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Enkhaamer

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Gude aus Dhabi!

Zweite Liga oder Klassenerhalt. Sekt oder Rosenwasser. Tod oder Gladiolen. Bayern oder Heidenheim. Auch in der zweiten Session der Mutter aller Trainingslager schwebt Abu Shabah, das Abstiegsgespenst, wie ein Scimitar über dem wolkenlosen Trainingsplatz. Traut sich deshalb keiner der Spieler um kurz vor 17 Uhr Ortszeit auf den Platz? Nur die vier Goalies lungern vorbildlich schon auf der hölzernen Ersatzbank herum in Erwartung von Moppes Petz. Der lässt auch nicht lange auf sich warten, vom Langen und seinen Kollegen ist aber auch um kurz nach fünf nichts zu sehen. Moppes und Co. schieben erstmal ein Tor hin und her, bis es genehm ist. Unangenehm nur, dass dabei unser Torwarttrainer unversehens von einem Rasensprenger angepisst wird. Jaja, der Platzwart schon wieder...

Los gehts mit Hand-Arm-Koordinationsübungen. Ein Ball wird mit der rechten Hand hinter dem Rücken hochgeworfen und mit der linken wieder gefangen. Dann gibts so Trippelschrittübungen, wie man sie von den anderen 22 Filigrantechnikern kennt, nur jetzt mit heftigem Auf-den-Ball-schmeißen im Anschluss.

Um 17.15 Uhr erscheinen Veh und Schur am Gelände. Ayurveda, Yin und Yang, Veh Schui - im Emirates Palace bekommt der begüterte Gast alle Facetten asiatischer Heil-und Harmoniekünste geboten. Die Spieler lassen aber immer noch auf sich warten, dafür wird zwischenzeitlich der Platz ordentlich bewässert. War er den empfindlichen Herren heute morgen vielleicht etwas zu stumpf? Gegen 17.30 Uhr steht das Feld fast unter Wasser, dann endlich kommt der Tross angewackelt, mit Bruno im Schlepptau, der am Handy hängt.

Zu Zambrano als no-show gesellt sich nun auch 'Knecht Ruprecht. Der sah ja heute morgen schon, nach Luft hechelnd, nicht so gut aus. Hoffentlich ist es bei Nico nichts allzu schlimmes.  

Co-Trainer Reiner Geyer macht nun ernst und gibt brummige Kommandos. Auf 20 Metern laufen zwei Leute aufeinander zu, eine Stange in der Mitte gibt Orientierung, dabei wird der Ball von einem gespielt, vom anderen geprallt, vom anderen nochmal gespielt und vom anderen - na, was wohl - nochmal geprallt. Dahinter warten dann gleich die nächsten Pärchen zum Prallball.

Circa 17.50 Uhr, schon unter Flutlicht, gibts die erste gemeinsame Übung mit den Goalies. Drei Kreise, je zwei Spieler in der Mitte, je sechs Kicker spielen die beiden von außen schwindlig. Dreiviertelhosen-Zummack bleibt mal im Rasen hängen und darauf liegen. Kurze Visite beim Doc und Behandlung am linken Fuß, dann gehts weiter für ihn.

Um 18 Uhr folgt ein Spiel auf noch nicht mal Halbfeld mit großen Toren.

Team Rot: Lindner/Balayev, Russ, Kinsombi, Oczipka, Chandler, Iggy, Medo, Djakpa, Kittel, Fabián, Waldschmidt
Team Gelb: Hradecky/Zummack, Ayhan, Abraham, Hase, Stenda, Aigner, Gere, Gaci, Huszti, Meier, Sefe

Pro Team stehen nur fünf Feldspieler aufm Platz, die restlichen stehen drumherum und dürfen zumindest den Ball wieder reinkicken, wenn er auf sie zugerollt kommt. Maximal sind drei Ballberühungen pro Person am Stück erlaubt. Spieldauer 30 Minuten, zwischendurch wird immer mal wieder innerhalb der Teams gewechselt.

Los gehts, mittlerweile ist die Dunkelheit vollends hereingebrochen, und im Funzelflutlicht ist Russ kaum von Fabián zu unterscheiden und Gacinovic nicht von Meier. Nachfolgender Ereignisticker hat also keinen Anspruch auf Vollständig- und Richtigkeit

Stenda an den langen Pfosten
1:0 Waldschmidt
Lindner Monsterparade
1:1 Stenda
2:1 Chandler schön ins lange Eck
Balayev Glanzparade
3:1 Kittel
3:2 Stenda
4:2 Kinsombi
4:3 Hase
4:4 Stenda
4:5 Sefe
5:5 Kittel
5:6 Meier
6:6 Djakpa
6:7 Meier
7:7 Chandler
8:7 Waldschmidt
8:8 Hase
Aigner setzt sich mal gut auf rechts durch. Veh: "Gut Aiges, so kenne ich dich!"
9:8 Kittel
10:8 Fabián
Aigner senst Medo volle Kanne um. Das erinnert an sein Foul nach wenigen Sekunden gegen Schauspieler Rafinha beim Bayern-0:0.
Abpfiff.

Team Rot mit dem längeren Atem, stand hinten kompakter und war vorne besser in der Chancenverwertung. Stenda prägte das Team Gelb nicht nur wegen seiner drei Tore, sondern auch durch nimmermüden Einsatz.

Gegen 18.30 Uhr folgen zwei Platzrunden lockeres Auslaufen im abends doch empfindlich kalten Abu Dhabi. Was freu´ ich mich schon aufs morgige Vormittagstraining - 22 Grad und Sonnenschein!

Ma’a salama aus Abu Dhabi,
Enkhaamer
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Gude aus Dhabi!

Derbydebakel, Pokal-Aue, 17 Punkte, 14. Platz. Vollmundig gestartet, schweigend verprügelt und schmallippig in die Weihnachtspause gerettet. Das geht besser, viel besser. Deshalb ab heute im Angebot: Wintertrainingslager, Emirates Palace, Luxus pur, Marmor und Sonnenschein, Sportbeutelhinterhergetrage. Wenn schon Fahrstuhlmannschaft, dann soll der Aufzug wenigstens aus Gold sein.

Man kackt wieder einmal wie die Großen, zum vierten Mal überwintert Eintracht Frankfurt in Abu Dhabi. Welcher asiatische Markt mag wohl aktuell Interesse haben an einem deutschen Bundesligisten, der sportlich derzeit so wenig zu bieten hat? Vor Ort gibt es wohlig wieder einen Bankett-Empfang mit hiesigen Honorigen und Frankfurter Finanzexperten, was schön zum notorischen Netzwerken ist. Testkicks mögen sportlich in der Vorbereitung werthaltig sein, für die Außendarstellung in Arabien haben sie aber fast keine Relevanz. Da ist es doch ein netter Lichtblick, dass Charly Körbel wieder mit seiner Fußballschule hier ist und den jungen Emiratis und Expats zeigen wird, was sie von einem knorrigen Vorstopper an Ballfertigkeit lernen können.

Nun denn. Die Adler sind gut im Morgenland gelandet, es gab offenbar keine Pass-, Zoll- und Security-Zwischenfälle. Da kann ich etwas anderes berichten und schnell in den heißen Sand von Abu Dhabi einstreuen: Kurz nach Weihnachten war es, Fraport, im Handgepäck als Geschenk einen Eintracht-Toaster (*). Der Röntgenscanner schlug an, auf dem Kontrollmonitor war ein Kasten mit Platinen, Kabeln und die Umrisse des Eintracht-Adlers zu sehen, der bei ordnungsgemäßer Nutzung ins Weißbrot gebrannt wird.
"Ei, was isn des?"
"Ein Eintracht-Toaster."
"Kommse ma mit hiä, Sprengstoffkontroll´!"
Zehn Meter weiter wurde ein Abstrich vom Toaster, meinen Händen und meinem Hemd genommen, der Papierstreifen in ein Analysegerät gesteckt. Warten.
"Neulisch habsch hiä den Eintracht-Tormann von letztä Säsong kontrolliert, wie hießä nochma?!"
"Kevin Trapp?" http://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_76483454/torwart-kevin-trapp-hat-sich-victoria-s-secret-model-geangelt.html
"Rischtisch, dem habsch gesacht: 'Du kommst hier net weg, bevor de mir netn Audogramm gebbe tust."
""
"Nix gefunne, gude Reise und auf ne gude Rückrunde!"

So kamen der Eintracht-Toaster und ich durch den Securitycheck statt auf den Müll und in den Knast. Und so kann ich nun, gut eine Woche später, sehen, wie der prächtige Horst des Emirates Palace für die Adler bereitet ist. Um 11 Uhr Lokalzeit steht das erste Training an. Gleich die erste Strafmaßnahme vom Veh: Die 300 Meter von der frisch bezogenen Nobelsuite zum Trainingsgelände müssen die kickenden Adler per pedes zurücklegen. Skandal, da wird Reiseleiter Rainer Falkenhain die Tage ja wohl noch einen motorisierten Transfer aufgrund dieser unerträglich weiten Strecke für die schlaffen Kicker organisieren können Schließlich werden hier am Persischen Golf selbst kürzeste Wege zum nächsten Dolce&Gabbana-Store oder der Cartier-Filiale mit dem eigenen Protz-SUV oder dem silbernen Toyota-Taxi zurückgelegt.

