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derUlukai

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2cvrs schrieb:

Diegito schrieb:

skyeagle schrieb:

Schützenswert ist mE jeder Mensch und ich bin mir sicher, dass Du das auch so siehst. Ich schreib das eplizit, weil ich Dir mit vorgenanntem defintiv nichts unterstellen will. Und freilich müssen wir wie immer bei möglichen Maßnahmen abwägen, aber das kann eben auch dazu führen, dass wir alle uns einzuschränken haben um eben LongCovid Patienten zu verhindern und ich rede hier defintiv nicht von 35 Lockdowns in den nächsten 35 Jahren.


Sehe ich exakt genauso. Ich habe nie behauptet das LongCovid Patienten ihrem Schicksal überlassen werden sollten. Manche User haben aber scheinbar Bock auf Konfrontation und unterstellen mir einfach irgendetwas... ätzend.

Genau dieses "abwägen" meinte ich. Für mich sieht ein abwägen halt anders aus wenn es um Todesfälle und schwerwiegende Folgeerscheinungen geht bei einem bedeutend hohen Teil der Bevölkerung. Deshalb gab es zurecht Lockdowns und ich hätte sie mir über einen gewissen Zeitraum sogar deutlich härter gewünscht, das habe ich in der Vergangenheit mehr als nur einmal deutlich gemacht.

Aber jeden Covid-Fall und erst recht jeden LongCovid Fall wird man eben nicht verhindern können. Und wenn es keine oder kaum noch Todesfälle gibt werden Einschränkungen jeglicher Art nicht mehr gesellschaftsfähig sein und vermutlich auch rechtlich nicht mehr haltbar.

Hat jetzt aber nun wirklich nix mehr mit Fussball und Corona im engeren Sinne zu tun... daher Mods, könnt ihr gerne verschieben das ganze.

Der Verlauf der Diskussion hier spiegelt übrigens "mein Problem" sehr anschaulich.

Von den 950.000 Menschen, die jedes Jahr in Deutschland sterben, könnten wahrscheinlich 100.000 weiterleben, wenn wir Alkohol, Zigaretten, Übergewicht verbieten würden.

Das mag aber niemand hören.

Was haben 1,5 Jahre geballter Medien-Tsunami in manchen Köpfen angerichtet,  dass um jeden Preis durch Covid verursachtes Unheil verhindert werden muß, jedem, der das differenzierter sieht, teilweise blanker Hass entgegenschlägt, aber alle anderen menschenlebengefährdenden Themen keinen interessieren?

Das ist leider zur Zeit politisch überaus korrekt, aber aus meiner Sicht scheinheilig und unangemessen.

So, und jetzt mag ich nicht mehr. Vielleicht nimmt der eine oder andere ja den Gedanken mal auf, vielleicht auch nicht. Lasst uns hoffen, dass die Sommersonne das Drecks-Virus ausdörrt und wir uns bald wieder beim Bier über die Eintracht ereifern können.

Schönes Wochenende euch!!

Zu viel Alkohol, Zigaretten, ungesundes Essen kann ich selbst beeinflussen... alleine mein Ding... den Virus behersche ich nicht... da muß ich schon etwas nachhelfen...
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Du kannst dich mit einer ffp2 Maske beim Einkaufen und im ÖPNV weiterhin schützen und dich zwingt ja niemand ins Stadion oder Clubben zu gehen - aber derartiges jetzt weiterhin zu verbieten, nur weil eine kleine Minderheit gegebenenfalls ein leicht erhöhtes Risiko auf Folgeschäden hat, ist meines Erachtens nach indiskutabel.
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derUlukai schrieb:

Ach weißte, so eilig hab ich's garnicht.. ich finde es nur etwas unfair, wenn ich mir anschaue wer sich alles durch penetranten nachfragen bei x Ärzten (finden die dort sicher auch gut..) oder durch gute Bekanntschaften schon irgendwie hat impfen lassen können, während sicherlich einige die es deutlich nötiger haben noch auf einen Termin beim Impfzentrum warten.

Das ist, mit Verlaub, ein rechtschaffener Schmarr'n.

Die Politik hat das Wunderstöffchen spätestens mit der Hereinnahme der Ärzte recht wahllos unters impffähige Volk geschmissen. Garniert mit ein paar warmen Grüßen und einem "Nun kümmert euch halt selbst um den Rest!".

