Völlig falsch!
Es kostet HB & Co viel Kraft, populäre Fehler der Konkurrenz in Frankfurt gerade nicht zu machen. Dafür verdient das Führungsteam Anerkennung und Unterstützung von den Fans.
Kommen wir zurück zu den Vereinen, die nach den Wünschen von uns allen ihre Plätze im oberen Mittelfeld zu unseren Gunsten zu räumen haben. Hertha ist in diesem Jahr in der TV-Rangliste realistischerweise nicht einzuholen, Hannover nur unter sehr günstigen Umständen. Die Lage ist schon "zementiert".
ABER: Die Jagd ist eröffnet!
Um es nochmal klar zu stellen: Ziel ist nicht diese Saison; Ziel ist es, im Mittel der kommenden Jahre auf Augenhöhe mit Hannover, Hertha oder anderen zu kommen. Teils, weil in Frankfurt gut gearbeitet wird, teils weil anderswo schlecht gearbeitet wird (z.B. Schulden machen und zukünftige Einnahmen verpfänden; wir leiden in dieser Hinsicht auch noch an 10 Jahre alten Altlasten). Wie das passiert, ist im Endeffekt egal; es wird immer ein Mix aus beidem sein.
Zu HBs Aussagen:
[ulist] Ich finde es überraschend offensiv, wie er Vereine, die in "Zement-Wertung" noch klar vor uns liegen, als quasi schon an uns vorbeigefallen darstellt. (Okay, vordergründig sagt er nur, dass dort Geld sinnlos versenkt wurde, aber effektiv läuft's darauf hinaus, dass sie ihren strategischen Vorsprung vor uns verspielen bzw. bereits verspielt haben.) HB ist Insider. Und außerdem viel zu clever, um Hannover und Hertha nur deshalb zu nennen, weil die einen schlechten Saisonstart hingelegt haben. Unser guter Start ist "Momentaufnahme"; das gleiche gilt im Prinzip dann auch umgekehrt für Hertha oder Hannover. Der wesentliche Unterschied zu Leverkusen und Dortmund unter den von der Eintracht zu jagenden Clubs dürfte nicht der Saisonstart sein, sondern dass Hertha und Hannover finanziell stärker angeschlagen sind. HB ist Insider in der Fußballbranche. Wenn er uns Fans den Hauptstadtclub als "zu jagende Beute in Reichweite" nennt, dann sind die das auch perspektivisch gesehen. Wir haben letzte Saison ein Seuchenjahr relativ unbeschadet überlebt. (Ein wichtiger Teil der bisherigen Eintracht-Strategie!) Sind Hertha und Hannover auch in der Situation, mit ähnlichen Problemen relativ gut fertig werden zu können? Ein großes Fragezeichen meiner Meinung nach! Hannover hat einen wenig überzeugenden Trainerwechsel kurz nach Saisonstart hinter sich und bei Hertha kann man als Eintracht-Fan auch ganz entspannt schauen, wie der Verein unter überhöhten Erwartungen zusammenbricht und ob Lucien Favre sich halten kann. Das erinnert mich schon ein wenig an die Hertha-Saison, wo sie am Ende den Klassenerhalt unter Hans Meyer gefeiert haben... Eintracht-Strategie ist es, nur vertretbare Risiken einzugehen und langfristig zu denken. Egal ob Lincoln-Transfer oder sonstige Entscheidung in letzter Zeit: wieder mal alles richtig gemacht, Herr Bruchhagen! [/ulist]
Fazit: Clubs, die aktuell noch vor der Eintracht liegen, aber nicht im gleichen Maße seriös und langfristig wirtschaften, werden ihren Platz an die Eintracht verlieren. Das verspricht uns unser Großer Vorsitzender und dabei kann er im Moment sehr bequem Richtung Hannover zeigen. Und das Schöne dabei: es ist alles nicht überraschend gekommen, sondern war seit Jahren absehbar und geplant. Hannover patzt, wir sind da.
Hertha könnte folgen. Vielleicht passiert das alles noch nicht dieses Jahr und auch nicht nächstes, aber wenn ich sehe, wie die Eintracht Altlasten abbaut (bzw. "aussitzt", was eigentlich richtiger wäre), während andere sich neue Lasten für die Zukunft aufbürden, dann stimmt mich das hoffnungsfroh für die Zukunft. Im diesem Sinne: die Jagd auf Hertha und Hannover ist eröffnet!
Fast noch schöner als der tolle Saisonstart der Eintracht ist es, dass die direkte Konkurrenz aus Hannover und Berlin möglicherweise auf eine richtig fiese Seuchensaison zusteuert und irgendwie muss ich dabei auch grinsen. Klingt jetzt sicher fies. Aber Bundesliga ist nun mal ein hartes Geschäft. Die Eintracht kommt nur nach oben, indem sie andere Clubs dort verdrängt.
