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DM-SGE

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DelmeSGE schrieb:
Wenn man so will sind vor allem ca 4 Mios Menschen Schuld,die ein Skyabo haben...
Sie sind "Schuld" am Event Fussball.
Ich habe auch ein Skyabo,ich hatte auch immer ein Premiereabo.
ich kann eben nicht wegen der räumlichen Distanz,weil ich selber eine Landesligatruppe trainiere,weil ich einen Job und eine Familie habe(ich weiß jetzt gar nicht,ob die Reihenfolge so gelungen ist.....) nur ein paar Mal in einer Saison SGE Spiel in Frankfurt besuchen,ebenso die hier in der Nähe anfallenden Auswärtsspiele,wenn ich da selber nicht ein Spiel habe...
So danke ich Woche für Woche dem lieben Gott und Leo Kirch,daß es dieses Produkt gibt.
Ich kann mich an ein 5:5 der Eintracht in Stuttgart erinnern,es gab keine Sportschaubilder,keine Bilder im Aktuellen Sportstudio...von einem 5:5!!!
Nee,ich finde Sky wirklich ganz geil.
Sollen doch zig Leute wegen der Atmosphäre,dem Stadion oder sonstwas ins Stadion gehen.Wen juckt es?
Aber das ist doch nicht nur beim Fussball so...
Beispiel Basketball: am WE jetzt spielt Bremerhaven gegen Bayern in der Bremer Stadthalleca 60 km von Bremerhaven entfernt.
Ich kenne einige,die mit diesem Sport nichts zu tun haben,aber da hingehen,weil es ein Spektakel ist.
Na und? Dem Verein hilft es.
Früher haben sich in der Bundesliga alle Vereine gefreut,wenn es gegen Bayern ging.Da wurde die Bude zumindest mal voll.
Heute ist sie quasi immer voll,dank TV,Medien etc.
Ist das schlecht? Beileibe nicht.


Ich nehme den Kommerz in Kauf,weil ich den Sport Fussball als solches eben unheimlich mag.
Mir ist es auch egal,ob es Hochglanzfussball a la Bundesliga,DFB Pokal und CL ist,oder irgendein A-Junioren Landesliga,oder Kreisliga oder Oldiekick.
Fussball ist und bleibt ein geiler Sport.
Um beim Beispiel des Würzburger Adlers zu bleiben.
Wir haben hier auch einen in älteren Kreisen und unter Amateurexperten sehr bekannten Verein,den SV Atlas,der vor zwei Jahren nach einer lange zurückliegenden Pleite wieder aus dem Boden gestampft worden ist.
Es wird mit Geld um sich geschmissen,es gint auch hier(in der jetzigen Bezirksliga) einen VIP Bereich,einen Sponsorenpool etc.
Ich war früher glühender Fan dieses Clubs,der der erste Amateurklub im DFB Pokal war,der es unter die letzten 16 Teams schaffe(Auswärtsspiel in Gladbach),
unter anderem einen Klub aus O. am Main ausschaltete und für Furore sorgte.
Ich gehe da heute nicht mehr hin,weil es nicht mein Ding ist.
Ich fordere und verlange aber von niemandem es mir gleichzutun.
Mag sein,daß ein Spiel gegen Bayern ein Event ist.
Ich gucke das Spiel wegen der Eintracht,nicht wegen Bayern.
Und ehrlich,ich glaube es ist aufgregender,schöner und auch härter,eben wie im Leben,SGE Fan zu sein.
Was hat denn ein Bayernfan vom Spiel seiner Mannschaft? Sieg steht vorher fest.
Bei uns weiß man nie,was einen heute wieder erwartet...Das ist es doch,was geil ist.
Arme Bayernfans,sie wissen doch gar nicht mehr,was es heisst mit seinem Verein zu leiden.


Äh, Thema verfehlt. Glaube ich.
Es ging mir ursprünglich gar nicht mal so sehr um den Kommerz, obwohl der natürlich in diesem Zusammenhang (mit den Bayern) zwangsläufig thematisiert werden muß. Aber nur beiläufig.
Die diskussion ist jetzt wohl ein bißchen dahin abgedriftet, weil es zuletzt um "Event"- und "Event"-Fans ging.
Ich habe mittlerweile auch Sky, nachdem ich mich jahrzehntelang partout geweigert habe, das zu unterstützen. Heute habe ich die Einstellung, sollen die halt was verdienen, sie liefern ja auch was dafür, was es zu reinen Sportschauzeiten eben nicht gab.
Und für meine DK-Karte muß ich ja auch zahlen.
Mir geht es auch gar nicht darum, den Kommerz komplett rauszuhalten.
Gab es immer schon irgendwie, ABER BITTE IN GRENZEN !!
Wie ich schon mal geschrieben habe, das Exzessive ist es, was mich gewltig stört.
Man kann doch auch mit weniger zufrieden sein und die Gier zügeln, so daß es allen gut geht und nicht nur wenigen.
Aber lass den Kommerz jetzt mal bei seite. Der soll hier nicht das Hauptthema sein.
Es ist die absurde Wettbewerbsverzerrung, eben in Folge des exzessiven Kommerzes, die im Vordergrund steht und die ich thematisieren wollte.
Die Verteilung der TV-/Sky-Gelder, die Transfererlöse, die Spielergehälter etc. pp.
Wenn schon Kommerz, dann aber nicht nach den Regeln des freien Marktes, denn die funktionieren beim Sport nicht.
Wenn am Markt ein Monopol das Erstrebenswerteste ist, dann ist es beim Sport dessen Untergang. Denn hier funktioniert der Wettbewerb einfach anders, was wohl jeder einsehen sollte, auch die Vögel aus der Säbener Straße. Konkurrenz, möglichst viel, ist beim sportlichen Wettbewerb einfach Grundvoraussetzung, damit er funktioniert. Man kann als Monopolist nicht gegen sich selbst spielen.
Das ist dann Zirkus und kein Sport, kein Wettbewerb mehr.
Der Marktführer, nein, der Quasi-Monopolist FC Bayern fördert doch mit seiner Überlegenheit die Entstehung von solchen Kunstprodukten wie RB oder Hoffenheim geradezu zwangsläufig. Oder die Abschaffung der 50+1-Regelung. Wie lange wird die wohl noch Bestand haben? Und dann haben wir auch englische Verhältnisse.
Daher greife ich zuerst die Bayern an und nicht die RBs und Hopps.
Verlieren die Bayern ihre seit Jahrzehnten dauernde und jetzt ins Absurde gesteigerte Übermacht, dann wird es auch keine Mateschitz', Hopps, Abramovics oder sonstigen Scheichs geben.
Die braucht es dann einfach nicht mehr für den Wettbewerb.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Denis schrieb:
skyeagle schrieb:
Ich hab hier schon wieder was von Event-Fans gelesen...und was jetzt kommt ist sicher off topic, aber mich regt dieses zwei Klassen Fan-Gehabe ein bisschen auf. Was ist denn bitte "der" Event-Fan? Der, der nicht jedes Spiel im Stadion sitzt? Der, der nur zu besonderen Spielen geht? Ich mein im Ernst, für mich ist jedes Spiel, das ich live sehe ein Event. Ist das jetzt schlimm? Wenn diese Event-Fans nicht ins Stadion kämen, wären viele viele Plätze frei. Das will doch bitte auch niemand. Vielleicht verstehe ich den Begriff Event-Fan auch einfach falsch. Aber für mich hat das was von besserer Fan und schlechterer Fan und das schmeckt mir nicht.  


