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DM-SGE

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WuerzburgerAdler schrieb:
Schwierig, dazu etwas zu sagen. Schwierig deshalb, weil ich seit Jahren zu keinem FCB-Spiel mehr gehe. Das Tsoumou/Fenin/Heller-Spiel war mein letztes, da hat man mich nochmal weichbekommen. Ich schaue mir kein Spiel von denen live an.

@ DM-SGE: man wird dich nach einer plausiblen Erklärung fragen. Die Überlegenheit alleine kann es nicht sein, denn sonst wirst du als bloßer Neider gelten. Ich spiele ungern den advocatus diaboli, aber was hat der FCB, was andere Vereine - wie zB die Eintracht - nicht ebenso haben könnten?
Und komm mir nicht mit dem Olympiastadion.


Ich glaube, wir sind beim Thema Bayern schon mal aneinander geraten. Ziemlich heftig sogar, wenn ich mich recht erinnere.  ,-)

Es ist nicht die Überlegenheit an sich. Jeder wünscht sich, daß sein Verein den anderen überlegen ist.
Es ist die Art dieser ins Absurde gesteigerten Überlegenheit, die wahrlich zementiert ist und immer noch weiter ausgebaut wird durch das System.
Und die dadurch überhaupt solche Clubs wie Hoffenheim und RB Leipzig als negative Begleiterscheinung in den "Wettbewerb" mit einbringt.
Denn nur hohe finanzielle Investitionen, ermöglicht durch private Sponsoren, die nicht nach Tradition, sondern nach Aussicht auf Rendite oder aus privater Vorliebe ihre Gelder verteilen, nur solche mittlerweile pervers und asozial hohen Investitionen bringen überhaupt noch die Chance, zumindest einigermaßen Schritt zu halten.
Das ist kein sportlicher Wettbewerb mehr, das ist wie Börsengezocke und Managerspiel.
Und schon zu frühen Zeiten haben das die Bayern eingeleitet, schon unter Robert Schwan, nicht erst unter UH.
Das ist mein Hauptvorwurf an sie.
Das Oly ist nicht das Thema. Zu dem sind sie gekommen wie die Jungfrau zum Kinde.
Aber viele mehr oder weniger große "Innovationen" in der Folge, auf die ich hier nicht im Detail eingehen will, die aber in der Summe und auf Zeit den Wettbewerb ad absurdum geführt haben.
Es ist auch mehr das pervertierte Denken, das hinter diesen "Innovationen" steckt, als so manche Sauerei wie etwa der Kirch-Deal an sich, das mich gewaltig stört.
Wie Hoeneß, der den FCB und den Fußball Jahrzehnte geprägt hat, denkt und was für ein Zocker er ist, hat er dieses Jahr ja bewiesen.
Damit wir uns nicht mißverstehen. Natürlich habe ich nichts gegen Profifußball oder Profisport überhaupt. Ganz im Gegenteil. Und ohne dem geht es ja auch nicht.
Aber es ist wie so oft im Leben das Exzessive, die Gier, was das an sich Gute letztendlich zerstört.
Ich kann dir glaubhaft versichern, hieße der FC Bayern Eintracht Frankfurt oder sonst wie, ich würde haargenau so denken und handeln.
Irgendwie bin ich sogar froh und glücklich, daß wir so einen Konservativen und Besonnenen wie Bruchhagen haben, der aus Überzeugung nicht jeden Mist mitmacht, vieles auch anspricht und durchaus die natürlichen, gesunden Grenzen des Geschäfts ausmacht.

Ich bin weiß Gott nicht neidisch auf die Bayern. Dafür habe ich zu hohe Ideale.
Neidisch bin ich vielleicht auf Vereine wie Paderborn, Heidenheim oder auch Augsburg und Mainz.  

Dieser Tage habe ich einen interessanten Artikel in der FAZ gelesen, wonach die Zeiten der Traditionsvereine vorbei sind und die der Mäzenaten- und Werkclubs erst beginnt.
Hopp, RB, VW, Audi, Bayer sind die einen.
Die Bayern, die ihr eigenes Werk sind, im Verbund mit Telekom, Allianz und was weiß ich noch die anderen.
Da vergeht mir wirklich jede Lust am Fußball und am Sport, weil das kein Fußball und Sport mehr ist, sondern, wie gesagt, Monopoly und Zirkus.
Aber ich will mich auch nicht einfach so dem Schicksal ergeben, sondern wenigstens noch ein bißchen kämpfen.
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ismirdochegal! schrieb:

Ganz ehrlich fällt es mir saumäßig schwer am 08.11.2014 nicht ins Waldstadion zu gehen - weil's ganz einfach schon fast eine Sucht ist...Meine Eintracht spielt und ich freue mich schon Anfang der Woche wie ein kleines Kind, dass ich am Samstag wieder ins Waldstadion gehen kann.