Aktuell ist es eine Momentaufnahme, wenn wir deutlich vor Hannover oder Hertha liegen. Regelfall ist andersrum. Lasst Heribert Bruchhagen, Dr. Thomas Pröckl und all die anderen noch weitere 5 Jahre im Amt und die Verhältnisse werden sich umgedreht haben! Davon bin ich fest überzeugt. In diesem Sinne: weiter so!
Bruchhagen liebt diese Geschichten, bei denen der Kleine den Großen austrickst. So oft kommt das ja nicht vor. Schuld daran ist die ungerechte Verteilung der Fernsehgelder, deren Höhe sich nach dem Tabellenplatz richtet. Findet jedenfalls Bruchhagen. So blieben kleinere Vereine stets auf einem kleineren Level, ohne große Chance auf Verbesserung. Da ändert selbst der dritte Tabellenplatz nichts, den die Frankfurter nach dem gestrigen 2:0-Sieg in Freiburg einnehmen. Eine Momentaufnahme, mehr nicht, sagt Bruchhagen: "Hannover hat versucht, viel Geld in die Hand zu nehmen und aus den Strukturen auszubrechen. Hertha auch. Aber sie haben es nicht geschafft. Das ist ein Vabanquespiel, bei dem die Risiken viel höher sind als die Chancen. Als Frankfurter können wir nur hoffen, dass noch viele Vereine dieses Risiko eingehen."
Er selbst lehnt es ab, mit fremdem Geld nach den Sternen zu greifen: "Soll ich Visionen vorgaukeln? Soll ich einen Ballon aufblasen, von dem keiner weiß, wohin er fliegt und wann er platzt? Im Fußball und der Wirtschaft ist es doch Zeitgeist, Bilder zu zeichnen, die Kinderträumen entsprechen und selten verwirklicht werden können. Da muss es mir doch bitte schön erlaubt sein, dieses Spiel der aufgeblähten Fantasien nicht mitzumachen."
Das sollten sich mal all diejenigen ganz genau ansehen, die sich hier immer wieder beklagen, dass HB keine Visionen hätte und mit dem "Gerede von Zementierung" allen Fortschritt ersticken würde. Vielleicht hilft es dabei, sich vorher nochmal ein paar Fakten anzuschauen:
[ulist]
[/ulist]
Ich freue mich aktuell über Platz 3-5 nach dem 5. Spieltag (je nach Ergebnis der Sonntagsspiele heute). Aber noch mehr freut mich die Perspektive, dass die Eintracht langfristig und dauerhaft weiter nach oben kommen kann, wieder in die Top-10 des deutschen Fußballs. Gut möglich, dass die Finanzkrise dazu beiträgt, anderswo Träume platzen zu lassen. Falls jemand jetzt sagt: "Es ist nicht das Verdienst der Eintracht-Führung, wenn Hannover wirtschaftlichen Schiffbruch erleidet." -- Völlig falsch!
Es kostet HB & Co viel Kraft, populäre Fehler der Konkurrenz in Frankfurt gerade nicht zu machen. Dafür verdient das Führungsteam Anerkennung und Unterstützung von den Fans.
Kommen wir zurück zu den Vereinen, die nach den Wünschen von uns allen ihre Plätze im oberen Mittelfeld zu unseren Gunsten zu räumen haben. Hertha ist in diesem Jahr in der TV-Rangliste realistischerweise nicht einzuholen, Hannover nur unter sehr günstigen Umständen. Die Lage ist schon "zementiert".
ABER: Die Jagd ist eröffnet!
Um es nochmal klar zu stellen: Ziel ist nicht diese Saison; Ziel ist es, im Mittel der kommenden Jahre auf Augenhöhe mit Hannover, Hertha oder anderen zu kommen. Teils, weil in Frankfurt gut gearbeitet wird, teils weil anderswo schlecht gearbeitet wird (z.B. Schulden machen und zukünftige Einnahmen verpfänden; wir leiden in dieser Hinsicht auch noch an 10 Jahre alten Altlasten). Wie das passiert, ist im Endeffekt egal; es wird immer ein Mix aus beidem sein.
Zu HBs Aussagen:
[ulist]
Fazit: Clubs, die aktuell noch vor der Eintracht liegen, aber nicht im gleichen Maße seriös und langfristig wirtschaften, werden ihren Platz an die Eintracht verlieren. Das verspricht uns unser Großer Vorsitzender und dabei kann er im Moment sehr bequem Richtung Hannover zeigen. Und das Schöne dabei: es ist alles nicht überraschend gekommen, sondern war seit Jahren absehbar und geplant. Hannover patzt, wir sind da.