Und dann kommst Du daher und entfachst bzw. erdichtest quasi eine Neiddebatte, wenn die Bevölkerung sich recht allein gelassen zwangsläufig darum bemüht, irgendwo Impfmöglichkeiten zu finden, weil niemand weiß, wo Impfstoff rumliegt, während er woanders fehlt.
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Wahllos ist eigentlich genau das richtige Stichwort. Natürlich ist letztendlich die Politik dafür verantwortlich und die hätte es auch in der Hand die Situation zu ändern. Nach all den Priorisierungsdebatten halt gleich das nächste Armutszeugnis, nur weil man mit "Freigabe für alle (die an was kommen)" punkten wollte..
Gut finden muss man das letztlich assoziale verhalten (man will ja unbedingt wieder in den Urlaub) einiger Individuen trotzdem nicht. Steck dir dein Neiddebatte erdichten also sonstwo hin.

Und zumindest das hiesige impfzentrum ist auch nicht deshalb nur ansatzweise ausgelastet, weil da niemand seine Termine absagt, sondern eigener Aussage zufolge aufgrund des Mangels an imfpstoff, da das meiste mittlerweile an die Hausärzte gehen würde (Fachärzte wurden da mal wieder nicht erwähnt..)
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2cvrs schrieb:

Das ist ein Punkt, den wir natürlich auch im Freundeskreis sehr konfrontativ diskutieren. Worauf ich aber noch nie eine für mich akzeptable Antwort bekommen habe: Wir leben in Deutschland nicht in einer Blase. In der Welt werden sich mit grösster Wahrscheinlichkeit unzählige Mutanten entwickeln und verbreiten. Wie lange seid ihr bereit, einen grossen Teil dessen, was ihr am Leben liebt, der Zielsetzung "Minimum Covid" unterzuordnen?

Da betreten wir jetzt aber schon den philosophischen Bereich. Was ist das, was wir am Leben lieben, wert im Vergleich zu den Opfern einer Pandemie? Oder, nächste Frage: wer bestimmt die Wertigkeit von, sagen wir: Urlaubsreisen, Stadionbesuchen, unbeschränkten Kontakten?
Gleich die nächste Frage hinterher: ist es nicht die Pflicht eines jeden Landes, alles zu tun, um die Verbreitung von Mutationen einzudämmen? Oder: wer sorgt dafür, dass die "neuen" vulnerablen Gruppen (Kinder bis 12, Menschen, die sich nicht impfen lassen können) hinreichend geschützt werden? Das ginge wohl nur durch extrem niedrige Fallzahlen.

Vielleicht ist ja eine vorübergehende 2-Klassen-Gesellschaft (vollständig Geimpfte dürfen, andere nicht) eine Lösung. Ich bezweifle es. Für mich persönlich ist es kein Problem, die Maßnahmen noch weiter aufrecht zu erhalten. Ich würde aber auch niemandem etwas neiden, wenn derjenige mehr "darf" als ich. Aber da kann ich nur für mich sprechen.

Meine Lösung wäre ohnehin eine wesentlich radikalere (gewesen): je striktere Maßnahmen und je disziplinierter die Menschen, desto schneller wäre der Spuk vorbei (gewesen).
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Deine Lösung wäre also eine Mauer um Deutschland herum zu errichten und niemanden mehr raus und rein zu lassen, auf dass ja niemand irgendwann mal eine mögliche Killermutante einschleppen kann?

Der Spuk wird in deinen Worten eben leider nicht vorbei gehen, ihm wurde jedoch der Schrecken zunächst erstmal genommen.
Die ganze Welt bekommst du nun einmal nicht durchgeimpft, schon garnicht in der Art, dass das Virus dadurch endgültig verschwinden würde.
Aber das ist wohl etwas, um es im dies&das weiterzudiskutieren.
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Basaltkopp schrieb:

Diegito schrieb:

Ab September/Oktober dann mit Vollauslastung

Hast Du das nicht letztens Jahr auch schon geschrieben?