Event-Fan = Der, der nur gegen Bayern, Schalke und Dortmund ins Stadion kommt. Aber dann gegen Freiburg & Augsburg nicht ins Stadion möchte. Alle anderen Spiele sind ihm praktisch egal. Uninteressant um ins Stadion zu gehen.


Die Antwort auf alle deine Fragen findest du derzeit ca. 100 km weiter südöstlich.

Die Würzburger Kickers, ein Traditionsverein von 1907, in Glanzzeiten Zweitligist, im Kern aber ein sehr familiärer Klub mit großem Zusammenhalt unter den Mitgliedern. Das Abenteuer 2. Liga hat man dank dieser eher schlichten Strukturen schadlos überstanden (im Gegensatz zum Ebenso-Traditionsklub und Ebenso-Zweitligist Würzburg 04, der daran zugrunde ging).

Nun hat Flyeralarmchef Fischer sein Herz für die Kickers entdeckt, er ist nicht nur Sponsor, sondern echter Fan, der bei Auswärtsspielen mitfährt und in der Kurve steht. In einem 3-Jahresplan möchte man die 3. Liga entern, und es sieht bereits nach wenigen Monaten schon sehr gut aus (Tabellenführer Regionalliga). Trainer ist Bernd Hollerbach, selbst Jugendspieler bei den Kickers gewesen, Mannschaft wurde wüst zusammengekauft und von Hollerbach eindrucksvoll zu einer Spitzenmannschaft geformt.

So weit so gut. Natürlich gehört zu so einem Aufstiegsplan auch ein bisschen Marketing, und natürlich auch ein (neu geschaffener) VIP-Bereich. Der ist zwar nicht sehr bequem, man hat auch gar keine so gute Sicht aufs Spielfeld, aber es ist ein VIP-Bereich. Und außerdem müssen alle Zuschauer, die auf die Haupttribüne wollen, knapp einen Meter unterhalb dieses VIP-Bereichs vorbeilaufen. Perfekt.

Und Schwuppdiwupp wurden aus den durchschnittlich 3 - 400 treuen Zuschauern, zu denen ich mich auch zähle (ich hab mal für die gespielt), 1.500 bis 2.000. Wie gesagt, im Schnitt. Zum Heimspiel morgen, dem ersten Spiel unter dem neu errichteten Flutlicht, werden 3.500 Zuschauer erwartet, gegen Bayern II im Spiel darauf bis zu 5.000.

Und der VIP-Bereich quillt über. A nicht, aber B-, C- und sonstige Prominenz geben sich hier mit ihren Begleitungen ein Stelldichein, Gesichter, die du schon überall mal gesehen hast, nur nicht im Kickers-Stadion. Aber jetzt. Im angeregten Gespräch, zum Teil den Pudel im Arm und das Schampusglas in der Hand. Herausgeputzt wie zum Almabtrieb und den gerade am Kiosk erstandenen Kickers-Schal modisch um den Hals geknüpft fressen sie einem wie mir die Bratwurst weg.

Noch Fragen?    


     
Klingt wie ein Bericht aus der Allianz-Arena en miniature, also für Arme.
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skyeagle schrieb:
Adler_Steigflug schrieb:
skyeagle schrieb:
Ich hab hier schon wieder was von Event-Fans gelesen...und was jetzt kommt ist sicher off topic, aber mich regt dieses zwei Klassen Fan-Gehabe ein bisschen auf. Was ist denn bitte "der" Event-Fan? Der, der nicht jedes Spiel im Stadion sitzt? Der, der nur zu besonderen Spielen geht? Ich mein im Ernst, für mich ist jedes Spiel, das ich live sehe ein Event. Ist das jetzt schlimm? Wenn diese Event-Fans nicht ins Stadion kämen, wären viele viele Plätze frei. Das will doch bitte auch niemand. Vielleicht verstehe ich den Begriff Event-Fan auch einfach falsch. Aber für mich hat das was von besserer Fan und schlechterer Fan und das schmeckt mir nicht.  

Von mir war das auch eher ironisch gemeint.


Ich wollte da jetzt auch nicht Deinen Beitrag oder einen anderen speziellen angreifen.
Mich stört dieses Event-Fan-Gehabe einfach ein wenig. Ich kann es ja ein bisschen nachvollziehen, aber halt nur ein bisschen. Wenn jemand selten ins Stadion kommt, soll er sich halt ein Spiel aussuchen was für ihn interessant ist. Wenn es nur Spiele gegen die Bayern oder Schalke sind, dann ist es halt so.  


Also, ich habe jetzt keinen Überblick, wer wann wo und wie über Event-Fans geschrieben hat.
Aber um die, wer immer das auch sein mag, geht es auch gar nicht. Zumindest mir nicht.
Wie ich bereits mehrmals schrub, ist für mich jedes Spiel ein neues Erlebnis, auf das ich mich immer wieder freue, obwohl ich schon so viele gesehen habe.
Aber mir geht es auch gar nicht um das Erlebnis eines Fußballspiels in einem vollen Stadion, das einfach toll ist. Mir geht es, wenn ich diesen Begriff bewußt abwertend gebrauche (allein dieser Anglizismus geht mir schon schwer und nur unter Bauchschmerzen aus der Feder), um den "Event", der von bestimmter Seite und für bestimmte Zwecke (Kommerz und Profit) aus diesem reinen Fußballerlebnis gemacht wird.
Vergiß das jetzt einfach mal mit den "Event"-Fans. Das ist hier kein Thema und flutscht vielleicht nur mal aus Versehen hier rein.
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DelmeSGE schrieb:
Fakt ist nun mal,daß die Bundesliga boomt,ob es einem passt oder nicht..
Bleiben Leute weg,dann kommen eben andere,
Die Bundesliga und die PremierLeague sind eben durchgestylte,marketingtechnisch optimierte Produkte,quasi Selbstläufer.
Das wird niemand hier ändern.
Und selbst wenn hundert Mann ihre Karte gegen Bayern zurückgeben...es gibt tausend,die sie nehmen werden.
Entweder man arrangiert sich mit dem Profifussball der heutigen Zeit,oder man lässt es.
Zurückdrehen wird die Sache niemand mehr.