Wenn du wüßtest, wie sehr ich dich verstehe.
Mir geht es doch HAARGENAU SO.
Wenn die Eintracht im Wald spielt und ich bin nicht dabei, ergreift mich eine solche Unruhe, daß ich Baldrian nehmen muß.
Aber die Zerstörung meines Sports wiegt schwerer als ein Spiel, das ich verpasse.
Um meinen Sport zu retten, dafür bin ich auch bereit, Opfer zu bringen. Selbst solch schwere.  ,-)
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woschti schrieb:
ok. das ist nachvollziehbar und auch für sich von deiner warte aus gesehen schlüssig und konsequent. ich sehe die bayern mit ihren großaktionären auch kritisch.
trotzdem ist es der club den ich bespielt sehen will. auge aus 50 metern, das irre spiel mit hamann? im tor, das fenin/tsoumo-wahnsinsspiel mit dem völlig aufgedrehten marcel heller, das stendera debüt (der magnetpin...). das alles bleibt mir für immer. und, und, und. das sind spiele die kriegste nicht gegen stuttgart oder hannover.

dagegen habe ich noch kein spiel mit wolfsburg, hoffenheim oder leverkusen im stadion verfolgt. das sind clubs die ich zwar dulden muss, die mich aber überhaupt nicht interessieren.


Ja, kann dich verstehen. Die Spiele gegen die Bayern waren für mich auch immer Glanzlichter. Besonders "Doktor Hammers" direkt verwandelte Ecke gegen Sepp Maier oder das UEFA-Cup-Halbfinale 1980.
Aber die Betonung liegt auf WAREN.
Was jetzt läuft ist extrem. Und absurd.
Das ist nicht mehr mit früher zu vergleichen. Heute kannste froh sein, wenn es nicht zweistellig wird.
Und ist das der Sinn des Wettbewerbs?
Willst du dich damit wirklich zufrieden geben?
Der Sinn des Wettbewerbs ist doch, MEISTER zu werden und nicht, nur einstellig zu verlieren, die Klasse zu halten oder bestenfalls EP zu spielen.

Mir sind auch viele, sehr, sehr viel andere Spiele in Erinnerung geblieben, wo es nicht gegen die Bayern ging. Von denen schwärme ich heute sogar noch viel mehr.
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Adlerist schrieb:
DM-SGE schrieb:
Ich weiß, viele werden mich jetzt bestenfalls milde belächeln als alten Depp und Sozialromantiker.
Ja und nein - sind wir nicht alle ein wenig depp?

Ich hätte da eine andere sozialromatische Hoffnung (nächstes Jahr?):
Boykottieren UND Abschenken gegen RB. Und zwar durch alle Vereine. Sollen die doch Meister werden. Dann werden vielleicht auch die Bayern mal nachdenken, wie man den Wettbewerb wiederr fördern kann.



Ein guter und richtiger Gedanke, der aber wohl noch weniger zu realisieren ist als ein Zuschauer-Boykott der Bayernspiele, jedenfalls was das Abschenken betrifft.
In RB Leipzig setze ich die vage Hoffnung, daß sie den Bayern über kurz oder lang den Rang ablaufen könnten. Dauerhaft wenn möglich.
Denn dadurch würde die Absurdität des ganzen "Wettbewerbs" absolut verdeutlicht und die Bayern würden vielleicht wirklich anfangen, nachzudenken. Vor allem über sich selbst.
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Es wäre schön... ich fange nochmal neu an:
Es wäre ein schöner Erfolg für den Fußball im Allgemeinen und uns Eintrachtfans im Besonderen, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, wenn das Stadion zum Spiel am 08.11.2014 gegen den "Marktführer" FC Bayern München einmal NICHT voll wäre, weil viele daheim bleiben und damit ein deutliches Zeichen setzen, diesen Zirkus nicht mehr mitmachen zu wollen.
Das ist durchaus als Aufruf zum Boykott zu verstehen.

Und da das Spiel sowieso ausverkauft ist, entsteht der Eintracht auch kein Schaden. Und die DK-Besitzer sollten ihre Karte auch nicht weitergeben. Ich werde das jedenfalls NICHT tun.

