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Aceton-Adler

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Die FR mit einem Kommentar zum Video von Sachsenhausen, zur Polizei allgemein und zum Begriff "Einzelfälle" im besonderen.
https://www.fr.de/meinung/polizeigewalt-frankfurt-video-instagram-gewalt-twitter-90025271.html

Sehr guter Kommentar.
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reggaetyp schrieb:

Die FR mit einem Kommentar zum Video von Sachsenhausen, zur Polizei allgemein und zum Begriff "Einzelfälle" im besonderen.
https://www.fr.de/meinung/polizeigewalt-frankfurt-video-instagram-gewalt-twitter-90025271.html

Sehr guter Kommentar.


Es ist gut, dass der Fokus draufliegt und der Druck zu steigen scheint. Das werden zwar einige der Protagonisten wieder als linke Weltverschwörung abtun wollen, um ja nichts ändern zu müssen.

Am Ende hilft es aber vor allem der Polizei, wenn eine Verhaltensänderung herbeigeführt wird. Auch wenn das Vertrauen der meisten noch da ist, ist es trotzdem fatal wenn es bei Randgruppen eben  nicht mehr da ist. Denn so spaltet sich auf Dauer eine Gesellschaft. Und vor allem, die Polizei sollte für alle gleichermaßen da sein...
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Ich finde es gut.
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lesenswerter beitrag von dirk heinemann der polizeihochschule auf ihrem blog:
https://www.dhpol.de/microsite/dhpol-blog/fuerung_in_der_polizei/kritikfaehigkeit.php

es geht um die typischen verhaltensmuster in der verteidigung der polizei bzw im suchen der gruende, warum gerade jetzt wieder kritik an polizei nicht valide sein soll.

aus den reihen der polizei ein sehr selbstkritischer beitrag, themen wie z.b. einzelfallhypothesen, verteidigung gegen angebliche angriffe von links, generalverdachtshypothese, verweis auf die guten umfragen, gewaltmonopol, spiegelbild hypothese etc...

im prinzip streift er all diese gruende, die auch hier im forum vorgebracht werden, warum es keine probleme geben soll oder warum man sich gerade nicht mit diesen auseinandersetzen solle.

er appelliert an eine strukturierte und neutrale untersuchung des themas, spricht auch potentielle schwierigkeiten in der umsetzung von aenderungen bei beispielsweise rassismus in der polizei an durch z.b. akzeptanzprobleme

kleiner verweis auf hessen auch am rande, ein zitat aus dem artikel:

Zudem ignoriert Schilff die bereits oben angesprochene interne Studie der Polizei Hessen, nach der etwa 30,7 % der befragten Polizeibeschäftigten die Demokratie eben nicht uneingeschränkt als beste Staatsform sehen (vgl. Hess. Innenministerium 2020) Ein alarmierendes Ergebnis, zählt doch die Polizei, der das Gewaltmonopol des Staates mit den entsprechenden Eingriffsbefugnissen übertragen wurde, zu den Berufen, bei denen es eben nicht ausreicht, wenn die Mehrheit der Beschäftigten eine ordentliche Arbeit abliefert.


fazit des artikels:
Die Polizei kann in ihrem Arbeitsalltag möglicherweise nicht immer gut im Sinne des Titels „Wir sind die Guten“ sein. Sie muss es auch nicht. Sie muss jedoch akzeptieren, dass sie als Trägerin des Gewaltmonopols mit weitreichenden Eingriffsrechten in das Leben der Menschen ausgestattet ist und dass sie deshalb zu Recht unter Beobachtung steht. Und sie muss sich im Sinne einer Professionalisierung mit Kritik angemessen auseinandersetzen, um besser zu werden und Menschenrechte für alle durchzusetzen, denn genau darin liegt die Legitimation der Polizei einer offenen Gesellschaft.


und das ist denke auch bei vielen hier der eindruck. die polizei und ihre befuerworter (im sinne der bewahrer des status quo) nutzen jedes und sei es noch so doofes argument nichts aendern zu muessen, verkennen aber, die besondere rolle der polizei.
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Sehr lesenswert, und Vieles was er beschreibt, hat man hier auch schon lesen können.

Im Übrigen werden hier sehr wohl Polizisten oder polizeinahe Menschen vorgestellt, die sich den Problemen stellen. Nur leider müssen es wohl noch sehr viel mehr werden. Ist aber auch kein leichter Weg, da man sich zum einem mit seinem eigenen vorurteilsbehafteten / rassistischen Verhalten auseinander setzen muss und zum anderen dann dabei auch noch anecken wird. Aber umso mehr es werden, um so leichter wird es auch für andere.
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reggaetyp schrieb:

Definiere Erfolg.


Dass sie gewählt werden und zB Ministerposten bekommen.
Jemand wie Seehofer spielt doch schon seit 30 Jahren immer wieder auf der populistischen Violine und wird trotzdem gewählt.
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Quasi unsere Vorbilder. Genauso funktioniert es und so kommt man hier vorwärts. Ein nachhaltiges gesellschaftliches Erfolgsmodell.
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Mir gefallen auf jeden Fall die letzten Presseberichte, da sie aus meiner Sicht wesentlich ausgewogener sind als der ein oder andere aus meiner Sicht dramatisierende Bericht aus der Vergangenheit.

Die Info mit Hühner ist mal eine, die ich noch nicht kannte. Es gibt auf jeden Fall Reibung, und das ist ja meistens nicht unbedingt schlecht.
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tobago, dass du hier ein nahezu vorbildliches Diskussionsverhalten an den Tag legst, ist bekannt und wird weithin geschätzt, auch von mir. Du bist da aber nicht der Einzige, obwohl das mitunter so dargestellt wird.
Die Sache mit dem "Mainstream" und der "Meinungsherrschaft" geht mir aber ziemlich auf den Sack. Ich höre solche Begriffe in letzter Zeit nämlich sehr oft, leider mit einem mehr als fadem Beigeschmack. Florian Schröder hat sich bei seinem Auftritt in Stuttgart ja eindrucksvoll damit auseinandergesetzt.

Es gibt ja auch Themen, bei denen auch einem tobago die Hutschnur platzt. Stichwort Kurvenverhalten. Was würdest du sagen, wenn man dir daraufhin Meinungsherrschaft und Diktatur des Mainstream vorwirft?

Es ist, wie es immer ist: mit guten Argumenten bewaffnet muss man hier keine Diktatur fürchten. Ich spreche aus Erfahrung. Caio, Schaaf und vieles andere, alles mitgemacht. Bevormundet oder unterdrückt fühlte ich mich hier nie.
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Es gibt hier mE auch keine allgemeine Meinungsherrschaft, es mag evtl eine Mehrheit zu unterschiedlichen Sachthemen geben, ich bin mir aber sicher, dass sich diese Mehrheit immer aus unterschiedlich Usern zusammen setzt.

Und das ist auch nicht neu, bei Caio waren wir beide da in klarer Unterzahl. Und wie lange ist das jetzt bitte schon her? Von daher, man sollte nicht die Vergangenheit verklären, nur weil einem die Gegenwart, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr passt. Das ist in der Tat blöde Opferdenke und nervt ein wenig.

tobago hat aber dennoch mit einigen Punkten recht. Der Umgangston ist hier konstant ausbaufähig geblieben.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jubelperser

Möchte jemand als solche bezeichnet werden?
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SamuelMumm schrieb:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jubelperser

Möchte jemand als solche bezeichnet werden?


Sind im Grunde Menschen, die nach außen keine eigene Meinung vertreten. Da es diese hier nicht gibt, sollte man hier auch keinen so bezeichnen.