Seferovic ist schon so geschafft, dass er sein erhitztes Gemüt unter einem Rasensprenger kühlt. Das findet der Platzwart wohl gar nicht lustig und dreht umgehend den Hahn ab. Was natürlich in hämisches Gelächter der Kicker-Kollegen über unseren Sturmtank mündet. Dann wirds ernst: Chef Veh hält zu Beginn des Trainings eine Ansprache an seine im Kreis stehenden Untergebenen, die ergebenst seinen Ausführungen lauschen. Bis auf Zambrano, der ein no-show ist, die alte Vielflieger-Krankheit.

Es folgt ein leichter Aufgalopp der Feldspieler um den Platz, während Torwarttrainer Moppes Petz seine vier Goalies Richtung Kasten dirigiert. "Ganz locker reinkommen!", ermuntert Konditionstrainer Christian Kolodziej die Mannen um Alex Meier nun. Das heisst: über ein paar Stangen trippeln und anschließend den Ball über kurze Entfernungen pöhlen. Zwischendurch wird gestretcht, dann die gleiche Übung, nur mit Diagonalpässchen als neuer Schwierigkeitsstufe. Ein Schwenk zu den Goalies: Auch Hradecky, Lindner, Zummack und Balayev halten den Ball erstmal auffallend flach, rollen sich die Pille über G-Jugend-Entfernung zu. Die Feldspieler machen alsbald Kopfballübungen, um wohl noch die Restmüdigkeit nach der langen Anreise rauszudotzen. Die One-Touch-Pässe danach sehen dann auch gleich viel frischer aus.  

Um 11.25 Uhr steht ein Trainingsspielformat auf 20 mal 30 Meter großem Feld an.

Team Gelb: Aigner, Russ, Meier, Hase, Abraham, Djakpa, Huszti.
Team Weiß: Gerezgiher, Stenda, Kinsombi, Waldschmidt, Rinderknecht, Gacinovic, Ayhan.
Team Rot: Sefe, Oczi, Kittel, Medo, Chandler, Iggy, Fabián.

Mal spielt ein Team gegen zwei andere, dann wieder zwei Teams gegen nur eins Fabián überzeugt in seiner ersten Trainingslagereinheit mit elegantem Standfußball, Ayhan wirkt motiviert und bissig, Husztis Aktionen erinnern an eine wilde Szabolcserei.

Gegen 11.40 Uhr wird das Feld vergrößert und nur noch mit zwei Teams gespielt.

Team Rot: Iggy, Ayhan, Kinsombi, Gaci, Rinderknecht, Medo, Gerezgiher, Stenda, Waldschmidt, Seferovic.
Team Gelb: Chandler, Russ, Abraham, Oczi, Hase, Fabián, Aigner, Djakpa, Huszti, Meier.

Taktische Grundkonstellationen sind aufgrund der Sortierung erkennbar, Kittel spielt mit weißem Trikot eine Sonderrolle. Rinderknecht Ruprecht kommt jetzt schon arg ins Schnaufen, mit seinem rotem Kopp und den roten Haaren sieht er aus wie die Wiedergeburt von Patrick Ochs. Die rechte Seite der Gelben mit Chandler und Aigner funktioniert, ich wage es kaum zu schreiben, für den Augenblick erstaunlich gut.

Zehn Minuten später wird die Spielfläche abermals aufgebläht auf jetzt Dreiviertelgröße. Gerezgiher schnickt den Ball mal elegant mit der Hacke zu Waldschmidt, das ist was für die Galerie. Die Torhüter? Die haben keinen Blick für solche Spielchen, sondern werden zwischenzeitlich doch mal richtig warmgeschossen von Moppes. Balayev fällt dabei mit seinem blauen Kopfschutz auf, der an Petr Cech erinnert. Das ungewöhnliche Outfit muss wohl an seiner aufwenigen Zahn-OP liegen, die ihn sehr lange in der Hinrunde außer Gefecht setzte.

Um 12 Uhr gibts eine Simultanpause beider Trainingsgruppen, dann wird noch zehn Minuten bei immer größerer Hitze weitergeübt. Es folgt eine kurze An- als Absprache von Veh, anschließend hocken sich die Goalies noch ein Weilchen hinters Tor und gucken ihren Kollegen beim Auslaufen zu. Chandler legt sich darnieder, bekommt einen dicken Eisbeutel auf sein rechtes Knie. Hoffentlich nichts schlimmes, damit er wieder auflaufen kann heute nachmittag um 17 Uhr Ortszeit, wenn die zweite Einheit ansteht.

Ma’a salama aus Abu Dhabi,
Enkhaamer

(*) https://shop.eintracht.de/product_info.php?cPath=215_217&products_id=818 - krieg ich jetzt Affiliate-Provision?!
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Es ist mir mobil nicht möglich zum luB zu gelangen.
Neben dem Nick des letzten Beitragverfassers ist ein Pfeil der mich ans obere Ende des Unterforums führt. Wozu?
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pipapo schrieb:

Es ist mir mobil nicht möglich zum luB zu gelangen.
Neben dem Nick des letzten Beitragverfassers ist ein Pfeil der mich ans obere Ende des Unterforums führt.

Ich habe auch genau dieses Problem.

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Wiener schrieb:

David A.
Nicht nur die vom Enkhammer beschriebenen Vorzüge fallen auf!. Der kann Freistöße schiessen, ist offensive eine Waffe im Kopfball und der schnellste IV, den ich bei uns in den letzten 10 Jahren gesehen habe.

Aber eine Bitte an die Leute mit Bierkultur bei der Eintracht, gewöhnt doch xxx ab, Bier mit Eiswürfeln zu bestellen    .



Servus Wiener,

stimmt, die Freistöße von Abraham waren Bombe. Ich korrigiere seine Note auf 1+  

Wer bestellt denn Bier mit Eiswürfeln bei der Eintracht? Ich kanns mir zwar denken, Auflösung aber bitte per PN  ,-)

Gruß,
Enkhaamer
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Gude aus Enkhaam!

Das Trainingslager in Windischgarsten ist Geschichte, das Team nach dem 1:0-Sieg gegen Fulham am gestrigen Nachmittag zurück in Frankfurt. Und darf gleich mal zwei Tage frei machen  

Ich habe nochmal Rückblick ge- und eine Bewertung der Spieler vorgenommen. In die wie üblich vom Kicker ausgewürfelte Benotung  ,-) fließen die Trainingseinheiten und das Testspiel gegen Leeds ein, bei den An- und Abreisematches gegen Heidenheim und Fulham war ich nicht vor Ort.



Heinz Lindner (Note 2-): Der österreichische Neuzugang wusste in Trainingsspielchen und gegen Leeds mit starken Reflexen im Eins gegen Eins zu gefallen. Nahm viele Anregungen vom routinierten Torwarttrainer Moppes Petz auf. Während einer Trinkpause im Leeds-Match diskutierte er lange und aufmerksam mit Moppes, es ging wohl um Details der Spieleröffnung über die linke Seite. Hat vielleicht das Potenzial zur Nummer 1, die Figur und Ausstrahlung dafür aber bislang nicht. Und was passiert, wenn er in den ersten drei Spielen zweimal patzt? Dann wäre ein Ü30-Backup vielleicht gut, statt mit diesem slowakischen Finnen eine weitere mögliche Wundertüte zu verpflichten.


Yannick Zummack (3-): Guter Kumpel von Sefe, sehr kommunikativ und mit positiver Ausstrahlung innerhalb der Mannschaft. Wenn in den Übungseinheiten ein zweiter Torhüter gebraucht wurde, kam er häufiger zum Einsatz als sein direkter Konkurrent Balayev. Klare Nummer 2 oder 3, der ein Noteinsatz von der Bank kommend auf jeden Fall zugetraut werden kann.


Emil Balayev (5): Wirkte die ganze Woche über abwesend, war weitgehend vom Rest der Mannschaft isoliert. Überbleibsel der Wolfgang-Rolff-Aserbaidschan-Connection. Wird keinerlei Rolle mehr im Verein spielen und die Eintracht wohl verlassen.


Bastian Oczipka (2-): Sehr kontrolliertes Trainingslager, konnte bei der Hitze das Pensum gut absolvieren. Klar als LV gesetzt, tankte sich in Trainingsspielchen und gegen Leeds häufiger schön über den Flügel durch. Bei Freistoßübungen öfter mal mit einer unglücklichen Figur, das daran anschließende Otsche-Gefoppe der Teamkollegen wurde zum Running Gag in Windischgarsten.


Constant Djakpa (4+): Für gute Stimmung und den Pausenclown zu sorgen, reicht nicht für einen Stammplatz. Bei den Konditionsübungen von Christian Kolodziej seltsam lustlos. Konnte als einer der erfahrensten Ersatzleute trotzdem zu keiner Zeit Impulse setzen.