Fakt ist auch,daß Eintracht Frankfurt ohne neues Stadion,ohne Logen und ohne Businessseats ganz sicher nicht mehr in der ersten oder zweiten Liga spielen würde.
Sollte dies dann die Alternative sein,dann nehme ich Arena,Logen,Businesseats aber gerne in Kauf.


Es geht nicht darum, die Karten zurückzugeben, sondern sie eben zu behalten, aber nicht in Anspruch zu nehmen.
Und es geht erst recht nicht darum, das Rad zurückzudrehen, sondern einen falschen Weg zu verlassen und einen anderen, vielleicht den richtigen einzuschlagen.
Der führt nicht zwangsläufig zurück, sondern eben nach vorne.
Und manchmal entdeckt man auf dem neuen Weg auch gute, alte Sachen wieder und hat dann vielleicht, mit der Erfahrung aus den Fehlern der jüngeren Vergangenheit, eine ganz andere Sicht der Dinge.
Die Weimarer Republik z.B. war gut, manche sagen sogar, die beste Demokratie die wir je hatten.
Trotzdem haben die besonderen Umstände der damaligen Zeit und eben auch einige zu freiheitliche Schwachstellen in die Katastrope geführt.
Danach hat man das Rad der Geschichte wieder zurückgedreht und eine neue Demokratie geschaffen, nur diesmal eben mit der sogenannten Fünf-Prozent-Hürde, weil man aus den Fehlern von damals gelernt hatte.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Der Totalkapitalismus hat eben den Fußball schon lange erreicht. Warum sollte sich die Schere Arm/Reich nicht auch im Profisport öffnen, parallel zur Gesellschaft?

Ich verstehe den Aufruf des TE vollkommen, sehe aber keine Stichhaltigkeit in seinen Begründungen. Ebenso könnte man zum Boykott von Rewe, Aldi, Lidl & Co. aufrufen, weil man die Tante-Emma-Läden vermisst.

Man kann nur für sich selbst entscheiden. Insoweit mache ich mit dem TE gemeinsame Sache. Eine signifikante Veränderung der Verhältnisse wird man dadurch aber nicht erreichen. Das kann nur geschehen, wenn die zwei neuen Götter der Menschheit reagieren: der Markt und das Geld.

Wenn die Masse der Einseitigkeit in der BL müde geworden ist und eine neue Zerstreuung gefunden hat, wenn die VIP-Logen verwaisen, die Sky-Abos sinken und die Sponsoren sich anderen Spektakeln zuwenden, wird man reagieren. Auf Boykotts, Proteste, Appelle und dergleichen - eher nicht.


Ich stimme dir hierbei fast vollumfänglich zu.
Nur bei dem letzten Absatz will ich einschränkend hinzufügen, daß es dann aber schon zu spät ist, wenn das eintrifft, was du dort beschreibst.
Dann ist der Fußball Geschichte und es wird keine Wiederbelebung mehr geben. Denn würde es die geben, dann würde sich auch alles von vorne wiederholen, die Profitgeier würden sich wieder auf den Sport stürzen und würden wieder kommerzialisieren, was nur zu kommerzialisieren geht.
Es sei denn, auch die Menschheit wäre dann bereits Geschichte... oder eben das System und wir hätten tatsächlich mal aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und der Mensch würde sich grundsätzlich ändern und die Gier unter Strafe stellen.

Ich bin mir doch vollkommen bewußt, habe ich auch gleich eingangs geschrieben, daß man mit Boykottaufrufen kaum etwas erreichen kann, ganz sicher jedenfalls keine signifikanten Änderungen.
Aber das Bewußtsein bleibt mit solchen Diskussionen geschärft und so manch einer wird zum Nachdenken angeregt.
Das bringt keine Revolution, aber auf Dauer sicher ein Umdenken, besonders wenn sich die Verhältnisse noch dramatischer verändern und noch mehr RBs und Hoffenheims auftauchen sollten.
Unser Umweltbewußtsein hat sich auch nicht von einem auf den anderen Tag geändert in den 70ern. Das war ein langer Prozess, der immer noch andauert.
Aber genau darauf kommt es doch, die Denkmaschine auf Touren zu halten und die Probleme immer und immer wieder irgenwie zu thematisieren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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sitzfussballer schrieb:
Lieber Uli,

was ist bei mir vor allem in Erinnerung geblieben:

-Gegner schießt aufs Tor
-Uli hebt die Hand
-Ich beruhigt, geht drübber
-Ball schlägt hinter ihm ins Netz  ein
-...Beruhigungsbier


Welches Spiel war das denn?
Ich kann mich nur erinnern, wie der Ball einmal an die Latte klatschte und mehrmals hauchzart darüber hinwegstrich. Das Stöhnen der Menge war bis Isenburg zu hören.

Ansonsten, willkommen im Club, lieber Uli.
Bleib gesund.
Auch für mich warst Du einer der Eintrachtspieler, an die ich mich am liebsten erinnere.
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J_Boettcher schrieb:
ich kann den Vorschlag ueberhaupt nicht nachvollziehen. Ich gehe ins Stadion wegen der Eintracht. Mir ist relativ schnuppe, gegen wen sie spielt. es kann auch Sandhausen sein, wie im Pokal letztes Jahr. Gegen die Bayern macht es sogar besonders Spass, denn gegen diesen korrupten Drecksladen bin ich besonders motiviert und man freut sich ueber jeden Punkt. Es ist ja auch nicht so, dass wir von vornherein ohne Chance waeren. An einem guten Tag koennen wir die schlagen, und das haben wir in den letzten Jahren auch manchmal getan.
Und die Bayern haben eine spezielle Geschichte. die waren einfach geschickter und professioneller als alle anderen, haben super Werbevertraege abgeschlossen (mit welchen Mitteln auch immer), haben jeder aufkommenden Konkurrenz den besten Spieler weggekauft, haben ihre Rivalen verbal angegriffen, mit dem DFB gekuschelt und so sind sie geworden, was sie sind. und 40 Jahre lang geblieben. Das ist eine andere Geschichte als Kunstprodukte wie Leverkusen und Wolfsburg, Ingolstadt und die Bullenpisse, die von einem Weltkonzern einfach sinnlos die Millionen hinterhergeworfen bekommen.
Also gehe ich garantiert hin und pfeife vielleicht 90 Minuten lang. Aber ich verzichte doch nicht darauf, meine Eintracht zu unterstuetzen, bloss weil sie gegen die Ober-Unsympathen spielt.  