Begründung:
Auch wenn ich natürlich nur für mich persönlich sprechen kann, weiß ich aber, daß es vielen, mittlerweilen sehr vielen ähnlich geht wie mir. Und es werden immer mehr.
Ich habe, nach langen Jahrzehnten, während derer ich regelmäßig zum Fußball und ins Stadion pilgere, diese elende Kommerzialisierung und diese vollkommene Abwertung des eigentlichen Wettbewerbs, die immer noch weiter auf die Spitze getrieben wird und momentan in dieser absurden Überlegenheit des Rekordmeisters gipfelt, endgültig und gründlich satt!!
So satt, daß ich mich tatsächlich zu solch unkonventionellen, gar nicht meiner Art entsprechenden Maßnahmen, und damit meine ich diesen Boykottaufruf, genötigt sehe, weil ich meinen Sport natürlich immer noch liebe, aber mehr oder weniger hilflos zusehen muß, wie er von gierigen Profiteuren zunehmend vereinnahmt und kaputt gemacht wird und nun vollkommen vom sportlichen Wettbewerb zum reinen Zirkus-"Event" mutiert.

Um es deutlich zu sagen, wir Eintrachtfans können unsere SGE gegen eine solche wirtschaftliche Überlegenheit wie die der Bayern nicht unterstützen, indem wir versuchen, sie im Stadion zum Sieg zu brüllen.
Das war mal möglich, aber jetzt nicht mehr.
Und auch in Zukunft nicht, wenn sich nicht was Entscheidendes ändert.
Die Einzigen, die wir damit tatsächlich unterstützen, sind die Bayern selbst.
Denn die brauchen uns Fans als stimmungsvolle Staffage, um ihr Produkt noch als "Fußball" vermarkten zu können.
Und wir sind die Deppen.
Aber wir sind auch die, die mit ihrem Verhalten unmittelbar Einfluß nehmen können.
Ein Produkt, das nicht gefällt, wird einfach nicht gekauft. Punkt.
Das ist das einzige Machtinstrument, das wir haben. Aber auch ein sehr effektives.
Und so betrachtet, sitzt letzten Endes doch immer noch der Kunde... oh, Entschuldigung, natürlich der Fan am längeren Hebel.
Wenn er sich denn auch seiner Macht bewußt ist und mitzieht gegen die großangelegte Verarsche, für die er mißbraucht wird.

Ich unterstütze meine SGE gerne aus ganzem Herzen und mit aller Leidenschaft. Seit mittlerweile einem halben Jahrhundert. Fast immer im Stadion, oft kurz vorm Herzkasper. Gegen Meppen und Paderborn, gegen den HSV und den EffZäh, gegen Juve und Steaua Bukarest.
Aber nicht mehr gegen den FCB !!!!

Ich weiß, viele werden mich jetzt bestenfalls milde belächeln als alten Depp und Sozialromantiker. Nun gut, nehme ich hin. Soviel ist mir die Eintracht und der Fußball noch wert.
Aber ich weiß, daß ich definitiv auch vielen aus der Seele spreche und an die wende ich mich:
Geht am 08.11. NICHT ins Stadion und behaltet eure Karte!

Vielleicht kann ich auch einige davon überzeugen, zuhause zu bleiben und die Zeit sinnvoller als mit diesem Zirkus zu verbringen. Zum Beispiel bei einem Spiel der unteren Klassen.
Und wenn ich doch niemand überzeugen kann, dann habe ich zumindest zum intensiven Nachdenken und erneuten Diskutieren über den heutigen Fußball und seine Auswüchse angeregt. Hoffentlich. Das wäre auch schon mal was, denn Nachdenken, Erkenntnisse gewinnen und entsprechende Konsequenzen daraus ziehen fürchten die Macher und Profiteure des Totalkommerzfußballs, besonders die aus der Säbener Straße zu München, wie der Leibhaftige das Weihwasser.

FC Bayern und Zirkusfußball?
Nein, danke. So nicht mehr.


P.S.
Diese Nachwort möchte ich mir nicht verkneifen.
Anfangs, d.h. noch vor wenigen Wochen war die Bundesregierung dazu bereit, gerade mal 12 Millionen Euro (!!)  zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Afrika bereit zu stellen, die dort bereits Tausende von Toten forderte und mittlerweile die ganze Welt bedroht. Auch uns.