Ahhhhh insbesondere im Oktober wenn die nächste Welle durch die Welt schwappt. Nennt mich Pessimist, aber genau DIESE Diskussion hatten wir letztes Jahr auch, Sommer, Heiß, Inzidenz ein schlechter Witz, da alles gut war, und auf einmal fingen die Zahlen so ab September Oktober an verdächtig an hoch zu krabbeln.

Ich bleibe erst mal dabei, alles durchimpfen, und ein wenig abwarten wie die Varianten auf die Impfstoffe reagieren, es kommen immer mehr und mehr neue dazu und irgendwann haste nen Bastard, den die Impfstoffe scheiß egal sind.
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Vael schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Diegito schrieb:

Ab September/Oktober dann mit Vollauslastung

Hast Du das nicht letztens Jahr auch schon geschrieben?

Ich bleibe erst mal dabei, alles durchimpfen, und ein wenig abwarten wie die Varianten auf die Impfstoffe reagieren, es kommen immer mehr und mehr neue dazu und irgendwann haste nen Bastard, den die Impfstoffe scheiß egal sind.


Das heißt, wir verzichten einfach weiter so lange auf Freiheiten, bis neue Mutationen stark genug sind, dass wir die Freiheiten sowieso wieder einschränken müssten? Macht natürlich Sinn..
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propain schrieb:

derUlukai schrieb:

Mich ärgert vor allem, dass scheinbar ein Großteil des Stoffes mittlerweile an Haus- und vor allem Fachärzte geht, welche zumindest teilweise überhaupt nicht bzw nach gutdünken priorisieren, während die impfzentren hier mangels Impfstoff auf halber Kapazität arbeiten müssen und sich dann (in meinem Fall) erst nach über zwei Monaten mit Terminankündigung melden..

Ich musste auch 2 Monate warten und da impften noch keine Hausärzte. Außerdem war es vernünftig das Impfen breiter aufzustellen, zeigen schon die Zahlen das mehr geimpft wurde.

Letztlich ärgert er sich nur, dass er nicht bevorzugt wurde.
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Ach weißte, so eilig hab ich's garnicht.. ich finde es nur etwas unfair, wenn ich mir anschaue wer sich alles durch penetranten nachfragen bei x Ärzten (finden die dort sicher auch gut..) oder durch gute Bekanntschaften schon irgendwie hat impfen lassen können, während sicherlich einige die es deutlich nötiger haben noch auf einen Termin beim Impfzentrum warten.
Das hat auch überhaupt nichts damit zu tun, dass man vielleicht auch zwei Monate warten musste bevor Haus- und fachärzte impfen konnten und das damals insgesamt weniger verimpft würde - es gab halt einfach noch nicht so viel impfstoff. Jetzt gibt es deutlich mehr, aber die Verteilung halte ich nicht gerade für optimal, wenn die eigens aufgebauten Impfzentren nicht mal ansatzweise ausgelastet werden.
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Mich ärgert vor allem, dass scheinbar ein Großteil des Stoffes mittlerweile an Haus- und vor allem Fachärzte geht, welche zumindest teilweise überhaupt nicht bzw nach gutdünken priorisieren, während die impfzentren hier mangels Impfstoff auf halber Kapazität arbeiten müssen und sich dann (in meinem Fall) erst nach über zwei Monaten mit Terminankündigung melden..
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derUlukai schrieb:

Was hast du mit der Herdenimmunität? Sobald jeder die Chance hat voll durchgeimpft zu sein und keine akute Überlastung der Krankenhäuser mehr droht halte ich es für höchst problematisch nicht wieder voll aufzumachen. Willst du dich etwa durch die genannten Dummköpfe in Geiselhaft nehmen lassen? Wenn es die dann erwischen sollte gilt das klassische selbst schuld/darwin Award Prinzip.

Entschuldige bitte, das war eine Antwort an Diegito, der die Herdenimmunität ins Spiel gebracht hat, nicht ich. Ich hab seinen Text sogar noch extra zitiert. Hat leider nichts genützt.
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War nicht persönlich gemeint oder so, einfach nur als Anmerkung, dass mir kein vernünftiger Grund einfällt, sich weiterhin einzuschränken, nur weil es ein paar unverbesserliche gefährden könnte.
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Diegito schrieb:

Alles weitere hängt von der Impfquote und der allgemeinen Infektionslage ab.

Naja, wohl eher von der Abstandsregel.