Eine Einstellung, die ich kenne und respektiere, aber auch um nichts in der Welt nachvollziehen kann.
Du gehst ins Stadion wegen der Eintracht. Soweit klar. Ich und jeder andere wohl auch.
Aber was heißt das genau: Wegen der Eintracht?
Genügt es dir, die da unten rumturnen und ihre Leibchen lüften zu sehen?
Tut mir leid. Mir genügt das nicht. Lange nicht.
Ich gehe auch wegen der Eintracht ins Stadion, aber nicht nur.
In erster Linie gehe ich wegen des Sports, des Wettbewerbs ins Stadion.
Die Eintracht und ihre mit dem Ball zaubernden Protagonisten als Selbstzweck zu sehen, da reicht ein Besuch des Trainings. Oder die könnten dann auch in Einkaufszentren oder im Zirkus Roncalli als Balljongleure auftreten.
Ich will Sport, Spiel und Spannung. Dazu braucht es Gegner und einen ausgeglichenen Wettbewerb, der nicht mehr gegeben ist.
Ohne Wettbewerb lockt bald kein Eintracht-Spieler und auch kein Bayernstar noch irgendeinen Hund hinter dem Ofen hervor.
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Cyrillar schrieb:
municadler schrieb:


ich würd es gar nicht mal so schwarz sehen dass die bundesliga nicht mehr zu reten ist oder sagen wir besser dass die bundesliga wieder einStück weit mehr Wetbewerb unter gleicghen wird. es gibt nämlich noch jemand der Interessen hat - der der das Produkt verkauft - die Medien.


in meinen Augen ein bisschen zu naiv.

Mir fällt quasi kein Szenario ein das das Rad zurück drehen könnte.

Jeder kann für sich persönlich seine konsequenzen ziehen und Bspw wirklich zum Heimatverein gehen oder eben Reginalliga gucken gehen.

Aber die Bundesliga ist im ***** ... da kannst du noch so sehr rebellieren und boykottieren.  

ich steh dir siche rnicht im Weg aber beteiligen werd ich mich an so nem Windmühlenkampf auch nicht (mehr)


Es geht doch gar nicht darum, das Rad zurückzudrehen, sondern vielmehr darum, es anzuhalten und in eine andere Richtung zu lenken.
Kein Mensch hat hier davon geschrieben, etwa wieder zum Amateursport zurückkehren zu wollen.
Den hat es faktisch auch nie gegeben, weil Spitzensport schon immer irgendwie entlohnt wurde, auch in Deutschland und auch schon zu Vorbundesligazeiten.
Der liebe Uli Hoeneß z.B. wurde am Anfang seiner aktiven Zeit bei den Bayern als Bürobote auf der Gehaltsliste geführt, mit erstaunlich hohem Lohn.
Profifußball soll und muß sein, aber es gibt sehr wohl genügend Szenarien, den Wettbewerb wieder ausgeglichener zu gestalten. Europaweit.
Einige wurden und werden ja auch immer mal wieder angedacht und diskutiert. Andere wurden schon umgesetzt, auch wenn es nicht viel gebracht hat, bzw. sich eher ins Gegenteil verkehrt haben, z.B. das von der UEFA eingeführte "Financial Fairplay" oder dieses Modell (weiß grad nicht mehr, wie das heißt) wonach im Kader eines Clubs eine bestimmte Anzahl Spieler sein muß, die über einen bestimmten Zeitraum auch in diesem ausgebildet wurden.
Das naheliegendste wäre, den Schlüssel zur Verteilung der TV-Gelder zugunsten der schwächeren Vereine zu ändern. Wurde auch hier schon angesprochen und auch schon öfter von Bruchhagen.
Man könnte auch die Gehälter und/oder die Transfersummen deckeln. War auch schon mal im Gespräch. Oder überhaupt die Transfermodalitäten an die Zeiten vor Bosman anpassen. Dazu müsste aber die EU einsehen, was sie damals für einen Bockmist verzapft hat.
Es gibt genügend Szenarien und Ansatzpunkte. Das Problem ist nur, diejenigen, die von der jetzigen Situation profitieren, müssen auch wollen.
Aber die werden den Deuwel tun und da sie eben naturgemäß auch über den größten Einfluß und die größte Macht verfügen, ist da bisher nix geschehen.
Sobald aber nichts mehr geht, weil das Interesse aus vielerlei durchaus vorstellbarer und realistischer Gründe rapide schwindet, dann kommen auch die zu Kreuze gekrochen.
Nur wird es dann wohl schon zu spät sein und der Sport irreparabel geschädigt.
Es liegt nun mal leider in der Natur des Menschen, den Prophet im eigenen Land nie ernst zu nehmen und zu verspotten, bis das Kind in den Brunnen gefallen, sprich die Katastrophe eingetreten ist.
Die Geschichte bietet Beispiele in Hülle und Fülle dafür. Ganz aktuell bekommen wir sie täglich in den Nachrichten präsentiert.
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Cyrillar schrieb:
DM-SGE schrieb:


Konkret und ganz aktuell werfe ich den Bayern vor, daß sie ihre über Jahrzehnte zweifellos nicht immer... hmm, sagen wir: astrein erlangte wirtschaftliche Überlegenheit skrupellos dazu nutzen, den eh schon abgewerteten Wettbewerb, von dem sie ja selbst erst profitiert haben und noch profitieren, nun vollends ad absurdum führen. Ohne Weitsicht, ohne Rücksicht, nur auf sich selbst bedacht und nicht auf den Sport und den Wettbewerb und auf die, die den Fußball als solchen lieben.


Wie würde diese Diskussion aussehen wenn wir fähige Leute am Ruder gehabt hätten als uns Octagon mit Millionen von DM zugeschissen hatte ?

Wenn man gerade auf den Wurstulli eindrischt und die Bayern ... sollte man zumindest nicht ganz ausser acht lassen das wir in der gleichen Situation waren aber unsere Verantwortlichen einfach zu doof waren. Bei uns sind ähnlich merkwürdige gelder geflossen bzw verloren gegangen. Mit den Octagon Millionen wären wir damals allen anderen Bundesligisten enteilt und wahrscheinlich würde heute der HSV oder Lautern genauso über uns heulen wenn wir fähige leute (das war Uli H. anscheinend) gehabt hätten.

meinst du ernsthaft unsere SGE wäre "moralischer" als die bayern wenn wir diese Chance genutzt hätten ?

Ich vermute einfach mal das "wir" genauso zu "kunden" mutiert werden nach spätestens der 3 meisterschaft und den ersten 3-4 CL teilnahmen.

Insofern hatte ein user hie rim Thread nichtmal so unrecht : uns eint mehr mit Bayern als wir zugeben wollen ... nur das wir uns eben in die völlig andere Richtung entwickelt haben.  