David Abraham (1): Wenn er mal wieder einen punktgenauen Diagonalpass von links hinten über 30, 40 Meter auf Stefan Aigner schlug, hätte Kurzpass-Fetischist Veh eigentlich ausflippen müssen. Doch nix da, das Schweigen könnte man als Zustimmung interpretieren. Die weiten Schläge wären jedenfalls ein Überraschungsmoment im SGE-Spielaufbau. Defensiv einfach nur top, sozusagen die wohltemperierte Südamerika-Version von Zambrano. Hoffentlich bleibt Abraham verletzungsfrei.


Marco Russ (3): Sah zuerst nicht voll austrainiert aus, dann mit Verletzungssorgen, um am Ende des Trainingslagers immerhin zum Vize-Kapitän ernannt zu erwerden. Gab in der Vergangenheit schon bessere Performances des Hanauers, wird sich aber wohl vorerst aufgrund der unklaren Lage um Zambrano und Anderson einen Platz in der Stamm-IV gesichert haben.


David Kinsombi (3-): Tingelte bei den Trainingsspielchen irgendwo zwischen LV, IV, RV und DM herum, da fiel es schwer, konstante Leistungen auf akzeptablem Niveau zu bringen. Bei offensiven Aktionen mit überraschend guten Schussversuchen. Wird es schwer haben, einen Platz auf der Ersatzbank zu ergattern.


Makoto Hasebe (1-): Taucht hier in der Reihung als Rechtsverteidiger auf, weil ihn Veh dort bitte, bitte spielen lassen muss. Von der Fitness her eh bombig, sorgte er auf der RV-Position für sehr hohe Spielkultur. War zugleich sowas wie ein rechter defensiver Mittelfeldspieler, das Zusammenspiel mit Reinartz und Stendera/Flum klappte prima. Und die dynamische Achse mit Aigner auf rechts ist ein Traum.


Aleksandar Ignjovski (3+): Der knorrige Serbe war nach seiner Einwechslung gegen Leeds gleich auf Betriebstemperatur. Äußerst bissig auch im Training. Ihm fehlt aber das grundlegende Spielverständnis, um Hasebe ernsthaft als RV aus der Stammelf zu drängen.


Stefan Reinartz (1-): Der beste defensive Mittelfeldspieler der Eintracht seit Schwegler, nur noch etwas robuster im Zweikampf als der Schweizer. Unfassbare Physis und Präsenz aufm Platz. Scheint aber für einen kleinen Aussetzer pro Spiel gut zu sein. War zumindest gegen Leeds in den Anfangsminuten mal so, und ein, zwei verschlafene Momente in den Trainingsspielchen hatte er auch.


Johannes Flum (2-): Vehs Lieblingsschüler konnte die Erwartungen nach seinem Seuchenjahr erfüllen, eine Offenbarung wars aber (noch) nicht. Als Innenverteidiger maximal Durchschnitt, kam er als DM im Verlauf des Trainingslagers immer besser auf Touren. Wird Hasebe wirklich RV, streitet sich Flum mit Stendera um den Platz neben Reinartz.


Marc Stendera (3+): Seine Standards sind immer noch die besten des gesamten Teams, was aber auch nicht so schwer ist ob des niedrigen Niveaus der Kollegen. Wirkte im Verlauf einer Trainingseinheit immer unkonzentrierter, ja ja, die mangelnde Fitness. Könnte im DM gegen schwache Gegner starten oder immer dann eingewechselt werden, wenn neuer offensiver Schwung vonnöten ist.


Slobodan Medojevic (3-): Spulte das Programm ab wie ein nicht korrupter serbischer Beamter: Zuverlässig, gewissenhaft, aber keinen Schritt zu viel machend. Wird maximal Back-Backup fürs defensive Mittelfeld.


Takashi Inui (3+): Veh hält große Stücke auf ihn, und manchmal blitze seine Kreativität im Training durch, wenn ein Angriff dank seiner Idee eine überraschende Wendung nahm. Eine Katastrophe ist aber nach wie vor die Chancenverwertung: Weitschüsse, Eins-gegen-Eins-Situationen - hat Taka vor dem Tor den Ball, geht er nicht ins Tor.


Stefan Aigner (2): Die Hitze brachte den Heißsporn richtig auf Touren. Mit guten Ideen im Training und im Match gegen Leeds. Nahm sich des öfteren den jungen Mittelfeldspielern wie Gerezgiher an.


Joel Gerezgiher (3): Wenn man ihn beobachtet, wie er bei einer Einzelübung mit dem Ball umgehen kann: einfach nur "wow"! Prallt er im Trainingsspielchen dann aber an Russ oder Abraham einfach ab, denkt man: Okay, doch noch nicht soweit für die Bundesliga. Muss sich über Kurzeinsätze empfehlen.


Ilias Becker (4): Hatte das schwerste Standing im Team als Füllsel, um mit Schur ein 11 gegen 11 im Training zusammenzubekommen. Konnte keinerlei Akzente setzen, wird das Lager wohl als lehrreiche Erfahrung in seinem jungen Fußballer-Leben abhaken.


Luc Castaignos (2): Casta-Mania zu Beginn des Trainingslagers, als er mit seiner Kopfballstärke für Aufsehen bei den Kiebitzen sorgte. Wurde dann gestoppt durch die Oberschenkelverletzung gegen Leeds. Bis dahin wars ein vielversprechender Einstand in Windischgarsten. Wird seine Einsätze bekommen, da er früher als Alex Meier auf den Platz zurückkehren oder auf Linksaußen ausweichen wird.


Haris Seferovic (2+): Hing an einem Vormittag mal böse durch, ansonsten aber Top-Leistungen in Training und Spiel. Gewohnt lauffreudig, auch defensiv ein harter Arbeiter. Mit seinem Sprachtalent bespaßte er auf spanisch und serbisch aus der Eistonne heraus das Team. Wird in den diversen Spielsystemen mit einem oder zwei Stürmern immer gesetzt sein.


Vaclav Kadlec (2-): Fast schon weg von der Eintracht, dann doch überraschend präsent in Windischgarsten. War Leader im Ersatzteam, wenn es sich in Trainingsspielen gegen den Stamm stemmen musste. Ein paar Mal schön geknipst, sehr kommunikativ geworden, wenngleich noch häufig auf englisch. Ist knapp hinter einem gesunden Castaignos.


Luca Waldschmidt (3): Hatte schon am Ende der vergangenen Saison ein paar Einsätze, zeigte sich im Trainingslager dann sehr stabil. Bei kniffligen Spielsituationen mit gutem Blick und guten Lösungen. Bei Ballverlust ließ er sich mitunter jedoch zu schnell hängen und setzte nicht nach.


Enis Bunjaki (4+): Suchte seinen stürmischen Platz irgendwo neben oder hinter Waldschmidt. Noch viel zu brav im Zweikampf, ließ sich von Reinartz und Konsorten beständig abkochen. Die Technik hat er, die Aufgaben in der kommenden Bundesligasaison kommen für ihn aber noch zu früh.
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Servus aus Tria!

Wer sporteln möchte, ist in Windischgarsten genau richtig. Nicht nur die SGE hat hier eine Woche Hof gehalten und sich selbst fit. Sommers erklimmen Wandersleut´ die hiesige Bergwelt, ziehen Schwimmer in kristallklaren Bergseen ihre Bahnen. Und es ruft der Bergkaiser, ein Team-Event für Mountainbiker, Rennradler und Läufer. Im Winter gibt es stattdessen: Viel Schnee, im kommenden Februar sogar einen alpinen Ski-Weltcup auf der Hannes-Trinkl-Strecke in Hinterstoder, nur eine Schneekanone von Windischgarsten entfernt. In den Palmarès der acht bislang ausgetragenen Rennen konnte sich sogar Armin Bittner eintragen. Der Bayer zeigte den Ösis kurz vor Weihnachten 1986, wie man auf Holzlatten richtig kantet, und wedelte einen Slalom siegreich herunter.

Slalomstangen sind an diesem Samstagmorgen um kurz vor zehn auf dem Trainigsplatz am Dilly kein Thema. Stattdessen werfen sich die Feldspieler (no-show Luc) doch recht ausdauernd den Ball zu. Hoffen wir mal nicht, dass das nachher im Testkick gegen Fulham zu Handelfmetern am Fließband führt. Zielgerichteter ist da schon das Kopfballtraining in Zweiterteams. Nach zehn Minuten gibts die altbekannten drei Kreise 6 gegen 2. Moppes leitet die Pille elegant bevorzugt mit der Hacke weiter, Inui muss arg lange in der Mitte herumhecheln.

Gegen 10.25 Uhr versuchen sich die Adler an Schüssen aus 20 Metern aufs leere Tor. Letzteres macht nix, schließlich muss die Latte getroffen werden. Das kann Kadlec am besten, dreimal Alu für den Tschechen. Da die Goalies bei dieser Übung nicht gebraucht werden, schnappt sich Moppes den Lindner, den Zummack und den Balayev, um mit ihnen die letzten Bälle des Trainingslagers zu fangen. Die Feldspieler trotten dann schon gut eine halbe Stunde nach Beginn wieder vom Platz, Anpfiff fürs Spiel gegen Fulham ist ja bereits um 16.30 Uhr (wie üblich live und in Farbe auf http://tv.eintracht.de/ zu sehen).