Martinez kostete 40 Mio !!
Götze 37 Mio
Ribéry 25 Mio
........
........
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Man kann diesem Spiel durchaus auch etwas Positives abgewinnen. Nämlich die frühe Erkenntnis, daß es einer fatalen Selbsttäuschung gleich kommt, geht man davon aus, dieses Rumpelteam könnte vielleicht zu Höherem berufen sein.
Diese Lachkasper, die da unten auf dem Rasen rumhampeln, können sich mit Müh' und Not vielleicht gerade mal so vor einem erneuten Abstieg retten. Aber mehr... lachhaft.
Und Schaaf wird in Frankfurt nicht alt werden. Zumindest sollte er das nicht.
Denn Schaaf und die Eintracht, irgendwie hakt das gewaltig.
Tut mir leid, sehe ich aber so, und ich bin mir sehr sicher, daß ich noch im Laufe dieser Saison darin bestätigt werde. Auch leider.
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Sagenhaft !!!!
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Aigner hat den Ball eingeklemmt, so daß er nicht spielbar war. Also Freistoß für HSV. Das ist klar.
Aber der HSVer hätte mindestens Gelb bekommen müssen.
Trotzdem, was die SGE spielt, ist einfach nur grausam...
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Geht ja vielleicht nur mir so, aber dieses irre Angst-Gebolze erinnert mich an dunkelste Funkel-Zeiten.
Ich denke der tolle Schaaf wäre so ein Fan von Offensiv-Fußball...
Ganz ehrlich, ich hab' so das Gefühl, das wird nix mit dem.
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Habe kurzfristig noch einen DK-Sitzplatz für SGE -  FCA abzugeben.
Kurve West/Oberrang - Block 43G - Reihe 3 - Platz 7 (bester Platz im Stadion !!)
Kosten: 20 Euro
Übergabe nur in Ffm-Nied oder Nordweststadt und nur gegen Vorlage vom Personalausweis.
Kontakt geht z.Zt. leider nur über Mobil-Tel. 0176-49198841
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DM-SGE schrieb:
Zwei Deutsche in der Startelf.
Ganz schön viel.
Und wie viele sind davon Frankfurter bzw. Hessen?


50% !!
Boah...
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Zwei Deutsche in der Startelf.
Ganz schön viel.
Und wie viele sind davon Frankfurter bzw. Hessen?
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deddy32 schrieb:
peter schrieb:
irgendwie läßt mich das heute völlig kalt. komisch.


Mich lässt die ganze WM Kalt , läuft im Hintergrund , mehr auch net .


     
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Wer nachts die WM-Retros gesehen hat weiß, was man an den Reportern früher hatte.
Die haben einfach nur sachlich und ruhig kommentiert und net rumgekrische wie dieser schlääschtbabbelnde Brüllaffe da im Ersten.
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Morphium schrieb:
Seid mir nicht böse aber mit Müller werd ich überhaupt nicht warm. Widerwärtiger Spieler, der den FC Bayern besser verkörpert als alle Anderen.


     
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Ich muß festhalten, der DFB ist doch wesentlich einflußreicher als der portugiesische Fußballverband.
Und der ewig lamentierende Müller geht mir sowas auf den... jou, genau auf den.
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stormfather3001 schrieb:
DM-SGE schrieb:
Aceton-Adler schrieb:
Die Kritik an dem Medienhype ist sicherlich berechtigt und stichhaltig.
Leider ist das im Fußball so ausgeprägt, wie in keiner anderen Sportart, zumindest hier in Deutschland. Ist einfach der mit Abstand größte Markt. In der Bundesliga ist es ja zumindest ähnlich, vielleicht nicht so extrem, weil eben nicht konzentriet auf vier Wochen, dafür aber fast das ganze Jahr lang.

Es ist eben wie es ist, in anderen Ländern, in dem die Leute ebenfalls so auf Fußball abfahren und eine hohe Kaufkraft gegeben ist, wird es wohl nicht anders sein, ob man deshalb dann auf ein anderes Land halten soll (Frankreich, England, Brasilien etc.), um zu glauben, dass man dadurch diesen Hype nicht unterstützt, muss dann jeder für sich entscheiden. Wenn es einem ein gutes Gefühl gibt, warum nicht, nur vielleicht macht man sich da auch nur was vor. Aber jedem das seine.

Ich für meinen Teil kann den ganzen Medienmist sehr gut ausschalten, Insofern nimmt mir das meinen Spaß nicht. Auch könnte es mir persönlich nicht in den Sinn kommen, auf ein anderes Land zu halten. Dazu bin ich einfach von Grund auf viel zu patriotisch, die Frage stellt sich mir gar nicht erst. Aber da tickt eben jeder wie er eben tiickt. Wer da jetzt Trainer ist oder spielt, ich kann es nicht ändern, würde mich auch nie abhalten auf mein Land zu halten.  