Hätte, hätte, Fahrradkette...
Es bringt niemanden auch nur ein Stückchen weiter, über ausgelassene Möglichkeiten zu sinnieren und im Konjunktiv zu denken.
Die Tatsachen sind wie sie sind. Und nur damit muß man sich auseinandersetzen.
Aber ich kann dich beruhigen, denn wie ich schon weiter oben einmal geschrieben habe, würde der FC Bayern heute Eintracht Frankfurt heißen, würde mein Einstellung kein Jota von meiner hier zum Ausdruck gebrachten abweichen.
Ich wäre dann einfach kein Fan von Eintracht Frankfurt mehr, auch wenn ich mich natürlich aufgrund der Vergangenheit weiter sehr mit ihr verbunden fühlte. Ich würde dann wohl nur noch zum Sportverein gehen.
Aber das ist, wie gesagt, so spekulativ, daß es keines weiteren Wortes darüber bedarf.
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JoeSkeleton schrieb:
Da wäre eher angebracht das auf "höherem" Niveau zur Sprache zu bringen,sprich seitens der Vorstände der Clubs die "sauber" arbeiten und eben keinen Konzern oder egozentrische Geldscheisser hinter sich haben.


Auf "höherer Ebene" kannst du das aber nur dann zur Sprache bringen, wenn sich unten was tut und der Unmut über den status quo zum Ausdruck gebracht wird. Eben auch über einen Boykott oder solche Diskussionen wie hier.
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Tafelberg schrieb:
@DM-SGE:
wie gesagt ich kann Deine Gefühlswelt nachvollziehen.
"Romantikmodus mal abgestelt": Was wirfst Du dem FC Bayern konkret vor? Ihr Finanzgebaren? Leider sind diese "Mechanismen" so, ob man(n) dass gut findet oder nicht.
Hinsichtlich Arroganz und Selbstherrlichkeit bin ich bei Dir.


Konkret und ganz aktuell werfe ich den Bayern vor, daß sie ihre über Jahrzehnte zweifellos nicht immer... hmm, sagen wir: astrein erlangte wirtschaftliche Überlegenheit skrupellos dazu nutzen, den eh schon abgewerteten Wettbewerb, von dem sie ja selbst erst profitiert haben und noch profitieren, nun vollends ad absurdum führen. Ohne Weitsicht, ohne Rücksicht, nur auf sich selbst bedacht und nicht auf den Sport und den Wettbewerb und auf die, die den Fußball als solchen lieben.
Und dann speisen sie die nicht immer selbstverschuldet abgewirtschafteten Vereine mit sogenannten Benefizspielen ab, sprich mit Almosen.
Das ist Raubtierkapitalismus und hat mit sportlichen Werten absolut nichts mehr zu tun.

Es geht nicht darum, ob man das gut findet oder nicht. Die wenigsten finden das wohl gut.
Es geht vielmehr darum, ob man sich damit abfindet, sich in sein Schicksal ergibt und seinen Sport womöglich aufgibt oder ob man als Fan die durchaus gebotenen Mittel nutzt und sich dagegen auflehnt, auch wenn es nicht einfach ist und gegebenfalls auch einen gewissen, vorübergehenden Verzicht auf vielleicht liebgewonnene Gewohnheiten fordert.
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JoeSkeleton schrieb:
"Kurvengequäke","Eventfans".....mh,ich kann das nicht ganz nachvollziehen.Was ist so schlimm daran aus nem Fußballspiel ein "Event" zu machen? Oder daran das man nicht bei jedem Spiel der Eintracht dabei sein kann oder will,und dann eben dieses Ergeignis zu nem Erlebnis machen will? Finde das sehr beleidigend den Leuten gegenüber die sich im Stadion einfinden um die Eintracht (auch mal) live zu sehen.Wir haben bei uns doch keine Mainzer-Verhältnisse,oder -noch schlimmer- sowas was in Sinsheim oder Wolfsburg abläuft.Kann ich ganz und garnicht verstehen.Wenn euch das so dermaßen gegen den Strich geht,ja mein Gott,dann bleibt halt zu Hause oder geht zu euren ansässigem Verein.Da "quäkt" sicher keiner,und wenn doch,dann erfreut euch daran das dort keine "Eventfans" anzutreffen sind.Kann da echt nur den Kopf schütteln.
Kurz was zum Thema: gegen die Bayern zu Hause ist für viele doch ein echtes Erlebnis,da gibts viele Stars zu "bewundern",die man sonst nur im TV "bestaunen" kann.Ich brauch das nicht,aber es gibt eben solche Menschen.Und es gibt auch hier im Umland sehr viele Bayern-"Fans",da würde das Stadion wohl auch gänzlich ohne Heimpublikum recht voll werden.Ich mag die Bayern nicht,die haben sich -aus meiner Sicht- auch mit recht zwielichtigen Mitteln zu dem gemacht was sie heute sind,ich habe bei denen immer das Gefühl das sie denken sie bewegen sich quasi in einem rechtsfreien Raum (die Zündeleien gestern in Rom werden sicher auch nicht so konsequent in der Berichterstattung erwähnt,von einer angemessenen Bestrafung mal ganz abgesehen),und das betrifft nicht nur die Fans,sondern den ganzen Verein inklusive Vorstand.Aber richtig ekelhaft finde ich solche Clubs wie Sinsheim,Leipzig,VW,Gazprom,Ingolstadt,oder -als Paradebeispiel- Leverkusen.Seinerzeit buhlten ja die und Uerdingen um die Bayerkohle,letztere mussten sich dann geschlagen geben und sind im Nirvana des Fußballs verschwunden.Und die Pillen fühlen sich nun mittlerweile etabliert,auch ohne wirklich grosse Fanunterstützung oder sportliche Erfolge.Mit den anderen Konstrukten wird es ähnlich laufen.Und die DFL schaut zu oder hilft durch die Hintertür nach (Dosen Leipzig).Dort müsste man ansetzen,bei den Bayern ist das (auch "dank" des nationalen Zuspruchs) zu spät.Bei denen wird doch wohl kaum noch kritisch hinterfragt.


Kann mich dem WuerzburgerAdler nur anschließen. Natürlich ist nichts, aber auch gar nichts dagegen einzuwenden, ein Fußballspiel zum Erlebnis zu machen. Das ist wohl falsch rübergekommen.
Ein Erlebnis, auf das ich mich jedesmal erneut freue, ist es für mich ja auch immer wieder, obwohl ich schätzungsweise sicher schon bald an die 1000 Spiele gesehen habe.
Aber es kommt für mich sehr wohl darauf an, wer es zu was für einem Erlebnis macht und es mir wie als solches verkaufen will.
Das Spiel selbst ist das Erlebnis, mehr oder weniger intensiv, je nach Spielverlauf und Tabellenstand und unabhängig vom Gegner.
Und das stimmungsvolle Stadion natürlich, das begeistert mitgeht und seine Vibrationen auf Spieler und Spielgeschehen überträgt oder von diesem empfängt.
Nur weil ein Spiel als sogenanntes Südwest-Derby, als Nordost-, Nordsüd-, als Niedersachsen- oder gar als Traditionsderby zwischen Hamburg und Frankfurt verkauft wird, oder weil es die tollen Bayern mit ihren sündhaft teuren Zirkusstars sind, die eigentlich lieber vor Häppchen knabberndem Operettenpublikum auf Ledersesseln als vor einem tobendem Mob spielen, ist ein Fußballspiel für mich noch kein Erlebnis. Eher das Gegenteil.
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WuerzburgerAdler schrieb:
DM-SGE schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Schwierig, dazu etwas zu sagen. Schwierig deshalb, weil ich seit Jahren zu keinem FCB-Spiel mehr gehe. Das Tsoumou/Fenin/Heller-Spiel war mein letztes, da hat man mich nochmal weichbekommen. Ich schaue mir kein Spiel von denen live an.