Und wer dies tut, möchte offenkundig Meinungen anderer abwerten, insofern verstehe ich deinen Einwand und du hast recht.
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Aceton-Adler schrieb:

Jubelperser

Unwort des Jahres
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SamuelMumm schrieb:

Aceton-Adler schrieb:

Jubelperser

Unwort des Jahres


Habe ich ehrlich gesagt noch nie vorher gehört, da hier aber jeder damit zu hantieren scheint, habe ich es mal schnell in meinen Wortschatz aufgenommen
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Jeder, der an einem Forum teilnimmt, gleich welcher Art, sollte wissen und damit rechnen, das seine eigene Meinung nicht die allein maßgebliche ist, sondern es auch andere Sichtweisen gibt, die man dann eben diskutieren muß.....Ansonsten hat es den Charakter von Kaffeekränzchen oder nur verbale Schlachten, beides ist sicherlich nicht im Sinne des Erfinders....da ich unterstelle, das ALLE in ihren Beiträgen das gleiche Ziel verfolgen, nämlich den bestmöglichen Erfolg für unsere Eintracht, sollte man eben auch möglichst die Art und Form von Beiträgen so gestalten, das sich niemand persönlich angegriffen fühlt und glaubt mir, sowas ist tatsächlich möglich.
Und wenn jemand eine Vereinsentwicklung durchaus positiv begleitet, muß er deshalb noch kein Jubelperser sein.
Genausowenig wie jemand, der schonungslos die Baustellen, Versäumnisse und Fehler anspricht, die es immer gibt, ist deshalb noch kein Nörgler, Schwarzseher oder Troll.
Nur sollte man das alles sachlich und inhaltlich begründet darlegen, dann gibts auch Reflektion und Akzeptanz, so zumindest meine Erfahrung hier...
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cm47 schrieb:

Jeder, der an einem Forum teilnimmt, gleich welcher Art, sollte wissen und damit rechnen, das seine eigene Meinung nicht die allein maßgebliche ist, sondern es auch andere Sichtweisen gibt, die man dann eben diskutieren muß.....Ansonsten hat es den Charakter von Kaffeekränzchen oder nur verbale Schlachten, beides ist sicherlich nicht im Sinne des Erfinders....da ich unterstelle, das ALLE in ihren Beiträgen das gleiche Ziel verfolgen, nämlich den bestmöglichen Erfolg für unsere Eintracht, sollte man eben auch möglichst die Art und Form von Beiträgen so gestalten, das sich niemand persönlich angegriffen fühlt und glaubt mir, sowas ist tatsächlich möglich.
Und wenn jemand eine Vereinsentwicklung durchaus positiv begleitet, muß er deshalb noch kein Jubelperser sein.
Genausowenig wie jemand, der schonungslos die Baustellen, Versäumnisse und Fehler anspricht, die es immer gibt, ist deshalb noch kein Nörgler, Schwarzseher oder Troll.
Nur sollte man das alles sachlich und inhaltlich begründet darlegen, dann gibts auch Reflektion und Akzeptanz, so zumindest meine Erfahrung hier...


So ist es. Und gerade in der letzten Saison gab es sehr viel Kritik an der sportlichen Leistung. Jubelperser gab es da eigentlich kaum welche.
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Aceton-Adler schrieb:

Und auch wenn man hier mal eine Kontrameinung vertritt, heißt das nicht, dass man diese nicht durchbringen kann. Aber wie immer im Leben spielt halt auch der Ton die Musik. Der ein oder andere scheint aber ein so großes Ego zu haben, dass das dann nicht immer so gut funktioniert, mit dem Ton.                                              

Wir beide sind beispielsweise auch nicht immer einer Meinung, aber ich denke doch, dass wir das ganz gut hinbekommen. Letztlich wissen wir ja eh beide, dass ich recht habe.
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Selbstverständlich (Händevordieaugen smile:

Richtig, und da ist eben immer wichtig sachlich zu bleiben. Aber so etwas macht doch eben ein Forum aus.

Im Übrigen finde ich nicht, dass es hier eine Einheitsmeinung gibt. Im Moment sieht man doch wieder schön, dass die einen eher wieder pessimistisch der neuen Saison entgegen schauen, wohingegen andere (zB ich), optimistisch sind. Und da kommt man oft nicht auf einen Nenner. Macht aber auch nichts.
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Hier wird ja von Einigen ziemlich empfindlich reagiert wenn mal ehrlich ausgesprochen wird wie sich das Forum darstellt 😊

Natürlich gibt es hier die Wegbeissgesellschaft, diese Mentalität haben Foren und Social Media Kanäle sehr häufig. Und jeder der nicht stark genug ist sich dagegenzustellen der gibt früher oder später auf, er passt sich an oder hat es gar nicht erst versucht.

Und es ist von den Protagonisten auch gar nicht anders gewollt als das Forenelitedenken zu praktizieren. Dann fallen halt die hinten runter die da nicht mithalten können oder wollen. Aber das fällt hier keinem wirklich auf denn die sind halt weg oder waren nie da.

Macht Euch doch mal die Mühe und zählt die Beiträge außerhalb des Forumsmainstreams und schaut Euch die Antworten darauf an. Leider nicht zählbar sind diejenigen die hier lesen aber aus genau diesem Grund noch nie geschrieben haben.

Einfach ist es hier nicht kontroverse Ansichten zu vertreten, da muss man schon etwas aushalten können und das ist nicht jedermanns Sache.

Gruß
tobago
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tobago schrieb:

Hier wird ja von Einigen ziemlich empfindlich reagiert wenn mal ehrlich ausgesprochen wird wie sich das Forum darstellt 😊

Natürlich gibt es hier die Wegbeissgesellschaft, diese Mentalität haben Foren und Social Media Kanäle sehr häufig. Und jeder der nicht stark genug ist sich dagegenzustellen der gibt früher oder später auf, er passt sich an oder hat es gar nicht erst versucht.

Und es ist von den Protagonisten auch gar nicht anders gewollt als das Forenelitedenken zu praktizieren. Dann fallen halt die hinten runter die da nicht mithalten können oder wollen. Aber das fällt hier keinem wirklich auf denn die sind halt weg oder waren nie da.

Macht Euch doch mal die Mühe und zählt die Beiträge außerhalb des Forumsmainstreams und schaut Euch die Antworten darauf an. Leider nicht zählbar sind diejenigen die hier lesen aber aus genau diesem Grund noch nie geschrieben haben.

Einfach ist es hier nicht kontroverse Ansichten zu vertreten, da muss man schon etwas aushalten können und das ist nicht jedermanns Sache.

Gruß
tobago


Alles richtig, nur war das vor 5, 10, 15  oder 20 Jahren nicht anders. Da waren es nur andere Leute. So ehrlich muss man halt sein.

Und auch wenn man hier mal eine Kontrameinung vertritt, heißt das nicht, dass man diese nicht durchbringen kann. Aber wie immer im Leben spielt halt auch der Ton die Musik. Der ein oder andere scheint aber ein so großes Ego zu haben, dass das dann nicht immer so gut funktioniert, mit dem Ton.
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Mundschutz wurde getragen, auch Quarz-Handschuhe und die sichergestellten Teleskopschlagstöcke deuten auf die Einhaltung des gebotenen Sicherheitsabstandes hin. Vorbildliches Verhalten bei einer Fußballschlägerei in Zeiten der Pandemie:

https://www.hessenschau.de/sport/fussball/240-eintracht--und-lilien-fans-liefern-sich-massenschlaegerei,schlaegerei-lilien-eintracht-100.html
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Kann man so sagen, in Zeiten von Corona quasi an alles gedacht. Nur Gehirn haben die Jungs vergessen, so dass die Utensilien nicht korrekt zur Anwendung kommen konnten.
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Ja, hat er, nachdem Adi ein Einsehen hatte und wieder auf Dreierkette umgestellt hat. Den Rest, den du hier schreibst, kann ich komplett unterschreiben, auch bei den Beiträgen zuvor. Ich gebe allerdings auch dem Würzburger Recht, dass uns ein spielstarker Sechser im Stile von Hasebe oder Schwegler noch fehlt. Rode, Sow und Kohr sind ja alle etwas offensivere Typen, als "richtigen" Sechser haben wir derzeit nur noch Ilsanker, der seine Stärken bekanntlich woanders hat als im Aufbau.
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Adlerdenis schrieb:

Ja, hat er, nachdem Adi ein Einsehen hatte und wieder auf Dreierkette umgestellt hat. Den Rest, den du hier schreibst, kann ich komplett unterschreiben, auch bei den Beiträgen zuvor. Ich gebe allerdings auch dem Würzburger Recht, dass uns ein spielstarker Sechser im Stile von Hasebe oder Schwegler noch fehlt. Rode, Sow und Kohr sind ja alle etwas offensivere Typen, als "richtigen" Sechser haben wir derzeit nur noch Ilsanker, der seine Stärken bekanntlich woanders hat als im Aufbau.



Ja, da habt ihr recht. Hoffen wir, dass Hase die kommende Saison noch funktioniert und keine Verletzungen haben wird. Zum Glück haben wir ja schon mal keine Doppelbelatung mehr.

Perspektivisch brauchen wir da aber Ersatz oder andere Lösungen.
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SGE59forever schrieb:

Die Transferphase als Lösung für die Probleme ist mir zu vage.

Ja. Das ist prinzipiell auch meine Meinung.
Gerade beim Thema Spielaufbau weiß ich aber nicht, wie man das anders verbessern könnte. Spielt Hasebe nicht, ist der Spielaufbau angesichts technischer Mängel bei den Abwehrspielern und im DM nicht zum Anschauen. Und das schon seit längerer Zeit.