Diegito schrieb:

Wenn wir die Herdenimmunität erreicht haben sehe ich keinen Grund mehr für Einschränkungen. Dann wird die Hütte voll gemacht wie vor Corona. Ich bin optimistisch und rechne damit im September, spätestens Oktober.

Lass mal nachrechnen:
Herdenimmunität = 80%.
80 % von 84 Mio = ca. 67 Mio = Herdenimmunität

Nicht geimpft werden vorerst Kinder bis 12 Jahre = 9,5 % = ca. 8 Mio
84 Mio minus 8 Mio = 76 Mio

Das bedeutet: Impfverweigerer, Menschen, die sich nicht impfen lassen können etc. dürfen die Zahl von 9 Mio nicht überschreiten. Wenn alle anderen sich impfen lassen.

Glaubst du daran? Nur zur Erinnerung: AfD-Wähler = potenzielle Impfverweigerer = ca. 7 Mio
Dazu die Esotheriker, VTler, Querdenker....

Könnte eng werden.
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Was hast du mit der Herdenimmunität? Sobald jeder die Chance hat voll durchgeimpft zu sein und keine akute Überlastung der Krankenhäuser mehr droht halte ich es für höchst problematisch nicht wieder voll aufzumachen. Willst du dich etwa durch die genannten Dummköpfe in Geiselhaft nehmen lassen? Wenn es die dann erwischen sollte gilt das klassische selbst schuld/darwin Award Prinzip.
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Ich kann dir das beantworten:

Stand 23. Mai: 1.500 Kinder im Alter von 0-18 Jahre im Krankenhaus.
5 % davon auf Intensiv.
0,3 % starben.

Drosten hatte im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ kürzlich gesagt, dass eine Corona-Infektion möglicherweise bei Kindern aber nicht so harmlos sei wie teils in der Öffentlichkeit dargestellt.
Noch wisse man nicht, wie es sei, wenn sich große Gruppen von Kindern ansteckten. Die Frage ist: Wie
stark breitet sich das Virus bei ihnen aus, wenn Schulen nächsten Herbst und Winter offen gehalten werden?

Und:
Sogenanntes Long Covid oder Post Covid, das teils auch erst Monate nach der Infektion auftritt oder sich verschlechtert, wird nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Minderjährigen beobachtet. Zu Dauer und Häufigkeit ist aber noch vieles unklar. An der Jenaer Kinderklinik etwa gibt es bereits eine Spezialambulanz.
Es habe den Anschein, dass Langzeitfolgen bei Kindern eher aufträten als die akute Erkrankung, sagte Drosten. Daneben gibt es ein Zusatzproblem: Das pädiatrische Multisystem-Inflammationssyndrom (PIMS), das eine Krankenhausbehandlung erfordert. Das sind Entzündungen, die Kinder etwa ab dem Grundschulalter bis zur Pubertät betreffen können.
Die Datenlage zu der schweren Erkrankung Wochen nach einer akuten Infektion sei unklar, so Drosten. Zu befürchten sei, dass das Syndrom in einem von 1000 Fällen auftrete.

Quelle: Main-Post von heute.
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WuerzburgerAdler schrieb:

1.500 Kinder im Alter von 0-18 Jahre im Krankenhaus.
5 % davon auf Intensiv.
0,3 % starben.


Also jedes 1000. Infizierte Kind landet im Krankenhaus und davon sterben dann 0,3%?
Da sind wir dann in einem Bereich, der wahrscheinlich in etwa ebenso selten auftritt, wie die schweren/tödlichen Reaktionen nach Impfung.
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derUlukai schrieb:

Warte seit 29.4. .. nervt schon ein wenig, dass man gar nicht weiß woran es liegt