@ DM-SGE: man wird dich nach einer plausiblen Erklärung fragen. Die Überlegenheit alleine kann es nicht sein, denn sonst wirst du als bloßer Neider gelten. Ich spiele ungern den advocatus diaboli, aber was hat der FCB, was andere Vereine - wie zB die Eintracht - nicht ebenso haben könnten?
Und komm mir nicht mit dem Olympiastadion.


Ich glaube, wir sind beim Thema Bayern schon mal aneinander geraten. Ziemlich heftig sogar, wenn ich mich recht erinnere.  ,-)

Es ist nicht die Überlegenheit an sich. Jeder wünscht sich, daß sein Verein den anderen überlegen ist.
Es ist die Art dieser ins Absurde gesteigerten Überlegenheit, die wahrlich zementiert ist und immer noch weiter ausgebaut wird durch das System.
Und die dadurch überhaupt solche Clubs wie Hoffenheim und RB Leipzig als negative Begleiterscheinung in den "Wettbewerb" mit einbringt.
Denn nur hohe finanzielle Investitionen, ermöglicht durch private Sponsoren, die nicht nach Tradition, sondern nach Aussicht auf Rendite oder aus privater Vorliebe ihre Gelder verteilen, nur solche mittlerweile pervers und asozial hohen Investitionen bringen überhaupt noch die Chance, zumindest einigermaßen Schritt zu halten.
Das ist kein sportlicher Wettbewerb mehr, das ist wie Börsengezocke und Managerspiel.
Und schon zu frühen Zeiten haben das die Bayern eingeleitet, schon unter Robert Schwan, nicht erst unter UH.
Das ist mein Hauptvorwurf an sie.
Das Oly ist nicht das Thema. Zu dem sind sie gekommen wie die Jungfrau zum Kinde.
Aber viele mehr oder weniger große "Innovationen" in der Folge, auf die ich hier nicht im Detail eingehen will, die aber in der Summe und auf Zeit den Wettbewerb ad absurdum geführt haben.
Es ist auch mehr das pervertierte Denken, das hinter diesen "Innovationen" steckt, als so manche Sauerei wie etwa der Kirch-Deal an sich, das mich gewaltig stört.
Wie Hoeneß, der den FCB und den Fußball Jahrzehnte geprägt hat, denkt und was für ein Zocker er ist, hat er dieses Jahr ja bewiesen.
Damit wir uns nicht mißverstehen. Natürlich habe ich nichts gegen Profifußball oder Profisport überhaupt. Ganz im Gegenteil. Und ohne dem geht es ja auch nicht.
Aber es ist wie so oft im Leben das Exzessive, die Gier, was das an sich Gute letztendlich zerstört.
Ich kann dir glaubhaft versichern, hieße der FC Bayern Eintracht Frankfurt oder sonst wie, ich würde haargenau so denken und handeln.
Irgendwie bin ich sogar froh und glücklich, daß wir so einen Konservativen und Besonnenen wie Bruchhagen haben, der aus Überzeugung nicht jeden Mist mitmacht, vieles auch anspricht und durchaus die natürlichen, gesunden Grenzen des Geschäfts ausmacht.

Ich bin weiß Gott nicht neidisch auf die Bayern. Dafür habe ich zu hohe Ideale.
Neidisch bin ich vielleicht auf Vereine wie Paderborn, Heidenheim oder auch Augsburg und Mainz.  

Dieser Tage habe ich einen interessanten Artikel in der FAZ gelesen, wonach die Zeiten der Traditionsvereine vorbei sind und die der Mäzenaten- und Werkclubs erst beginnt.
Hopp, RB, VW, Audi, Bayer sind die einen.
Die Bayern, die ihr eigenes Werk sind, im Verbund mit Telekom, Allianz und was weiß ich noch die anderen.
Da vergeht mir wirklich jede Lust am Fußball und am Sport, weil das kein Fußball und Sport mehr ist, sondern, wie gesagt, Monopoly und Zirkus.
Aber ich will mich auch nicht einfach so dem Schicksal ergeben, sondern wenigstens noch ein bißchen kämpfen.


Ja, ich erinnere mich dunkel.  

Wie gesagt: für mich persönlich stellt sich die Frage gar nicht, weil ich Bayernspiele schon seit Jahren nicht mehr besuche. Grundsätzlich genießt du auch meinen Respekt für deine dargestellte Meinung.

Rational betrachtet ergibt sich bei der "Kommerzialisierung" ein äußerst ambivalentes Bild.

Wir sind uns einig, dass es hierbei Auswüchse und Exzesse gibt, die ekelerregend sind. Aber: sind wir alle nicht auch ein Teil davon? Indem wir Sky buchen, horrende Eintrittsgelder bezahlen, Fanartikel kaufen oder auch ganz einfach nur Erfolge fordern?
Weiterhin: Das "Stadionerlebnis" als solches gerät zunehmend unter eine gewaltige Schieflage. Das "Event" verdrängt mittlerweile fast alles, wobei ich das Empfinden habe, dass dies sowohl auf den Familienblock, die Haupt, die Gegengerade und die Fankurven gleichermaßen zutrifft.
Weiterhin: du sprichst die Stars an. Wenn du nicht gehst, geht jemand anderes, weil er Ribery sehen will. Aber sind es nicht die Stars, weshalb der Profisport solch eine Anziehungskraft hat? Wenn morgen Iniesta bei der Eintracht anheuern würde, wäre dann das Stadion nicht bei seinem ersten Einsatz gegen Holzhacker Kickers ausverkauft?

Schlussendlich: mir geht es wie CE, vielleicht aus anderen Motiven. Ich habe den Stadionbesuch bereits in weiten Teilen eingeschränkt, werde das evtl. noch weiter einschränken. Zu Bayern kommt noch Hoffenheim und Wolfsburg, bald wird sich RB Dingens noch dazugesellen. Auf Dauer bleibt da nicht mehr viel. Aber es ist nicht nur der FCB, es sind nicht nur die Plastikklubs, die mir den Besuch vermiesen. Es ist das Event, und zwar das, was neben mir auf der Gegengeraden sitzt genauso wie das, was mir aus den Kurven entgegenquäkt. Wenn man bei der Eintracht dann auch noch eines Tages anfängt und "Diiiiiiiiieeeee 28. Spielminute!" oder sonst einen Quatsch durchs Mikrofon zu brüllen, dann ist es sowieso ganz vorbei.