Ansehnlich war das in den letzten Jahren eigentlich nur beim Umschaltspiel mit Schwegler oder beim Liberospiel mit Hasebe. Alles andere war eher katastrophal (Langhölzer, Stockfehler, Fehlpässe, Ballverluste). Katastrophal im Vergleich dazu, wie heutzutage von guten Mannschaften mit Europaambitionen ein Spiel nach vorne getragen wird.
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WuerzburgerAdler schrieb:

SGE59forever schrieb:

Die Transferphase als Lösung für die Probleme ist mir zu vage.

Ja. Das ist prinzipiell auch meine Meinung.
Gerade beim Thema Spielaufbau weiß ich aber nicht, wie man das anders verbessern könnte. Spielt Hasebe nicht, ist der Spielaufbau angesichts technischer Mängel bei den Abwehrspielern und im DM nicht zum Anschauen. Und das schon seit längerer Zeit.

Ansehnlich war das in den letzten Jahren eigentlich nur beim Umschaltspiel mit Schwegler oder beim Liberospiel mit Hasebe. Alles andere war eher katastrophal (Langhölzer, Stockfehler, Fehlpässe, Ballverluste). Katastrophal im Vergleich dazu, wie heutzutage von guten Mannschaften mit Europaambitionen ein Spiel nach vorne getragen wird.


Hatte eigentlich Hase nach dem Restart regelmäßig gespielt? Ich habe es gerade nicht mehr auf dem Schirm. Insgesamt sah das aber nach dem Restart und nach ein paar wenigen Spielen zum einspielen spielerisch richtig gut aus. Gerade Kohr hat immer mehr gezeigt, warum er geholt worden ist. Und die Hoffnung auf Sow sollte man für die kommende Saison definitiv nicht vorschnell aufgeben. Im Gegenteil, von ihm erhoffe ich mir noch so Einiges.

Das Spiel gegen Basel sollte man mE nicht zur Bewertung heranziehen, da wir nach einer Woche Training einfach noch nicht eingespielt sein konnten. Der Gegner hingegen war es umgekehrt gewesen und die Ausgangslage war mehr als schwierig.

Ich hoffe auch nicht auf Neuverpflichtungen, sondern auf Adi's Fähigkeiten, die er erstmals wirklich zeigen darf und auf das Potenzial unseres aktuellen Kaders.
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Ich habe kein Problem mit anderen Meinungen. Aber wenn von "verfälschter Sensationsjournalismus" die Rede ist oder Journalisten Bemühungen untergejubelt werden "die Eintracht pleite zu schreiben", obwohl die Artikel das so nicht hergeben, dann habe ich da sehr wohl ein Problem mit. Ich mag diese reflexhafte Medienschelte bei Artikeln, die kritisch sind oder ein negativeres Bild im Vergleich zur Fansicht zeichnen, wie gesagt allgemein nicht. Erst recht nicht, wenn sie dann auch noch weniger qualifiziert ist, als der infrage stehende Artikel.

Ansonsten habe ich zu dem Thema grunsätzlich denke ich so ziemlich alles gesagt. Ob gewisse Aussagen von Vereinsverantwortlichen Taktiererei waren und wie es finanziell um die Eintracht bestellt ist, werden wir wohl erst im kommenden Jahr bewerten können, wenn die nächste Bilanz veröffentlicht wird. Ich will nur noch mal kurz auf einige Punkte eingehen.

Aceton-Adler schrieb:

Insbesondere würde ein Verkauf von Trapp sehr wahrscheinlich sowieso nicht so viel Geld in die Kassen spülen.


Knapp zehn Millionen Euro Ablöse plus die circa 16 Millionen Euro Gehalteinsparung über die kommenden vier Jahre wären für uns schon viel Geld gewesen. Selbst wenn man von unserem Rekordetat im letzten Jahr mit 93 Millionen ausgeht, machen die geschätzten rund vier Millionen Euro Gehalt von Trapp schon mehr als vier Prozent unseres Spieleretats aus. Zumal wir mit Rønnow bereits einen adäquaten Ersatz im Kader haben.

Aceton-Adler schrieb:

Da wird zB wiederholt von ihm die Frage in den Raum gestellt, ob die Eintracht nun Leistungsträger verkaufen müsse. Da steht dann glaube auch an irgendeiner Stelle, dass wir nun wieder auf dem Niveau von 2016 wären, ohne das weiter einzuordnen.


Dass an der Stelle eine Einordnung sinnvoll gewesen wäre und ich das auch als legitimen Kritikpunkt sehe, habe ich schon geschrieben. Ganz auf das Niveau von 2016 werden wir sicherlich auch nicht zurückgefallen sein. Aber in dem einem Artikel wird auch auf die Aussage von Bobic verwiesen, dass es ohne Transfereinnahmen auch keine Transferaussagen gibt. Logisch, dass dann über den Verkauf von Spielern spekuliert wird, die bei einem solchen am meisten Geld in die Kassen spülen, um damit dann den Kader zu verstärken. Warum sich da gerade entweder Hinti oder N'Dicka anbieten würde, habe ich ja schon im letzten Post aufgezeigt.

Aceton-Adler schrieb:

Und auf der anderen Seite steht da sehr wohl, dass die Eintracht den Kader aufbessern müsse, sofern man Europa angreifen möchte. Das wird dann quasi als Fakt dargestellt, weil es sei ja allen bekannt sei. Mit Verlaub, auch das kann man anders sehen.


Das kann man auch anders sehen. Fairerweise sollte man dann aber auch erwähnen, dass in den letzten beiden Artikeln von Peppi Schmitt auch eine andere Möglichkeit als die Verbesserung des Kaders über Transfers aufgezeigt und besprochen wird. Nämlich die Möglichkeit, dass Hütter mit einer kompletten Vorbereitung die Spieler des aktuellen Kaders besser macht. Wenn keine der beiden Möglichkeiten greift, dürfte eine erneute Qualifikation für den Europapokal nämlich in der Tat schwer machbar sein. Da dürften sich auch die meisten Eintrachtfans einig sein, dass die Mannschaft das mit der durchschnittlichen Form aus der letzten Saison nicht schaffen wird.

Aceton-Adler schrieb:

Und in diesem Kontext macht dieser Artikel zur Erzielung von Transferüberschüssen, der isoliert betrachtet zu guten Schlüssen kommt, dann doch wieder gar keinen Sinn. Weil wenn wir auf der einen Seite Leistungsträger verkaufen müssen, weil alles so schlimm ist, werden wir dann eben trotz Verkauf nicht investieren können. Dann hätte er sich den Artikel mit seinen Schlüssen auch einfach schenken können.


Auch hier noch mal: Die Aussage, dass es am Verein ist, Transferüberschüsse zu erzielen, kommt von Fredi Bobic. Peppi Schmitt stellt in seinem Artikel dann Überlegungen an, welche Spieler man für möglichst viel Geld verkaufen könnte, ohne den Kader dabei sportlich groß zu schwächen. Und dann würde wie bereits besprochen der Verkauf von Leistungsträger Hinti oder Toptalent N'Dicka schon Sinn ergeben, weil es ziemlicher Luxus für uns ist, zwei so starke Spieler auf einer Position zu haben, da in der Regel nur einer von beiden spielt.

Aceton-Adler schrieb:

Es ist ja völlig ok, wenn du hier überspitzte Kritik an den Medien kritisierst. Ich konnte die Aussagen von Adlerdenis aber ziemlich schnell einordnen und wusste auch wie diese zu verstehen sind. Und Kritik an bestimmten Artikeln sehe ich jetzt auch nicht so tragisch wie du, auch wenn diese Kritik evtl etwas überspitzt formuliert worden ist.


Wie weiter oben schon gesagt, ich habe mit Medienkritik überhaupt kein Problem. Die kann auch gerne etwas pointiert sein. Aber wenn man sich über einen angeblich unsauberen Artikel beschwert, dann sollte die Kritik daran schon selbst sauber und fair sein. Bei vielen Kritiken lese ich aber eher eine Trotzreaktion heraus. Warum mich Teile der Kritik im aktuellen Fall gestört haben, habe ich ja ganz oben noch mal ausgeführt.

Aceton-Adler schrieb:

Dass wir sehr offensichtlich eine angespannte Situation haben und dass die Eintracht in ihrer Entwicklung erstmal etwas stagnieren könnte, bezweifelt hier wohl auch keiner. Es ist aber eben immer auch die Frage, wie man einzelne Sachverhalte insgesamt einordnet und ob man diese nur einseitigbeleuchtet (zB soll ja der Kader auch aus Gründen verkleinert werden bzw sollen Transferüberschüsse erzielt werden, die nur zum Teil was mit Corona zu tun haben).


