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Arya

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Naja... allen? Die Saison wäre beendet, es gäbe Auf- und Abstiege, man könnte das Modell auf die unteren Ligen übertragen und dann im August nach geregelter Vorbereitung wieder beginnen.

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Arya schrieb:

Naja... allen? Die Saison wäre beendet, es gäbe Auf- und Abstiege, man könnte das Modell auf die unteren Ligen übertragen und dann im August nach geregelter Vorbereitung wieder beginnen.


Ach sorry, habe dich falsch verstanden. Eine Klage würde natürlich neben dem HSV auch etwa Werder etwas nützen.
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Wem wuerde das etwas bringen ausser den Bayern die dann Meister wären? Ich meine, den internationalen Wettbewerb gibt's ja wohl nicht.

Und in der 2. Liga wuerde dann der HSV statt Stuttgart aufsteigen.
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Naja... allen? Die Saison wäre beendet, es gäbe Auf- und Abstiege, man könnte das Modell auf die unteren Ligen übertragen und dann im August nach geregelter Vorbereitung wieder beginnen.

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Nochmal, es braucht keine Klagewelle, es langt ein Kläger der recht bekommt.
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propain schrieb:

Nochmal, es braucht keine Klagewelle, es langt ein Kläger der recht bekommt.

Ja sicher. Und? Umso wichtiger, dass die Chance auf Abwendung der Klage erhöht wird.
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Arya schrieb:

Von den vielen, vielen Fällen von häuslicher Gewalt gegen Kinder ganz zu schweigen.

Fazit: Es bleibt eine Gratwanderung, muss man doch ein Übel gegen ein anderes aufwiegen. Ich möchte das nicht entscheiden müssen.

ich denke, an dieser stelle sollten die bildungsträger schnelstens in intensive klausur gehen, bzw. hätten sie von anfang an ihrer verantwortung gerecht werden müssen. größtenteils ist der kindeswohlgefährdung seit 2 monaten tür und tor geöffnet, vielfach ist ein ende konkret nicht absehbar.

klar ist, dass ein regelbetrieb nach aktuellem stand epidemiologischer wahnsinn wäre, und natürlich aufgrund der altersstruktur und der hohen risikogruppe der fachkräfte nicht zu bewerkstelligen ist.

auf der anderen seite fehlt soziales lernen, kontakt zu gleichaltrigen, ausreichend bewegung und teilweise auch eine vollwertige ernährung. da finde ich ein „augen zu und durch“ fatal.

man könnte kindergruppen und erzieher*innen clustern, ihnen wenigstens tageweise (montags die frösche, dienstags die grashüpfer,etc) angebote unterbreiten, dafür die spielplätze öffnen und für warmes essen sorgen. waldspaziergänge, bald wieder zoo, etc in kleinen outdoorgruppen. die ganze notbetreuung denkt mmn zu sehr von der eltern/gesellschftsperspektive her, zu wenig ans kind.
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Ganz genau. Man kann keinen Regelbetrieb herstellen, das ist ganz klar.
Aber wenigstens jedem Kind 1-2 Mal die Woche die Chance auf Schule und/oder Kita zu verschaffen wäre hinsichtlich des sozialen Kontakts und auch der Überprüfung des Kindeswohls sehr wichtig.
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Arya schrieb:

Würde jetzt abgebrochen, gäbe es vermutlich eine massive Klagewelle der benachteiligten Vereine
Die hättest Du bei Deiner Variante nicht?
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SamuelMumm schrieb:

Arya schrieb:

Würde jetzt abgebrochen, gäbe es vermutlich eine massive Klagewelle der benachteiligten Vereine
Die hättest Du bei Deiner Variante nicht?