Wilde Spekulationen kommen auf, als ein Hubschrauber über dem Trainingsplatz schwebt. Wird der neue Torwart eingeflogen? Der neue Linksaussen? Oder gar Alex Meier? Leider nichts dergleichen, nach kurzem Überflug dreht der Helikopter wieder ab.

Kurz vor elf Uhr wird Jungkeeper Zummack die Ehre zuteil, den letzten Ball ins Netz zu packen, dann wars das mit dem Trainingslager in Windischgarsten anno 2015. Ich werde mich im Verlauf des Wochenendes mit einem Fazit und den üblichen Spielernoten nochmals melden.

Pfiat eich,
Enkhaamer
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Servus aus Tria!

In der Toilette der nahen Autobahn-Raststation St. Pankraz kostet ein Pariser gerade mal ´nen Euro. Gut, dass unser Bruno da besser verhandelt und die Zwielichtigen aus Saint-Germain über den Tisch gezogen hat wie eine ***** den besoffenen Bordellgänger beim Fake-Sex in der Moselstraße Samstagmorgens um drei. Für den Safer Sechzehner sorgt bei uns ab jetzt der Latten-Lindner. Horny Heinz wird den Adlerträgern mindestens zwei Jahre die Stange halten und im vielleicht rosafarbenen Markus-Pröll-Gedächtnisoutfit der launischen Diva bestimmt keinen rein lassen.

Zu eindeutig zweideutigen Übungen bittet Tabledancer Kolo seine Spieler an diesem Nachmittag um 16.30 Uhr: Arschwackeln, Beine schwingen wie im Moulin Rouge und sich unflätig auf dem Boden herumwälzen. Moppes ist da nicht viel seriöser, lässt er doch die Keeper ausgiebig mit zwei Bällen spielen.

Dann wirds jetzt aber mal zirkelig, die Manneskraft muss schließlich erhalten werden. Ich zitiere mich vom Montag:

Zeitgleich müssen sich kleine Grüppchen
- am Hüpfen über hohe Hürden üben,
- Zwölf-Meter-Sprints absolvieren,
- seitlich über Stangen laufen,
- seitlich trippeln und dann kurz sprinten,
- über flach auf dem Boden liegende Stangen intervallartig laufen und
- an drei Stationen sich Bungee-Seile um die Hüften schnallen und laufenderweise den haltenden Widerstand am anderen Seilende überwinden.


Gegen 16.55 Uhr gibts wieder drei Kreise mit 6 gegen 2 minus no-show Luc plus Moppes plus Schur. Zehn Minuten später wird gegen sieben gelbe Plastikölgötzen angelaufen auf ein Tor. Russ und Abraham spielen vom Mittelkreis die Anti-Bayern-Pille eins weiter nach vorne, wo Flum, Stendera, Kinsombi, Medo und Reinartz stehen. Die stecken zentral weiter durch in die Spitze auf Seferovic, Kadlec, Gerezgiher, Aigner, Bunjaki und Waldschmidt. Alternativ gehts über die Außen Djakpa, Oczipka, Inui bzw. Hasebe, Iggy und Becker, die dann reinflanken. Vor allem die Spielzüge durch die Mitte laufen wie am Schnürchen, und Kadlec zeigt sich treffsicher. Einmal spritzt er voll in eine Flanke rein, dann nimmt er einen Ball schön mit der Brust mit, später dann lässt er mal gekonnt abtropfen auf Sefe.  

Um 17.25 Uhr dürfen Schüsse aus 20 Metern bei freier Sicht auf das von Balayev verhütete Tor abgefeuert werden. Otsche holt seinen Hammer raus und nagelt den Ball in die Maschen. Flum dagegen wirkt etwas steif bei seinen Schussversuchen. Stender wiederum mit viel Gefühl und gutem Auge, er macht ein Ding nach dem anderen rein.

Ein Viertel Wein, äh Stündchen später ists geschafft, der vorletzte Tag des Trainingslagers ist beendet. Jetzt gehts endlich aufs Lederhosenfest, ich melde mich morgen mittag wieder, voraussichtlich von unter der Bierbank

Pfiat eich,
Enkhaamer
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Ernie77 schrieb:
Servus Enkhaamer!

Übrigens aus Großenlüder rollt noch heute ein Bus mit 47 Leuten an: Unsere Freiwillige Feuerwehr macht ihren jährlichen Ausflug zum Lederhosen-Fest. Müssten so in den nächsten zwei Stunden bei Euch aufschlagen.

Windischgarsten bleibt also auch nach Abreise der Mannschaft morgen in hessischer Hand...

Danke für den tollen Bericht!


Gude Ernie77!

Hat Eure Freiwillige Feuerwehr auf dem Fest einen eigenen Stand? Dann würde ich gleich mal vorbeischauen  

Gruß,
Enkhaamer
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Servus aus Tria!

Stramme Wadln in knackigen Lederhosen, große Vorbauten in feschen Dirndln. Heute startet zum 33. Male das "Kulturhighlight des Jahres" im malerischen Windischgarsten: das Lederhosentreffen. Gekürt wird das Lederhosenpärchen 2015, beim Schuhplattlercup wird um den Pokalsieg gesteppt und die Innkreisbuam jodeln den sturzbetrunkenen Trachtenträgern die Ohren blutig. Ein Wochenende Ausnahmezustand also, selbst das Dilly Resort, das Mannschaftshotel der SGE, macht mit beim Wahnsinn und veranstaltet ein Lederhosen-Golfturnier. Moderiert wird das Event übrigens von unserem Frankfurter Mädsche Sonya Kraus. Warum auf dem Werbe-Flyer aber das unappetitliche Hinterteil eines Lederhosenträgers abgelichtet sein muss, kann wohl nur die verantwortliche Werbeagentur erklären:


(Draufklicken zum Vergrößern)


Zum Trainingsauftakt heute morgen um 10 Uhr erscheinen die Frankfurter Kicker zum Glück gewohnt adrett in schwarzer Fußballerhose, es heißt also nicht: "Zieht den Adlern die Lederhosen aus!" Nach kurzer Ansprache des Trainerteams verziehen sich Moppes und die drei Keeper zum Torwarttraining. Kolo verteilt die 19 Feldspieler (no Luc show) in Viererreihen hintereinander und lässt sie nach seinen Kommandos Gymnastik tanzen. Seitgalopp, Skipping rückwärts, Übersetzen zur Seite. Reinartz wie immer ein Vorbild an Leistungsbereitschaft auch bei den kleinen Übungen, Hallodri Sefe lässt dagegen gerne mal einen oder auch zwei Schritte aus.

Um 10.20 Uhr wird 5 gegen 2, 6 gegen 2 und nochmal 6 gegen 2 im Kreis gespielt. Moppes und Schui sind wie immer mit dabei. Russ heckt unterdessen in einem intensiven mehrminütigen Gespräch mit Veh Guevara offenbar einen Revolutionsplan aus. Dann schlappt er zu einer Achtergruppe und macht daraus ein 7 gegen 2.

Zehn Minuten später wird das Team dreigeteilt und laufenderweise der kurze Direktpass eingeübt. Das geht so immerhin eine Viertelstunde, bis ein großes Match auf großen Toren ansteht.

Team Gelb: Lindner, Oczipka, Abraham, Russ, Hasebe, Reinartz, Flum, Inui, Stendera, Aigner, Seferovic.
Trainer: Armin Veh
Taktik: 4-2-3-1

Team Rot: Zummack/Balayev, Djakpa, Kinsombi, Schur, Ignjovski, Becker, Medojevic, Gerezgiher, Bunjaki, Waldschmidt, Kadlec.
Trainer: Reiner Geyer
Taktik: Extrem hochstehend mit starkem Pressing


4. Min: Reinartz auf rechts durch, verpasst aber den genauen Pass auf den dahergelaufenen Inui.
7. Min: Schöne Ecke Stenda, Sefe mit dem Kopp knapp drüber.
8. Min: Schur läuft souverän einen Konter ab, der Alex gibt seinem Team Strukschur.
9. Min: Makoto hasebelt Medo um und schickt sofort Aigner, die beiden sind ein starkes Tandem auf rechts.
12. Min: Otsche mit schönem Schnibbler knapp rechts vorbei.
15. Min: Inui läuft frei aufs Tor zu, aber Zupack-Zummack fischt ihm die Kugel vom Fuß.
16. Min: Otsche flach von links, Aigner lässt (un)freiwillig durch, Sefe am langen Pfosten ins lange Eck, 1:0.
17. Min: Wieder Inui, diesmal geht er rechts statt links an Zummack vorbei und macht das Ding, 2:0. Szenenapplaus von der nicht vorhandenen Tribüne.
18. Min: Sefe zum 3:0 aus klarer Abseitsposition, da hat Schiriassi Kolo kolossal gepennt.
22. Min: Waldschmidt tankt sich links durch, flankt, Kadlec erwischt den Ball, 3:1.
23. Min: Taka zieht ab, Bala zur Ecke.

Nach 25 Minuten ist das Match vorbei, die Stammelf stellt eindrucksvoll ihre Klasse unter Beweis. Die Gelben haben sich nicht vom extremen Pressing der Roten aus der Ruhe bringen lassen, sondern konsequent nach vorne gespielt. Wenns mal brenzlig wurde, wie bei einer Situation mit Sefe an der eigenen Eckfahne in großer Bedrängnis, wurde trotzdem sicher herausgespielt.