Schade. Es war mal richtig nett beim Bundesliga-Fußball.


Tja, wir leben in der gleichen Gefühlswelt und sind trotzdem so unterschiedlicher Auffassung. Warum eigentlich?
Deine Einlassungen hinsichtlich Event, Stadionerlebnis und Kurvengequäke kann ich nur unterstreichen. Geht mir haargenau so.

Natürlich sind es auch die Plastikclubs, die mir den Fußball vermiesen. Das ist doch klar, obwohl ich bei manchem doch ein wenig Hoffnung habe, daß er die Bayern überholt, sie in ihrer Selbstgefälligkeit und Selbstherrlichkeit aufschreckt und zum Umdenken bringt.
Ich habe mich auf die Bayern eingeschossen, weil es eben ihre absurde wirtschaftliche und sportliche Überlegenheit ist, die nun schon seit Jahrzehnten dem Wettbewerb den eigentlichen Sinn raubt und den puren "Event" fördert.
Und weil sie eben auch ein Traditionsverein sind, der, nimmt man es genau seine Seele verkauft und alle anderen verraten hat.
Es waren die schönsten Fußballzeiten, wo noch jeder jeden schlagen konnte und jeder Meister werden konnte und alle paar Jahre eine andere Mannschaft ein Wunderteam hervorbringen konnte, das dann für eine absehbare Zeit den Wettbewerb beherrschte.
Bis UH kam und nicht nur an ein paar Jahre dachte sondern an ein Lebenswerk.
Ich war in den 70ern durchaus von den Bayern begeistert. Ebenso von Gladbach. Später auch vom HSV und natürlich immer von der Eintracht.
Aber diese herrlichen Zeiten, die wir Älteren noch erleben durften sind doch sowas von gründlich vorbei.
Soll man das wirklich einfach so hinnehmen und nicht doch irgendwie versuchen, wieder einigermaßen Chancengleichheit und Unwägbarkeit herzustellen?
Das hat doch nichts mit Rückschritt zu tun, sondern wäre vielmehr ein gewaltiger Fortschritt.
Und warum soll man das, was einmal gut war, verteufeln, nur weil es früher war?

Ich bezweifele, daß die Leute nur wegen der Stars ins Stadion kommen, um ihre Künste zu bewundern.
Wenn Iniesta bei der Eintracht anheuern würde, würde ich mit ihm in erster Linie die Hoffnung auf sportlichen Erfolg der Eintracht verbinden.
Doch wer den letztendlich bringt, ist mir völlig egal. Eine funktionierende Mannschaft ohne Stars wäre mir sogar weitaus lieber.
Ich glaube, daß auch noch andere so denken.
Ich will sportlichen Erfolg derjenigen, mit denen ich aufgrund meiner Herkunft oder aus anderen Gründen identifiziere. Stars speieln da nur eine sehr untergeordnete Rolle. Wenn überhaupt.
Ich will ehrlichen Fußball, der die Meisterschaft bringt, und keine von Stars gebotenen Zirkuskunststückchen. Dafür gibt es Roncalli.  
Aber wie gesagt, ich bezweifele nur, daß du recht hast. Sicher bin ich mir weiß Gott nicht.
Vielleicht verdränge ich auch nur, daß mittlerweile tatsächlich die meisten Leute nur noch wegen der Stars und des Events ins Stadion kommen.
Wenn ich mir dessen sicher wäre, dann wäre es auch für mich gewesen mit Bundesligafußball.
So aber habe ich noch Hoffnung...
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Morphium schrieb:
Dein Vorschlag ist nett doch leider wirds nicht funktionieren, gehst du nicht ins Stadion, geht irgendein Anderer, dem sind dann die Umstände egal, hauptsache er kann Ribery sehen.

Nö, wenn ich nicht gehe, geht auch kein anderer.
Meine Dauerkarte gebe ich nicht her.
Und würde sie auch um keinen Preis hergeben, wenn es erlaubt wäre, ein Vielfaches dafür zu verlangen.
Man kann tatsächlich nur etwas erreichen/verändern, wenn man selbst auch bereit ist, einen schweren Weg zu gehen.
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Diegito schrieb:
... irgendwann kommt vielleicht dieser Moment wo ich dem Stadion good bye sage, aber zur Zeit geht das einfach noch nicht, ich brenne noch zu sehr  


Ich kann dich nur allzu gut verstehen. Mir altem Sack geht es immer noch genauso. Ich bin den Weg zum Stadion schon so oft gegangen, habe das Gegrummel der Ränge von Weiten schon so oft gehört, den wunderbaren Bratwurstgeruch schon so oft in der Nase gehabt, daß ich regelrechte Entzugserscheinungen habe, wenn ich mal nicht hingehe.
Aber mittlerweile bin ich bereit, auch große Opfer zu bringen, um meinen Sport zu retten.  
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stormfather3001 schrieb:
Ist es nicht viel sinnvoller, die Schraubzwinge da anzusetzen wo es den Bayern viel mehr weh tut? Nämlich nicht mehr in die Arroganz-Arena zu fahren und den Block leerstehen zu lassen?


Natürlich eine sinnvolle ergänzende Maßnahme.
Aber wenn das Kartenkontingent für Gäste nicht ausgeschöpft wird, gehen dann die restlichen Karten nicht doch an andere?

Bei Heimspielen meine ich ja auch in erster Linie die DK-Besitzer. Das sind ja immerhin 26.000, wenn ich nicht irre.
Die Karten sind eh bezahlt, also entsteht der Eintracht kein Schaden.
Wenn nur 20% der DK-Inhaber wegbleiben würden, das machte sich schon bemerkbar in Lücken auf den Rängen. Und das wiederum würde sicher Aufmerksamkeit erregen und Diskussionen nach sich ziehen. Bestenfalls vielleicht sogar beispielhaft sein.
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Diegito schrieb:
Sorry Leute ich find das völlig Banane... die eigene Mannschaft vor ner leeren Kurve spielen lassen, den Bayernfans das Feld überlassen? Ich find es genauso Banane wir die Boykotte gegen RB Leipzig, die letztendlich nur den RB-Fans in die Karten spielen... besser ist es doch 1-2 Schippen draufzulegen, mega mäßig zu supporten, die Mannschaft abfeiern, auch wenn es 0:5 steht...