Doch, möglicherweise. Aber wie ich schrieb: Aufgrund der Tatsache, dass bei Wertung nach der Hinrunde alle einmal gegen jeden gespielt haben, wäre meiner Ansicht nach die Chance auf eine erfolgreiche Klage geringer.
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Arya schrieb:

Wir fair wäre es denn, die Hinrundentabelle als Abschlusstabelle zu nehmen? Immerhin hat dann jeder einmal gegen jeden gespielt.
Dann kann man auch gleich den Reset-Knopf drücken und von vorne anzufangen, als wäre der 18.08.2019.
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Naja, Absteiger und Europacup-Teilnehmer in Liga 1 blieben die gleichen, wie wenn jetzt abgebrochen würde.

Hamburg würde statt Stuttgart aufsteigen und Wehen statt Karlsruhe ab.

Und die Fairness wäre eben argumentativ dahingehend gegeben, dass alle einmal gegeneinander gespielt haben und es auch keine Nachholspiele gibt. Denn was würde denn bei Abbruch damit passieren?

Würde jetzt abgebrochen, gäbe es vermutlich eine massive Klagewelle der benachteiligten Vereine. Bei Aufstockung auf 20 würde beispielsweise Hamburg klagen können. Und argumentativ hätte die DFL da mit der Wertung nach der Hinrunde deutlich bessere Karten denke ich.
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Schwierig schwierig,

Ich bin sehr froh, dass wir letztes Jahr in ein Haus mit Garten gezogen sind und zudem meine Frau gerade rechtzeitig in den Mutterschutz kam, als die Kitas schlossen. So wird der Kleine gut betreut und hat auch gute Möglichkeiten sich zu bewegen. Vor einem Jahr in einer kleineren Wohnung, wäre das alles schlimmer gewesen. Auch hinsichtlich unserer Berufstätigkeit. Auch wenn der Kleine seine Kita und seine Freunde vermisst. Von daher verstehe ich den Ruf, die Kitas wieder zu öffnen, durchaus.

Auf der anderen Seite, kann man von Kita-Kindern nicht erwarten, Abstand zu halten. Und da hustet halt auch ein Kind mal nicht in den Ellenbogen, sondern einfach mal anderen Kindern und Erziehern ins Gesicht. Gefühlt 90 % meiner Erkrankungen in den letzten 3 Jahren hat mir Sohnemann aus der Kita mitgebracht. Ein toller Magendarmvirus hat vor 2 1/2 Jahren insgesamt 10 Familienmitglieder befallen. Diesbezüglich bin ich halt dann skeptisch. Und würde aktuell, wo wir durch Mutterschutz und Elternzeit bis September 2021 die Betreuung sichergestellt haben, noch damit abwarten den Kleinen wieder in die Kita zu bringen. In einer anderen Situation würde ich wahrscheinlich die Öffnung der Kitas unbedingt befürworten.
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Du beschreibst das Dilemma sehr gut. Es ist einfach fast unmöglich, eine sichere Entscheidung zu treffen.

Allerdings kommt aus der pädagogischen Sicht noch das Argument hinzu, dass Kinder soziale Kontakte zu Gleichaltrigen dringend für ihre Entwicklung benötigen. Die Entwicklung kann dabei auch schon durch kurzfristige Störungen ins Stocken geraten.

Bisschen Theorie dazu(es gibt auch tolle Studien dazu, leider nicht frei verfügbar oder ich bin zu blöd zum suchen.): https://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=6kKPDXdg4pcC&oi=fnd&pg=PA168&dq=soziale+kontakte+kinder+studie&ots=gzTb6dAWxh&sig=SX4pz0s3NZWQN7dGZ5t3FgF0OsU#v=onepage&q&f=false

Und natürlich sind Schule und Kita schlicht und ergreifend der Lebensmittelpunkt der meisten Kinder. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-95789-4_8

Von den vielen, vielen Fällen von häuslicher Gewalt gegen Kinder ganz zu schweigen.

Fazit: Es bleibt eine Gratwanderung, muss man doch ein Übel gegen ein anderes aufwiegen. Ich möchte das nicht entscheiden müssen.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

cm47 schrieb:

Dies mit Aufstockung zu kompensieren, würde ich auch sportlich für höchst fragwürdig halten...