Nach dem intensiven Schlagabtausch (ohne Festnahmen und Verletzte) laufen die Feldspieler zwei Runden aus und dehnen sich dann aus, während die Hüter des Tores noch zielgenaue Abschläge auf den an der Mittellinie wartenden Moppes üben. Um 11.20 Uhr ist diese Einheit beendet, es geht zurück ins Hotel Dilly. Die 4-Sterne-Butze rühmt sich einer gewissen Historie von fußballspielenden Sportgruppen, die dort zu nächtigen pflegen. Neben den Kölner Scheissböcken haben etwa schon die Zebras aus Duisburg und die Salzburger Bullenschweine auf den saftigen Hotelwiesen gegrast. Die Adler werden dort wieder um 16.30 Uhr Grünzeug rupfen.

Pfiat eich,
Enkhaamer


Den Waldhof gibts übrigens nicht nur in Mannheim, sondern auch in Roßleithen bei Windischgarsten:

(Draufklicken zum Vergrößern)
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concordia-eagle schrieb:
Vielen Dank, ich befürchte nun aber, dass die United Volleys RheinMain Haris wegverpflichten könnten.


Ausstiegsklausel Haris für Volleyball: 26 Millionen. Weiss ich aus sicherer Quelle.
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Servus aus Tria!

Windischgarsten pflegt, man glaubt es kaum, seit 41 Jahren engsten Kontakt ins schöne Hessenlande. Nur 80 Kilometer nordöstlich von Frankfurt, am Rande des Vogelsbergs, liegt nämlich der Weiler Großenlüder. Und mit diesem stillen Örtchen verbinden die Oberösterreicher seit den Zeiten eines Bernd Hölzenbeins und Jürgen Grabowskis eine Städtepartnerschaft. Sogar eine Schippe hessischer Mutterboden hat es bis nach Windischgarsten geschafft: Zum 40jährigen Austauschjubiläum im vergangenen Jahr wurde nämlich von den vogelsbergigen Gästen eine Buche am hiesigen Kulturzentrum gepflanzt. Die Erde zum Baum wurde praktischerweise gleich aus Großenlüder mitgebracht.

Klammheimlich schleiche ich mich von der Dr. Vogelgesang-Klamm kommend zwei Minuten zu spät zum nachmittäglichen Trainingsauftakt. Da stehen die Spieler schon im Kreis, lauschen den Worten des Trainerteams, um sich dann locker einzulaufen, zu dehnen und zu strecken. Alle bis auf Luc, der natürlich und leider ein no-show ist.

Überraschung um 16.40 Uhr: Das Team pflanzt sich um den Beachvolleyballplatz herum hernieder, vier Sechser-Teams werden gebildet.

Team 1: Sefe, Inui, Waldschmidt, Zummack, Stenda, Reinartz.
Team 2: Bunjaki, Abraham, Kinsombi, Kadlec, Flum, Fabacher.
Team 3: Medo, Hasebe, Oczipka, Balayev, Djakpa, Becker.
Team 4: Lindner, Aigner, Iggy, Russ, Gerezgiher, Kolodziej.


Team 1 startet das erste Halbfinale gegen Team 2. Seferovic hat in der Schweiz offenbar vorzüglichen Volleyball-Schulunterricht eidgenossen, so elegant und überlegt, wie der die Bälle verteilt und über das Netz wuchtet. Und Wald "Aero" Schmidt schraubt sich mehr als einmal hoch, um einen schönen Schmetterball anzubringen. Team 1 gewinnt, klarer Fall.

Armin Veh interessiert das nur am Rande, er verlässt schon um 16.45 Uhr das Gelände und überlässt seinem Co Geyer, den Schiedsrichter zu spielen. Der Spaßfaktor kommt sicherlich nicht zu kurz in diesem Trainingslager: Gestern morgen die erweiterte Schwimmeinheit am Gleinkersee, der Nachmittag war komplett frei, und jetzt schon wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Alternativ könnte man natürlich auch Ecken, Freistöße und Flanken üben, statt sich grölend im Sand zu wälzen. Fußballprofi müsste man sein...

Nun das zweite Halbfinale, Team 3 gegen Team 4. Lindner steht wie eine Eiche am Netz und blockt alles weg. Iggy hält sogar die Birne hin, um sein Team zu retten. Gelingt auch, Team 4 steht im Finale. Doch zuerst kommt das Spiel um Platz 3, hier läuft Abraham zur Höchstform auf und macht fast alles allein, sodass Bronze an seine Mannen geht.

Es folgt das große Finale 1 gegen 4, hier setzt sich die Routine von Volley-Chef Seferovic durch, obwohl Inui recht häufig ins Netz trifft. Grrr, gerade dann, wenn er nicht soll

Das Siegerteam stellt sich professionell für ein Siegerfoto auf, dann wars das um 17.35 Uhr. Hoffentlich wird das morgenfrühliche Training etwas werthaltiger.

Pfiat eich,
Enkhaamer
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Ich bringe jetzt noch Bernhards Abwehr-"Beton" ins Spiel, da ich pessimistisch bin, dass wir die Führung über die Runden bringen und uns die "Auslöschung" bevorsteht.
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Servus aus Tria!

Arthur Schnitzler, bedeutendster Vertreter der Wiener Moderne, schreibt in seiner "Therese": "Oh, nicht nur in Italien sei er gewesen, auch in Paris, auch in Madrid und England. Ach, was war Madrid für eine Stadt, geheimnisvoll und romantisch. Aber Rom, das ging doch über alles."

Nimmt Schnitzler in seinem Roman aus der Zeit des Fin-de-siècle eine baldige Europa-Tour der SGE vorweg? Macht sich vielleicht Brüno Hubner die Zitate abends, bei einem Glaserl Heurigen, zu eigen und beaufragt Falke Falkenhain schon mal, Herbergen in Paris, Madrid, Rom und England zu buchen? Der Finalort der Europa League 2016/17 steht noch in den Sternen, aber dekadent träumen darf erlaubt sein. "Die Tage der Genugtuung seien nicht fern", meint Schnitzler, bei aller Tragik um Therese, "und ein Triumph ohnegleichen stünde binnen kurzem bevor."

Bis dies wirklich wird, steht die Wirklichkeit im Weg: Ackern auf dem Trainingsplatz von Windischgarsten, Donnerstagmorgen um kurz vor zehn. Der Testkick gegen Leeds war schon eine kleine Verheißung auf besseren, gepflegteren Fußball im Vergleich zur Vorsaison. Das schnelle Kurzpass-Spiel war wieder da, das Veh in seiner ersten Ära bei der Eintracht spielen ließ. Daran soll in dieser sehr spiellastigen Trainingseinheit weitergefeilt werden.

Russ steht wieder voll im Saft, einziger no-show ist unlucky Luc, der seinen im Spiel gegen Leeds erlittenen Muskelfaserriss auskurieren muss. Das Aufwärmprogramm ist heute betont kurz, schon nach zehn Minuten gibts ein kleines Handballkopfballspiel für zwei Teams auf zwei große Tore und Drittelfeld. Der Ball wird mit der Hand nach vorne getrieben, darf aber nicht auf den Rasen aufgedotzt werden. Und abgeschlossen wird ausschliesslich per Kopf. Bunjaki tut sich hier überraschenderweise als der neue Horst Hrubesch hervor.

Gegen 10.15 Uhr wird ein bisschen umhergedribbelt und auf dem Platz rumgepost und rumgepasst. Moppes trainiert derweil ein wenig versteckt hinter Banden seine drei Keeper, die vielleicht bald vier sind.

Um 10.25 Uhr gibts ein erstes ernsteres Spielchen auf Drittelfeld und großen Toren. An den Seitenlinien sind vier weitere Minitore verteilt, die verteidigt und angegriffen werden dürfen. Soll wohl die Außen schärfen, defensiv und offensiv aggressiv zu agieren und zu reagieren.

Team Gelb: Lindner, Abraham, Russ, Medo, Reinartz, Flum, Otsche, Inui, Djakpa, Hase.
Team Rot: Zummack/Balayev, Iggy, Kinsombi, Stenda, Gerezgiher, Becker, Bunjaki, Kadlec, Waldschmidt, Sefe  

Aigner spielt den weißen offensiven Part für das Team, das im Angriff ist. Unser Stefan ist halt aus besonderem Holz geschnitzt


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2.Min: Aigner für Gelb strammer Schuss zum 1:0 aufs große Tor
4.Min: Gerezgiher auf kleines Tor zum 1:0 für Rot
5.Min: Sefe zum kleinen 2:0
6.Min: Anschluss Otsche 2:1
10.Min: Flum zum 2:2
12.Min: Medo 3:2 gelb
13.Min: Russ 4:2 gelb
15.Min: Zur Abwechslung Action aufs große Tor, aber Taka scheitert an Zummack. Ende der Vorstellung.