Mir scheiß egal! ich freue mich so langsam auf die WM und hoffe sehr auf einen weiteren Titel! Auch wenn es mit diesem "Jogi" sehr schwer wird   .javascript:void(0);





Lieber Aceton-Adler, ich bin auch Patriot, aber eben nur ein Lokalpatriot.
Dafür aber ein ganz großer.  ,-)

In deinem Beitrag schwingen unterschwellig ja schon recht massive Vorwürfe mit. Ich sehe mich direkt gezwungen, darauf etwas erklärend einzugehen.
Irgendwie verstehe ich dich ja schon. Bei mir war das auch mal anders. Glaub' mir.
Aber nachdem uns ja die Vaterlandsliebe (schönes deutsches Wort für Patriotismus) jahrzehntelang massiv abgewöhnt wurde, habe ich mich nun mal dem Willen der Hirnwäscher ergeben.
Wie sagte ein bedeutender bundesrepublikanischer Politiker der "Grünen" einmal so treffend:
"Deutschland schafft sich jeden Tag ein bißchen mehr ab. Und das ist gut so."
Nun, daran halte ich mich jetzt, wo wir doch auch so auf Europa eingeschworen werden.
Mit diesem ersatzweise eingeführten Party-Patriotismus während irgendwelcher Welt- oder Europameisterschaften, der letztendlich auch nichts anderem als dem schnöden Kommerz dient, kann ich mich absolut nicht anfreunden. Das ist mir dann doch viel zu blöd.

Um ehrlich zu sein, mit diesem Land und seinen heute gültigen Werten, zumeist aus USA importiert, verbindet mich innerlich nicht mehr viel.
Und die Franzosen habe ich aus vielerlei Gründen schon immer sehr gemocht.
Nicht nur, weil "Frankreich" ganz ähnlich wie "Frankfurt" klingt  ,-) , auch die französische Kultur, die Sprache, das Essen, den Wein, die Filme, die Autos, das Land, die Menschen und deren Lebensweise und nicht zuletzt eben den relativ unverdächtigen Patriotismus der "Grande Nation" mag ich sehr.
Und Zidane war für mich sowieso der Größte.
Vielleicht erklärt das einiges.

Deutschland, na ja. Deutschland hat viel verspielt. Seit 1933 sowieso und nach 1945 hat man nicht viel zurückgewonnen. Eher im Gegenteil hat man auch noch den letzten Rest verspielt.
Natürlich ist das meine höchst subjektive Meinung, aber man kann sie doch respektieren, oder !? Zumal ich sie auch gut begründen kann.

Und zu allem kommt noch ein ganz wichtiger Grund, der sich aus dieser ganzen Werteentsorgung ergibt und fast schon beispielhaft für den ideologischen Verwahrlosungszustand unseres Landes ist.
Wie kann ich patriotischer Deutscher sein, wenn Patriotismus welcher Art auch immer, lokal oder national, den National-Bübchen, mit denen ich mich identifizieren soll, aber sowas am Allerwertesten vorbei geht, weil nur noch das Bankkonto zählt?
Verarschen kann ich mich selbst, da brauche ich keinen Müller, Özil, Boateng, Neuer oder sonstwen dazu.
Und wie soll ich mich auf einmal alle 4 Jahre für ein paar Tage mit Profifußballern identifizieren, denen ich den Rest der Zeit sportlich nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln gönne, weil sie nicht aus Frankfurt sind und jeder ihrer Erfolge meinen Frankfurtern höchstens nur schadet?
So ist nun mal das System. Ich habe es aber nicht erfunden und auch nicht gewollt.

Schöne WM, dir und allen anderen.

Nur die SGE !!


Hättest Du denn auch so eine Meinung, wenn Eintracht-Spieler dabei wären?
Über französische Autos kann man sicherlich geteilter Meinung sein.