Den Teil verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ich finde es im Vergleich zu. "Bremen hat halt Pech gehabt" oder "Bielefeld hat halt Pech gehabt" sportlich deutlich fairer.

Bremen hätte ja kein Pech, weil sie ja drinbleiben würden, obwohl sie sich sportlich disqualifiziert haben.
Bielefeld hätte Pech, weil sie nicht aufsteigen können, obwohl sie sich sportlich dafür qualifiziert hätten.
Natürlich ist das nicht okay, aber willste jetzt als Kompensation dafür auch noch HSV und Heidenheim mit hochnehmen, was wäre damit denn besser oder gerechter....?....die hätten sich tabellarisch (Stand jetzt) nicht qualifiziert und steigen trotzdem auf.....?...das ist auch nicht fair....
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Wir fair wäre es denn, die Hinrundentabelle als Abschlusstabelle zu nehmen? Immerhin hat dann jeder einmal gegen jeden gespielt.

Möchte dann aber nicht darüber reden wer Deutscher Meister wäre...
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Basaltkopp schrieb:

Damit wäre das Thema vorerst durch.

Nee, Seehofer ist zwar für das Sport, aber eben nicht für das Resort Arbeit zuständig, da wird der Arbeitsminister im Zweifel das Zünglein an der Waage sein.
Allerdings würde ich alle Szenarien begrüßen, außer natürlich irgendwelche negative Gesundheitsentwicklungen, die zu einem Abbruch der Saison führen.
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babbelnedd schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Damit wäre das Thema vorerst durch.

Nee, Seehofer ist zwar für das Sport, aber eben nicht für das Resort Arbeit zuständig, da wird der Arbeitsminister im Zweifel das Zünglein an der Waage sein.
Allerdings würde ich alle Szenarien begrüßen, außer natürlich irgendwelche negative Gesundheitsentwicklungen, die zu einem Abbruch der Saison führen.


Wäre der Arbeitsminister nicht eher dafür zuständig, Alternativen für die Sportler aufzuzeigen, wenn Sport sinnvollerweise verboten bliebe?
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Raggamuffin schrieb:


Auf der anderen Seite kannst du auch nicht denen absprechen, die sich nun über die zerplatzende Blase bzw. dem Trauerspiel um die gottverdammten Geisterspiele nochmal besonders aufregen, nicht auch schon vor Corona eine kritische Meinung zum Fussballgeschäft gehabt zu haben auch wenn sich beim Thema Pyro eben die Geister scheiden.


Achso, vergessen: Nein, das kann ich den Leuten nicht absprechen. Ich kann ihnen aber vorwerfen, dass sie ihre kritische Meinung viel zu selten geäußert haben und sich mitunter in Situationen, in denen es darauf ankam, nicht an Protesten beteiligt haben - z.B., weil sie sich von Pyro-Scheindiskussionen haben einlullen lassen und sich dann doch nicht auf Seite "der Ultras" stellen wollten. Und ich habe den festen Glauben, dass vieles möglich gewesen wäre, wenn sich öfter auch Fans außerhalb der aktiven Fanszene und der Kurve beteiligt hätten, wenn nicht jeder Protest ellenlange Diskussionen, Rattenschwänze und (pardon) dümmliche Vorwürfe (z.B., dem Verein zu schaden, weil man das Montagsspiel nicht besucht....) nach sich gezogen und eben das Bild gezeichnet hätte, dass es neben den Ultras auch noch eine große Mehrheit an Fußballfans gibt, die den Zinnober schon mitmachen werden.

