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Aachener_Adler

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SemperFi schrieb:
Interessant finde ich diese Aussage:

Herrich berichtet von einem Gespräch mit Dr. Rainer Koch, dem DFB-Vizepräsidenten: „Er sagte: Wenn der Schiedsrichter entscheidet, dass weitergespielt wird, müssen wir das befolgen, sonst hätte es Konsequenzen für uns.“

Als Herthaner hätte ich mich auf diese Aussage gestürzt und diese als Aufhänger genutzt.


Wie willst du denn damit argumentieren? Da gibt der DFB-Sportrichter dem DFB-Vizepräsidenten formal recht und Hertha beißt ins Gras.
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SemperFi schrieb:
Befragen die jetzt echt jeden herthakicker?

Nö, nur die, die unfallfrei einen deutschen Satz sagen können. Die sind allesamt heute nach Frankfurt mitgenommen worden.

(Der Rest muss nächste Woche zur Strafverhandlung in eigener Sache erscheinen.)
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15.35 Uhr: Zum Ende noch einmal ein kleiner Hertha-Hoffnungsschimmer! Schickhardt fragt: „Wie waren die Zwischenrufe der Spieler?“ Wingenbach: „Den Wortlaut kann ich Ihnen nicht wiedergeben. Es ging in die Richtung: 'Was passiert hier eigentlich, wenn wir ein Tor schießen?'“

15.33 Uhr: Düsseldorfs Kletke fragt nach: „Ist irgendwann ein Spieler oder Offizieller zu Ihnen gekommen und er habe gesagt, er habe Angst?“ Diese Argumente sind gefallen, als Herr Stark und ich versucht haben, die Spieler zur Fortsetzung des Spiels aufgefordert habe. Soweit ich mich erinnere, waren es vereinzelte Zwischenrufe von Spielern aus dem Hintergrund.“



Das untermauert dann doch wieder Herthas Argumentation...
(Und lässt gleichzeitig die Frage aufkommen, ob Stark nach seiner persönlichen Auseinandersetzung mit Hertha-Spielern noch objektiv von den Sachen berichten kann.)
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Basaltkopp schrieb:
Exil-Adler-NRW schrieb:
Er sei in keiner Weise unter Druck gesetzt worden, das Spiel fortzusetzen.


Das dürfte der alles entscheidende Satz sein. Kein Wiederholungsspiel und reichlich Sperren


Der von dir zitierte Satz plus das hier: Düsseldorfs Anwalt fragt: „Ist irgendwann einer von Hertha zu Ihnen gekommen und hat gesagt, dass er Angst gehabt hat?“ Stark: „Diese Frage kann ich verneinen.“ -- Das war's dann für Hertha.
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Der Sportinformationsdienst meldet, Schiedsrichter Wolfgang Stark habe ausgesagt:

„Der Spieler Lewan Kobiaschwili hat mit ausgestreckter Faust in meine Richtung geschlagen. Ich habe mich weggeduckt, bin dann am Hinterkopf getroffen worden. Einzig das Treppengeländer verhinderte einen Sturz, und das wären fünf bis sechs Meter gewesen“, sagte der Referee aus Ergolding während der Verhandlung des Berliner Einspruchs gegen die Spielwertung vor dem DFB-Sportgericht am Freitag in Frankfurt/Main.

Medienberichten zufolge hatte Stark den Georgier Kobiaschwili noch in der Kabine wegen Körperverletzung angezeigt. Dazu äußerte sich Stark zunächst nicht.

Von Christian Lell sei er zudem „aufs Schärfste attackiert und am Arm gepackt worden“, sagte Stark. „Die Beleidigung, die dabei gefallen ist, war: Du feiges Schwein!“ Auf dem Weg zur Schiedsrichterkabine seien die Unparteiischen dann von weiteren Spielern von Hertha BSC abgefangen worden. Andre Mijatovic habe ihn als „[bad][bad]*****[/bad]er[/bad]“ bezeichnet.



Scheint so, als wäre Hertha nicht nur abgestiegen, sondern hätte sich auch für die kommende Saison noch nachhaltig geschwächt. Das sieht nach längeren Sperren aus.
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Die grundsätzliche Problematik ist, dass Sportfunktionäre im allgemeinen sehr darauf bedacht sind, für ihren Bereich eine parallele Sportgerichtsbarkeit zu haben, die mit der staatlichen Gerichtsbarkeit nichts zu tun hat. Umgekehrt ist dem Staat auch ganz recht, wenn der Sport da alles selbst regelt soweit möglich.