Da kommen wir überein. Aprospos, das mit der Kadergröße wird in meinen Augen auch ziemlich einseitig betrachtet. Schließlich ist der Spielplan wegen des späten Saisonbeginns für alle Mannschaft sehr eng getaktet. Und so groß ist unser Kader bei genauerer Betrachtung auch nicht. Der zählt aktuell 33 Spieler, wobei Otto trotz Profivertrags noch für die U19 spielen wird und ich bei den hochgezogenen Jugendspielern Brugger, Fahrnberger und Makanda ehrlich gesagt keine realistischen Einsatzchancen sehe. Dann wären wir schon bei 29 und da sind mit Falette, Ćavar, Stendera und wohl auch Durm vier weitere Spieler ohne Perspektive. Dazu wird wahrscheinlich noch einer aus Joveljić und Ache verliehen. Dann wären wir schon nur noch bei 24 Spielern mit realistischen Einsatzchancen. Drei weitere Verkaufskandidaten mit Rønnow, Wiedwald und Willems ziehe ich hier nicht ab, weil zumindest auf beiden Torhüterpositionen auch Ersatz kommen würde.

Mir ist bewusst, dass es schwer werden wird, den einen oder anderen perspektivlosen Spieler abzugeben und dass wir ohne weitere Abgänge von den Verkaufskandidaten auch keine Neuzugänge verpflichten werden. Das Gehalt der (ehemaligen) Jugendspieler dürfte hingegen zu vernachlässigen sein. Aber Stand jetzt haben wir aus meiner Sicht schon nur noch 21 Feldspieler mit realistischen Einsatzmöglichkeiten. So groß ist der Kader also in der Hinsicht auch nicht. Nur mal zum Vergleich: Bielefeld, Freiburg und Leverkusen haben aktuell mit jeweils 28 Kaderspielern den kleinsten Kader. Weniger als 25 Kaderspieler hatte die letzten zehn Jahre nur Bayern in der Saison 11/12. Da waren natürlich auch immer perspektivlose Spieler inklusive. Aber ich rechne jetzt nicht damit, dass unser Kader noch so großartig verkleinert wird. Das liegt wie gesagt vor allem an unseren vier (ehemaligen) Jugendspielern, die zwar im Kader stehen, aber realistisch gesehen kaum Chancen auf Einsätze haben werden. Die fallen aber eben auch beim Gehalt nicht groß ins Gewicht.
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Erstmal, es gibt nicht die Fansicht, sondern es gibt hier ganz unterschiedliche Meinungen von Fans, wie man an unserer Diskussion wunderbar erkennen kann. Umgekehrt gibt es auch nicht die Medien, sondern unterschiedliche Artikel zu Themen von Journalisten. Es gibt also gar keine Fansicht, die grundsätzlich positiver ist, als die von Journalisten. Hier wird sich nämlich ganz unterschiedlich zu den Aussichten geäußert. Und um ehrlich zu sein, ich habe das hier nicht permanent im Einzelnen alles verfolgt, und weiß noch nicht mal wer hier von verfälschem Sensationsjournalismus geschrieben hat.

Du bestätigst ja im Post oben, dass eine Einordnung der Aussagen sinnvoll gewesen wäre und dass man auch die Stärke der Mannschaft, anders als Peppi Schmitt, der seine Sichtweise quasi als Fakt in den Raum stellt, beurteilen kann. Er ordnet aber nunmal nicht ein und lässt im Grunde auch keinen Spielraum bei der Bewertung der Mannschaft. Damit zeichnet er aus meiner Sicht ein einseitiges Bild mit wenig Spielraum. Und wenn das dann dem einen oder anderen hier auf den Sack geht kann ich das nachvollziehen, auch wenn ich mich wohl im Einzelnen andern ausdrücken würde. Ich weiß es aber einzuordnen. Ist und bleibt halt ein Fußballforum. Im Übrigen hat ein Peppi Schmitt eine wesentlich größere Reichweite, als ein paar Einzelmeinungen hier im Forum, weshalb ich deine Gewichtung auch nicht wirklich nachvollziehen kann. Aber ich schrieb ja schon, jeder hat seine Prioritäten.

Und auch hier nochmal: Es macht definitiv einen signifikanten Unterschied, ob ich Transferüberschüsse generieren muss, um Löcher zu stopfen und dabei betone, dass wir nun wieder auf einen Stand von 2016 abgerutscht seien (ohne es einzuordnen), oder ob man diese Überschüsse dann wiederum investieren kann. Man sollte sich für eine Realität entscheiden. Letztere Realität hat nämlich gerade nicht nur etwas mit Corona zu Tun, sondern war im Grunde schon immer unser Vorgehen, heute kommt sogar noch hinzu, dass der Kader ebenfalls aus unterschiedlichen Gründen verkleinert werden soll.

Mit Trapp hast du natürlich hinsichtlich seines Gehalts recht. Große Tranfersummen, die direkt zu mehr Liquidität führen würden, gäbe es wohl trotzdem erstmal nicht. Und vor dem Kontext, dass es einem wirtschaftlich angeblich so schlecht gehen würde, ergäbe sein Verkauf damit nicht wirklich viel Sinn. Womit wir wieder beim Ausgangsthema wären...

Und noch mal kurz zu Peppi Schmitt und seinen dann später noch eingefallenen Gründen für positivere Zukunftsaussichten. In der Tat muss das erwähnt werden, da hast du recht. Mir fehlt da aber noch ein bisschen was. Denn auch hier sehe ich dann doch noch drei weitere Faktoren. Denn zum einen hat Adi nicht nur mehr Zeit fürs Trainieren, man wird nun auch seine Kräfte besser einsetzen können. Denn zum einen fällt die Ochsentour in der Vorbereitung weg (die eine Eingewöhnung von neuen Spielern erschwert hat), zum anderen haben wir wesentlich weniger englische Wochen. Und zum Zweiten hat man gegen Ende der letzten Saison gesehen, zu was ein Silva oder auch Kamada in der Lage sei  können. Die Mannschaft ist nun wesentlich eingespielter, die Gewöhnung an die deutsche Liga entfällt bei wichtigen Spielern (auch mal sehen was mit Dost und Sow sein wird). Und zum Dritten wird es nicht nur an Adi liegen, ob er es schafft, Spieler besser zu machen. Denn am Ende muss auch Potential da sein, um es ausschöpfen zu können. Dies scheint insbesondere mit Blick auf die Spiele nach dem Restart vorhanden zu sein. Mir wird es da gar nicht Angst und Bange, insbesondere wenn der Kader nun so bleibt. Insgesamt sind das für Eintracht Frankfurt ziemlich geile Aussichten... ob es am Ende für Europa reicht, wissen wir dann später. Ich glaube aber nicht, dass die Wahrscheinlichkeit auf Europa unbedingt größer werden wird, wenn nun Spieler verkauft werden, um neue Spieler holen zu können. Falls hier etwas getan werden sollte, dann wäre es auf jeden Fall am Besten wenn Hinti oder Ndicka (für viel Geld) gehen würden.

Im Übrigen wird aus meiner Sicht vor der Saison oft viel zu pessimistisch berichtet. Als Mascarell, Boateng und ein paar weitere gegangen sind, wurde meist eine sehr schwierige Saison prophezeit. Genauso vor der letzten Saison. Permanent und bis zum Erbrechen kam die Frage auf, wer nun die Tore schießen soll. Am Ende haben wir trotz Ochsentour und Doppelbelatung wieder an Europa gekratzt und die Tore vorne waren überhaupt nicht das Problem. Warum? Weil die Entwicklung im Fußball nicht statisch ist. Da spielen soviele Faktoren eine Rolle, die die meisten vorher noch gar nicht auf dem Schirm haben. Einfach ist es dann natürlich von einer statischen Hochrechnung auszugehen und damit ein Worstcaseszenario an die Wand zu zeichnen. Oder sich die unkonstanten Leistungen aus der letzten Saison herauszupicken und dabei alle im Absatz vorher aufgezählten Punkte einfach auszublenden. Ja, auch ein schlechter Saisonverlauf könnte eintreten (viele Verletzte, doch keine Weiterentwicklung von Spielern etc.), es kann aber auch ganz anders kommen. Und man könnte sich als der ein oder andere Journalist auch mal mehr Mühe geben, andere Szenarien in Betracht zu ziehen. Insbesondere vor dem Hintergrund der letzten Jahre. Mir scheint hier aber manchmal der Wille zu fehlen.