Guck dir doch mal an, wie schnell sich Dinge geändert haben, weil bei Helene Fischer mal ein ganzes Olympiastadion wie blöd gepfiffen hat. Das wäre in so vielen Themen möglich gewesen - aber da hat man sich von Fanseite eben lieber in Nebenkriegsschauplätzen wie Pyro, Dauersingsang und ähnlichem verhakt. Gut, man kann natürlich auch sagen: Das mit dem Pyro hätte man ja auch einfach lassen können, wenn es dafür denn Strafen gibt. Dann wäre viel von der Spaltung weg gewesen. Aber da sind wir ja wieder bei der Frage: Wer definiert denn solche Rahmenbedingungen für den Fußball. Wie sich jetzt endgültig herausstellt: Vielleicht die falschen Personen.
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Maxfanatic schrieb:


Und ich habe den festen Glauben, dass vieles möglich gewesen wäre, wenn sich öfter auch Fans außerhalb der aktiven Fanszene und der Kurve beteiligt hätten, wenn nicht jeder Protest ellenlange Diskussionen, Rattenschwänze und (pardon) dümmliche Vorwürfe (z.B., dem Verein zu schaden, weil man das Montagsspiel nicht besucht....) nach sich gezogen und eben das Bild gezeichnet hätte, dass es neben den Ultras auch noch eine große Mehrheit an Fußballfans gibt, die den Zinnober schon mitmachen werden.




Jaja, so vieles wäre möglich gewesen, wenn sich mehr Fans beteiligt hätten, schließlich haben die Aktiven so oft dazu eingeladen.

Ach halt, stopp.

In der Realität wurden die nicht organisierten Fans noch nie "eingeladen". Es war immer nur friss oder stirb, sprich entweder findest du unsere Aktionen toll und machst mit oder du hälst den Mund sonst setzt es was.
Das brauchst du, lieber Max, nicht wieder abstreiten, jeder hier weiß wie es läuft und damit ich persönlich kann damit auch leben.

Sich dann aber hinzustellen und den schwarzen Peter den weniger aktiven Fans hinzuschieben und zu behaupten, aufgrund deren mangelnder Protest-Bereitschaft sei vieles nicht passiert, ist genau die Arroganz die euch daran hindert mehr Erfolg mit den oft gerechtfertigten Protesten zu haben.

Ausdrücke dieser Arroganz finden sich zu hauf bei jedem Spiel. Angefangen von den unsäglichen Plakaten mit den "Kurvenregeln" bis hin zum gewaltsamen Unterbinden vom Betreten des Blocks.

Dieses Verhalten ist der Hauptgrund dafür, dass sich nicht mehr Menschen gerne am Protest beteiligen. Es ist nicht deren Spaß am kommerzialisierten Fußball. Daran haben die wenigsten Stadionbesucher Spaß.

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Ich glaube, bei der Nummer mit dem Impfstoff sind hier einige ein bisschen sehr optimistisch. Klar, Dietmar Hopp arbeitet höchstselbst 24/7 fieberhaft an dem Thema - aber normalerweise dauert sowas doch eher länger. Schaut mal, wie lange es bei HIV gebraucht hat, wirksame Medikamente zu finden. Kann man virologisch nicht vergleichen, ist mir klar. Aber dieses: "Bevor es einen Impfstoff gibt, wird xy nicht passieren" heißt de facto: Vergesst es dieses Jahr, wahrscheinlich auch nächstes. Mindestens.
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Dieses Jahr wird definitiv eng. Dann sehen wir weiter.

https://www.n-tv.de/wissen/Pharmabranche-Impfstoff-bis-Jahresende-article21727357.html

Pharmaindustrie und Arzneimittelbehörden haben ihre Arbeitsabläufe angesichts der Covid-19-Krise erheblich beschleunigt. Was sonst Monate oder Jahre brauche, werde nun binnen weniger Wochen erledigt, sagten Branchenvertreter bei einer Veranstaltung des Verbandes EFPIA. Bis zum Ende des Jahres könne man deshalb mit Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 rechnen, erklärte Paul Stoffels von Johnson & Johnson und dessen Konzernteil Janssen Pharmaceutica. [...] Die Entwicklung eines Ebola-Impfstoffs habe nur sechs Monate gedauert, weil man auf Erfahrungen aus früheren Forschungen habe zurückgreifen können. "Jetzt sind wir noch weiter", sagte Stoffels.
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Mal Butter bei die Fisch, oder wie das so schön heisst.