Überschneidungen gibt's gelegentlich mal, z.B. das übermäßig brutale Foul mit schweren Gesundheitsfolgen, das eben nicht mehr als "sporttypisches Verletzungsrisiko im Rahmen eines normalen Zweikampfes" durchgeht. Für sowohl fühlt sich dann logischerweise auch das normale Gericht zuständig, aber 99% der Fälle erledigt die Sportgerichtsbarkeit selbst, und, wie gesagt: das ist allen Beteiligten, Sport wie Staat, sehr recht so.

Wenn wir den Schiri als Teil der Offiziellen sehen, ist es insofern schon eine zumindest ungewöhnliche Sache, wenn dieser den normalen Rechtsweg beschreitet, anstatt die Sportgerichtsbarkeit das regeln zu lassen. (Bei "Attacke auf Schiri" sind Sportgerichte idR nicht zimperlich -- halbes Jahr Sperre Minimum, würde ich tippen.)

Ich kann mir das alles nur so erklären, dass es sich nicht um Lappalien handelt, sondern Ernsthafteres vorgefallen ist.
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Danke für die Zitate. Sogar mit Links als Quellenangabe, toll!

Dann hoffen wir mal ganz uneigennützig auf ein paar Pünktchen Abzug für Falltuna Fortuna in der kommenden Saison.
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Weichei schrieb:
Warum? Bei Fortuna ist vieles richtig und bei Hertha alles falsch gemacht worden und ich mag Underdogs lieber als großkotzige Schaumschläger.

Ähem. Mal so ein Einwurf aus NRW: Großkotzig und eingebildet sein kann "der Düsseldorfer an sich" auch wunderbar...
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Das Ergebnis wird bleiben, wie es ist. Ich wäre extrem überrascht, wenn der DFB morgen der Hertha recht geben sollte. Nicht wegen irgendwelcher Gerechtigkeitssachen, sondern schlicht und einfach deshalb, weil es für der DFB die einfachste und bequemste Lösung ist, es mit "wurde regulär beendet..." abzubügeln. Die haben nicht die geringste Lust auf einen längeren Rechtsstreit, der irgendwann auch die Planungen für die kommende Saison gefährdet. Hertha hat von vorn herein keine Chance, da irgendwas zu holen.
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Röttgen ist ein gesichtsloser Karrierist, der CDU-Vorsitzender in NRW werden wollte, um sich eine Machtbasis für Höheres zu schaffen. "Dummerweise" aus seiner Sicht ist die rot-grüne Minderheitsregierung in NRW schon zwei Jahre nach der 2010er Wahl gescheitert und es gab schon 2012 Neuwahlen in NRW bei einer allgemeinen Stimmung pro rot-grün. Damit hatte die Wahl zwischen Kämpfen mit wahrscheinlicher ehrenvoller Wahlniederlage und anschließendem Gang als Oppositionsführer nach Düsseldorf oder dem vermeintlich bequemen Nutzen der Hintertür als Minister in Berlin.

Erstens: Dass er selbst als Spitzenkandidat nur mit halber Kraft Wahlkampf macht, überrascht mich bei diesem Typ Politiker überhaupt nicht. (Randbemerkung: große Teile der CDU-Basis hier in NRW waren stinksauer!)

Zweitens: Gut, dass der Wähler sowas gnadenlos abgestraft hat.
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HeinzGründel schrieb:
SemperFi schrieb:
Hat die CDU eigtl. noch Politiker, die in der Post-Angie Ära dann von Belang sind?


Das ist in der Tat das Problem. Leichen pflastern ihren Weg. Die Union ist dem Untergang geweiht wenn sie dereinst abgewählt wird.


Och, das hatte man damals für die Nach-Kohl-Ära auch prognostiziert...
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SemperFi schrieb:
Also wer das Ministerium für Familie als "Gedöns" abtut, [...]

Ähem. Das ist ein Zitat von unserem Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder...
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Guter Brief; was im kicker-Kommentar steht, kann man nicht unwidersprochen so stehen lassen. Allerdings löst der Widerspruch nicht die real exisitierenden Fanprobleme, die wir bitte nicht ausblenden sollten, gerade auch in Hinblick auf 79 Verletzte in Karlsruhe vorgestern. Wenn ich lese, dass KSC-Hooligans Jagd auf normale Regensburg-Fans gemacht haben, wird mir übel.

Mehr als ein reiner Widerspruch zu einem schlecht recherchierten Kommentar soll der Brief auch nicht sein, schon klar, aber viele überzogenen Kommentare zu der Problematik kommen meiner Meinung nach schlicht daher, dass der jeweilige Autor (völlig zurecht!) sich gegen ein "weiter so!" stemmt, ohne selbst eine geeignete Lösung präsentieren zu können, denn die Patentlösung gibt's nun mal nicht. Da kommt dann eben manchmal ziellosen Herumholzen heraus.