Das ist meine Sicht der Dinge, und keine allgemeingültige Fansicht.
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Am Montag beginnt ja dann also die Vorbereitung für die Eintracht.
Leider wird diese aber Anfang September durch diese sch... sinnlose Nations-Leauge gestört. Da muss die Eintracht etliche Spieler abstellen und Hütter hat für einen kurzen, aber doch wichtigen Zeitraum so kurz vor Saisonbeginn, einige Stammspieler nicht an Bord. Nicht so optimal das alles...
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Adlersupporter schrieb:

Am Montag beginnt ja dann also die Vorbereitung für die Eintracht.
Leider wird diese aber Anfang September durch diese sch... sinnlose Nations-Leauge gestört. Da muss die Eintracht etliche Spieler abstellen und Hütter hat für einen kurzen, aber doch wichtigen Zeitraum so kurz vor Saisonbeginn, einige Stammspieler nicht an Bord. Nicht so optimal das alles...


Ja ist definitiv sinnlos, aber erstmal abwarten wer überhaupt nominiert wird.

Und zum Glück, allen anderen geht es ja genauso, von daher kein echter Nachteil. Und diesmal gibt's keine englischen Wochen, so dass auch fast immer unter der Woche trainiert werden kann.
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clakir schrieb:

Wobei man natürlich auch immer sehen muss, dass Du das aus der Perspektive des Journalisten darstellst, während viele User hier die Artikel mit der Eintracht-Fanbrille lesen. In letzterem Fall wird jede Art von Kritik zunächst 'mal negativ gesehen. Auch das kann/muss man als Fan verstehen und akzeptieren.


Das ist sicher richtig, aber gerade diese Sichtweise stört mich ungemein. Nämlich wenn man kritische Berichte als Angriff auf den Verein sieht und kategorisch ablehnt. Und in dem aktuellen Beispiel geht es ja nicht mal um Kritik, sondern die Situation wird einfach nur etwas negativer dargestellt, als es einige Fans gerne hätten. Aber um da mal allgemein etwas zu sagen: Wenn ich im Stadion bin, unterstütze ich die Eintracht natürlich uneingeschränkt. Außerhalb gehört es für mich zum Fansein aber dazu, auch selbst dem eigenen Verein kritisch gegenüberzutreten und gewisse Dinge zu hinterfragen. Ich will ja auch, dass sich der Verein stets verbessert.

Ich behaupte auch nicht, dass ich mit meiner Meinung immer richtig liege. Aber wenn ich wirklich bei jedem Thema die Einstellung habe "Die Verantwortlichen haben ihren Job aus gutem Grund und werden alles und immer bestmöglich und richtig machen", dann ist das zum einen weltfremd, weil jeder Fehler macht und die Vergangenheit eben zeigt, dass es nicht so ist, und zum anderen brauche ich mit diesen Leuten dann gar nicht diskutieren, weil sie offensichtlich keine eigene Meinung haben und lieber ein Totschlagargument verwenden.

Es wird ja auch nirgendwo grundsätzliche Kritik an den aktuellen Verantwortlichen ausgeübt. Die haben die letzten Jahre zum allergrößten Teil sehr gute Arbeit geleistet. Aber es ist eben keine Garantie, dass das immer so bleibt und oft werden im Erfolg die größten Fehler gemacht. Deshalb muss Kritik immer erlaubt sein. Und Dinge kritisch zu hinterfragen, ist nun mal eine der Aufgaben der Presse. In der letzten Saison gab es da ja meiner Meinung nach auch schon den einen oder anderen berechtigten Kritikpunkt.

Aceton-Adler schrieb:

Liegt evtl auch daran, dass Eintracht Frankfurt immer Leistungssträger verkaufen würde, wenn der Preis stimmt,  da das einfach seit Jahren unser Modell ist. Insofern ist es schon komisch, wenn dann daraus gemacht wird, dass man irgendeinen Spieler loswerden möchte, obwohl einfach nur klar gestellt wurde, dass keiner unverkäuflich sei.


Dass wir immer mal wieder einen Leistungsträger verkaufen würden, falls der Preis stimmt, ist die unter Bobic ausgegebene Philosophie. Das stimmt soweit. Dass dann aber sowohl mit Bobic als auch mit Steubing gleich zwei Vereinsverantwortliche öffentlich Trapp benennen, der verkauft werden könnte, ist für mich schon etwas außergewöhnlich. Wenn es Wechselgerüchte gibt oder man explizit danach gefragt, wie im Vorjahr bei Luka, Seb und Ante oder jetzt auch wieder bei Kostić, dann kann ich das verstehen. Aber bei Trapp, der erst ein Jahr zuvor für fünf Jahre zurückgeholt wurde und laut vorherigen Aussagen der Verantwortlichen das große Aushängeschild sein soll? Dazu die von mir geschilderte Gesamtsituation. Da würde ich als Journalist auch stutzig werden. Deshalb kann ich es komplett nachvollziehen, dass die Spekulationen aufkamen, Trapp aus finanziellen Gründen zu verkaufen.

Aceton-Adler schrieb:

So weit so gut. Dann wird sich in einem weiteren Artikel darüber ausgelassen,  dass man ja seinen Kader aufbessern müsse, um Europa angreifen zu können. Aber vorher müsse man ja Leistungsträger verkaufen. Und wenn man die dann verkauft hat, hat man also das Geld, um noch bessere Spieler kaufen zu können. Macht total Sinn...


Die Aussage im zweiten Absatz kann ich so nicht stehen lassen. Es wird sich in dem Artikel nicht darüber ausgelassen, dass die Eintracht den Kader aufbessern müsse, um Europa anzugreifen. Es wird lediglich die These aufgestellt, dass die Eintracht sportlich aufrüsten muss, falls (!) eine erneute Qualifikation für den Europapokal das Ziel für die kommende Saison sein sollte. Und wenn man sich die Pressekonferenzen von Hütter in den letzten Wochen anhört, kann man durchaus auch zu dem Schluss kommen, dass es vielleicht kein verbindliches, aber doch ein Wunschziel des Vereins oder zumindest des Trainers ist.

Und wie du selbst ja schon gesagt hast, ist die Philosophie unter Bobic, Spieler günstig einzukaufen und teuer weiterzuverkaufen. Da ist dann logischerweise auch mal ein Leistungsträger dabei. In der vergangenen Saison ist der Plan in der Form nicht aufgegangen - auch weil man zu viele (unersetzliche) Leistungsträger aus einem Mannschaftsteil auf einmal abgegeben hat - aber in der Theorie macht das ja schon Sinn. Einen Spieler für beispielsweise 30 Millionen Euro zu verkaufen und dafür drei andere Spieler für jeweils zehn Millionen Euro zu holen, welche die Mannschaft insgesamt besser machen. Solange man es nicht übertreibt, macht das natürlich Sinn. Gladbach ist dafür doch das Paradebeispiel. Die haben sich damit in den letzten zehn Jahren im oberen Tabellendrittel etabliert. Die halten ihre Mannschaft aber größtenteils zusammen und geben pro Jahr nur maximal einen Leistungsträger ab. Das wäre letztes Jahr bei uns wohl auch die bessere Entscheidung gewesen - gerade angesichts dessen, dass noch immer ein großer Teil der Ablöse von Haller fehlt.

Der Artikel ist hingegen von der Idee sogar sehr sinnvoll. Schließlich baut er neben der These, dass wir für eine erneute Europapokalqualifikation sportliche Verstärkungen brauchen, auf zwei Prämissen auf. Zum einen auf der Aussage von Bobic, dass es ohne Transfereinnahmen auch keine Transferausgaben geben wird. Und zum anderen darauf, welchen Spieler man gewinnbringend verkaufen könnte, ohne (!) dabei weitere sportliche Substanz zu verlieren. Da wird dann zum einen Kostić genannt, dieser Gedanke aber dann verworfen, weil dessen sportlicher Wert zu groß für uns ist und wir wegen Corona möglicherweise nicht so viel Ablöse wie sonst erhalten würden.

Aber die anderen beiden Vorschläge, nämlich Hinti und N'Dicka sind in der Hinsicht doch absolut sinnvoll. Nach aktuellem Stand werden wir auch in der kommenden Saison oft mit Dreierkette hinten und Hasebe im Zentrum von selbiger spielen. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und etwas nachgeschaut (hätte sich übrigens auch in dem Artikel gut gemacht): Seit Hinti und Evan bei uns zusammen im Kader stehen, haben Hinti und N'Dicka in 23 von 63 Spielen gemeinsam in der Startaufstellung gestanden, wenn wir mit einer Dreierkette gespielt haben. Jeweils in der Innenverteidigung und sehr häufig dadurch bedingt, dass entweder Abraham oder Hasebe gesperrt oder verletzt gefehlt haben. Einzige Ausnahme war das Debakel in Leverkusen, als Evan LAV gespielt hat. Dazu kommen noch die 15 Spiele mit Viererkette in dieser Saison, in der beide jeweils immer von Anfang auf dem Platz standen - Evan dann eben als Linksverteidiger.