Hertha könnte folgen. Vielleicht passiert das alles noch nicht dieses Jahr und auch nicht nächstes, aber wenn ich sehe, wie die Eintracht Altlasten abbaut (bzw. "aussitzt", was eigentlich richtiger wäre), während andere sich neue Lasten für die Zukunft aufbürden, dann stimmt mich das hoffnungsfroh für die Zukunft. Im diesem Sinne: die Jagd auf Hertha und Hannover ist eröffnet!
Fast noch schöner als der tolle Saisonstart der Eintracht ist es, dass die direkte Konkurrenz aus Hannover und Berlin möglicherweise auf eine richtig fiese Seuchensaison zusteuert und irgendwie muss ich dabei auch grinsen. Klingt jetzt sicher fies. Aber Bundesliga ist nun mal ein hartes Geschäft. Die Eintracht kommt nur nach oben, indem sie andere Clubs dort verdrängt.
Aktuell ist es eine Momentaufnahme, wenn wir deutlich vor Hannover oder Hertha liegen. Regelfall ist andersrum. Lasst Heribert Bruchhagen, Dr. Thomas Pröckl und all die anderen noch weitere 5 Jahre im Amt und die Verhältnisse werden sich umgedreht haben! Davon bin ich fest überzeugt. In diesem Sinne: weiter so!
Marco72 schrieb:
Wenn ne Tendenz 07/08 etwa diese Saison anhält kann man vielleicht 1 Durchscnittsplatz gut machen. Bringt ca.750 000 k. Besser als nix.
750 000 K Euro = 750 000 000 Euro. Wow. Sofort Messi kaufen!
Aber jetzt wieder ernsthaft. Zuletzt haben wir im Schnitt 1 Mannschaft / Jahr überholt. Überwiegend Clubs aus der "Fahrstuhlmannschaftsgruppe", die wir (hoffentlich!) auf absehbare Zeit verlassen haben. Vor uns liegen nur noch etablierte Clubs, die alle seit Ewigkeiten Bundesliga spielen (Hannover seit 8 Jahren, alle anderen deutlich über 10). Da kann's nicht mit dem gleichen Tempo weitergehen. Jede weitere Überholung ist eine großartige Leistung. Auch dann, wenn die anderen genauso sehr an uns nach unten vorbeifallen wie wir nach oben klettern; es gehört immer beides zusammen, wenn jeder Tabellenplatz nur einmal vergeben werden kann.
Passend dazu in der Welt heute:
Bruchhagen liebt diese Geschichten, bei denen der Kleine den Großen austrickst. So oft kommt das ja nicht vor. Schuld daran ist die ungerechte Verteilung der Fernsehgelder, deren Höhe sich nach dem Tabellenplatz richtet. Findet jedenfalls Bruchhagen. So blieben kleinere Vereine stets auf einem kleineren Level, ohne große Chance auf Verbesserung. Da ändert selbst der dritte Tabellenplatz nichts, den die Frankfurter nach dem gestrigen 2:0-Sieg in Freiburg einnehmen. Eine Momentaufnahme, mehr nicht, sagt Bruchhagen: "Hannover hat versucht, viel Geld in die Hand zu nehmen und aus den Strukturen auszubrechen. Hertha auch. Aber sie haben es nicht geschafft. Das ist ein Vabanquespiel, bei dem die Risiken viel höher sind als die Chancen. Als Frankfurter können wir nur hoffen, dass noch viele Vereine dieses Risiko eingehen."
Er selbst lehnt es ab, mit fremdem Geld nach den Sternen zu greifen: "Soll ich Visionen vorgaukeln? Soll ich einen Ballon aufblasen, von dem keiner weiß, wohin er fliegt und wann er platzt? Im Fußball und der Wirtschaft ist es doch Zeitgeist, Bilder zu zeichnen, die Kinderträumen entsprechen und selten verwirklicht werden können. Da muss es mir doch bitte schön erlaubt sein, dieses Spiel der aufgeblähten Fantasien nicht mitzumachen."
Tja, was HB da sagt, ist so irgendwie das "Eintracht-Glaubensbekenntnis" unseres Managements und in diesem Sinne bekenne ich mich dazu, ein Bruchhagen-Jünger zu sein...
realdeal schrieb:
Also ich glaube das wir nach den nächsten 2- 3 (HSV, VFB, S04) Spielen genau wissen wie die Leistungstärke der Mannschaft ist und dann kann man in etwa einschätzen wohin die Reise geht.
So isses. Aber das Schöne ist doch, dass wir aktuell 2 Punkte über dem 42-Punkte-Soll (hier) liegen -- und das gilt auf jeden Fall auch noch in drei Spieltagen...
Anders gesagt: jetzt können nach gutem Start Bonuspunkte eingefahren werden. Das eingeplante "Soll" wären jetzt drei 0-Punkte-Spiele. Da kann man doch nur positiv überraschen. Hoffen wir, dass die Eintracht genau das jetzt tut!