Ca. 10:45 Uhr werden drei Kreise gebildet, dieses Mal mit sieben, acht und neun Teilnehmern, wobei Moppes und Geburtstagskind Schur eifrig mittun. Nach fünf Minuten stehen dann ein paar mehrminütige Duelle dreier Kleinmannschaften auf Drittelfeld an.

Team Rot: Lindner, Abraham, Russ, Otsche, Reinartz, Aigner, Sefe
Team Weiß: Zummack, Iggy, Kinsombi, Becker, Medo, Kadlec, Waldschmidt
Bunjaki dient in diesem Match als gelber, beiderseits einsetzbarer Angriffsjoker.

Ausgeglichenes Spiel, bis Waldschmidt zum 1:0 Endstand für Weiß trifft.


Jetzt Weiß gegen Gelb.

Bei den Weißen ersetzt der Bunjaki den Becker.

Team Gelb: Balayev, Djakpa, Hase, Stenda, Flum, Gerezgiher, Inui.

1:0 Kadlec
1:1 Inui
1:2 Djakpa


Rot gegen Gelb:

Foul von Abraham an Gerezgiher, der tritt den fälligen Elfmeter selbst und trifft zum 0:1-Endstand.


Rot gegen Weiß:

0:1 Kinsombi
0:2 Waldschmidt


Gelb gegen Weiß:

Kadlec setzt sich einmal im Mittelfeldgeplänkel super gegen Stenda durch. Ausgeglichenes Spiel, es bleibt beim 0:0 in diesem letzten Match.


Rot, das spielermäßig am besten besetzte Team, liefert eine totale Nullnummer im Sturm ab. Vor allem Haris hing mal so richtig durch, das war eine Katastrosefe. Die Ersatzteams Gelb und Weiß konnten sich wesentlich besser in Szene setzen, auch in der Abwehr. Um 11.20 Uhr wird ausgelaufen, mal schauen, ob es schon heute nachmittag eine spielerische Revanche gibt.


Pfiat eich,
Enkhaamer...
...der sich jetzt gleich in die Dr. Vogelgesang-Klamm begibt (laut Flyer eine "wildromantische Felsenschlucht mit Doktortitel" und "zweitlängste Klamm Österreichs") und hofft, bis 16.30 Uhr da wieder rauszukommen
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Mannmannmann. Da will man mal am freien Tag ein wenig Abstand von der Eintracht gewinnen und fährt zum Gleinkersee, um zu sonnen, zu baden und um sonnenzubaden. Und dann das:






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Gruß,
Enkhaamer
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Servus aus Tria!

Windischgarsten ist Zentrum der Urlaubsregion Pyhrn-Priel. Was sich anhört wie die Ultra-Version eines Spülmittels, ist in Wahrheit ein Verbund von neun Gemeinden, der nicht nur Piefkes zur Sommerfrische willkommen heißt, sondern gerne auch Tschechen. Sogar Václav Kadlec. In den Herbergen gibt es nicht nur fließend Wasser, in manch einer wird sogar fließend ungarisch gesprochen. Der Name Windischgarsten leitet sich ab von den windischen Bauern, die anno dazumal umherwanderten und Gerste verstreuten. Kamen sie zurück und fanden ein blühendes Feld vor, ließen sie sich dort nieder. Die Metropole ist heute so etwas wie die Boom-Town des Melting Pot Oberösterreich. 22564 Gäste sagten im vergangenen Jahr "Servus" und sorgten für 66333 Übernachtungen. Machte die derzeitige Heimat der Adlerträger im Jahr 2009 noch über 600000 Euro Miese, stand für 2013 schon ein prächtiger Haushaltsüberschuss von 78024,23 Euro zu Buche.

Einen Überschuss an hibbeligen, startbereiten Adlerträgern gibt es an diesem Dienstagvormittag auf dem Trainingsplatz um Punkt 10. Besonders motiviert scheint Ernährungs-Guru Stendera, der schon weit vor den anderen Kollegen aufm Platz ist. Das Team beginnt mit Koordinationsübungen rund um acht dumm herumstehende Plastikkameraden herum. Moppes lässt seine drei Jungs derweil locker den Ball zuwerfen. Und der Russ, der macht Privat-Reha mit Fabacher, soll aber morgen wieder ins Training einsteigen können. Etwas später begrüßt er höflich per Handschlag den Großen Vorsitzenden, der das letzte Sommertrainingslager in Amt und Würden absolviert. Während Steubing, Hellmann und Fischer mit einem Privatjet anreisten, ist nicht bekannt, auf welchem Wege sich HB nach Windischgarsten durchgeschlagen hat. Es steht zu vermuten, dass es im Kontrast zum einschlägigen Eintracht-Jet-Set ein 9-Euro-Flixbus war

Gegen 10.15 Uhr werden drei Kreise gebildet, wie gestern müssen Schui und Moppes das Team auffüllen, damit es 6 gegen 2 gehen kann. Den größten Spaß haben deutlich hörbar Kinsombi, Waldschmidt, Zummack und Co. Zehn Minuten später startet dann das große Windischgarstener Standard-Training. Zwei Teams werden gebildet:

Gelb: Hase, Abraham, Reinartz, Oczipka, Stenda, Sefe, Flum, Aigner, Inui, Luc.
Rot: Iggy, Djakpa, Kadlec, Waldschmidt, Medo, Gerezgiher, Bunjaki, Becker, Schui.

Otsche und Hase bzw. Iggy und Djapka flanken vors Tor, während zwei ihrer Kameraden in den Sechzehner einlaufen und die Vorlage zu verwerten versuchen. Stenda haut gleich das erste Ding volle Möhre rein. Auch Medo und Abraham glänzen. Aigner dagegen misslingt ein Abschluss nach dem anderen. Zum Glück gibts Abhilfe direkt in Windischgarsten, um seine Seh- und Schuss-Schärfe wiederzubekommen


(c) Wiener
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Um 10.35 Uhr gibts Eckentraining, sowas erfreut den leidgeprüften SGE-Fan in der Hoffnung, dass die Standards noch in diesem Jahrzehnt ein-, zweimal vernünftig in den Strafraum geschlagen werden. Gerezgiher und Djakpa servieren für Team Rot, die Gelben müssen ihren Strafraum dagegen sauberhalten. Die ersten flach getretenen Scheissdinger sind als Zuschauer bei der Hitze kaum auszuhalten. Dann endlich atomisiert Geigerzähler mit einer hohen, scharfen Ecke die gelbe Abwehr und Waldschmidt nickt ein. Die anschließenden, seitlich getretenen Freistöße von Gere und Djaki landen dann wieder bevorzugt auf den Schlappen der an vorderster Front positionierten Gelben.

Gegen 10.50 Uhr darf dann Stenda als One-Man-Show für sein Team ran. Co-Trainer Geyer zeigt die Richtung an (hoch, scharf, kurzer Pfosten), und Frühstarter Stendera kriegt die Ecken nach einigen Startproblemen dann einigermaßen hin. Luc verwertet einen schon abgewehrten Ball zielstrebig, Abraham wuchtet einen Eckball an die Latte. Von der anderen Seite schnibbelt der herübergeeilte Stenda eine weitere Ecke hinein, Luc wuchtet sich hoch und den Ball ins Tor. Es folgen noch zwei, drei Freistöße, dann endet diese Übung.

Nun stellt Schui fünf Plastikmännchen 15 Meter mittig vors Tor, vier weitere Figuren in gleicher Entfernung auf Höhe des linken Pfostens. Otsche, Inui, Abraham und Waldschmidt versuchen, an den unbeweglichen Gegenspielern vorbei ins von Balayev gehütete Tor zu treffen, das gelingt Abraham erstaunlich gut. Otsche dagegen mutiert zur Lachnummer, unter lautem Gelächter der bereits im Schatten sitzenden Mitadler schafft er es mehrmals, einen Plastemann zielgenau abzuschießen.

Kurz nach elf hat diese Einheit ein Ende, heute abend um 18.15 Uhr geht es dann gegen Leeds United. Ein Verein mit SGE-Vergangenheit, schnürte hier doch der letzte SGE-Torschützenkönig vor Fußballgott Alex Meier, der Ghaner Anthony Yeboah, im Spätherbst seiner Karriere die Stiefel. Live und in Farbe zu sehen gibts das heiße Match gegen die Insulaner bei Eintracht-TV (http://tv.eintracht.de). Ich melde mich am Mittwoch wieder, wenn voraussichtlich nur eine Trainigseinheit angesetzt ist.

Pfiat eich,
Enkhaamer
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Wiener schrieb:
concordia-eagle schrieb:
Vielen, vielen Dank.

Spielte Team Gelb 4-2-3-1 oder 4-4-2?


Hallo c-e, das konnte man nicht so genau sagen, da das Feld eben 32m kürzer war - alles war sehr verdichtet - ich habe kein klares System erkannt, kann aber auch an der Hitze gelegen haben

Gruß
Wiener


Ich habe aus seriöser Quelle nachträglich erfahren, dass es ein 4-2-3-1 mit Luc als hängender Spitze gewesen sein soll  
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Servus aus Tria!