Das heißt, wenn wir mit Dreierkette spielen und Hasebe sowie Abraham fit sind, wird so gut wie immer nur einer aus Hinti und N'Dicka spielen. Da würde es so gesehen natürlich schon Sinn machen, einen der beiden bei einem Angebot von 20+ Millionen zu verkaufen, um damit auf einer oder mehreren anderen Positionen die Qualität zu erhöhen. Das ist in der aktuellen Situation natürlich ein legitimes Gedankenspiel, weil wir auf der Position nicht zwingend zwei Spieler mit absoluter Stammplatzqualität benötigen. In dem Artikel werden aber ebenso berechtigte Gegenargumente angeführt. Hinti wird von Hütter sehr geschätzt und ist auch wegen seiner Torgefahr sportlich zu wichtig und N'Dicka besitzt noch ein enormes Steigerungspotential, sodass es in eins, zwei Jahren noch mal deutlich bessere Angebote geben könnte.

Aceton-Adler schrieb:

Und zur finanziellen Situation werden auch nur einseitig öffentliche Aussagen herangezogen. Dass Holzhäuser zB klar gestellt hat, dass man die letzten Jahre gut gewirtschaftet habe und eben  Leistungsträger nicht zu jedem Preis verkaufen müsse (sowieso geäußere Strategie), wird nicht erwähnt oder eingeordnet.


Mit Holzhäuser meinst du sicher Holzer. Wolfgang Holzhäuser ist der ehemalige Geschäftsführer von Leverkusen. Die Aussagen von Holzer waren ja nur eine Reaktion auf den Wirbel, den die Aussagen von Bobic und Steubing aufgeworfen haben. Da ist man einfach zurückgerudert, das war ein bisschen klassische Schadensbegrenzung. Dass wir niemanden zu jedem Preis verkaufen müssen, ist korrekt. Das hat aber auch niemand behauptet und steht auch in keinem Presseartikel.

Aceton-Adler schrieb:

Noch viel weniger wird das ganze im Gesamtkontext gesehen. Denn selbstverständlich muss man seinen Kader verkleinern, wenn man nicht mehr international dabei ist.


Ja, das ist selbstverständlich. Das hat aber nur bedingt etwas mit dem Gesamtthema zu tun, dass die finanzielle Lage eben keine großen Investitionen zulässt, wie es sich der eine oder andere vielleicht vorgestellt hat. Sicher wird man versuchen, sich von dem einen oder anderen Reservisten zu trennen. Aber das dürfte zum einen nicht so leicht werden und zum anderen uns auch keine allzu großen Sprünge erlauben. Sollten Falette, Willems und Rønnow alle wechseln, ist sicherlich auf dem Transfermarkt noch einmal ein bisschen was möglich. Aber mehr als zehn Millionen Euro sehe ich da auch nicht und zumindest letzterer müsste dann auch noch ersetzt werden. Bei den anderen Verkaufskandidaten würde ich im Falle eines Abgangs fast nur noch mit den Gehaltseinsparungen rechnen. Da werden keine großen Ablösen fließen.

Aceton-Adler schrieb:

Und ja es laufen viele Projekte, die fremdfinanziert sind. Trotzdem hat die Eintracht in den letzten Jahren wesentlich mehr eingenommen,  als die meisten anderen. Letzteres wird natürlich wieder nicht erwähnt, weil man eben scheinbar dramatisieren möchte. Und das darf man dann auch mal so schreiben bzw so benennen. Mehr ist nämlich eigentlich auch nicht passiert, auch wenn umgekehrt etwas überspitzt formuliert worden ist. Insgesamt würde ich das mal nicht so hoch hängen.


Die sind zum Glück fremdfinanziert. Denn wenn wir dafür jetzt schon einen Batzen des Eigenkapitals oder sogar Mittel aus dem sportlichen Etat aufgewendet hätten, würde uns die Corona-Krise sicher härter treffer. Aber auch diese Kredite müssen irgendwann bedient werden. Dass wir zuletzt viel eingenommen haben und in einer besseren Ausgangsposition als viele andere sind, ist sicher richtig. Wir kriegen ja durch die Verbesserung in der TV-Tabelle und den Deal mit der Deutschen Bank eine zusätzliche zweistellige Millionensumme im Vergleich zum letzten Jahr und haben noch ordentlich was auf dem Festgeldkonto. Aber man wird in der aktuellen Situation nicht groß ins Risiko gehen. Die Planung für die Saison ist schon schwer genug.

Ich sehe aber nicht, dass da die Presseartikel etwas anderes behaupten. Vielmehr erkenne ich da den Tenor, dass unsere Entwicklung jetzt vielleicht etwas stagniert und solche Sprünge wie in den letzten Jahren aktuell nicht drin sind. Gerade weil uns viele der laufenden Projekte in der aktuellen Situation eben auch belasten. Nicht mehr und nicht weniger. Noch einmal: Ich kann in der Presse weder erkennen, dass die Situation dramatisiert wird, noch dass die Eintracht sogar pleite geschrieben werden soll. Einige übertreiben da in meinen Augen ein bisschen. Die dramatischsten Aussagen kommen von Verantwortlichen des Vereins selbst. Das kann taktische Gründe haben. Aber trotzdem müsstet ihr eure Kritik wegen zu negativer Stimmung dann bitte auch an diese Adresse richten.

Das einzige, was mich in der aktuellen Berichterstattung wirklich stört, ist die ständige unreflektierte Wiederholung des starken Umsatzrückgangs. Da wird nämlich tatsächlich teilweise fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass dieser hauptsächlich durch die Corona-Pandemie bedingt ist. Vielmehr ist es ja aber so, dass die Transfereinnahmen für Luka und Seb einen großen Teil des Umsatzes ausgemacht haben. Der Einbruch beim veranschlagten Umsatz hält sich nämlich bei Nichtberücksichtigung der Transfereinnahmen in Grenzen. An strukturellen und sportlichen Einnahmen werden wir nicht ganz so viel verlieren - zumindest je nachdem, wie es kommende Saison mit Zuschauern im Stadion aussieht. Diese Einordnung gehört für mich eigentlich zwingend dazu, wenn man den Umsatzrückgang erwähnt.
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Du störst dich also daran, dass es hier ganz unterschiedliche User gibt, die eben mal etwas mehr mal etwas weniger überspitzt darauf hinweisen, dass die Situation in den Medien oder besser in bestimmten Medien aus ihrer Sicht zu negativ / einseitig dargestellt wird. Da hat dann halt jeder seine Prioritäten.

Und selbstverständlich wurden hier im Forum nicht nur die Medien beleuchtet, sondern auch die Aussagen der Verantwortlichen reflektiert und diskutiert. Insbesondere Steubing hatte sich ja nach Abschluss des Deutsche Bank Deals im April insgesamt ziemlich positiv geäußert. Insofern können dann etwas spätere Aussagen von ihm und ggf auch von Bobic (der wiederum eher relativiert hat) auch als Taktieren verstanden werden. Und Holzer hätte dann keine Schadensbegrenzung betrieben (deine Interpretation), sondern die vergangenen Aussagen einfach wieder eingeordnet. Im Übrigen waren spätere Aussagen von Steubing aus einem Bild Interview, das hinter der Zahlschranke ist. Wer weiß schon wie er da gefragt worden ist bzw die Aussagen zustandegekommen sind. Bobic hat das ja dann kurze Zeit später relativiert und eine Woche später war das Thema beendet. Insofern wäre ich da mit weiteren Interpretationen sehr vorsichtig. Ich sehe hier aber insgesamt erstmal eher ein Taktieren. Insbesondere würde ein Verkauf von Trapp sehr wahrscheinlich sowieso nicht so viel Geld in die Kassen spülen. In den Berichten von Peppi Schmitt (nur um diese geht es doch eigentlich) kommt aber eine Einordnung gar nicht vor. Und genau das wurde hier - aus meiner Sicht völlig zurecht - kritisiert.
Da wird zB wiederholt von ihm die Frage in den Raum gestellt, ob die Eintracht nun Leistungsträger verkaufen müsse. Da steht dann glaube auch an irgendeiner Stelle, dass wir nun wieder auf dem Niveau von 2016 wären, ohne das weiter einzuordnen.

Und auf der anderen Seite steht da sehr wohl, dass die Eintracht den Kader aufbessern müsse, sofern man Europa angreifen möchte. Das wird dann quasi als Fakt dargestellt, weil es sei ja allen bekannt sei. Mit Verlaub, auch das kann man anders sehen. Und in diesem Kontext macht dieser Artikel zur Erzielung von Transferüberschüssen, der isoliert betrachtet zu guten Schlüssen kommt, dann doch wieder gar keinen Sinn. Weil wenn wir auf der einen Seite Leistungsträger verkaufen müssen, weil alles so schlimm ist, werden wir dann eben trotz Verkauf nicht investieren können. Dann hätte er sich den Artikel mit seinen Schlüssen auch einfach schenken können. Außer er wollte noch mal irgendwo unterbringen, dass die Mannschaft einfach nicht gut genug ist, um wieder eine gute Rolle spielen zu können.