Für mich ist das Bayernspiel das entspannteste der ganzen Saison, null Erwartungshaltung vorher, ein paar Bierchen süffeln und schauen was das Spiel so hergibt... schließlich macht es ja auch Spaß Kicker wie Ribery, Xabi oder Robben beim spielen zuzusehen, wenn man den Sport Fussball liebt!
Denn Niederlagen gegen Bayern tun mal soooo überhaupt nicht weh  es sei denn der Schiri nimmt Einfluß  


Nun ja, eine Meinung, die zu respektieren ist.
Aber du wirst auch sicher respektieren, daß meine Erwartungshaltung, nicht nur gegen die Bayern, eine ganz andere ist als nur Bier zu trinken und zu "supporten".
Ich gehe seit so vielen Jahren zum Fußball und zur Eintracht und habe den Wettbewerb als junger Mensch kennen gelernt mit der Erwartungshaltung, daß JEDER eine gute Mannschaft hervorbringen kann, die auch das Zeug zum MEISTERhat, was ja der eigentliche Sinn dieses Wettbewerbs ist.
Daß diese Erwartungshaltung jetzt zu hoch geschraubt ist, das kann man ja wohl nicht mit veränderten Zeiten, Bräuchen und Sitten rechtfertigen.
Dann muß man auch so ehrlich zu sich selbst sein und darf nicht mehr von Wettbewerb, sondern eben von Zirkus und Event sprechen.
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HappyAdlerMeenz schrieb:
wegen den Bayern soll ich meine Eintrachtspieler im Stich lassen.Meinst du Rummenigge und die Bayernspieler würde das interessieren.


Darauf kannst du einen lassen, daß es die interessiert, wenn es viele sind und immer mehr werden.
Wir, die Fans, sind die Grundlage für die, womit sie ihre Erfolge finanzieren und Profite einstreichen. WIR und nicht die Spieler oder sonst wer.
Und wenn wir mal nicht mehr da sein sollten, was meinst du, wie deren Interesse sprunghaft steigen wird.
Natürlich ist das nicht von heute auf morgen umzusetzen. So naiv bin ich nun auch wieder nicht. Das wird mit der Zeit schon noch kommen.
Aber jetzt gilt es auch schon Zeichen zu setzen. Kleine Zeichen erst, die mit der Zeit größer werden.
Und eine Diskussion darüber am Laufen zu halten, auch über einen Boykott, ist schon mal ein Zeichen und ein kleiner Anfang.
Alle großen Veränderungen haben erstmal klein, ganz klein angefangen.
Ich bin ja schon mal zufrieden, daß das hier veröffentlicht wurde, so daß  einige auch lesen können, die sich bestimmt Gedanken machen werden, die später dann zu Veränderungen führen können.
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Basaltkopp schrieb:

In den letzten beiden Heimspielen haben wir gegen die Bazis doch nur verloren weil wir verpfiffen wurden. Wir hatten bei beiden Spielen zumindest die Chance auf ein Unentschieden, wenn nicht mehr.


Zu einem anderen Zeitpunkt in der Saison wäre das aber nicht so knapp geworden.
Und auch da war es bestenfalls knapp, aber trotzdem wieder mal nix geholt.
Daß es nur am Schiedsrichter lag, damit machst es du dir jetzt zu einfach.
Und es wird in Zukunft nicht besser werden. Wetten? Höchstens mal durch Zufall.
Aber das hat ja wohl kaum mehr was mit ausgeglichenem Wettbewerb zu tun, wenn die einen mit Hunderten von Millionen planen können, während die anderen sich auf den Zufall und vielleicht auf den Fußballgott verlassen müssen. Oder?
Auf einen korrekt pfeifenden Schiri kannst du dich heute, besonders auch gegen die Bayern, sowieso nicht mehr verlassen.

Basaltkopp schrieb:

Den Absturz der Dortmunder alleine damit erklären zu wollen, dass die Bazis Lewa und Götze weggekauft haben, wäre doch etwas zu einfach.  


Natürlich wäre das zu einfach. Aber es als Begründung zu vernachlässigen wäre ebenso falsch.
Der Weggang von Götze und Lewandowski war selbstverständlich eine Verstärkung für den FCB und eine Schwächung für den BVB. Also ein doppelter Nachteil, auch wenn natürlich andere Gründe eine Rolle spielen dürften. Aber diese Abgänge sind sicher ein Hauptgrund.
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pelo schrieb:
igorpamic schrieb:
Hoppenheim, VW Wolfsburg,Chemie Leverkusen, Audi Ingolstadt, Brause Leipzig,Gazprom 06...



igorpamic schrieb:
Hoppenheim, VW Wolfsburg,Chemie Leverkusen, Audi Ingolstadt, Brause Leipzig,Gazprom 06...



 :Man dürfte heute in Zeiten der steigenden Kommerziallisierung  nur noch bei wenigen Sportereignissen (bestenfalls im unteren Breitensport Amateurbereich )überhaupt dabei sein,legt man diese Masstäbe wie von dir dargelegt an,lieber DM-SGE.  
Für mich ist der FC Bayern ein grosser deutscher Traditionsverein ,der mit der Eintracht sogar Gemeinsamkeiten hat ,was man auf den ersten Blick vielleicht als absurd annehmen könnte.
Auch die Eintracht galt lange Zeit (vielleicht sogar heute noch ) bei enigen als "Judeclubb ",genau so wie Bayern München im Dritten Reich -die bis dahin einen jüdischen Präsidenten- nämlich Kurt Landauer hatten. Die 60ger ,das waren die "anderen."
Die Eintracht u. der FCB standen 1932 im Endspiel um die Deutsche Fussball- Meisterschaft. Wer neulich den Film in der ARD über Kurt Landauer gesehen hat ,weiss Bescheid.

In der jüngeren Geschichte sei das Benefizspiel der Münchner erwähnt (Ich habe darüber schon einmal geschrieben )als die SGE wirklich aus dem allerletzten Loch pfiff u. Präses Heller mit dem Klingenbeutel in der Hand im WS hausieren ging,als Beckenbauer sofort  dieses Spiel ermöglichte u. der damalige Schatzmeister Gaetano Patella unter dem Beifall  der 60 0000 Zuschauer im Stadion ausrief" "das werden wir Euch nie vergessen "   - dafür soll ich jetzt die Münchner boykottieren ,nur weil sie sehr viel Geld haben u. den anderen Mannschaften weit enteilt sind   ?   Ich fände das angesichts der damaligen Hilfe für die Eintracht geradezu als pervers !

Ich werde auch dieses  Jahr nicht im WS gegen die Bayern dabei sein. ,so wie die letzten 15  Jahre. Aber nur weil ich wie immer keine Karte  bekomme.
Dieses Traditionsspiel  zweier grosser Namen im deutschen Fussball würde ich mir sonst ganz bestimmt nicht entgehen lassen.,auch wenn ich deine Meinung respektiere u.deine vorgebrachten Gründe aus deiner Sicht durchaus verstehen kann.  


Lieber pelo, du schreibst von einem FC Bayern, den es so schon lange nicht mehr gibt.
Und ich kann dir versichern, daß meine Einstellung zum FCB auch schon mal eine ganz andere war und mit der Zeit erst zur heutigen gewachsen ist.

Was das Benefizspiel betrifft, stell dir vor, jemand räumt dir deinen Kühlschrank leer und läßt dir eine Scheibe Wurst, damit du nicht verhungerst.
Ein wahrhaftig barmherziger Samariter ist das, gell.