Die ganzen Zahlenstatistiken usw. mal außen vor gelassen. Was ist Deine Meinung: Einen Versuch mit Geisterspielen wagen oder weiterhin auf den Tag X (die Entdeckung des Impfstoffes o.ä.) warten?

Und bei der Antwort gäbe es kein Jein, also "ein weniger schwanger". Und jetzt versetz Dich mal in die Lage der entscheidungstragenden Personen.
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amananana schrieb:

Mal Butter bei die Fisch, oder wie das so schön heisst.



Butter bei die Fisch: Bundesligaspiele sind praktisch nicht umsetzbar. Sollte es versucht werden, wird man heftig auf die Nase fallen wie es so schön heißt.
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zappzerrapp schrieb:

Ansonsten sind die vorgestellten Ansätze in meinen Augen jedoch richtig

Ich habe es mir jetzt noch mal durchgelesen. Ja, sie hören sich ganz okay an, sind aber - und das merkt man sehr deutlich - von Theoretikern entworfen, die von der Praxis ganz weit weg sind. Was ist denn z.B. mit den ganzen verhaltensgestörten Kindern, die gerade in Grundschulen keinen unerheblichen Teil der Schüler ausmachen? Wie soll man bei Kindern, die sich so schon nicht an Regeln halten, plötzlich die Regeln von "smart distancing" durchsetzen? Gerade für solche Kinder und Jugendliche, die gerne Regeln brechen, bietet der gebotene Infektionsschutz ganz neue Möglichkeiten um über die Stränge zu schlagen.  Hat von den schlauen Leuten von der Leopoldina mal jemand eine Schultoilette in den letzten Jahren von innen gesehen? Vor allem die hygienischen Zustände dort (keine Klobrillen, alles vollgepisst, keine Seife vorhanden, geschweige denn Handtücher oder gar Desinfektionsmittel usw. ). Selbst Klassenverkleinerungen und zeitversetzter Unterricht wird nicht dafür sorgen, dass es bedenkenlos weiter geht. Dann sitzen halt nur noch 14 Personen und nicht  mehr 26 Leute über mehrere Stunden auf 30 m² rum. Auch Schulhofschlägereien werden nicht ausbleiben  wenn es wieder los geht und ob die im Sinne von den gängigen Abstandsregeln durchgeführt werden können, darf bezweifelt werden.
Das wirkt alles sehr unausgegoren und realitätsfern, was da gerade debattiert wird.

Die Öffnung der Schulen bedeutet ein unkalkulierbares Risiko in sehr vielen Bereichen. Das muss jedem klar sein, der da ein schnelles Vorgehen wünscht.
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Brodowin schrieb:



Die Öffnung der Schulen bedeutet ein unkalkulierbares Risiko in sehr vielen Bereichen. Das muss jedem klar sein, der da ein schnelles Vorgehen wünscht.



Das sehe ich absolut genauso. Schulen, gerade Grundschulen, schnell zu öffnen, wäre ein unkalkulierbares Risikio und würde die Fallzahlen möglicherweise sehr schnell wieder steigen lassen.

Ich wüsste nicht, wie ich meine Klasse dauerhaft so überwachen könnte, dass enger Kontakt untereinander ausgeschlossen ist. Das ist schlicht unmöglich. Gerade in der Grundschule.
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hoffen wir lieber, dass wir möglichst bald und langfristig deutlich unter 1 kommen. helmholtz sagt dazu:

Der Hauptnachteil dieses Szenarios ist, dass sich die Kontaktbeschränkungen, die notwendig sind, um Rt im Bereich von 1 zu halten, und die starke Auslastung des Gesundheitssystems über Jahre hinziehen dürften.