Solches verbales Herumholzen muss man nicht gut finden und bei solchen Auswüchsen wie im Kicker ist Widerspruch richtig, aber bei aller Aufregung über die Symptome sollte man die Ursachen der Misere nicht vergessen. Das eigentliche Problem sind eben nicht die überzogenen Kommentare, sondern die Tatsache, dass manche Fangruppen meinen, sie stünden über Recht und Gesetz, was letztendlich zu einer Schickanierung aller Fans (keine Auswärtsfans, keine Stehplätze, Ausgrenzung unterer Schichten über höhere Preise, etc.) führen muss. Das will ich nicht.
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@player1933: Ich schätze es, wenn Fans anderer Vereine hier anständig mitdiskutieren. Der Blick von außen hilft im allgemeinen, auch den eigenen Blick zu schärfen. Aber wenn du nicht verträgst, dass die Spielweise deiner Fortuna in der abgelaufenen Saison hier (und in vielen anderen Fanforen auch!) als abstoßend empfunden wird, weil in schöner Regelmäßigkeit am Rande der Fairness und darüber hinaus, dann solltest du dich wirklich ins F95 Forum zurückziehen. Da kann man schön im eigenen Saft schmoren, den eigenen Mist schönreden und die Weltverschwörung der Konkurrenz beklagen.

Und beim werten Herrn Werner habe ich mich noch nicht abschließend entschieden, ob er oder der werte Herr Heidel aus Mainz das größere [Selbstzensur] in der deutschen Fußballmanagerszene ist. Es ist einfach nur abstoßend, wie unfair beide mit Dreck schmeißen und sich selbst gleichzeitig als Opfer darstellen. Einfach nur widerlich.  
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Es wird sein wie immer in Liga 2: ein gutes Drittel aller Teams (so 6-8 Clubs) muss man vor Saisonbeginn zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten rechnen. Davon werden 1-2 überraschend versagen und eine Grottensaison spielen, während 1-2 andere, mit denen vorher keiner gerechnet hat, dazu kommen und bis zur Winterpause, ggf. auch länger, oben mitspielen.

Beim Lizenzspieleretat wird in der kommenden Zweitligasaison niemand so weit vor dem Rest der Clubs liegen wie die Eintracht in der gerade abgelaufenen Saison oder die Hertha in der Saison zuvor. Von den drei Absteigern (Hertha, Köln, Lautern) ist keiner finanziell auf Rosen gebettet. Die reihen sich relativ nahtlos in den Kreis der üblichen Verdächtigen (1860, St.Pauli, Bochum, Duisburg) ein. Für alle drei schätze ich die Chancen auf einen direkten Wiederaufstieg auf maximal 50%. Von daher absolut verständlich, dass Köln die Erwartungen lieber etwas dämpft.
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Ich tu mich etwas schwer damit, das Weiterspielen als "besonnene Entscheidung" von Schiri Stark zu werten. Für mich war das eher ein: "The show must go on, hoffentlich passiert jetzt eine Minute nichts mehr von Bedeutung, danach pfeif ich überpünktlich ab."
Evtl. das Ganze auch unter äußerem Druck.

Ich hätte mir eher gewünscht, dass das Spiel abgebrochen worden wäre. Oder die Hertha-Spieler hätten sich geweigert weiterzuspielen. Das hätte den DFB zu einer Aufarbeitung des Problems gezwungen. Aber so passiert im Endeffekt wieder: nichts, rein gar nichts, weil der DFB sich darauf zurückziehen kann, alles wäre ordnungsgemäß abgelaufen. Der Schiri dürfte vom DFB einen Maulkorb verpasst bekommen, der Spielbericht bleibt natürlich unter Verschluss, und die real existierenden Probleme werden wieder schön unter den Teppich gekehrt, auf dass möglichst schnell Gras drüber wachsen möge.

Hoffentlich wird der DFB und die Vereine nicht erst dadurch zur Positionierung gezwungen, dass irgendwann mal in so einer Situation es beide Fangruppen in den Innenraum des Stadions schaffen und dort aufeinandertreffen, die einen im Abstiegsfrust, die anderen provozierend in Aufstiegsfreude. Dass das dann aller Voraussicht nach nicht friedlich bleiben würde, kann sich hoffentlich jeder ausmalen...
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An alle, die hier immer darauf bestehen, dass ja nicht viel passiert sei... Seid ihr sicher, dass das auch noch so geblieben wäre, wenn Hertha ein Tor geschossen hätte, wenn der Schiri einen Elfmeter gepfiffen hätte, wenn es ein brutales Foul gegeben hätte oder wenn auch Hertha-Fans in den Innenraum gelangt wären?