Da Du vermutlich der Priogruppe 3 angehörst, kannst Du davon ausgehen, vor jedem aus der Gruppe 4 einen Termin zu erhalten. Da Anfang Juni die Priorisierung fällt, wirst Du sehr wahrscheinlich bis dahin eine Terminzusage erhalten haben.
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Es sei denn jetzt werden erstmal alle Schüler vorgezogen, damit diese auch pünktlich zum Ferienende geimpft sind.. ob man tatsächlich bis Anfang Juni einen Termin erhält (und für wann..) oder ob dann nur der weitere Rückstau höher wird - das werden wir dann wohl sehen.
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das dürfte nicht die Regel sein. Ich habe 10 Tage gewartet, meine Kollegen warten wesentlich länger.
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Warte seit 29.4. .. nervt schon ein wenig, dass man gar nicht weiß woran es liegt und ob es vielleicht doch sinnvoll wäre wie eine bekannte einfach sämtliche Ärzte der Gegend abzutelefonieren, ob noch impftermine frei sind (und dann abzusagen, wenn es Astra ist.....)
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Wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, schaue ich auch immer erstmal, ob die Nachbarn überhaupt schon Sandsäcke füllen. Denn ich kann ja nicht alleine die Welt retten.
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Überhaupt finde ich diese ganze Hybris vonwegen 'wir werden jetzt die Welt retten' hochproblematisch.

Aber versteh schon, man fühlt sich halt gut dabei, wenn man in Frankfurt fleißig Lastenfahrrad fährt und im Bioladen einkauft. Dann darf man sich natürlich auch die jährliche 'Bildungsreise' nach Bali gönnen..
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Wenn du es richtig mitbekommen hast, hast du es wohl mit Vorsatz falsch dargestellt, das ist noch schlimmer.


Und nur weil etwas lange geplant wurde heißt es noch lange nicht, dass es gut ist 😎

S21 und Kassel Calden wurden auch lange geplant

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Dann planen wir einfach noch ein bisschen länger und bleiben eben beim höchstens mittelmäßigen Status quo. Im Europaviertel hätte man die Ubahn auch schon vor 15 Jahren (deutlich günstiger) bauen können. Hätte es halt keine Bundesgelder für gegeben (vermutlich für die Stadt dennnoch günstiger..).

Widerspricht sich halt etwas mit dem akuten Handlungsbedarf den wir ja gemäß Würzburger haben.
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Kleine Anmerkung zu deinem Wissenschaftsbashing, der Club of Rome hat klar gesagt, dass es keine Vorhersagen sind, sondern Szenarien.

Bei der Kritik von Modellen und ihren Ergebnissen ist es wichtig zum einen die Prämissen zu kennen, die dahinterstehenden Szenarien zu verstehen und sich über das Prinzip, there is no glory in prevention im Klaren zu sein.

Menschliches Verhalten lässt sich nicht vorhersagen, auch wenn man es in Szenarien versuchen kann abzubilden.

Die Coronamodelle sind keine Wettervorhersage, dienen eher dazu grobe Pfade entlang von Szenarien abschätzen zu können, auch um den Einfluss versch. Maßnahmen bewerten zu können.

Der Vergleich zu Klimamodellen ist unfundiert auch wenn er gerade ein Vogue ist, danke Springerpresse, die massiv zur diskreditierung der Wissenschaft beigetragen hat
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Das Präventionsparadoxon kann es bei den Corona-Hororprognosen ja eben nicht gewesen sein, denn es gab ja nicht den geforderten Lockdown. Und den persönlichen Beobachtungen zufolge war auch in der Stadt weiterhin einiges los und noch genug Masken unterwegs (subjektiv, ich weiß).
Gerade die Wetterprognosen liegen ja auch schon häufig genug selbst für ein paar Tage ziemlich daneben und werden laufend angepasst. Und da will jetzt jemand die 10 Kipppunkte des weltklimas und deren genaues überschreiten ermittelt haben? Um die Prognose zu glauben gibt's mir bei der Thematik dann doch etwas zuviele Unwägbarkeiten..
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Habe ich genau richtig mitbekommen - die weitere Planung des 'breiten Favoriten', der nur etwa ein Jahrzehnt nach Vorlage des Bündnisses Ginnheimer Kurve endlich Mal gefunden wurde, wird um zwei weitere Jahre verhindert, weil man noch dessen Auswirkungen auf ein paar Bäume im Park beobachten möchte, um dann ggf. größere (sehr teure) umplanungen vorzunehmen.
Währenddessen stirbt im Taunus der Wald.
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Wo genau hab ich denn gesagt, dass wir nichts machen sollen? Wir machen ja schon einiges und die Auswirkungen des stark steigenden CO2 Preises werden die nächsten Jahre in vielen Bereichen vermutlich zu ziemlich heftigen Einschnitten führen..