sie empfehlen:
Die angeordneten Kontaktbeschränkungen haben in nur 3 Wochen den Rt-Wert auf etwa 1 reduziert, in der Bevölkerung eine hohe Aufmerksamkeit für das Problem und ein hohes Maß an Solidarität verbunden mit einer sehr hohen Akzeptanz der Vorsichtsmaßnahmen erzeugt. Perspektivisch wäre es möglich, diese erhöhte Bereitschaft in der Bevölkerung zu nutzen, um in ca. weiteren drei Wochen der Kontaktbeschränkungen nach Szenario 3 Rt so weit abzusenken, dass die Epidemie dauerhaft kontrollierbar wird. Eine jetzige Unterbrechung der Maßnahmen und eine später notwendig werdende Wiederaufnahme derselben bergen unseres Erachtens ein hohes Risiko: Eine spätere Wiederaufnahme der Maßnahmen wäre der Bevölkerung wahrscheinlich schwerer zu vermitteln als eine Fortführung heute.

https://www.helmholtz.de/fileadmin/user_upload/01_forschung/Helmholtz-COVID-19-Papier_01.pdf
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Für mich klingt das deutlich sinnvoller als jetzt schon eine schleunigst einsetzende Exit-Strategie zu fordern.

Besonderer Augenmerk sollte bei Verlängerung der aktuellen Maßnahmen aber beispielsweise auf häuslicher Gewalt sowie der Hilfe für Menschen in beengten und überfüllten Wohnverhältnissen liegen.
Und natürlich müsste ein deutlich umfassenderes Förderungspaket für die Wirtschaft, insbesondere von kleinen und mittleren Betrieben sowie Selbstständigen, beschlossen werden.

Dennoch erscheint mir als Laie dieser Weg sinnvoller und langfristig auch wirtschaftlich weniger schädlich als eine scheibchenweise Öffnung des öffentlichen Lebens mit der sehr wahrscheinlichen Folge, dass ein erneuter Shotdown nötig würde.
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Kann man der Leopoldina auch nicht vertrauen?

https://www.tagesschau.de/inland/corona-massnahmen-leopoldina-101.html
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Du musst auch genau lesen.

Als Voraussetzung wird unter anderem gefordert:

Die bekannten Schutzmaßnahmen (Hygienestandards, Mund-Nasen-Schutz, Distanzregeln, Identifiktation von Infizierten) werden eingehalten

Dies wird weder in Grundschulen (Mundschutz, Hygienestandards Distanzregeln kann man zwar mit den Kinder besprechen. Eingehalten werden wird es zu 100% nicht, was dann wieder Schließungen nach sich ziehen wird.), noch auf dem Fußballfeld möglich sein.

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Also Kindergärten und Schulen auch weiterhin verschlossen halten, Mr. Lauterbach?
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amananana schrieb:

Also Kindergärten und Schulen auch weiterhin verschlossen halten, Mr. Lauterbach?


Ja, kannst davon ausgehen, dass das nächste Woche entschieden wird.
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Misanthrop schrieb:

Knueller schrieb:

Interessant auch der Gesetzestext, der ja letztlich die Entscheidung im Einzelfall den BürgerInnen überlässt, was ich gut finde.

Der hessische, der ja aber bei Euch in Freiburg nicht so relevant ist. Also so als potentielle Diskussionsgrundlage innerhalb und außerhalb der WG.

Schon klar - es geht ja auch nicht darum, die Leute zu verklagen oder anzuzeigen. Daher sind die Formulierungen als Grundlage schon interessant.
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Ich finde die Erläuterungen zur hessischen Corona-Verordnung dahingehend wirklich (überraschenderweise) nicht schlecht.

Das Problem ist, dass dadurch keine faktischen Handlungsmöglichkeiten geschaffen werden welche dauerhaft vor Gericht bestand haben werden.

Auch das ist einerseits gut, möchte man doch das Grundgesetz gewahrt wissen.

Andererseits gibt es leider viele Menschen die nur an sich selbst denken und die durch die Verordnung nicht eingebremst werden können.

Es ist einfach alles verdammt schwierig.
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Liebe Leute,

ich habe mal eine Frage, die derzeit bei uns in der WG schwelt, und bei der wir nicht so richtig weiterkommen. Es handelt sich im weitesten Sinne um eine 'moralische' Frage, vielleicht hat ja jemand Lust, dazu mal ein Statement abzugeben - die Einschätzungen der werten Gemeinde würden mich sehr interessieren.