Es ist ja völlig ok, wenn du hier überspitzte Kritik an den Medien kritisierst. Ich konnte die Aussagen von Adlerdenis aber ziemlich schnell einordnen und wusste auch wie diese zu verstehen sind. Und Kritik an bestimmten Artikeln sehe ich jetzt auch nicht so tragisch wie du, auch wenn diese Kritik evtl etwas überspitzt formuliert worden ist.

Dass wir sehr offensichtlich eine angespannte Situation haben und dass die Eintracht in ihrer Entwicklung erstmal etwas stagnieren könnte, bezweifelt hier wohl auch keiner. Es ist aber eben immer auch die Frage, wie man einzelne Sachverhalte insgesamt einordnet und ob man diese nur einseitigbeleuchtet (zB soll ja der Kader auch aus Gründen verkleinert werden bzw sollen Transferüberschüsse erzielt werden, die nur zum Teil was mit Corona zu tun haben).
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Ich kann mich jetzt zugegeben nicht mehr an alle Überschriften während der Trapp-Chose erinnern, aber "Will die Eintracht Trapp loswerden?" fände ich nach den getätigten Aussagen der Verantwortlichen durchaus eine legitime Überschrift - gerade weil es als Frage formuliert ist.

Ich kann mich an keine anderen Aussagen von Vereinsverantwortlichen erinnern, die von sich aus einen möglichen Verkauf eines Leistungsträgers so offen ins Spiel gebracht haben. Nimmt man noch dazu die Gesamtsituation mit Corona, Trapps Stellung als Topverdiener und Rønnow als Nummer 2 - den nicht wenige von der reinen Torhüterleistung als mindestens gleichwertig zu Trapp sehen - halte ich Spekulationen darüber, dass die Eintracht gerne Trapp abgegeben hätte, um finanzielle Mittel freizumachen, sicherlich nicht für "verfälschten Sensationsjournalismus".

Und wo in den von dir bemängelten Artikel "sich bemüht wird, die Eintracht pleite zu schreiben", kann ich auch nicht erkennen. Im ersten Artikel wird Bobic mit der Aussage zitiert: "Es liegt an uns, Transferüberschüsse zu schaffen." Daraufhin wird spekuliert, mit wem man diese am ehesten erzielen könnte. Nämlich mit Kostić, Hinteregger und N'Dicka. Da dürfte es ja auch keine zwei Meinungen geben. Das sind neben Trapp und Falette auch die einzigen drei Spieler in unserem Kader, denen in der weltweiten Presse Interesse von anderen Vereinen nachgesagt wurde. Bei allen dreien werden aber auch Gegenargumente angeführt, warum sich ein Verkauf nicht lohnen könnte.

Im zweiten Artikel kommen die pessimistischsten Aussagen wieder von einem Verantwortlichen der Eintracht selbst. "Wir sind erst am Anfang der Krise. Die Nachwehen werden uns mindestens die kommenden zwei Jahre beschäftigen", ist eine Aussage von Hellmann, nicht vom Autor des Artikels. Und alle anderen Punkte in diesem Artikel, die auf die finanziellen Rahmenbedingungen eingehen (Baukosten auf dem Stadiongelände, Übernahme des Stadions als Betreiber, Installation des neuen Videowürfels, voraussichtlich geringere Transfereinnahmen, fehlende Haller-Millionen), sind alles Fakten, die sich finanziell natürlich nicht positiv auf uns auswirken.

Im dritten Artikel werden dann die fehlenden Haller-Millionen erneut aufgegriffen, die doppelt bitter seien, weil "die Eintracht durch die Auswirkungen der Corona-Krise sowieso schon ziemlich gebeutelt ist". Finde ich als Aussage okay und erweckt auch nicht den Eindruck, dass die Eintracht pleite sei. Dass sie das Geld aber durchaus gebrauchen könnte, wird durch das auch in meinem Post erwähnte Modell unterstrichen, die Schuld von West Ham eventuell an ein Inkassounternehmen abzutreten, um schneller an Geld zu kommen.

Dann wird tatsächlich etwas erwähnt, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Uns sei ein finanzieller Schaden durch die Partnerschaft mit einem in die Insolvenz gegangenen Zahlungsdienstleistungsunternehmen entstanden. Da bin ich ehrlich gesagt überfragt, welches Unternehmen da gemeint ist. Mir würde spontan nur Wirecard einfallen, aber mit denen hatten wir keine Partnerschaft. Auch die Sache mit Payment Solution, die bis vor drei Jahren das Bezahlungssystem im Waldstadion geregelt haben, ist mittlerweile so lange her, dass da alles geklärt sein sollte. Mir ist ansonsten auch nur bekannt, dass Sunexpress Deutschland insolvent gegangen ist. Sunexpress ist bei uns Premiumpartner, allerdings handelt es sich da wohl um den Mutterkonzern. Ansonsten würde uns da eine Million Euro im Vergleich zum Vorjahr fehlen.

Was übrigens in noch keinem der aktuellen Artikel erwähnt wurde, ist, dass die Deutsche Börse das Ärmelsponsoring nicht weiterführt. Damit fehlen uns übrigens auch zwei Millionen Euro im Vergleich zu den letzten drei Jahren. Da wird man aber sicher noch dran sein, einen neuen Sponsor zu finden. Ansonsten wird im dritten Aritkel wieder auf die Aussage von Hellmann verwiesen und dass sich das mit zuschauerlosen Spielen eben summiert, sodass es natürlich Konsequenzen für unsere Finanzen hat. Aber auch hier halte ich die vom Autor getroffene Aussagen "Der wirtschaftliche Druck auf den Verein hat sich erhöht" für vollkommen nachvollziehbar und normal.

Dass der Verein wieder auf freiwilliger Basis mit den Spielern über Gehaltskürzungen sprechen will und unsere Gehaltsstruktur in den letzten Jahren stark angestiegen ist, sind auch belegbare Fakten. Einzig über die Aussage, dass wir auf dem Transfermarkt auf das Niveau von 2016 zurückgeworfen wurden, lässt sich streiten. Aber Bobic hat nun einmal mehr oder weniger offen gesagt, dass es ohne Transfereinnahmen auch keine Transferausgaben geben wird. Insofern halte ich auch diese Aussage für legitim, auch wenn wir damals sicher schlechter dastanden, weil wir zuerst ein Transferplus von 10 Millionen Euro erwirtschaften mussten, bevor wir rund 2,5 Millionen Euro selbst investieren konnten. Aber es ist eben auch nicht ausgeschlossen, dass wir die kommende Saison wieder ein Transferplus benötigen.

Insofern komme ich weiterhin zu dem Schluss, dass die Artikel absolut in Ordnung, wenn auch zuweilen etwas oberflächlich sind. Die finanzielle Situation ist angespannt, aber nicht dramatisch. Das wird in den Artikeln meiner Meinung nach so wiedergegeben und auch durch Aussagen der Vereinsverantwortlichen so gedeckt. Dass die Eintracht dort pleite geschrieben werden soll, kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht erkennen. Ob bei den öffentlichen Aussagen der Vereinsverantwortlichen auch Taktieren eine Rolle spielt, weiß zum aktuellen Zeitpunkt niemand. Die letzten einsehbaren finanziellen Kennzahlen der Eintracht reichen eben nur bis zum 31.12.2019 und deshalb kann niemand seriös einschätzen, wie stark die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Verein tatsächlich getroffen haben.

Wenn wir uns diese Zahlen aber noch einmal anschauen, kann man noch ein paar Fakten benennen. Im Kalenderjahr 2018 hatten wir einen Personalaufwand von 72 Millionen Euro und lagen damit im Ligavergleich auf Platz 9 - zumindest so weit man das vergleichen kann, weil die meisten Vereine nach Saison und nicht nach Kalenderjahr bilanzieren. Im Kalenderjahr 2019 hatten wir einen Personalaufwand von 93 Millionen Euro und lagen damit im Ligavergleich auf Platz 8. Dazu muss man sagen, dass in beiden Jahren mit dem Pokalsieg 2018 und dem Europapokalhalbfinale 2019 die Kosten durch Prämien sicherlich deutlich höher lagen, als in einer normalen Saison. In der aktuellen TV-Tabelle liegen wir auf Platz 7 und dürften uns da auch nach der kommenden Saison halten, weil bei uns dann die Relegationssaison herausfällt, während bei unseren direkten Nachfolgern Hertha, Schalke und Wolfsburg deutlich bessere Saisons herausfallen. Die müssten nächste Saison schon deutlich vor uns landen, um uns zu überholen.