Ich halte nur rein garnichts von sinnloser, aktionistischer Symbolpolitik.

Ein positives Vorbild für andere sind wir auch nur solange, wie wir unsere Industrie dabei nicht völlig zugrunde richten. Ansonsten werden wir für den sinnlosen Weltrettungsversuch höchstens ein bisschen Mitleid abbekommen.
Und gerade was klimaschonende Infrastruktur (bspw. Hochgeschwindigkeitsnetz) angeht, werden wir doch mittlerweile schon von China und co eher ausgelacht.
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Gut, dann musst du dich aber an den zuständigen Verkehrsminister wenden.

Worum es mir geht ist etwas ganz anderes: Der Schwerpunkt aller Diskussionen sollte auf dem Überleben der Menschheit liegen und nicht darauf, auf welchem Weg jemand am besten oder billigsten von A nach B kommt. Wer das immer noch nicht begreift, wird bei der Wahl böse scheitern - immer mehr Menschen und mithin Wähler haben das nämlich langsam begriffen.

Und was die "Horrorszenarien" angeht: keine Ahnung, was ohne die Mahner und Warner bezüglich Corona passiert wäre. Vielleicht hätten wir ohne die ganz andere Todeszahlen?

Im Übrigen wurde das Klimaszenario genau so, wie es eingetroffen ist, bereits in den 50er- und 60-Jahren beschrieben (remember Club of Rome?) und explizit und detailliert schon in den 70ern (z.B. Hoimar v. Ditfurth). Alles haarklein bestätigt von der Wissenschaft heute und von der Realität.
Und wenn die Coronakrise eines gelehrt hat, dann das: man sollte auf diejenigen hören, deren Prognosen eingetroffen sind.
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So eingetroffen wie die Inzidenzen von über 300 wenn es keinen totalen lockdown gibt (den wir nicht hatten)? Oder das Versiegen der letzten Erdölquellen in 1992 eine weltweite Hungersnot ab 2020 und in Kombination 14 Milliarden Menschen in 2032, wie vom Club of Rome 1972 prophezeit?

Was soll jetzt eigentlich genau die Konsequenz aus deinen fatalistischen prognosen sein? Dem zuständigen Verkehrsminister schreiben, dass er gefälligst neue Bahnstrecken bauen soll? Afrika die Ein-Kind-Politik aufzwingen und dem Chinesen Fleisch verbieten (verursacht ja nur mehr CO2, von Reis kann man auch überleben)?

Wie von anderen schon bemerkt, Deutschland alleine wird das Weltklima sicherlich kaum ändern, und ich prophezeie mal, dass die Grünen auch weiterhin keine absolute Mehrheit bekommen, gerade wenn es durch einschneidende Klimaschutzmaßnahmen hierzulande zum wirtschaftlichen Einbruch kommt. Der eigene Wohlstand dürfte den meisten dann doch wichtiger als das Weltklima sein.

Um das Überleben der Menschheit als ganzes mache ich mir zudem hinsichtlich Klimawandel keine Sorgen - aber für viele wird es halt noch ungemütlicher als bisher schon. Ein sinnvolles Konzept was jetzt wirklich zu tun wäre kann ich von dir leider nicht erkennen.
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Im aktuellen Print-Spiegel gibt es einen interessanten Bericht zum Klimawandel: der Erdsystemforscher Johan Rockström analysiert die derzeitige Situation und kommt zu dem Schluss, dass sich das Schicksal der Menschheit innerhalb der kommenden 10 Jahre entscheiden wird. Entweder die Erwärmung wird gestoppt oder es kommt zu einer "Heißzeit" wie zu der Zeit der Dinosaurier - aber ohne Menschen.

Von 12 klimabeeinflussenden "Kipppunkten" (irreversible Phänomene, die einen Dominoeffekt bei der Erderwärmung verursachen) sind bereits 3 gekippt. 6 weitere stehen unmittelbar bevor.