Worum gehts? In unserem Haus leben zwei WGs. Wir unten, drei Mittdreißiger im gesetzten Berufsleben und soetwas wie die 'Hausältesten'. Oben drei Mittzwanziger, die nach Abschluss des Studiums gerade in der beruflichen Orientierungsphase sind. Alles in allem verstehen wir uns sehr gut, aber im Moment gibt es einen kleinen Konflikt. Denn während wir unten die Kontaktsperre sehr ernst nehmen und uns selbst eine ganz kurze Leine verordnen, hält es die WG oben etwas laxer. Nicht komplett nachlässig, aber bspw. kommen ab und an Leute zu Besuch, die dann auf Distanz im Garten sitzen. Aktuell poppt die Sache wieder auf, weil die Eltern einer Bewohnerin am Wochenende auf der Durchreise mit dem Wohnmobil hier einen WoMo-Übernachtungsstopp mit Frühstück im Garten einlegen wollen und nicht davon auszugehen ist, dass dabei durchgehend auf eine 2m Distanz geachtet wird, bzw. dies sich vermutlich einfach nicht durchhalten lässt. Jetzt steht die Frage im Raum, ob wir ein grundsätzliches Missfallen an den Besuchsplänen der anderen WG äußern dürfen oder nicht.

Soweit die Ausgangslage. Es gibt zwei Standpunkte, bei dem ich bewusst zunächst mal offen lasse, zu welchem ich mich zähle (ob ich sie dialektisch anordne und meinen eigenen an den Schluss stelle oder es gerade der Vertuschung wegen umgekehrt halte, bleibt ebenfalls offen )

Standpunkt 1: Man geht davon aus, dass die Menschen oben sich alle diese Fragen gestellt haben. Die Leute sind nicht grundsätzlich rücksichtslos oder egoistisch, sondern haben die Sache abgewogen, z.B. indem sie sicherstellen, dass sich der Besuch in den letzten Wochen an die Kontaktsperre gehalten hat und demnach mit großer Wahrscheinlichkeit 'clean' ist. Das Risiko, das etwas ins Haus eingeschleppt wird, ist dadurch gering, folglich ebenso das Risiko, für viele andere zur Gefahr zu werden. Gleichzeitig gehört zu diesem Standpunkt die Haltung, die Sache für sich selbst aus Verantwortung anderer gegenüber ernst zu nehmen, allerdings nicht die gesamte gesellschaftliche Last auf den eigenen Schultern tragen zu können. Heißt: Einzelne Abwägungsprozesse im Rahmen der Situation und unter Beachtung der Sicherheitsregeln werden als legitim angesehen und auch anderen zugestanden. Drittens kommt die Einstellung hinzu, Mitmenschen ihre Freiheiten zu lassen, so lange sie nicht die Freiheit anderer beeinträchtigen. Das gilt auch und gerade dann, wenn die Sichtweisen von den eigenen abweichen. Ein Einmischen in die Pläne der oberen WG werden als Einmischung und übergriffig verstanden.

Standpunkt 2: Man geht davon aus, dass die derzeitige Situation nur dann zu schaffen ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Jedem Einzelnen wird also die gleiche Verantwortung zuteil. Wer diese nicht wahr- oder ernst nimmt, stellt nicht nur ein Risiko für sich und das engste Umfeld dar, sondern kann zu einem ernstzunehmenden Multiplikator werden, bspw. beim Einkaufen, Spazierengehen, über Verbreitungswege innerhalb des Hauses usw. Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des anderen anfängt und ein Durchbrechen der Kontaktsperres ist nicht nur ein gesundheitliches Risiko für viele, sondern auch unfair gegenüber all denjenigen, die sich trotz großer Schwierigkeiten an die Vorgaben halten. Standpunkt 2 argumentiert, es ist ein Akt der Zivilcourage, auf diese Verantwortung hinzuweisen und - sozialer Sanktionen und etwaiger Nachteile zum Trotz - aufzuzeigen, dass alle ihren Beitrag leisten müssen, damit so viele wie möglich unbeschadet aus der Situation herauskommen.