Deine Frage ist durchaus berechtigt.
Es ist tatsächlich grundsätzlich so, daß die Identifikationsmöglichkeiten bei mir proportional mit der Zahl teilnehmender Frankfurter Spieler steigen.
Nur heute ist es leider auch so, daß der Fußball besonders bei solchen Veranstaltungen wie WM, EM, CL nicht mehr viel mit Fußball zu tun hat.
Das Spiel ist natürlich das gleiche, die Regeln weitestgehend auch.
Aber das, was ich aufgrund meiner Sozialisation sonst noch mit Fußball verbinde, fehlt gerade bei der WM mittlerweile fast vollständig.
Der Fußball wird dort kaputt gemacht.
Natürlich verbinde ich allein aufgrund meines fortgeschrittenen Alters noch etwas ganz anderes mit Fußball als weitaus jüngere. "The times they are a changin'."
Aber auch für die Jüngeren zählt doch beim Fußball in erster Linie Tradition und sie sind stolz darauf, daß die Eintracht eben ein Traditionsverein ist.
Aber was ist denn eigentlich Tradition beim Fußball?
Sicher nicht nur, daß allein ein Verein bereits 1899 oder 1860 oder 1904 gegründet wurde, sondern wohl auch daß der Sport, der in ihm ausgeübt wird, für bestimmte traditionelle Werte steht.
Aber diese Werte und Ideale, die ich jetzt hier im Einzelnen gar nicht aufzählen mag, weil wohl jeder zumindest ahnt, welche gemeint sind, sind in den vergangenen vielleicht 20-25 Jahren fast alle vollständig entsorgt worden zugunsten des puren Kommerzes und der reinen Profitgier einiger Weniger.
Diese Werte und Ideale werden zwar immer noch mal beschworen, aber tatsächlich nur alibimäßig, um den Fans vorzugaukeln, es wäre im Grunde doch alles noch beim Alten, das den Fußball überhaupt erst so groß und profitträchtig gemacht hat.
Man will die Fans, die ja erst den Profit garantieren, einfach verarschen und bei der Stange halten, daß sie weiterhin schön die Stadien füllen, die TV-Abos kaufen und die Werbung verinnerlichen.
Hinter den Kulissen gibt es keine Werte mehr außer dem einen. Da dreht sich alles, wirklich ABSOLUT ALLES nur noch um den Profit.
Und wir sind die Idioten, die ihn liefern sollen.
Daß die Idee des Mannschaftsports Fußball in der Tradition einmal das genaue Gegenteil von Profitdenken war, das weiß heute kaum einer mehr.
Irgendwann kamen die Geier an und haben sich dessen bemächtigt, was einmal ganz allein uns gehört hat. Ganz vorne weg übrigens ein gewisser Uli Hoeneß.
Die meisten von uns ahnen es zwar, verdrängen es aber auch allzu gerne.
Ich gehöre durchaus auch zu denen, die zumindest bei der Liga gerne verdrängen und Kompromisse eingehen, um mir nicht restlos alles nehmen zu lassen.

Was aber diese verbrecherische Mafia-Organisation FIFA (das ist absolut keine Übertreibung, sondern pure Realität) und ihr willfähriger Handlanger DFB treiben, ist für mich der Gipfel der Unerträglichkeit.
Hier ist das Maß voll und kann man u.A. den Berichten über Brasilianer, denen ihr traditionsreiches Maracana genommen wurde, die teilweise entschädigungslos enteignet wurden, um den Profit der FIFA zu garantieren, glauben, dann kann man sich auf so einen WM-Zirkus einfach nicht freuen.
Das alles hat mit den traditionellen Werten des Fußballs, durch die er erst groß geworden ist, nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun.
Was hat eine NM, die sich für dieses Turnier ein eigenes Fünfsterne-Hotel bauen läßt in einem Land, das weiß Gott keine geringen sozialen Probleme hat, noch mit den "Helden von Bern", die unendlich viel für das neue, demokratische Deutschland getan haben, zu tun? Oder was mit den Weltmeistern von 1974?
Wie kann man sich mit diesen maßlosen, der Realität und den Traditionen des Sports so sehr entrückten DFB- und Spieler-Millionären noch identifizieren, wo auch in unserem Land etwa 12 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben und sich ein Bundesligaticket oder die TV-Gebühren vom Munde absparen müssen?
Über den Bischofssitz in Limburg war die Entrüstung lang anhaltend groß.
Wo bleibt die Empörungswelle über diesen noch idiotischeren Luxusbau für unsere nationalen Luxusbübchen?
Und im Zuge der Bischofsempörung wurde auch vollkommen zurecht der Reichtum der katholischen Kirche Deutschlands ein vieldiskutiertes Thema.
Wann werden die Finanzen des größten und reichsten Sportbunds der Welt und Herkunft wie Verwendung seiner Gelder ein Thema?

Ich bleibe dabei, mein Sport und alles, was ihn mal zu meinem Sport gemacht hat, wird endgültig und restlos zerstört durch Veranstaltungen wie diese WM, organisiert von skrupellosen, korrupten, profitgierigen, menschenverachtenden Verbrechern.
Ich kann mich nicht darauf freuen. Ich würde sie am liebsten verhindern oder verbieten lassen.
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Aceton-Adler schrieb:
Die Kritik an dem Medienhype ist sicherlich berechtigt und stichhaltig.
Leider ist das im Fußball so ausgeprägt, wie in keiner anderen Sportart, zumindest hier in Deutschland. Ist einfach der mit Abstand größte Markt. In der Bundesliga ist es ja zumindest ähnlich, vielleicht nicht so extrem, weil eben nicht konzentriet auf vier Wochen, dafür aber fast das ganze Jahr lang.