Muss es erst Schwerverletzte oder gar Tote geben, bevor die Masse begreift, dass Zuschauer aus gutem Grunde nicht in den Innenraum eines Stadions gehören?
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Der DFB hat null-komma-null Interesse an abgebrochenen Spielen und Entscheidungen am grünen Tisch. Also wird alles getan, um das zu verhindern. Ich halte es für absolut glaubhaft, dass die Berliner erst nicht das Spiel zu Ende spielen wollten (verständlich; was hätte bei ihrem Siegtreffer passieren können?) und dann unter Druck gesetzt wurden, es doch zu tun.

Genauso dürfte der DFB jetzt Druck auf Hertha ausüben, keinen Einspruch einzulegen bzw. diesen dann irgendwann zurück zu ziehen. Dank der Hertha-Fanausschreitung, deren Bestrafung ja auch noch ansteht, hat der DFB praktischerweise das passende Druckmittel gegen Hertha gestern mit in der Hand bekommen.

Hier wird diskutiert, ob die letzten paar Minuten irregulär waren oder nicht. Liebe Leute, begreift es: Der DFB wird alles tun, um diese Frage eben nicht beantworten zu müssen. Die werden sich ihr schönes Fußballgeschäft doch nicht durch sowas kaputtmachen lassen. Das wird jetzt durchgedrückt und basta. Tatsachenentscheidung, regulär abgepfiffen, fertig, aus. The show must go on. Das ist Fortunas Glück.
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francisco_copado schrieb:
Glaubt das jemand? Sie wollen zwar aufsteigen, aber müssen nicht?

Ja, glaube ich. Köln ist in einer ganz anderen Lage als wir ein Jahr zuvor.

Wir haben das Kunststück vollbracht, mit einem für Erstligaverhältnisse durchschnittlich teuren Kader und 15 Mio Eigenkapital abzusteigen. Da kann man das Ziel "sofortiger Wiederaufstieg" ausgeben, viel, viel Geld in einer Saison verbraten und mit einem für Zweitligaverhältnisse exorbitant teuren Kader dieses Ziel auch mit 95% Wahrscheinlichkeit erreichen.

Nachdem es jetzt geschafft ist, darf man ruhig auch mal Bilanz ziehen: Die Eintracht hat kurzerhand mal 10 Mio (2/3 der Ersparnisse!) rausgehauen, um sich den direkten Wiederaufstieg zu kaufen, und da sind die ganzen vertagten Folgekosten (Nachzahlungen, Kaufoptionen und Kaufverpflichtungen, etc) noch gar nicht drin. Wehe die Eintracht schafft den Klassenerhalt nicht; nochmal so einen Kraftakt können wir uns nicht leisten...

Zum Vergleich jetzt Köln. Die hatten in seinem Kader genau einen Superstar (Podolski), ein paar überdurchschnittliche Spieler (der alternde Novakovic, Rensing, Geromel) und sonst nur Durchschnittskicker und Talente, auch wenn die FC-Fans das gerne anders gesehen haben. Podolski ist schon weg, Novakovic wird auch nicht jünger, und ob Geromel und Rensing sich Zweite Liga antun, bleibt abzuwarten. Ein Wechsel ist auch ganz am Ende der Transferperiode noch möglich, siehe Russ bei uns vor einem Jahr. Die gehen definitiv nicht mit einem Kader in die kommende Saison, bei dem der sofortige Wiederaufstieg ein Muss wäre. Ganz sicher nicht.

Denn für Verpflichtungen im Doppelpack, so wie die Eintracht das getan hat (Stoßstürmer gesucht? Okay, Friend und Idrissou, einer wird's schon packen. Verteidiger gesucht? Okay, Amedick und Butscher, einer wird's schon packen.) fehlt ihnen schlicht und einfach das Bankguthaben, das die Eintracht vor ihrem völlig überflüssigen Abstieg zusammengespart hatte.
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heisenmark schrieb:
ich denke ihr werde ne dicke strafe bekommen und es wird zu einige stadionverboten führen. damit wird dasnn der erste riss zwischen vereinsführung und euren supportes kommen.

Ich weiß nicht. Die Fortuna-Verantwortlichen (insbesondere Wolf Werner!) sind mir in dieser Saison extrem unsympathisch geworden durch ihr Schönreden und Verharmlosen von Fehlverhalten auf der eigenen Seite bei gleichzeitigem hemmungslosem Dreckschmeißen und Verunglimpfen gegenüber den Gegnern. Denen traue ich auch zu, damit nahtlos weiter zu machen auch in bezug auf ihr Hooligan-Problem.