SGE-Trainingslager haben ein eng anliegendes Zeitkorsett: Ankommen, schlafen, aufstehen, trainieren, Mittagspause, trainieren, Abendessen, Nachtruhe und dann grüßt täglich das Murmeltier. Eingebaute Nachmittage zur freien Verfügung werden gerne mitgenommen, um die Seele mal baumeln zu lassen. Und Testspiele sollen zeigen, wer was drauf hat in der Frühestphase der Saison. Zwischendurch wird den Spielern gerne mal ein Mikro oder Notizblock vor die Nase gehalten und der Medienleiter organisiert Presserunden, um die mitgereisten Journalisten mit exklusiven O-Tönen der Fußballer ("Bin gut in Form", "Training ist hart, aber wir wollen diese Saison was erreichen") zufriedenzustellen. Die Betreuung der vierten Gewalt im Staate ist also ein besonderes Anliegen der Eintracht.

Was aber, wenn zu Trainingsbeginn nicht alle Pressevertreter anwesend sind? So wie heute nachmittag, denn Vielschreiber und Edelfeder Peppi lässt sich erst um 16.35 Uhr mit wachen Adleraugen blicken, das ist definitiv ein paar Minuten zu spät für den Anpfiff. Eigentlich eine Unverschämtheit vom Veh, nicht auf den Elder Statesman der Frankfurter Sportjournaille zu warten. Wenn das mal keine schlechte Presse gibt...

So lässt der Armin seine Mannen also um Punkt 16.30 Uhr gymnastisierend warmlaufen. Alle Kicker an Bord, auch Problemkind Russ zeigt sich, wenngleich nur mit Fabacher um den Platz trabend. An Marcos linkem Oberschenkel klebt ein langes Kinesio-Tape, nach ein paar Runden ist er ganz schön am Pumpen.

Die restlichen 22 laufen jetzt rot, gelb oder weiss gekleidet auf sehr kleinem Feld umher. Gepasst wird zum gleichfarbigen Teammate, die anderen werden elegant umkurvt. Die Goalies machen auch mit, und bei Balayev sieht es, nun ja, elegant unelegant aus.

Um 16.45 Uhr werden drei Kreisel mit 6 gegen 2 gebildet. Verstärkt werden die Spieler mit Schur und Moppes, damits passen tut. Das Gekreisel dauert so ein geschlagenes Viertelstündchen, bis um den Platz herum acht Fitness-Stationen startklar sind. Dort müssen sich zeitgleich kleine Grüppchen
- am Hüpfen über hohe Hürden üben,
- Zwölf-Meter-Sprints absolvieren,
- seitlich über Stangen laufen,
- seitlich trippeln und dann kurz sprinten,
- über flach auf dem Boden liegende Stangen intervallartig laufen und
- an drei Stationen sich Bungee-Seile um die Hüften schnallen und laufenderweise den haltenden Widerstand am anderen Seilende (Vollpfosten oder Coach [oder beides ]) zu überwinden.

Jeder muss bei jeder Station ran, und so dauert diese Übung denn auch 30 Minuten. Ausfälle gabs nicht zu vermelden, für Fitnessfreaks wie Reinartz war das eine Art von Aufwärmen. Nach einer Stunde ist die Session schon vorbei, sie gehört damit zu den eher kürzeren der Eintracht-Historie. Nur Moppes verlängert mit seinen drei Keepern noch ein wenig und übt Abwürfe und Abschläge über 30, 40 Meter. Als Rausschmeisser dienen dann noch ein paar Liegestütze, bis auch für die Goalies kurz vor 18 Uhr Schicht im Schacht ist.

Morgen früh gehts weiter um zehn mit dem Murmeltier-Training, ehe um 18.15 Uhr das zweite Testmatch des Lagers ansteht. Der Name Leeds United zieht, und so war schon heute nachmittag bei neu dazugestoßenen Kiebitzen am Dilly-Platz erhöhter Konsum von Bier feststellbar, das aus dem nahen Spar-Markt herangekarrt wurde

Pfiat eich,
Enkhaamer
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Servus aus Tria!

Die Sommerpause war in diesem Jahr ohne internationales Großereignis recht üppig bemessen. Satte fünf Wochen konnte sich der Marco in Kroatien eine Cevapcici-Plauze anfressen, der Stefan in Münchner Gärten einen Bierbauch antrinken und der Iggy mit dem Peter das Frankfurter Nachtleben erkunden. Nur unsere Ausnahmekönner, die Internationalen Seferovic, Hasebe, Zambrano, Balayev, Stendera und Chandler mussten oder müssen noch ein wenig länger Gras fressen.

Im Dilly Resort, dem vorzüglichen Frankfurter Mannschaftshotel, nagen die Adler seit Samstag alles andere als am Hummertuch - eine ernährungstechnische Work-Life-Balance ist garantiert. Bei drei Salatblättern, hübsch drapiert auf einem großen Teller, lacht das Herz eines jeden Fußballprofis.

Gegen den vielleicht noch vorhandenen Babyspeck hat zur Gewichtsstabilisierung Kondi-Kolo heute morgen um zehn ein paar nette Aufwärmübungen parat. Auf seinen Pfiff hin verwandeln sich die Kicker von hüftsteifen Hupfdohlen in sterbende Schwäne in tippelnde Tauben. Die Goalies machen nicht mit beim Bolschoi-Ballett, sondern schmeissen sich unter den Augen von Moppes Medizinbälle zu. Zielgenaue Abwürfe über achtzig Meter sollten wir also in der kommenden Saison häufiger sehen. Einziger no-show des Vormittags ist Russ. Doch halt, er lässt sich dann doch blicken in Dillys Almhütte am Rande des Platzes, tief verkrochen unterm Sonnensegel.

Nach 15 Minuten heißt es für die Feldspieler Slalomlaufen. Ist ja auch logisch, schließlich sind wir im Wintersportland Nummer Eins, wo ein zweiter Platz in der Abfahrt ähnlich schmachvoll ist wie eine Pleite der Adlerträger im traditionellen Hessenderby gegen Mainz. Sechs Stangen sind zu umkurven, es folgt ein kleiner Spurt. Dann teilen sich die Feldspieler in zwei Gruppen und üben laufenderweise den One-Touch-Pass. Luc muss zwischendurch für kleine Jungs und begibt sich zu Aigners Pullerecke. Der Hahn hat heute morgen übrigens nicht mehr gekräht.



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Um 10.30 Uhr hält Veh eine kurze Ansprache, auf halbem Feld werden in zwei Abwehrreihen je vier gelbe Plastikkameraden positioniert. Kinsombi, Becker und Abraham leiten vom Mittelkreis aus Angriffe nach außen ein. Oczipka, Djakpa und Inui nehmen links auf, Hase, Iggy und Aigner rechts. Weiter geht der Ball ins offensive Mittelfeld, wo Katze, Stenda und Waldschmidt wieder nach außen prallen lassen. Flanke in die Mitte, wo Luc und Sefe einnetzen sollen. Klappt ganz gut, bis Mister Tausendhand Heinz Lindner seinen Auftritt hat: Dreimal versuchen Castairovic die Pille am Ösi vorbeizubringen, aber die Monsterparaden dieses Teufelskerls machen den perfiden Plan zunichte. Beim letzten Versuch lenkt Lindner den Ball spektakulär gerade so um den rechten Pfosten rum. Zurecht donnernder Applaus der begeisterten Beobachter.

Gegen zehn vor elf gibts ein Spiel elf gegen elf. Die Tore werden an den Sechzehnern positioniert.
Team Gelb: Lindner, Abraham, Kinsombi, Oczi, Hase, Reinartz, Stenda, Inui, Aigner, Sefe, Luc.
Team Rot: Zummack, Nachwuchs-Testspieler Schur, Flum, Iggy, Djakpa, Becker, Medo, Bunjaki, Gerezgiher, Kadlec, Waldschmidt.

   
3. Min: Luc mit geilem Flachpass von links, Aigner donnert zentral die Pille in die Maschen, 1:0.
5. Min: Luc diesmal von rechts flach, Inui lacht auf links und schiebt ein zum 2:0.
7. Min: Team Rot versuchts häufiger über rechts, aber Bossczipka blockt alles ab.
8. Min: 3:0, Kopie des 2:0, diesmal mit Aigner und Sefe als Hauptdarstellern.

Nach einer Trinkpause steht Balu Balayev für Zummack im roten Tor, Stenda und Iggy wechseln die Seiten.

16. Min: Aigner knapp am langen Pfosten vorbei, Flum pflaumt seine offensiven Vorderleute an, dass sie gerne mal defensiv mitarbeiten dürfen.
18. Min: Luc mit Außenschlenzer, Balayev lenkt ab. Die nachfolgende Ecke gibt Bunjaki zwei starke Abschlusschancen, zweimal scheitert er jedoch knapp. Trotzdem Szenenapplaus vom Publikum.

Gegen 11.15 Uhr ist Abpfiff. Das gelbe Stammteam hatte die Reservisten klar im Griff, bei denen Schur mit seinem guten Auge noch einen guten Eindruck machte. Katastrophal das Zusammenspiel von Djakpa und Kadlec auf der linken Seite, das war gar nix. Seferovic spielte im gelben Sturm die erste Arschgeige, supereklig beschäftigte er ausdauernd die überforderten Verteidiger.