Es ist eben wie es ist, in anderen Ländern, in dem die Leute ebenfalls so auf Fußball abfahren und eine hohe Kaufkraft gegeben ist, wird es wohl nicht anders sein, ob man deshalb dann auf ein anderes Land halten soll (Frankreich, England, Brasilien etc.), um zu glauben, dass man dadurch diesen Hype nicht unterstützt, muss dann jeder für sich entscheiden. Wenn es einem ein gutes Gefühl gibt, warum nicht, nur vielleicht macht man sich da auch nur was vor. Aber jedem das seine.

Ich für meinen Teil kann den ganzen Medienmist sehr gut ausschalten, Insofern nimmt mir das meinen Spaß nicht. Auch könnte es mir persönlich nicht in den Sinn kommen, auf ein anderes Land zu halten. Dazu bin ich einfach von Grund auf viel zu patriotisch, die Frage stellt sich mir gar nicht erst. Aber da tickt eben jeder wie er eben tiickt. Wer da jetzt Trainer ist oder spielt, ich kann es nicht ändern, würde mich auch nie abhalten auf mein Land zu halten.  

Mir scheiß egal! ich freue mich so langsam auf die WM und hoffe sehr auf einen weiteren Titel! Auch wenn es mit diesem "Jogi" sehr schwer wird   .





Lieber Aceton-Adler, ich bin auch Patriot, aber eben nur ein Lokalpatriot.
Dafür aber ein ganz großer.  ,-)

In deinem Beitrag schwingen unterschwellig ja schon recht massive Vorwürfe mit. Ich sehe mich direkt gezwungen, darauf etwas erklärend einzugehen.
Irgendwie verstehe ich dich ja schon. Bei mir war das auch mal anders. Glaub' mir.
Aber nachdem uns ja die Vaterlandsliebe (schönes deutsches Wort für Patriotismus) jahrzehntelang massiv abgewöhnt wurde, habe ich mich nun mal dem Willen der Hirnwäscher ergeben.
Wie sagte ein bedeutender bundesrepublikanischer Politiker der "Grünen" einmal so treffend:
"Deutschland schafft sich jeden Tag ein bißchen mehr ab. Und das ist gut so."
Nun, daran halte ich mich jetzt, wo wir doch auch so auf Europa eingeschworen werden.
Mit diesem ersatzweise eingeführten Party-Patriotismus während irgendwelcher Welt- oder Europameisterschaften, der letztendlich auch nichts anderem als dem schnöden Kommerz dient, kann ich mich absolut nicht anfreunden. Das ist mir dann doch viel zu blöd.

Um ehrlich zu sein, mit diesem Land und seinen heute gültigen Werten, zumeist aus USA importiert, verbindet mich innerlich nicht mehr viel.
Und die Franzosen habe ich aus vielerlei Gründen schon immer sehr gemocht.
Nicht nur, weil "Frankreich" ganz ähnlich wie "Frankfurt" klingt  ,-) , auch die französische Kultur, die Sprache, das Essen, den Wein, die Filme, die Autos, das Land, die Menschen und deren Lebensweise und nicht zuletzt eben den relativ unverdächtigen Patriotismus der "Grande Nation" mag ich sehr.
Und Zidane war für mich sowieso der Größte.
Vielleicht erklärt das einiges.

Deutschland, na ja. Deutschland hat viel verspielt. Seit 1933 sowieso und nach 1945 hat man nicht viel zurückgewonnen. Eher im Gegenteil hat man auch noch den letzten Rest verspielt.
Natürlich ist das meine höchst subjektive Meinung, aber man kann sie doch respektieren, oder !? Zumal ich sie auch gut begründen kann.

Und zu allem kommt noch ein ganz wichtiger Grund, der sich aus dieser ganzen Werteentsorgung ergibt und fast schon beispielhaft für den ideologischen Verwahrlosungszustand unseres Landes ist.
Wie kann ich patriotischer Deutscher sein, wenn Patriotismus welcher Art auch immer, lokal oder national, den National-Bübchen, mit denen ich mich identifizieren soll, aber sowas am Allerwertesten vorbei geht, weil nur noch das Bankkonto zählt?
Verarschen kann ich mich selbst, da brauche ich keinen Müller, Özil, Boateng, Neuer oder sonstwen dazu.
Und wie soll ich mich auf einmal alle 4 Jahre für ein paar Tage mit Profifußballern identifizieren, denen ich den Rest der Zeit sportlich nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln gönne, weil sie nicht aus Frankfurt sind und jeder ihrer Erfolge meinen Frankfurtern höchstens nur schadet?
So ist nun mal das System. Ich habe es aber nicht erfunden und auch nicht gewollt.

Schöne WM, dir und allen anderen.