Glaubst du wirklich, es ist die Zeit, über Zubringerflüge, Bahnverbindungen unter 3 (!) Stunden oder Quoten beim Emissionshandel zu diskutieren?
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Zunächst, und ohne einen (negativen) Einfluss des Menschen auf den Klimawandel abzustreiten, Frage ich mich einmal, warum diese Prognose so nun zutreffender sein soll als die Corona-Hororprognosen aus Januar bis März für die Zeit nach Ostern. Und da ging es um ein viel kleineres 'system' mit vergleichbar minimalem Vorhersagezeitraum.
Und wie sieht deine Alternative zum Diskutieren aus? Einfach Mal Dinge verbieten? Hat ja bekanntlich in der Menschengiersgeschichte immer schon bestens funktioniert, deshalb konsumiert hierzulande auch niemand Drogen... Mal abgesehen davon, dass derartige Politiken sehr schnell zu Reboundeffekten a la Trump führen. Die grünen wissen schon, wieso sie zumindest vor den Wahlen nicht mehr von verboten 'sprechen'..
Einfach Mal in fünf Jahren vernünftige Bahnverbindungen bauen? Klar, in anderen Ländern geht das (nicht nur China..) - hier wird das in der Regel auch durch vermeintliche Klimaschützer, denen es mehr auf einzelne Bäume im Park als auf das große ganze ankommt (siehe Frankfurter Beispiel oben), verhindert.
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Wo wir bei den Kurzstrecken-Flügen mal waren... Da haben die Grünen selbst vor 21 Jahren ihren Anteil daran, dass es die immer noch gibt, hat man doch den Ausbau der Langstreckenzüge (Transrapid etc.) gestoppt und nicht genug für die Reduzierung des Flugverkehrs auf kürzeren Strecken gemacht.

Wird aber Zeit, dass man Flugstrecken unter 500 km unmöglich macht. Es gibt keinen Grund von FFM nach München zu fliegen oder von Hamburg nach Leipzig.
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Unmöglich machen im Sinne von Alternativangebote entsprechend so attraktiv gestalten, dass die Strecke niemand mehr freiwillig fliegt - da würde ich mitgehen. Bedeutet aber in erster Linie Neubauten von Bahn-Schnellfahrstrecken samt Umfahrungen von Mittelstädten, damit man Bahnverbindungen zwischen allen deutschen Metropolen in unter drei(!) Stunden schafft. Und da reihen sich dann die Vor-Ort-Grünen, neben allen anderen Parteien, in aller Regel bei den Verhinderern ganz vorne mit ein. (Kein Fernverkehr, aber in Frankfurt wird gerade von den Grünen eine seit Jahrzehnten geplante U-Bahn-Erweiterung über ein Jahr länger ausgebremst, weil man zuerst noch ein Gutachten zu den Auswirkungen des Baus auf ein paar Bäume im Grüneburgpark erstellen lassen will, um deswegen ggf. alternative Streckenführungen zu planen. Völliger Irrsinn..)

Die entsprechenden Flüge einfach zu verbieten, und vielleicht noch ein Tempolimit auf Autobahnen einzuführen, um die Bahn relativ besser dastehen zu lassen, kann und darf meines Erachtens jedoch nicht die Lösung sein.
Ein Großteil der Kurzstreckenflüge setzt sich wohl eh aus Zubringerflügen zusammen, da kann es im Zweifelsfall sogar effizienter sein, per Lufthansa von München nach Frankfurt und abschließend in die USA zu fliegen, als mit der Bahn nach Frankfurt, von dort nach Istanbul oder in die Emirate und von dort aus in die USA. Ebenso würden es zu Ausweichbewegungen auf grenznahe Flughäfen im Ausland kommen, wenn das Fliegen ab Deutschland zu unattraktiv wird.
Die berüchtigten 19€ Flugangebote sind ja auch keinesfalls der Regelpreis sondern sorgen nur für eine höhere Auslastung des eh startenden Fliegers - sorgen also im Schnitt für eine höhere Effizienz, als wenn der entsprechende Urlauber ein teures Ticket für einen zusätzlichen Flieger bucht und in der Folge beide Flüge weniger stark ausgelastet sind.
Zumal ja selbst Flüge irgendwann klimaneutral sein sollen und afaik innereuropäische Flüge sowieso bereits voll in den Emissionshandel mit einbezogen sind und kein ermäßigtes Kerosin bekommen.
Da braucht es jetzt ganz sicher nicht noch mehr Symbolpolitik.
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Ist die ffp2 Pflicht im Nahverkehr nach auslaufen der bundesnotbremse nicht sowieso schon wieder Geschichte?