Um 16.30 Uhr gehts weiter, wenn es wieder heißt: Mit Luc in die Castaignos-League.

Pfiat eich,
Enkhaamer
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Servus aus Tria!

Die, die auf den Herri warten, gewinnen neue Kraft. Sie schwingen sich nach oben wie die Adler. Sie laufen schnell, ohne zu ermüden. Sie werden gehen und werden nicht matt. (Jesaja 40,31).

Halleluja! Fast 90 Prozent der Österreicher glauben an den lieben Gott und haben noch immer Durst. Für das göttliche Wohlgefühl nicht nur an diesem Sonntag sorgt in Windischgarsten die katholische Pfarrgemeinde St. Jakob. Gegründet wurde sie ein bisschen früher als unsere überirdische SGE, nämlich schon 1562. Attraktion für die 5250 Mitglieder starke Jesus-Fangruppe ist das sogenannte Schoiswohlkreuz. Das klingt nach einem österreichischen Todesfluch, leitet sich aber eigentlich ganz harmlos von der Elisabeth Schoiswohl* her, die anno 1702 ein Grabkreuz stiftete und in hoppeskem Kommerzwahn gleich mal die Namensrechte daran erwarb. Anders aber als etwa beim HSV-Stadion ist seit über 300 Jahren keine fünfmalige Umbenennung der Reliquie bekannt. Der Pfarrei steht im übrigen Gerhard Maria Wagner als Chefcoach vor, der allerdings nicht verwandt oder verschwägert ist mit unserem Babe Ruth Wagner.

Armin Veh predigt an diesem Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr den rechten Weg des leichten Zirkeltrainings. Hanteln müssen gestemmt und gewuchtet werden, es folgen Gleichgewichtsübungen auf einem vehschen Gymnastikball, zwischendrin gerne mal ein paar Sit-ups. Und noch ein paar mehr Übungen, deren richtige Benennung wohl nur Konditionstrainer Christian Kolodziej kennt. Seferovic ist außen vor, er läuft mit Co-Kondi Fabacher Runde um Runde um den Platz.

Moppes hat derweil die drei Goalies zu einem Beachvolleyballplatz gezerrt und lässt sie ordentlich schuften, der Schuft: Sitzend im Sand müssen sie sich herauswühlen und den vom Petz geworfenen Ball per Hechtsprung aus einem imaginären Torwinkel kratzen. Das ganze geht so zehn, fünfzehn Minuten. Dann eine Pause, bei der sich unverschämterweise der Torwarttrainer zuerst die Flasche krallt. Und weiter gehts. Bei Heinz Lindners Aussehen bekommt das Wiener Schnitzel eine ganz neue Bedeutung, so ganzkörperpaniert, wie er ausschaut. Die "Schokoladenseite" (O-Ton Moppes) von Emil Balayev ist ganz eindeutig seine linke, in die er sich gekonnt eins um andere Mal wuchtet, inschallah. Gegen 16.50 Uhr kommt dann der leicht lädierte Russ angeschlappt und raunzt den drei Goalies mit Kennerblick zu:"Beachvolleyball, oder was?!"



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Um 17 Uhr hält Veh den Feldspielern eine für die Kiebitze unverständliche Ansprache. Muss aber lustig gewesen sein, so, wie die Kicker gelacht haben. Dann gehts auf drei Fußballtennisplätze, auf denen im Drei gegen Drei gezockt wird. Mit dem Fuß kicken ist erlaubt, der letzte Ball über das Netz muss aber per Kopf gewuchtet werden. Ein Heimspiel für Ilias "Bobbele" Becker, sollte man meinen. Aigner erleichtert sich zwischendurch an der Hecke zum Bauernhof. Wenn morgen früh der Hahn nicht mehr kräht - wir wissen, wer es war. Nach dreißig Minuten sind die Matches rum, am schlechtesten abgeschnitten hat das Team Djakpa-Inui-Kadlec. Zur Strafe dürfen die drei sich ins Tor stellen, das Hinterteil zeigt zum Elfermeterpunkt. Noch ein kurzes Stoßgebet, dann kommen aus dieser Richtung die Bälle der Kollegen angeflogen. Das Kommando "Alle auf den Djakpa" wird ernst genommen, der arme Ivorer kriegt fast jede Pille ab.

Ca. 17.50 Uhr ist der hitzige Spaß vorbei, Seferovic hat sich da schon seit einer halben Stunde in der Eistonne heruntergekühlt und den anderen nur noch eine versifft-warme Schweißbrühe übriggelassen. Frisch machen also im Dilly, bis morgen um zehn.


Pfiat eich,
Enkhaamer


* Kleiner Witz am Rande: Was dachte Elisabeths Angetrauter nach einem Jahr unglücklicher Ehe? "Da hoab i joa a Schoiswohl getroffa!"


Schois(s)wohl in ganz Windischgarsten:

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Servus aus Tria!

"Da wollte ich überhaupt nicht hin!" Armin Veh ist bedient, weil es nach Windischgarsten geht. Na super, was für ein Veh-Start ins Trainingslager. "Bin ich noch nie gewesen", grummelt er demonstrative Ablehnung.

Das war im Sommer 2012. Die Eintracht schaffte den Aufstieg, Veh aber wartete lange mit der Vertragsverlängerung. So musste Orga-Fuchs Falkenhain damals das Ösi-Lager klarmachen, ohne zu wissen, wer in der neuen Saison auf der SGE-Payroll als Übungsleiter stehen würde. Veh arrangierte sich schlussendlich doch mit der Eintracht und der Marktgemeinde in Oberösterreich - die Basis war gelegt für eine überragende Saison mit der erfolgreichen Euro-League-Quali als Krönung.

Sommer 2015. Falke macht Norderney und Windischgarsten klar, weil Chef Schaaf das so will. Dass die ostfriesische Insel nach dem Trainer-"Rücktritt" in der Nordsee versank, war wenig überraschend. Mit dem Stubaital wurde netter Ersatz gefunden. Windischgarsten aber blieb stabil, und so darf Veh dort nun ein zweites Mal seine Adler trainieren, ohne auch nur ein einziges Wörtchen bei der Auswahl dieses Trainingslagers mitgeredet zu haben. Gutes Omen? Europa League? Ma waaß es net...

Nach dem ewiggestrigen Zwischenstopp in Heidenheim, bei dem es im Testkick gegen den Gastgeber eine 1:2-Pleite gab, wurde die Eintracht des Nachts mit Blitz und Donner in Windischgarsten begrüßt. Der Himmel flackerte, als ob Disco-Ronny höchstpersönlich eine Discokugel an die Spitze des 2388 Meter hohen Warschenecks geschraubt hätte.

10 Uhr am Sportplatz des Mannschaftshotels "Dilly", der Hahn vom nahen Bauernhof kräht die Spieler wach. Die Startelf von gestern darf Runde um Strafrunde bei brütender Hitze auslaufen. Auch Neokeeper Lindner trottet um das heimatliche Geläuf, während seine Handschuhkollegen Zummack und Balayev mit Comebacker Moppes Petz torwartspezifisches Training absolvieren. Moppes hat hierfür zwei Tore im 90-Grad-Winkel nebeneinander aufstellen lassen und übt mit den beiden, die Pille aus kürzester Schussdistanz zu fangen und sich dann zuzupassen. Passt schon.



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Der zehnköpfige Ersatz des Teams darf nach ein paar Minuten aus dem Auslaufen ausscheren und stellt auf einem Kleinfeld seine Passgenauigkeit unter Beweis. Team Weiß mit Kadlec, Becker und Waldschmidt sind die Jungspunds, die rote Leibchen ziehen sich Iggy, Djakpa, Medo und Bunjaki über, Flum, Kinsombi und Stendera stellen Team Gelb. Nach ein paar Minuten gibts ein Leibchen-Wechsle-Dich-Spiel, und die Gruppen werden neu zusammengestellt. Flum überzeugt durchweg mit solider Physis, zusammen mit Reinartz und Hasebe macht er in dieser ersten Einheit den fittesten Eindruck. Während den rund 15 Kiebitzen am Rand die Suppe schon vom bloßen Herumstehen herunterläuft, wären die drei nach dem Training noch wie aus dem Ei gepellt für ein Fotoshooting der neuen "Bravo Sport" zu gebrauchen gewesen.

Die Startelf dehnt und streckt sich gegen 10.30 Uhr auf den üblich verdächtigen blauen Gymnastikmatten, nur Marco Russ schert aus und schafft den Aufstieg zu Dillys Almhütte, an der ein oder auch zwei schattige Plätzchen lauern, die Drinks gereicht werden und ein paar Eistonnen auf überhitzte Sportlerwaden warten.


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Dort treffen nach und nach auch die anderen Adler ein zum Après-Training mit einem zünftigen Crushed-Ice-Contest in der Tonne. Das beste Bild gibt hierbei Inui ab, der fast im Fass verschwindet. Um kurz nach 11 ist diese erste Einheit beendet, weiter gehts heute nachmittag um 16.30 Uhr bei geplanten 34 Grad. Puh, ich wäre ja dafür, das Training auf den Gletscher zu verlegen...

Pfiat eich,
Enkhaamer



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Barfuß-Aigner freut sich sichtlich auf die Mittagspause