Nur die SGE !!
#
FrankieVallie schrieb:
Ich habe heuer irgendwie das Gefühl, dass die WM medial noch mehr ausgeschlachtet wird als zuvor... jeder zweite Werbespot im TV befasst sich damit, es nervt einfach nur. Die Krönung ist das McD-Fan-Kind. Von der allgemeinen Berichterstattung ganz zu schweigen, da soll wieder ein künstlicher Hype erzeugt werden, den eigentlich keiner braucht, wenn auf dem Platz alles gut läuft.

Ich werde mir wie zuletzt auch die Spiele anschauen, aber das ganze Brimborium nebenher ist einfach zu viel... und mit der deutschen Mannschaft mitfiebern... der Zug ist bei mir schon abgefahren. Seit 2010 regt sich bei mir gar nichts mehr, im Gegenteil erwische ich mich sogar meistens dabei, dass ich eher den Gegnern die Daumen halte. Dieses ganze Konstrukt der Nationalmannschaft ist nach der WM im eigenen Land immer arroganter, hochnäsiger und künstlicher geworden, da kann man sich als Fan einer Mannschaft des Mittelfeldes der Bundesliga doch eigentlich nicht mehr mit identifizieren.

Freue mich jetzt schon auf die neue Saison. Vereinsfußball, da hängt das Herz dran.

Just my two pfennigs.


"You took the words right out of my mouth".

Weder kann man sich auch nur annähernd mit diesem Team, bestehend aus Bauern, Pottlern und sonstigen Pappnasen, identifizieren, noch mit diesem Elendskommerz drum herum, der mit allem Möglichen zu tun hat, nur nicht mit Fußball.

Alles außer Frankfurt ist einfach Scheiße.
Freue mich schon sehr wenn die Liga wieder anfängt und es wieder richtigen Fußball gibt.  

Und was den WM-Zirkus betrifft: Allez les Bleus!!
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Chaos-Adler schrieb:
DM-SGE schrieb:
Hessenpower schrieb:
DM-SGE schrieb:
Das war der Abstieg. Definitiv.
Die Mannschaft haben fertig. Und der Trainer auch.
Das gleiche Drama wie 2011.
Über dieser Stadt liegt irgendwie ein Frankfurt-Bazillus, der nicht kaputt zu kriegen ist.
Höchstens mit einer absoluten Radikalkur vielleicht. Aber dazu braucht es leider Geld, das niemand in diesen Verein investieren will. Was irgendwie verständlich ist.
Ist aber auch egal, denn dieser Fußball, diese Liga haben überhaupt fertig.
Auch hier hilft nur noch eine Radikalkur - ohne Hoeneß und mit weniger Geld aus dubiosen Quellen und überhaupt..


Lass in Zukunft den Schnaps weg und trink nur noch 2, 3 Bier...peinlicher Beitrag....



Das muß dir doch nicht peinlich sein, das hab' doch ich geschrieben.
Aber vielleicht berührt es dich ja in anderer Weise, was verständlich wäre, denn die bittere Realität ist manchmal nur schwer zu ertragen. Ich weiß.


Du meinst es könnte zu einer bitteren Realität werden wenn sich nichts an der Tendenz ändern sollte. In der Realität stehen wir noch nicht einmal auf einen Abstiegsplatz.


Es ist ja wohl nicht zu übersehen, daß die Mannschaft fertig ist und der Trainer am Ende mit seinem Latein. Die Leistungen der gesamten Saison sprechen für sich, die der letzten Spiele besonders und die Ergebnisse erst recht.
Nur gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (VfB) mit viel Glück gewonnen - Braunschweig zähle ich (noch) nicht als direkten Konkurrenten.
Das ist real.
Und wie man in Nürnberg bestehen will mit dieser Leistung, das soll mir mal einer sagen.
Real ist auch, daß man in Frankfurt seit über einem halben Jahrhundert nix gerissen hat, obwohl jeder, der neu hierher kommt, immer vom "schlafenden Riesen" und den gigantischen Möglichkeiten blubbert.
Das ist es ja, geblubbert wird viel, aber richtig passieren tut irgendwie nix so richtig. Im kleinen Mainz ist das anders.
Und real ist auch, daß die Liga, die so absurd von den Geldvereinen beherrscht wird, fertig ist.
Klingt nicht gerade optimistisch, ich weiß. Ist aber eben leider bittere Realität.
Optimismus nutzt gar nix, wenn ich nur damit strahle.
Verbessern kann ich nur was, wenn ich erst mal die Realität zur Kenntnis nehme und wenn sie noch so beschissen ist und noch so Bauchschmerzen bereitet, bzw. dem eigenen Selbstverständnis entgegensteht.