Wir strugglen deswegen etwas, weil wir gerne mit einer Stimme sprechen würden, also entweder sagen "Uns ist es egal, wenn..." oder "Wir finden es nicht gut, dass ihr..." Dass es dabei aufgrund der Konstellation schnell zu unguten 2:1-Situationen kommen kann, macht die Sache nicht einfacher. Das Thema kam übrigens wiederkehrend auch innerhalb der WG auf, z.B. wenn jemand den Plan äußerte, sich in gebotenem Abstand auf eine Zigarette mit einem Freund treffen zu wollen, um dem Lagerkoller zu entgehen o.Ä. Bisher sind wir nur unwesentlich weiter gekommen. Vielleicht gibt es ja hier noch den einen oder anderen guten Gedanken.

Danke und viele Grüße
Knueller
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Grundsätzlich eine moralisch schwierige Frage.

Deswegen erstmal die rechtliche Sichtweise. In der hessischen Verordnung ist beispielsweise definiert, dass jeder in einem Haushalt Lebende das Recht hat, Besuch von einer Person außerhalb des Haushalts zu empfangen.Leider ist das in der Verordnung insgesamt ziemlich schwammig ausgeführt.

...Dies gilt  insbesondere  für  die  Frage  der  Zulässigkeit  von  Zusammenkünften   in privatenRäumlichkeiten,  v.  a. in Wohnungen.Größere  Feiern und  Zusammenkünfte  sind auch in  privaten  Räumlichkeiten  zu  unterbinden.  Auf  der anderen  Seite ergibt sich aus  § 1 Abs. 2 der Dritten VO, dass Kontakte zu einer einzelnen  Person, die nicht dem eigenen Hausstand  angehört,  möglich  bleiben  müssen.  Dies gilt auch  für  die Besuche  dieser
-2--3-Person inder eigenen Wohnung.  Umfasst  sind ebenso die Partnerin  oder der Partner (mit eigener  Wohnung)  wie auch  eine enge  Bezugsperson.  Hier bedarf  es gerade bei größeren  Hausständen  (Familien,  Wohngemeinschaften,   Mehrgenerationenhäuser) einer  sorgfältigen   Abwägung  im  Einzelfall,   weil  jeder  der  Bewohner   eine  enge Bezugsperson   haben   kann.   Diese  Fälle   sind   mit   besonderem   Augenmaß   zu behandeln.


Da ist euer Problem ja ganz gut beschrieben, wenns auch ein anderes Bundesland ist.

Wie schon von anderen Usern geschrieben wurde, würde ich, wenn ihr Bedenken habt, das Gespräch suchen, um euch ein Bild davon zu machen, wie ernst die Nachbarn die Regeln nehmen.
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So, Aufgabe für alle morgen und alle müssen schwören, dass sie google o.ä. nicht nutzen!

Heißt es der Virus oder das Virus?

Ich weiß es gerade wirklich nicht und ich halte mich daran, google u.ä. nicht zu nutzen.
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Nach dem Duden ist tatsächlich beides korrekt.
In der Fachsprache ist es aber das Virus.
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Arya schrieb:

Jetzt war doch tatsächlich eine Dichtung meines Siphons hin. Was hätte ich da gemacht, wenn ich nicht in den Baumarkt gedurft hätte?

Nen Eimer drunter, bis der Baumarkt wieder aufmacht oder, Wunder der Technik: online bestellen?
https://www.ebay.de/b/Siphon-Dichtung-in-Sonstige-Heimwerkerprodukte-fur-Kuche-Bad/19782/bn_7004907098
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Klar. Online bestellen ist in diese Zeiten natürlich viel besser. Zustellungen dauern deutlich länger, dazu schafft man auf diesem Wege weitere mögliche Infektionsketten. Und zwei Wochen bis zur Zustellung keine Wäsche waschen ist natürlich top.

Danke für deinen guten Ratschlag.