Insofern kann man schon ableiten, dass die obere Tabellenhälfte für die Eintracht mittlerweile normalerweise ein angemessenes Ziel ist. Ich verstehe, dass viele immer noch zuerst den Klassenerhalt im Blick haben. Aber eigentlich darf das kein angemessenes Ziel mehr für uns sein. Aktuell stehen wir von den finanziellen Möglichkeiten ziemlich klar direkt hinter Bayern, Dortmund, Schalke, Gladbach und den vier fremdfinanzierten Vereinen aus Leipzig, Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim auf Platz 9 in der Liga. Wobei man dazu sagen muss, dass Gladbach und Hoffenheim jetzt nicht undeinholbar weit weg sind. Zukünftig dürfte Schalke wohl aus dieser Riege herausfallen, während die Hertha im Gegenzug hineinstoßen dürfte. Ob sich das auch nach Corona-Krise so hält, lässt sich jetzt nicht sagen. Das aber noch mal zur allgemeinen Diskussion, wie es im Ligavergleich um unsere Finanzen bestellt ist und was ein angemessenes Saisonziel wäre.
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Liegt evtl auch daran, dass Eintracht Frankfurt immer Leistungssträger verkaufen würde, wenn der Preis stimmt,  da das einfach seit Jahren unser Modell ist. Insofern ist es schon komisch, wenn dann daraus gemacht wird, dass man irgendeinen Spieler loswerden möchte, obwohl einfach nur klar gestellt wurde, dass keiner unverkäuflich sei.

So weit so gut. Dann wird sich in einem weiteren Artikel darüber ausgelassen,  dass man ja seinen Kader aufbessern müsse, um Europa angreifen zu können. Aber vorher müsse man ja Leistungsträger verkaufen. Und wenn man die dann verkauft hat, hat man also das Geld, um noch bessere Spieler kaufen zu können. Macht total Sinn...

Und zur finanziellen Situation werden auch nur einseitig öffentliche Aussagen herangezogen. Dass Holzhäuser zB klar gestellt hat, dass man die letzten Jahre gut gewirtschaftet habe und eben  Leistungsträger nicht zu jedem Preis verkaufen müsse (sowieso geäußere Strategie), wird nicht erwähnt oder eingeordnet. Noch viel weniger wird das ganze im Gesamtkontext gesehen. Denn selbstverständlich muss man seinen Kader verkleinern, wenn man nicht mehr international dabei ist. Und ja es laufen viele Projekte, die fremdfinanziert sind. Trotzdem hat die Eintracht in den letzten Jahren wesentlich mehr eingenommen,  als die meisten anderen. Letzteres wird natürlich wieder nicht erwähnt, weil man eben scheinbar dramatisieren möchte. Und das darf man dann auch mal so schreiben bzw so benennen. Mehr ist nämlich eigentlich auch nicht passiert, auch wenn umgekehrt etwas überspitzt formuliert worden ist.

Insgesamt würde ich das mal nicht so hoch hängen.  
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Hmm Ich weiß ja nicht. Wenn man sich ansieht welche Mannschaften in den letzten Jahren nach oben sich hin entwickelt haben, dann meistens die mit jungen eher unbekannten sehr ehrgeizigen Spielern und Charakterstarken Älteren. Nach unten ging es nach meinem Gefühl wenn die Vereine sich versuchen mit teuren Mittelklassespielern kurzfristig zu optimieren.

Bspw. bei uns die 2 besten Jahre der jüngeren Vereinsgeschichte war einmal damals 2014 mit den Jungen Aigner, Inui, Stendera, Trapp, Rode, Jung. 2018 dann wie bekannt. Ich denke wenn man in der Buli hoch will braucht man einen Stamm Anfang 20 dazu ein paar Häutplinge. Und die müssen dann überfallartig schnell nach vorne bzw pressing spielen. Dann entsteht ein Team und eine positive Eigendynamik.

Unsere Jungen sind alle Ergänzungsspieler, der Stamm besteht aus vielen Durchschnittsspielern  Mitte 20— Anfang 30. Wenige Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten dabei. Taktik dementsprechend langsamer Ballbesitzfussball. Denke wenn man hier nicht noch gehörig nachjustiert, kann man ehrlicherweise nur Platz 9 anpeilen, das wäre schon top.

Letztes Jahr haben wir leider die Chance verpasst ein junges hungriges Team zu formen. Da wurde für sehr viel Geld auf Nummer sicher gegangen. Durch den dadurch sehr teuren Mittelklassekader [90 Meur letztes Jahr BTW— Rang 6 der Buli] haben wir jetzt in Corona keine gute Ausgangsposition.

Auch das Spiel gegen Basel hat wieder altbekanntes gezeigt- viel biederes Gekicke gg einen Gegner mit 2tliga Format. Naja mal schauen, aber ich sehe den Kader nicht auf Angriff Richtung Platz 6 gebaut sondern eher zur Absicherung Richtung Platz 16.
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Erstmal denke ich nicht, dass Basel Zweitliganiveau hat. Die könnten sicherlich in der Bundesliga mithalten. Zum anderen hast du in deine Bewertung dieser Partie offenkundig nicht mit einbezogen, dass Basel eingespielt war und wir definitiv nicht, da wir erst eine Woche im Training waren. Daraus jetzt Schlüsse für die Saison ziehen zu wollen, ist mE nicht möglich.

Und zur Thematik, dass wir keine jungen Spieler mit Potential hätten. Nach der Saison mit dem Pokalsieg in der Tasche, haben uns Mascarell, Boateng etc. verlassen, und lt der Medien waren wir quasi abgestiegen (etwas überspitzt ausgedrückt). Warum? Weil Haller, Jovic und Rebic bis dahin maximal Ergänzungsspieler waren und keiner diesen Dreien eine Weiterentwicklung zugetraut hat. Und wen haben wir heute? Kamada, Silva, Paciencia, Ache, Tuta, Joveljic, Barkok etc. Auch einem Dost traue ich locker zu, noch eine Schippe drauf zu legen, obwohl er schon älter ist.

Ich sehe da viel Potential, insbesondere wenn ein guter Trainer Zeit zum Entwickeln hat. Fußball ist nicht statisch, gerade Eintracht Frankfurt muss Potentiale rauskitzeln und Spieler entwickeln, da wir einfach noch nicht soweit sind, fertige Spieler zu holen. Das ist unsere Strategie. Und ich vertraue da unseren Verantwortlichen, dass sie diese gut umsetzen.

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Hyundaii30 schrieb:

Natürlich ist es schwer da durchzukommen, gerade für uns, weil wir endlich das Gefühl hatten, richtig aufgeholt zu haben.Jetzt kommt Corona + Westham und wir stehen da wie vor vielen Jahren.

Sorry aber genau das ist Blödsinn und stimmt eben NICHT
Wior stehen im Verhältnis zu Konkurrenten um einen einstelligen Tabellenplatz (z.b Schalke, Freiburg,Bremen etc.)
durch Corona natürlich nicht schlechter da als vor ein paar jahren sondern durch die deutlich höheren Einnahmen der letzten 2-3 jahre natürlich besser.  
Von diesen Mannschaften des Mittelfelds fällt mir ausser Hertha (durch den windigen Horst) niemand ein, der  seine Situation in Bezug auf uns verbessert haben soll. Vom HSV Stuttgart oder Köln ganz zu schweigen.

In einer immaginären Finanztabelle müssten wir irgendwo zwischen 8 und 10 liegen. Alles was da schlechter wäre, wäre ein Fehler im Umgang mit dem Geld der letzten Jahre.

Also sollte man aufhören ständig Corona als vorauseilende Entschuldigung dafür zu nehmen, dass jetzt auf einmal weniger gehen sollte als Platz 8 - 10- das ist schlicht Quatsch
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Und ich stehe damit evtl alleine da, aber aus meiner Sicht besteht wieder - wie in den Vorjahren auch - die Möglichkeit vorne dabei zu sein (in Kovacs letzter Saison waren wir lange auf einem CL Platz, in Adis erster Saison noch länger).

Denn Adi hat nun zum ersten Mal Möglichkeit die Jungs gut vorzubereiten und auch während der Saison trainieren zu können. Zudem haben wir aus meiner Sicht wieder mal Jungs mit großen Entwicklungspotential (Silva, Kamada, Ache, Paciencia, Barkok, Tuta etc.). Ein gutes Gerüst ist eh vorhanden.

Das heißt für mich ganz klar: Angriff